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Dresdner Nachrichten : 28.08.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-08-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-191608285
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19160828
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19160828
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1916
- Monat1916-08
- Tag1916-08-28
- Monat1916-08
- Jahr1916
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.08.1916
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so. Jahrgang. O LS8. Montag, 28. August ISIS. Drahtanschrift: Rachrichte« Lre«de«. Fernsprechrr-Sammelnummer: LS 241. Nur sür Rachtgespräche: LV0U. Vq«,.-a»tühr otertellilhrllch In Dr»d«n bei zw-tmalig-r Zutrogun, tan Sonn, und Montagen nur ,In. mal) »,«! M., In den «ororten S,M M. Bel «InmaUger Zustellung durch dle Post 3,SO M. (ohne Bestellgeld». Anzeigen-Preise. Die einspaltig« Zeile <et«a S Silben» Sb VI-, »orzugepllltze und «n,eigen in blummern nach Bonn- und Stiertagen laut Darts.—«ueaiLrtige Aufträge nur gegen Borauebczahlung. — Belegblatt toPf. Schristleitung tind Hauptgeschäftsstelle: Maricusiraße »8/4«. Druck u. Verlag von Liepsch L Reichardt in Dresden. Nachdruck nur mlt deullicher vuellenangad, t^Dreedner Stachr.-» zulässig. — Unoerlangt« Schriftstücke werden nicht ausbewahrt. A«u«kkurffPN»nk» Asu«kku»t«npf>ssker « ^ IMiwälliNlllllllNtN Lsicet r dl. SOlck. Versanä nacli »U8WStt8. UM. UkWtlM OrsseLsr», Q«rQi»S«2r,tsi^. Kriegserklärung Italiens an Deutschland Kriegserklärung Rumäuien» au Sesierrelch-Uugarn. — Abweisung englischer und sranzMcher Angriffe beiderseits der Samme. Susammenbruch IrauzWcher Angriffe rechts der Maas. — Fortschritte der bulgarischen Sffeusive. — Sie Teuerung in England. -er «Wiche deutsche Kriegsbericht. lAmtlich.) GrobesHa«ptq«artier.27. August. Westlicher Kriegsschauplatz. Nördlich der Somme wiederholten in den gestrigen Morgenstunden und während der Nacht die Engländer »ach starker Artillerievorbereitung ihre Angriffe südlich von Thiepval und nordwestlich von Poziöres: sie sind abgewiesen worden, teilweise nach erbitterten Nah- kämpfen. bei denen der Gegner eine« Offizier, SV Mann ge fangen in unserer Hand liest. Ebenso bliebe« Vorstöste nördlich von Bazentin-le- Petit und Handgranatcnkämpse am Foureaur- Walde sür de« Feind ohne Ersolg. Am Abschnitte Maurepas —Clörr» sührten die Franzose« «ach heftigem Artillerteseuer und unter Einsatz von Flammenwerfern starke Kräfte z» vergeblichem An griffe vor: nördlich Cl6rq eiugcbrochcne Teile wurde« in schnellem Gegenstotzs wieder gervorfen. Südlich der So««« sind Haudgranatcnangrisfe west lich von BermandovillerS abgeschlagcu worden. Beiderseits der Maas war die Artillcrictätig- keit zeitweilig gesteigert. Abends gegen Z. W. Thianmont und bei Flenry angcsetzte Angriffe brachen in unserem Feuer znsammen. Westlich Craonne nnd im Walde von NprLmont »nrden Vorstöste schwacher feindlicher Abteilungen zurück- gewiesen; bei Arraconrt nnd Badonviller waren eigene Patrouilleu-Unternchmnngcu erfolgreich. Fm Somme-Gebiete wurde ie ein feindliches Flngzcng im Luftkampfe bei Bapanme «nd westlich Noisel, dnrch Ab wehrfeuer westlich Athies nnd nordwestlich Ncöle ab- geschosfe«. Anstcr-dem fielen nordöstlich Pcronne und bei Ribemont südöstlich St. Quentin gelandete Flugzeuge in rmkere Hanb. OestNcher Kriegsschauplatz. Front des Generalfeldmarschalls v. Hindenburg An der Dünasront wurden wiederholte Versuche der Russe«, östlich Friedrichstadt nnd bei Lennewadcn mit Boote« über den Flnst z« festen, vereitelt. Südöstlich Ki fielt« sticsten kleine deutsche Abteilun gen bis in die dritte feindliche Linie vor nnb kehrten «ach Zerstörung der Gräben mit 128 Gefangenen nnd drei Maschinengewehre« planmäßig in die eigene Stellung znrück. Front des Generals der Kavallerie Erzherzog Karl Abgesehen von für n«S erfolgreiche« Patronillcnkämp- sen nördlich des Dnjestr keine wesentlichen Ereignisse. BaNan-Kriegsschauplatz. . «ns dem östlichen Struma-Ufer vorgchendc bulgarische Kräfte nähern sich der Mündnng des Flnffes. An der Moglea-Front schlugen serbische Angriffe -ege» die bulgarische« Stellungen am Buesuek-Tas fehl. IW. T. v.s Ober st e Heeresleitung. LefteneWsch-nnggrifcher Kriegsbericht. Wie«. Amtlich wird verlantbart den 27. August: Russischer Kriegsschauplatz. Lago ««verändert, «eine besondere« Ereignisse. Italienischer Kriegsschauplatz. Neuerliche Angriffe aus den Canriol wurde» «ntcr emPsiadliche« Verluste« der Italiener abgeschlagen. Das gleiche Schicksal hatte« auch alle übrige« Vorstöste des YeinbeS gegen die Front de« Fassaner Alpe«. An der küstenländische« «nd Kärntner Front keine Wesentliche« Ereignisse. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Nichts Neues. Der Stellvertreter des LhesS des Generalstabes: lV. T. v.) v. Höker, Feldmarschall-Lentnant. Ereignisse zur See. Am 28. d. M. hat Linicnschisssleutnant Konjovkc mit »och zwei anderen Secslugzeugen im Ionischen Meere eine Gruppe von feindlichen llcbcrwachungs- dampfcrn angegriffen nnd einen derselbe« mit Bomben würfen versenkt. Die Flngzeugc, welche von den fcind- lichc» Ucberwachuugsfahrzeugc» heftig bescholfeu wurden, kehrten unversehrt zurück. lW. TB.) Flottenkommando. AiegserMrung Ftattens an Deutschland. Ncrlin, 27. August. lA mtli ch.) Die König!. Italienische Negierung hat dnrch Vermitt lung der schweizerischen Regierung der Kaiser!. Deutschen Negierung Mitteilen lassen, das» sic sich vom 28. d. MtS. au als m i t De » t s ch l a « d im Kriegszustand befindlich betrachtet. fW. T. B.s Die Kriegserklärung Italiens an Deutschland bedeutet für uns keinerlei Ucbrrraschung: denn sie sanktioniert ge wissermaßen nur einen schon seit geraumer Zeit bestehen den Zustand, dem wir langst Rechnung getragen haben. Von der Seite Italiens hatten wir uns seit seinem schmgh- tichen Verrate am Dreibunde auf alles gefaßt gemacht. Auch die offizielle Kriegserklärung, die nur den Stempel unter die Vorgänge der letzten Tage drückt, dürste weder in Berlin noch in Wien irgendwelches Erstaunen nuSge- löst baden. Italien ist so fest in der Hand Englands, daß eS nn-r vom englische» Wink nvbing, wann Sonnino daö intervcntisiischc Verlangen befriedigen und die Kriegs erklärung vom Stapel lassen muhte. Den äußeren Aulast boten der italienischen Negicruna und den englischen Draht ziehern die Ereignisse auf dem Balkan. Dort waren ita lienische Truppen eingctrossen, um in Sarrails völkcr- buntcin Heere die Einheitlichkeit der Vicrvcrbandssrout zu beweisen, nm sich an der Seite von Franzosen, Engländern, Russen und ihren farbigen HilfSvölkern mit den bulgarisch- deutschen Truppen zu messen. Die Möglichkeit, das, dort italienische und deutsche Truppen aufcinandertrcffcn könn ten, bildete den Vorwand. Als ob die Möglichkeit eine? solche»: Zusainmcnstostcs nicht schon längst an einer anderen Stelle der italienischen Front bestanden hatte. Wußte doch Italien ganz genau, daß cS »ns stets an der Front unserer Bundesgenossen finden würde, ivo wir ihnen gerade von Nutzen sein konnten. Wenn die ita lienische StaatSrcgierung trotzdem davon absah, Deutschland den Krieg zu erklären, so lag das gewiß nicht an morali schen Bedenken. Den Trenbruch aus die Spitze zu treiben, das machte SiZtnino und seinen Hintermännern gar nichts aus. Lediglich wirtschaftliche Gründe waren es, die Italien dazu vcranlaßtcn, die Beziehungen zu Deutschland einst weilen noch aufrecht zu erhalten. Jetzt aber sind die wirt schaftlichen Gründe von „politischen Notwendigkeiten" an die Wand gedrückt worden. Die zögernde Haltung Ru mäniens ist cs anscheinend, die die führenden Geister des Bicrvcrbandcs, also die englischen Staatsmänner, bestimmt hat, die letzte Karte ausziispiclcn und Italien zur Kriegs erklärung zu zwingen. Man will einen Druck auf Ru mänien ausübcn, will es mit fortrcisten, und Italien, das bei dem großen politischen Kartenspiel am besten überhaupt in der Hinterhand geblieben wäre, muß jetzt Trumpf ansagcn. Militärisch wird auch diese Kriegserklärung, die 27. des Weltkrieges, keinen großen Einfluß auf die allgemeine Lage anSttben; ob sie cs in politischer Hinsicht zu tun ver mag, können wir mit derselben Gelassenheit abivartcn, mit der wir bisher zugeschen haben, wie Italien von Verrat zu Verrat und von Mißerfolg zu Mißerfolg geschritten ist. Auch Deutschland hat ja die welsche Heimtücke bereits am eigenen Leibe erfahren. Wirtschaftliche Erwägungen waren cS, die Italien nötigten, nnmittclbar vor der Kriegserklä rung an Oesterreich-Ungarn, am 21. Mai 1015, einen Ver trag mit Deutschland über den Schub der Rechte und des Eigentums der gegenseitigen Untertanen zu schließen. Italien faßte diesen Vertrag von Anfang an einseitig auf: denn es richtete sich sehr wenig nach ihm, verlangte aber von Deutschland seine strengste Beachtung. Man rechnete wieder einmal mit dem deutschen Anstand, der deutschen Rechtlichkeit und der deutschen Langmut, namentlich mit der letzteren. Und hierin hatte man sich nicht verrechnet. Das deutsche Auswärtige Amt hatte sich gegenüber Italien mit einer schier unglaublichen Geduld gewappnet und suchte durch sein gutes Beispiel auf die verderbte italie nische Seele zu wirken. Doch blieb Ser Erfolg auS. Als am 30. April 1016 -le italienische Regierung ein ZalilungS- verbot erließ, da mnßte schließlich selbst der dicke deutsche Geduldsfaden reisten, und eine offizielle Beschwerde war die Folge. Da erklärte Italien, es erachte sich an bas Ab kommen vom 21. Mat 1015 nicht mehr für gebunden, und nun kamen endlich die deutschen Gegenmaßnahmen. Trotz dem hatte die italienische Negierung noch die Dreistigkeit, den Spieß umznkchren. Durch die Agenzia Stcfani ließ sic die deutsche Negierung des Vertragsbruches beschuldigen. Der Zweck dieser sehr durchsichtigen Manöver war schon damals, den Kriegszustand mit Deutschland hcrbcizusühren. TaS lag zwar nicht in Italiens Interesse, wohl aber sor- dcrtc eS das Interesse des VierverbandcS als solchen. Tie Pariser Wirtschasiskonferenz hatte Italiens unbedingten Anschluß gebieterisch verlangt, und da sich Salandra den Wünschen der englischen Regierung nicht gefügig genug zeigte, trat an seine Stelle Vosclli, dem der im Sinne Greris vollkommen bewährte Sonnino zur Seite blieb. Um aber die Kriegspartei zu stärken, wurde noch der reforinsozialistische Führer Vissolati ins Kabinett über nommen. An wüster Kriegshetze hat es gerade Bissolati nicht fehlen lassen, ja, als alles nichts half, reiste er sogar znm König und zu Cadorna an die Front. Nun haben die Intcrventisten, d. h. diejenigen, die sich England mit Leib und Seele verschrieben haben, ihren Willen. Italien hat seine Falschheit und Verräter«:: aus die Spitze getrieben und Deutschland den Krieg erklärt. Deutschland hat sich stets alS wahrer Freund Italiens ge zeigt. Von der Gründung des Königreichs Italien an bis zu den Tagen von Tripolis hat das Apenninenreich die Früchte dieser Freundschaft genossen. Selbst als cs nach Kriegsausbruch die Erpressung an Oesterreich-Ungarn be ging, suchte Deutschland zu vermitteln und sandte in dein Fürsten Bülom einen seiner bewährtesten Staatsmänner nach Nom. Anch nach der Kriegserklärung blieben wir nicht nur loyal schlechthin, sondern nachsichtig im höchsten Grade. Wir batten allen Anspruch auf Italiens Dankbar keit. Ter große italienische Staatsmann Eavour sagte im Jahre 1801: „ES gibt gewisse Prinzipien der Moral, die selbst die Nationen nicht ungestrast verletzen. Tie Strafe sür die Verletzung des großen Prinzips der Dankbarkeit laßt nicht lange aus sich warten." Italien hat das große Prinzip der Dankbarkeit aufs schnödeste verletzt, die Massen Dciitschlandü und seiner Bundesgenossen werden dafür Sorge tragen, daß die Strafe nicht lange auf sich warten läßt. Kriegserklärung Rumäniens an Sefterreich- Angorn. fAmtlich.) Berlin, 28. Arrgnst. Die rumänische Regierung hat gestern abend O e st c r r c i ch - N n g a r u den Krieg erklärt. Der Bundcsrat wird zu einer sofortigen Sitzung z«sami«enbcr„fcn. iW. T. B i Der grofte Tag von Breme». i. „.... und tausend Stimmen rufen: Sieg!" Ter 25. August 1916 wird in der Geschichte der Freien :»^> Haikscstadt an der Weser als ein SicgcStag gebucht werden. Ter Steinerne Roland von Bremen hat wieder cininal Großes, Welthistorisches gesehen. Drei Bilder stehen schön und leuchtend in Ser Erinnerung dessen, der Zeuge sein durfte: Die Ankunft -eö glückhastcn Schisses im Heimat hafen, der Kapitän ans dem Bankett der Presse in: Alt» brcmcrhaus und die nächtliche Huldigung vorm Bremer NolanS. Der Draht hat cS in den Mittagsstunden deS Freitags in alle Welt gekündet, in welchen: Triumph unsere nvrd- sccfarvcne „Deutschland" von der Weiermündung bis unter die Türme der Heimat geleitet wurde. Dein ist heute einige- Neue hinzlizufügen. Die wackeren Vrcnwr Telegrapheir- bcamtcn und ihre dienstwillige weibliche Hclserschar habe« auch eine Schlacht geschlagen, an: Morse, und sind Sieges: geblieben. Man denke: An die hundert Journalisten. Ver treter der dentschei:. verbündeten und ncntralcu Presse, stürmten die beiden reservierten Postämter. Auch nach Dresden in unsere Schriftlcitnng ist daS Tatsächliche gemeldet worden. Aber der Draht hat wenig Sinn iür Stimmungen. Und doch will ein solches Ereignis nicht bloß mit den: Verstand, sondern auch mit dem Gemüt genossen werden. Das soll heute sprechen, wo des Mit- erlebenden Gedanken bereits wieder von Sachsen- Königs- stadt nordwestwärts gehen zur deutschen HandelSmetrovvIe am Wescrstrand. Ueb erwälttgenb ist dir Fülle der Eindrücke. Die Weser-Fahrt der „Deutschland". Unsere „Gazelle", ein SOraubenSamvfcr mitileker Größe, hatte 10 Uhr 85 Min. an der Wollkännnerei Blumcn- thal, anderthalb SchissSstnnüen unterhalb Bremen, fest- gemacht. Gemeldet war: „Deutschland" Hut '/-S Uhr unter dem Geläut der Glocken (also ganz wie bei den ersten Zeppelin-Fahrten über deutsche Städte) in langsamer Fahrt mit eigener Kraft Bremerhaven passiert. Sie mutzte nah« sciil. M i „ u t e» h o ch g e s p a n n t e r E r w a r t n n g! Das Schiff lag backbord halb über: so drängte sich die Schar der Männer stromwärts. deren Gedanken noch am selben Tage in Giltcnbcrgs Zeichen dein ganzen Reiche künden sollte», waS hier nahe der WrscrnUindung sich abspielcn würde. Schweigen herrschte. ES schien, alS ob die Zehntauscnde an beiden Ufern den Atem anhtekten. Man war sich der Größe der kommenden Stunde bewußt. Wie der Fittich
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