Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.02.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-02-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187102019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18710201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18710201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1871
- Monat1871-02
- Tag1871-02-01
- Monat1871-02
- Jahr1871
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- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.02.1871
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Preuß. el 105, Pariser >t.-«nl. , 244. r 55-/.. StaalS- Darm- l 17V. -rdwest- enden;: t-Acticn 120-, Galizier 8.96' -Austria IlliionS .-Franz. >, Low- e 96.7». tr.-Bcmk 245.75, er-Renle e , Bank- Anglo- mbarden 245.10. 9.90?, Wechsel Turnau- evrückl. tvollen- ig. Äm- ll. Ter .lebergabe ,'ause des /keil unk rgerungs auf Jffv :r. Eben seil dem und doib i Ausfall ihelm. arlsruhei Polizei :lvet dem >ie Bvur nnkrut in ordversum kach Mel- kis Anim nburg die ! Morgen d glauben. „Times" culscklants st ein guies len. Franl freigebigere fficiel! zur Rebl- und » die fran n Ankäufe nfall. uar. Aus c Truppen lten haben. w Schmu, »ldue« Siet lel de «M. o, Hoeel Sl :be'« H,tel. nd и, «r Vru» Et. Mw». liii, und eg. b. ««». Wür,t H. ue bilde. . z R»r» H. isi, Sr LA» i» vurzdori. Hauste Lebe « Hot l. obl, g. Lim. Issel« Hoi. adl So'da . de Pologut. 7.. Hotel St urr Hof к. , St. Hamb und dt Nürnbrra -raune» Sie». Saniere. . St «Sl». «»den, Hotel » Palmb. . St koud»». . de Pologo«. H.de Vaviae ». v»r»b H. Erscheint tilgltch früh 6'/, Uhr. IMt«,, «l» IohcomiSgass« 4/b. sgavrt». «rdactarr Fr. HLttner. Spnchstnnd« d. Sledaction »»« n —>r Ubr N»ch»>n-«« »», 4 —k Uh«. Ivmtzmr der für die nächst- Ihtzende Nummer bestimmten iPsrratt tu dm Wochentagen st« 8 Uhr Nachmittag«. Tageblatt K rr. Anzeiger. Amtsblatt des Könizl. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. Mittwoch den 1. Februar. Auslage 88VE. 2U>»onrmr«t,»rrt» «ttneljLbrlich l Thlr. 7«/, Rar wcl. Vriugerlohn l Thlr. Iv Rgr. Znscralr dir Spaltzeile t'/. Ngr. LeUamr» »atrr d Ukdacliouostrtch di« Spaltzeile 2 Ngr. Ftlt-le Otto Klemm, Universirälsstraßc 22, Lorat-lkomptoir Hainstraße 21. 1871. Bekanntmachung, Reichstagswahl betreffend. Tie wegen der Wahl eines Abgeordneten rum deutschen Reichstag für hiesige Stadt aufgestellte Mlerliste soll während der Zeit vom l.—9. Februar l. I. täglich Vormittags von 8—l Uhr und RachmitlagS von 3—6 Uhr im ersten Stork der Alten Waage, .Katharinenstraße Rr. 29, zu Jeder- ! maus Einsicht ausgelegt werden. Wer die Liste für unrichtig oder unvollständig hält, kann dieS innerhalb acht Tagen nach dem Beginn der Auslegung, also vis zum 9. Februar l. I. bei uns schriftlich anzeiaen oder bei dem in dem angegebenen Local anwesenden Beamten zu Protokoll geben und muß die Beweismittel für seine ^ Behauptungen, fall- dieselben nicht auf Notorretät beruhen, beibringen. Leipzig, den 81. Januar 1871. Der Rath der Stadt Leipzig. I>r. Koch Schleißner. Bekanntmachung. Das 4. Stück des Bunde-»Gesetzblattes des Deutschen Bundes ist bei uns einge- Imaen und wird btS zun« 1«. künftige» MonatS auf dein Rathhaussaale öffentlich ausbängen. s Dasselbe enthält: Rr. 607. Verordnung, betreffend die Wahlen zum Reichstage und die Einberufung desselben. Vom 23. Januar 1871. )tr. 608. Verordnung, betreffend die Einberufung des Bundesrathes de« Deutschen Reichs. Vom 23. Knuar l871. Rr. 609. Verordnung wegen Aufhebung der Verordnung vom 18. Juli 1870, betreffend die Aufbringung und Wegnahme französifcl/er Handelsschiffe. Vom 19. Januar 1871. . Leipzig, den 30. Januar 1871. Der Rath der Stadt Leipzig. Dr. Koch. Eerutti . Bekanntmachung. Der am I. Februar d.J. fällige erste Termin der Grundsteuer ist nach der zum Gesetze vom 7. März vor. JahreS erlassenen Ausführungs-Verordnung von demselben Tage mit Drei Pfennigen ordentlicher Grundsteuer von jeder Grundsteuereinbett zu entrichten, und werden die hiesigen Steuerpflichtigen hierdurch aufgefordert, ihre Steuerbeiträge »»» diesem Tage ab btS spätestens Itz Tage nach demselben au die Stadt Steuer Einnahme allhier zu bezahlen, oa nach Ablauf dieser Frist die gesetzlichen Maßregeln gegen die Säumigen eintreten müssen. Lttpzig, den 30. Januar 1871. Der Rath der Stadt Leiprig. vr. K o ch. Taube. Bekanntmachung. ^ uck ün Monat Februar d. I. Rach mit tags um 3 Uh, für v«n Besuch n werden, tvährknd ffonst nach der biSber bestehenden Ordnung dieser Schluß erst nm 4 Um zü erfolgen haben würde. Leipzig, den 31. Januar 1871. Der Rath der Stadt Leipzig. l>r. Koch. Schleißner. Bekanntmachung. Im Einvernehmen mit den Herreil Stadtverordneten trabe» wir beschlossen, vom 1. Januar d. I. an den Gasconsumenten bei einem jährlichen Verbrauche von 5000—10,000 Eubikmetern 2X> 10,001-20.000 - 3X, 20,001—30,000 - IX. 30,001 und mehr - 5X als einen, nach dem Kalenderiahre zu berechnenden Rabatt zu gewähren, auch den Eonsumenten nach Cubikfußen unter Reduction bez. Abrundung ihres Eonsums auf vorstehende Eubikmetersätze einen gleichen Rabatt zuzugestehen. Der Preis des Gases für den Privatconsum wird vom I. Januar d. I. an für den Cubikmeter auf 21 Pfennige, für looo Eubiksuß auf I 18 ^ herabgesetzt. Leipzig, den 3l. Januar 1871. Der Rath der Stadt Leipzig. Ile. K o ch. Schleißner. Bekanntmachung. Diejenigen Grundstücksbesitzer, welche einen Beischleusten-banon an die haben und damit pr. Tennin NZeihnachten 1870 im Ri " sofortiger Berichtigung aufgefordert. Leipzig, den 28. Januar 1871. Des Ratks Finanz-Deputation. ladlcaffe zu zahlen ückstande geblieben sind, werden zu dessen Holz- ar d. I. -Anctio». Donnersrag am 2. Februar d. I. DormittagS von 0 Uhr an sollen in: Roseu- thale, und zwar auf den Durchstichen au der Leibnizbrücke und im sog. wilden Roseuthale, 13 buchene, 62 eichene, 56 rüsterne, 9 eschene, 14 llndene, 8 erlene, l Maßholder und 3 apfelbauinene Rutz- klötze, 122 Stück Schirrbölzer, -/« Schock Schirrstangen und 3 Schock 4tz»ebebaume unter den im Tennine an Ort und Stelle angeschlagenen Bedingungen an die Meistbietenden verkauft werden. Zusammenkunft: auf dem Durchstich an der Leibnizbrücke. Leipzig, am 23. Januar 1871. DeS RatbS Forst-Deputation. Bekanntmachung. In Gemäßheit der tztz. 19 und 15 der akademischen Gesetze, nach welchen die Wohnungskarten der Sludirenden allhier alljährlich einmal gegen andere dergleichen umgetauscht werden sollen, werden die Herren Sludirenden hierdurch unter der in den gedachten 'Paragraphen enthaltenen Berrvarmmg aufgesorden, ihre Wohnungskarten vom 1. bis längstens den >Z Februar >871 in der Expedition des Universitäts-Gerichts zu produciren und sich des Umtausches derselben Men neus dergleichen zu gewärtigen. Hierbei wird zugleich bekannt gemacht, daß voin 15. Februar d. I. an die bisher ausgestellten WobnungSkarten ihre Gültigkeit gänzlich verlieren und zur Legitimation irgend einer Art nicke mehr dienen. Leipzig, am 23. Januar 1871. DaS UniverfitätS-Gcricht. Hehler. Lin Leipziger Votum ib r die von Frankreich z« fordernde Kriegsentschädigung. 5. Leipzig« 30. Januar. In diesen Tagen, wo die Spannung über den AuSgang der Dinge vor Paris aufs Höchste gestiegen ist, wird es von Zntereffe sein, über eine Anzahl Vorschläge zur Rcguliruiig der Kriegscntschadlgungssragc Mit- theilung zu erhalten, welche von Leipzig auS an vrchdikdene einstußreiche Persönlichkeiten des kaiser- li-m Hauptquartiers zu Versailles, an die General- jzenverneurc von Elsas; und von Lothringen und cnie Anzahl Staatsmänner und Diplomaten tkeilS in Form einer gedruckten Broschüre, tbeils, und r neuerlichst, in Gestalt eines l-andschriftlicken memoria versendet worden sind. Die Verfasser- führt auf ein hier lebendes erlauchte« Mil des ältesten hohen Adels der Provinz Schlesien lkaiernngSbcrirk Lieanitz, Kreis Lüben zurück. Die Denkschrift geht von der Ansicht anS, daß die neue Vuudcsanicibe von 100 Millionen zur Fortsetzung des Krieges ebenso wie die frübere von Frankreich zurückgezahlt werden muffe, wie selbst verständlich sei. Der Reichstag, dem der Gesetz entwurf über diese Bundesanleihe am l. December zur Genehmigung vorgelegt würde, sollte über haupt das Reckt baden, ein gewichtiges Wort über die ganze Kricgsenlsckädigungsfrage RamenS der durch ihn vertretenen ganzen Ration initzusprecken. Tie« Votum der Reicks - Volksvertretung sei un- rrMich, um der Reichsregicrung über die Wünsche, d« Forderungen der durch den Krieg schwer an Leib und Leben und Gut geschädigten deutschen Ration Aufschluß zu geben. Die Wiedervereinigung von Elsaß uud Lothringen mit Deutschland wird ganz stillschweigend voraus gesetzt und bei der EntsckädigungSfragc außer Be tracht gelassen. „WaS wir nach sittlichem Maßstabe bei der Liauidation mit Frankreich zu beanspruchen Ixrben, lägt sich unter zwei Puncte znsammcnfaffcn: 1) Wir wollen unsere baarcn Kosten, sowohl die, welche biS zum Friedensschluffe erwachsen, als die, welche zur Restauration des Be schädigten und zum Ersatz des Verwüsteten oder Enlwertheten unumgänglich erforderlich "" find, erstattet und wollen 2) unsere schweren Verluste an Leib und Leben, insoweit erreichbar und angemessen, vergütet haben." Dabei soll nach Billigkeit insoweit verfahren Die eigentlichen Kriegskosten des deutschen Reicks, mit Einschluß der beiden Bundesanleihen, beziffert der Verfasser auf 400 Millionen Thaler. Diese Summe muß Frankreich zahlen. Was nun den erlittenen Schaden an Leib und Leben, wie ihn unser Volk aus den endlosen Ver lustlisten schon jetzt zu ermessen vermag, anbetrifft, so verlangt Verfasser Sühneopfer für unsere Todten nicht nur, sondern auch für die Verwundeten. Zu dem Ende will er einen Fonds angelegt wissen zur anthezlweisen Versorgung unserer verstümmelten Krieger und ihrer Familien, wie der Hinterlaffenen der Gefallenen. Frankreich soll dazu 100 Millionen beitragen. Bon Recht« wegen. .Können wir auch für untere Todten ein Opfer dieser materiellen Art von Frankreich e> heischen? Die Denkschrift antwortet: Ja. Das Schmerzensgeld, das Frankreich uns hier für zahlen soll, hätte dann keine angemessenere Verwi'ndun.1 r» sind,'» »erdev, mn dem drr Ept-enz zu entzieh »erde», einmal, Wa tt» dann, was es sel wstntlichev Interessen z«hlen kan» ten Feinde nicht die Basis n. ES soll abgewogen ankreich un- schuldet, materielle Schutzipauer und streitbare feste Grenz mark gegen ihre Einfälle bilden sollen. Dies sittliche Bollwerk sinder Verfasser gewähr leistet im Aufbau dringend uöthiger gemeinnütziger Anstalten gegen die vom Westen her anstuthende Verwilderung, Verrollung und Entsittlichung. Hat doch Frankreich seinen gegenwärtigen jähen Sturz fast lediglich dem Einfluffe der unter dem »weiten Kaiserreiche mächtig empor geivuckerlen Unsittlichkeit und moralischen Verkommenheit zu zuschreiben. Die Denkschrift bekämpft etwaige Bedenken gegen eine derartige Verwendung eines Theiles der Frank reich aufzuerlegenden Steuer. Kann man un Ernste behaupten, Vas auf >ene gemeinnützigen und sittlichen Institute verwendete französische Geld werde, als von den Franzosen nur mit Widerwillen, vielleicht unter Fluch und Jammer gezahlt, uns keinen Segen bringen? Ist der Sieg, den uns Gott verliehen, nicht ein Segen, ver Sieg und alle seine Folgen für den Besiegten? Kann man auf der andern Seite entgegenhal- ien. eine solche Beisteuer Frankreichs für unsere Institutionen lähme die eigene Staatshülfe, thue der freiwilligen MildthLtigkeit Deutschlands Ab bruch? Die Summe, die Vers, für diesen Zweck fordert, gewisse in einer Druckschrift: „Deutschlands Ehren- venkmal für seine gefallenen Söhne. Leipzig, H. Matthes" aufgezählte Institute ru begründen oder »u unterstützen, beziffert er aus runde 100 Mil lionen. Diese «1t de» früher» Summe» -»sammenge «ch»ei, würde» den Gesammtdetn»- »»fever Hmr der«»geu ans 600 MiMmve» drmgen Kann denn aber auch Frankreich diese 600 Mil- ivncn Thaler zahlen, olme sich gänzlich zu rui niren ? — Erfasser glaubt diese Frage bejahend beantworten ;u können. Was für riesige Geldmutel hat allein Pans aufzuweiseu! Wenn Leipzig von l80«i dis l8l3 als eine Stadt-von -si> bis 5«>,ooo Einwohnern eine Summe von 15 Millionen aufgebracht bat, ungerechnet die ansehnlichen Lieferungen von Fa brikaten aller Art, so ist das Paris von >870 7l noch zu ganz anderen 'Anstrengungen heranzuziehen. mithin allein 600 Millionen aufbringen. Verfasser will aber diese Summe aus die Hälfte abmindern, weil er von der Bevölkerung das ungeheuer ent wickelte Proletariat, das keine Slcuerkraft t>al, in Abzug bringen möckcke. Von diesen 300 Millionen Thalern der Pariser beansprucht Verfasser für Deutsch- and auch nur zwei Drittel, das letzte Drittel be läßt er der Stadt zur Linderung der eigenen KriegSsckäden. Kann nun Frankreich, das ganze übrige Frankreich, nickt mit Leichtigkeit die fehlenden 400 Millionen zusammenschießen , was doch nur das Zweifache der von Paris allein getragenen Kriegösteuer für Deutschland wäre? — Die Denk schrift deutet au. daß die Verkeilung dieser Steuer füglich auf eine Weise einzurichten sei, welche die Hauptlast aus die am Kriege mitschuldige Partei, der durch das Kaiserreich zu übermäßigem Reich- tkum gelangten Hofschraiizen, und ans die bisher in Verschwendung lind Lunis das Unglaubliche leistenden Emporkömmlinge und vornehmen „Rauf bolde" nach Würdigkeit dieser Elaffe vertheile und solchergestalt Fraiikreicks einst so gesegneten Boden von dem Unkraut der Parasiteiipslanzen mit säu bern und dadurch zur Zeitigung der goldenen Frucht der sittlichen Wiedergeburt einer großen Ration beitragen helfe. „Wir haben uns wahrlich nicht willkürlich zu Lehr- und Zucht meister n eines Br udervolkes auf geworfen; hatten wir doch gerade Ursache genug, an die eigene Brust zu schlagen, statt Andere zu meistern. Rein, wir haben nur die französische Herausforderung annehmen müssen, um dann durch eine höhere Macht im Kampfe zu obsiegen und als Sieger das Ami der Züchtigung zugetheilt zu erhalten, einer von der sittlichen Weltvrdnung ge bottnen Züchtigung, aus welcher für Frankreich Nur die Gewähr einer bessern Zukunft, wie für Europa und vor allem für Deutschland sichere Friedens Garantien hervorgehen können. Frankreich hat, wenn es zu geordneten Zuständen »klangt, Eredit auf dem europäischen Gelvmartle ssr»»g, um die Eapitalien auszutreiben, die wir fordern müssen, ehe unsere Heere seinen Boden öt» nur «enen Grenze räumen. « Jp eS dann fick selber wiedergege!» n, so wird eS, wenn eS anders aus der erhaltenen furchtbaren Lehre die richtige Frucht zu ziehen weiß, zu einem neuern frischern, weil sittlichen Leben envact/eu, und es wird das Wort Earlyle's siebe dessen Brief an die „Times"'» fick voll bewahrheiten: „Frankreichs Eine kann nur durch tiefe Reue gerettet werden." Daß auch die deutsche Ration durch das in Frankreich soeben von dein Weltgericht vor unser» Augen an die Wand geschriebene .,>lvno mono tvlivl »>>lmi>i»" lernen könne, daß auch für sie eine sittliche Frucht von hohem Werth aus diesem entsetzlichen Kriege segensreich hervorgehen werde, die erneute Achtung vor den sittlichen Gütern als ?er köstlichsten Grundlage allen Vvlkerglückes, das schreibt sich der denkenden Mitwelt jetzt mu un- verlösckenden Flaiiimenzügen in die tiefste Seele ein. 'Rur so ist es zu verstehen, wenn schon das Sprückworl von den Zeiten unserer Väter her sagte: „Gott verläßt keinen Deutschen!" Die Studentkuanfführung im alten Theater. Leipzig, 3l. Januar. Zum Besten der 2Kr- wunderen sühnen hiesige Studirende gestern Abend im allen Theater ein fünfaciiges Schauspiel von Hermann Riotte: „Während der Völker schlacht" vor einem lehr animirten Publicum auf, welches fast keinen Actschlnß ohne stürmischen Applaus vorühergehen ließ. Ein vorausgehender Prolog betonte vorzugsweise den milden Zweck der Aufführung. Hermann Riotte. der minvirkende Dichter und Regisseur des Stückes, hat in einem historischen Trauerspiel: „Kaiser Julian" ein beachtenswerthes Talent für dramatische Production gezeigt. Dies Talent verleugnet sich auch in den, gestern auf- geführten Schauspiel nicht, obgleich das Gebiet der freien Ernndnng für einen »cngen Dichter Schwierigkeiten bietet, welche durch die Anlehnung an einen historischen Suffs vermieden werden. So bewährt sich denn des'Autors Begabung hier mehr in der Ausführung einzelner lebendiger Situationen, namentlich humoristischer Charakter- und Genre bilder, als in dem Bau des Ganzen und in der Führung der Handlung, welche allerdings mehr fache Bedenken zuläßt. Der Vater, der seinen Sohn, damit er nicht unter die Freischärler gehe, von den Franzosen verhaften läßt, handelt wohl kaum wie ein ckilmenx pnU'i'ficmjlüvi. Das begeisterte deutsche Mädchen, welches sich als Verfasserin eines gegen Frankreich hochverrälherischen Aufrufs zn erkennen giebt, um dadurch den Eorporal, der sich fälschlich angegeben, und damit den Geliebten des Mädchens errettet hat. zv befreien, vergißt, daß die Verbreitung
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