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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.04.1878
- Erscheinungsdatum
- 1878-04-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187804174
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18780417
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18780417
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1878
- Monat1878-04
- Tag1878-04-17
- Monat1878-04
- Jahr1878
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.04.1878
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Erjchrtat ttgttch früh «V. Mi- Le»tstN«, Iah«um»S-affe U. »Mvchß—»— »er tlrtUt»»! »»Mittag« 10—12 Uhr. Rachunttag« 4—« Uhr. -rr für dir nächst- Nnanner besttmmtrn an «ocheniageu bi- » Uhr «achmttrags. a« Soau- Frsttagen früh bi-'/.« Uhr. I» 4c» FUültr, für Zus. L»mch»e: Ott» Ltrm«. Umverfitätsstr. 22. - Lösche. -atharineustr. 18.P. «nr bis '/^ Uhr. 1V7. WpMtr..TagtdlaN Anzeiger. Organ für Politik, Loralgrschichte, Handels- nnd Geschäftsverkehr. Mittwoch den 17. April 1878. Ausluge LL.AOO. rrt, vtertttj. 4V.ML, Mtt. «Nlltzcllah» b Vtt, durch di« Post bezog«, 0 ML Jede rinztt« Nummer 2L Pf. Velegr^mplar 10 «s. Gebühren für Exkabetlageu ohne Postbefvrderuug 16 ML mit Poswesvrderung 4L ML )»ser,«r bgesp. Petttzeile ro Pf. Grsßer« Schriften laut unserem P re,«verzeichn». — Tadellanlcher Satz »ach dÄxrem Tarif. Nkc>»r» mU»r de» RrdarN»»»ftrtch die SpaltzeU« 40 Pf. Inserat« stad stet« an d. Tr»«dttt«» zu seudeu. — Rabatt wird nicht gegede» Zahlung pruauomsruach, l d«ch Po oder ^ostvorfchuß. 72. Jahrgang. Znr Keier be« «eduristages Sr. Majestät »e» »öntgs v»u Sachsen wird Dienstag, ben LS. April b. 2 . Mittags 1'/, Uhr rin Festmahl im hiestgen Schützenhause stattfinden. die Tafelkarten 4 3 bei Herrn Friedrich Georg Keyßelitz, in Firma Earl Heinrich Mentz L Co., Reichsstraße Nr. 30/21, »d«r nn Schützenhaus c bei Herrn Ho 1 im hiefiaen Schützenhaufe stattfinden. Alle, welche sich betheiligen wollen, werden acheten, t )sfm ann, bei Ersterem bis zum 20. diese- Monats, ». Aprd Leipzig, den 10. April 1878. Nachmittag- 4 Uhr, m Empfang zu nehmen. Bekanntmachung. Unter Bezugnahme aus die hierunter beigedruckte Verordnung des Königlichen Ministerium de- Innern vom 1. December 1864 fordern wir hiermit alle hiesigen Einwohner, welche Nachtigallen halten, auf, die daraus gelegte Jahressteuer ohne Verzug an die in der zweiten Etage des Rathhauses befindliche Hunde- ftener-Einnahme zu zahlen. In die angedrohte Strafe des dreifachen Betrags der Steuer verfallen Diejenigen, welche bis zum 1. Mni tz. I. nicht die Steuer abgeführt haben. Leipzig, am 1b. März 1878. Ter Rath -er Stabt Leipzig. vr. Georgi. Lamprecht. Verordnung, die Besteuerung der Nachtigallen betreffend, vom 1. Decemder 1864 Auf Antrag der Ständeversammlung wird hierdurch Folgendes verordnet: Wer eine Nachtigall gefangen hält, hat dafür vom 1. Mai 1865 an eine jährliche, der Armencasse seine- Wohnorts zufließende Abgabe von 4 Thalern und zwar in der Regel am I. Mai jeden Jahres zu entrichten, st Die Sprosser, d. v. die großen, sogenannten ungarischen oder polnischen Nachtigall«! (Nachtschläger) find jedoch dieser Abgabe nicht unterworfen. Ueber die erfolgte Abentrichtung der gedachten Jahressteuer ist in den Städten eine von dem Sladlralhe ausiufertigende, aus dem Vlatten Lande eure von dem Armencafsen-Einnehmer des betreffenden Ortes unter Beidrjickung des Gemeindesiegels auszustellende Quittung zu ertheilen, die in jedem Falle auf den Namen des CteuerlegerS zu verlauten hat. Geht innerhalb des vom 1. Mai bis zum nächsten 30. April laufenden Steuerjahres eine auf das letztere bereits versteuerte Nachtigall in den bleibenden Besitz einer anderen Person über, so kann sich die Letztere von der außerdem selbst für die betreffende Nachtigall zu leistenden Entrichtung der Steuer auf das bis zum nächsten 30. Avril noch laufende Steuerjahr nur durch den Vorweis der auf das letztere lautenden, von dem betreffenden Stadtrathe, beziehentlich dem Armencaffen-Einnehmer, auf ihren Namen übertragenen Quittung über die seitens des vorigen Besitzers der Nachtigall auf das laufende Steuerjahr bereits bewirkte Zahlung der Steuer befreien. Die volle Steuer ist auch von Demjenigen zu entrichten, welcher eine erst während des laufenden Steuer- fahreS eingefangene Nachtigall hält. Hinterziehungen der Nachtigallensteuer sind mit dem ebenfalls der Ortsarmencaffe zufließenden dreisacken Betrage derselben zu ahnden. Seitens der in dieser Angelegenheit competenten Armenpolizeibehörden ist dabei, insoweit eS sich nicht um Kontraventionen und deren Bestrafung handelt, allenthalben kostenfre» zu erp«d,ren. »re Sorae iu kaaen. Dresden, den 1. December 1864. Ministerium des Innern Frhr. v. Brust. Lehmann. Bekanntmachung. Mit Rückficht auf die Heranziehung der sogenannten flottirenden Bevölkerung zu den Communalanlagen »erden die hiesigen Princivale, Meister und sonstigen Arbeitgeber ersucht, die ihnen zugehenden Steuer« zettet ihrer Getzülsen safvrt au Letztere «bjugeben und dieselben zur Berichtigung der städtischen An lagen binnen 14 Tagen anhalten zu wollen. Gleichzeitig haben die Principale und Arbeitgeber bei Vermeidung einer Ordnungsstrafe von 3 bis 15 die seit Ende vorige« 2ahrcs vorgegangcnen Personalveränderunsen von alle« mit «inde« »len Mark und darüder vetgezoaenen «chülfen dtnnen Pen« A vaste» Mark und darüber vetsezonenen GehÜtten dtnnen 8 Tagen bei der Stadt-Stcuer-Ein „ahme allhier — Rilterslraße 1k, Georgenhalle 1 Tr., woselbst auch Formulare dieser Veränderungsanzeigen verabreicht werden, schriftlich anzuzeigen. -»»za» «nszer-en» wir- jeder Gewerbe- und Personalfteuerpflichtise, welcher seit der «nsaag November . Ihre« ersalaten »atafter-Ausstellung die Wohnung gewechselt hat und dessen Steuerzettel in nangelung der Kenntniß der jetzigen Wohnung nicht zur Aushändigung gelangen kann, ingleichen jeder rffl q . . . , , hier gezogen ist, zur Kenntnttz- Ermaupeluna Beitragspflichtige, welcher tm Lause de« «euen tzatasterjatzres na aahme seines Steuersatzes sowie zur Empfangnahme des betreffenden StenerausweiseS an var gedachte Stadt-Steuer-Vinuahme verwiesen. Leipzig, den 10. April 1878. ' Der «attz der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Taube. Bekanntmachung. Die in dem RathS-Forstreviere Burgau erstandenen Hölzer sind innerhalb 8 Tagen abzufahren, widrigen falls nach den LicitationSbedingungen verfahren werden müßte. Leipzig, am s. April 1878. Des Raths Karst-Deputation Bermiethung einer Abtheilung der Fleischhalle am Hospitalplatze Die durch Kündigung seiten- d«S zeitherigen Abmietbers am 15 Juni d. I. miethfrei werdend« >d- Sleischtzalle a« Hospitalplatze soll van da ab gegen einmanailtche Kündigung »tzetlnng «r 8 der -letschtzale a« Haspitatplatze Dien-tna. de» »6. d«. «on.. vormittags 11 »tzr. an Aathsstelle im Weg« der öffentlichen Versteigerung anderweit vermtethet werden. Die Versteigerungs und Bermiethungsbedingungen können ebendaselbst schon lrrmme eingesehen werden. Leipzig, den IS. April 1878. Der »attz der Stadt Leipzig. vor dem VersteigerungS- vr. Georgi. Lerutti. Der «attz der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Messerschmidt. Bekanntmachung. Lei Gelegenheit der Ueberwölbung des ElftermühlgrabenS^ sink (D Meter Trottoirplatten umzulegen und und sollen diese Arbeiten in Submissio md auf dem Ranstädter Steinweg circa 680 dt Meter Trottoirplatten umzulegen und 590 lfd. Meter Granitschwellen neu anzuliefern und zu ver legen und sollen diese Arbeiten ,n Submission vergeben werden. Diejenigen Steinmetzmeifter, welche diese Arbeiten zu übernehmen gedenken, werden hierdurch aufgefordert, Pläne und Bedingungen auf unserem ^n^enieur-Bureau, RathhauS, II. Etage, Zimmer Nr. l9, einzusrhen und ihre Offerten ebendaselbst m»t der Drattolrarbeiten auf dem «anftadter Steinwcg bis spätestens den 27. April d. I. Nachmittags 5 Uhr unterschrieben und versiegelt einzugeben. Leipzig, den 9. April 1878. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Wangemann. Bekanntmachung. Zu Ostern d. I. find vier AuSstattungSstipendten im Betrage von 77 ^1 8 ^ 67 .«t 45 ^ und zweimal 40 >1 47 ^ an hiesige, unbescholtene, arme vürgerstöchtcr, welche sich in der Zelt von Ostern v. 2> bis Ostern d. 2- verheirattjet haben, von unS zu vergeben und sind schriftliche Gesuch« um diese Stipendien unter Beifügung der Kheschliestungs-Veschetutgung, eine- von zwei hiesigen Bürgern bei deren Bürgerpflicht ausgestellten Zeugnisses über die Uubeichvltenhett und Bedürftigkeit der Be werberin, sowie was das eine nur an ehelich Geborene zu vergebende Wiederkehrerffche Stipendium von 40 ^ 47 anlangt, einer GedurtSbeschcintgung bis zum 18. ». M. in unserer Registratur, Rathhaus, l. Etage, Zimmer Nr. 15, einzureichen. Leipzig, den 8. April 1878. Der «ath der Stadt Leipztg. vr. Georgi. Mesl efferschmidt. Bekanntmachung und Einladung den Bau der neuen Peterskirche in Leipzig auf -cm Schletterpkatz Die für den Bau der neuen Peterskirche^tn Leipzig auf -cm Schlettcrplätze eingefandtcn 8S tzoncurreni-Projecte find, einschliehltch dc» Z pramiirten, vom 12. —2». April t« der Aula der Universttüt öffentlich ausgestellt von 1» Uhr früh bis 5 Uhr Nachmittag, an den Sonn- und Feiertagen (autzer «harsrettag, wo dteAusstcllnug geschtofscn bletbt) erst von 11 Uhr an Der Eintritt ist unentgeltltch Leipzig, den 10. April 18-8. Der Strchen vorstand zu St Petri. l>. Friüe. i ÜekanritmrrOliunS. vie Vorlesungen in <ier juristischen ?»cult»l «ter IVi-rersitit Leiprig beginnen ia> lion»n,e„6en Sommer semester »m 25. äpril. Leiprig, <len 9. äpril 1878. vocaoat sor jurlstlsetzaa kaealttzt. vr. >Vin«i sckeiö, r. L. vecnn Veterinärklinik (Thierhospital) der Universität, Bor dem voopitalthor »r. 18e. Eröffnung den 25. April 1878. Die zur Aufnahme kranker HauSthiere bestmöglich eingerichtete Anstalt wird allen Thierbesitzern ange legentlich empfohlen. Gewissenhafte Behandlung und sorgsame Abwartung der Patienten wird zugesichert. Ta;e: Für Stallung, Futter, Behandlung, Arzcnei und Pflege: ,. für ein Pferd, pro Tag und Nacht 3 .4, beim Verbrauch theurer Arznei bis 2 50 b. für ein tolikkrankeS Pferd, welches über Nacht in der Anstalt gewartet werden muß, 3—4 c. für e,n Rind l <l. für einen Hund oder ein anderes kleine- Hausthier 75 H bis 1 >1; <-. ein Bad für ein kleineres Thier wird extra berechnet mit 30 Auch können täglich von '/«IO b»S '/.12 Uhr Vormittags der Anstalt kranke Thiere, welche nicht in der letzteren untergebracht werden sollen, behufs Untersuchung und Behandlung zugeführt werden. Nntejffuchung, Recept, Vornahme von Operationen u. s. w. wird alsdann durchaus unentgeltltch ausgeführt. Privatsprechstunde des Unterzeichneten in der Klinik: Nachmittags von 3—4 Uhr. Leipzig, den 16. April 1878. Direktion -er vetertnürkltntk. Professor vr. Zürn. Die allgemeine Ausstellung »on fümmtltchen Schültrjeichnungen -er ftä-ttschen Schulen, de- Thomas« und Nicolaigymnastnm, der Realschulen l. und ll. Ordnung, der höheren Schule für Mädchen, der Fortbildungsschule für Mädchen, sämmtlicher Bürger- und BezirkSschulen für Knaben und MLdchcn, sowie der Rathsfreischule findet in den Tagen von Dienstag, -en 16. bis Donnerstag, -en 18. «prtl ». e. statt. Local: l. Bürgerschule für Knaben, erste Etage. Geöffnet früh von 9—13, Nachmittags 8—4 Uhr. Eintritt frei für Jedermann, für Kinder nur in Begleitung von Erwachsenen. k. rilnrsr, städt. Zeicheninspector. Hierdurch werden die Eltern derjenigen Kinder, welche Ostern 1880 confirmirt werden sollen, aufge fordert, dieselben in den zwei folgenden Wochen zum Vorbereitung-Unterricht anzumelden, und zwar die Knaben bei Herrn Pastor vr. Howard, die Mädchen bei Herrn Pastor 0. Dreydorff. Das evaug.«reform. Pfarramt z» Leipzig. Die musikalische M »erden wüns Bewerber nnr zu melde, tzr. Eckstein. vie tlationiUiberaleu und -ie Ste«ersra-e. Die von der nationalliberalen Fraktion des Noichtztags der Tatak-Enquetevorlage gegenüber eingenommene Haltung ist Gegenstand der verschiedenartigsten Kritftgeworden. Von recht- wie von links ist man mit Tadel zur Hand Die sreiconservative „Post" bezeichnet die national- liberale Manifestation als eine der unbegreiflichsten, die ihr seit langer Leit vorgekowmen, und sagt: „Die Fraction lehnt einstimmig die Einführung des Tabaksmonopols ab! Wir wissen nicht, ob nur für jetzt, wo die Frage noch gar nicht gestellt ist — oder für ewige Leiten." Die natwnalliberale Partei ist nicht gewohnt,—so antwortet die „N.-L. E." — Beschlüsse ,,sür ewige Zeilen" ,u fasten. Befänden sich die Finanzen des Reiches in einer solchen Nothlage, daß wirklich nur noch von der Einführung des Tabaksmonopols Rettung ru er« hoffen wäre, so würde die nationalliberale Partei 'ttdstverständlich nicht davor zurückfchrecken, da» Nothwendige zu thun Heute indeß wird selbst der gewohnheitsmäßige Schwarzmaler da» Bor» lchen L handenfein einer fvk Zwangslage nicht be haupten Närnna wollen. Wenn aber die „Post" die Er» ärnng der nationalliberalen Fraction gegen das Monopol unbegreiflich findet, weil für jetzt die Frage noch gar nicht gestellt sei, so ist sie in einem Hrrthmn befangen, der umgekehrt unS unbegreiflich erscheint. Die bearündcnden Bemerkungen »u der Enquetevorlage besagen ausdrücklich, daß auf Grund der Erhebungen rc. dem Reichstage womöglich in dessen nächster Session eine Vorlage gemacht werden soll, „welche, je nach dem Ergebniß ^ncr Ermitte lungen, entweder die Einführung des Monopol- oder eine annähernd den gleichen Ertrag wie da- Mo nopol versprechende Besteuerung deS Tabak« bean tragt." Entweder da- Monopol oder eine an» nähernd gleichwerthiae Aabrikatsteuer — ein- von Beiden soll unter allen Umständen da« Resultat der Logestellten Erwägungen fein. Wa« aber ist eine de« Monopole annähernd gleichwerthiae Fa« brikatsteokr Andere-, als eine thatsächlicbe Unmög lichkeit? Für die private Fabrikation de- Ta bak- »um Mindesten müßte sie vernichtend wirken, und so würde man praktisch, wenn der Versuch mit ihr Überhaupt erst gemacht werden sollte, sehr bald auf da- Monopol hinau«kommen. Welcher An sicht der Reich«kanzler über diesen Punet «st. hat er in der Sitzung de- Reich-tag- vom 22 Februar, in welcher er bekanntlich da- Monopol al« sein Ziel bezeichnet«, unumwunden bekannt. Er würde Nicht- dagegen haben, erklärte er, wenn durch irgend ein andere- Mittel „ein dem Ertrage de- Monopol« annähernder Ertrag" sich erreichen ließe, aber „schon ein einfache« Rechenexempel be» weist, daß da- amerikanische System (die strengste Fabrikatsteuer) Da- nicht liefern kann, wa- da« Monopol gewährt". Die- Alle« zusammengehalten kann Niemanden in Zweifel darüber lasten daß e- mit den in Au«sicht genommenen statistischen Er» Hebungen in Wahrheit auf die Vorbereitung de« Monopol« abgesehen ist. Wie man e« aber der nativ» nalliberalen Fraktion verargen kann, daß sie dieser offen zu Tage liegenden Absicht gegenüber schon jetzt rückhaitlo- ihre Stellung zum Tabak«Monopole kund- giebt, ist schlechterding- unverständlich. Man sollte vielmehr anerkennen, daß die Fraction damit einfach eine Pflicht der Loyalität erfüllt, nnd wir sind über zeugt, der Borwurf illoyalen Handeln« würde ihr nicht erspart geblieben sein, wenn sie bi- zum Er scheinen der eigentlichen Monopolvorlage ihr ver neinende« Votum zurückgehalten hätte. — Anderer- seit- wird die nattonalliberale Fraction der Halb heit beschuldigt, weil sie sich nicht einer Enquete zum Zwecke einer höheren Besteuerung widersetzt. Auch dieser Tadel ist ohne Grund. Die national- liberale Partei hat von vornherein kein Hehl daran« gemacht, daß sie eine erhebliche Steige rnng der Einnahmen au- der Besteuerung deö Tabak« wirthschaftlich für möglich und im In teresse einer allgemeinen Steuerreform für wün- schen-werth halte. Wenn jetzt die Regierung er klärt, zur Ausarbeitung eines dem entsprechende» Gesetzentwurf- noch neuer statistischer Ermittelungen zu bedürfen, so würbe es ein offenbarer Wider spruch sein, wollte ihr die Fraction die Mittel da zu schlechthin verweigern. Zweifel können nur über die Einzelheiten ve« Enqneteverfahren- ob walten, und darüber wird man sich in den Eom- missionSberathungen au-einanderzusetzen haben. ES ist hier Nicht-, wa« nicht vollkommen logisch wäre. Halbheit könnte der nationalliberalen Fraction nur dann vorgeworfen werden, wenn sie den Gc danken einer auSgiebigeren Besteuerung deS Tabaks Überhaupt ablehnte, trotzdem aber die Enquete be- willigte. Nun lehnt sie aber jene« Gedanken nicht ab, und weil dem so ist, so kann ihr eine objektive Untersuchung der ganzen Frage nur erwünscht sein.
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