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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.08.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-08-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187208072
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18720807
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18720807
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1872
- Monat1872-08
- Tag1872-08-07
- Monat1872-08
- Jahr1872
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.08.1872
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Grfchet»1 tLzltch früh 6'/, Uhr. JohamriSgaffe 33. vcrautw Redaclrur Fr. -LtKur. Lpnchstimd« d. Skdactüm vormittL«» »o» N—H Uhr Na-»tila-1 »»» 1—b Uhr. Bi «an ah me der für die nächst» folge»-« «unnner bestimmten Inserate in de« «ocheulagm dis S Uhr Nachmittags. W L2V. kipzigtrIagtblaN Anzeiger. Amtsblatt dcS Kömgl. BcMzerichtS mid dkS Raths der Stadt Letzziz. Mittwoch den 7. August. Auflage 10100 At,«,»e»r»t»»rrt» vterteliLhrlich l Thlr. ?»/, Ngr. incl. Bringerlohn I Thlr. 10 Ngr. Jede einzelne Nummer L'/» Ngr. Gebühren für Extrabeilagen ohne Poübefvrderung v Thlr mit Postveförderung 12 Thlr Zosttatr 4gespalteneBourgoiSzrile I'/,Ngr. Größere Schriften laut unserem Preisverzeichniß. Reclamra unter d Ledartto«ßrich die Spaltzeile 2 Ngr. Fttialr: Otto Klemm, UniversitätSstr. 22, Local-Lomptoir Hainstraß«2l. ML. Bekanntmachung. Da» 15. Stück de» diesjährig,» Gesetz» und verordnurmsRatte» für da» Königreich Sachsen ist »ri un» eiMauge» und wird dÜ r»m» »3.ds». «t». auf dem Rathhaussaale zur Liufichtnahm, vfiattltch auchuge». Dasselbe «Hüll: Nr. 117. Bekanntmachung, die VewMguug von in dem Regulativ« für dt« Leihaustalt zn Ebersbach euitzalteura Ausvaheeeou von bestehende» Gesetze» betreffend; vom 20. Juni 1872. Bekanntmachung, dt, »»lech« der Sächsische» LederiudustrtegesUlschaft zu Töbeln betteffeud; vom 18 Salt 1872. Bekannt«achuna, dt« Zollregieeinrichtungen au» Anlaß Le» BetriebSanschluffe» der Sächsische» verhiudungSbah» Auuaberg-Wchrert an di«, von Komwotau au» da» LMevdkge überschreitende Böhmisch, Nordwest. (Buscbrkradrr) Bahn, im vahuhof, zu Weipert betreffend ; vom 23. Juli 1872. Brkauutmachuug. die RichiungSliuir der Mthlthrurr-Weidaer Lisenbaha betreffend ; vom 23. Juli 1872. Bekamttmachung, dt« Eiseubahnstatiou Anvabcrg betreffend ; vom 27. Juli 1872. verordn»««, dt« Abtretung von Srnndrtgevthnm zu Lrbauurg der Zwickau. Lrugeufeld-Falkmsteiuer Eisenbahn betreffend; vom 8. Juli 1872. Leipzig, deu 6. August 1872. Der Rath der Gtadt Leipzig. vr. Koch. Cerutti 118. IIS. 120. 121. 122. 123. Bekanntmachung. 2« ^ September d. I. sind die jährlichen Zinseu der Gtieckwer'sche» Gttftwwa an di« in Leipzig befindlichen arme» verschämten BürgerSwittwe» zu vertheilen. Vewerbuugeu um dies« Spende sind ans dem Rathhause bei Herrn Registrator Gutbter bi» zum 21. d. M. auzubriugeu. Leipzig, am b August 1872. Der Rath der Gtadt Leipzig. vr. Koch. G. «rchler. Bekanntmachung. Di, am 1». April d. I. hier verstorbene Fra» I»ha»»« Arted«rtke Aagache verwittwete Hoftath Profeffor vr. Rtttertch geb. Gggert hat uusere» städtischen Museum ein Gemälde vou T. Utschhach, eia« ländlich« Famillenscea, darstelleud, letztwimg hiuterlaffe», wa» wir hierdurch dem Ausdrucke uns««» Danke» z ^ »it lusdruck« uns««» Danl Leipzig, den 5. August 1872. zur öffentlich eu Kenutuiß bri»»«». Der Rath der Gtadt Leipzig. Vr. Koch. Cerutti. Bekanntmachung. Diejenigen Maurer und Zimmerleute, welch« nn nächsten Termine dei der hiesigen Piüfuugs- Eemmiffiou für Vauhavdwerker di« fredotllige Prüfung zu bestehen gesonnen sind, werden aufge- fordert, sich bi» zum 30. Gepteweder 1878 uuter Vorlegung ihrer BrsLhigungSzeugniffr bei de« unlerzeichueteu Vorsitzenden mündlich oder schriftlich zu meldeu. Leipzig, de» 5. August 1872. Die Griefe»»«»-G»»«isfio« für Bawhandtverker. Stadtrath Jultu» Fraucke, voi sitzender. Bekanntmachung, die Dersa«w»l«»g der deutsche» Rat»rforscher t» Leipzig detr. Obwohl t» de» letzte» Lage» die Zahl der «»» »»gedote«»» Freig«arttere, wie wir hiermit »»ter aufrichtige« Danke a»erke»»<», sich vermehrt hat, so decke« dieselbe» doch »och nicht tzt«retche»d die Wohu»«g»bedürs»tffe »«serer ^ ^§Str sorder« deshalb die Bewohaer Leipzig», welche geso»ne» find, Fest, theilnehmer t» der Zeit vo« AI. btS 18. Aug»st d. I». geae» <K»tschädigu«g in» Logt» z» «ehme», a»s, fich ta «nsere« Geschästsdareau Gault»»« I. Etage, Gt»aa»g vo» der U»iversttät»stra-e, »»ter gemaner schriftlicher S»aabe der Woh»«»ge» »»d der verfügbare» Ra««e, sowie ihre, Forderung für Etube »nd Lag a«z»«elde». Leipzig, «« L. A«g«st 1878. Der Woh»»«gS»«»sch»st. Vas fünfzigjährige Jubiläum de» akademische« Ges«»g»«ret» Pa»l«S. I. „Noch ist die blühende goldene Zeit." ^ Küuszig Jahre find dahin gegangen, auf welch« unser Paulus «it frendigtm Stolze zurückblickk, und — „noch ist die olüheud« golden« Zeit." Dies« Wort«, welch« Jahr au», Jahr ei« im Ge frage die studentisch, Sängerschaar frisch begeistert, siad geeignet, dt« Devise de» Jubelfeste» zu bilden, welche» mau au- Anlaß de» fünfzigjähriger» Stif. turigStage» mit gtbührendrm Glanz» zu seter» fich anaeichickt hat. Blühend steht der Paulu» da au seinem goldenen Iubrltage, blühend ist vor allen Dtugeu noch, w.« er immer e» war, der echt, ante Geist, in welchem Würde und ernste» männliche» Strebe» mit Frohsinn und studentischem Uebermuth ge- paart find. Der Paul»» ist nicht nur ein be währter Träger de» Mäuuergesauge», er ist auch ein Träger de» echt studentischen Lebeu» und seiner ewig frischen Reiz«, di« im große» Alltagsleben mehr und mehr verschwinden. Dt« über die Bedeutung einer gewöhnlichen Studentenverbindung hinaus gehend» Bedeutung deS Paulus erklärt di» allgemein, Theiluahm», welch» ihm au» Anlaß seine» fünfzigjährigen Jubiläum» entgegengetragen wird, der er fich io», besonder« auch tu der Bürgerschaft Leipzig» zu erfteuen hat. Den Reigeu der Jubelfestlichkeiteu, welch, die 50. Wiederkehr de» SnftungStage» zu verherr lichen bestimmt find, eröffnet« am Montag Abend ttu, zwanglos« Vereinigung der alten und junge» Pauliuer tu den Sälen de» Hotel v« Pologu«, »elche zu diesem Zwecke fich in dir Farben de» Paulu» mit feine» Fahnen und Wappen festlich ««kleidet hatten. vou r/,8 Uhr au erfolgt« unter deu rauschen den Klängen der Musik der Einzug der Gäste, dt« au» der Fremd« zum Jubelfest« schaarenweis« hrr»ug«etlt find. Dt» Scrnen der Begrüßung und de» Wieder- sehen» füllte» di« erst« Zeit au» und botea oft rührende Bilder. Ueberall, wohin mau blickte, sah man Pauliuer der verschiedenen „Jahrgänge", welch« der lang« Zeitraum vo» 50 Jahren um- saßt, auf einander sich zustürz«» and fich Herzen und küssen. Alt, Herren, dte in deu vierzig« und fünfziger und noch früheren Jahren »it einander im Paulu» gesunaeo und gttrnvkev, sahen fich zum erste» Mal« seitdem wievrr. Nur einen Blick braucht«» dt« freudestrahlenden Augen Derrr, die einstmals tu der Jogrndftische mit emauder grschwärrut, au-zutanfche», und er ist dt« Erkennung ; freudig erregt ruft Liner dem Ludern die geflügelt,, Worte zu: „Altes Hau», kiuust Du mich mich?" und kaum gesagt — liegen Beide gerührt fich tu de» Armen und drücken den Bruder- kaß wieder wie ehemals, da fi« »och jung waren, i h auf di« Lippe». Abor juug fiud^fi» uoch, dies« „alten Häufer", wen» auch bei Manchem da» Haar galeicht und di« Wangen durchfurcht find; ingeudltch stud fi« noch an H«z und Geist, der alr« Studeut ist uoch »icht au» lhue» gefchwuu. deu, uud n erhttt fi« juua. Wie vielt alte Herren trage» heut« di« «tuend« blau« Mütze keck auf die recht, Seit« gestülpt, uud wie poeultren uud schwärmen fi« trotz einem Fuchs«! Und dabei sind es sehr würdig» alt« Herr«»'. Drnn di« weiß» Halsbinde ist besonder» stark vertreten und fi« ist da» untrüglich« Zeichen geistlicher Hirten, deren so viel« au» dem Paul«» hervorgegaugen find. Laug« dauert« di« gegenseitige Musterung der „Jahrgänge", da- Lufsuche» und Wiederftnden der Coätauen, da» Herzen und Küss«», bi» «nd- lich di« Kueiptisch« fich ordneten, au denen di« Freud« de» Wiedersehen» den commevlmtßigeu Ausdruck finden sollte. Nachdem „der Doctor", die Seele da Verein», erschienen und durch dte föunltch Spalier bilden den Lippen aller uud junger Pauliuer sich durch, geküßt hatte, nachdem auch der alte ehrwürdig, Vorstand de» Verein», Herr Geh. Rath Profeffor vr. Weber, mit einem begeisterten Hoch begrüßt, den Saal «ingetrueu war, kam an allen Ecken und Enden da» poculirende, schwärmend« Stu- deutenthum zu« Durchbruch Hier feierte «tue «vergnügte Ecke den „Anstich" und brausend hallte der feierlich« Ehoru»: ;,Alle», wa» Anstich hat, lobet dem Vier" durch den Saal, dort stimmten jugendliche Kehlen da» verjüngend» „Snackonmns jgitw" au uud mit jugendlichem Feuer stimmten dte Alten «iu in da» „jnrenes änm summ". I» der Thal, es ist etwa» Schöne» uud Herrliche» um d<a bewußte Stchselbstoergeffeu, wie r» allen Denen gegeben ist, dt« einmal Studenten grwisen find, wenn sie »uder nuter Studenten kommen! Alter und Sorgen — wo find fie? Die Jugend und der Frohsinn führen da» Srrpter. E» war «tue bnutbewegte, lärmnrde Kneipe, diese BegrüßungSkaeip», welcher von der Galerie herab Goaneriuuev de» Paulus von hier uud auswärts »tt sichtlichem Wohlgefallen zuschanteu. Trotzdem gehört« da» „Silentium" nicht zu den Uumögltchkeiteu. wüwohl e» auch nicht ganz »ha« Müh« zu errechn» war Zuerfi macht« vou demselben ein alter Pauliuer, Herr vr. Gchueider au» DreSoe», der viele Jahre i« Orieut« gereist ist, Gebrauch. Er über- reicht» de« Pauku» als Zriche» seiner Liebe uud Dankbarkeit ei» sehr finniges Festgescheuk: einen Laktirstab au» Oelbaumholz, da- er selber au< Ieeusalrm «itgebracht. In hebräischer Schrift ist auf de« Stad« da» Wort „Jerusalem" ein- geschrieben. Der Schrnkgrber sprach deu Wunsch au», daß der Stab iu „des Doctor»" Hand zum morgeudeu Kirchen-Loucerte nngeweiht werden möchte. Der vr. Langer fordert« dt« Jnugpauliuer auf, ihre „Helle lichterloh, Freude" zu erkeuueu zu gebe» iu «iue« Hoch aus di« ,M«u, ltrbeu Häuser, auf unser« Väter!" Da» fand natürlich stürmische» Widerhall, uud ^»belnd braust« da» harmonisch« Hoch durch di« Säle. Für laug« Reden war an diesem Begrüßung». ab«d« kein Rau«: di« Leute hatte» zu viel unter eiuander zu redeu uud sich mitzutheilen. Kau« war daher dem Secretair »och möglich» di« ttngeganaeuen Depesche», darunter ein« vo» Herzog von Alienbnrg, au» Pari», an» Sieh«», bürgen u. s w. zur Verlesung,u bringe». Tine» Brief. der vo» einem Gründer de» Paulus ein- gelaufen war, beschloß man in Druck zu geben Allgemeine Heiterkeit «rwrckt« di« Vorführung von Nebelbtlderu in 3 Abtheilungen mit beglei. trndem poetischen Texte. Text urd Bilder, welch« da» Lebe« der alte» und junge« Pauliuer, deu Paulus und einzelne Mitglieder desselben, sein« Licht- und Schattenseite» zur Zielscheibe de» Litze» machten, waren höchst gelungen. Auch dte Nebelbilder gipfelten iu einer jubelnde« Ovation für „den Doctor", der erst al» Marmorstatue, dann aber, wie er leibt uud lebt, au» dem Hin. tergrunde hcrvortrat, indem der Dichter diesen Wechsel der Erscheinung ungefähr mü den Worten begleitete: „Wozu brauch mau dt» Status, der Doctor ist ja selber da". Bi» spät in die Nacht wurde getruuk«, g«. sunaen und geschwärmt, wurden alt« Freund schaften erneuert, junge Freundschaften geschloffen. Nur der vorsichtiger«, aber kleiner« Theil der Conknetpauten war e», der in mitternächtiger Stunde kt« BegrüßungSkueipe verließ, um sich für dte verheißungsvollen folgenden Tag«, an denen da- Jabetwerk seiner Krönung iu Banket und Commer» erwartet«, zu stärken vou Ehrengästen halten sich auf der Be- arüßuvgSkneip« u. A. eingefundeu: Ferdinand Htller. Max Bruch, Lauterbach, Grützmacher, Petschkr, Schulrath Möbius, Tapellmeifter Vier ling u. A. Al« Festschrift war der „vädeker de» Paulu»" «rfchtrueu. ES ist »iu kleine« Büchelcheu, welche» durch fetuen rothen Etnbrud lebhaft au de« „großm BLdeker" erinnert und bestimmt ist, deu alte» Paultnern ein bewährter Führer durch Leipzig zu fein. E» handelt „vou deu haupt sächlichsten Gebäuden", „von den Zechörteru", „von deu Lavstschätzen", „von der öffentlichen Bewäfserung", „von der Huthschachtrl" uud „vou deu Lustbarkriteu". Al» Anhang enthält da» Buch eia Eo»vrrsa:ionöltxLon en minintnrv, so wie eiuen Plan von. Leipzig, von der Pauliuer- kueip« au» aufgrvommen. Da» Buch ist «it Witz und Humor geschrtehe». Ob e» praktisch ist, wögen dt» alten Herren da«, liaer, für »elche es wesentlich bestimmt ist, selber probirev. E» ist jedenfalls geeignet, ihnen zu ein paar scköue» Festtagen ta Leipzig d!« Anleitung zu gebe», sowett st» »icht diese Anleitung iu ihren jungen Freunden und Commtlitourn schon hin- reichend haben. Neues Theater. Leipzig, 6. August. Nach langer Ebbe kam gestern endlich einmal wieder dte Flut, nämlich vieFrauFlut derFrauvr. Peschka-Leutuer, die, nach glücklich vberstandener überseeischer Kunst reif» zurückgekehrt, felbstvtrständlich mit begeisterter Ovation empfangen wurde. Nun wird hoffeut- lich, nachdem auch di» übrige» Operumitglteder zurückgekehrt sein werden, bi« Oper überhaupt wieder iu Fluß kommen! Nicolai » ewig neu«, au musikalischen Reizen uud melodischer Frisch« so reich« uud beliebt« Oper: „Die lustigen Weiber von Wind- sor" gehört zu den auSbüudigen Toublüthen, de»»» auch bei theilweis« maugelhafter Besetzung der Rolle» uoch Duft uud Zauber genug bleibt, um fich daran zu ergötzen. Di« diesmalige ve- setzuug war durch die dermaligen Verhältnisse aufgevöthigt. und man mußt« deshalb vorlirb nehmen. Bor Allem gaben die beiden so lauge vermißte» Dameu Frau Peschka-Leutuer (Frau Flut) und Fräul. Boröe (Krau Reich) der Auf- führung Schwung und Applomb, wodurch fich auch augenscheinlich »di« übrigen Mitwirkenden mehr al» sonst beschwingt und fortgeriffen fühlten. Die wohlthuend« Verschmelzung vortrefflicher Stimme», der zweifellos exact» Gesang, verbunden mit munterer Actton, absolute Sicherheit und Accurauff» gewährten »inen Genuß, der für lange Entbehrung entschädigte und da» Gemüth er frischte. Frau Peschka-Leutner war erst am Som- abeud hier «ingetroffm, konnte also nur au «imr einzigen Prob« thetluehmeu, ließ aber, obwohl sie dte Roll« seit vielen Monaten nicht gesunger.. Sticht» von der Unterbrechung merken, und trotz der höchst anstrengenden Reis« haftete ihrer Stimm» kein« Ermüdung au: hell und rein w e immer perlten di« Töne hervor und dte bekannt» graziös«, geiftsprübeud« Darstellung-weise erhöh!« deu Reiz ihrer Leistung. Durchaus ebenbürtig stand ihr Fräul. Boröe zur Seite, uud wenn derselben auch kein» Extra-Ovation dargebrack: wurde, so kau» fi« doch überzeugt sein, daß die still« uud tiefer« Freude über ihr« Rückkehr die Herzen der prrtälvollru Operufreuud« erfüllt hat. Gewiß waren viele zugegev, die dies« ausgezeich net«, echt« Künstlerin, deren Verbleiben für da» Ensemble hochwichtig wäre, mit höchster «efrtedi- guvg wieder fingen hörteu. Lin« Altistin mit so schüLer, im Umfange stauueu-werther uud i» all«n Lage» prächtig kliugrudrr Stimme, dir nur vollen dete Kunstlnstuuaen bietet, sollt« man doch fest- halten uud uicht «inen Edelstein dahingebeu, dessen Kuustwerth nur Unkundige unterschätzen können. Herrn Speith, der sich bisher tu verschie dene» Rolle» mit wenig Glück versuchte, kann man zugeflehru, daß er fich viel« MÜH« gegeben und in der Darstellung de» „Sir John Falstaff" einige» Talent bewiesen hat. vermuthlich ist da» Gebiet deS Komischen sein eigentliche», wenigsten» eignet fich sein ganze» Wesen besser für Boßbuffo- Partien, al» für Pathetische» und Erhabeur». 2m Gesäuge blieb freilich grkßtemheil» schärfer« Aecemuattou uud vollere Stimmgebuug zu ver misse». Sei» Organ klingt am meisten souvr im gesprochenen Dialog, aber di« Einsätze im Gesang hatten weder Energie noch Bestimmtheit und dir Tief« erscheint zu wenig culttvi«. Bei öfterer Verwendung in komischen Opern bildet fich vielleicht noch da» Richtig« Hera»». Weniger Talent für Komik hat Herr v. Vou gar dt, der seinen Flut uoch zu sehr mit unbewußter Komik üb«'flutet hatte. Zufällig war die Roll« de« Eifersüchtigen dazu angethau, di« fahrig« und um sich schlagend« Gesticulatiou de» Sänger» relativ prssend «scheinen zu lasten, aber die Un- schvnheit dies« Evolutionen war doch zu störend, sodaß dt« Wtrkuug verfehlt wurde. Im Gesarg», der meist correct anöfi», «achtes di« herauSge» schrieen«» Kraftstellen evenfall» keinen anaeuehmru Eindruck. Frl. Gutzschbach genügt, als „Auua Reich" durchweg und verdient, vollen Beifall besonder» nach der Soloscrn«, nach welcher Her vorruf erfolgt«. Har auch ihr« Stimm« iu der
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