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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.04.1878
- Erscheinungsdatum
- 1878-04-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187804184
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18780418
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18780418
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1878
- Monat1878-04
- Tag1878-04-18
- Monat1878-04
- Jahr1878
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.04.1878
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Erschaut MH «'/. Uhr. «»» «^etttt« Eetzanni-gafit ZS. »er »«»««—: V«rmttta^ lo—12 Uhr. NkchmMagS 1—« Uhr. der f4r die uächst- Rnmmer besttmmtra Z»»kr«»e an «echentage» bis I «tz NochmtttaaS. an Sann- «d Festtag« früh btS V.» Uhr. 1» »e» MbS«, flr Lei Kmichme: VVS KtyM». Urttverfilätsstik. 22. "'S Lüsche, Katharinen str. 18, p. bis '/^ Uhr. Kiprigtr.TagMM Abzeiger. OM» für Politik, Localgrschichtt, Handels- wld Geschäftsverkehr. A»fl>ge 15.»««. Lbonannr-ierrri« vtrrtelj. 4^Mt, tncl. Vri»aertohn b Mt, durch die Post txz»qen ü Mt. Jede ernzeS« Nummer 2L Pf. Bklegeremhl« 10 Vf. Gedavreu ftr ExNadetlagro ohne Popdckßrdrrung 3« Mt. mit PosUxsordrruug 4b DU. Zasrretr Lgckp. Petitzeile 2« Pf Größere Lchnstcu laut unserem PreiSverzeichnA—D»d«llarifchn Satz nach d-here« Tarif. Necteuu» u»trr be» »edecttieeftriq die Spattzett« 40 Pf. Inserate sind stet- an d. -epe-ttle» zu senden. — Rabatt «uw nicht gegebew Zahl oder Zaht»>u>z»m«numar»u>1o durch PoNvorsckruß. iv8. DovvevStag den 18. April 1878. 72. Jahrgang. Zur gefälligen Beachtung. Unsere Expedition ist morgen Freitag dm 19. April nur Vormittags bis '!,9 Uhr geöffnet. LL7-»saFFFs«O» Bekanntmachung. Nachdem durch Erlaß der Kaiser!. Normal-Eichungs-Eommission vom 15. Februar 1878 die 8tz. 89 und »1 der Eichordnung vom 16. Juli 1869 aufgehoben worden sind, ist fernerhin im öffentlichen Verkehre der ««brauch von Gewichten unb «sagen. »elche mtt einem früheren LanbeS-Etchuagsftem-el versehen ßnst. nicht «ehr gestattet. Solches wird zur Nachachtung hierdurch bekannt gemacht. Leidig, am 3. April 1878. Der Nath ber Stabt Leipzig vr. Georgi. vr. Reichel. Bekanntmachung. Ln der höheren Schule für Mädchen sind zu Ostern d. I. sechs halbe Freistellen zu besetzen, welche nur an solche vorzüglich befähigte Schülerinnen, deren Eltern oder sonstige Versorger nicht die Mittel be sitzen, daS Schulgeld für jene Schule vollständig aufzubringen, vergeben werden können. Wir bringen die- hierdurch mit dem weiteren Bemerken »ur öffentlichen Kenntniß, daß 1) diese halben Freistellen nur an Kinder hiesiger Einwohner vergeben werden, 8) die Eltern oder Versorger der berücksichtigten Kinder sich zu verpflichten haben, dieselben die höhere Mädchenschule biS an- Ende de- Cursus besuchen zu lassen, 81 jene Freistellen nur an Schülerinnen der sechs oberen Claffen verlieben werden und 4) eine jede dieser Freistellen die Zahlung eines Schulgeldes von 60 jährlich vorauSsetzt. vewer bungSgesu che find bis zum SO. dieses Monats bei n«D einzureichen und werden Formulare zu den beizubringenden Schulzeugnissen auf unserer Schul- «tzpedition, RathhauS, II. Etage, Zimmer Nr. 8, unentgeltlich auSgegeben. Leipzig, den S. April 1878. Der Nath ber Stabt Leipzig >i. DU vr. Georgi. Zilisch, Res. - Bekanntmachung. Die Hälfte der einjährigen Zinsen der Glvckenstiftnng ist von unS an 4 würdige, hülfsbedürftige Wittwe», welche hier thren bleibenden Wohnsitz haben und nicht schon Unterstützung aus der Armen, anstatt erhalten, aegenwärtig zu vertheilen. Uittwen, welch« den angegebenen StiftungSbeftimmungen entsprechen und sich um die zu vertheilenden Spenden bewerben wollen, haben ihre Gesuche längstens dis zu« S0. dies. Man. schriftlich bei unS — E,ngangSbureau RathhauS, I. Etage, Zimmer Nr. 7 — einzureichen. Leipzig, am 11. April 1878. - Der Nath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Meffersckmidt. Bekanntmachung. Wir bringen hierdurch da- bezüglich deS Fahren» und NettenS auf den Wegen deS JohanniStbaleS bestehende Verbot in Erinnerung und werden Zuwiderhandelnde von unS unnachfichtlich mtt einer Geld swich« von 1» ^ll »der mit entsprechender Haftstrase belegt werden. Leipzig, de« «. Februar 1878. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Wangemann OeKentlieke Handelsletiranskilt. v», »e»e 8etn>tj»t>k beginnt in «lvr dliker» Tkikollnng, Seren Relkor«axiil8ti0 rum »lnjitkrlgen WreSn4IUU0Nä1«»et» dorsoktipvv, »IN 85. Tprll. Xnmeläungen für äieselke erbittet «ick lter ^nlerreicb- »ele i» Se» ipoebenwgen von 10 bi» 18'/, vkr unä Prospekte »inck im 8cbulgeb«u«le ru ksben. vr. VSerwanu, virector. Leipzig, 17. April. Der Reichstag ist in die Osterferien gegangen, und unsere Reichsboten werden nun Gelegenheit hohen, mit ihren Wählern in unmittelbare Fühlung p» trete» und die Stimmung zu erkunden, mit der «an i» Volke den schwebenden Steuer« und Wirth- schaft-fragnr gegenübersteht. Äm Vordergründe wsich vadei die Krage deS Tabak-monopols stehen. Denn diHeS ist e« im Grunde, welches, wie unsere Leser sich erinnern, nach der Meinung de» Fürsten BiSmarck die Brücke bilden sollte, auf der die Nationalliberalen in die Regierung hätten emrückeu türmen, und welches nunmehr im Gegen» theil zur Kluft geworden ist, welche die Regierung von den Nationalliberalen mehr al- früh« scheidet. Kürst BiSmarck will dem Reiche eigene Einnahmen in größerem Stile zuwenden, um womöglich die Matrienlarbeiträae überflüssig zu mache»; die Nationalliberalen find dazu bereit. Der Kanzler sucht diese neuen Einnahmen auf dem >«ge der indirekten Steuern und er plant zu diesem Zwecke eine gründlichere Heranziehung de» TabakS; auch hierin stimmen unsere Leute brS zu einem gewissen Grade zu. Aber sie wollen, daß diese neuen Reichseinnahmen nickt ohne Noth zu einer Mehrbelastung der Steuerzahler werden; sie wollen die Einnahmen deS Reiche- nur unter der Bedingung erhöhen, daß die Lasten in den Ein zelstaaten herabgesetzt werden; sie wollen keine Steuererhöhung, sondern nur eine Steuerreform; Mne die letztere, ohne genauen Plan und sichere Bürgschaften für deren Durchführung wollen sie ^ überhanpt Nichts von neuen Steuern wissen. Da war der eine Punct, die Vorfrage, an deren Aufwerfung und scharfer Betonung bekanntlich I die Einigung zwischen dem Fürsten Bi-marck »nd unserem Vertreter, Herrn von Bennigsen, gescheitert ist. Der andere Trennpunct be trifft die Art der etwa (nach Erledigung jener Vorfrage) einzuführenden Reich-steuern. Der Reichskanzler will Alle- aus eine Karte setzen; er will alle gegenwärtigen und zukünftigen Finanz- "itzhe de> Roche- mit dem TadakSmonopol curiren, für daS er höchsten- in zweiter Linie irgend eine I «dere hohe Tabak-besteuerung (Fabrikatstener) Igelten lassen will, wenn deren Erträge denen de- TabakSmonopolS nahe zu kommen versprechen. Unter 200 Millionen Mark thut er'S nicht. Hier sagen nun die Nationalliberalen: ljuock uou! Ein einzige» Geschäftögebiet herauszugreifen und diesem allein die Last der ReichSsinanzcn aufzubürden, ja e« zu opfern, einen der wenigen blühenden Jndustrie- und Handelszweige Deutschland-, der jahrein jahrau- Myriaden von Menschen in Arbeit und Nahrung setzt, dem Untergange zu weihen — das geht nicht. Nur die alleräußerste Noth .könnte unS zu einem solchen Gewaltmittel treiben, und an einer solchen Noth laboriren wir — Gott sei Dank — nicht; denn da- vielberusene Deficit, das unS Appetit nach dem Monopol machen sollte, ist ja unter den Händen der Budgetcom- mission und ohne Widerft>ruch festen- der Regierung bi- auf 6 Millionen Mark herabgHchmolzen, die demnächst noch um weitere 2 Mmtonrn verkürzt werden dürften, wenn wir den Gpiel-artenstempel auf da- Reick übertragen haben werden. Kurz, die nationalliberale Fraktion hat da- Rechte ge troffen, sie hat einer einseitigen und wirthschaftuch bedenklichen Lösung der Steuerfrage zu guter Stunde vorgebeugt, indem sie noch vor der Ver tagung des Parlament- die Frage nach dem Monopol scharf in- Auge faßte und einstimmig mit Nein! beantwortete. Ein einstimmige- Nein wird auch au- dem Volke, wo immer die Partei ihre Anhänger hat, zurücktönen. Nach den Ferien wird der Reichstag da- Tabak-Enquelc-Gesetz, da- mit seinen vorbereitenden Erhebung-- und Untersuchungs maßregeln offenbar aus da- Monopol losgeht, in der von der Regierung vorgeschlagenen Form zurückweisen. Ob die Regierung e- m der von den Nationalliberalen gewünschten Abschwächung, die da- Monopol ausdrücklich au-schließt, noch wird brauchen können, steht dahin. Da- aber steht fest, daß sie ihre Tabaksteuerpolitik beim jetzigen Reickstag nicht durchzusetzen vermag. Da- Monopol- project.wird fallen, und die Regierung bat dann die Wahl zwischen zwei Wegen. Entweder kann auch sie es fallen kaffen, um dann Hand in Hand mit der Mehr heit de- Reichstage» eine wahrhafte Steuerreform anzubahnen (also nicht einseitige Belastung de» TavakS. sondern gleichmäßige Heranziehung ähn licher Objecte, wie Bier, Wein, Branntwein rc., und gleichzeitige, wohlverbürgte Entlastung im Bekanntmachung. Das 6. Stück deS diesjährigen Reichs-Gesetzblatte- ist bei unS eingegangen unb wird dt» znm 3. M«i tz. I. auf den» RathhauSsaale öffentlich aushängen. Dasselbe enthält: Nr. 1887. Bekanntmachung, betreffend Bevollmächtigte zum BundeSrath. Vom 8. April 1878. - 1338. Bekanntmachung, betreffend den Aufruf und die Einziehung der Einhunderlmarknoten der Rostocker Bank. Vom 9. April 1878. - 1339. Bekanntmachung, betreffend den Ausruf und die Einziehung der von der vormaligen Preußischen Bank auSgegebenen Einhundertmarknoten. Vom 10. April 1878. Leipzig, den 15. April 1878. Der Nath der Stadt Leipzig vr. Georgs. Eerutti. Bekanntmachung. Der am 7. März 1876 zu Wiesbaden verstorbene Herr Heinrich Ernst Martin-, früher >o. 7 llsnover 8lrcet Ilimovr 8qu,re in London wohnhaft, hat in seinem am 16. November 1871 zu London errichteten Testamente bestimmt, daß ein Theil seines Vermögens nach dem Tode seiner Frau dem „dlev« Tovu vospilsl in 1ok»nni«lk»l »1 Iciprig" zufallen soll Der mit Ordnung deS Nachlasses betraute Gerichtshof in London verlangt, da eS zweifelhaft erscheint, ob der Testator das JacobShospital oder das Johannishospital habe bedenken wollen. Auskunft darüber, ob Herr Martius eine von beiden Anstalten besucht und etwa die Absicht einer letztwilliaen Zuwendung aus gesprochen habe. Bekanntlich sind in unserem Krankenbause durch Anwendung de- BarackensvftemS zuerst m Europa die während des amerikanischen Bürgerkrieges in Bezug auf Pflege und Heilung Schwerkranker und Schwerverwundeter gewonnenen Erfahrungen im Großen verwerthet worden; die Besprechung der hiesigen Einrichtungen in der Presse hat namentlich in den Jahren 1870 und 1871 eine große Anzahl von fremden Besuchern hergeführt und eS ist wahrscheinlich, daß unter ihnen auch der Testator gewesen ist. ES fehlt uns aber jede sichere Nachricht über den Aufenthalt des Herrn MartiuS in Leipzig und wir richten deshalb an Alle, welche unsere Nachforschungen irgendwie unterstützen können, die Bitte, uns bezügliche Mittheilung machen zu wollen. Leipzig, am Ib. April 1878. Der Nath per Stadt Leiprts vr. Georgi. Mefferschmidt. Die allgemeine Ausstellung von sämmtlicheu Schülerjetchnungen der städtischen Schule«, des Thomas- und Nicolaighmnasium, der Realschulen I. und ll. Ordnung, der höheren Schule für Mädchen, der Fortbildungsschule für Mädchen, sämmtlicher Bürger- und Bezirksschulen für Knaben und Mädchen, sowie der RathSfreischule findet in den Tagen von DienStaa, de» 1« bis DonnerStas, den 18. April ». e. statt. Local: 1. Bürgerschule für Knaben, erste Elagc. Geöffnet früh von 9 — 13, Nachmittags 8—4 Uhr. Eintritt frei für Jedermann, für Kinder nur in Begleitung von Erwachsenen. k. kfllo»«r, städt. Zeickeninspector. Realschule II. Ordnung. Montag den 89. April, Vormittags 8 Uhr: Zweite Aufnahmeprüfung (für die nach der 1. Aufnahme prüfung angemeldeten Schüler). DienStag den SO. April, Vormittags 9 Uhr: Feierliche Ausnahme der neuen Schüler und Verkeilung aller Schüler in ihre Elaffen. Pfalz Der Rath der Stadt Leipzig hat mir mügethellt, daß er zur Feier des GedurtStageS Sr. Msjestät des Köuig- Dienst», den 23. dieses Monats, Mittags 1'/, Uhr, ein Festmahl im Schützenbause veranstalten werde und hat mich aufgefordert, die Herren Professoren, Docenten und Beamten oer Unrversität Hiewon noch besonder- in Kenntniß zu setzen. Indem ich dieser Aufforderung hierdurch Nachkomme, bemerke ich. daß Tafelmarken zu 3 bei Herrn Friedrich Georg Keyßelitz, in Firma Carl Heinrich Mentz L Co., RcichSstraße 30/81, und im Schützen- Hause bei Herrn L. Hoffmann, bei Elfterem bis zum 30. d. Mrs. Nachmittags 4 Uhr auSgegeben werden. Leipzig, am 16. April 1878. Der Nektar der Untversttät vr. Rud. Leuckart. Waisenhaus. Zur Entlaß««», der confirmirten Zöglinge am Charfreitag. Nachmittags 3 Uhr in der UI. Bezirks schule, werden Verwandte, Freunde und Gönner derselben hicnnit höflichst eingeladen. Steuerwesen der Einzelftaaten). Oder aber sie kann den ReichStab auslösen — eine Möglichkeit, der wir mit aufrichtiger Gemüthsruhe entgegen sehen. Drüben würde es heißen: Hie Monopol! — und hüben: Hie Steuerreform ohne Monopol! Kann da der AuSgang zweifelhaft sein? Glaubt man denn, daß da- Volk bei aller Ehrfurcht vor dem politischen Genie und den gewaltigen Verdiensten de- Reichskanzler- sich — zumal bei heutigen Er- werbSverhältnissen — auf diejenige Seite schlagen wird, wo die höheren Steuern und die thcureren Cigarren winken? Selbst die „Nordd. Allaem. Ztg.", die unS gern den Popanz der Auflösung vorhielte, fürchtet da- Gegentheil; die feste Stellung, welche die Nationalliberalen dem Monopol gegen über eingenommen, ist ihr höchst fatal, und sie kann nicht umhin zu bekennen: „Der Fractionsbeschluß der nationalliberalen Partei bezüglich der Vorlage wegen der TabakSenquete wirst bereit- seine Schatten auf die Zukunft und durch kreuzt die in Aussicht genommene Steuerreform (?) in der empfindlichsten Weise, so daß die „Nat.-Ztg. selbst die Uederzeugung nicht zurückdält, daß mit diesem Beschluß „die Sianatur der Zukunft" gegeben sei. Und vielleicht ist die Parteitaktik nicht ungeschickt, welche die Signatur der Zukunft ge rade an den »n Rede stehenden Beschluß knüpft, zu mal wenn er außer auf die „sachlichen" Motive sich auf di« Empfindlichkeit de- Steuerzahlers stützt, welche durch den Hinweis auf die „Begehrlichkeit der Finanz verwaltung" gereizt wird." Kurz, die unbedingtesten Schleppträger der Re- gierung glauben selbst nicht, daß diese auS der Auf- lösung dÄ Reichstags Gewinn ziehen würde. Hoffen wir daher im Interesse der Regierung und der Nation, daß unS die unfruchtbaren Aufregungen und Wahlwühlereien, die eine Auslösung de-Reichs tags immerhin mit sich bringen würde, erspart bleiben und daß die Regierung nach dem Falle deS Monopolprojecte- aus den ersterwähnten Weg, den Weg der Verständigung und der gemeinsamen Ar beit mit der jetzigen Mehrheit de- Reich-tags zu rückkehren werde. Dem Monopol aber wird dann wohl Niemand in Deutschland eine Thräne nach weinen — vielleicht auch Diejenigen nicht, die in letzter Zeit so fleißig bemüht gewesen find, un feine Einträglichkeit und Erträglichkeit in allen Farben vorzumalen. Tagrsgeschichtüche llrberjicht. «eipji,, 17. April. Die Abgeordneten benutzen fast in-gesammt die Osterserien zur Rückkehr in die Heimath oder zu anderweitigen Ausflügen. Die Abwesen heit so vieler politisch anregender Männer von Berlin macht sich in der plötzlichen Stille sehr bemerk bar, die an die Stelle de- vorher so erregten parla mentarischen Leben» getreten ist. Eine große An zahl von Abgeordneten hat die Absicyt ausge sprochen, die Österpause zu Vorträgen und Rechen schaftsberichten in ihren Wahlkreisen zu benutzen und sich angesichts der jüngsten politischen Ereig nisse Uber die Stimmung der Wähler zu unter richten. Nach der „Weser-Ztg." hätte Fürst BiSmarck die preußischen Ressortminister aufgesordert, mn besonderer Rücksicht auf die ihnen unterstehende Verwaltung Steucrvorschläge zu entwerfen und dem Staat-Ministerium vorzul«en. Die „Nationall. Eorresp." schreibt: ES kann dem deutschen Volke nur zur Geaugthuung ge reichen, wenn die Bedeutung de- deutschen Reiche» al- einer Bürgschaft für den europäischen Frieden nachgerade auch im Au-lande anerkannt wird. Aber wenn daraus in Bezug auf die gegenwärtige Krise für Deutschland die Verpflichtung heracleitet wird, unter allen Umständen die Auf rechterhaltung de- Frieden- sicher zu stellen, so muß diese Ehre doch mit aller Entschiedenheit zurückgewiesen werden Da- geachtetste Organ der Pariser Pudlicistik, das sonst so gemäßigte „Journal deS DebatS", fordert von Deutschland die Abtvendung der Uber Europa schwebenden Kriegsgefahr in einem Tone, der nur Befremden erregen kann. „Wenn Deutschland", sagt eS, „den Ruf mißachtet der von allen Seiten an e- erseht, wenn e- die Ereignisse sich überstürzen, den Krieg beginnen läßt, so entzieht e- sich der wichtigsten Ausgabe jedes VolkÄ, da- sich durch jeine militairische und diplomatische Macht Über andere Völker erhebt." Nach den Übereinstimmenden Meldungen von den verschiedensten Seiten ist die deutsche Diplomatie namentlich in den letzten Wochen unau-gesetzt in vermittelnder Richtung thätig gewesen. Da-genügt also dem genannten Pariser
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