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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.03.1878
- Erscheinungsdatum
- 1878-03-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187803265
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18780326
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18780326
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1878
- Monat1878-03
- Tag1878-03-26
- Monat1878-03
- Jahr1878
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.03.1878
- Autor
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Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. ««» Srprdllioa Johan«i4gasse 33. Lxr:ük««dk» »er Lrdartto»: Vonnittags 1ü—12 Uhr. Nachmittags 4—« Uhr. »vmchme der für die Nächst- 'ni«nde Amnmer bestimmten Aittentte an Wochentagen dis ä Uhr Nachmittags, an Lonn- rmd Festtagen früh bi- Uhr. z» dt» FiUatrv fiir Jus. Xamchmr: Otto Klemm. UnivrrstlStöstr. 22, Lovi- Lölche.Latharincnstr. 18,p. nur bi- '/.3 Uhr. Ucipiigcr Tageblatt Anzeiger. Organ für Politik, Loraizeschichtr, Handels- und Gcschästsvrrkkhr. Auflage 15,300. Zid«»»e«r»t»prr1» viertelt. 4»/,Dl„ incl. Lringerlohn 5 Mt., durch di« Post h«-o-eu « Ml. Jede einzelne Nummer 2L Pf. Belegexemplar 10 Pf. Gebühren sür Extrabeilagen ohne Postbesörderung 3« MI. mit Poswefvrderung 4L MI. I,frr,tr Lgesp. Prtitzeil« 20 Pf Größere LchnÜea laut unserem Prei-verzeichniß.—Tabellarischer Satz nach h-herao Tarif. Neclamea »uler »r« Ledactttuoßrich die Spaltzril« 40 Pf. Inserate find stet« an d. «vrdttisa zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung pnmnum«rmll« oder durch Postvorschuß. ? 85. Dienstag den 26. März 1878. 72. Jahrgang. Bestellungen auf das zweite Quartal 1878 des Leipziger Tageblattes (Auflage LS,SSO) welle man möglichst bald an die Unterzeichnete Expedition, Johanncsgasse Nr. 33, ge lange» lasten. Außerdem werden von sämmtlichen hiesigen AeitUNgSfpediteuren Bestellungen auf datz Tageblatt angenommen und ausg« führt. Auswärtige Abonnenten müssen sich an das ihnen zunächst gelegene Postamt wenden. Der Abonnementspreis beträgt pr. Quartal 4 Mark SV Pfennige, inclusive Bringerlohn S Mark, durck die Post bezogen 6 Mark. Für eine Extrabeilage sind ohne Postbeförderung 36 Mark, mit Postbefördernng 45 Mark Beilegegebühren unter Vorausbezahlung zu vergüten. Preis der Jnsertionsgebühren für die 5 gespaltene Petitzeile 20 Pfennige, für Reclamen aus Petitschrift unter dem Redactionsstrich 40 Pfennige. Größere Schriften werden, gering abweichend von dieser Norm, nach unserm PreiSverzeichniß berechnet, wogegen bei tabellarischem und Ziffer- Satz Berechnung nach höherem Tarif eintritt. Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praennnaernvlio oder durch Postvorschuß. Das Tageblatt wird früh 6*/, Uhr ausgegeben und enthält die bis zum vorhergehenden Abend eingelanfenen wichtigsten politischen und Börsen - Nachrichten in telegraphischen Original - Depeschen. Leipzig, im März 1878. Logis-Vermiethmia. Bekanntmachung. Unter Bezugnahme auf unsere Bekanntmachung vom 6. vor. Mts., die statutarischen Bestimmungen für den m Leipzig auf Grund von tz. 80 deS Ortsstatuts errichteten gemischten Ausschuß für öffentliche Ge sundheitspflege betreffend, bringen wir hierdurch zur öffentlichen Kenntniß, daß der gedachte Ausschuß sich nunmehr constituirt hat und auS folgenden Personen besteht: 1) dem Unterzeichneten Oberbürgermeister als Vorsitzendem, 3» Herrn Stadtrath Wilhelm Gustav Dietel, rrn Stadtrath Franz Wagner, rrn Stadtverordneten-Bicevorsteher Adv. vr. O. Schill, errn Stadtverordneten Direktor Albert Peucker, .«rrn Stadtverordneten Director Robert Oskar Clemens Heuschkel, dem Stadtbezirksarzt, z. Z. und bis zur Anstellung eines neuen, Herrn Medicinalrath Prof, vr. Hugo Sonnenkalb, ' errn Geh. Medicinalrath Prof. vr. E. Leberecht Wagner, errn Prof. vr. Joh. O. Leonh. Heubner, rrn Prof. vr. Franz Hofmann, . rrn Polizeiarzt Prof. vr. Carl Reclam, während der für diesen Ausschuß vom Rathe zu bestellende Chemiker zur Zeit noch nicht angestellt ist. Ueber deS Letzteren Anstellung und Wirkungskreis gegenüber dem Publicum wird seiner Zeit noch b e. sondere Bekanntmachung erfolgen. Leipzig, den 35. März 1878. Ter Rath der St«dt Leipzig. vr. Georgi. Versteigerung aus den Abbruch. Das in der Canalstratze quervor am Elstermühlaraben stehende kleine Haus und der daneben über den Mühlgraben nach der Frankfurter Straße führende Holjsteg, welche beide in das Eigenthum der Sladtgemeiude übergegangen sind, sollen zusammen Montag den I. April S. I., vormittags 11 Uhr an Rathsstelle aus den Abbruch versteigert werden. Die Versteigerunasbedingungen liegen in unserem Bauamte, Rathhaus, ll. Etage, zur Einsichtnahme auS, wo man sich auch wegen etwa gewünschter Besichtigung des Hauses zu melden hätte. Leipzig, den 33. März 1878. Der «ath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Cerutti. Bekanntmachung. Das 4. Stück des diesjährigen Reichs-Gesetzblatte- ist bei uns eingegangen und wird bis zum Ist. tünsttgen Monat» auf dem Rathhaussaale öffentlich au-hänaen. Dasselbe enthält: Nr. 1334. Gesetz, betreffend die Stellvertretung deS Reichskanzlers. Vom 17. März 1878. Leipzig, am 33. Mär, 1878. »er «gth »er Stadt Leipzig. - Vr. Georgi. Eerutti. ist ein NetneS Befinden auch In dem Universitüt-grundstAcke der „goldene Anker", Große Fleischergaffe Nr. 3, LogiS, aus Stube, Kammer, Kücve und Bodenraum bestehend, vom 1. Juli 1878 ab, nach früher, bis auf einvierteljährige Aufkündigung anderweit zu vermischen. Miethliebhaber werden hiermit eingeladen, sich »onnerStgg, den SU. März dss. IS. vormittags 11 Uhr im Universitäts-Rentamte (Paulinum) einzufinden und ihre Gebote abzugeben. Die Auswahl unter den Licitanten und die Entschließung in der Sache überhaupt bleibt Vorbehalten Leipzig, am 30. März 1878. UniverfitatS-Nentamt. Graf. Bekanntmachung. Wir bringen hiermit zur allgemeinen Kenntniß, daß wir mit Zustimmung der Herren Stadtverordneten das jährliche Schulgeld für die Schülerinnen der an unserer höheren Mädchenschule neuerrichteten Ele mentar- oder Vorclassen X, IX und VIII auf 130 für Einheimische und auf 150 für Auswärtige fest gesetzt haben. Als auswärtige Schülerinnen werden diejenigen betrachtet, deren zur Bezahlung des Schulgeldes ver pflichtete Angehörige in hiesiger Stadt nicht wohnen und zu den persönlichen Gemeinde-Abgaben hier nicht beitragen. Leipzig, den 31. Januar 1878. »er «ath der Stadt Leipzig. vr. Tröndlin. Wilisch, Rfdr. Leipzig, 35. März. Man hört vielfach die Meinung, daß die Na- tionalliberaleu den Sturz Camphausen's ver schuldet haben. Sie werden darob einesthcils an geklagt, anderntheils bedauert. Wir haben bereits bervörgehoben, daß der Weggang dieses Staats mannes, nachdem er sich bereits bedenklich dem Lager der Monopolisten und Schutzzöllner genähert, vom liberalen Standpunkte auS kaum noch zu be dauern ist. Aber auch die thatsächliche Behaup tung, daß die Nationalliberalen den Sturz Camp hausen's herbeigeführt haben, bedarf der Richtig stellung. Dies besorgt sehr gründlich und kräftig die „Schief. Presse", welche auf folgende Puncle hinweist: ES gab eine Zeit, wo die nationallibe rale Partei — und nicht minder die Fortschritts partei — sich warm sür Herrn Camphausen inter- essirt hat; er hat um die Münz- und Vankqesctz- sebnng große Verdienste. Seil dem Rücktritte Delbrück'S ist die Anhänglichkeit der liberalen Par teien an Camphausen wesentlich gelockert; man war vielfach der Ansicht, daß eben dieselben Umstände, die Delbrück zum Rücktritt veranlaßt haben, auch Herrn Camphausen zu demselben Schritte hätten ver anlassen können und sollen. Man war ferner der An sicht, daß Camphausen sich seit dem Rücktritte Del brück'S in Beziehung ans Zoll- und Eisenbahn-Ange legenheiten manche Inkonsequenz hat zu Schulden kommen lassen. Tie Unterstützung Camphausen's durch die liberalen Parteien ist in Folge besten lauer ausgefallen, als sie vor drei oder vier Jahre« ausgefallen wäre; aber direct auf den Sturz Camphausen's hinzuarbeiten, davor mußte sich die liberale Partei schon auS dem Grunde hüten, weil sie nicht wußte, wer auf ihn folgen und welcbe Grundsätze ihn leiten werden. Welcbe Gründe Herr Eamphauscn in seinem ofnciellen Abschieds gesuch dafür angeführt hat, sicb zurückzuziehen, ist un bekannt ; wäre aber auch der Wortlaut dieses Gesuchs bekannt, so wäre eS dennoch zweifelhaft, ob dieses Gesuch die bewegenden Gründe in der That voll ständig und erschöpfend anacführt hat. So viel ist gewiß, daß sich Herr Campkausen nicht vor einem parlamentarischen Votum zurückgezogen hat; denn es ist kein Votum, weder deS Reichstages, uoch deS Abgeordnetenhauses wider denselben aus gefallen. Herr Eamphauscn hat im Reichstage mit einer gewissen Emphase ausgerufen, die natio nalliberale Partei habe gegen ibn nach dem Grund- satze gehandelt: Ote-tcü <le Ist, gue He m'v motte. (Geh weg, damit ich Platz nehmen kann.) Nun stellt aber fest, daß die nationallibcralc Partei sich niemals bemüht hat, Ministersitze zu erringen und daß sie noch weniger Anstrengungen gemacht hat, Herrn Camphausen von seinem «Ätze zu verdrängen. Herr v. Beünigsen ist nicht aus freien Stücken nach Varzin gefahren, um dort Ministersitze für sich und seine Freunde zu erbetteln; er ist nach Varzin berufen worden und er hat diesem Rufe Folge geleistet, wie er das als Parteiführer mußte. Herr v. Ben nigsen hat nicht neue Minister-Combmationen in Vorschlag gebracht, sondern Fürst Bismarck hat es gethan. Wenn einst die geheime Geschichte der Varziner Unterhandlungen geschrieben wird, die heute noch Niemand kennt, so wird sich wahrschein lich in evidenter Weise Herausstellen, daß nicht Herr v. Bennigsen, sondern daß Fürst Bismarck eine Abneigung dagegen an den Tag gelegt hat, den Herrn Camphausen ferner als Finanzminister zu sehen. Die nationalliberale Partei hat noch nie etwas gethan, um seine Stellung zu erschüt tern. Sie hat allerdings seine Tabaksteuer- Vorlage nicht unterstützt; sie hat keine Zweifel dar über gelassen, daß sie dieselbe in dieser Form ablehnen würde. Allein wa- diesen Punct anbe- trisft, so hat die nationalliberale Partei nicht im Geringsten anders gehandelt, als alle anderen Parteien des HauseS. ES giebt kein einzige- ReichStag-mitglied, welches geneigt gewesen wäre, für die Vorlage, welche Herr Camphausen hat auS- arbeiten lassen, zu stimmen. Weder unter den Anhängern des Monopols, noch unter denen der Fabrikatsteuer, noch unter denen der Erhöhung des Einfuhrzolles war ein Einziger, der sich sür diese Vorlage erwärmen konnte. Nicht vor einem Vo tum des Reichstages hat sich Herr Camphausen zurückgezogen noch sich zurückzuziehcn nöthig gehabt. Die Conflicte, die er gehabt hat, wurzelten auf einer anderen Seite. Bei der „KreitagSscene" trat der Reichskanzler direct gegen den Finanzminister auf. Dieser hatte sich gegen da- Monopol erklärt, und der Reichskanzler erklärte darauf, aber er sei sür das Monopol. Diese Scene erweckte iu Allen, die ihr beiwohnten, den Eindruck, daß zwischen diesen beiden Staatsmännern eine Spannung bestehe. Es folgt die „Sonnabend-Scene." Herr Campl-ausen legt seine Zeugnisse vor, auS denen bervorging. daß anck er sich unter dem Schutze der Amtsverschwiegenheit schon sür daS Monopol ausgesprochen bade. ES solgt eine öffentliche Versöhnung zwischen dcn beiden Staatsmännern und unmittelbar darauf reicht Herr Camphausen sein Abschiedsgesuch ein. DaS Parlament hat kein Tadels-, kein Mißtrauensvotum gegen ihn erlassen, keine Abstimmung votirt, die er für eine CabinetSfrage erklärt hätte. Die natio nalliberale Partei hat keine Schuld an dem Rück tritt Camphausen'-; zwischen diesem und dem Reichskanzler scheint aber das Verhältniß gründlich gestört gewesen zu sein. Man hat viel darüber gestritten, auf welche Ursachen das rapide Wachsthum der Social demokratie in Deutschland zurückzuführen und wie eS zu erklären ist, daß ihr Einfluß und ihre Verbreitung in keinem Lande so bedeutend geworden ist, wie bei uns. Es ist hier nicht der Ort, all« die zur Erklärung dienenden Thalsachen zu ent wickeln, aber daS Eine fei gestattet auszusprechen: die Socialdemokratie würde ihre Erfolge nicht in dem Maße erreicht haben, welches wir jetzt be dauern, wenn unser Bürger- und Bcamtenstand, wenn die Gebildeten überhaupt den Arbeitern gegenüber ein richtigeres Verhalten beobachtet hätten. Nachdem da« allgemeine gleiche directe Wahlrecht für den Reichstag eingeführt worden war, ergab sich noch in höherem Grade als vorher für „die Gebildeten" die Pflicht, die öffentlichen Angelegenheiten mit den neu berufenen oder wenig stens besser berechtigten Wählern in Schrift und Wort zu diScutiren und sich so nach Kräften den Einfluß auf die Massen oder doch die Möglichkeit der Verständigung mit denselben zu sichern. Die Agitation durch Flugschriften und Zertanzen, namentlich in der Form kleiner, handlrcher und billiger VolkSblätter sollte denn doch ganz anders betrieben werden, als bisher. Aber sie reicht nicht aus. Die persönliche Agitation muß hinzutreten. In den Provmzialstädten ist der Begriff der Socialdemokratic biS vor wenigen Jahren den Meisten fremd gewesen. Nun be gannen die Socialdemokraten ihre überaus eifrigen AgitationSreisenven zu entsenden. Dieselben wieder holten den Arbeitern immer und immer wieder, daß sie Vas Opfer der unmenschlichen CapitalS- wirthschast seien, und daß sich die Socialdemokratie allein in, Besitze des ReceptS zur Abhillfe befinde. Nachdem diese Reden oft genug auch im Beisein der Gegner gehalten, und von diesen ein Wider spruch kaum laut geworden — waS Wunder, daß der Glaub« an die neue Lehre endlich festen Fuß gefaßt hat! Die Arbeiter haben häutig auf gefordert, die locialdemokratische Lehre zu wider legen. um zwischen beiden Richtungen entscheiden zu können — man ist ihnen aber öfter die ge wünschte Aufklärung schuldig geblieben. Warum? Weck die Einen sie nicht geben konnten, die Anderen sie nicht geben wollten. Nock eristirt unter den Gebildeten eine Scheu, an öffentlichen Versamm lungen theilzunehmen, die im Staat deS allge meinen Wahlrechts nickt am Platze ist. Wenn die Gebildeten selbst daraus verzichten, durch die Mittel, in denen ihre Kraft und llebcrlegenhci t beruhen soll, also durch Darlegung ihres besseren WissenS Einfluß zu üben, dann haben sie sich nicht zu beklagen, wenn die llnbildung triumphirt. Es ist richtig, daß schon Viele mit ihrem ehrlichen Streben, den Arbeiter aufzuklären, ohne ihre Schuld gescheitert sind und dem besten Schreier der Sieg geblieben ist. Wenn aber überall die Gebildeten zusammentreten und eS sich zur Pflicht machen würden, die socialdemokratischen Lehren in öffent lichen Versammlungen niemals unwidersprochen zu lasten, so würden die Mißerfolge Einzelner bald ausgeglichen sein. Es versteht sich von selbst, daß hiermit nicht AlleS gethan ist, sondern daß es darauf ankommt, auch durch Lectüre aufklärend zu wirken und besonders wirklich vorhandene Uebel- stände aufzusuchen und zu beseitigen. Aber vor Allem gilt eS auch, dahin zu wirken, daß die künst lich hervorgebrachte Entfremdung des Arbeiter- standeS von andereil Ständen aufhöre, und dazu ist eS nothwendiq, daß Männer aller Stände ler nen, an emem Orte zusam menzuwirken, mit einan der zu reden und der unheilvollen Thätigkeit hetzen der Agitatoren auch öffentlich entgegcnzutreten. Tagesgeschichttiche Ueberficht. Leipzig. 35. März. Kaiser Wilhelm hat jetzt die Mittheilung deS Papstes betreffs dessen Thronbesteigung be antwortet. Da- „Deutsche MontagSbl." berichtet darüber: Wie jene Mittheilung derartig gehalten ist. daß sich auS ihr der Wunsch abnehmen läßt, zu der deutschen Regierung wieder in gewisse Be ziehungen zu treten, so ist auch die Antwort des Kaisers sehr entgegenkommend und wohlwollend abzefaßt, ohne jevock in irgend einer Beziehung die Initiative zu ergreifen. Man deutet die- so. daß mau in Berlin an einer stritten Befolgung der sogenannten Culturkampfgesctzc festhält, sobald diese jedoch von der Curie zuacstanden wäre, den Cul- turkampf für beendigt erklären und einen annehm baren mockns vivemli zu erreichen suchen wird. In den hell erleuchteten Sälen des neuen PalaiS des Reichskanzlers fand am Sonnabenv Abend die erste parlamentarische Soirse statt. Den Einladungen waren die Mitglieder dcS Herren- und Abgeordnetenhauses in großer Anzal l gefolgt. ES wurden u. A bemerkt: Forckenbeck, Bennigsen, Stauffenberg, Miquöl, Graf Bethusy w; dcn flÜittelpunct der Gesellschaft bildete der neu- ernannte Finanzminister Hobrecht. Von Ministern erschienen die Herren Falk, Friedenthal und von Kameke. Stolbcrg war nicht anwesend. D:e
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