Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.08.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-08-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187208112
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18720811
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18720811
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1872
- Monat1872-08
- Tag1872-08-11
- Monat1872-08
- Jahr1872
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- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.08.1872
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Grftheütt täglich früh 6'/, Uhr. Lrt»t1i«> «t -«Prttü», JohamriSgast« LL. >«uuw «rdactmr Fr. HiW«. Eprrchsttmd« d. Viedaltw» »», n—»r uh» »„ 4-» Uh». Nnntzne der für die »Lchsd- stt^nde «mnmer defttmmtr» gnserntt tu den «ochnttagen tt< 8 k»r RnchmittagS. Anzeiger. Amtsblatt LcS Königl. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. Auflage 1V1V0. 7td«a«Mr»t,»rrt» vierteljährlich t Thlr. 7'/, Agr-, tncl. Bringerlohn l Thlr. 10 Ngr. Jede einzelne Nummer 2'/, Ngr. Gebühren für «Lxtrabeilaaen ohne Posldefvrderung 8 Tklr. mit Postbeförderung 12 Thlr Znferate «gespalteneBourgoiSzeilc 1 V,Ngr. Größere Schriften laut unserem PreiSverzeichniß Reclamk» uuler d. Nrdalttoiußrt«- die Spaltzeile 2 Sigr. Filiale: Otto Klemm, UniversitStSstr. 22. Loral-Lomptotr Hamstraße 21. W 224. Sonntag den 11. August. 1872. Die ua-steheude, auf dru Raub de« Stube« «»na Böckler bezügl'che vekauutmachunz de« U»tniuch»»ü«rtcht«ra beim Kre>«g«richt zu Stettin, welch« vurch da« Reichskauzleramt an da« Unizl. VLchfisch« «iuistertum d«« Juu«ru gelangt ist, wird hierdurch mit dem Bewrrkeu zur öffeut- ltch« Keuutniß gebracht, daß außer d«r von dem «ater der Böckler für Luifinduug seine« Krade« befttwwie» «elohnuvg von Fünfhundert Thaler» da« Köuigl Preußisch« Ministerium de« SÄunu za gleich«« Behuf« eiu, SiaalSprämt« vou Drethuudert Thaler» auSgesrtzt hat. Leipzig, dru 7. August 1872. Königliche Kret-Direettn». v. «urg«dorff. Bekannttnechung. helreffend da» »er«itzte äi'/,jährige Kind Anna Böckler. L» 24. Äuut d. I. ist zu Lrruru bei Lottz rn Neu - Vorpommern die 4^,jährige Tochter de« Dowatueupächter« Böckler daselbst, «nna Böckler, virfchwuubeu. Da« Kind hatte kur, ge- schmtteue« bloude- Haar, blau« Luge» und «tu« stark gebräunt« Gesichtsfarbe, «»sonder« kenntltch ist dassrlb« au «turr »uterhalb der ltukru Brustwarze befiudltcheu Schuittnarb«. Da« Kind, welche« hoch- und plattdeutsch spricht, trug ein rolhbunte« schottische« Kliid, eine röthliche Schürze, einen braunen mit schwarzem Sammet garutrten Strohhat, weiße Strümpfe und schwarze Lrderstiefeln. Dir sorgfältigsten Recherchen am Orte de« Verschwinden« haben keine Spur von demselben er geben» so daß e« mtadesteu« al« höchstem wahrscheinlich angesehen werden muß, daß daS^Kind durch einen Zufall verunglückt ist. E« ,st vielmehr der dringendste «erdacht entstanden, daß dasselbe in verbrecherischer Weis« geraubt und daß dieser Raub von einer der vielen Zigeuner- und Land streicher-Bauden verübt worden ist, die al« Hausner resp, Gaukler vou Dorf zu Dorf wandern und die größeren Städte sowie die HauptverkehrSwegr meiden, häufig in den Wäldern oder im Getreide lagern und gewöhnlich in mit Plänen überzogenen und mit Pferden oder auch Hunden bespannten Vagen mit Weib und Kind da« Land bettelnd durchstreifen Anscheinend besteht unter diesen Ban de» ein« förmlich organifirr« Verbindung, indem sie an gewissen Crnnalpuncten, einsam belegenen Dörfern, die Ae auf ihre» Wauderuugru berühren, durch Mittelspersonen ron einander Nachricht erhalte». L« ist im hohen Grad« wahrscheinlich, daß da« verschwundene Kind in die Gewalt einer solchen Bande geratheu ist und seitdem beständig au« den Händen der einen in die der anderen befördert wird, um dadurch den Nachforschungen uach stimm Verbleib entzogen zu werdrn. Leider habru diese Nachforschungen auf «in, fichire Spur noch nicht geführt. ES ist bisher gerichtlich nur festze- sielll, daß a» verschiedenen Orten uud zu verschiedenen Zetten drei der vordeschrirbenen Banden rin Kind bet sich geführt haben, besten GesichtSzüge ein« große, »ach Angabe mebrerer Zeugen sogar sprechende Aehnlichkeit mit einer vorhandenen wohlget,öfteren photographischen Abbildung der U»»a Böckler hatte», daß sie aber diese« in ihrer Gesellschaft gesehene Kind bet ihrer demnächst ftattgesiudeuru Festnahme »rcht mehr bet sich führten Bei der ersten dieser Banden, di« am 10. d. Mi«, zu Swtaemüud« verhaftet ist, wurde je»,« Kind gesehen, als dieselbe am 28. Juni auf der Zechertuer Fähre »ach der Jusel Usedom übersetzte. Bei der zweiten, die au demselben Tage in der Stadt Prrcun im Rrudower Kreise verhaftet worden ist, war da« Kind am SO Juni, al« sie Ptvcuri passtet«, gesehen werde». Bel der dritte» endl ch hat man da« A»d «me 8»- Juli i» de« Torfe Marti» uuwrit Peueuu roch kurz vor der an dem Abend desselben Tagest daselbst statige- fuvrtLeu Verhaftung derfelbn» gesehen. Zwei zu dieser Baad« gehörig« Weibspersonen hat,ca bei ihrer polizeilichen Vernehmung angegebrv, da« Kind iv einen nahe belegenen Waid gebrecht und tort erwürgt zu haben, vor Gericht haben st« jedoch diese Anzcben wid rrufev, und di« stattge favdenm Ermittelungen haben auch keine Umstände ergeben, v.e sur dir R chUgk.it jm:r Landen sprächen. vielmehr erscheint e« bei Weitem wahrscheinlicher, daß e« dieser Bande, welche a,n Tage ihrer Verhaftung von einem Gendarm verfolgt ward, gelungen sein wird, sich vor ibrrr Ergreifung bet Kinde« zu entledigen und dasselbe in die Hände einer anderen Bande zu befördern. Auf welche Weise dir« geschehen ist, hat bisher noch nicht aufgeklärt werden können. Die Mitglieder der erwähnt« Banden, welche hartsäcklg leugnen, überhaupt ein fremde« Kind bei sich gehabt zu Hab«, find i« gerichtlich» Haft genommen und e« wird gegen dieselben beim htlfize» Gericht dt« Untersuchung »egen Menschenraubs« resp. «egen Begünstigung otefeS Verbrechen« g-jlchit. Zu einem befriedigenden Ergebniß kann die Untersuchung jedoch nur führen, wenn «S gelingt, da« Böckler'sch« Kind wieder aufzufind« Di« bisherigen Nachforschungen nach dem verbleib de« Kind»« haben aber leider bisher nur soviel ergeben, daß dasselbe wahrscheinlich von der hiesig« Gegend allwälig weiter enifernt worden ist. Da« Interesse der Untersuchung verbietet »« zur Zeit, nähere hierauf bezüglich« Nachrichten mitzuthrilen. Da da« Kind anscheinend au« den Händen der einen Vaud« in di« der anderen übergeht, so kann nur et» rasch»« und entschlossene« Handeln bei Ergreifung einer solches Band«, tu deren Händen da« Kind vermuthrt werden darf, zu dem erwünschten Ziele führen. Leider scheinen die Schuldigen ihr Entkomm« nicht selten der unter der Landbevölkerung graf- sirenden abergläubischen Furcht vor Zigeunern zu verdanken, vud wird dadurch den Behörden ihr« Ausgabe in hohem Grade erschwert. Der einheitlichen Leitung der Rrcherch« stellen sich aber dadurch große Schwierigkeiten entgegen, daß au« den verschiedensten Gegenden häufig dt» Nachricht eiugrht, daß da« Kind ta den Händen dieser oder jener Bande resp einzelner Landstreicher gesehen worden sei, ohne daß ein weiterer Bericht über die näheren Umstände sowie darüber erstattet wird, ob und mit welchem Erfolge die Nach forschungen betrieben werden. ES ist sogar nicht selten der Fall, daß man da« Kind an einem und demselben Tag« an wett von einander entfernten Ort« gesehen haben will. E« wird daher ei» jeder, der ein« Spur vou dem verbleib de« Kinde« entdecke zu haben glaubt, gebeten, persönlich Alle« aufzubieten, um darüber Gewißheit zu erlangen, und sofort der nächsten Polizeibehörde vou setneu Wahrnehmungen Kenntniß zu geben. An dir verrhrlich« ZeituegS Redaktionen aber ergeht baö Ersucken. die ihnen vou Privat« zvgrhendeu Nachrichten ungesäumt zur Prüfung an di« nächste Polizeibehörde gelangen zu laffen. Dir sämmtlicheu Polizeibehörden aber uud insbesondere diejrutg« der kleineren Städte und Docker ersuchen wir dringend, sich der Recherch,» nach dem Verbleib de« Kinde« mit allen ihnen zu Gebot« steheadea Kräften zu unterziehen. Fall« dabei die Feststellung der Identität de« Kinde« m Frage komm« sollte, so wolle man nicht unberücksichtigt lass«, daß wahrscheinlich in Folge der B.rwahrlosung, welcher da« Kind seit seinem Verschwinden auSgesetzt gewesen ist, die äußere Erscheinung desselben eine nicht unerhebliche Veränderung erlitten Hab«, eine solche vielleicht auch absichtlich mit demselben vorgrnomm« sein wag. Indem wir schließlich an dir Polizeibehörde» da« Ersuchen richten, alle Nachrichten, die auf die Spur d:« Kindes zu führen vermögen. UN« ungesäumt und schleunigst unter der Adresse „Königliche« K-tiS-Gericht, Untersuchung« - Richter ^ zugehm zu lasst», bitten wir die sämmllich« Zrttuagö-Rr- bactionen um Veröffentlichung dieser Bekanntmachung. Stettin, den 24. Juli 1872. Königliche» KreiS-Wertcht. Der U^lers'.chuugS-Richter. LS. Versammlung Deutscher Naturforscher und Aerzte. V*s»r Geschäft- Büren« tff »n« hrnte im Augnffeu» -kr. I parterre, Ktr- chenffügel. Wer bitte» die Herren der verschiedene» AnSschnffe die Rosetten Gönn» tag- Vormittag daselbst in Empfang zu nehme». Ied r T-eilnrhmer erhält etue Schleife, die nur i» diescm Düreau auSge- grbea werden. Do« Eouutag an erscheint täglich ei» Tageblatt der Dersaennelnng, das gegen Vorzeigung der Karte» im Büreau »ertdeilt wird. Die hlrfigen V wohn er, welch« e« noch utcht gethaa habe», werde« gebeten die etugeiadeuen t^äste sofort in «useeem Bürean auzumelde», um ihre Woh- n»«ge» in dt« Bisten d«S TageblatrrS rechtreitlg eintrage» zu könne». Dt« Tbetlnehmer treffen zum größte» Thrtl Sonntag uud Montag, de» IR. und August hier et» und bitte» wir die Quartiere bereit zu halte«. Dt« Geschäftsführer. Lm Nachtrag zur Lelsuiger Lrhrervrrsammluug. Außer d« im Lagtblatt zur Keuutniß ge bracht« Hasptvorträgru der allgrmeiu« sächs. Lrhrnvechmooluug i» Leißuig wurden noch eia« Reihe «derer, nicht mtuder wichtiger „Lehrvor- träg," erhalt«. Der Rau« vergönnt »»« nicht, z v. ans bi« Vorführung de» „Semeiomelodios" von Herrn Lehrer Früh an« Dresden -der auf de, Vortrag über mathematisch« Geographie von Herr» Semiuaroberlehrer Püschwaua au« Grimma näher riazogehen. Vir -landen aber im Interesse Leipzig« den v-rtra- dt« Herrn Kirchhofs, Lehrer« der ». Vürgerfchule Heer, dem Pablicvm »icht voreuthalti, zu soll«», d« derselbe sich mit Prof. vr. Bock'- plastifch-authropologt- sch«» Lehrmittel» beschäftigt: Gr laut«: L« war dnrch di, Fürsorge de« wrchrltch« Localevmtlt- >» Lei-nig et» freundlicher. Heller «nun tu der »au» Büraerschnle der Rusfimlung der plastisch-anthropologische» Lehrmittel «gönnt worden. Und so macht« «» de» Unterzeichnet«» Kunde, fcho» ehe er üu« bestimmt« Frist — Mmtag, b. August, Nachmittag« «—6 Uhr — daz, bestimmt hatte» de» stark zufrageuden Be- fucheru der Ausstellung Anlkuuft über di« au« de» Atelier de- Herrn Gteger juo. in Lcipz g hervoraegaugene» Präparate z« gckeu. Nicht blo« verufS-euoffe», besonder« auch Turnlehrer ,»d andere College», die den Organt«mu« de« m»schlichen Körper« z» ihrem Stndiu» erhobeu »u haben schiene», sondern anch anßer deu Lehrer- kreisen stehend« Besucher der L»-stell»,gen folg te» den AnSführnna«» de« Interpreten, der sich »atiirhch auf da« Wesentlichst«, uud diese« mit Auswahl z« defchränken hatte, mit der ungetbeil- testeu Aufwerkfamkttt. Uud die authropologisäreu Lehrmittel vrrdieueu «-. E« kouute utcht um. aauaeu werdeu, Einig,« an« der Geschichte der Eatstrhnug dieser Bräparate z« erzählen, und so erstattet, sich der Vortrag Aug,ficht« der auSg» stellte» GegeustLud« kur» gefaßt »u Folgendem: Denken wir »»« i» elurr Lorftadttstraße Leip zig«, fern vom Geränsch der WeU, «me« kleinen -arterresaal, drfie» hell« Fenster ta ein,» Garten hiuauSgrhen, und deft«» Lände -»ziert si->d mit «Mn Meug« Modelle; in der eiue« Lck« di« GtzpSkästev, die wie Wehlkästen eine« Müller« auSschaueu, gegenüber «tu kleiner Kanouenofev, in wtlchem Leim pekocht wird. Stellen wir uns vor, wie hier am Tische di« Form gezimmert uud in fit, wenn sie zujamm«vgestrllt ist, de, Gyp«- brei gegossen wird; wie dort die Modelleur, und Bildhauer mit ihrem Stifte meißeln oder glätten, die Maler Farben mischen. Inmitten aber steht der Meister, uach Lnatomeaart hnndSLrmttch uud da« Secnmrffer m der Hand, vielleicht ein frische« Gehir» ta Sptrttu« vor sich, um immer wteder auf die Natürlich», »icht „praffelnde" Farbe de« Grau htazuwetfev. und um die genauest« Rich tigkeit de« Quer- oder Lenkrechtdurchfchuitte« fest- justelle». So habe» wir «iu- der beiden Atelier«, au« deue» dt« ausgestellt«» Präparate hervorgegangeu stud. Wir köuueu st« pädagogisch« Atelier- neunen. Denn «- vereinige» sich hier di« anatomische 'Wissenschaft mit Bildhauers und Malerei, um sich i» deu Dienst der Pädagogik zu stellen. Zwar hatte mau fcho« plastisch, Nachbtlbuugeo für den Wedtciuer, di, tu Nürnberg gefertigt wurden uud »och gefertigt werden. Aber der Preis derselben ist, wrtl sie au- Wach« und Pa piermache gebildet sind, für die Volksschulen un- erschwinglicb. Herrn Prof. Bock iu Leipzig gebührt der Ruhm, die überaus wichtigen und unentbehrlichen Lehrmittel der Volksschule zugänglich gemacht zu habe», indem er tüchtige Künstler gewann, welche uack» seinen Angab«n GypSadgüffe veranstalteten. E« ist ihm dieser Ruhm um so ur.gesämalrrter zuzuerkenuen. a!« er bi« jetzt für dt« gute Sach« nur Opfer an Zeit und Geld gebracht hat. D.uu man a»ch im ^eLöZn'.ichtu L»dra sagt: „Die Masse muß r« bringen!" so bringt doch hier auch bi« Masse nicht«! Wenn z B, wie r« vorsekommea ist, 100 Au. gen auf eirmal bestellt werden, so mvftm die Glaskörper erst b»ssnter« in Warwbruun gebta- seu werden. Amerika, Rußland. Coniiartinoyrl dab.n Präparate bezogen, in Orstrrre ch find sie sür all« Lehrerseminare in Aufsicht ge ommer. Aber der schwedtkche GvpS ist eir sehr lir-uee- Materiol, und dt« Lrdeittktäft» stod Kunstlrrkräste. Doch e« wäre unwürdig mich noch länger dar- über z» verbreiten. ES ift e»n unumftögticher Satz, daß va« Ge hirn da« Organ v«s Gerste« ist. Diese Wahrheit zwingt di« PLoagogen, darauf bedacht zu fein, daß v:es.s Organ, weil e« der Sitz der geistigen Thätigkelteu ist, in seiner Gesundheit erhalten, geschont werde. ES wird stet« leiden, wenn e« üderangestreagt wird, wenn ,S zu heftig gneijt oder gewaltsam erschüttert wird. Darum ist e« die erste Psi.cht der SanitälSpädagogtk, getsitg« Arbeit mit Liahe abwrchsela zu laffen, dt« Arbett stetig vorzunehmen und die klimatischen Einflüsse, besonder« Wärme in der Schul« nicht zu tguo- rtren. Daß starke Erschütterungen de« Gehtru«, wie Schläge, Störungen iu der Htrnthätigkett Hervorrufen können, da« braucht nicht erst erwähnt zu werden. Wir sehe» iu dem zuerst zu betrachtende« Prä parate de« GeLtrv« bi« ganze volle Hirnuuffe vou oben, nachdem die Echädeldeck« abgwom- men ist. Sie »st durch einen tiefen LänzrSschuitt in zwei Hälften, Hemisphären getbeilt Beide Hälften zusammen bilden „da« große Gehirn". Diese- grrß» Gehirn zeichnet sich durch darmähuliche Wiuvuugen au« I« mehr Gehtrnmafie. desto mehr solcher Windungen. Breiten Sie ein Taschentuch au« und fasten Sie r« in die hohl« Hand, so werden Sre dieselbe Erscheinung der Windungen leicht wahrqehmen. Je größer da« Taschentuch ist, desto Mthr Windungen wird e« machen. Du« 2. Präparat zeig» uv« da« Gehirn nicht von oven, sondern von uoten: zurrst wieder da« große Gehirn mit fernen Windungen, und da- H aler LaS „kleine Gehirn"; unterhalb de« klei nen Gehirn« befindet sich das „verlängerte Mark", d>« l,tz.e Fortsetzung m« Rück.nmurk,«, ferner besonder« dir Sehnerveukreuzung und deu Riech nerv üb-rhauot 12 Paar Gehirnnerven. Da« hauptsächlichste Verd ndungSglred de« gro> ßm urd kleinen Gehirn- ist der „Balken". Bei ein:m s nk ech en Durchschnitte le« Gehirn«, wie er im 3. Präparat» dargesiellt ist, erscheint unS da« kl ine Gchirn, wie rin Baum, den man in der Theo ,.L bei Sbaum" nennt, obgleich vir eigentlich' L der.Sft ll« unterhalb desselben am ver längerten Mark liegt. Da* kleine G'hirn h>t mit der GeisteSarbert nicht« zu lbun, sondern rst nur für di« willkürlichen Bewegungen da. Die eigentliche geistige Thuttgkru vollzieht sich vielmehr tu dem „Rivdeugrau", welche« wir am 4. Gehirnprävarate deutlich wahrurhm'n köuueu. Da« 4. Präparat zeigt uu« eiueu Querdurch- schnitt mit «e>ß«r und grauer Maste. Dt« erster« besteht au« Nrrvenröhren, welch« die Zubringer der Eindrücke für da« Rlndeugrau find, vergleich bar den elektrischen Drähten, di« iu den Apparat auSlaufen. Der Apparat selbst besteht au« Hirn zellen, BlLSchea mit Körnchen gestillt. Da« Wese» der Geistesarbeit, die dort ihre« Sitz hat, kau» »icht ergründet «erden, aber daß st« dorr statt hat, darüber ist Niemand mehr in Zweifel. Dir nehmen an dem erwähnten Präparate noch «tue «arktrt« Stelle wahr. Da« ist ein Schlag- flußherd, welcher in Folge von Zerreißung von Blutgefäßen entsteht. Wenn der BlutanStritt nur gering ist uud dt« Htrnsubstanz noch utcht zerstört hat, so wird da- Blut wteder aufg«sog«u, und all« Lähmung ver schwindet, wie e« Sbnlich bet einer Brausche g«. schieht. Ist die Maste aber zertrümmert, so er folgt Lähmung oder Tod. Immer aber erfolgt dir Lähmung, immer hört die N«rv-athäiigk,il aus der entgegengesetzten Sette di« Schlagfluß- Herde« am Körper auf, weil die Nerven gekreuzt tu da« Hirn sich erstr«ck«n. E« dtSpontren z«eierl«i Ding« zur Bildung eine« Schlcufluste«. Entweder ist dir Gefäßwand de« Blutgefäßes zu f.tt, so daß sie letchier zer- retßen kann; oder d e Wand tst zu starr uud zerbricht darum leicht. Also besonder» seitsüchtige Leut« und ältere Personen haben sich davor zu hitien, taß sich da« Blut in den Bluizefäßen deS Gehirns nicht au- häuft. ES häuft sich aber da« B'ut dort an, emwal w«un s»r Aoftuß vom Gentin nach dem Herzen erschwert ist, daun wenn der Zufluß nach dem G-blrn o-ü?ig'rl ist. DmS Sk-'ger de« Blute« und Uebei häufen tn den Gefäzra de« Gehirn« wird hervorgerufca durch AtteS, «ack Herzklopfen Verursacher, kann, aufregende Gfträr.ke u A, Hirdrrniff, de« Abstöße.« ^o« den Hirn- blut«p»sc.ß n sind euge Kle.duNf, ftacke« Huster, P'st 4 u s. w. Hab n wir nun an Vit 4 vorliegenden P äoarair rm Stück GesundhtiiSl'hr« w»l v'p k t'pfi, so können wir euch rir.mal die ästhetische Sette her- vvrkrhrrn.
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