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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.04.1878
- Erscheinungsdatum
- 1878-04-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187804087
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18780408
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18780408
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1878
- Monat1878-04
- Tag1878-04-08
- Monat1878-04
- Jahr1878
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.04.1878
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Erscheint täglich früh 6'/. Uhr. Reb«ct<»» m»r> «»pt-Mr» Johauulsgasse 33. Lxrrnßm»»«, tre Lebattt»,: VEittagS 10-12 Uhr. Nachmittags 4—4 Uhr. t der für die nüchft- Nummer befttmmrrn « Wochentagen bla Nachmtttam». an Sonn- »nd Festtagen früh bis'/,» Uhr. -« dea Ftttate« fRr Z,s. Tmuh»«: Ott« Klemm. Umversitätsstr. 22. Lots Lösche. Katharinen str. 18, p. »m dl« Uhr. TagMM Anzeiger. Organ für Politik. Localzeschichte, Handels- nnd Gcschästsverkchr. Auflage 15,L<W. ZU> olu»c«r»»»prrt» vierteil. 4»/,Mk^ iucl. Prinarrlohn b ML, durch d,e Post bezogen v Mt. Jede einzelne Nummer 2b Pf. Belegexemplar 10 Bf. Gedlldren für Extrabeilagen ohne PostbesVrderung ZS Mt. mit Poftbrsürderung 4L Btt. Zoferate Lgrsp Petitzeile 20 Pf. Größere Schriften laut nuferem PreiSorrzrichniß. —Ladellanicher Satz nach höherem Tarif. ttecUmk» unter dem Nebartto»»llrüt di« Spaltzeile 40 Pf. Inserate sind sttt« an d. -rpcdl'io? z» senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung pruenuwvruuäo oder durch Postvorfchuß. ^ 98. Montag den 8. April 1878. 72. Jahrgang. Im Monat März 1818 erhielten daß hiesige Bürgerrecht: Herr Junne, Johann Earl Ephraim, Schreiblehrer und Organist. Rob rahn, Paul JuliuS. Kaufmann. Grüneberg, Wilhelm Eduard Paul, Kürschner. Vak«, Robert, Buchhalter. MaladinSky, Earl Ferdinand Albert, Maler. Meyer, Robert Eduard Alexander, Agent. Knoesing, Hermann Emil Moritz,Restaurateur. Calzmann, Thristian. Kupferschmied. Friedrich, Earl Gotthold, Schneidermeister. Wild, Johann Friedrich Wilhelm, Maschinen putzer. Wunder, Ernst August, Kaufmann. Etoepel, Earl Gustav, Kaufmann. Herr Deike, Franz Theodor, Kaufmann. - Kuckenburg, Franz Reinhold, Producten- bändler. - Funke, Eberhard Anton, Steindruckereibefitzer. - Seidel, Ernst Gustav LouiS, Restaurateur. - Kadler, Ernst Eduard Clemens, Verlagsbuch händler. - Frank, Selmar, Kaufmann. - Kling er, Carl Friedrich, Kürschner. - Ueberall, Moritz August, Schlosser. - Müller, Heinrich Wilhelm^ Oberschaffner. ' Fritzsche, Friedrich Carl Hermann, Schlaffer. - KröS, Franz Gustav, Schuhmacher. Im Monat März find vom Stadtrath angefiellt tvvrdrn: >!- Einnehmer bei der Stadtsteuer-Einnahme: Heinrich Max Uriger; als Wärter für die Anlagen im Echeibeuholze: Friedrich Hermann Montag. Gewölbe - Vermiethung. Dm- zeitber an den in EoncurS verfallenen Kaufmann Herrn Hermann Hörstel vermiethete Gewölbe in dem der Stadtgemeinde gehörigen Hause Lalzgätzchen «r. 2 soll vom 1. Juli b. I. an gegen etnhalb- t-Hrttche Kündigung anderweit vermtelhet werden und beraumen wir hierzu einen verstetgerungStermtn a» RaitzSfteKe auf Tonnerslag, de« 18. »tese» Monats, vormittags 11 Uhr an, worin Miethlustig« sich einfinden und ihre Gebote thun wollen. Die Versteigerung-- und BermiethungSbedingnngen können schon vor dem Termine bei unS eingesehen »erden. Leipzig, den S. April 1878. Der «ath her Stadt Leipzig. vr. Georgi. Eerutti. Bekanntmachung. In Folg« der zum Finanzgesetze vom 13. December vorigen Jahre- erlassenen Lu-führnn-S-BerordnunS von demselben Tage ist der htesföhrige erste Termin der Gewerbe- und Personalstrmer am v April ». e. »ach Höhe oo« vier Lehntthetlen eines ganzen Jahresbetrages fällig und werden die hiesigen Steuerpflichtigen hierdurch aufgefordert, ihre Steuer betrüge für diesen Termin nebst den städtischen Abgaben, welche letztere 1) 8st ^ auf je 1 volle Mark des ganzen Staat-ste«er->«fatze» bei den Bürgern und allen sonst mit mindestens 3 vollen Mark Staatssteuer und darüber veranlagten Personen, sowie L) 4V H auf je 1 volle Mark des ganzen Staatssteuer-Ausatze» bei den unter 1) nicht mit begriffenen sogen. Schutzverwandten betragen, binnen 14 Tagen an die Stabt-Steuer-Einnahme allhier — Ritterstrabe 1k, Georgenhalle, 1 Treppe rechts — pünktlich abzuführen, da später die gesetzlichen Maßregeln gegen die Säumigen eintreten müssen. Hierbei sind die von der Hanbelü- und «cwrrbekammer sowie von be» vereinigte» Ktrchenvor- ftönben ausgeschriebenen Steuerzuschläge, «rftcre «ach Höhe von 2 beziehentlich 1 Letztere »ach Höhe von 8 ^ auf je 1 volle Mark des ganzen JahresbetragS von den diesen Abgaben verfallenden Steuer pflichtigen mit zu entrichten. Leipzig, den 6. «pnl 1878. Ter «ath her Stabt Leipzig. To vr. Georg». taube. Bekanntmachung. Wir bringen hierdurch daS bezüglich deS Fahrens und Reitens auf den Wegen des Johanni-thale- bestchende Verbot in Erinnerung und werden Zuwiderhandelnde von unS unnachfichtlich mtt einer Geld strafe von 15 oder mit entsprechender Haftstrafe belegt werden. Leipzig, den L8. Februar 1878. Ter «ath Per Stabt Leipzig. vr. Georgi. Wangemann. 4«88kn»rfikiitlleiis 8ltru»8 fi«8 LMlleKeii Verlrli8verelii8 ä«r Utaät Tvlprlg Loutag, äea 8. TprU, Tdvuä« 8 I kr iw blanoo 8»»1« 4or Oonlrnlvnll«. Vag«8»räv0vgr Vortrag äe8 agl. Verirll8»rrte8 Uerrn vr. 8lvgvli „lieber <lie Imps kie«ult»te 6er leisten 1»brr im l^näbesrbe veipsig." Vr. kloa«. r-zesgeschichüiche Ueberstcht. Leipzig, 7. April. Me größeren Berliner Blätter betonen, daß im Mgememen eine friedliche Stimmung vor waltet Die Besserung i« Befinde» de» Kaiser» schreitet rasch vorvtärt». Nach der ,Meser-Ztg." ist e» sicher anzunehmen, daß da» Eentrum uÄ beide liberalen Fraktionen bet Reich-tag» gegen jede» Enquetegesetz stim menwerden, welche» die Einführung des TabakS- monopol» zum Zwecke hat. Der Re ich »tag hat am S. April die zweite Berathung de- ReichshauShaltsetats unter An nahme der betreffenden CommisfionSbeschlüffe zu Ende geführt. Zu einer größeren Debatte kam e- «ur noch bei den Matricmarbeiträgen, welche in folge der vorangeaanaenen BeschlÜffe von 109»/, Millionen auf 87 Millionen herabgemindert sind. Hier wurde von konservativer Seite die Berechti- gung de» Verfahrens der Budgetcommission noch mals tadelnd kritifirt und von allen Seiten aufs Reue die Nothwendigkeit einer Steuerreform be tout. Mit vollem Recht ermahnte aber der Abg. Laster, von den jetzt so sehr beliebten Uebertrer- düngen abzustehen. Nach Erledigung verschiedener unwichtigerer Gegenstände wurden dann noch, den Anträgen der WahlprüfungScommisston entsprechend, die Wahlen im 5. und im 10. badischen Wahlkreise sitr ungültig erklärt. An die Mitthrilung über den verlängerten Auf enthalt de- Grafen Stolberg in Wien ist das Gerücht geknüpft worden, als ob die Berufung deS Grafen ,n daS Staatsministerium zweifelhaft ge worden sei. Diese Annahme ist, wie officios nut- actheilt wird, völlig grundlos. Graf Stolberg bleibt mit Rücksicht auf die politischen Verhand lungen noch ungefähr bis Ostern in Wien, um dann zur Uebernahme seine- Posten- hieher zu kommen. vr. Achenbach, der neue Ober-Präsident von Westpreußen, wird sich voraussichtlich spätesten- zu dem am 9.Avril zu eröffnenden ersten Provinzial-Lanv- ta« von West-Preußen nach Danzsg begeben. DaS nach dem Mittelmeere bestimmte deutsche UebungSgesch«ader besteht aus den Panzer sregatten „König Wilhelm", „Preußen" und „Großer Kurfürst" und Aviso „Falke". Gefchwa derchef ist Contreadmiral Bätsch. Die „Post" erfährt auS Paris, daß eine Reise Gambetta'S nach Wien und Berlin bevorstehe. Die „Neue Fr. Presse" bespricht in einem längeren Artikel die bessarabische Frage und bedauert, daß Oesterreich nicht durch eine kräftige Unter- stützung der rumänischen Beschwerden einen Keil in de» Frieden von San Stefano triebe. Nur da« u»«ittÄbar benachbarte, selbst betheiligte Oesterreich könne Rumänien gegen die russischen Anforderungen helfen. Alle Nachrichten auS Rom stimmen darin über ein, baß die vatikanische Politik allen ErnsteS versöhiüichere Saiten auszieht und dahin trachtet, wieder in normale Beziehungen zu den weltlichen Mächten zu gelangen. Besonder- charakteristtsch erscheint der „Ändep. belge" da« Verhalten de- Papste- zu den depoffedirten Fürstlichkeiten. Dem Brüsseler Blatte Zufolge batten nämlich sowohl die italie»ischen, als auch die französischen Herrschaften, der König beider Sicilien, der Großherzog von Toskana, der Herzog von Parma, der Graf Cham- bord, ja sogar der kaiserliche Prinz gehofft, der Papst würde, nachdem er den regierenden Häuptern, ätholischen und nichtkatholischen, seine Dhron besteigung gemeldet, ihnen eine ähnliche Anzeige : »gehen lasten, da der Heilige Stuhl von jeher Mr den berufensten Vertheidiger de- Legitimität«- rrincipS gegolten. Aber nicht« von alledem geschah, und al- auch verblümte Andeutungen fruchtlos blieben, so entschlossen sich einige von ihnen, den ersten Schritt ru thun und d« P»M zu bosßück- wünschen. Dieser ließ den GratmaM» sinnen Dank ««-drücken, wollte aber zu keinerlei Kund- zebung die Hand bieten, welche zu müßigen Inter pretationen Anlaß geben könnte. Der Petersburger Correspnadent der „Polit. Corresp." meint, e» sei nothweadig, daß die Initia tive zur Anbahnung einer smedluhen Lösung der zwischen Rußland, England und Oester, reich schwebenden Kragen von dritter Seite zu er greifen sei. Der Korrespondent entwickelt sodann rn Programm für diese Lösung, welche- in der ilnerkeunung der gegenseitigen Bedürfnisse für die Sicherung der betreffenden direkten Interessen jeder dieser drei Mächte Gipfelt. England bedürfe zur Sicherung seiner Wege nach Indien um jeden Preis einer Stellung, welche den Schlüffe! zu den westlichen türkischen Gewässern liefert. Rußland bedürfe der Einfahrt aus den türkischen Gewässern in daS Schwarze Meer. Hierüber werde sich durch ein Ueberemkommen zwischen England und Rußland eine Combination erzielen lasten, steach wel cher der Bo-poruS und daS Marmarameer innerhalb gewisser Grenzpuncte der Türkei frei überlasten bliebe. Für Oesterreich sei e« nothwendig, daß die ihm angrenzenden Südslawen in seiner Machtsphäre erhalten blreben, während die russische Machtsphäre sich auf die ostslawische am Schwarzen Meere wohnende Bevölkerung erstrecken müsse. Eine diese- doppelte Interesse befähigende Combination werde durch die Oesterreich eingeräumte Freiheit zur Be setzung Bosnien- und der Herzegowina ermöglicht. Eine solche Bertbeiluna der strategischen Punkte würde England- Einfluß auf die Griechen, Oester reich- Einfluß auf die West- und Südslawen und Rußland« Einfluß auf die Ostslawen sichern. Bei einer solchen Lösung könne Konstantinopel im Besitze der inoffensiv gewordenen Türkei bleiben. — Die „Polit. Corresp." bemerkt, vorstehende Ausführungen würden in Wien al- eine Signali- sirung der Grundzüge der bevorstehenden Ant worten de- Petersburger CabinetS auf die Eröff nungen Oesterreich- an General Ignatieff und auf die Circulardepesche de- MarqniS von Sali-bury anaesehen. Die amerikanische Regierung hat ihren Kriegs schiffen befohlen, diejenigen Handelsfabrzeuge, welche Sklavenhandel treiben, mit Beschlag zu belegen. MM. Enncert »»« Weste» per «othleipenpen i« Vogtlanpe. ES ist eine der edelsten Ausgaben der Kunst, wenn sie im Dienste der Humanität wirkt «nd ein doppelter Genuß, zu sehen, wie unsere Künstler in einmüthigem Bestreben, die Notb der Mitmenschen zu lindern, ihre Talente zur Verfügung stellen, er freulicher um so mehr, wenn dadnrch ein Zu sammenwirken von ausgezeichneten Kräften statt findet, da- un- an anderer Stelle kaum au-führ- bar erscheint. Einem solchen schönen Zeichen von Collegialität und Opserwilligkeit hätte unser Eoncertpnblicum trotz der vorgeschrittenen Saison eme noch größere Theilnahme entgegentragen müssen, als e- gestern bei dem im GewandhauS- aalc gegebenen Concert der Fall war. DaS Programm brachte als EingangSnummer eine Sonate für zwei Pianoforte von Mozart, deren lieblicher Mittelsatz mit seinem breiten Melodienstrom häufig in neuen Compositionen unS wieder begegnet und u. A. auch in ziemlich gleich- «.üßig-o Töne» in einer Kückenschen Sonate zu find« ist. Die Sonate wurde von den Herren Capellmetster Reinecke und Treiber meisterhaft vor- getrn^p» und mit diesem Prädikat glauben wir zugleich unsere ganze Lobfcala, über den entzückend welch« 'Anschlag, die Klarheit der Passagen und Triller und d« seelenvollen Vortrag genügend erschöpft zu Hab«. Ähr folgte die Arie „Splngge nwatt" auS Gtuck'S: „PanS und Helena" von Krau Sucher-Haffelbeck gesungen. — Welcher Be lebtheit sich die geschätzte Btihnensängerin bei unseren musikalischen Mitbürgern zu erfreuen hat, >ewic- der freundliche Empfang, der ihrem Erscheinen ,u Theil wurde. Wenn Frau Sucher die erwähnte Ärie trotz feiner Gliederung der Affekte doch nicht mit solcher Wirkung vortrug, wie späterhin dce Kretschmer'sche Barcarole und die Lieder, von den« daS Eckert'sche und das Beethoven'sche nicht schöner und ausdrucksvoller gesungen werden konnten, so mag d«S auch in der Behandlung der italienischen weichen Textworte liegen, die dem ohnehin etwas scharfen Organ unserer Primadonna gegenüber den Aufgaben der scharf accentuirten GesangS- declamation unserer neuer« Schule nicht homogen sind. — Herr JuliuS Merckel ließ sich darauf in zwei Cellopiecen von Toltermann und eigener Composition hör« und brillirte namentlich durch die zarte Behandlung de- FlageoletS. Die beiden von Krau M. Klauwell vorgetragenen Lieder Abendreih'n und „Nachtigallen" von Rcmecke sind hier längst eingebürgerte LieblingSstücke unserer Sänge rinnen geworden. DaS erflere namentlich mit seine», schalkhaften Humor erinnern wir unS selten chöner al- von Frau Gutzschbach gehört zu haben, ^rau Klauwell, die besonder- in dem späteren schubert'schen „Wohin" die Vorzüge ihrer Stimm bildung trotz der ungünstigen tiefer« Transscription zur vollsten Anerkennung brachte, nahm da- Tempo des „Abendreih'n" auffallend langsam. Eine in jeder Beziehung höchst imponirende -kummer war da von den genannten Herren Claviermeistern vorgc- tragene: Impromptu über ein Thema auS Schu mann'- „Manfred", das Herrn Capellmeister Reinecke, dem Componisten, reichlich Gelegenheit geboten hatte, seine für die romantische Tondichtung so äußerst reiche Phantasie und die Noblesse seiner Technik in« vollste Licht zu setzen. Die Palme deS Abends errang sich aber — wenn von einer Gradation der Leistungen bei einem von allseitiger Liebenswürdigkeit der Mitwirkenden zu standegekommenen Musikabend die Rede sein kann — Herr Concertmeister Schradieck mit dem Bortrag eines Spohr'schen Adagio und — um gleichsam seine Universalität in allen Stilgattungen darznlegen — mit den Xlr« kougrois von Ernst. — Wir erinnern unS nicht eine gleich ähnliche Bravourleistung im Gebiet deS modern« Virtuosen vortrages von Herrn Concertmeister Schradieck bislang gehört zu Hab«, der an diesem Abend auch ganz besonders künstlerisch inspirirt zu sein schien und unS aus Augenblicke vergessen ließ, daß w»r in ihm den vielbeschäftigt« Lehrer und Con certmeister, sondern vielmehr einen Vollblut Paganini vor un- halt«. Der frenetische Jubel, der seinen Vorträgen folgte, bewic-, wie dankbar ihm da- Publicum für diese Ueberraschung war. Es erübrigt uns noch den Künstlern sämmtlich zu danken für da- Gebotene, mit dem wir — wahrscheinlich auf längere Zeit — eine so freund liche Erinnerung von dieser Stelle au- an die scheidende Eoncertsaisou Mitnehmer,. E. Gchloemp. vermischtes. * (Leipziger Gausängerbund.) Von dem letzten, im vorigen Jahre in Eilenburg abgehaltc- nen Sängertage des Leipziger Gausänqer- busndes wurde Leipzig als Vorort für die Wahl de- Bundesvorstände« ernannt und zu diesem Zwecke versammelten sich am vergangenen Freitag Vormittag 1 l Uhr die Vertreter der zum Gaubund gehörigen Leip ziger Vereine im hiesigen Schatz'sch« Restaurant. Der seitherige Vorsitzende des Bunde«, Herr B. Ä. Hansen, begrüßte die Erschienenen und ging da nach sofort zur Tagesordnung Uber. Zunächst er suchte Herr vr. Langer, ihm durch Nichtrmeder- wahl die vielfachen Mühen seine- Leben-abendS zu erleichtern, wünschte dabei übrigen- auch, daß die Hebung der künstlerischen Bedeutung der GaubundeS feste insbesondere durch lebhaftere Heranziehung der auswärtigen Vereine mehr al- bisher inS Auge gefaßt werden möge. Dem entgegen wurd« die Unzuträalichkeiten betont, mit denen die auswärtigen Vereine bei Uebernahme größerer Werke zu gemem- schaftlicher Ausführung ,n Folge ihrer örtlichen Trennung zu kämpfen haben würden und die hierbei in Frage gekommene Aufführung eine- geistlichen und eine- weltlichen Concertes aufrecht erhalten; bezüglich der Form de« letzteren soll jedoch eine Aenderung angestrebt werden, welche der Tätig keit der einzelnen Vereine bessere Gelegenheit bietet. Herr Hansen bezog sich auf verschiedene Zuflüsterungen bezüglich seiner Wiederwahl, bat aber, von derselben abzusehen und erklärte sich nur dann von Neuem bereit, wenn ihm durch Tren nung deS bisher mit einander verbundenen Sän- qertageS am Sängerfeste eine Erleichterung ge schaffen würde. Diese lebhaft unterstützte Aenderung soll angestrebt werden. DaS Resultat de- nun mehr vorgenommenen Wahlakte- war die Wieder wahl deS aesammten bisherigen Vorstände-, der Herren Musikdirektoren vr. Langer und Richard Müller, sowie der Herren Kaufmann B. I. Han sen, Buchhändler Robert Ravenstein und Standesbeamten Fritz Trinckler. kunstgewerbliche Ausstellung. 8. Leipzig, 8. April. Schon in einigen Monaten werden sich zahlreiche deutsche Besucher der Pariser Weltausstellung selbst davon Überzeuarn können, ob denn wirklich die Industrie der Franzosen. Engländer, Amerikaner so sehr weit der unserigen voran- sei, wie man allgeniein behauptet, und Biele werden erst recht das Dogma von der Prä- ponderanz der Fremden nachbcten, weil ihnen die BergleichSobjecte dort fehlen, denn die deutsche Industrie wird ja nicht vertreten sein. Was könnte die letztere auch dort zu hoff« und zu er warten haben? Das Borurtheil gegen die Er- zeuaniffe deutschen Industrie-Fleißes hat dieselben so perhorrescirt.daß selbst wahre Wunderwerke deutscher Herkunft kaum genügend gewürdigt werden würden. Üebrigcn« sind für einzelne Industrie-Gebiete die Weltausstellungen überhaupt nur von Problems tischer Bedeutung, z. B. für die Kunstindustrie
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