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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.04.1878
- Erscheinungsdatum
- 1878-04-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187804066
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18780406
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18780406
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1878
- Monat1878-04
- Tag1878-04-06
- Monat1878-04
- Jahr1878
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.04.1878
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L r. - 6. i E. » » ?. I. i ! ?. > r. » de. l. i L » 6. » r. » »a. i s. » ?. » 6. > «. i L » > I». >. ; ? > s. > 6. i L t L » > 6. > 0. i L ) k. , k l». r/: dt.ioio r. L ll. 0. r r i r. r. i. > s. ) 6. Srschei»t täglich früh 6'/, Uhr. »rtaclt», »1 «i»r»Üt«, Johannisgasir 3S. ksüLirvutc« drr Redattto«: Pormittag« 10—12 Uhr. Nachmittag» 4—« Uhr. «imahme der für die nächst- lobende Nummer bestimmten Ziflerate an Wochentagen bis 3 Uhr Nachmittags, an Tonn- und Keil lagen früh bis '/,9 Uhr. Zu de» /Mate» str Z»s. Toaahwk: ttto Klemm, UmverfitätSstr. 22. ÜoutS Lösche, Katbattnenstr. l 8, p. nur dis vH Uhr. MMr JaMM Anzeiger. Organ für Politik, Lvcalzefchichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Auslage Ldouukmkatrprcts viertelt. 4V,Mt inet. Brinaerlohn b Mt-, durch Vre Post bezogen G Mt Jene einzelne Nummer >S Pf. Belegexemplar 10 Pf. Gcbiibren für Extrabeilagen ob ne Postdesörderung 36 Kk. mit Postbesörderung 4ü Mk Znseratk Sgesp. Petitzeile 2y Ps 0>rößerr «chriiten laut nuferem Prei-Zverzeichniß — labellarrtch-- Satz nach h-hernn Tarn. Leclameo unirr vr» UrVarNouichtL die Spaltzeile 40 Pf- Inserate sind stets an d. Gchedstlur. zu senden. — Rabatt wird «rt>: gegeben. Zahlung pr»LLiunor»L(t^ oder durch Postvorschutz 98. Sonnabend den 6. April 1878. 72. Jahrgang. Zur gesiilligtn Achtung. Unsere Expedition ist morgen Sonntag den 7. April nur Vormittags bis '-9 Uhr «-Met, Bekanntmachung, die Bezahlung der Jmmobiliar-Vrandcaffenbeitrase betreffend. Den 1. «brtl d. I. sind die für den ersten halbjährigen Termin laufenden Jahres fälligen Brand- verficherungsbettrSge nach 8- «5 des Gesetzes vom 25. August 1876 mit 1', Pfennig von der Beitrags- cinheit zu entrichten und werden die hiesigen Hausbesitzer und deren Stellvertreter hierdurch aufgefordert, ihre Beitrage von diesem Tage ab spätestens binnen di Tagen bei der Brandcassengelder Einnahme althier — Georaenhalle, Eingang Ritterstraße 15, erste Etage — zu bezahlen, da nach Ablauf dieser Frist die gesetzlichen Maßregeln gegen die Restanten eintreten müssen. Leipzig, am L9. März 1878. Ter Rath der StadtLetpzig. vr. Tröndlin. Scharlach. Bekanntmachung. > b/ n. k > k. k. m.v.pl/1 7 l» w.v.pt/4' m.O.pt/l 7 1 6. Z ; 6. i. ) 6. 1 ü. » ; ?. r r. ) 6. ; o. o. i ) r. Bus den zwischen der Kronprinzstraße und der Straße I des südlichen Bebauungsplanes gelegenen Tratten der Kochstraße, sowie aus den zwischen der Koch- und Südstraße gelegenen Traclen der Kronvrinz- srraße, der Straße » und Straße 3 sollen Schleußen III. Classe erbaut und die hierzu erforderlichen Arbeiten einschließlich der Materiallieferung an einen Unternehmer in Accord vergeben werden. Die betreffenden Kostenanschläge, Bedingungen und Zeichnungen, sowie die Probesteine können auf unserem Bauamte (Rathhaus, 2. Etage) eingesehen werden, wo auch die Offerten mit der Aufschrift: .,Schleusten in der Südvorstadt betr." bis zum 80. April d. I. Nachmittags 5 Uhr unterschrieben und versiegelt einzureichen sind. Lestqig, am 3. April 1878. Ter Rath der Stadt Leipzig. lir. Georgi. Wangemann. Gewölbc-Vermiethung. Das zeither an den in Concurs verfallenen Kaufmann Herrn Hermann Hörstel venniethele Gewölbe in dem der Stadtgemeinde gehörigen Hause Salzgästchen Rr 2 soll vom 1. Juli d. I. an gegen etnhalb- sährliche Kündigung anderweit vermtethet werden und beraumen wir hierzu einen Lerftetger«ngsier«tn an Nathsfteffe auf Donnerstag, den 18. bteseS Monats, vormittags 11 Uhr an, worin Miethlustige sich einfinden und ihre Gebote thun wollen. Die Bersteigerungs- und Bermiethungsbedingungen können schon vor dem Termine bei unS eingesehen werden. Leipzig, den 3. April 1878. Ter Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Eerutti. Bekanntmachung. Da wegen der bevorstehenden Ueberwölbung des Elstermühlgrabens im Ranstädter Steinweg« derselbe in seiner gangen Länge vom 23. d. M. ab auf längere Zeit abgeschlagen werden soll, so bringen wir die» hiermit zur öffentlichen Kenntniß, indem wir gleichzeitig die Adiacenten aufforbern, die an den ihnen ge hörigen Ufer» nothwendig werdenden Bauten und Reparaturen bei dieser Gelegenheit ausfübren zu lassen. Leipzig, am 2. April 1878. Der Rath der Stadt Leipzig. Vr. Georai. Wangemann. Schule zu Gohlis. 8uekIiLn<1I«r-Qtzkr»n8t»lt. 2u Ser morgen 8onnl,g Vormittag 11 bür «iallüocteoäen feierlichen Lntlaizung ,ter Xdilurienten >8<iet gonr , rgebeuot ein vr. 8aed»«. Tie diesjährigen öffentlichen Schulprüfungen werden in folgender Ordnung abgehalten. X. Kart bild,«ugsschule: Sonntag, den 7. «pril. Nachmittag 2—V«3 Uhr El. 1 und 2, '/«3—V,4 Uhr El. 3 und 4. N Telecta zur mittleren Volksschule: Montag, den 8. «prtl. 8—V,I0 Uhr El. I. K. ' ,10—11 El. l. M„ 11-12 El. I. II. K. M. Turnprüfung. 2-3 Uhr El. III. K. M., 3-^t El. VI. K. M. Dienstag, den 9. «pril. 8-V.10 Uhr El. II. K. M., '/.t0-'/.ll El. IV. K. M.. '/,N-'/.IL El. V K M.. '/.12-12 Prüfung der Vorturner. L Mittlere Volksschule. Abth. k: Dienstag, den 9. «pril, Nachmittag 2—'/,4 Ubr El. 3 K., v»4-' ,5 El. 7 K. Mittwoch, den 19. «prtl, 8—v,10 Uhr El 1 K-, v,10—11 El. 2 K., 11—12 El. 1, 2, 3 K. Turnprüfung: 2—3 Uhr El. 4 L, 3—4 El. 5 K., 4—5, CI. 6 K. Donnerstag, den 11. «pril. 8-V.10 Uhr El. 1 M.. '/,W-1l El. 2 M.. 11-12 El. 2, 3 M. Turnprüfung: 2-3 Uhr. El. 4 M., 3-4 El. 8 K., 4-5 El. 3 M Freitag, den 12. «prtl. 8 9 Uhr El. 5 M., 9-10 El. 8 M., 10-1 l El. 7 M., 11—12 CI. 8 M. — Die Zeichnungen sind im Prüfungssaale, die Nadelarbeitcn im Zerchensaale ausgestellt. Tie feierliche Gntlaffung derjenigen Kinder, welche ihre Schulzeit beendet haben, wird Sonn abend, den 13. April, Vormittags 9 Ubr erfolgen. Die «ufnahme der schulpflichtigen Kinder findet Mon tag, den 29. April, Nachmittag 2 Uhr statt. Zu den Osterprüfungen, wie zu den erwähnten Schulfeierlichkesten, werden die Eltern und Pfleger der uer, ' ^ ^ >- --- - -- - ' Scküler, sowie alle sonstigen Freund« der Sckule hierdurch eingeladen. Gohlis, den 4. April 1878. Johannes Löste, Schuldirector. Im.Oovp » > rs. ) r. r 6. i?. ; r. i r. )g. m.v.pl/1' Im.vcUs ) r. /p.i/i l ». r r. » g. » ?. l r. g. L r. ?. « r. r. r iv r L ro k. iO 6. .üri.g. i^«.v. l» o-v. rk 0. « a. b« o. g io r. TegrsgeschühLliche Ucberstcht. Leipzig. 5. April. Der „Reichsanzeiger" meldet an der Spitze deö BlatteS: „DaS Unwohlsein Sr. Majestät des Kaiser- nimmt einen normalen und günstigen Verlauf, gestattet jedoch Allerhöcbstde»,selben noch nicht da- Zimmer zu verlassen." Da der Ernst der auswärtigen Politik die Gegen wart de- Fürsten Bismarck in Berlin trotz seiner angestrengten und des Urlaubs sehr bedürftigen Gesundheit dringend zu erfordern scheint und aus demselben Grunde Graf Stolberg vor der Hand noch in Wien bleibt, so ist auch die endgültige Entschließung wegen anderweitiger Besetzung des Wiener BotschafterposlenS biS jetzt noch nicstt ge faßt worden. Bei der augenblicklichen hohen Wichtigkeit dieses Postens ist eS leicht möglich, daß der jetzige Inhaber dieses Botschafterpostens noch eme geraume Zeit in Wien verbleibt. Die „Norddeutsche Allg. Ztg." läßt sich über die orientalischeKrise folgendermaßen vernehmen: „Die heute vorliegenden Nachrichten bestätigen in vollem Umfange unsere gestrige Annahme, daß un geachtet der Etndcrusung der englischen Reserven und der hitziger entbrennenden Federkriege gegen Rußland, an deren neuestem neben der englischen auch die österreichisch-ungarische Presse sehr lebhaften Antheil nimmt, von einer unmittelbar drohenden Gefahr noch nicht die Rede sein könne. In den Aufklärungen, mit denen Graf Jgnatieff von Wien nach Petersburg heimaekehrt ist und in der Eircular- depesche de- Lord Sali-bury liegen eben neue Momente vor, deren Erörterung auf diplomatischem Wege sich erst gründlich vollzogen haben muß. ehe an den Eintritt einer neuen Phase gedacht werden kann." Der neue Minister deS Innern, Graf Eulen burg. ist am 3. A ril in Berlin eingetroffen. Seine Einführung in da- Ministerium deS Innern fand am folgenden Tage statt. Den Reichstag wird in einer der nächsten Sitzungen die wichtige Krage der Ausdehnung deS Haftpflichtgesetze- beschäftigen. Das Gesetz, betreffend die Verbindlichkeit zum Schaden ersatz für die bei'dem Betriebe von Eisenbahnen, Bergwerken u. s. w. herbeigesührten Tödtungen und Körperverletzungen, vom 7. Juni 1871, be schränkt sich bekanntlich aus Eisenbahnen, Berg werke, Steinbrüche, Grabereien und Fabriken. Es liegen nun von nationalliberalcr, fortschrittlicher, klerikaler und socialdemokratischcr Seite Anträge vor, welche sämmtlich einen in der nächsten Session vorzulegenden'Gesetzentwurs wegen Aenderung dieser Begrenzung im Auge haben. Die Budzetcommission de- Reichstags nahm am 4. April daS Anleihegesetz, betreffend die lothringischen Bahnen, einstimmig an und trat alSdann in die Berathung des Gesetzentwurfes, betreffend die Besteuerung der Spielkarten, ein. Die Steuer wurde auf 50 Pf. für sranzö sticke und auf 30 Pf. für deutsche Karten normirt. In der nächsten Zeit werden beim Reicks- isenbahn-Amt Berathungen über den Erlaß on Bestimmungen über die Verladung und Be- örderuna von lebenden Thiercn auf Eisen- hnen jtattfinden. G.oßes Aussehen macht in den weitesten Kreisen I der Beschluß deS Bundeörathes, wonacb dem Ge-1 setzentwurfe wegen statistischer Erhebungen über den Tabaksbandel (behufs Vorbereitung einer TabakSstcuer) u. A. die Bestimmung hinzugcsügt worden ist, daß die Kauflcute verpflichtet sein sollen, ihre Bücher auf Verlangen vorzulegen, damit die betreffenden Reichscoinmlffarien sichere Auskunft über Ein - und Verkaufspreis der Tabaksfabrikatc erlangen können. Der „Weser-Ztg" schreibt man auS Berlin: Daß der Name Delbrück'S als Eandidat für den Posten des Berliner Oberbürgermeisters von An fang an in das Bereich der unglaubwürdigsten Mythe gehöre, habe ich Ihnen geschrieben. Da aber nachher diese Eandidatur doch noch vielfach besprochen wurde, so lasten Sic mich berichten, daß Herr Delbrück ausdrücklich erklärt, eS komme ihm vor, als ob er scherzweise auf die Liste gesetzt sei; jedenfalls denke er nicht daran, den Posten zu übernehmen. lieber die ReickstagSfahrt nach Kiel zur Taufe des neuen Kriegsschiffes, das den Namen „Bavaria" erkalten soll, lst Bestimmtes noch nicht abgemacht. Auch Lübeck soll den Wunsch auögedrückt haben, die Mitglieder des deutschen Parlaments in seinen Mauern gastlich zu empfangen. Dem Schriftsteller I)r. Arnold Rüge in Brighton (England) ist, wie bereits gemeldet, ein Ehrensold von 3000 jährlich durck daS Aus wärtige Amt bewilligt worden. Die darauf be zügliche Zuschrift lautet: „Auswärtiaes Amt. Berlin, 24. Februar 1878. Ew. Wohlgeooren benachrichtige ich auf das von dem kaiserl. General-Lonsul in London mir seiner Zeit vorgeleate Schreiben vom 24. Mai v. I. ergebenst, daß ich Ihnen vom 1. Januar 1877 ab bis aus Weiteres einen außerordentlichen Ehrensold von jährlich 3000 .41 (Drei Tausend Mark) bewilligt und den Herrn General - Consul vr. von BojanowSki beauftragt habe, Ihnen die bezüglichen Beträge für die Vergangenheit sofort, für d»e Zukunft in viertel jährigen Raten pränumerando gegen Quittungen zu zahlen. Der Reichskanzler. In Vertretung: Bülow." Die russische Regierung hat, wie verlautet, in Berlin eine Bestellung von 1500 Torpedos ge macht, welche nach den von den Rüsten besetzten Küsten der Türkei erpedirt werden sollen. Das Wiener „Frcnidenblatt" nimmt Act von den bisher noch unbestätigten Meldungen, nach welchen Rußland für den Abschluß eines Schutz- und Trutzbündnisses derTürkei eine Herab minderung der FriedenSbedingunacn verspreche und glaubt darauS folgern zu dürfen, daß Rußland dadurch den bindenden Charakter des Friedens- Vertrages von San Stefano selbst aushebe. — Die „Press-" schreibt, durch daS letzte Rundschreiben des MarquiS von Salisburv sei England auS dem Kreise seiner Sonderinteressen hcrausgetreten und macke der bisherigen ängstlichen Hütung der localisirten Machtsphäre ein Ende; es beginne nun eine europäische Politik. — Das „Tagblatt" ver zeichnet die aus Ungarn stammende Nachricht, daß der rumänische Ministerpräsident Bratiano in Wien wegen be< Ueberganges der rum än ischen Armee auf österreichisches Gebiet unterhandele. Die griechischen Insurgenten haben sich nach ihrer Niederlage bei Makriuitza in die Nähe der Grenze zurückgezogen. Die italienischen wie die englischen Schiffe haben Befehl erhalten, die bedrohten Familien auszunehmen. —Das amerikanische Schiff „Marion" ist von Smvrna nach Volo abgeganacn. — DaS türkische Geschwader unter Hobart Pascha bat Volo verlassen. Seine weitere Bestimmung ist bis jetzt noch nickt bekannt. Aus Bukarest wird gemeldet, der in Wien weilende Ministerpräsidcn t Bratiano werde seine Mission auch nach Berlin auSdehnen. Eine aus Mitgliedern beider Kammern zusammengesetzte Commission sei mit der Ausarbeitung eines gegen den Vertrag von San Stefano gerichteten Pro teste« an die Großmächte beschäftigt. — Widdin erhalle keine serbische Besatzung. Die Gellügelausstellung im Schützen- Hause stz.—ll. April). » Heute können wir schon Einiges aus eigener An schauung nnttheilen. Zunächst beruhigen wir unS über die Befürchtung, daß es schließlich nicht möglich wäre, daS so reichlich angemeldete Vieh in dem Trianonsaale des ScbützenhauseS wirklich angemessen unterzubringen, denn wir müssen zugeben, daß daS zwölfköpfige Ausstellungscomitö, nämlich die Herren Tittrich, Eicbner, Glitzner, Jhde, Käßmodel, Kind, Kramer, Must, Pinkert, Reinhold, Scberpe und Trunkel. das nicht leichte Problem glücklich gelöst habe. Alle Räume lind ausgefüllt, aber nicht überfüllt. Der reizende Anblick, »'eichen schon in beiden früheren Jahren der Hauptsaal mit seinem eisernen prächtigen Ausstellungsiiiventar machte, ist auch heuer gewahrt, nur in den Seitenräumlichkeiten hat man mit hölzernen Käfigen completiren müssen, weil bei dem großen Andrang die eisernen nicht auSreichten. Der Pegauer Verein hat in dieser Beziehung freundnachbarlichst ausgeholfen. Im Hauptsaale fesselt zunächst das ungemein reich- batlige Sortiment der Cocbins in den verschiedensten Farben und zumeist gutem Aeußeren, die Aufmerk- amkeit. Die Freunde von Haubenhühnern finden eben- alls die Gegenstände ihrer Neigung, wie auch die Blicke >er Taubenliebhaber nickt weiter zu schweifen haben, löchstens in den Glaspavillon südlich, in welchem die Kropftauben einen erhöhten Standpuntt behaupten. Wer die Tauben nach dem Katalog durcknehmcii will, bemühe sich in die nordöstliche Ecke des Hauptsaalrs: hier beginnen dieselben mit Nr. 338. Ehe man jedoch weiter gebt, kann man sich gleich noch an der östlichen Wand das Völkcken Modeneser anschauen, denn neu gierig ist man doch, wie diese neu aufgetauchte Tauben att aussiebt. Schade, daß neben den EochinS und Brahmas nicht deren Gegensätze, die Zwerghübner, unterzubringen waren; daS Vergleichen fft jetzt schwer, da die Liliputaner sich auf der Galerie befinden, wo auch die Kämpfer, die musikalisch beanlagten Kräher „übern Berg" und Consorten eingefriedigt sind. Hat man diese oberen hühnerologiscken Sehens würdigkeiten wabrgenommen, so versäume man nickt, aus dem Rückwege, bevor man die Treppe wieder binabstelgt, noch in den Kanarienstuben einzusprechen, um sich ein hundertstimmigeS Conccrt Vorsingen zu lasten. Vater Must, der Herrscher in diesen beiden Räumen, wird Unkundigen gern die besonderen Vir tuosen vorstellen. Um zu den übrigen Schmuck und Singvögeln zu gelangen, ist es nöthig, nochmals den Hauptsaal zu passiven, denn das betreffende Zimmer befindet sich auf der gegenseitigen Galette. Melodisch wird hier aber nicht verhandelt, eS klingt vielmehr wie der helle Hexensabbath. Ewile Preue dürften hier die Lust zum Kausen reizen. Sieben dieser letzteren Vogelftube ist die Ausstellung der mit der Geflügelzucht und Bogelliebhaberei in Beziehung stehenden GerLthschaften, Apparate, Ge säße re. re. Man wird hier sicher manche neue Be kanntschaft machen, wenn auch die Grünhaldt'sche Brütmaschine zunächst die Aufmerksamkeit aus sich lenken wird. Der von unS noch nicht erwähnte Tbeil des Locals, der nördliche äußere Raum, ist natürlich auch mit schnatternden, gackernden und quakenden Geistern gefüllt. Die spcciellen Verehrer der betrei- fenden Raren werden hier sicher manchen Herzens wunsch erfüllen können. Zu Preisrichtern sind die Herren Orllepp-Magde- bura,Schader>Naumburg,Springer-Altenbürg,Moescr- Berlcn, Prosche-DreSden, Röttiger Göttingen, Löbeling Halle, Panzer-Berlin, Seifert-AndreaSberg und Titte!- Halle erkoren. Die Namen dieser Herren, welche alt gemeinen Rufes als Kenner genießen, bürgen für eine gerechte Beurtheilung im Voraus. Aus Stadt und Land. * Leipzig, 5. April, lieber die gestern abgc haltene, recht gut besuchte Generalversamm lung des Bezirks Vereins für die Nord- uno Ostvorstadt sei vorläufig kurz berichtet, daß der seitherige Vorstand durch Acclamation wiederge wählt und daß in Sachen der Blücher- und Ber liner Straße beschlossen wurde, eine Eingabe em den Rath zu richten, in welcher um baldigste Ab stellung der dort herrschenden Ucbelstände nur, Verkehrsstörungen, insbesondere um Herstellung eines Fußwegs in der Blückerstraße längs des ArealS der Thüringer Bahn, um Einfriedigung deS letzteren und um eine genügende Beleucht»«» der Berliner Straße bis nach Eintreffen der Nachtzügc gebeten werden soll. ^Leipzig, 5. Apriff Gestern fand in der hiesigen städtischen Realschule II. Ordnung (an der Parthe) die Schlußprüfung der Schüler der ersten Elaste statt, nachdem bereit- Mitte März die schriftlichen Prüfungsarbeiten unter Be aufsichtigung angesertigt waren Da- Collegium konnte allen 24 Schülern, die sich der Prüfung unterzogen, daS Zeugniß behufs Meldung zun einjährig - freiwilligen Dienst ertbeilen. — Das neue Schuljahr beginnt DienStag den 30. April, am Tage zuvor, Montag den 29. April, Vor mittag- 8 Uhr. findet noch eine zweite Auf nahmeprüfnng statt. Die Frequenz der Anstal: ist eine beständig steigende, die Sckülerrahl beträgt augenblicklich uugefähr 5,00. Die Prüfungeu d«, einzelnen Elasten sieben in den Tagen vom S. bis 12. April bevor. Am Freitag Nachmittag wird daS Schuljahr i»it der feierlichen Entlastung der abgebenden Schüler und der Ecnstirvertheilung ge schloffen. * Leipzig, 5. April Vor Kurzem fand hier bekanntlich eine Ausstellung von Lehrling« arbeiten statt. Heute Vormittag wurde nun im Saale der alten Waage, im Beisein deS Herrn Oberbürgermeister Dr Georgi, die Prämi, rung derjenigen Lehrlinge voraenommen, deren Ai beiten einer Auszeichnung als würdig bcfunde, worden waren. Herr Schlossermeister urw Stadtverordneter Oehlcr dielt eine die Bedeu>
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