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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.04.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-04-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187104074
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18710407
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18710407
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Image 14: Paginierfehler
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1871
- Monat1871-04
- Tag1871-04-07
- Monat1871-04
- Jahr1871
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.04.1871
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>0. 134'/«, -Lndw. dv. -LudwigL .,M»K . do. 17«. so. 71'/r Thür, euß. Aal. . 4F -, /.X82',^ sx «m. »o. Silber- . do. do. v. .117, bo. , DiScont.- ctten 131, I do. 105'/«. rer do. do. Oesterreicb. ächs. Hypo- Wien kurz kurz 87»/., koteu 79-/., > Oesterr. V», Schatz. eum rassi- 5. April. — G., pr. Künd. kai 52 S., 53»/, G.. ptrttuS loc, »i 16 Thlr. Sgr., per g -Septbr. »: matt.— Konak-Mai pr. Sept.- stiü. - Juni-Juli hen. r ReichS- Bhalt-Elar rd definitiv süddeutsch« lassen sei«, Präsidenten, zu lassen, , an. Die HStag möge i Dank für einstimmig npfina die Krlia- zur dem Müh- ie gestrigen tgesetzt und gade Bojat :doute Cha- Ilerie abzu- Ouval und ne gemacht, wo sie nur Volkes ge- r Central- lch in voll- Commune heute mor- hlren gegen Parlament" ollmächtigte g vereinigt, rre, Herzog . Die für aufgelegten bereit- am de Rosste, eben, und . Schwan, de Vavier«. ^ Sotha. H. de Rosstet stetere, weih - ». Palms. Berlür. ngsörd, St. . j Verl. v. -l Harrffe. Hotel. St. koudo». «d »teuaot aal Drr«du. v. «dea, Hotrl tzawdara. . a. Ltsori, » Zwick«. .Schwa» dt Solpa. .w.i ttadt Oottza. d« vaotere. Erscheint täglich früh 6»/i Uhr. »«»actio, «kPttziiio, Jvhrnnisgasse 4/5. nvilw. Rcdacteur Fr. Hüttner. Sprechstunde d. Redattion vonnttta»« »on N—12 Ubr «»Lmmag» von 4—L Udr. Ivmhme der für die nächst. Istlgenve Nummer bestimmten jg»imlte in dm Wochentagen di< 3 Uhr Nachmittags. Tageblatt Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. Auflage 8888. 7tbovnr:nrnt»prkl» Vierteljährlich I Tblr. 7'/, Nar., incl. Vringerlobn 1 Thlr. 10 Ngr. Z-stra!« die Spaltzeilr l'/« Ngr. »rclamrn unter d. Nedactionrlillch die Spaltzeilr 2 Ngr. Filiale Otto Klemm. UnircrsltätSstraße 22, Local-15ompkoir Hamslraße 21. ^ 97. Freitag den 7. April. 1871. taurateur. Im Monat März 1811 erhielten das hiesige Bürgerrecht: Herr Gollanz. Julius, Kaufmann. Frau Lücke, Victoir'e Adelaide verw., HauSbe - Groß schupf, Carl Rudolf, Bevollmächtigter Herr Wagner, August Gottfried Eduard,'Re- des Leipziger Eassen - Vereins. staurateur. - Schneider, Franz Robert, Hausbesitzer. - Hennicke, August Emil, Schuhmacher. - Weber, Jvhann Gottfried, Schuhmacher. - Löwenheim, Json, Kaufm. u. Hausbesitzer. - Jena, Gustav Paul Theodor. Schuhmacher. "" - - - - - Pochert, Friedrich August, Steinsetzer. , Helm, August Heinrich, Kaufmann. - Seidel, Ernst Heinrich, Productenhändler. . Knauthe, Gustav Emil, Gastwirth und Restaurateur. - Nowka, Gustav Adolf, Kupferschmied. - Pausa, Otto, De. zur. und Advocat. - Gut freund, Friedrich, Kaufmann. - Förster, August Friedrich, Kaufmann. Krau Seidel, Wilhelmine verehel., Inhaberin eineS Confeclionsgeschäfts. Hen Liebner, Julius Theodor, Schneider. - Erler, Friedrich Julius, Lehrer. - Winkler, Friedrich, Lehrer. Frau Petermann, Alwine Valentine werwiltw., Hausbesitzerin. Herr Schmidt, JuliuS Hermann, Handlungs buchhalter. Bauplatz - Versteigerung. - Arnold, Johann August, Restauv - Hader, Christian Carl, Baroier. - Kirst, Karl Gottfried Albert, Schuhmacher. - Na dich, Moritz, Tonkünstler. - Sparig, Karl August Bruno, Kaufmann und Hausbesitzer. - Ber an er, Karl Friedrich. Kaufmann. - Gräfe, Friedrich Emil, Schuhmacher. - Gatter mann, Franz, Schneider. - Böttrich, Eduard Carl, General-Agent. - Kästner, Friedrich August, Bau-Assistent. Frau Hildebrand, Charlotte Katharine verw., Hausbesitzerin. - Ernst, Marie Elisabeth verw., Hausbesitzerin. Herr Fricke, Wilhelm Rudolph, Grundstücksbesitzer. - Frank, Siegmund, Kaufmann. - Wolfs, Theodor, Kaufmann. - Benndorf, Friedrich August Paul, Kaufm. - Sen ing, Georg Otto, Kaufmann. soll an den Meistbietenden versteigert werden und ist hierzu Termin an RathSstelle auf den 14 dieses MvnatS Vormittags LL Uhr liegen in unserem Bau Freitag den anberaumt worden. Die BersteigerungSbedingungen und der betreffende Parzellirungsplan liegen in amte zur Einsichtnahme aus und bemerken wir noch ausdrücklich, daß die pünktlich zur obenange gebenen Stunde beginnende Versteigerung geschlossen werden wird, sobald weitere Gebote auf den Kgen. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Cerutti. ausgebotencn Platz nicht mehr erfolgen. Leipzig, den 1. April 1871. Diejenigen, welche die ihnen zugegangenen I« Mrßgüter-Transport. —1. Leipzig, 5. April. Die Direetion der Berlin- Lnhalnschen Eisenbahn, an welche die Handels kam,ner sich tvegcn Abhülfe für die in Wallwitzhafen übtthmümchmeude Anstauung großer Gütermassen sich gewendet, hat in Folge dessen angeordnet, daß alle leer nach der Heimath gehenden Wagen der Leipzig- Dresdner und der Sächsischen Staatöbahnen über Wallwitzhafen dirigirt werden, wodurch die daselbst herrschende Wagennoth wenigstens einigermaßen gehoben werden wird. Wir hatten unter der obtgen Rubrik vor Kurzem mitgetheilt, daß ein aus die Transporlnolh in Bremerhafen bezügliches Schreiben unserem Reichstaqsabgeordnelen behufs persönlicher Verwendung übermittelt worden sei. Wie wir darauf vernehmen, hat in diesen Tagen ein Rath vom preußischen Handelsministerium sich an Ort und Stelle insornnrl. Uebrigens werden mit heute oder morgen diejenigen mit der Be endigung deS Krieges zusammenhängenden Eisen- bahn-Tranöporte, welche gerade die meisten Trans portmittel beansprucht haben, vorläufig zum Ab schluß kommen und damit die so dringend ersehnten Betriebsmittel auf einige Zeit verfügbar werden. Thunlichste Berücksichtigung der Interessen und Bedürfnisse der hiesigen Ostermesse ist dabei von maßgebender Stelle auS wiederholt zugesichert worden. Aus Stadt und Land. r. Leipzig, 6. April. Wieder liegen im Druck mehrere m den hiesigen Gotteshäusern gehaltene Kanzelvorträge vor, deren VerkaufSerlragniß zum Besten der deutschen Invaliden und der Angehörigen einberufen er Wehrleute bestimmt ist. Von den am 5. und 6. März in der UmversitalSkirche zur Vorbereitung und zur Feier de- Leipziger FriedenSfesteS von Herrn Professor vr. Gustav Baur gehaltenen Predigten geht die eine davon auS: „Die Frage Jesu Chrrsti: „Wisset ihr nicht, welche- Geiste- Kinder ihr seid?" ange- wrndet aus den nun siegreich durchgekämpftcn Krieg des deutschen Volkes!" Wir entnehmen daraus folgende Stelle: „Kann da- deutsche Volk den Rückblick auf den nun durch Gotte- Gnade hinter unS liegenden Krieg auch vornehmen mit einem guten Gewissen ? Ich stehe nicht an, nach bestem Wissen und Gewissen vor dem allwissenden und heiligen Gott diese Frage in aller Demulh mit einem freudigen Ja! zu beantworten. Ich weiß wohl: e- giebt Solche, die sich Deutsche nennen und dennoch, wie sie dem vorausgegangenen Krieg nicht mit herzlicher Teilnahme gefolgt sind, so auch an dem endlich errungenen Sieg und Frieden keine reine Freude haben können. ES sind arme, bedauernswürdige Menschen, welchen eine kleinliche Eitelkeit, die Alle- am Besten weiß, und ein klein liche- eigensinnige- oder träges Festhalten an dem in ihrem engen Gesichtskreis Hergebrachten Augen mit dankbarer Freude anzuerkennen vermögen, wie so Große- der allmächtige und barmherzige Gott an unfern» Volk: gethan hat. Sie sind in der Zeit de- Kampfe- nicht müde geworden, unS einen schlimmen AuSgang zu prophezeien. Sie haben mit einer gewissen Schadenfreude jede Kunde von Bekanntmachung. Cs soll vom 17. d. M. an die KünigSstratze neugepftastert werden. Um erwaige Wieder- oder Veränderungen rechtzeitig und bevor die Neupflasterung die betreffenden Grundstücke erreicht, bewirken zu wollen. Leipzig den 6. April 1871 Des RathS Deputation zum Straßenbau. An den Handelsstand. Fragebogen für den Jahresbericht der Handelskammer 1881» 78 »och nicht au-gefüllt haben, werden gebeten dies wenn irgend möglich noch vor Beginn der Ostenneffe zu thun. Leipzig, mr März 1871. Die Handelskammer. I. A.: vr. Gensel, S. irgend einem kleinen Mißerfolge deutscher Waffen vernommen und ausgebeutet. Sie halten unS die mannigfaltigen guten und liebenswürdigen Eigen schaften der Feinde vor, die wir niemals verkannt haben. Sie weisen unS mit wichtiger Miene hin auf jede Ausschreitung, zu welcher auch deutsche Krieger »n der Httz, de- Kampf«- sich haben fwttreißen lassen und die wir niemals gelaugnet haben. Wie sollte es unS einfallen, uns rein wascben zu wollen von aller Schuld! Dennoch aber dürfen wir dabei bleiben: „Im Großen und Ganzen kann unser Volk mit gutem Gewissen zurücksehen auf diesen Krieg!" Die zweite, am 6. März in der Universi- tätSkircke von Herrn Professor Vr. Baur gehaltene Predigt erörtert die Frage: „Wie feiern wir auf die rechte Weise das heutige Sieges- und Friedens- fest deS deutschen Volkes?" und beantwortet die selbe dahin: „Wenn wir eS feiern als ein Fest Der Andrang von Zollgütern von Hainburg, Breinen und Holland hat sick erfreulicherweise in den letzten Tagen so gesteigert, daß wir unS im Interesse deö Handels zu der Bitte an die Empfänger veranlaßt sehen, über die eingegangenen Zollgüter so rasch wie irgend möglich zu verfügen. Leipzig, den 6. April 1871. Die Handelskammer. Edmund Becker, vr. Gensel, S. aufrichtiger Buße, als ein Fest freudigen Danke-, aber auch als ein Fest heiliger Trauer!" In dieser letzteren Beziehung sagt der geehrte Kanzelredner: „In der Vorahnung seines Todes für das Vater land hat einst Körner sein geliebtes deutsches Volk gemahnt: Doch stehst du dann, mein Volk, bekränzt vom Glücke, In demcr Vorzeit heil'gem Sicgerglanz: Vergiß die treuen Tobten nicht und schmücke Auch unsere Urne mit dem Sicheukranz! Auch im SieaeSglanz deS heutigen Friedensfestes wollen wir diese ernste Mahnung nicht vergessen: das dankbare Vaterland wird da- Gedächtniß seiner treuen Todten in treuem Herzen bewahren!" Die Predigt des Herrn Pastor Vr. Fr. Ahlfeld, ebenfalls am 6. März gehalten, behandelt als Grundgedanken: „Wie nehmen Christen die Frie densbotschaft auf?" Die Antwort lautet: „11 In der Freude hinein in- Herz; 2) Im Danke hinauf in den Himmel; 3) Im Gelübde hinaus in die Zukunft!' cs. Leipzig, 6. Avril. Gestern Nachmittag 4 Uhr fand in der Lehranstalt kür erwachsene Töchter die Entlassung der abgehenden Schülerinnen statt, und es hatten sich dazu die Eltern und An gehörigen der Schülerinnen, die Lehrer derselben, und Freunde und Gönner der Anstalt zahlreich eingefunden. Ein Gesang der Thomaner erössnete in würdiger Weise die Feier. Stach demselben hielt vr. Fischer die EntlassungSrede, welche nicht nur von dem Ernst des Augenblick- und von dem innig sten Wohlwollen für die scheidenden Schülerinnen durchweht war, sondern auch in sofern einer wahren Ausrüstung fürs Leben glich, als sie Vorurtheile beseitigte, Uchte und klare Anschauungen und Grund sätze offenbarte und den jungen Damen manches Amulet für kommende Zeit nntgab. Nachdem der Redner in der Einleitung auf die bedeutsame Zeit, in welcher die Schülerinnen ihren CursuS vollendet hätten, hingewiksen und den Ernst deS Scheidens vom Vaterhause wie von der Schule angeveutrt hatte, gab er den Scheidenden all» letzten Rath die Worte mit: Erkenne dich selbst! Ueberwinde dick selbst! Veredle dich sellH! Bei der Ausführung dieser Worte zeigte er, wie die Schülennnen die rechte Weisheit, Stärke und Schönheit in allen Tagen deS LedenS, in allen Versuchungen und Stürmen, und in den Mühen de- Berufe- sich bewahren möchten. Da- Vaterunser von Mahl mann schloß die tiefergreifende Rede, an welche fick als Schlußstein der ganzen Feier wieder ein Ge sang der Thomaner reihte. TaS Ergriffensein der Schülerinnen war ein solches, wie es in der Thal nur bei außerordentlicher Anhänglichkeit an eine Schule Vorkommen kann. Referent schied mit den besten Wünschen für die Schule so wie für die jungen Damen, die nun ins Leben hrnauStreten und sich selbst ein Fortkommen gründest Hpllen. V.—8. Leipzig, 5. April. Zu den interessanten Schulsckrifcen, die in der letzieu Zeit erschienen sind, gehört auch der Bericht über die Keser- stein'scke Knabeu - Erziehungsschule in Jena. Er enthält die Grundzüge des Lehrplanes, welcher sicherlich die Billigung sowohl der Pädagogik als auch des Elternhauses erlangen muß. Wir heben daraus nur hervor, daß der religiöse Me- morirstoss auf das rechte Maß zurückaesührt ist, daß die Anstalt viel auf anschauliches Unterrichten hält und auch die Gymnastik sorgfältig pflegt. Es findet alljährlich ein Preisturnen und beim Schulfest und Examen ein Schauturnen statt. Außer den wöchentlichen Lehrerconferenzen wurde im verflossenen Jahre auch eine Elternco Il se re nz gehalten, in welcher wichtige, das innere und äußere Leben der Schule betreffende Punete zur Besprechung kamen. Tie Schülcrzahl ist ge stiegen und überhaupt erfreut sich die Anstalt immer mehr der Theilnahme von nah und fern. Zur Linderung der KriegSnoth trug sie durch eine Pfennigsammlvng und durch zwei Concerte bei. r. Leipzig, 6. April. Schon oft hat man «lesen, wie'grauenhaft und unbarmherzig die wilde Furre des Krieges hier und da in die Familien kreise eingegrissen hat. In einer hiesigen Restau ration konnte man sich am gestrigen Abend wieder von solchem tragischen Verhängniß über zeugen. Es befanden sich daselbst zwei schwer veimgesuchte Reconvalescenten, Brüder in säst gleichem Alter, Söhne einer gebildeten und höchst achtbaren Familie aus dem Städtchen Köstritz oei Gera, die herüber nach Leipzig gekommen waren, um sich ihren Urlaub verlängern zu lassen. Die beiden jungen, sehr aufgewectten und intelligenten Männer waren im Sommer vorigen Jahres als Einjährig-Freiwillige in das hiesige Infanterie- Regiment Nr. 107 emgetreten und am I I. Sept. mit dem ersten Ersatztransport nach dem Kriegs schauplatz abgeaangen. An dem verhängnißvollcn 2. December, vei dem Sturm auf Brie, wurden die beiden jungen Krieger schwer verwundet; der eine erhielt aus nicht mehr als fünf Schritt Ent fernung in dem Augenblick, als er mit gefälltem Bajonnet in ein von den Franzosen besetztes Haus eindrang, eine Chassepotkugel in den Oberarm, die den Knocken zertrümmerte und ihn sofort gänzlich kampfunfähig machte, während den anderen eine ebenfalls aus nächster Nähe abgeseuerte Flintenkugel an den Helmrand traf, wodurch dieser zersplitterte und das rechte Auge vollständig zerstört wurde. Ter am Arm und Schultergelenk m der gefähr lichsten Weise verletzte Soldat gerieth in Gefangen schaft; man transportirte ihn nach Paris, und hier wollte es das Glück, daß er nicht nur in ausge zeichnete Privatverpflegung bei einer reichen Dame rm Grand Hotel, sondern auch in die Behandlung deS berühmten Arztes und Chirurgen Vr. Nelaton kam. ES gelang dem Letzteren, den Verwundeten ohne Amputation, durch Loslösung 'Resektion > einer ziemlich großen Knochenpartie, zu retten und am 2. März, als die deutschen Truppen sich in Paris befanden, war er so weit hergesteltt, daß er mit noch einem Dutzend anderer Kameraden auSge- wechselt werden konnte. Freilich, der verstümmelte linke Arm wird seine Gebrauchsfähigkeit nie wieder erlangen. Die ursprünglich ebenfalls sehr schwere Wunde deS anderen Bruders ist jetzt so ziemlich wieder gcheilt; der dieselbe behandelnde hiesige Augenarzt hat die bestimmte Hoffnung ausge sprochen, daß wenigstens das zweite Auge erhalten bleiben wird. * Leipzig, 6. April. Wiederum ist einer von unseren braven Leipzigern mit dein Eisernen Kreuze decvrirt worden. Herr Studiosus Her mann Howard (Sohn des hiesigen Pastors , zu Anfang des Feldzuges Vicefeldwebcl, nach der Schlacht von Sedan Lieutenant im Regiment 107, erhielt in diesen Tagen die genannte Auszeichnung. —e. Leipzig, o. April. Mir dem Erwachen des Frühlings baben sich auch Garten und Trianon- park des Leipziger SckützenhauseS aus ihrem Winterschlaf zu erneuelem Dasein cmporgerafsl. Die etwas lange Zeit der Ruhe ist an beiden indessen nicht spurlos vorübergcgangen, vielmebr schassten und arbeiteten, unbeachtet von der Außen welt, eine größere Anzahl geschickter und rühriger Hände daran, um den LteblingsausenthaltSort des Leipziger PublicumS nicht allein in frül>erer Schöne, sondern auch mit neuen Reizen versehen, seinem Berufe wiedcrzugeben. — Namentlich in der Um gebung des Trachenfelsen haben die Geister des SckützenhauseS verschönernd und vervollkommnerd gehaust. Das SchweizerhauS tritt uns jetzt als ein Ruhmestempel des vereinigten Deutschlands entgegen ; die Büsten seines Kaisers, seiner Könige, seiner Kronprinzen, seiner Heerführer und Staats männer schauen aus der mit ornamentalem und heraldischem Wappenschmucke reich verzierten Halle berab. — Durch eine höhere und mächtigere Kette hellschimmernder Gletscher, deren Glühen einen be zaubernden Anblick gewährt, werden die bisherigen Alpenaivfel überragt und der pittoreske landschaft liche Charakter der Anlagen, welche hierdurch mehr geschützt liegen, harmonisch abgerundet. — Auch in dem vorderen Garten bemerkt man das umsichtige Walten einer neu ordnenden und ver schönernden Thätigkeit, überall werden neue Effecte für Beleuchtung und das Spiel der Wasserkünste angebracht. — Vom ersten Osterseierlage an wer den die Park- und Gartenanlagen dem Publicum wieder zum Besuche geöffnet. — Für die beran- nahende Ostermesse hat das Schützenbaus eine an sehnliche Anzahl vorzüglicher künstlerischer Kräfte gewonnnen, auf deren Leistungen und Persönlich keiten wir später zurückkommen. — Soeben ist der Bericht Uber den Geschäfts betrieb der Sächsischen Bank zu Dresden für die Zeit vom 1. Januar 1870 bis zum 31. De cember 1870 eischienen, aus welchem hervorgcht, daß die Geschäfte auch in diesem Jahre zugenommcn haben, so daß eine fernerweite Vermehrung der Banknoten nörhig wurde. Die Eröffnung der für Annaberg undla Guchau bestimmten Filialen ist in den ersten Monaten 1871 erfolgt, und es sind so wohl in diesen beiden Orten, wie auch in Zwickau und Meerane, für die Zwecke der Bank passende Grundstücke eigenthümlich erworben worden. Ver luste sind allerdings nicht anSgebliebrn, indem auf den Betrag von 13,968 Thlrn. in nothleidenden Wechseln 7'«83 Thlr. als wahrscheinlicher Verlust zur Abschreibung gebracht werden müssen. Gegen die durchschnittlich im Jahre circulirenden il.343,10» Thalrr wurde stets eine präsente Baarbrdcckung
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