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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 21.12.1916
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-12-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19161221021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1916122102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1916122102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1916
- Monat1916-12
- Tag1916-12-21
- Monat1916-12
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eistrr nach ckfter. ick so Herr was -res* r Lte bren und n ich Ball den Psym > r»i« «ch von Lr«»tz«n « dmrst» »i» vskabenS-VIan pltz^NU, «Shttnd «» di« P,ft^i«h«r «n vchrgen in «in« Sesamiausga»« erhalten. S1. Jahrgang. AL sss. Donnerstag, 21. Dezember ISIS. .1 in glich Mit bast dar. dazu ka?" nas- rcht- :lem men L8SS iter >st. !k Drahtanschrift, «achrichte* »«,»««. Fernsprecher-Sammelnummer: LS »LI. Rur für NachtgesprSch«! »0011. «««»,, >»«»«»» »iertchtlhrltch in Dre»»«, bet MeNniUger Znv.pl», c-nE-nn- und M«nl»,«n nur ei«. mp> r,r» M., in »en »«rorie« ».« m. «et etninpi,« Znstellun, »urch die Post ».so M. tohne Befttllgrw). >n»«i,«,< Greis». Di« »intp^ii«« Zeile <«t»a . Silben» » Pf.. v,rplg»pU»e und «n»«I,«n in Nummern ne-Sonn, und Keiert^en iwlt Teris. —»u»«lrtl,,«uch»p nur,egen vorouobepbluni. — DelegbloltioPl. Schriftleilung und HauptgeschüslLstelle. Marienstratze S8 4« Druck u. Verlag von Lirpsch L Reichardt in Dresden. btechbruck nnr mit deniitcher Quellen«»^»« (.Dresdner Nichr.tz pULstia- — Unmrlinpe Schrtsistlick« «erden nicht aufdeoerrhrt. Lloyd Georges Antloort aus das deutsche Friedensangebot Re ?rieden»bedli»u«geu »er Seiude: «»Madige WlederherfteSuug, «enugtuuug und wirksame ««»«sie«! — Brian» im Senat über dar rriedeaeaagedat.—Sraf Baadlsfla üder «nsere Nriegizirle.—Ae »ersealaag de» sraarMche« Linienschiffe» „Snffren »er amtliche deutsche Nriegidericht. iA «tli».) GroßeSHauptsnartier.«. Dezember. Westlicher ZMegsschkmpüch. >» ber S « « « e. an der AiSne und in der Lhampaaue sowie auf de« Ost-User der Maas «ur i» einzelne« fflb- schuitte» wechselnd starkes «rtilleriefeuer und Patrouillen» tätiakeit. OesUicher Llriegsschauplatz. -««raafront d«« tSeneralfeldmarfchalla Prinzen Leopold von Bayer» Nichts Wesentliches. Sront de« »eneralobarsten «rzharoog« Joseph In de» Bergen auf de« Ost-User der Goldene» Biftritz scheiterten mehrere Augrifse russtscher Bataillone. -eereagruppe d«, «anaralfeldmarschall» o. Maekens«« Nichts Neues. Mazedonisch« Front Bereinzelt war di« «rtillerietätigkeit lebhafter. Der Erste t»e»eraich«artier«eifter: W. L v.s Smbanborsf. Ar Berseniani duLlaieaschiff»„Sllffrea". Verl l«, r«. Dez. sA «tlich.s Eins unserer Unter« se « ho »t« hat a« ffd. November etwa SO Seemeile» «ord» »estlich ob« Lifiabo» ei» feindliches Linienschiff durch Torpeboschnst versengt. Es handelt sich »m das vom sranzbsische» Marineministerium am 8. Dezember als mit der gesamte» Besatzung verloren ««meldet« Linienschiff „Lnsfren". lW.r v ) Der Ehes teS «dmiralftabe« der Marine. Llahd «e»rie» Antwirt nns da» »rutsche Lrie»e«»«>ge»»t. Wir haben bereits einen kurzen Bericht über die ab lehnende Antwort Lloyd Georges auf das Friedensangebot einem Teile unserer Leser mitgeteilt. Der ausführliche Be richt. der die Ueberhebung unserer Feinde noch deutlicher zeigt, besagt nach einer von W. T. B. verbreiteten Reuter- Meldung: Lloyd George sagte, er erscheine vor dem Hause mit der furchtbarsten Verantwortung beladen, die ans die Schultern etneS Lebenden fallen könne, als oberster Ratgeber der Krone in dem gewaltigsten Kriege, in den das Land jemals verwickelt worden sei, einem Kriege, von dessen Verlaus das Schicksal des Landes abhünge. Vs ist der größte Krieg, sagte der Premierminister, der jemals geführt worden ist. Seine Last ist die schwerste» die jemals unserem oder irgend einem anderen Lande auferlegt worden ist. und die Fragen, um die eS geht, sind die schwerwiegendsten, die jemals mit einem Streit, in den die Menschheit verwickelt war, ver bunden waren. Die Verantwortlichkeiten der neuen Regie rung sind durch die Erklärung üeS deutschen Reichskanzlers unerwartet betont worden. Der Erklärung des Kanz- lerSimReichstage folgte eine Note, die uns durch die Bereinigten Staaten ohne Kommentar übermittelt wurde. Die Antwort wird von der Regierung in voller Ucbcrein- stimwung mit unseren tapferen Alliierten gegeben werden. Natürlich bat der Austausch der Ansichten stattgefunden nicht über die Rote, denn sie ist erst kürzlich cingctrosfen, aber über die Rede, die Lex Note vorauSging, und da die Note selbst im Grunde genommen nur eine Wiedergabe oder Loch wohl «ur eine Umschreibung jener Rede ist. ist auch der Gegenstand und die Art der Note selbst formell be sprochen worden. Ich bin sehr erfreut, die Erklärung ab geben zu können, datz wir, ein jeder für sich und unabhängig voneinander, zu gleichen Schlüssen gekommen sind. Vs be reitet mir große Freude, datz die erste Antwort von Frank reich und Rußland gegeben wurde, denn sie haben fraglos da» Recht, die erste Antwort auf eine solche Einladung zu geben, da der Feind noch auf ihrem Boden steht und ihre Opfer größer sind. Diese Antwort ist bereit» ver- üffentltcht worben. Im Namen der Regierung gebe ich ihr ein« klare und endgültige Unterstützung. Sin Mann ober ein Ring von Leuten, die ausschließlich oder ohne genügen den Grund die Verlängerung eine» schrecklichen Kampfes, wie »S Lei gegenwärtige ist. wünschten, würden ein Verbrechen auf ihrem Gewissen haben, das ein Ozean nicht abwaschen könnte. Auf der anderen Sette ist eS ebenso wahr, baß ein Mann oder ein Ring von Leuten, die an» Müdigkeit oder Berzweislung den Kamps aufgeben wollte», ohne das höchste Ziel, um dessen Willen wir hincingingcn, erreicht zu habe», sich der folgenschwersten Feigheit iwürtlich: paltroouerz) schuldig machen würden, die jemals ein Staatsmann begangen hat. Ich möchte hier die bekannten Worte anftthren, die Abra ham Lincoln unter ähnlichen Umstünden sprach: „Wir haben diesen Krieg für ein Ziel ausgenommen, für ein Wcltziel, und der Krieg wird enden, wenn dieses Ziel erreicht ist." Ich hoffe, daß er niemals enden wird, bis dies geschehen ist. Ist cs wahrscheinlich, datz wir diese Ziele erreichen, in dem wir die Einladung des deutschen Reichskanzlers an nehmen? Welches sind die Vorschläge? Es gibt keine. In eine Konferenz auf die Einladung Deutschlands hin cin- zutreten, das sich selbst als siegreich erklärt, und ohne Kennt nis der Vorschläge, die Deutschland machen will, würde be deuten. daß wir unsere Köpfe in eine Schlinge stecken, deren Seilende sich in Deutschlands Hand befindet. Wir sind in solchen Dingen nicht ganz ohne Erfahrung. Es ist nicht das erste Mal, baß mir gegen einen mächtigen Militar- despotismus gekämpft haben, der Europa überschattete, und es würde nicht das erste Mal sei», daß wir dabei halsen, einen Militärdcsootismus zu stürzen. Wir können au einen der größten dieser Despoten erinnern. Wenn es ihm bei der Ausführung seiner nichtswürdigcn Pläne zweck mäßig erschien, war eS ein beliebtes Mittel von ihm, in der Maske eines Friedcnscngcls zu erscheinen. Gewöhnlich erschien er unter solchen Umständen, wenn er für einige Zeit seine Eroberungen sich zu assimilicren oder seine Truppen für neue Erobern,igen zu reorganisieren wünscht«, oder wenn seine Untertanen Zeiche» der Er müdung und Teilnahmslosigkeit gaben. Der Appell wurde stets im Namen -er Menschlichkeit unternommen. Er ver langte ein Ende des Blutvergießens, über das er sich ent setzt stellte, während er doch selbst in der Hauptsache dafür verantwortlich war. Unsere Vorfahren wurden einmal überlistet, und sie selbst und Europa hatten es bitter zu bc-, reuen. Er benützte die gewonnene Zeit, um seine Truppen sttr einen tödlichere» Angriff auf die Freiheit Europas als je zuvor zu reorganisieren. Beispiele dieser Art lassen uns diese Note mit einem erheblichen Maß von in der Erinne rung begründeter Beunruhigung betrachten. Wir meinen, daß wir, che wir eine solche Einladung günstig in Er wägung ziehen können, wissen müssen, daß Deutschland be reit ist, den einzigen Bedingungen zuzustimmen, unter denen Frieden in Europa erlangt und erhalten werden kann. Diese Bedingungen sind zu wiederholten Malen von allen führenden Staatsmännern der Alliierten mitgetcilt morden. Auch Asguith hatte sie wiederholt bckanntgcgcben. Es ist wichtig, daß in dieser Sache, die Leben und Tod für Millionen bedeutet, kein Irrtum entsteht. Er wolle diese Bedingungen noch einmal wiederholen. Sie seien: vollständige Wieder herstellung (Restitution). ferner Genugtuung «Reparation) und wirksame Garantien. » Deutsche Pressestimmeu. Bon den bis jetzt vorliegenden deutschen Prcssestimmcn geben wir nachstehende wieder: Der „Lok.-Anz." schreibt: „Bisher liegt von Lloyd Georges Rede nicht mehr als der kurze, von Reuter be arbeitete Auszug vor. lJnzwischen ist die ausführliche Meldung erschienen. Red.) Eine eingehende Erörterung seiner Antwort auf die deutsche Kriedensanregung wird daher erst möglich sei», wenn der ganze Wortlaut seiner Aeußerung bekannt sein wird. Gibt der Rcutcrsche Auszug den Sinn und Inhalt von Lloyd Georges Rede treffend wieder, dann ist wohl jetzt schon zu sagen, daß der englische Ministerpräsident die Frage, an der das Glück und das Leben von Millionen hängt, wiederum in seiner ausBru - talität undFrivolität seltsam gemischten Art abzutun versucht hat. Die Phrase von der Genug tuung ist völlig wertlos, da von Bedingungen des Friedens überhaupt noch nicht die Rede war. Und wenn Lloyd George die Fricdenskehnsucht Europas auf die Zeit vertröstet, da cs dem Verband gelungen sein wird, den preußischen Milita rismus. das heißt also, die deutschen Armeen und ihre Ver bündeten. nicberzuringen, so weiß ganz Europa ebensogut wie Lloyd George selbst und wie wir alle, daß dies die A n - kündig nng eines ewigen Krieges bedeuten würde — wenn cs nicht in der Macht der deutschen Krieg führung läge, früher rin Ende zu erzwingen, als Lloyd George annchmcn möchte." Die „Kreuz-Ztg." meint, die Ablehnung des Friedens angebots werde keinen illustonSfrcien Beobachter unter uns überrascht haben. Die „Tägl. Rundsch." äußert: „Lloyd George weiß so gut wie wir, baß »nicht die preußische Militärkaste den Welt krieg verursacht hat. wozu sic nach ihrer Stellung und Macht im Staate niemals imstande gewesen wäre, sondern die Einkreisung und der Ueberfall Deutschlands durch die Entente unter Führung England». Welcher Art diese Garantien sein sollen, an deren Zugeständnis Lloyd George selbst nicht glaubt, da sie nur von einem völlig nieder- geworfenen, an sich selbst verzweifelnden Staate zugestanden werden könnten, erfahren wir wohl au» der Note, die in wenigen Tagen den Mächten beS Vicrbundcs übermittelt werden soll. Vielleicht hat der französische Diplomat Eon staut d'EstouluclleS, der frühere Friedensapostel, der nach vor wenigen Jahren im preußischen Herrcnhause unter dem Vorsitze des Präsidenten die Versöhnung Deutschlands uns Frankreichs predigen durste, die gewünschten „vollständigsten Garantien" im Sinne Lloyd Georges umschrieben, wenn er in der heute cingctrvffenen „Neuen Zürcher Zeitung" er klärt, daß Frankreich weder eine weitere Regierung Kaiser Wilhelms noch eine Thronbesteigung des Kronprinzen dulden könne. Daraus eine Antwort zu geben, ist unter unserer Würde. Wen» Llond George die Hoffnung hegen sollte, mit solchen Angriffe» auf die „Militärlastc" ünd solchen unverschämten Forderungen auch nnr in einem Teile der deutschen Demokratie Eindruck zu machen und Verwirrung zu erregen, so wird er sich auch darin irren. Auch die äußerste Linke kann ihm mit dem gesamten üeut sehen Volke nichts anderes antworten, als „Wir ver trauen lieber auf nnscrc ungebrochene Armee als aufcincn englischen Friede n". Das „B. T." bemerkt: Tie Rede Lloyd Georges scheint nach dem Rezept „einerseitS-anderseits" nbgcsaßt zu sein. Ter „Vorm." erklärt: „Lloyd George kennt die Friedens- Vorschläge der Mittelmächte noch nicht, kann sic nicht kenne». Darum kann er auch nicht wissen, in welchem Matze in ihnen „Wiederherstellungen" vorgesehen sind. Aber wenn er annimint, daß die Mittelmächte nicht gewillt sind, im Büßerhemd nach dem sittlichen Welt-Richicrstuhl Englands zu wallfahrten, dann setzt er etwas ganz Richtiges voraus. Die förmliche Antwort der Entente ist nach der Ankündi gung des englischen Premiers binnen wenigen Tage» zn erwarten. Nach den Ministerrcden von Paris. Petersburg und London wird die Lpannruig, mit der man dieser Ant wort cntgcgcnsicht, nicht mehr allzu groß sein. Mau wird mit moralisierenden Vorwänden und Winkelzügen an dem Friedensangebot der Mittelmächte vorübrrgehcn. Aber die stärkere Moral bleibt doch ans der Seite, die zum Abschluß des großen Völtermordcns mahnt, nicht ans j c st c r, die in der Hoffnung auf einen sich immer weiter entfernenden endgültigen Sieg daS Elend der Welt ins Endlose verlängert." Briand im Senat über daö deutsche Friedensangebot. Nachdem Briand gestern, Dienstag, im Senat auf die Interpellation Verenger über die Methoden der Regierung erwidert hatte, indem er an die gcmaäXcn An strcngungen erinnerte, die cs den Alliierten ermöglich: Hütten, sich zn organisieren, und dann auscinanderietztc, was die Negierung getan habe, nm die Eiiiheitlichteit der Bemühungen dnrchzustthrcn, wandte er sich dem denk scheu Friedensangebot zu und erklärte, niemand lasse sich durch das deutsche Manöver täuschen. Mengen werde die vereinbarte Antwort den Mittelmächten zn, Kenntnis bringen, daß cs unmöglich sei, Fhr Friedcns ansuchcn ernst zu nehmen. Das Friedensangebot sei der letzte Bluff, den Deutschland versuchen wolle. Es wolle den Glauben erwecken, daß der Krieg ihm ausgczwnngcn wo, den sei. während derselbe schon seit 40 Jahren bei den De»' sehen beschlossene Sache gewesen sei, die den Sieg sicher zn haben geglaubt hätten. Briand erinnerte in seinen weite ren Ausführungen nochmals an die Rede des deutschen Reichskanzlers, von dem er sagte, daß sein Land ihn zu, Vergewaltigung Luxemburgs und Belgiens gezwungen habe, worauf er hinzufügtc, Deutschland werde vor den Jahrhunderten die Verantwortung sttr die Entscsteliing des Krieges zu tragen haben. In der letzten Handlung des Reichskanzlers sähe Briand nicht nur ein Zeichen der Schwäche, sondern auch eine neue Finte. Redner schloß mik den Worten: Die Antwort, die morgen ans das Friedens angebot erteilt werden wird, wird würdig unseren tapferen Soldaten und würdig der Alliierten sein. Elemenecav ver längte im Namen der Hccrcskommission de» Wieder Zusammentritt des Senates als Gchcimkvmitee, worauf die Tribünen geräumt und die öffentliche Sitzung geschlossen wurde. — Auf eine Anfrage Tvurons über den deutschen Fricdcnsvvrschlag erklärte Briand: Im ersten Aiigenblicte, nuf eine einfache Mitteilung der Blätter hin, habe ich in der Kammer bckanntgegebe», was ich über den Vorschlag denke, den ich als ein plumpes Manöver aniche. Meine A e u ß e r n » g entsprach den Gefühlen a l l er Be r bündct e n. Seither sind in F talien und in Rußland kräftige Worte gesprochen worden, um zu zeigen, daß wir uns nicht foppen tasten. Morgen wira eine vereinbarte Antwort erteilt werden. Sic wird in klarer Weise bckanntgcbc», daß der Vorschlag der Mittel mächte unmöglich ernst genommen werden lann. >',ch ge statte mir, nachdrücklich ans de» wirklichen Eharalter der Rede von Bethmann-Hollweg hinzuweisen. Wenn Deutsch land in dem Augenblicke, wo es sämtliche letzten Reserven seiner Bevölkerung aufbictet, und die Bevölkerung in Bet gie» und Polen zwangsweise verschickt, wen» Deutschland in dem Augenblicke, wo es !m Osten Erfolge hat, die Gewiß heit des Sieges hätte, würde cs einen solche» Vorschlag ge macht haben? ES i st eine Falle » nd ei» M anö - ver. Deutschland macht jetzt jchmicrige Stunden durch. In seiner öffentlichen Meinung zeigt sich Schwanken und Wankelmut. Und da erhebt sich Deutschland vor der Welt und sagt: Nicht ich habe diesen Krieg gewollt. Er ist mi, aufgcnütigt. worden. Die Antwort auf diese Behauptung ist zu leicht zu erteilen. Es ist nicht mehr notwendig, zn zeigen, daß die alliierten Länder sich bis zum letzten Äugen blicke bemüht haben, den Friede» ausrcchtzucrhaltcn. Aber der Krieg war von den Mittelnrächtcn beschlossen worden. Sic stürzten sich in ihn, von der Gewißheit getrieben, daß sie siegen würden. Der Reichskanzler hat sogar ge wagt, zu sagen, daß er sich um einen Fetzen Papier nicht zu kümmern brauche. Lolche Worte werden nicht ver-
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