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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.04.1878
- Erscheinungsdatum
- 1878-04-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187804165
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18780416
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18780416
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1878
- Monat1878-04
- Tag1878-04-16
- Monat1878-04
- Jahr1878
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.04.1878
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Valparaiso" ), der Ham- ' von New- ^.Gerrnan" Helena: in beria" von »erpool; in Srschrtnt täglich früh 6'/. Uhr. Nedactte« »«d IohanniSgaste S8. -Mchß»»dr» der »edaclt»,, Vormittag« 10—12 Uhr. Nachmittag« 4—6 Uhr. ^me der für dir nächst- Nummer desttmmkru an Wochentage« bis Nachmittag, an So««- efttageu früh bis '/,v Uhr. L» de» NUalt» stk Xmuch«: Ott» Klem«. UaiverfitStSstr. 22. l Lösche. Katbarinenstr. 18^. uur bis ' /^ Uhr. MWger.Tageblatt Anzeiger. Organ für Politik, Localgcschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. lL.3«». -Vl-nnnaeMepkei, viertelt. 4^/,Mk.. >«cl. Vrlngcrlohn k ML. durch di« Post bezogen « Mk. Jede einzeln« Nummer 2K Ps. «elegrxrmplar Iv Pf. Vedübrm für <Lrirat'«ilagki, ohne Postbestkderung 3« Btt. mit Postdefkrdening 4L Mt. Zufrratr kaesp. Petttzeil« 20 Ps. Größere Schritten laut unseren, Prriöverzeichniß.—labcllanichrr Satz nach höherem Tarif. Neclame« »Mer dm, Skdaettoachrtch Ne Stzalt-tllc 40 Ps. Inserate sind stet« an d. gepedttto» zu sende». — Nabalt wird nicht gegeben, Zahlung prreoluvonmäo »der durch Postvorschuß, 1«6. Dienstag den 16. April 1878. 72. Jahrgang. Bekanntmachung. An der höheren Schule für MSbche« find ,u Ostern d. I. sechs halbe Kreistellen zu besetzen, welche nur an solche vorzüglich befähigte Schülerinnen, deren Eltern oder sonstige Versorger nicht die Mittel be sitzen, da« Schulgeld für jene Schule vollständig aufzubringen, vergeben werden können. Wir bringen die« hierdurch mit dem weiteren Bemerke» zur öffentlichen Kenntniß, daß 11 diese halben Freistellen nur an Kinder hiesiger Einwohner vergeben werden. 31 die Eltern oder Versorger der berücksichtigten Kinder sich zu verpflichten haben, dieselben die höhere Mädchenschule bis anS Ende des Cursus besuchen zu lassen, S) jene Freistellen nur an Schülerinnen der sechs oberen Clafsen verliehen werden und 4» eine rede dieser Freistellen die Zahlung eines Schulgeldes von 60 ^4 jährlich vorauSsetzt. Bewerbungsgesuch« sind bis zum 2V dieses Monats bei u«S emzureichen und werden Formulare zu den beizubringenden Schulzeugnissen auf unserer Schul- «xpeditton, Rathhaus, ll. Etage, Zimmer Nr. 8, unentgeltlich ausgegeben. Lein«,, den 8. April 1878. Der Rath der Stadt Leipzi». ,i. Wüi vr. Georg! -»lisch, Res. Bekanntmachung. Lus dem Ranstädter Steinweg sollen bei Gelegenheit der Ueberwölbung des ElstermüblgrabenS 4780 llMtr. bossirtes Pflaster und 1068,5 IHMtr. Mosaikpflaster neu hergestellt, sowie 3580 HjMtr. bos- fitteS Pflaster umgelegt und die hierzu erforderlichen Arbeiten in Accord vergeben werden. Diejenigen Unternehmer, welche diese Arbeiten zu übernehmen gedenken, werden hierdurch aufgefordert, dir Kostenanschläge und Bedingungen auf unserem Ingenieur-Bureau, Rathhaus, 11. Etage, Zimmer Nr. 18, einzusehen und ihre Offerten daselbst unter der Aufschrist: Pflasterung -es Ranstöbter Steinmeg»" bis zum L6. April d. I. Nachmittags 5 Uhr unterschrieben und versiegelt einzugeben. Leipzig, den 8. April 1878. Der «alb »er Stabt Leipzig. vr. Georg». Wangemann. Bekanntmachung. Lus dem zwischen der Moicbeles-Sttaße und dem Pleißenwildfluthbett gelegenen Tratte der Sebastian- Bach-Straße sollen Granitschwellen gelegt und diese Arbeit an einen Unternehmer in Accord vergeben werden. Die betreffenden Bedingungen und Formulare der Kostenanschläge können auf unserem Ingenieur- Bureau (RathyauS, ll. Etage, Zimmer 19) in Empfang genommen werden, woselbst auch die Offerten mit der Aufschrift: „Schweleu-Leguug in der Sednstian-BachStratzr" biS zum 18. April dieses Iabres Nachmittags 5 Uhr unterschrieben und versiegelt einzureichcn sind. Leipzig, den 8. April 1876. Der «ath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Wangemann. Bekanntmachung. Aus den» zwischen der MoscheleS-Straße und dem Pleißenwildfluthbett gelegenen Tratte der Sebastian- Vach-Straße soll bossirtes Straßen-Pflafter und Mosaik-Pflaster gelegt und diese Arbeit an einen Unter nehmer in Accord vergeben werden. Die betreffenden Bedingungen und Formulare der Kostenanschläge können auf unserem Ingenieur- Bureau (RathhauS, ll. Etage, Zimmer 18) in Empfang genommen werden, woselbst auch die Offerten mit der Aufschrift: „Pflnsternngen in ber Sebaflta« Bach^tratze" bis zum 18. April diese- Jahres Nachmittags 5 Uhr unterschrieben und versiegelt einzureichen find. Leipzig, den 9. April 1878. Der «ath »er Stabt Leipzig. vr. Georgi. Wangemann. Bekanntmachmlg. Die Geschästslocalien der Unterzeichneten Königlichen Bezirks-Steuer-Einnahme befinden sich von Donnerstag, den 18. jetzigen Monats ad im Hanptzolla«tsgeböudc, Bahnhofstratze «r. 17, 2. Etage. Der Zugang zu denselben ist auf der dem Magdeburger Bahnhofe zunächst gelegenen Seite des Gebäudes. Wegen Umzugs in das neue Local bleibt die Bezirks-Steuer-Einnahme Mittwoch, deu 17. jetzigen Monats für alle ihre Geschäfte geschloffen. Leipzig, den 15. April 1878. Königliche Vezirks-Stkuer-Einnabme. Langbein. Vcrmietbung einer Abtheilung der Landfleischerhalle. In Folge Kündigung seitens des zeitherigen Abmiethers soll die Abtheiluug «r. der vandfletschcr- Halle am Ptauenschen Platze Sonnabend den 27. dies. Mon. Vormittags 11 Uhr an Rathsstelle zur anderweiten Vermiethung vom 1. Juli d. I au gegen einmonatliche Kündigung versteigert werden. Die Vermiethungs- und BersteigerungSbedingungen können schon vor dem Termin bei uns eiugesehen werden. Leipzig, am 13. April 1878. Der «ath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Eerutti. Bekanntmachung. Die am 28. vor. Mon. zur anderweiten Vermiethung versteigerte Abthcilung Nr. 52 der Landfleischerhalle am Plauen'schen Platze ist für das bei der Bersteigerung darauf gethane Höchstgebot zugeschlagen worden und entlassen wir daher in Gemäßheit der Versteigerungsbcdingungen die übrigen Bieter hiermit ihrer Gebote. Leipzig, den 13. April 1878. Der Rath der Stadt Leipzig. « vr. Georgi. Eerutti. Bekanntmachung. Geschäftslocal - Vermiethung. Die in Folge Kündigung vom 1. Oktober d. I. an miethfrri werdenden, auS eine« 4sensterigen und einem Lsensterigen Zimmer nach der Straße heraus, sowie ei«er 2sensterigru Hofstube nebst Ztlbehör bestehenden «eschaftSlocalitöten in der 1. Etage des der Stadigemeinde gehörigen Hauses GrimvlN'sche Stratzc «r. 37 sollen von obigem Zeitpuncte an ans drei Andre Donnerstag, den 25. b. M.. vormittag» 11 Uhr an RaihSstelle an den Meistbietenden anderweit vernttrthet und können die Versteigerung-- und Ber- miechungS-Bedingungen schon vor dem Termine bei unS eingesehen werden. Leipzig, den 8. April 1878. Der «ath ber Stabt Leipzig. vr. Georgi. Eerutti. Wohnung« - Vermiethung. Grimma'sche Straße Nr. 36 In dem der Stadtgemeinde gehörigen Grundstücke Sellier'S Hof» —«eichSstrasie ^ eine aus S Stuben, Küche, Bodenkammer, Keller und sonstigem Zubehör bestehend«, mit WnDerleitt«« verse hene und zeither für den jährlichen Miethzins von 2L5 -cki vermiethete HvflvvhlMWg t« ». Stvcklverk d«S rechte« SeitengebönbeS (Treppe 8) vom 1. Juli b. I. a« gegen einvterteljötzrltche «»«»igtms ander west zu vermiethen. Mietbgesuch« nimmt Herr Expedient Stöß, RathhauS, 1. Etage, Zimmer Nr. 4d entgegen und können bei demselben auch die VermiethungSbedingungen und das Inventarmm der P» ver«iethe«den Wohnung «»gesehen werden. Lestyig, den io. April 1878. Der «ath her Stabt Leipzig. vr. S Georgi. Eerutti. Slttmix «iv8 LMlletle» kenstlisveeelns Ser Statt belprlz vieasteg äen 16. äpril ädeoäs 6 vl>r im 8»sie 6er Kröte» kürgerselmle. Dngosoränaox r 1) veriedi 6e» 8»aität«»u»!ieko»8e8 „veiekensebsii" deir. — 8) verlebt 6e«8. Xussekosse» ^Verbesserte älilckproäuction svs äem vittergute INoelisn^ betr. — 3) veriekt 6e» Xussekusses kür ^tauäes- »ogelegenkeiten „äes Verkskren in venieäsxericktsseeben" betr. vr. kl«88. Die beim Abttag des m der Canalsttaße am Elstermühlgraben gestandenen Häuschen- und des dort befindlich gewesenen Steges gewonnenen Materialien, als: Bruch-, Ziegel- und Dachsteine. Vundhvlz. Balken, Pfosten, vreter, Thüren, Fenster re. sollen in kleineren Partien in der Nähe der Abbruchsstclle Donnerstag den 18. dieses Monats von früh 9 Uhr an gegen Baarzahlung und unter den an Ott und Stelle bekannt zu gebenden weiteren Bedingungen an die Meistbietenden verkauft werden. Leipzig, den 11. April 1878. Des «ath» vaudeputation. Bekanntmachung. Im Mona März d. I. gingen bei der hiesigen Lrmenanstalt ein ». an vcrlnßchtniße«: 3000 -N — von dem am 20. October v. I. verstorbenen Fräulein Helene Elisabeth Jordan, unter der Voraussetzung, daß eine bestimmte Zeit Hindurch einige Grabstätten in Stand gehalten werden, von der am 6. September v. I. verstorbenen Frau Johanne Christiane verw. Kretzschmar, von dem am 18. September v. I. verstorbenen Privatmann und Hausbesitzer Herrn Carl Christoph Enke, unter der Bedingung, daß von den Zinsen deS CapitalS bestimmte Beträge an gewisse Arme vertheilt werden; b. an Geschenken: als Ertrag einer Collecte beim Narrenabend der Gesellschaft „Cheruscia", als nicht angenommenes Arzthonorar, durch L., von der Gesellschaft „Loreley", aus der Sammelbüchse der Gaftwirthschaft im Einhorn, durch den Gcsttwitth Herrn B. Sander, halber Ertrag deS am 7. März im Gewandhause stattgefundenen Concetts zum Besten der Armen; v. an ber «r«encaffe gesetzlich zusallenden Gelder«: 1055 - 40 - für ettheilte Musikerlaubniß und Gestattung der Abhaltung von Maskenbällen, durch den Rath, diverse Strafen, Sonntagsentheiligung betreffend, durch Denselben, für confiscirte und zur Auktion gebrachte 16 Stück KrammetSvögel, durch da- Königliche Bezirksgericht. 10513 .44 19 Für alle erwähnten Geschenke, sowie die der Armenanstalt zugewendeten Vermächtnisse, sprechen wlr hierdurch unfern aufrichtigsten Dank aus. Leipzig, den 9. April 1876. Das Armendirectortu«. Scbleißner. Lange. 300 5900 3 40 2 13 178 15 4 41 73 16 88 10 Dic allgemeine Ausstellung v»v sSmvttlichen Lchüicrzeichnungen ber städtischen Schule«, des Thomas- und Nicolaigymnasium, der Realschulen I. und II. Ordnung, der höheren Schule für Mädchen, der Fortbildungsschule für Mädchen, sämmtlicber Bürger- und Bezirksschulen für Knaben »nd Mädchen, sowie der RathSfreischule findet in den Tagen »»« DtenStgg, »e« IS. bis Donnerstag, den 18. «pril ». e. Alt. Local: 1. Bürgerschule für Knaben, erste Etage. Geöffnet früh von 9 — 11, Nachmittag- 8—4 Uhr. Eintritt frei für Jedermann, für Kinder nur in Begleitung von Erwachsenen. k. kllllier, ftädt. Zeicheninspettor. Oenirksverein tlor 8ta6t ver vstk 6er 8t»6t veiprig kst unserem Vereine eine Linlsäung rugeken lassen rur vetkeiligung »n 6ei» kestmslile, velckes enr keier 6es Keduristsges 8r. KalvstSt a«8 »ünlxs von 8»eks«« Vienstsg 6en 83. 6ieses iVlonsts Kitlsgs 1*/, Lkr im 8el>ütreol,»use von ilim versnstsltei »-er6en wirä. Tskelmsrlien ru 3 .44 sinä dis rum 30. 6. >1. -lsekmittsgs 4 vkr bei Herrn kr. v. U«/88vlttr in ?irm» Osrl veinriek »eutr L Oo., veickssir. 80/31, un6 im 8ekütrenn»nse ru ksden. Kr. klv8». >av»an iatic", ^eide rn Leipzig. 15. April. Ist das Tabakswonopvl in Deutsch land politisch möglich? Diese Kruge «ird jetzt in der Augöb. „Allg. Ztg.", die btöher in zahlreichen Artikeln (von Mohl u. L.) slk da- Monopol in- Zeug gegangen, entschiede» verneint. Die finanzielle und volkSwirthschastliche Seite de» Tahcckßmonopol« ist zur Genüge pro und oovtr» beleuchtet, die politische dagegen noch weniger. Daher verdient der neueste Artikel der genannte« Zeitung Beachtung. Zunächst wird aus die Thal- fache h>naew»esen, daß einige der Hauptkämpen für eine deutsche TabakSregie verbissene Particularisten find; die- muß alle „Reich-treuaesinnten" von vorn herein stutzig machen. Dazu kommt, daß die große Masse der Bevölkerung dem Monopol ent schieden feindselig ist, vielleicht deshalb, weil ihr der Instinkt sagt: daß. mag der finanzielle Erfolg de» Monopols sein, welcher er wolle, dessen Ein führung nicht möglich ist ohne Maßregeln, welche eine heftige Krisis unserer wirtbschaftlichen Verhält nisse herveiführen und gegen die Sitten und Gewohn heiten de» deutschen Volke« verstoßen. In Preußen lebt noch die Erinnerung an da« Tabaksmonopol, welche- Friedrich derGr oße, durch die äußerste Noch gezwungen, erngesührt hatte» und dessen Abschaffung Friedrich Wühelm 11. eine Popularität eiatrng, »«che eine Zeit lang die seine« großen Vorgänger» zn -ver- daustln drohte. In Westdentfchland lebt heute «och lebhaft die Erinnerung an dte Zeiten ver Fremdherrschaft, welche dort, I8N, da» Tabaks« «onopvl sowohl für die mittelbar französisch ge wordenen Gebiet«, wie Großhcrzogthum Berg, Königreich Westfalen u. s. w., als auch für die dem französischen Kaiserreich direct einverleibten Länder gebracht hat. Man erinnert sich dort noch sehr lebhaft, daß die Wirkungen des Rückschlag«, welcher 18 l2 auS Rußland kam, sich zunächst darin zeigten, daß man die Tabaks,iiederlagen der fran zösischen Regie nächtlicherweise in Brand steckte. Das waren dort die Fackeln, welche dem Be freiungskrieg voranleuchteten. Diese Erinnerungen machen nn Westen das Tabaksmonopol unter allen Umständen mißliebig. Rechnet man dazu die große Zahl derjenigen Personen, welche direct oder indttect bei dem Tabakbau, der Tabaksabrikation und dem Tabakhandel interessirt und deren In teressen durch das Monopol bedroht sind, oder wenigsten» ihnen bedroht erscheinen, so wird man begreifen, daß in Deutschland das Mono pol die öffentliche Meinung gegen sich hat. Unter diesen Umständen ist e» einem Reichstage, welcher aus dem allgemeinen Stimmrecht hervor- gegangen, politisch unmöglich, da» TabakSmonopol anzunehmen. Die gegenwärtige Neichöregiernna bemüht sich nun, dem Reichstage, wenn nicht da- Monopol, so doch eine platonische Liebeserklärung zu Gunsten desselben aozuschmeicheln. Wenn der Reichstag auch das weigert, dann soll er, so sagt man, aufgelöst werden. Eine Auslösung auS An laß der Krage, ob das Volk wünscpt höher besteuert zu werden, sei es durch das Monopol oder durch die amerikanische Steuer, gewährt ver Regierung keine günstigen Chancen. Es ist Hundert gegen Ein» zu wetten, da» deutsche Volk würde dieselbe Antwort geben wie jene Hühner, welche auf die Frage de» Kochs, ob sie mit saurer oder mit süßer Sauce verspeist werden wollten, einstimmig ant worteten: sie zögen «S vor, am Leben zu bleiben. — Doch, sei dem wie ihm wolle, nehmen wir ein mal an: es gelänge dem Reichskanzler auf irgend eine Weise, mit oder ohne Auflösung, eine theore tische Erklärung de- Reichstags zu Gunsten deS TavakSmonopolß zu erhalten, so ist dieselbe schwer lich praktisch »u verwerthen. DaS Monopol läßt sich nicht ausführen, ohne tief und scharf einschnei dende Maßregeln — Maßregeln, welch« außer ordentlich wehe thun, so daß die Betroffenen aus Schmerz schreien und die Nicdtbetroffenen auch, sei e- auS Mitgefühl oder auS Oppositionslust, ober auch nur. weil die anderen schreien. Dieses Ge schrei, welche- gleich der Fama im Bordringen wächst, wird so mächtig werden, daß ihm der Reichstag auf die Dauer nicht widerstehen kann. Wenn er auch heule die gewünschte platonische Liebeserklärung mit großer Mehrheit abgegeben hätte, im nächsten Jahre, bei der ersten Etappe rur praktischen Ausführung, zu der man vii» Reichstag doch immer wieder nöthig hätte, würde diese Mehrheit beginne sich zu zerbröckeln, uno «m zweiten Jahr^^ei der zweiten Etappe, würde sie überhaupt ubmt mehr da sein. So wird es gehen in geyzDynlichen ruhigen Zeiten, in welchen da» TabatSliionopol nichl unbedingt nothwendig ist. und wo/rS an Mitteln nicht fehlt, ein niedriges Maß Xcrbeizuflihren für die Matricularumlagen, auf /elche letztere Überhaupt der Reichstag schwer- finzlich verzichtet, iveil sie die einzige Handhabe n zur Ausübung des Steuerbewilligungsrechts. >n etwa ein Gegengewicht gegen daS Steigen Matricularumlagen nothwendig werden sollte, »ft dasselbe sehr leicht anderweitig zu finden, eun z. B. der Süden die nordische Brannlwein- Uch- ter
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