Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.08.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-08-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187208288
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18720828
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18720828
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1872
- Monat1872-08
- Tag1872-08-28
- Monat1872-08
- Jahr1872
-
-
-
3962
-
3963
-
3964
-
3965
-
3966
-
3967
-
3968
-
3969
-
3970
-
3971
-
3972
-
3973
-
3974
-
3975
-
3976
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.08.1872
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Erscheint täglich früh 6»/, Uhr. -»» bank -Bk. 5. 2. - Nr»«No, »»» Lrpctzttto, JohanneSgaff« 33. Verantw. Redactrur Fr Sprechstunde d. Redactiou «crmillag« »oa it—i2 Utzk N>>ch«i»a,« vo, «—b Uhr. , »2. so. >s. 1882 04'/^ TligMM Annahme der für die nächft- salgende dtummer desttmmtne Anscrate in den Wochentage!» dis 3 Uhr Nachmittags. Anzeiger. Amtsblatt dcs König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. Auflage 1N10V. Rdonukmrnlrprrt» vierteljährlich I Thlr. 7'/, Ngr» incl. vringcrlvhn I Iblr. IO ttegr. Jede einzelne Rümmer 2'/, Ngr. Gebühren für Ektrabeilaaen ohne Postbesvrderung 9 Dhlu mit Postbeförderung 12 Thlr Fnseralr 4gespalteneBourgoiszeile 1 '/»Ngr. Größere Lchriften laut unserem Preisvcrzeichniß. Nectamcu uatcr d. Ledaetta»,strich die Spallzcile 2 Stgr. Filiale: Otto Klemm, UinvcrsitLtSstr. 22, Louis Lösche. H<>instr. 2', part ^ W Ltl. Mittwoch den 28. August. 1872. Zu der tu Nr. 138 de» Tageblatt» bekannt gegebenen Tage-ordvung für die heute stattsindende öffentliche Sitzung der Stadtverordneten komrut noch hinzu: Gutachten de» BauauSschuffe» über den Umbau der IV. Bürgerschule. Bekanntmachung. Nachdem da» Königliche Ministerium de» Innern dt» GenoffenschaftSorduung der unter dem Namen „Genossenschaft für Bntchtiguvg der Rietzschk« bti Reudnitz" zusamt»,ngetrtteurn Genossen« schaft mittelst Decret» vom 10. Juli ds». 9». bestätigt hat, blabstchttge ich dt» nst« Genossenschaft«. Versammlung ARtt<»och de« A. Septeweber ds«. I». Bor«ttt«gS S Uhr tu de« SeweetwdeAwre«« zu Mewdwttz abzuhalten. Sämmtltch« GevoffenschaflSmUglirdrr werden zu dieser Versammlung, iu welcher unter Anderem ») dt, Wahl eine» Lorstaude» und Ausschüsse» vorzuuehmen, d) über die Art und Weis» der Aufbringung der Geldmittel kehuf» Ausführung der Anlage Bcichluß zu kaffen sein wird, mit dem Bemerk,» hiermit vvrgeladeu, daß ein zahlreich«» Erscheinen der Betheil'gtrn erforderlich ist. Leipzig, am 23. August 1872. D-r Köwtglich« (kowewetffar vr. Spann. Regierung S-t sseffor. Bekanntmachung. Di« unterzeichnet« Jmmaniculation» Commission «acht hierdurch bekannt, daß die Vorlesungen auf hiesiger Universität im bevorstehenden Winter.Semester a»» 2». Oktober ihren Anfang nehmen. Verzeichnisse der iu dem gedachten Halbjahre zu haltenden Vorlesurgeu sind iu der Unlverfität»- kanzlet und tu der Univerfi'.SlS-Buchhaallnng (Qunftroß, Nr. 30) zu entnehmen. Leipzig, am 19. August 1872. Die IweweatriewlatioeeS-Eowewetsfio«. vr. Fr. Zarncke, Hehler, d. Z Exrector, zugleich in Vertretung de« Herrn Uaiv «Richter. Regierung-bevollmächtigten Krei-dirrctor v. BurzSloiff. !-) '/«- 3t"/,. 25. '/.- ur —- lrv,. iüo»/.. !8. "7'/» 8 kr rbru.l» r. 0. l« u- 0. Vs kr »2 « u. 6 1 3. -2 u. 6. ven Herren Stadtverordneten bringe ich da» nachfolgend« Schreiben de» RalhrS zur Keuntniß. vr. Georgt. Nachdem die Aussicht mehr und mehr aischwun- den ist, daß zur Erinnerung an den glorreichen Krieg und dt» daran» hervvraegangen« Wieder- aufrichmng de» Deutschen Reiche» von Reich»« wegen rin bestimmter Tag al» nationaler Fest« tag angeordnet werde, oder daß ohne solch» An ordnung eine freiwillige Einigung hierüber statt« find«, so hatten wir uv» darüber schlüssig zu machen, welche locale» Maßnahme» in dieser Be« ziehung unsererseits zu treffen seien, insoweit hier bei überhaupt behördlich» Anordnungen wirksam sein können. Wtr find hierbei davon auSgegangen, daß der Schwerpunkt der nationalen Feier weniger in der Erinnerung an «in« siegreich» Entscheidungs schlacht zu suchen sei, al» in der Erinnerung an die dura» den gemet samev Krieg und Steg ver- anlaßte Wiederherstellung der dentscheu Einheit und B^ritv.*wng d'S Deutschen Reiche», sowt« ferner davon, daß rS hauptsächlich darauf ankomm«, durch solche nationale Gedenkfeier dev patriotischen Sinn in d-r Juxend lebendig zu erhalten und deshalb wesenliich die Schulen an der Feier zu beihetligeo und endl-cü, dcß die behördliche Anorduurg sich aus d',r Schulen «erde beschränken müssen, und da» der frei'.n Betheiligung der Bevölk«. rung übnlaffiu werden müsse, aber auch gehofft »erden könne. Hiervon ausgehend würden wtr am liebsten den 18. Januar zum Schulfefltag ge wählt haben, al» den Tag der Prcclamirung de» Deutschen Kaiserreich», wenn nicht für diesen Tag dir winterliche JahreSzett einer Schulfeier mancherlei Beschränkungen auferlegt«, für welch« ta» Provinzial'Schulcollegium iu Berlin, wie «v» scheint sehr zweckmäßig, die Form «ine» „Sommerschulfeste» im Freien" empfohlen hat. Wir haben daher für dies« Schulfeier den Tag d«S Friedensschluss«», 10. Mai, gewählt, da an diese» Tag sich di« Erinnerung sowohl an di« Heldenihaleu de» Kriege», al» au di« großen Er. folg« de» Kriege» und dt« Begründung de» Deut- scheu Reich» gleichmäßig ««schließt. E» ist auch zu hoffen, daß die Feier diese» Tage» in dru Schulen allmLlta ein« allgemeiner« »erden wird, wogegen «tu« Schulfeier am 2. Septbr. iu ganz Süddeuischlaud »uthuulich ist, weil um diese Zeit dort allgemein« Schulferien find. Auch iu Dresden hat man dt« locale Feier auf den 10. Mai festgesetzt. Wir habe» daher tu Ueberetnstimmung mit dem Herr» Evhoru» b«. schloffen, schulinspectionSwege» all« Schulaustalteu in der Stadt aufzuforder», den 10. Mai kl einen Schulfesttag zu fein» zur Erinnerung an di« Heldeuthate» de» Kriege» und dt« daran» her- vorgegangen« Begründung de» Deutschen Kaiser« reich». Natürlich werde» wir den festlichen Cha« rakter de» Lage» auch äußerlich durch Flaggen der öffentlich«,» Gebäude bezeichnen und hoffen, daß auch di« gesamuu« Bevölkerung au dn Feier de» Tage» sich betheiltgeu wnd». Neben dieser Schulfein am 10. Mai glauben wir der Erinnerung an dt« bedeutungsvolle Schlacht bei Seda» am bevorstehenden 2. Septbr. einen Ausdruck dadurch verleihe» zu sollen, daß wir den öffentlichen Gebäuden Hreu Flaagenschmuck geben, di« Gräber dn Gefallenen mit Blumen schmücken und Abend» dt« großen GaScandelaber auf dem Markt u. s. «. leuchte» lasten. Wir glaube« vorauSsetzeu zu dürfen, daß auch da» PubÜcum seinerseits erun Auszeichnung diese» bedeutungsvollen Tage» sich auschlteßeu wird. Indem wir hoffen, de» Einverständnisse» dn Herren Stadtverordnete» hiermit uu» versichert halten zu dürfen, unterzeichne» wir mit größter Hochachtung. Leipzig, de» 24. August 1872. Der Rah »er -ladt Le^zig vr.-ach. rechter. Aus Stadt und Land. * Leipzig, 27. August. Wie da» amtlich» „Dr. I." meldet, hat Se. Maj. der König geruht, dem vr. meä. Lippert-Dähne in Leipzig da» Ritterkreuz vom Verdienstorden zu verleih««. * Leipzig, 27. August. Eine Verordnung, welch« dt« KreiSdirection iu Bautzen zur Keuntniß der Brtheiligten gebracht hat, beweist recht deut» lich, daß di« Bestrebungen zur Abände- rung der Kirchen, und Synodal-Ord- uung bei dem gegenwärtigen Leiter de» EultuS« Ministerium» auf großen Widerstand stoßen. Wenn irgend eine Bestimmung al» uvfreisinuig und unpraktisch empfunden wird, so ist e» die, daß bei den Wahlen zum Kirchevvorstand Diejenigen sich allemal erst besonder» «»melden müssen, welche ihr Wah'.rtcht auSzuüben gedenken. Die ln die sem Jahre in Löbau abgehaltrnr Dtöcesanver- sammlung hatte beschlossen, au da» Culluken ni- stertum La» Gesuch zu richten, e» möge auf Be seitigung dieser Bestrmmung hirwirken. Seiten» de» CultuSministertum» ist darauf der Br» scheid rrlafftU worden, daß „«» in dem Umstand«, daß sich di« bezüglich der erforderlichen Aumc». düng der Stimmberechtigten daselbst ertheilie Be stimmung an einzelnen Orten nicht voll,m« dg bewährt hat, kein« ausreichende Berank ssin.; zu finden veruöze, um Seinerseil» auf «i.r Moor- ficalicn dieser wohlerwogenen voeschlift zu kommen." * Leipzig, 26. August. Siu französischer Rechter unoiger haue in einem au den He'au?. gebe: der „Wcchenfchrift für deusch«» Handel» ur.d Wrchsrlrecbt" gerichlelrn Schreiben, H-.rrn RechtSanwalt vr. Calm in Leipzig, seine Unzufriedenheit über di« Rechtssprechung deL deutschen Reich». Ober Handelsgericht» in Sachen de» französischen Wechsrl-MoralormmS zu erkenne» gegeben und unter Aoderm gemeint, baß da» UrtheÜ de» gedachten Gerichtshöfe» unter dem Einflüsse der politischen Leidenschaften ent. standen sei. Hnr vr. Ealm widerlegt diese An» sicht in der letzten Nummer seiner Zeitschrift in trefflicher Weis« und bemerkt dem französischen Brufschreiber: „ES ist uicht Gebrauch in Demsch- laud, daß die Fürste» «ud di« Gerichtshöfe sich gegenseitig belobhudela, wie e» Napoleon I. und Setgnette, Prästdevt Ihre» obersten Gerichtshöfe», am 25. Frimair« de» Jahre» VI. thatev. Da» Leipziger Obergericht hat deu Kaiser Wilhelm bei dessen Rückkehr au» dem Feld« nicht beglück« wünscht, aber wir wissen, daß eine Deputation de» Pariser CaffatiouShofe» dem vürgergeueral Bonapart« „die Bewunderung und Dankbarkeit, welche ihm der fiegretchr Held von Italien, der Gründer der Freiheit, einflößen" bezeugt hrt." * Leipzig, 27. August. In Nummer) 231 d. Blatte» iheilteu wir mit, daß Herr K. John Stratton, Fabrikant musikalischer Instrumente iu Gohlt» bet Leipzig, sich erboten Hab«, deu Instrumentenmachern im »bereu Loigtlande zu bessere« Verdienst zu verhelfen und d»-halb mit seinen dafigeu Eoncurrruten iu Zwtst gerathev sei. Hnr Stratton hatte di« Richtigkeit seiner Anschauung tu einem offenen Briefe dazulegeu versucht. Darauf haben »uu 27 Fabrikanten und Jnstrumeutiuhändler in einem off«, neu Brief« geantwortet und erklärt, daß st» zwar «in plötzliche» Aufschlagen dn Verkaufspreis« ia allen Artikeln und zur Höhe von 25—50 Pro-', im Int,reff« NeuktrcheuS nicht wagen möchten, daß sie dagegen zugebeu müßten, daß die Preis, mancher Artikel, di« seit Langem stetig tu di« Höhe gegangen, steigeruugSfähig seien. Einem Versuch» zur Errichtung von Associationen der Arbeiter Nruktrchev» zum Vertrieb» ,-rer Fabrikat, wollten dir Uatnzeichner ruhig zusehen; daß aber Hnr Stratton au deren Spitze zu stehen befähigt sei, schienen st« bezweifeln zu müssen. Derselbe venutz« im Geigen, und Blechinstrumenteufach« iu der Leipziger Gegend billige weiblich« Arbeit», kräft« mit deu niedrigsten in Nruktrchen gleich, kommenden Löhnen, wa» doch bei der Verschieden heit daß Preise» der LtbenSbedüifriss« in beiden Gegenden «iu meverhältuißmäßrger Lohn sei. Endlich halten bi« Herren in Nruktrchen dem Manne, der einen Meffia» für di« Arbeiter spielen «olle, entgegen, daß st« nicht eigeutlich« „Com« Mtssionairr" seien, wie er sagt, indem sie Lager hielten, lang« Credit gewähren und daher mit sehr vielem Capital« arbeiten müßten. Endlich verwahren sich dieselben dagegen, al» ob sie blo» für di« Bereinigten Staaten Nordamerika« arbeiten wollten; sie hätten vielmehr in ihren Beziehungen zu England und Rußlard, zu Central- und Süd- Amerika, zu Spanien, Portugal und dem Orient in mehreren Artikeln, namentlich Blech«Instru menten, feinen Clartnetten, verschiedenen Saiten« sorten u. A. mit der französischen Fabrikation zu concurriren, wo ein« Preissteigerung jetzt ganz unfiattbaft wäre. * Leipzig, 26. August. Am gestrigen Nach mittag ging ein dem GutSb«sitz«r Krobitsch in Markkleeberg gehöriger RapSstroh« filmen in Flammen auf. Ein noch nicht neun Jahre aller Sckulknab«, der Sohn eine» Land arbeiter» au» Markkleeberg, hatte ihn in Brand gestickt. * Leipzig, 27. August. Zur Herstellung einer möglichst geraclivigtn Bahnverbindung der StäNe Rtesa uns Nossen bestehen dermalen zwei Consortien, da» eie:« mit deu Bürgermeistern von Rreka und Neffen, ea« andere mit dem Ba qaier Grump-tt in Dresden an der Sp'.tzr. Der Zwcck ke.ver Consortien ist. durch Erbauung der obgedachlen eiwa 1' ? Mnlen lärmen Liner eine B'rbtnourg zwffckrn Berlin und Prag r,sp. Wern über Neffen, Fretberg, Bevx nach Peaz resp. über Pilsen und Buh»«» nach Wien zu ergänzen, wie sie directer wohl r icht gefu-den werden kann. Beide Ccnsortten divergiren indeß tu ihren Prosteten insoweit, al» da» erstere in Niisa dir Elbe Überdrücken und stnseil» derselben sich an die proMine direct, Berlin-DreSdner Bahn anschließen will, während da» zweit«, im Ganzen derselben RichtungSlmi, folgend, nur bi» Riesa selbst zu gehen und sich dorr an di« Leip zig-Dresdner und Chemnitz Riesaer Staat»eisen- bahn anzuschließen beabsichtigt. Bride Leuten oder vielmehr diejenige der beiden, welcher in Zukunft di« Verwirklichung zufallen wird, bieten außer dem obenerwähnten Zwlck noch den Nutzen, daß mit ihr der reichgesegnete Landstrich, die sogenannte „Lom- matzscher Pflege", welche von ihr durchschnitten wird, di« langersehnte Eisenbahnverbindung erhält. Bon beiden Consortien scheint dermalen da» zweite tu seinen Arbeiten weiter vorgeschritten zu sein; r» hat di« Vorarbeiten, welche von dem Ober» Ingenieur Jäger angeferttgt worden find, beeudet und auch bereit» der sächsischen Staat»regi«rm»a unter gleichzeitiger Beibringung der Geldbeschaf« funa-wodalttäteu zur Prüfung unterbreitet. Ob dereinst nach Ferttastelluug der Linie di« Gesell schaft deu Betrieb in eigene Hände nehme» wird, darüber sind selbstverständlich im jetzigen Bor stadium. in dem sich dt» Angelegenheit befindet, sichere Angaben unmöglich; di« Lage der Bah» scheint jedoch auf «ine Ueberlaffung de» Betriebe» an die Leipzig. DreSdarr Eisenbahn. Compagnie htnzuweisen. * Burgstädt. 26. August. Nach der Anreig« de» Fabrikarbeiter» jTrommer au» Schweizer« thal ist derselbe am gestrigen Abend auf dem Weg« von dem genannten Ort« bt» zum Gast- Hof« „Bellevue" von dreiMäurern augefalle» und seiner Baarschaft im Betrage vo» etwa 5 Thalerv beraubt worden. * Dad Elster, 26. August. ES wird für Biel« von Interesse sein, zu erfahren, daß da» hiesig« «ohlbekauvt« Hotel dr- Herrn Knoche „Wettiner Hof" t» ander« Hände übergeht, indem e» um den Pret» von 50,000 Thlr. von einem Herrn Wittkopp in Berlin gekauft worden ist. Derselbe will da» Gebäude umbauen, den ganzen Betrieb de» Geschäft» «rwritern, unter andern «i» kleine» Theater errichten, «ine eigene Cap,II, halte» rc. j Dresden. 26. August. Die Kunstau». stelluug auf der Brühl'scheu Terrasse ist noch geöffnet; e» will sich aber nicht» besonder» Hervor ragende» q«lt,,d macheu. Lohnend ist der B«. such de» Rirtschel-Drukmal»-Entwurf» von Schil ling im Oravglriehause. L» stellt derselbe der Begabung de» tüchtigen Künstler- wieder «in glänzende» Zrugniß au». Bedauern müßten wir nur die Ausstellung de» auSgesührten Denkmal» ans der Brühi'schen Terrasse. Der Raum auf derselben würde dadurch noch mehr verengt, und da da» Akadrmtegebäudr doch schwerlich noch laug« seinen Zwecken genügen kann, würde die Erinne rung an den Meister in der beabsichtigten Weise de» Kunfijüogeru auch nicht mebr zur Aueifrrung dienen. Da» herrlich» Denkmal bedarf der Um gebung von Gartenanlagrn, wi, sie sich vor der Fro»t eine» neuen Akatemiegebände» entfalten könnt«. — Eia seltsame» Treiben macht sich tu unserrr Bühuenwelt geltend. Wer nicht dem Kuustphilisterthum angehörte und daher nur beim Hoftheater schwört«, freut« sich der Lrissnung de» Herminta-Theater», weil er sich davon «ine heilsam« Rückwirkung auf unsere Hofbllhn« und einen heilsamen Einfluß auf unser Volksleben versprach. Offeubach.aven hätten wir beklagen wüsten, da» erklärten wir von vornherein, aber di« Vorführung einer Mannigfaltigkeit von Stücken, di« wir hler sonst nicht zu sehen bekom men, da» Auftreten von Gästen, welche sonst kein« Gelegenheit finden würden, unter un» zur Geltung zu gelangen, konnten wir nur billigen. Die Direktion de» Theaters wußten wir entschuldigen, daß sie nicht immer Gediegen«» und TadeUcses brachte, da sie ja, in den Sommermona'tn zumal, zunächst dar auf angewiesen war, orn Geschmack unsere» Publi cum» zu erforschen und damit ihrem vortheil nachzujagrn. Wenn sie varüoer nicht rasch en» Klare kommen kann, so ist der unerwartet geringe Besuch, der manchem tresf'.echen Stücke und man chem trefflichen Schauspieler gewidmet wird, daran schuld, denn verwirrend und rntmmhigend muß »inwtrken, wenn redliche Bemühungen nicht mir Erfolg gekrönt «erden. Un» erschein e» immer ein« besondere Aufgabe der K eitik, eenem neuen Unter nehmen, wenn dessen Nützlichkeit, trotz der Aeußr. rung eine» hiesizeu Kunstkrittkrr», sowenig wi, bet dem Hermintatheater in Frage steht, all« Nachsicht zu schenken und da» Publicum zu dessen Unterstützung aufzuforderu. Einige von hiesigen Darstellern gut gegeben« Stücke, da» Gastspiel von ausge zeichneten Künstlern da» de» Berliner Ballet», «üblich selbst di« gewagte Aufführung der Dont- zetti'scheu Oper der „LiebeSlrauk" und deren vollständige» Gelingen, machten ohnedie» dt« Lö- sang dieser Aufgabe leicht, und nun, plötzlich, sehe» wir, daß die Kritik diesen Weg verläßt. Da» Hermiuiatheattt ist Gegenstand vielfach unver dienter Angriffe geworden, von welche» wir zn» Nutzen seine» ferneren Gedeihen» wünschen, daß sie auf dasselbe keinen Nachtheil üben möge. Verschie-eurs. — Haare im Mund. Bet Gelegenheit der Raturforscherversammluug tu Dresden wurde von «tue« Proseflor der Chirurgie reu Mann vorge- stellt, welcher im Kriege 1866 durch »inen Schuß tu deu Muud auf der recht,u Seit, im harten Gaumen «iu Loch zurückbehalt,u hatte. Nach BeruarLuug der weichen Thrile blieb diese» Loch, da sich der zerstörte Knochen uicht »iedererseyte, «tue widernatürliche Berbivdung mit der darüber- liegendeu Nasenhöhle, besteh,,. Der Kranke sprach deshalb sehr undeutlich und der Zustand war auch deshalb noch ganz besonder» quälend, «eil die genossenen Speisen und Getränk« wäh- reud der Mahlzeit thrllwrise wieder zur Nase herauSkameu. E» wurvc an deu Chirurgen da» Verlangen gestellt, Hülfe zu schaffen. Dir» Loch konnte aber nur durch eine Operation geschloffen »erdm; dieselbe wurde durch Verwendung «ine» Theile» der äußeren Bcckenhaut tu einer Weis« ausgefvhrt, deren Einzelheiten anzuführen hier zu wett führen würde. Genug, daß die Operation völlig gelang uud daß vir äußere Narb« den Manu nicht einmal entstelle,. Ader der hinkende Bote kommt nach: der Prvfrffor harte gehofft, daß dt« Hauptpartie, - welch, dem Backeu ent nommen und auf da» Loch de» Gaumen» überge pflanzt uud vollständig mit Erfolg anfgeheüt
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht