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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.11.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-11-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187211143
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18721114
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18721114
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Text schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1872
- Monat1872-11
- Tag1872-11-14
- Monat1872-11
- Jahr1872
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.11.1872
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Cche Anlage zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger? «. 4 liallige »W ckM' >cw S4. / «» »«.I, s;l :» W Sl9. Donnerstag den 14. November. ML jer darr BnwallungS- Solizei» und audrrru Verwaltung-- gestandene Strafzrricht-barkeit auf Lan-tag. l.»,-rradm, 12. November. Gegenstcnd der ninrnung tu der heutig»« Sitzung der Zwei» , kemmer ist der Bericht der ersten Depu- > »der de» Gesetzentwurf, da- Verfahren ln j,r»altuu--straffach»u betreffend. r Sesetzentwmf stehe, wi, ,- in dem Bericht in engstem Znsammenhaug mit de» Ge» > Ün di« Reorgauts-tiou der Behörden für di, ne Vttwalluvg und den auf di« Reform der »üel^ese^ebuvg^bezüglichen Vorlagen, und den in ^ ' tzng«^ »Hörden trv,rgehe»"zu laste». ^Lii Deputation hat den Bestimmungen und beiaegebene» Motiv« de- Gesetzeutwurfe- ilbeu zug,stimmt uud in dem Bericht na» > dm Lmwaud zurückgewiefeu, daß durch EntLetdung vo» der Verwaltung-- Straf hlkarkett di« Autorität der Stadträ'.he > leeinträchtigt werden, indem den verwrl- Mrde» nach tz. 4 d«S Sesetzeutwurfe- smeerhiu di« nächst« Cognition über Zu» ahudlungeu gegen die von ihnen zu Hand» »dm Vorschriften verbleibt und sie durch kchnfstgnug« Geldstrafen in dem vollen Um- eg, dck iu deu betresteuden Borschrist« ge» ptt stch««»-, Haststraf« aber bi- zu sechs »ja» «snlegen kvnueu, also ihr« nächste ,»p«iaj»«r um zwei Wochen Gefäugniß, dt» , früher aehr «rkenue« konnten, eingeengt wird. l>H. Haberkorn hat »inen Antrag «inge» e-l, dahin gehend, da- Gesetz nur mit der ittmmg auzuuehmru, daß di» iu Red« stehend» Wiarkeit deujenig« Städten verbleibe, welche liutdirt« Stäbteorduung avuehmrn und ba lzen »ach Erhaltung dieser Strafgericht-- I durch «in« gemeinsame» Beschluß de- ratheß und der Stadtv,rordu»t«u zu er gebe». -raus« beantragt, den Gesetzentwurf abzuäuder», daß auch dt« Uutersuchuug ras«, der Zuwiderhandlungen in An ke» Br directez» und indirekten Abgaben, dir Ehavssresachen den ordentlichen Gerichten liefen «nd«. H» der allgmriuen Debatte »rgr^feu da- Wort übU. Haberkoru und Krause, welche >Intrige begründe», f„««r Sbg. Wtgarv, hn sich Mig mit der Tendenz d»S Gesetz» >t»ars«>. dl» Willkür der verwaltung-beamten hrinken, eiuverstaudtn „klärt und an- Gnade «ach für den Krause'schrn Antrag » »ird, u»d Uesereut Abg. Petri. 3» der bpecialdebatt» beschwert sich bei 8 1 r Sbg Lachß« bitter darüber, daßderGrsttz- ilvurf bestimmt bi, d« Städten de« letzten !est ihrer Selbstständigkeit zu nehmen. Der «er «rsucht di« Kammer dringerd, nicht ohne Roth diese» gransamen Act zu beschließen. Änstlzmiaister Lbeken verwendet sich für Gr- imiaung der Regierung-vorlag», während Rif. bz. Petri den Vorschlag der Deputation ver» ncht, »elcher auf Movification de- 8 t im me des Anna-«- de- Abg. Kraus« lerntet. Sei der Abstiwmung wird der 8- 1 «it 33 w«»rr Stimmen »ach dem Deputation-» vor- hlaz zarhmigt, der Antrag de- Abg. Haberkorn W» l! Stimmen abgelehnt. ?. r »ird tu folgmder Fastung: ,B«i Strafandrohung« der verwaltungS- iehörda Hab« di« Gericht« zwar darüber, »b dieselb« von der betreffende» Behörde innerhalb threr Zuständigkeit „laffen worden sei», nicht aber über der« Nothwevdtgkeit nd Zweckmäßigkeit zu urthrilen" > d« Dipntatto» zur «»verändert« Annahme Körner beantragt an Stell» der Wort, .r - Zweckmäßigkeit^ in Z. 2 zu s'tzeu; ! di« re«tche SümM-U, nicht aber über di« medizkeit und Zweckmäßigkeit derfckü»»". vepntattou erachtet dies« Abänderung nicht ^ adig, vielmehr den Entwurf nicht für nnd auch die Staat-regieruna hat der- »chdrchmch»,, da st« nicht zugib« köuu«, dvh selbig« «in« der strettigst« Fragen auf 'dONedch öffentlich« Rechte- hier so bei» ^1«s^»deu werde» köuu». M «dwtg, Schreck und »arneutlich Eäeffrath befürwort« dt« Anmahm« -mn'fä« Antrag«», der, wie der letz!« «tFroß« Lebhaftigkeit an-Auandersetzt, ^esalüss« entspreche, dt, auf den deutschen «fatmn» von tt»„ groß« Anzahl auer» -»toritäten de- Staat-recht- mit gefaßt ,7^ sei«. Dies« Autorität«, darunter W ». A. fch 6 g«, »icht zweifelhaft, daß der >»bidagt da» Recht haben müsse, di« inlch« -ülligkett d„ vo» verwaltnug-behörde» ^**k>»v«ordnuna,» z« prüf«. v. Nostitz.Wallwitz erklärt ^«de- Aba. Körner für «»annehmbar, -8"« dt« Regierung in viel« Fäll« Ä? . Aechl-a,lehrt« seien iu !.o.finig, al» behauptet worden. ^A^st^ 'Mich' in d« vick« Vorkommen» >dm»chch«u Men,,. «. bei Sptdemie» »der wfich «» «»ordnnnge» »«« Sperrnng E§IM»cheu noch di, «»«. vi«. r»a„, tzn «klärt, von dn» vorfchlag, bn Deputation zurückzutret«, »ud Körner, dagegen dt« »Lag. v. Hause», Kraus« und v. Lin st edel? Bet namentlicher Abstimmung »Kd der 8 2 iu der Fastung de- KSruwc'sch« Antrag «- mit 50 gegen 20 Vt mm« angenommen, di» Ber» orduung« der Verwaltungsbehörden soll« dem nach bezüglich ihrer rechtlichen Gültigkeit der Prüfung durch deu Richter unterliegen. (Dagegen Kimm« außer der äußerst« Rechten di« Abgg. vr. Pfeiffer uud Jordan ) Di« 88 3, 4 «ud 5 werde« ohne Debatte »ach dem Vorschlag, der Deputation angenommen And die Fortsetzung der Berathunz hierauf auf Mitt woch vormittag 11 Uhr vnragt. »*« Areodm, 12. November. Di« außerordeut- ltch« Deputation der Erste» Kammer hat fich auch in Bezug auf da» Bes«tznug-verfatz- ren bei erledigte» SchwlsteNeu tu prin- cipiell« Gegensatz zu den Beschlüssen der Zweit« Kammer gestellt. Während »ach dies« Beschlüssen da- Recht der Besetzung von Schulstell« ohu, irgend welchen Unterschied einfach und ohne Umweg auf dt« Schulgemeinden übertrag« «Kd, uud htervnrch da- bisherig« Collamrrecht seine Erledigung fiu- d,t, sucht di« Deputation der Ersten Kammer in ibrem Bericht über de» BolkSschul»Gesetzentwurf diese- au- dem alt« Feudalstaat herrührende Recht uach aller Möglichkeit fort zu erhalten. Die Deputation lehnt fich auch hierbei an dir Staat-regieruug au, welch« dem Vorgehen der Zweiten Kammer beharrlichen «ud entschiedenen Widerspruch «»tgegeusetzt. Die Erklärung der Regierung au die Deputation der Erste» Kammer lautet im Wesentlichen folgeudermaß«: „Eine Abschaffung de- di-her bestand«« Collaturrttht- nach« feinem vollen Umfange habe man nicht für thunlich eracht« können, schon an dern Grund« nicht, weil bestehend« «o-lirworbeu« Recht, nicht gelegentlich uud einfach zu streichen, sondern nur daun, wenn die- au- besouder- dringendeu Gründen durch dt« Rücksicht auf da- Staat-wohl geboten wird, uud auch in diesem Fall« nur unter Beachtung der hierfür verfas sungsmäßig vorgeschriebe»,» Form, aufzuhebeu seien. Einen solchen driuglich« Grund habe dl» Regierung im vorliegend,u Fall, nicht aufzufin- den vermocht, vielmehr geglaubt, daß «S genüg«, die Au-übuug de» bisherigen Collaturrecht- einer Modifikation zu unterwerf«, durch welch« di« Iutenffen der Gemeind» iu »iu« versöhnend« Verbindung mit jenem Recht, selbst gebracht werden." Zur besseren Veranschaulichung d«S Gegensatz«- tu dem, «aS di« Zweit» Kammer beschlossen uud in demjenigen, wa- die Deputation der Ersten Kammer Vorschläge, lasten wir nachstehend den Wortlaut der beiden Fassung« de- 8 19, welcher da- Besetzung-»Verfahren regelt, folgen. Zweit« Kammer. Das Recht der Besetzung der r'ehrerstellen steht der Schulgemeinde zu und wird in deren Namen durch den Schulvorstand ausaeiidt. Der Schulvorstand hat binnen vier Wochen vom Lage der Erledigung einer Stelle an die Wahl, vorzunchmen und deren Erfolg sodann dem Bezirlsschulinspector anzuzeigen. Falls der Schulvor stand zuvor eine Probe für erforderlich hält, hat er binnen gleicher Frist die hierzu Ausersehenen dem Be zirksschulinspector zu benennen und dann spätestens drei Tage nach Abhaltung der Probe sich über die getroffene Wahl zu erklären Den zur Probe Berufenen ist der Reiseaufwand aus der Schulcaffe zu erstatten und ist ein Verzicht hierauf nicht statthaft. Ist mit der zu be setzenden Schulstelle ein Kirchrndirnst verbunden, so hat der Schulvorstand die Zustimmung des Kirchenvorstandes zu der getroffenen Wahl einzuholen. Im Falle der Ablehnung dieser Zustimmung entscheiden die Vorgesetzten Behörden^ Der gewählte Bewerber wird durch die ve- zirksschulinspection im Aufträge der obersten Schulbe hörde confirmirt und von dem Bezirksschulinspecter un-, ter Aushändigung der Confirmationsurkunde verpflichtet Die Einweisung in das Amt geschieht ebenfalls durch den Bezirksschulinspector oder in seinem Aufträge durch den OrtSschulinspector, beziehcntlrch Director. ' Vicare bestellt der Bezirksschulinspector ohne Betheiligung des Schulvorstandes. Deputation-»Bors chlag der Erste» Kammer: Jede Schulgemeinde, welche bet Erledigung eiuer Schulstelle seit mindester S fünf Jahren keinen Staat-» zuschuß für ihre einfache», mittleren und höheren Volks schulen bezogen hat, ist in der nachstehenden Maße zur Wahl ihrer Lehrer berechtigt: ») Diejenigen Schulgemeinden, denen schon jetzt die Taüatur Über ihre Schulstellru -usteht. besetzen dieselben uach freier Wahl, welch« in ihrem Namen durch den Schulvorstand ausgellbt wird. »>) Dieienrgen Schulgemeinden, in welchen das Be» setzungSrecht der Staatsbehörde, einem Stattrathe. einer Corporation, edrr einem anderen Eollator bisher zustand, haben die freie Wahl unter drei ihuen vom Eollator vorzuschlageuden Eandidaten. Die Besetzung der Stellen in denjenigen Schulgemefn. Len, welchen zwar die Lollatur zufieht, welche aber innerhalb der letzten für f Jahre Staatszuschuß für ihre einfachen, mittleren oder höheren BellSschultn bezogen haben, erfolgt in diesem einzelnen Falle durch dir oberste Schulbehörde. Dir Lollatur über diejenigen Schulstelle», welche künftig aus den Mitteln der Schulgemeinde neu er- richtet werden, steht in den bi-her schon rollatnrberech- tigten Städten, welche die revidirlr Stätteordaung an genommen haben, dm Ltadträtben, in dm übrigen Orten dagegen dm Schulgemeinden zu. dafern diese »either schon di« Lollatur über sämmtliche Lehrrrstrllm des Orte- au-grübt haben »der an deren grsammtm Bollsschnlm mmdestm» 20 Lehrer angrftrllt find So lauge diese Lehrerzahl «och nicht erreicht ist, werLen sämmtliche nmgegrüatetr Stellen von der okcrstrn Schulbehörde besetzt. Uagrr-rschichWe Aebersichl« Di« Thronrede, »k«eucher di» Session d«S preußifchen Landtag- eröffnet wurde, ist in einem sehr ruhig« »ud geschäft-mäßig« Ton» gehalten. Di« Mtitheilunge», welch« fich über den Ltaat-Hau-Halt »nd. di« günstig« Finanzlage PrenßeÄ, über dt« Bildung vo» ProvinMfond-, die Gewährung vo« Wohnuug-gelder-Zuschüff« au Staatsbeamte u. s. w, endlich über dir Re form »«lerer Baff«» und Etnkonstnensteuer »ud die kirchlich« Tefitze macht, enthalt« nicht- wesentlich Nene- und konnten die- nicht enthalten, da ja Pt, Session in Wahrheit «in« Fortfetznug der soeben geschloffen«, ist. In höchster Spannuag fsl-tin natürlich di« versawenelt« Landtag-mit» AKder den Eröffnung« »b« di« Kret-reform. Snch hier hält fich di« Thronrede knapp« »nd trockener, al- mau wahrscheinlich vnmmhet hau«, aber di« fest« Erklärung, daß die neue Session bestimmt sei, „jene wichlige und dringend« Aufgabe zur Lösung zu drmgen", daß di« Regierung „von der Nochwendigkett durch» drnng« sei, di« Rcform al- Grundlage der Lö sung mannigfacher anderer Aufgaben de- Staate- tn-Leben zu ruf«", vor Allem di» Verkündigung de- Entschluss«-: „DieDmchsühruuq der b«drut- sam« Aufgabe durch all» Mittel, »»Ich» die versaffuug der Monarchie an die Hand giebt, zu ficheru, — verkehlt« ihren günstig« Eindruck nicht. Am meist« charakteristisch ist, daß di« Thronrede sich jede- Rückblick- aus di« Verhand lung« d«S Herrenhaus»- uud irder Aeußeruug gegen diese- Hau- enthält. Diese- Schweige» ist di« stärkst« Kritik. L- weist darauf hin, daß «iu Gegensatz zu dem «inen Factor der Gesetzgebung vorliegt, der nur noch dadurch gALst «erde» kaun, daß man ohu«RH«torik zu Thaten der Reform schreitet. Die „Sv«. Ztg." sagt: Nach «lftäziger Unter» brechuug ist der Landtag der Monarchie wieder «.öffnet. Kurz, wie di« parlamentarisch« Paus« war, war ff, doch von «ntschetdeuder Bedeutung für di« Entwickelung unsere- Lonstiiulioualt-muS. Al- di« KretSorduung an dem Widerstand« d«S HerreuhaufeS gescheitert war, mochten Wenige, und di« hal-starrig« „klein« Herr«" vo» der äußersten Rechten unserer PatrSkammer am aller» weufgsten, ahnen, daß damit «in furchtbarer An» stoß zu ein« lange erwarteten »nd vermißten innere» Reform gegeben, uud daß der bisherigen »wmeudea Wirksamkeit diese- parlamentarischen aetor- jetzt ein Ende bereitet sei. „Noblesse oblige ', auf dies« Sruudsatz hin war da- HerrenhauS in seiner jetzigin Gestalt von einem Wonarchen gegründet worden, der sein« eigen« Hochherzigkeit nur allzugern bet de» ihn um gebenden Elementen vorauSsitztr: «un dies« Schöpfung Friedrich Wilhelm- IV. sich zu einer kletulicheu Jntneffeupolitik Herabgelaffen hat, »Kd i« diesen früh gealtert« staatlich« Körper neue- frische- Blut hiuringeleitet uud er einer gründlich« inner» Reform unter zog«. Denn mochte da- preußtsch« Herrenhau- d« Wort „Noblesse adlige" vngtffeu, der preußisch« Staat mußt« desselben eingedenk sZn, und sich stet- vor Auge» halten, »elch« Vervflichtuug« auch für sein, inner« Politik er «ingtng, al- er au- der zweit« dt« einzig« Großmacht Deutschlaud-, au- der letzten di« erst» Großmacht Europa- wurde. Der iu dieser kurz« Frist von 11 Tag« erfocht«, inner« Erfolg ist «tu Sieg, der für di« Entwickelung Preußen- und Denlschland- d« alorr,tröste» Schlachteutag« der letzt« Jahr« sich ebenbürtig aureiht, den» durch th« wurde der Bruch mit ckl«u Prtncip entschied«, da- für die neu» Stelluug Prenßen- t« Reich« und tu Europa nicht nur nicht paßte, svndern derselben hemmend tu de» Weg trat. Von Her Recht« de» Herrenhaus«- »ach Süd» denlschland führt« kein« politische Brück«, denn »a- i« Süd« Deutschland- national ist, ist auch mehr odn minder liberal, uud selbst di« süddeutsch« »ational-eonservati», oder Reich-» partü ist in ihrer Stellung zu den brennen de» Frag« in Staat »nd Kirche von der preu- Usch« alteonservattv« durch di« Weit« «lue- HoriMt- geschieden. Der Hefiailiv« vruch der Regierung mit der Recht« de- Herrenhaus^ ist für di« Reich-Politik Preußen- von der Bedentnua »nd wird in dieser Beziehung de- Main- auch wohl vnßnich« werde». Unter diese» Umständen darf der beginnenden Session dG Sandtag«- da« Zengalß gegeben »erd«, daß «och »euig« ynter so vielverh^ßeu- den Umständen „öffnet worb« find. Möchte ihr verlaus di« an st« geknüpft« Hoffnung« recht- möchten vor Allem dt« über di« innerer Fortschritt« Dolgen Uje- Vtaat-leben- in Regierung und Landtag durch frst^ Zusammenhalt« jenrr gleich mäßig besonnenen und intschloff,»« inner« «eformpoüttk - - 8' Di« vertraulich« Besprechuug« »I Minister Graf« Eulenburg und Mitgliedern d«S Aögiordaet,»Hauses, welch, au« denselben Herr« bestehen, di« der Commission angehört«, »elch« s Z. di« Kreißordnnag bnieth, find ,m» Abschluß ««komm«. Ans Anfuch« de« Mi- »istn« beobachtet« sei»« vertranen-männer riefs Schweige», vt« zur Stnnd« weiß Niemand, welch« Weg« dt« Regierung «inznschlage» gedenkt, um da« Herrenhaus nachgiebig z» machen. Neuer- itziuptttz (vaoo«t> »no v. ««wo« (wueroau) « ihrer mangelnden llebereiuftimmung »it zwischen Regierung uud Abg«orduet,aha«- inbart« Srei-ordnung a»-sch«td« »ürd«. de» «eg bahnen, der« Preußen ding- spricht man davon, daß zwei «tnißer, v. Stzenplitz (Handel) »nd v. Selchow (Ackerbau) v»»z« der vereinbart« Au- Münch«, 12. Rovember, »Kd gemeldet: Heut, Nachmittag 4'/« Uhr hat sich «tue Gericht-- commiffiou zu der Spitzedrr'fch« Dachauer dank begeb«», um Einsicht in di« Führung de- Geschäst- « nehme». Di« Straß«, in der fich die Bank befindet, ist militakifch abaesperrt. S» «clatamer Weif« tritt dl« Haltung d»S Kleru- i» der Schweiz pe Dag«, wo »ach und noch all, Cantoue durch -«selben in Unruh« ver setzt werden. Der Telegraph hat wiederholt »ou dem E-nflict de- Bischof- von Bafel «it der Re gierung vou Solothurn »eg« der Absetzung de- Psarrrr- vou Starrktrch berichtet. Dieser Ton- fliet scheiut nu» „nstltche Dimeustou« UN-»- uehm«. Der Semeiudevorstaad Hat drei Kapn- ziuer hiutereiuaeder auSweiseu laff«, welche au Stell, de- Pfarrer- Gfchwind den Gotte-dknst abhalk« wollt«, und die Gemeind« steht »oll» ständig auf Seiten threr »eltlich« Behörden. Auch der Gemeiuderath der Stadt Olten hat, wie telegraphisch gemeldet wurde, di« Einberufung der Gemeind« beschlossen, um gegen da- Dogma der Unfehlbarkeit öffentlichen Protest «ivznleg« und dt« Regierung de» Canto»- Solothurn zu «er- gischen Maßregeln gegen den Kleru- aufzufordern, sowie um ihr« Zustimmung zu der Haltung der Gemeinden Srarrkkch und Dullik« in Sachen d«S altkarholischm Pfarrer- Gfchwind au-zu- sprech«. Der Conflict iu der Dtöcese Bafel (Solo thurn) wird natürlich in der ganze» schweize rischen Presse besprochen. Ein Blatt erinnert daran, daß dt« „schlichte» uud fromm«" Ahn«, auf die mau fich ulnamontannsettS so gern be- ruft, fich schon vor fünfhundert Jahr«, Anno 1370, gezwungen sahen, durch deu sogeuauute» Pfaffeubrtef di« Staat-gruudfätz« gegen de» Uebermuth und die Ueberzrtsf« der Klerisei fest zu stellen, da, wie Äoh. v. Müller sagt, «in« solch« Protestatio» der schweizerisch« Freiheit geg« di, Mißbräuche d«S Ansehen- der Klerisei vöthig war, weil sie di« Gemüther verunwtlltßt« uud da- gemein« Wes« verwirrten. Dieser „Pfaffeubrtef" stellt auf al- Recht-sätz, d„ Eid- geuvffeu: Wider all« fremd« geistlich« uud welt lich« Gewalt und wider all, Privatmacht ihr« Gesetz» zu behaupt«». All« Edle» »ud Uuedl«, Pfaffen uud Late», Angehörige der Oesterrrichisch« Herrschaft««, wurden, fo laug« ff« in der Schweiz wohnt«, durch »in« Eid, hoch über all« Lide, verbunden, der Eidgenossen Ehre uud Nutz« zu befördern. All« Eigengewalt, alle Macht au-läu- dtscher Gericht« und all« hinterlistig« Utbertre- gung «ine- Recht-Handel- (etwa an «in« mäch tiger« Manu) verbot« st». Zumal wurde aller cauonisch, Proceß um «elllich, Sach« »ud alle Anklage eidgenössischer Männer vor andern al- thren eigenen Richtern der Klerisei hoch untersagt. Sie verordnet«, wenn «in Pfaff diese- Gesetz breche, demselben Pfaff all« Genuß der menfch- liche» Gesellschaft, Nahrung, Beklttdung, Woh nung, Herberg,, Handel, Wandel und Schirm der Gesetz« zu versag« Daß die täglich trüber «nd menschenfeindlicher dem Themse-Thal entsteig« deu Rovember-Nebel »icht danach augeiha» find, um dt« in d« Lon doner politisch« Kreisen herrschend« Verstim mung zu erheitern» versteht fich von sslbst. John Bull ist unzufrieden mit All« »nd All«», mit dem Gang» der inner« und der Lnßere» Politik, mit Handel »ud Wandel, mit den hohen Arbeitslöhnen und der vertheaerung seiner Lebens bedürfnisse, mit Staatsmänner» und Rational- ökouom«, mit Diplomat« und Journalist«, mit Predige« «nd MeetingS-Rednern, mit Regierung und Opposition: vorzng-wets« ist er jedoch «nzv- sried« mit fich selbst. DÜfl„e Vision« vo» Handel-krif« und politisch« Katastrophen, vo» Ruin «ud Demüthiguug steigen «it de« kalt« Herbstnebeln iu ewig wechselnden Form« vor ihm auf. Dies, pessimistisch, Verstimmung ist nicht ganz uug„rchtf„tigt. Trotz de- für Eng land Hohen Gelbwrr h»s scheint di« Handel!» thätigkeit noch kein« fühlbar» Reactio» „fahr« zu haben. Di« englische Au-fuhr «Shreud d»S Mouat- Oktober vertritt nv« Werth vo» 22.057,738 Pfd. St., voll, 2,300 000 Pf. St.' mehr al- in demselben Monat de- vergangen« Hahr»-. Dagegen betrug dt« Einfuhr im October nur 30.537,803 Pfd. St. od„ 2'/, Million« weniger al- während der gleich« Periode im ver gangen« Jahr,. Ja de« vorliegenden Fall ist d« Werth der Au-fuhr »ur gestieg«, weil dir Kost« der Fabrtkatioa »nd der Prei- der Fabri kat» im verhSltniß sehr bedeutend gestie,« find. Ja Wirklichkeit »Kd in England.gegenwärtta weniger fabrickt uud w«ig„ au-geführt alt «gen End« de- vergangen«» und in der erst« )Liste de- laufend« Jahrs, «ud auch d„ all in der Einfnhr beweist schon, daß da« ,,»- .ische Lapital nicht mehr so bedeut«-« Pr,fit au- sein« a»-wärttg« Kundschaft« zu fchlaa« vmnag, al- »och vor wenige» Monat«. Di« Ebb, hat eingesetzt, und Niemand kaun sag«, wo die «rückweich«de. Wog« der PLo-perität-- 'luth halten w„d«. «t, der „Gok" berichtet, hat der spanisch, Gesandt« iu Pari- et», läog„, Lonsirenz »it Hei« Thier- in Sach« der International« gehabt, der« Agitation« in Spanien stn« »ehr
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