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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.04.1878
- Erscheinungsdatum
- 1878-04-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187804204
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18780420
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18780420
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1878
- Monat1878-04
- Tag1878-04-20
- Monat1878-04
- Jahr1878
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.04.1878
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Erscheint täglich früh V'/. Uhr. Redocii»» -r»est»t-, Joyasnisgaffc öS. »er »esattt»,: BonoNtags Iv—>2 Uhr. Nachmittag» 1—S Uhr. Run«ch,u der für die nächst- kolaende Niunmrr befrlmmtc» Zmrr«lt an Wochentagen dis S Udr Nachmittags, an Lonn- ««d --»sttagru tnlü vis '/Z> Uhr. I» »««Ftttst^, sdr Ins. Lona»mr: Ln» ittenim. UmverstlätSstr. 22, L»»iSLötche, statt» rinenfir. I 8, p. n»r »t- '/^ Uhr. MW-erIagtbiM Anzeiger. Orzra für Politik, Localzkschichtk, Havdrls- >md EcschWvrrkchr. Auflage lL,3VV. stli> aacmr» i,orri» viertelt. incl. Bringrrlohn 5 LIN., durch dir Post bezogen k Ml. Jede euizelue Nummer 25 Pf. Belegexemplar 10 Pf. Gebühre» für Gxtrabeitagrn ohne Postbeivrderung s« E niit Postdejürderung 4b L'k. Iiiferatr Sgefp. Petit;eile 2o M Größere Schrijten laut unsere.» Preisverzeichnitz —Tabellarischer Latz »ach höherem Tarif. Nkliawra auirr de« Hrd«c1too»i>r1ch dir Spaltzeile 40 Pf. Inserat« find stets an d. Erpetltlo» zu senden. — Rabatt wird mckt gegeben, Zadlniu, pr»enr>at«r^,6<, oder durch Postvorschaß. a? ttv. Tonnaben- den 20. April 1k7tz. 72. Jahrgang. Im gefälligen Beachtung. Unsere Expedition ist morgen Sonntag den 21. April nur Vonnittags bis ' -9 Uhr geöffnet. Bekanntmachung. Mir dre Drofchken-Tourfatzrten nach Möckern einschließlich der itaferoc daselbst (Fahttaxe III. des Requlativs und Tarifs für daS Droschkenwesen in Leipzig, vom 2V. September 1874) baden wir folgende veränderte Taxe festgesetzt: Perf»ne«ratzl. » S » 12L Pf 15« Pf 175 P, S«0 Pf. Di«f« Taxe tritt mit dem 20. April dieses Iabres in Geltung. Leidig, am lb. April 1878. Ter Rath nnd das Polizei-Amt der Stadt Leipzig 0r. Tröndlin. vr. Rüder. Wanpemann. Bekanntmachung. Wegen vorzunehmender Schlcußenbauten auf dem zwischen der Arndt- und Molktkestraße gelegenen Tratte der Kochftraße wird dieser Straßentract von jetzt ad dis auf Weiteres für den Fährverkehr gesurrt. Leipzig, am 18. April 1878. Ter Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Wangcmann. Vermietbung einer Abtkeilunq der Landfleischerhallc. In Folge Kündigung feiten- des zeitherigen Abmiethers soll die Abtheilung Nr. 3V der Landfletscher- Haie am Plauenschen Platze Sonnabend den L7. dies. Man vormittags II Uhr an RatbSstelle zur anderweiten vermtethung vom I. Juli d. I. an gegen einmonatliche Kündigung Versteigert werden. Die BennicthungS- und Bersteigerungsbedingungen können schon vor dem Termin bei uns emgesehen werden. Leipzig, am 13. April 1878. Ter Rath der Stadt Leipzig vr. Georgi. Eerutti. Bekanntmachung. Die in Ar. 84 der Leipziger Zeitung vom 9. ds. Mts. enthaltene, den (kolorabokäser betreffende Bei ordnung deS Königlichen Ministern des Innern vom 27. März d. I. bestimmt unter Anderm Folgendes: 1) Mit Rücksicht darauf, daß auf die rechtzeitige Entdeckung deS Jnsecto im Frühjahre hauptsäck liches Gewicht zu legen ist. hat Jeder, welcher von dem Borkommen des Kartoffelkäfers, seiner Eier, Larven oder Puppen in irgend einer Weise Kenntniß erlangt, hiervon sofort der Behörde Anzeige zu machen, jeder Elgenthümcr, Nutznießer oder Pachter von Kartoffelfeldern aber dieselben vom Aufgehen der Kartoffelvflanzen an mit der größten Aufmerksamkeit »u beobachten, auch Absuchungen seiner Kartoffelfelder, welche die Behörde anzuordnen für nöthig finden sollte, gehörig au-zuführen und alle verdächtigen Erscheinungen der Behörde anzuzeigen. Die von einem von dem Jnsect befallenen Grundstück abgelesenen Käfer, Eier, Larven und Puppen find sofort an Ott und Stelle zu tödtcn. Die Aufbewahrung, Versendung oder sonstige Vermittelung von Käfern, Eiern, Larven und Puppen in, lebenden Zustande ist verboten. 2) Die Vernachlässigung und Urbettretung der unter l gegebenen Vorschriften, sowie der sonst getroffenen polizeilichen Anordnungen ist mit Geldstrafe bis zu lkO oder entsprechmde Haftftrafe zu belegen. Diese Strafen treffen auch Denjenigen, welcher eS unterläßt, Kinder oder andere Personen, welche seiner Gewalt und Aufsicht untergeben sind und zu seiner Hausgenoffenschaft gehören, von den mit Strafe bedrohten Uebertretungen abzuhalten. Zudem wir auf diese Bestimmungen verweisen, verfügen wir zu deren Ausführung hierdurch, wie folgt: Jeder Feldbesitzer oder Feldpächter, welcher Land »um Kartosfelbau in kleinen Abtbei- lungen an Andere überläßt, hat in Bezug auf diese Abtyeilungeu unter eigener Verantwort lichkeit für Befolgung der vorgedachtcn Ministerial - Verordnung Sorge zu tragen, wenn er nickt im Stande ist, die Pächter beziehentlich Untcrpäcbter auf Erfordern so genau zu bezeichnen, daß diese eintretenden Falls zur Verantwortung gezogen und ihnen Verfügungen behändigt werden können. Nichtbeachtung dieser Vorschrift zieht die oben unter 2 gedachte Strafe nach sich. Wir machen noch darauf aufmerksam, daß die der letzten Brut des Vorjahres entstammenden Käfer den Winter in der Erde zubringen und daraus Anfangs Mat heroorkommen, daher bereits von da an die größte Aufmerksamkeit erforderlich ist. Leipzig, den 18. April 1878. Der Varl» der Stadt Leipzig. vr Georgi. Wangemann Bekanntmachung. Der Zugang zum Georgenhause voin Ranstädtcr Ltciiiwegc ab durch den sogen. Hospiialgaiig wird wegen Ucverwölbung des Elstermühlgrabcns und Herstellung der Zacodöstraßc vom Dienstag den 23. d. M. an gesperrt. Leipzig, am 18. April 1878. Der Natt, der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Wangemann. Ea-es-eschichUichr Ueberftcht. «eist»»-. 19. April. Die Nachricht, daß in verschiedenen Ministerien Steuer-Reform - Pläne bearbeitet würden, wird jetzt auch von der „Post" dahin richtig ge stellt, daß lediglich der Finanzminifter Hodrecht mit Aufstellung eine- FinauzplaneS beschäftigt sei und mit Bezug auf vollständige Vorbereitung sich mit denjenigen Ministerien, deren Interessen dabei vorzugsweise zu beachten sind, sich in Verbindung gefetzt habe. Der AvgSb. „Allgem. Ztg." schreibt man auS Berlin: W»e erinnerlich, hat sich Herr Hobrecht bei der Uebernahme deS Finanzministerium- bezüg lich der wichtigen Steuer- und Zollfragen die Orieutrrung Vorbehalten, und insofern ist eS zu treffend, wenn die „Post" neulich die Frage des TadukmonopolS als eine offene dezeichncte. Inzwischen beschäftigt sich Herr Hobrecht in so eingehender Weise mit dem Studium namentlich der Monopolsrage, daß die entschiedenen Freunde des MonopolS bereit- ungeduldig zu werden anfangen. Sollte der neue Finanzminister zu einem dem Mono pol ungünstigen Ergebniß kommen, so darf man auf die Weiterentwickelung der Angelegenheit gespannt sein. Mit der Steuersraae ist Übrigen- zur Zeit nicht nur da- Finanzministerium beschäftigt. Auch m den übrigen Ressort- sind maucherlei Vorarbeiten i« Gange, z. B. im Handelsministerium und im landwirthschastlichen. An Steuervrojecten zur Auswahl wird es also nicht fehlen. Aus Grund auS Paris kommender Meldungen war in diesen Tagen allcS Ernste- Gambctta m Berlin erwartet worden; daS Ereigniß ist in dessen nicht einaetreten. In der Thal wäre es «»erfindlich, weshalb sich lAambetta gerade jetzt den Mühseligkeiten einer Reise von Nizza, wo er sich r» Familienangelegenheiten aushält, nach Berlin uuterzieheu sollte. Zu einer geheimen Misfiou wäre er au- maucherlei Gründen schwer lich die geeignete Persönlichkeit. Wenn aber der Reise die Absicht zu Grunde liegen sollte, Fühlung «st den polmfchen, namentlich parlamentarischen Kreisen zu gewiunrn, so wäre der Zeitpunkt der Bertagung de- Reich-tage- ein außerordentlich un günstiger. Der Gedauke, den jedesmaligen deutsche» Kronprinz er» zu m Statthalt er von Elsaß- Lot hriuaen zu machen, scheint »ach den neuesten osficiöseu Andeutungen in maßgebenden Kreisen m der Thal ernstlich in Erwägung gezogen zu sein. Offenbar steht indeß da- ProM noch sehr im weiten Felde. Welche Hoffnungen die elsässischen Autonomisten an den Plan knüpfen, ist kein Ge- hemmiß. Sie erwarten, daß Elsaß-Lothringen auf diesem Wege die Stellung eine- vollberechtigten Par- licnlarstaateS gleich den übrigen deutschen Bundes staaten erlangen werde. ES rst nicht zu verkennen, »ich da- Problem, neben der Selbstständigkeit Elsaß LeihrmgenS doch einen starken Einfluß deS Reiche- ans daß neuerworbene Grenzland sicher ru stellen, in der Uebertr-ouug der Souvrrainetät aus den Kaiser bezw. den Erben der Kaiserkrone alS Statthalter mir ziemlich plausible Lösung finden würde. Aber es »st doch sehr fraglich, ob die Zell, vaß bisherige ReicliSland ganz auf die eigenen Füße zu stellen, bereits als gekommen erachtet werden kann. Selbst verständlich erwarten die Elsaß-Lothringer ein con stitutione lleS Staatswesen. Nach den biS jetzt ge machten Erfahrungen würde eS aber noch immer ein sehr gewagtes Experiment sein, wollte man die Regierung mit der elsaß-lothringischen LandeS- gesctzgebung in letzter Instanz von der Zustim mung einer dortigen Volksvertretung abhängig machen, während ihr heute bekanntlich von einem verneinenden Votum des blos begutachtenden Lan- deSauSschusteS der Recurs an den Reichstag zu- steht. Eine andere Schwierigkeit bildet die Frage der Vertretung Elsaß-Lothringens im BundeSrathe. Würde der Kaiser als Lande-herr vop Elsaß- Lothringen anerkannt, so würde die Ernennung der betreffenden Bevollmächtigten zum BundeSrathe al-dann durch den Kaiser bezw. besten Statthalter erfolgen. DaS aber würde tatsächlich auf eine Verstärkung der Position Preußens im BundeSrathe hinauskommen. Man braucht jedoch nur die ängst liche Sorge, mit welcher die Mittelstaaten jede Stärkung des preußischen Einflusses zu verhindern suchen, in Rechnung zu ziehen, um zu erkennen, daß sie ihre Zustimmung zu einer solchen Einrichtung nicht geben würden. Und da eS sich um eine Aen- derung der Reich-Verfassung handeln würde, so würden ihre 14 Stimmen genügen, den Plan scheitern zu machen. Angesichts dieser Schwierig keiten werden die Elsaß-Lothringer die Verwirk lichung ihrer Hoffnungen wohl noch lange ver tagen müssen. Die Erbgroßherzogin von Weimar ist von einem Prinzen entbunden worden. DaS „Journal deS DsbatS" bemerkt iu Erwiderung auf die nealichen Auslastungen der „Nordd. Allg. Ztg.", die Wandlung der öffent lichen Meinung in Frankreich zu Gunsten Eng lands sei eine rein platonische, ohne alle Hinter gedanken und die natürliche Folge deS Augenblick-, m welchem England, jede egoistische Politik zurück- weifend, da- Banner des europäischen Rechtes und des europäischen Gleichgewichts «»sgepflanzt habe. Eine ähnliche Bewegung der össenlickea Meinung habe sich in Italien, in Oesterreich, ja selbst in der deutschen Presse vollzogen, und was dieser moralischen Uebcreinstimmung Europas fehle, sei nur der Beitritt d«S Berliner Cabinet«. Und doch habe Fürst Bismarck selbst in seiner Rede vom IS. Februar Principien betont, die analog denen deS englischen Cabinct« sind, indem er sagte, daß jede Abänderung der Verträge von 1856 der euro päischen Sanction bedürfe. Eine achtbare Makler- thätigkeit würde heute unzureichend sein, eine Ver mittelung ist schwierig und kann dem Vermittler selbst unvequem werden; zur Sicherung de« Frie dens würde aber ein ernster, von Berlin nach Petersburg gerichteter Rath genügen Seit zwei Jahren sind wir unausgesetzt der Ansicht, daß die orientalische Frage das Terrain sei, auf welchem Deutschlands und Frankreich jene lieber- einstimmung begründen könnten, die schon lange dem bisherigen System der Verdächtigung ein H,el gesetzt hätte. Wie der „Kölnischen Zeitung" an« Ron ge meldet wird, ist Pater Cure» auf Gebeiß des PavstcS zu einer vertraulichen Besprechung über die Ideen seiner bekannten Schrift nach Rom ge laden. Der Cardinal Fürst Hohenlohe erhielt vom Papst als Zeichen besonderer Auszeichnung da« Protektorat über das Kloster ckoi gusttro eoronati Kaum ist die eine der russischen Hauptstädte in den Strudel des Protestes Sastulitsch gerathen, so langen auch schon aus den beiden anderen russi schen Hauptstädten Moskau und Kiew Nach richten über ausgebrochene Unruhen ein. Gegen einen ProcureurSgehülfen (Staatsanwalt) Kot- larewski war in Kiew ein Mordversuch gemacht worden. Bei einem Studenten fand dw Po lizei einen Revolver, schloß daraus, daß der Revolver mit Kotlarewski Zusammenhänge und verhaftete den Studenten. Seine Kameraden kannten ihn, wie es heißt, als ruhigen fleißigen Menschen, der unschuldig verhaftet sei, und versuchten, ihn durch eine Petition zu befreien. Dafür wurde eine größere Anzahl — es heißt 140— relegirt und, wie eS scheint, sogar gefangen nach Moskau gebracht. Hier ging nun laut einer Depesche deS „H. T. B." aus Petersburg vom l7. April Folgendes vor sich: AuS Moskau einge- trosfene Privatnachrichten melden: Bei dem am 15. April von .1000 Studenten und Arbeitern ge machten Versuche, die aus Kiew eingetroffenen ge fangenen Studenten zu befreien, wurden 12 Stu denten getödtet, 25 verwundet und über 100 verhaftet. Der »nm Adjutanten der Königin ernannte eng lische Oberst WelleSley war lediglich nach Peters burg zurückgekehrt, um sich von den, Hofe und von der Petersburger Gesellschaft zu verabschieden. Mit einer politischen Mission war Oberst Wclleslcy nicht betraut. In Dahani bei Podgoritza hat ein blutiger Conflict zwischen Türken und Montenegrinern stattgefunden. Veranlassung zu demselben gab eine Derletzuna der Demarcationslinie durch die Türken und der Ueberfall eines türkischen,DorfeS durch die Montenegriner. Es wurden zwei Montenegriner getödtet und ein Türke und ein Montenegriner verwundet. Der Sultan hat das Entlastungsgefuch Achmed Vrfik Pascha'« angenommen und, nachdem Mehemed Ruschvi Pascha und Savfet Pascha den Posten teS Premierminister- auSgeschlaaen hatten, den früheren Botschafter in Paris, Sadik Pascha, zum Premierminister ernannt. An Stelle de» seitherigen Scheich ul Islam, der ebenfalls von seinem Posten abgetreten war, wurde Moliah Bey zum Scheich ul Islam ernannt. Entlassungsfeier tu -er Fortbildungsschule. V—8. Leipzig, IS. April. DieEntlassungs feierlichkeiten in der hiesigen Fortbildungs schule fanden an zwei Tagen, am 16. und 17. April, statt. Die Elasten I—IS wurden am ersten Tage entlasten. Nach einem Gesänge be trat Direktor Vr. Bräutigam die Rednervühne, nm eine Ansprache an die Anwesenden, namentlich an die abgebenden Schüler zu halten. Er deutete i» der Einleitung darauf hin, daß die auf Bequem lichkeit, Eigennutz und leichtfertigem Nachreden be ruhenden Urtheile über die Schule oft ungerecht und unrichtig seien, und erwähnte beispielsweise, daß ein Lcbrherr Über die Fortschritte dr« Schüler« sich un zufrieden geäußert und cstcichwobl demselben weder Zeit noch Raum und kickt gewährt hat, damit er die auf daS äußerste Maß beschränkte häusliche Aufgabe für die Schule fettigen könne; ja daß der selbe Lehrherr unter allerhand Borwänden den Knaben vom Besuche der Lehrstunden abgchalten hat. Hinsichtlich des Betragens der Fortbildungs- fcküler, die eben für gewisse Kreise ein bequeu.ee Sündenbock seien, sagte vr. Bräutigam: „Wie fern es mir liegen muß, Ausschreitungen Einzelner auck nur entschuldigen zu wollen, so kann ich doch auck> nickt unterlassen, cs offen zu bekennen, daß bei de, außerordentlich großen Anzahl von Schülern ans den verschiedenartigsten BerusSkreisen. Lebensstel lungen und Fannlienverhältnisten das Lehrcrcolle gium über daS Verhalten unserer Schüler daS Zeugniß der Zufriedenheit bi« auf wenige AuS nahmen auSsprechen darf." Weiter dankte der Redner für die vielfachen Beweise von Theilnahme, welche die Anstalt gefunden (der Berein für Volksbil dung hat den Schülern Zutritt zu den Borträgen gestattet; die Herren Buchhändler Hattknock. Polckmar, Weber und Wunderlich haben Prämien geschenkt) und gab dann einige Notizen aus der Schulckronik. Das vergangene Schuljahr ist ein erfreulichem und segensreiche- gewesen. Mit Ostern 1877 wurden zu den 21 Elasten des alten Schuljahres 26 neue Elasten kinzugefügt nnd außerdem 1 Zeichenclasten noch hesonderS errichtet, so daß die Anstalt nun 47 Schulklassen und 3 Zeichenclasten zählte. Neu ausgenommen wurden von Ostern 1877—78: 1403 Schüler, welche mit den zurück gebliebenen 8l5 Schülern einen Bestand von 22l8 Schülern auSmachten, von denen im Laufe dkS Jahres 4Z5 die Anstalt verlassen haben, so daß l78S verblieben sind. Nach diesen Worten über die Schulchronik wandte sich der Redner an die abgehen Den Schüler, welch, er zu treuer Pflichterfüllung ermahnte, worin du rechte Freudigkeit des Herzens liege, um die der reiche Müßiggänger den ehrenwerthen Arbeiter beneide. Am 17. April wnrden die Elasten l l—20 ent lasten, wobei Dir. vr. Bräutigam in seiner An sprache die versammelten Schüler aus da« reckte Selbstvertrauen hinwieS. aber mit ernsten Worten zugleich vor Unbescheidenheit warnte, indem er auseinander setzte, welches Glück der Bescheidene habe, und welche Gefahren den Unbescheidenen treffe». Am ersten Tage sowohl wie am zweiten erhielten eine große Anzahl Schüler werthvolle Prämien zur Aufmunterung. vr. Bräutigam fügte zu jeder Prämie noch einige thcilnehmende Worte hinzu, welche sich theilwcisc auf da« Be tragen der Schüler be»ogcn. Mit dem Liede: Nun danket alle Gott schloß die Feier. Auch diesmal haben wir uns Uber die Ruhe und
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