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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.03.1878
- Erscheinungsdatum
- 1878-03-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187803254
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18780325
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18780325
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1878
- Monat1878-03
- Tag1878-03-25
- Monat1878-03
- Jahr1878
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.03.1878
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Erscheint täglich früh t?/, Uhr. Redaktion »ad Lrpcditio» Johanuisgasje 33. HprrchKo»>c» der Redarttoa: vormittag« io—12 Uhr. Nachmittag« 4—« Uhr. Annahme der für die «Lchft- iolanldc N' mmer destimmtrn Inserate an Wochentagen dt« 8 Uhr Nachmittags, an Lonu- »nd Festtag« früh bis Uhr. 2» de» /Utatea für Z,s. Lamchmr: Ott* Klemm, UniverMtSstr. 2t, LoutS Lösche, Aathannenstr. 18, p. nur dtS Uhr. Tageblatt Anzeiger. Orzau für Politik, Localgcschichte, Handels- und GcschästSverkchr. Auflage 15,L00. -lioiinkmrnioprkt» viertelt. incl. Brinaerlvh« 5 Me. durch die Post drzogen 6 Mt. Icke einzelne Nummer 25 Pf. Belegexemplar 10 Pf. Gedüdre» für Extrabeilagen ohne Postbesördenmg 3« Mt. mik PostbesVrderung 45 Mt. Zusllale Sgesp. Petitzeile 2o Pf Größere Schriften laut uuserem Preisverzeichnitz. — LabellarUcher Satz nach höherem Tarif. Rerlainku unter de» Rrdak1i»«-Uch die Spaltzeile 40 Pf. Jntcrate sind stet« an d. Lepedttt«» zu senden. — Rabatt wir» nicht gegeben Zahlung praannmmnml» oder durch Postvorfchrch. 84. Montag den 25. März 1878. 72. Jahrgang. Bekanntmachung. Alle diejenigen Militairpflichtigen. denen die Ordres zum diesjährigen Ersatzgeschäft wegen stattgefun- dcnen Wohnungswechsels, ungenauer oder unrichtiger Angabe der Wohnung oder bergt, nicht haben emge- bändigt werden können, werden hiermit aufgefordert, dieselben sofort auf unserm Quartier-Amte, RathhauS, 2. Etage, abzuholen. , Der Nichtbesttz der Ordre entschuldigt nicht, vielmehr kommen beim Ausbleiben in dem Musterungs termine die in 8. 34„ der deutschen Wehrordnung angedrohten Strafen und Nachtheile in Anwendung. Leipzig, am 21. März 1878. Der Nath Ser Stadt Lczpjtg. (Seorgi. Lamprewt. Bekanntmachung. Aus dem zwischen der Zimmer- und Alexanderstraße gelegenen Tratte der Erdmannsstraße, sowie auf dem zwischen der Rudolph- und Weststraße gelegenen Tratte der Moritzstraße sollen Schleuß« lll. Elaste er baut und die hierzu erforderlichen Arbeiten einschließlich der Materiallieferung an einen Unternehmer m Accord vergeben werden. , , . Die betreffenden Kostenanschläge, Bedingungen und Zeichnungen, sowie auch die Probesteme können aus unserem Bauamt (Rathhaus, 2. Etage) emgesehen werben, woselbst auch die Offerten mit der Auflchnst: „Schleusten in »etchelS «arten betreffend", biS zum 6. April d. I. Nachmittags 5 Uhr unterschrieben und versiegelt einzureichen sind. Leipzig, den 1«. März 1878. Der »ath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Wangemann. Bekanntmachung. der EinfriedigungSmauer, sowie der Plamrungs- und Wegebauarbeiten zu der neu theilung de« sog. Neuen Friedhofes soll an einen Unternehmer in Accord »er- Die Ausführun, anzulegenden VIU. geben werden. Diejenigen, welche diese Arbeiten zu übernehmen gedenken, werden hierdurch aufgefordert, Kostenan schlag. Bedingungen und Zeichnungen im Rathsbauamte einzusehen und ihre Offerten daselbst unter der Aufschrift: „Vlll. Arie-hofS-«sthetluna" bis den 10. April c. Abends 5 Uhr unterschrieben und versiegelt abzugeben. Leipzig, am 18. März 1878. Des »ath« vaudeputatt*«. VerkaufSlocal-Vermiethung. Die beiden kleinen Berkanfslocale an der Einfahrt zwischen dem Manricianum und dem Fürsten haus? von der «rimma'schen Strahe herein rechts sind vom 1. October 1878 an auf sechs Jahre, zu sammen oder getrennt, im Wege der Licitation anderweit zu vermischen. Miethliebhaber werden hiermit eingeladen, sich Mittwoch, den 3. April 1878, vormittags 11 Uhr, im UniversitätS-Nentamte (Vaulinum) einzufinden und ihre Gebote abzugeben. Die Auswahl unter den Licitanten und die Entschließung in der Sache überhaupt bleibt Vorbehalten. Leipzig, am 23. Mär; 1878. UniversitiitS-Rentamt. Graf. Tagesgeschichtliche Uebersicht. Leipzig. 24. März. Der Kaiser hat am Sonnabend dem Bot schafter Grafen Otto zu Stolbera-Wernige- rode wiederum Audienz ertheilt. Man nahm in parlamentarischen Kreisen an, daß nunmehr, nach dem für den Posten des Finanzministers eine zur Uebernahme geneigte und dem Fürsten Bismarck geeignet erscheinende Persönlichkeit gefunden worden sei, Graf Stolberg seinen bisherigen Vorbehalt fallen gelassen habe und sich dem Kaiser gegenüber zur Ueöernahme des Postens eines Bice-Prüsidenten des Staatsministeriums und Stellvertreters des Reichskanzlers bereit erklären werde. Wie wir hören, ist jdas Finanzministerium endgültig dem Oberbürgermeister von Berlin Ho » recht übertragen. Arthur Hobrecht ist am 14 August 1824 zu Kobierzyn bei Danzig geboren. Er war als Hülfs- arbeiter im Ministerium des Innern beschäftigt, als ihn die Wahl zum Oberbürgermeister von Bre-lau, an Stelle des im September 1863 auS dem Amte geschiedenen vr. Elwanaer, an die Spitze der zweitgrößten Stadt der Monarchie berief. Rach dem Rücktritte des Oberbürgermeisters Seydel von Berlin richteten die Berliner Stadtverordneten auf Herrn Hobrecht ihre Augen und es erfolgte demnächst seine Wahl zum Oberbürgermeister der Haupt- und Residenzstadt Berlin. Am IK.Mai 1872 wurde er in sein, neues Amt eingeführt, dem er bis heute mit Kraft und Würde vorgestanden und in welchem er daS Berhältniß »wischen Magistrat und Stadtverordneten-Versammlung mehr und mehr zu einem erfreulichen Einvernehmen zu gestalten gewußt hat. Herr Hobrecht hat zuerst auf Prä sentation der Stadt Breslau vom Januar 1865 biS zum Mai 1872, und darauf aus Präsentation der Stadt Berlin vom November 1872 ab dem Herr« hause angehört, in welchem er es sick mit anderen conser^"tiv und liberal gesinnten Mitgliedern der sogenannten „neuen Partei" zur Ausgabe gereichen ließ, die Politik der Regierung gegenüber der sron- direndcn Haltung der feudalen Partei zu unter stützen. Ein politisches Glaubensbekenntniß hat Herr Hobrecht niemals abgelegt, so daß er jeden falls durch p tische Rücksichten nicht gebindert ist, auch in ein konservativ gefärbtes Ministerium ein zutreten. Die „Nat.-Ztg." schreibt: Die Veränderungen im preußischen Staatsministerium sind mit dem Eintritt deS Grasen Otto zu Stolberg-Wernigerode als Bice- Priisidenten, des Grafen Botho zu Eulenburg al- Mi, deS Innern and de- Herrn Hobrecht als Finanzminister nicht abgeschlossen. Was über,den Personenwechsel in noch anderen Ministerien ver lautet, trägt zur Zeit nur erst den Charakter des Gerüchte« an sich. Als ein stVhes Gerücht regi« striren wir, daß dem Unterstaat-secretair im Iustiz- min ^neium, vr. v. Schilling, Chancen beige- u. - werde«, eine- der demnächst etwa vacant wer^-aden Portefeuilles angeboten zu erhalten. Wir legen diesem Gerüchte vorläufig keine beson dere Bedeutung bei: jedenfalls aber glauben wir in der Nennung des Herrn v. Schilling ein Zeichen dafür erblicken zu sollen, daß man in Parlament« rischen Kreisen die „Reeonstruction deS Ministeriums" wesentlich alS eine in konservativem Ginne sich vollziehende auffaßt. Nach einem dem BundeSrathe vorgelegten Nach tragsetat. betreffend die Errichtung deS Reichs- sch abamte», soll der Chef diese- Amte- nicht Ministerrang, sondern nur die Stellung eines Unterstaatssecretairs haben. Man .vermachet demnach, daß der bisherige Director der Finanz abtheilung, Michaeli-, die Leitung de- Schatz amtes behalten werde. Eine interessante Debatte fand am Sonnabend im preußischen Lbgeordnetenhaufe statt. E« handelte sich, wie beneits telegraphisch gemeldet, um den Nachtrag zum StaatSbauöbaltSetat behuf- einiger organischer Veränderungen im Ministerium. Die zahlreich« formelle« uüd fachlichen Bedenken, welche ganz besonders der Vorschlag der Errich tung eineseigenenEisenbahnmlnisteriums Her vorrufen muß, wurden von dem Abg. Miquel mit überzeugender Klarheit dargeleat. Er wieS nach, wie in der augenblicklichen parlamentarischen Ge schäftslage es schlechterdings unmöglich sein würde, genügend zu prüfen und sestzustellen, wie die dem AandelSminister in den einzelnen Gesetzen zugewie senen Befugnisse fortan zwischen dem HandelS- minister und dem Eiscnbahnminister zu theilen seien. Was die Sache selbst anlangt, so wies er den Gedan ken eines besondern Eisenbahnministeriums durchaus nicht zurück; wohl aber hielt er ihn noch sehr der eingehenden Erwägung für bedürftig. So schien ihm z. B. unzulässig, den Bau und die Verwal tung der Staatseisenbahnen und die Aufsicht über die Privateisenbahnen mit einander zu verbinden. Zu »ntersuchen werde sein, ob sich nicht vielleicht dre Errichtung eines Bautenministeriums, welchem das gesammte Staatsbauwesen zu übertragen sein würde, empfehle. In der nächsten Session des Landtags werde man gern bereit sein, alle diese Fragen zu erörtern. Dem Projekte der Abzwei gung der Domänen und Forsten vom Finanz ministerium zeigte der Redner seine volle Svm- vathie; aber er hielt die Ausführung desselben für unzulässig, so lange nicht ein sachverstän diger Finanzminister — die Entlastung des Herrn Camphausen war dem Hause bei Beginn der Dis kussion amtlich mitgetheilt worden — sein Urtheil darüber abgeben könne. Unbedenklich dagegen fand er die Bewilligung der Forderung von 36,000 Mark für einen Vicepräsidenten des Staat-Ministeriums. Der Ministerpräsident Fürst Bismarck, welcher Abgeordnetenhause zum ersten Male in der rm gegenwärtigen Legislaturperiode erschien, suchte die Einwendungen des Vorredners zu widerlegen, schien jedoch selbst zu empfinden, daß die der gegenwär tigen parlamentarischen Geschäftslage entnommenen Beweisgründe nicht zu entkräften seien. Er stellte denn auch, falls sich das von ihm Beabsichtigte nicht etwa, wenn auch nur thcilweise, im Wege der Verordnung erreichen lasten sollte, eine außer ordentliche Session nach Schluß des Reichstags in Aussicht. Auf alle Fälle sei die geplante Einrichtung unerläßlich urch dringend nothwendig. Fürst Bismarck erzählte zum Bewerfe besten die Schicksale, welche er mit dem ReichScisenbahnproject in, preußischen Ministerium erlebt und erörterte die Mißstände im Eisenbahnwesen, welche der Abhülfe dringend be dürften. BemerkenSwerth ist übrigens, daß er die ausdrückliche Bersichcrrng für nothwendig hielt, es aus Anlaß der gegenwärtigen Vorlage nicht etwa zum Conflict mit der Volksvertretung kommen lasten zu wollen. Der Abg. Virchow trat der Regierung scharf entgegen. Nachdem dann noch der Minister Friedcnthal umständlich für die Zulegung der Domänen und Forsten zum land- wirthschastlichm Ministerium psaidrrt hatte, wurde die Verhandlung auf Mittwoch vertagt. Die ..Wiener Abendpost" schreibt bezüglich der augenblicklichen Lage: DaS englische Cabmet ver langt die Erklärung Rußland-, daß die Mitthei- lung des FritdenSsnslrumentes an die Mächte mit der formellen Vorlage desselben im Cougresse gleichbedeutend sei, während das russische EaAnet seinen internationalen Pflichten mit jener Mit theilung genügt zu haben glaubt und sich zu einer ausdrücklichen Vorlage an den Eongreß um so weniger verstehen will, als e- bereit» durch Me Bekanntgabe der Friedensbedingungen jeder ein zelnen Macht die Möglichkeit geboten hat, die einzelnen Bestimmungen des Vertrages zum Gegen- starw« einer europäischen Berathung zu machen. Eine Verständigung ist bi« jetzt nicht erfolgt und so lange da- nicht der Fall ist, muß auch daS Schicksal de« Congresses als ein noch unentschiedenes betrachtet werden' Zwischen den beiden Delegationen ist bezüg lich sämmtlicher abweichenden Beschlüste eine Eini gung ervielt worden, indem die ungarische Dele gation sich den meisten Beschlüssen der österreichi schen, insbesondere dem Beschlnßantrage derselben in Betreff des CrediteS von 60 Millionen anschloß. — In der ungarischen Delegation erwiderte Graf Andrasty auf eure Interpellation Csernatonyi'S, er habe durch einen Courier des Petersburger Cabinet- die osficielle Mittheilung des Friedensver trages erhalten. Bon Seiten der Türkei sei die Mittbeilnng de- Vertrage- noch nicht erfolgt. Für den Zusammentritt de- Congresses sei einer der letzten Tage de- März in Aussicht genommen gewesen. Inzwischen seien aber einzelne Vorfragen aufgetaucht, in Betreff welcher zwischen Rußland und England ein Ideenaustausch stattfinde. Der Zusammentritt des Congresses könne daher nicht sicher bestimmt werden. Von der englischen Regierung sollen 5 der Cunard- und der White-Star Compagny gehörige Damvker provisorisch aemiBthet worden >eim Iü Bukarest fand zur^i^c de» Geburtstages des deutschen Kaiser- ein Gottesdienst statt, dem der diplomatische Agent Deutschlands, die Mit glieder des deutschen Eonsulates, der Präsident der Deputirtenkarnmer, der Minister der auswärtigen Angelegenheiten, der commandirende General der ersten Division und der Polizeipräfect beiwohnten. Fürst Karl ließ sich durch seinen Haus- und Hof marschall Vacaresco vertreten. Der „Golos" bespricht den Friedcnsvertrag und meint, eine volle und endgültige Befreiung der Christen sei durch denselben nicht erreicht worden. Das Blatt glaubt, der Vertrag befriedige die russische Bevölkerung nicht. Die Lmserseier in -e« Schulen. (Schluß.) In der Realschule I. Ordnung hielt Ober lehrer vr. Böttcher die Festrede, in welcher er, im Hinblicke aus den Lebensganq deS deutschen Kaisers, die Entwickelung der allgemeinen Wehr pflicht in Preußen und im deutschen Reiche und deren Bedeutung für die Einigung des deutschen Volke- darlegte. Nach verschiedenen declamatorischen Vorträgen und Gesängen (letztere wurden vom Gesanglehrer Richard Müller geleitet) richtete einer der Abiturienten Abschiedsworte an die Lehrer und Mitschüler; einer der letzteren erwiderte dieselben in gleich herzlichen Worten, und Director Prost Giesel entließ sodann in feierlicher Weise die Abgehenden, von denen 2 sofort ins praktische Leben emtreten, während die übrig« 15 sich den Studien der Mathematik und der Naturwissen schaften, wie den »eueren Sprachen widmen und meist zur Universität übergehen, oder sich durch Beschäftigung mit den alten Sprachen auf das Gtudimo der Medicin vorbereiten wollen. Luch die Fortbildungsschule für Knaben hielt ein« Actus ab, welcher sich der Gegenwart des Schulraths vr. Hempel erfreute. Die Festrede hielt vr. Tischer. Er legte nach einem Hinweise auf die Festtage der deutschen Nation seinem Bor trage die Fragen zu Grunde: Warum feiern wir den 22. März? und wie feiern wir ihn - Auf die letzte Frage antwortete er u. A.: Nicht nur da durch, daß wir den Kaiser verehr«, sondern auch dadurch, daß wir unS zu den Pflicht« stärk«, die wir für Kaiser und Reich zu erfüll« Hab«. > Der Festredner in der höheren Mädchenschule war der Lehrer Hörnlein, welcher die frühere Geschichte der Hohenzollern sich zu seinem Thema gewählt hatte. Er wies u. L. dm groß« Einfluß dieses Fvrstkngeschlechts (». B. auf die Wahl deS Rudolph von Hab-burg) und nammt- lich ihre Treue zu Kaffer und Reich nach, »ud feierte dann d« Kaiser Wilhelm, welcher der alt« ruhmwür- dig« Tradition der Hohenzollern treu geblieben sei. In der 3. Bürgerschule für Kuabeu gab Lehrer Aey ein Lebensbild des Kaiser- und in der Rathssreischule sprach Lehrer Friedrich über die Einheit-Versuche Deutschlands von der Resormationszeit an. In der 5 Bürgerschule hielt PP Festrede Lehrer L. Miltentzweh. Schul-Einrveihungssest. V-8. Leipzig, 24.März. Nachdem die höhere Mädchenschule die Einweihung ihre- neu« Heim" am Donnerstage feierlich begangen hatte, hielt sie gestern im Saale des Schützenhauses eine Nachfeier ab, bei welcher sie eine ganze Reihe von Proben des Fleißes auf den Festaltar niederlegte. Der von den Schülerinnen und deren Eltern und Freunden fast überfüllte Saal war freundlich geschmückt und mit der Büste deS Kaisers geziert. Die von zwei Schülerinnen auf dem Pianoforte glatt und sicher gespielte Iubel-Quvcrture von Weber leitete die Festgaben ein, woraus ein höchst sinniger und wahrhaft poetischer Prolog folgte, welcher von der 1. Elaste der Anstalt v«- K*1»tD*n Eiar'fDWUgo Mmhd Schülrrixum erschien« vor der Lipslas sprachen die Freude über daS neue Hau- aus, welche- sie ihn« ge baut, dankten dm Vertretern der Stadt für ihre Fürsorge, legt« die innigsten Gelöbnisse ab und brachten zuletzt der Lipfia ein Hoch. Diese er mahnte sie ru regem Streb« und schloß mit dem Wunsche: „Gott segne «ch!" Hieran reihte sich die Aufführung von Schnee wittchen durch Elaste 6 und 7. Die Zwerge uad Schneewittchen löst« ihre Aufgabe allerliebst; sie war« sicher in Dem, was sie zu sag« halt« und ganz besonders erregten die Zwerge in ihrer Tracht große Heiterkeit. Die Glocke von Schiller wurde von Elaste 3a, b und e voraetragen und fand großen Beifall bei den Anwesenden. Die Schülerinnen gingen mit der Sprache heraus, traf« mit wenig« Ausnahmen die richtige Betonung und lösten ihre Aufgaben ohne jegliches Stock« Bei einzelnen Schülerinnen intercsstrten nicht nur die vollen Sprachorgane, sondern auch die Steigerung im Ausdruck, welchen sie ihren Worten zu verleihen suchten. Natürlich heimst« sie lauten u»ü> ver dient« Beifall ein. Es folgt« nun drei dramatische Aufführung«: voorgsoi^ Oentilbommo von Molisre Rivals von Sheridan und das Lustspiel: Entgleist oder ein Sommersountag in Schlesien. Gehören diese Dramen auch nicht unter die classisch« Meister werke, so gaben sie doch den Schülerinnen Gelegen heit, zu zeigen, wie weit sie in der Beherrschung der Sprach« fortgeschritten sind. Wir haben freilich immer gegen die Schauspiel-Aufführungei' der Mädchen .unsere Lanze eingesetzt, weil wir Müßt«, daß manche- junge, weibliche Vemittb destmrch Schade» leiden könne; allein wenn die Aufführungen so harmloser Natur sind, wie die gestrigen warm, so muß die Opposition schweig« Die Schülerin«« offenbart« übrigens theilweife ein unverkennbare« Darstellungstalent, unv wurdm auch für diese dramatisch« Leistung« durch Anerkeunuug ausgezeichnet. die übrigens auch den unter Krl. Meschke's Leitung gebot«« musiko lisch« Gab« gebührte. Dm Giblitß der Festlich keit machte da- Tu««. Wir sagen nicht zu viel, wenn wir diesen L,g einen Ehrentag für die -diffalt nenne«, va pch dabei und alle« .. Diejenigen, welche sich »« die Aufführung verdient gemacht, in dem Geling« de» Vsrke» ihren Stzhn für alle Mühe gefnadtza HRbM und wöge ans dem n« erbauten Jagendtemvel eine w«Ghe I hervorgehen, die nicht me Zeichen rflewlicher rrrnna an der Stiru trage, säubern in DahgHtrt eine Elite und Zierde ihres Geschlecht- MM. Da» KüatOltche Lonsernatorin« per Maßt 1» Letprt, hat f«t seinem Besteh« bei dm Musikern und Musikfreund« Enalaiw- die lebhaftest« Shmpa thien gesund« Den in England ungemein ver ehrt« und geliebt« Meiste« Moschele» '
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