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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 02.08.1916
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-08-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19160802024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1916080202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1916080202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1916
- Monat1916-08
- Tag1916-08-02
- Monat1916-08
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ALr* ertigo ^lofsv am Dienstag abend. Mehrere M a r i n elusts chiffge schwad« r haben iu -er Nacht vom »1. Juli zum 1. August London un- üie östlichen Grafschaften Englands erfolgreich angcgrissen; alle Luftschiffe sind unbeschädigt zurückgekehrt. König Friedrich August hat dem 12. (sächs.) Re» scrvckorpS seine Freude über die Anerkennung de» Kaiser» für diese- SorpS ausgesprochen. Kronprinz Georg von «Sachsen wurde vom Kaiser zum Chef des Garde-Gchiitzen-Bataillon» Ernannt. Heute tritt die neue kaiserliche Verordnung Uber die Regelung der Patzpflicht in Kraft. In Dresden wurde heute die Ausstellung „Krieger grab und Kriegerdenkmal" eröffnet. Zur Regelung de- Verkehrs mit Zeitungsdruckpapier ist in Berlin eine Reichs stelle für Druckpapier errichtet worden. Im Haag wurde am Montag die sozialdemokratische Konferenz der neutralen Länder eröffnet. N s <-r> Ä u SN « -b -L N spannt, zu jeder KrastanstrenAUng fähig und entschlossen, zu jedem Opfer freudig bereit, und darum deS endgültigen Sieges io gewiß wie nur je an den leuchtenden Hochtagen der zwei Kriegsjahre, die nun hinter uns liegen —, gewiß, das; wir diesen Kampf zu einem Sude führen, das „unser gleich vor neuem Nebersall schützt und der friedlichen Arbeit deutschen Geistes und deutscher Hände für alle Zukunft ein freies Feld sichert". Ein Handschreiben des Kaisers Franz Joseph. Die „Wiener Zeitung" veröffentlicht das nachstehende Allerhöchste Handschreiben: Lieber Graf Stiirgkh! Zum zweiten Mate jührcii sich die Tage, in denen die unvcrsöhiilicheii Gesinnungen der Feinde uns zum Kriege zwange». Sv swmerzlich ich die lange Dauer dieser der Menschheit anscrlegtcu harten Prüfung beklage, erfüllt mich dSch der Rückblick auf das schwere Ringen, das mein Ver trauen in die u n b c z w i n g l i ch c Kraft der Monarchie stets ausS neue rechtfertigt, mit hoher Ge nugtuung. Wniöig ihrer tapferen Sühne, die iu innigem Vereine mit den Heeren unserer glorreichen Verbündeten dem stets erneuten Anprall der Uebermacht heldenhaft die Stirn bieten, leisten meine geliebten Völker auch daheim jenes Hobe Matz begeisterter Pflichterfüllung, wie cS der grotzc». ernsten Zeit entspricht. In einen machtvollen S i e g c S w i I l c n geeint, bringen sie mit männlicher Ent- ichichcnhcit jede? Opfer, d»§ die Sicherung eines künftigen ehrenvollen und dauernden Friedens erheischt, mit richtigem VermindiiiS der zum Wohl des Vaterlandes erforderlichen Matznahmcn ertragen sic die infolge des Krieges notwendig gewordenen Einschränkungen des wirtschaftlichen Lebens und vereiteln die aus planmäßige Gefährdung der Existenz der friedlichen Bevölkerung abziclenden tückischen Absichten unserer ,Feinde. Mein Herz teilt in väterlicher Bekümmer nis mit jedem einzelne» meiner Getreuen die Sorge, die ans ihnen lastet und die sie so standhaft ertragen, de» Schmerz um die Gefallene», die Angst um die Lieben im Felde, die Störung der segensreichen friedlichen Arbeit, die empfindliche Erschwernis aller Lebensbesingungen. Aber ich blicke, gestützt auf die erhebenden Erfahrungen zweier Kriegsjahre, mit vollem Vertrauen in eine nun heranreifcnde Zucunft in dein beglückenden Satz meine und in der und da» Weltvolk zu sei«. da» wir geworden find, erlahmt»»» wir auf dtefrm Wege. Habe« «tr nicht »te Kraft, bt» zum Ende au»zuhakten. so habe« wir kein«. Gnade zu erwarte«, dann gilt für jeden von un», wa» ein junger Gelehrter an seinen Lehrer fchrteh, bevor er freiwillig für Deutschlands Zukunft in» Selb zog — schon in de« ersten Wochen de» Kriege» traf Ihn -te feindliche Kugel —: „Vesser sterben, al» ein unglückliches Vaterland Wiedersehen". Wilson ,»» die Verproviantier»», Palenö k. Wie die v»riser „Information" ans Washington dertcdtet, ist da» Weiße Haus dar Ansicht, daß Greu» Vorschlag bezüglich der Verproviantier»»,« der von den Mittelmächten besetzte« Gebiete sehr vernünf- tig sei. ES sei wahrscheinlich, Hatz Ntlsom Deutschland nochmal» erstechen wird, die ihm gestellten Bedingungen an- zunebmen. Ferner werbe er Vorschlägen, Kommissare zu ernenne«, um die Verteilung der von den vereinigten Staaten gesandten Lebensmittel «u leiten. Damit hätte Herr Wilson also wiederum bewiesen, baß er mit Grei, durch dtck und dünn geht und für die arradc ln der Frage der Versorgung Polen» selbstverständliche Haltung Deutschlands kein Verständnis hat oder haben will. «ttdwestdeutscher PreiSpritfnngstag. Auf Veranlassung und unter Leitung der Preis- prüsungSstelle für de» Kvmmunalverband Worms fand am Sonntag und Montag in Worms det erste südwcsldeut- sche PretSprüfungStag statt, der von fast sämtlichen gröbere« PreiSprllfungsstellen LrS südwestdcutschen Wirt- schastSgebietes beschickt »oar. Im Mittelpunkt der Verband- lungen stand die Bekämpfung des Kettenhandels und die Frage der höchsten zulässigen Gewinnzuschläge im Grob-, Klein- und Zwischenhandel. tW. T> B.) Die skaudinavische» Sozialisten im rheinisch-westfälischen Industriegebiet. Nach ihrer Rückkehr auS Belgien statteten die skandinavischen Sozialisten am vergangenen Freitag und Sonnabend dem rheinisch-westfälischen Indu striegebiet einen Besuch ab. Unter sachverständiger Führung wurden besichtigt das Werk „Rote Erde" in Aachen und die Anlagen der Dortmunder Union. Die Besichtigungen wur den ergänzt durch Borträge Über die Entwicklung beider Werke und ihrer sozialen Einrichtungen. In Dortmund wurden die skandinavischen Herren durch Bürgermeister Eickhoff im Namen der Stabt begrüßt. Am Sonntag er folgte die Weiterfahrt nach Straßburg. (W. T. B.j Kriegsschiffsvcrlufte, Haudelokriegersolge. Völkerrechts- Verletzungen seit Lriegobegiuu. KriegöschiffSvcrluste: lLinicnschisse. Panzer-, Geschützte und Kleine Kreuzer.) England und seine BundeSgenosien Wasserver- Iahl drSngung » 1. KriegSjahr 27 295 980 2. ,. 22 260 320 Deutschland und seine Bundesgenossen Äalscrver- Zahl brüngung t 3k> IM 821 10 82 210 insgesamt iS 502 250 80 191581 davon England allein Deutschland allein 40 485 220 25 162070 Die englischen Verluste setzen sich zusammen aus 11 Linienschisfen. 17 Panzerkreuzern, 12 geschützten Kreuzern. Bei den lk Linienschisscn sind mitgercchnet der von der br! » .,n,z.cvki^, tischen Admiralität bis heute noch nicht bckanntgegebenc Bcmi.s-sein inst deS „Aubacious" sowie der Verlust eines l» .d,'„ Sck-n -»„Iii llak? verdienen'der „Q U c c n - E l t z gläubige»? Zuversicht, das, ihn die Gnade und i Panzcrkr^ Gcrcchiigieit der Vorsehung ihnen nicht vvrenthalten wird. In dicicn ernsten aber hossnungsreichen Gedenktage» drängt es mich, die Bevölkerung neuerlich wissen zu lassen, daß mich die nie erlahmende Betätigung ihres patriotischen Opfermutes mit stolzer Freude erfüllt und daß ich ihre wackere, endgültigen Erfolg verbürgende Haltung dank baren Herzens anerkenne. Ich beauftrage Sie, dies in meinen» Rainen der Bevölkerung knndzutun. Wien, am 81. Zull 1910. Franz Joseph m. p. Stürglh in. p. Das ungarische Amtsblatt veröffentlicht ein gleich lautendes Handschreiben au den Ministerpräsidenten G rasen Tisz a. „Sieg schlechtweg." In eine»» Rückblick auf die verflossenen beiden KricgS- sahre schreibt die „Köln. Ztg.": Lieg schlechtweg, ist unsere Losung. Wir predigen leinen Völierhan, »vir wollen keine Weltherrschaft, wie wollen nicht der Gebieter sein aus dem Weltmarkt. Q u e c n-E l i z a b e t h"-Klasse. Bei den der von den Engländern noch heute bestrittene Verlust des „Tiger", sowie eines Panzerkreuzers der „Cressy"-K lasse, dessen Sinken in der 'Rächt vom 81. Mai zum 1. Juni fast von der gesamten deutschen Hochseeflotte festgestellt worden ist, bei den Ge schützten und Kleinen Kreuzern 2 in der Seeschlacht vor dein Skagerrak gesunkene Kleine Kreuzer. Im übrigen sind nur die von den Engländern selbst zugcgebencn Verluste in Anrechnung gebracht. In dem verflossenen KriegSjahr (gerechnet vom 1.7.15 bis cinschlietzlich 80.0.10) sind durch kriegerische Matznahm-en der Mittelmächte ferner insgesamt 879 feindlich: HandelS- schifse mit 1810 782 Br.-R.-T. verloren gegangen. Ins gesamt sind seit Kricgsbealnn bis zum 80.0.10 durch kriege rische Maßnahmen der Mittelmächte 1808 feind liche Handelsschiffe mit 2 574 205 Br. - R. - T. jvcr nicht et worden, wobei die in den Hasen der Mittelmächte beschlagnahmten feindlichen Handelsschiffe nicht mitgcrechnct sind. Während im ersten KriegSjahr insgesamt 20 nachweis bare Verletzungen des Völkerrechts durch feindlich: Han- delSschisse iFeuern auf deutsche Unterseeboote, Versuche, sic tci » LvckerIa > scu dcS Angriffs oder der Ver teidigung, kein Stillstand auf dem Wege zum Siege, als bis v o u der ander» Seite cr- ttunpst, verbürgt und besiegelt ist daS Zugeständnis: „Wir erkennen euch an als gleichberechtigt und vollberechtigt, »vir neben es au», euch vernichten zu wollen, »vir geben nach". Wir wären nicht wert, eine Ration zu heißen, das Weltreich Aber »vir wollen vom Morgen bis zum 'Abend jedes Tages,! zu rammen usw.) begangen worden sind, waren im zrveiteu der noch werden »nutz im Bölierkrieg, daran denken und KriegSjahr 88 solche Fälle zu verzeichnen. Insgesamt haben wiederholen: lein Friede, leine V c r st ä n d i gZ» n g. chie Handelsschiffe der Alliierten in den beiden Kriegö- iahren also nicht weniger als 58 »nal nachweisbar in grober Weise die Regeln des Völkerrechts gegen unsere Untersee boote verletzt. Von den Kriegsschiffen der Feinde Deutschlands ist in» Lause des Krieges insgesamt 8 mal das Völkerrecht in be sonders schwerer Weise verletzt worden. Es sind dicS die Fälle „Kaiser Wilhelm der Große", „Dresden" und „Alba- trv»". Nicht nur als vruch de» Völkerrecht» und al» ein Bruch mit den einfachsten Geboten der Menschlichkeit, son» - der« al» gewöhnlicher Mord müssen die beiden Fälle „Baralong" und ,K tna Stevben" bezeichnet werden. Nicht zusammrnftellen lassen sich dt« zahllosen Fälle, tn welchen englische Kriegsschiffe unter Bruch de» Völkerrecht» gegen Handelsschiffe der Mittelmächte und gegen Handels schiffe der Neutralen vorgegangen sind. Als Gesamtergebnis der beiden KriegSjahr« er» gibt sich für -te Flotte England» und feiner Ber- kündeten ein nicht »vleder gut zu machender Verlust an Material und an Prestige. Dieser große, zu Beginn deö Kriege» wohl von nie mand erwartet« Erfolg der deutschen Flotte und der See- streitkräfte ber Verbündeten Deutschland» muß um so höher gewertet werben, al» die Gesamtstärke der Deutschland und seinen Verbündeten gegenüberstehenben feindlichen Flotten zu Beginn de» Krieges in fertigen und im Vau befind lichen Schissen au» nicht weniger al- 448 Krtea-fchtkfeu von 5 428 000 t Wasserverdrängung bestand (ungerechnet HUfskreuzer. DorpedobootSzerstürer. Untersreboote und sonstige bewaffnete Fahrzeuge, von welch letzteren England in weit über 2000 tn Dienst hat). Die gleichartigen Sceeftreitkräste Deutschland» uud seiner Verbündeten be- trugen hingegen bet Beginn des Krieges nur 150 Schiffe mit 1051000 i Wasserverdrängung. Einem 81/, »nal so starken Gegner brachten also ble Mittelmächte bisher fast genau dretmalsostarkeBer. luste allein an großen Ärtrgsfahrzeugen bei. als sie selbst erlitten. Sozialdemokratische Konferenz Im Haag. Am Montag wurde in» Haag die sozialdemokra tische Konferenz der neutralen Länder er- öffnet. Troelstra hielt die Eröffnungsrede in deutscher Sprache. Am heuttgen Dienstag »verden die einzelnen Ausschüsse zusammcntrcten und sodann ber Konferenz Be richt erstatten, worauf diese geschlossen werden soll. >WrB.) Holländische Ausfnhrverbote. Aus dem Haag wird gemeldet: Die Ausfuhr vor» Kümmelöl, Mohn- oder Mohnsaatöl unk Fetten oder geschlagene,n Sensöl, ferner von Sauerkohl und allen» Gcinlise in gesalzenem oder getrocknetem Zu stande oder auf andere Weise als Dauerware zubereitet, die in frischem Zustande nicht ausgeführt werde« durften, wurde verboten. lW. T. B.) Eine Ansprache des Papstes. (Meldung der Agenzia Stefan».) Der Papst empfing Sonntag 8000 Kinder aller Pfarreien Roms, die nach dem Wunsch des Heiligen BaterS die heilige Kommunion empfangen hatten, wobei ein Gebet für den Frieden ge sprochen wurde. Der Papst sagte, er spreche zu den Kindern der ganzen Christenheit, und fuhr dann fort: Ihr. die ihr heute Zuschauer der düstersten Tragödie seid, die jemals menschlicher Haß und menschliche Leidenschaft entfesselt haben, ihr müßt wissen, daß heute die schrecklichste Lästerung gegen Gott geschieht, die jemals von ber sündigen Menschheit begangen worden ist. Wir, der Vater aller Gläubigen, leiden, ermahnen und bitten seit zwei Jahren. Unsere Ermahnungen, die Massen nieder- zulegcn und den Streit auf dem Wege der Vernunft und Gerechtigkeit zu schlichten, sind erfolglos geblieben. Des halb wollen wir Gott durch daS allmächtige Mittel eurer Unschuld um HIlse bitten. Die Menschheit muß wieder zu Werken des Friedens, der Arbeit und des Berzeihens zu- rückkehrcn. Wie, darüber wollen wir keinen Vorschlag ».rachen, sondern die Sache der göttlichen Vorsehung an- heimstcllen. (W. T. B.) Die neuesten Meldungen lauten: Die Regelung des Verkehrs mit ZeitungSbruckpapier. Berlin. (Amtlich.) Nachdem sich in der Beschaffung von Zeitungsürnckpapier zu angemessenen Preis,eg Schivierigkcitcn ergeben haben, ist zur Regelung des Ber- lchrs mit solchem Papier für die Tageszeitungen eine Reichs stelle für Druckpapier errichtet »vorden, die unter Leitung eines Neichskommissars aus Vertretern der Zeitungsvcrleger und der Druckpapierfabrikanten in gleicher Zahl besteht. Die Rcichsstclle für Druckpapier soll für die Zeit bis zur»» 1. Oktober 1910 angemessene Preise für inaschincnglattes. holzhaltiges Druckpapier für Tages zeitungen festsetzen. Durch diese Erinächtigung, die auf Grund einer Bekanntmachung vom 31. Juli 1910 mit den früheren Bekanntmachungen über die Einschränkung des Druckpapierverbrauchs erfolgt ist, wird den Lieferanten von Druckpapier für Tageszeitungen die Erfüllung der laufen den Verträge auf der PreiLgrundlage. auf der sie ab geschlossen waren, unmöglich gemacht. Es mutzte deshalb den BertragSstcllen das Recht eingeräuint werden, von dem Vertrage zurttckzutrcten. insoweit das Papier für den Druck von Tageszeitungen bestimmt ist. Der Rücktritt hat durch Erklärung gegenüber dem anderen Bertragsteil zu erfolgen und muß bis spätestens 15. August 1910 erklärt werden. Er hat die Wirkung, daß der Vertrag als mit Beginn des 1. Juli 1910 aufgehoben gilt. — Anträge, die die Preis- MM Md MUnschsft. Mitteilung des venical-TöcalcrS. Am 5. August findet die deutsche ilranfftüiriiug von „Die L t c i n c r - M n d c l n", Sttienstiict in 8 Akten von Lugen Heltai, flcitt. Das Werk ging in der vergangenen Winterspiele,eit am Theater in der Iosetztadt in Wien uvcr 150 mal in Szene. ! - Eröffnung brr Ausstellung „Kriegergrab »nd KricgcrLrulnral". Die unter dem Schutze Seiner König!. Hoheit dcS Prinzen Johann Georg stehende Ausstellung „Kriegergrab und Kricgcrdcnlmal" wurde heute früh li Uhr in Gegenwart ihrer Exzellenzen des Kriegsministers und des Kultusministers, sowie zahlreicher Vertreter der staatlichen Behörden und k»cr Künstlerschast eröffnet. AlS Vorsttzendcr des AusschuiscS begrüßte der uin das Gelingen des Ganzen hochverdiente Geh. Baurat K. Schmidt die Er schienenen mit einer Ansprache, in der cr turz auf Inhalt! und Ziel der Ausstellung hinrvics. Die Bcranstaltcr sind j der LaiidcSvcrein Sächsischer Heimatschutz, das Königs.! Kunßgcwerdcmusenili und die LandcSberatungsstclle für Kricgcraräber Für daS Zustandekommen der Ausstellung haben Sc. Majestät der König, die Ministerien des Innern und des Kultus, der Rat zu Dresden, die Künigl. Kvm- nnssicn- zur Erhaltung der Kuiistdcnkinälcr und der Landcs- vercin Sächsischer Heimatschutz namhafte finanzielle Bei trage flestistct. Tie neuzeitliche Abteilung wurde von den Piofeßoren -Hözg und Groß, Bauamtman» Wenzel und dem GcschüstSleiter deS HeimatschutzcS Herrn Schmidt, die «Front- und historische Abteilung von Professor Dr. Berling gesammelt und auZgemähtt.' die Ausschmückung der Räume mit frischem Pflaiizcngrün besorgte die Königs. Gartcn- vrrwaltnng unter Obergarteudircktor Hosrat Bouchö. Der Katalog fuhrt in einem gehaltvollen Vorwort in das Ver ständnis Ser schönen Ziele der Ausstellung ein. faßt das reiche Material in knappster Form klar zusau,men und ist »nit guten Abbildungen auSgcstattct. — Die von den Ver anstaltern geleistete große Arbeit ist nach der erste», Be sichtigung, Lei der die Herren Professor Dr. Berling, Bau- aintmann Wenzel und Dr. Hermann Boß vom Leipziger Museum der bildenden Künste erklärende Worte der Ein führung sprachen, von schönstem Erfolg gekrönt. Die Auf stellung der Grabinciler, Entwürfe, Photographien, Modelle und kulturgeschichtlichen Dcnkinäler ist in hohem Grade künstlerisch geschmackvoll und übersichtlich. Die Auswahl ist mit weiser BZchränlung getroffen und ermöglicht bei aller Vollständigkeit durch die klare Gliederung nach sachlichen Gesichtspunkten einen leichten und raschen Uebcrblick. Bei dem idealen und großen Zweck, unseren gefallenen Helden ein würdiaes Andenken zu sichern, das zugleich den stärksten ! Gefühls- und Geüankeninhalt mit der schönen Form ver- ! einen soll, möchten wir das Interesse der weitesten Krciie auf die vorzüglich gelungene Veranstaltung lenken, die für schassende Künstler wie bauende Behörden und Gemeinden eine reiche Quelle edler Anregung bietet. Auf die Würdi gung der Gesamtleistung und des Einzelnen wird noch näher einzugehen sein. —ss—- Fürsorge für das Grab Julius Moscus. Aus Plauen i. V. schreibt man uns: Julius Mosens Schwiegcrtochlcr, die Witwe des Obcrbibtiotlickarö Geh. NcgierulrgsratS Dr. Reinhard Mosen in Oldenburg, Marie geb. Briest, das letzte Familienmitglied aus dem Hause des Dichters Julius Mosen, ist nach langen Leiden gestorben und ihrem Wunsche gemäß aus dem Gertrudcnkirchhos in Oldenburg beigesctzt worden. In ihrem Testament, das am LS. Juli eröffnet wurde, setzt Frau Mosen ber Kirchen- gcmcindc zu Oldenburg 8l»00 Mark aus »nit der Bedingung, daß davon die Grabstätte Julius Moser,s dauernd in Ord nung gehalten wird. Bisher hat die Vereinigung vogt- ländischer Schriftsteller und Künstler das Grab MoscnS, des Sängers der „Letzten Zehn" und des „Andreas Hofer", in treuer Pflege gehabt. Der Landschaftsmaler Heinrich, Deiters ist in Düssel dorf gestorben. Er war aus Münster i. W. gebürtig und genoß seine Ausbildung an der Düsseldorfer Akademie unter Oswald Achenbach. Deiters, der ein Alter von 70 Jahren erreicht hat. betätigte sich auch als Schriftsteller in der Tüffeldorsr» Kunst- und Lotalgcschichte. WcingartucrS BcrmittlnngSvorschlag abgekshnt. Zwischen der „Asma" und der „Grma", den beiden Organi sationen zur Verwertung der Ausführungs- rechte der musikalischen Autoren, tobt bekannt lich ein heftiger, jahrelanger Kampf, der das öffentliche Musikleben vergiftet. Felix Weingartner, der keinem der beiden Lager augehört, ob seines Idealismus aber von beiden geschätzt ist, hat nun kürzlich einen gutgemeinten Friedcövorschlag gemacht. Er regte an, „Asma" und „Geina" sollten sich zusammentun und an ihre gemeinsame Spitze den Hofrat Rösch stelle», den vielüefchdcten Führer der „Asma", der seinen Gegnern dadurch cntgcgcnkvmmeu sollte, daß cr «inen Nufsichtsrat neben sich dulde. In der neuesten Nummer der „Signale" lehnt aber Dr. Georg Gühlcr den Weingartrierschc» BermittlnngSvorschlag ab. Er jagt, was Weingartner »volle, das sei ungefähr dasselbe, wenn de» jetzt im Kriege liegenden Völkern zugcmutet werde, ihr Schicksal zukünftig in die Hände Edward Grey» zu legen, dem man einen AufsichtSrat beigrbe. Göbler meint, ber Friede im deutschen Musikleben würde sofort wiederkehrcu, wenn die unter Führung deS Hosrats Nösch stehende „Asina" ihre Ausgaben in derselben ruhigen, nicht verhetzenden Art erfüllen würde, wie das die „Gema" tue. Deutsche Musik in Dänemark. Der Berliner Diri gent Oskar Fried, der schon seit Anfang des Krieges In Dänemark tätig ist, hat cürzlich in Kopenhagen und de» größten Städten DüncmarkS eine Anzahl Sinfoniekonzerte gegeben. Außerdem leitete er mehrere Ausführungen der „Fledermaus". Der König nebst Hofstaat wohnte zweimal der „Flcderinaus"-Aufführung und einmal einem Sinfonie- Konzert bei. Da» neue Shaicl-eare-FahrbuÄ. Bereits zum zweiten Male während des Weltkrieges gelangt jetzt das Jahrbuch der Deutschen Shakespeare- Gesellschaft — das 52. seit Begründung der Vereinigung — in die Hände der Mitglieder und man darf von vornherein fcststellen, daß weder Umfang noch Inhalt von der Not der. l Zcit beeinflußt sind. Ein vortrcsflichcS Bildnis von Paul v. Bojanowsti, dein Ehrcnmitglicde und Mitbegründer der Gesellschaft, dessen Tod im vergangenen Jahre zu beklagen mar, ist geeignet, das Andenken an den letzten der Männer ans den Grliudungstagen wach zu halten. Dem üblichen vom Präsidenten Brandt erstatteten Jahresbericht mit der Rede des Vertreters der Ungarischen Schwcstergesell- schaft auf der diesjährigen Tagung, Exzellenz v. Berzeviczr», folgt die Wiedergabe des Hauptvortrags auf ber dicsjähri- gen Gcucralvcrsammluna „Shakespeare über den Krieg" von dem Prag?r Universttätsprofessor Dr. Rudolf Brotai, ek in erweiterter Form. Ti», Gedicht des Weimarer Volksschullehrers Paul Wolf und Ernst Hardts Prolog zu einer Shakespeare-Aufführung in Leipzig 1014 leiten zur ersten der fünf größeren Arbeiten de» Jahr- ouchs „Shakespeares dramatische Baukunst" von O. Walze! über. Mit Bezugnahme auf die Formbcobachtuiigen, die Walze! a» anderen Dichtern versucht hatte, war der Prä sident und Hanptleiter'des Jahrbuchs. Professor Brands, an Walzrl mit der Anregung hcrangetrcten, seine Unter suchungen auch ans Shakespeare auszubehnen. Walzcl ver- lucht nun unter Zugrundelegung zahlreicher Dramenstellen Shakespeares cigcnmilltge Architektonik an verschiedenen Werken begreiflich zu machen, besonders an „AntonluS und Klevpatra" un- „König Lear" durch den Hinweis auf die Formgebung der Barockkunst. In Shakespeare waltet nach ÄalzclS Anschauung ein ähnliches Formgefühl wie In Rubens oder Rembrandt oder tn den vielen, die von ge- schlvikencr Stilisierung zu ossencr weiterschritten. Walze!
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