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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.07.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-07-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187107297
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18710729
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18710729
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1871
- Monat1871-07
- Tag1871-07-29
- Monat1871-07
- Jahr1871
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.07.1871
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Rcdattion Darmnlaq« von ll—II Uhr Rachllittlag« von 4- b Udr. der für die nächst- Nummer bestimmten in den Wochentagen »t« 8 Uhr Nachmittags. Anzeiger. Amlkblatt dcS König!. BczirksgcrichlS und LcS NnlhS dcr «ladt Leipzig. «llflnqe KM». TUioanementrpret» PleNcliLstrlicb I Tl'lr. 7'/, tttar.j -nrl Vringcrlobn I Tl'lr. 10 Agr, Znstratr die Svaltzecle l'/«Ngr. Lrciamro nnlrr i>. Rk-acliourstrich die Lpaltzcile 2 Ngr. Filiale Otto Klemm. Univcrsitätsstraße 22, Local-Comptoir Hainstraße 21: Zur gtsWgtli Beachtung. Unsere Expedition ist morgen Sonntag den 30. Juli nur Vormittags bis ',9 Uhr I-rSffnet. IkxPnUlloi» Bekanntmachung. Da auch in dem anderweiten Verpachtungstermine am 25. dies. Mon. auf die Feldparzellen Kr. 2507 — 9 der Stadtflur (s. Z. Turnfestplatz) kein annehmbares Pachtgebot gethan worden und Idcthalb der Zuschlag nicht erfolgt ist, so werden in Gemäßheil der Versteigerungsbedingungen die sLieier ihrer Gebote hiermit entlasten. Leipzig, den 27. Juli 1871. Der Rath der Stadt Leipzig. I)r. Koch. Cerutti. Leipziger Parthen - Regulirnng. Zufolge Beschlusses der Genossenschaft--Versammlung werden die Mitglieder der Genossenschaft s hinml ersucht, 2 Thlr. auf die Einheit mit 15 Ngr. bis zum 31. dieses Monats, 15 - bis zum 3l. Juli u. o., 15 - bis zum 30. September a. e. 15 - biS zum 30. November a. e. >a» Herrn Einnehmer Greif auf der Raths - Einnahmestube gegen dessen Quittung einzuzahlen. Zugleich werden Diejenigen, welche noch mit einer im vorigen Jahre ausgeschriebenen Raten zahlung in Rest geblieben sind, unter Hinweis auf die Bestimmung in tz. 32 der Genostenschafts- oibtmng zur ungesäumten Zahlung aufgefordert. Leipzig, am 10. Mai 1871. Stadtrath vr. Vogel, Vorstand. Bekanntmachung, die Sonn-, Fest- und BuHtagSfeier betreffend. Wiederholt vorgekommene Zuwiderhandlungen gegen die Bestimmunaen des Gesetzes vom 10. September 1870, die Sonn-, Fest- und Bußtagssner betreffend, veranlassen uns folgende Be stimmungen desselben in Erinnerung zu bringen: Oeffentlicher Handel, namentlich der Handel auf Straßen und öffentlichen Plätzen, in KaufS- «nt> Aewerbsläden, Magazinen, Marktbuden und BerkaufSständen, so wie der Handel im Umher- Lleurs Theater. Leipzig, 28. Juli. Ehe Offenbach sich dem tzulluS der Caricatur, der Frivolität und des Sinnenkitzels in die Arme geworfen, hat er die Bühne mit einigen, stofflich wie musikalisch sehr hübschen Operetten beschenkt. Zu diesen gehört die gestern von unfern beiden Wiener Gästen, Frau Friederike Fischer und Herr Swoboda im Vereint mit Fräul. Räder vorgefühne 1 artige Operette: „Die Zaubergeiae." Von einer recht achtungswerrhen Seite zeigte sich Herr Swoboda, der in dem alten Geiger „Mathieu" ein rührende- Charakterbild entwarf. Die Töne, welche er in Won und Lied anschlug, kamen von Herzen und gingen zu Herzen, und in Haltung, Spiel und Maske hatte der jugendliche Gesangskomiker sich «restlich m den Geist der Rolle de- wunderlichen Men hineingelebt. Frau Fischer fand sich mit dm Bauermädchen „Georgette", welches ihr so »i wie keine Gelegenheit giebt, ihre individuellen Talente zu entfalten, gut ab; für uns war e- schon sehr erfreulich, die talentvolle Künstlerin, velche in dem späteren Offenbach die Unnatur tarzustellen berufen ist, überhaupt einmal so ein fach und natürlich spielen zu sehen, waS ihr, wie «sagt, recht gut gelang. Da- jetzt vielbeschäftigte Mul. Räder, die gestern nicht weniger als 4 verschiedene Rollen, darunter 2 Hosenrollen, zu leisten hatte, war alS Gärlnerbursche Antoine reckt schmuck und zierlich. Neu einstudirt — wohl al- erste Ueberleitung i» dat in letzter Zeit so sehr vernachlässigte reci- tirrnde Drama — folgte der „Zauveryerge" der lrimule Schwank „Der Nachbar zur Linken", in welchem Herr Swoboda mit seinem jovialen „MusikuS Pollinz" daS Hau- in stürmische Heiter keit versetzte. Von Frau Bachmann, welche die liebelbedürstiae, nur schon zu bedenklich alte Inha berin eine- Putzmachergeschäft- gab, und Fräul. Räder, welche die seltene SpecieS eines Putz machermädchens vertrat, das seit seiner „Ach ia"- uud „Lck nein"-Zeit sich auS Selbsttrieb und Liebe allmälig zur Musik und Orthographie aufge- Ichwungen, wurde dem Gast jedenfalls nach Wunsch secuudirt. Die Operette „Lie-chen und Fritz- ten" und der Schwank „Die falsche Palti" beide schon neulich besprochen), vervollständigten das Repertoire de- Abend-. t». ö. Aus Stadt und Land. * Leipzig, 28. Juli. Da- Ministerium des In nern har zum Besten unbemittelter, dem König reiche Sachsen angehöriger Kranker über zwei Freistellen im Curhospitale zu Marienbad m verfügen; dieselben gewähren freie Beköstigung, «ohuung, Lagerstätte, Pflege, Brunnen- und Ladecur, sind mit kostenfreier Beförderung auf den »r Hin- und Rückreise zu benutzenden inländischen Eisenbahnen verbunden. Hiervon kann gegenwärüg »och eine Stelle für Monat August vergeben wer den, während für Monat September beide Stellen noch unbesetzt sind. Diejenigen, welche sich um diese Freistellen für die angegebene Zeit bewerben wollen, haben ihre Gefache kaldtbuulichst bei dem Ministerium deS Innern anzubrrnaen und durch ärztliche, beziehentlich ebriakeiiliche Zeugnisse über die Rathlichkeit der vo» ihnen beabsichtigten Bade- cur vom ärztlichen Standpunkte und über ihre Unterstützungsbedürftigkeit zu begründen. — Im Interesse der Pferdezucht ist angeordnet worden, von den in Holge der Demobilmachung überzählig gewordenen Militair-Dienstpferden eine Anzahl zu Zucht zwecken geeignete Stuten nur an Pfervezüchler za veräußern. ES sollen deshalb 12 Stück zu gedachtem Zwecke aus- gewählte Stuten, von welchen mehrere bereit- tragend sind, in Dresden am Hospiialplatz: den 31. Juli d. I., Nachmittag- 2 Uhr, zur Ver steigerung gegen sofortige Baarzahlung gebracht werden. * Leipzig, 28. Juli. Lin recht brauchbare- Werkzeug für die unsere Stadt besuchenden Frem den, deren Zahl i» diesem Jahre außerordentlich groß ist, bildet der her C. H. Reclam 8«n. hier erschienene neueste Plan von Letprig. Der Inhalt des saubere» «nd billigen Heficheus er streckt sich auf da- genaue Verzeichnis der Gast- höse, Restaurationen, Conditornen, Weinstuben, Vergnügung--, Concert- und valllocale, auf die Institute der Fiaker, Omnibusse, Dmnpfschifse, Packträger, Eisenbahnen, Posten, Telegraphen, Theater, auf die Denkmäler, Schlachtfelder u. s. w. AlS Anhang ist die neueste Eisenbahnkarte von Deutschland beigefüat. r. Leipzig, 28. Juli. Ein gegenwärtig wegen Familienangelegenheiten auf einer Reise inFravk - reich befindlicher Leipziger schreibt auS Bloi-, dat. vom 24. Juli, unter andrrm Folgendes: Die erste KriegSruine sah ich in Kehl, dann in Straß burg, von da bi- kur» vor Pari- fast Nichts davon. Entweder war hier Nicht- verwüstet oder Alles ist wieder heraestellt; die Felder, Weinberge, Gärten, Wiesen, AlleS üppig und blühend, alS wäre nie Krieg hier gewesen. Ich fuhr mit Elsässern, wir sprachen meist deutsch und vertrugen uns gm. Von Straßburg auS hatten wir bis zur Grenze einen französischen Beamten mit im Wagen; der selbe, früher in Straßburg angestellt, war nach Renne-, an- Westende von Frankreich, versetzt worden, holte sein Mobiliar und sah sehr nieder geschlagen auS. Hinter Chelle- beginnen die furcht baren Verwüstungen, nur Weniges ist bereit S wieder ausgebaut. In Pari- hielt ich mich nicht lange aut. Ich sah den Platz, wo die Vendomesäule gestanden, die Ruinen de- Finanzministerium- (ganz zerstört), der Tuilerien, den Eintracht-platz mit der zerstörten Statue der Stadt Lille, das Palais Royal und daS Stadthaus, welche- eine entsetz liche, wahrhaft erschütternde Ruine darstellt. Das linke Seineufer zu besuchen fehlte mir die Zeit. Ich speiste in einem Restaurant des Gartens vom Palais Royal, mit der Aussicht auf die Ruinen. Es passirie mir zwei Mal, daß ich den Gar^on „Kellner" anrief, waS die Käste aufmerksam auf mich machte. Sonderbar, nirgends von Straßburg bis Blvis habe ich ein Gespräch über Politik zu ziehen, ingleichen öffentliche Versteigerungen und Verpachtungen sind an Sonn-, Fest- und Bußtagen rn der Regel nicht gestattet. Hiervon sind nur der Verkauf der Arzneimittel, des BrodeS und weißer Bäckerwaare dergestalt ausgenommen, daß dieser zu jeder TageSzeit gestattet ist, während der Verkauf sonstiger Eß- und Materialwaaren, einschließlich von Tabak und Cigarren, so wie deS HeizungS- und Beleuchtungs materials im Kleinen an Sonn-, Fest- und Bußtagen nur außer der Zeit deS VormittagSgotteS- diensteS nachgelassen ist. Während der Zeit, zu welcher der öffentliche Handel nicht gestattet ist, sind auch die Kaufs- urd Gewerbsläden, Magazine, Marktbuden, so wie die Schaufenster geschloffen zu halten und Verkaufs stände mit Maaren nicht zu belegen. AlS Anfangs- und Schlußstunden deS Gottesdienste- haben die Stunden von 8*» bis 10'/, Uhr Vormittags und von 2 bis 3 Uhr Nachmittags zu gelten. Zuwiderhandlungen gegen diese Vorschriften werden nach Maßgabe des H. 366,1. deS Reichs- strafgesetzbucheS mit Geldstrafe biS zu zwanzig Thalern oder mit Haft bis zu vierzehn Tagen bestraft. Leipzig, den 21. Juli 1871. Der Rath der Stadt Leipzig. I)r. Koch. Hemke^ i Bekanntmachung. Vom 1. April bis 30. Juni d. I. gingen bei hiesiger Armenanstalt ein: »») an Vermächtnissen »F 1000. — — <Z. Legal des verstorbenen hiesigen Bürgers und Hausbesitzers Herrn General-Eonsul, Ritter rc. Gustav Mvr. blaust, - 100. — - — - d>s verstorbenen hiesigen Bürgers und Privatmanns Herrn Johann Gottlob Hienitzsch. I») an Geschenken 8. 29 5 Halber Ertrag des durch die Direktion der Gewandhaus-Concerle im verflossenen Winterhalbjahr veranstalteten Armen-BenesizconcertS. durch den Rath Strafe wegen Sonntagsenlheiligung. durch das Polizei Amt, Seiten eine- Droschkenkutschers zuviel verlangtes Fahrgeld, Wechselstempelstrafgelder durch daS Hauptsteuer-Amt in Zwickau, von Herrn Augustin in einer Klagsache gegen Henntg, durch den Rath, durch den Rath Strafe wegen Sonntagsenlheiligung und Tauf verzögerung, durch Herrn S. zu „Helenens" Geburtstag. Mit herzlichstem Dank gegen die mildthätigen Vermächtniß- und Schenkgeber, bringen wir Solches zur öffentlichen Kenntniß. Leipzig, Juli 187'.. DaS Arnren-Directoriun». hören bekommen. Pari- sieht arm uad herunÄ- 7. — - — - —. 10- — - —. 1 - — - 1. — - — - 4. 15 - — 25. — - — gekommen a»s, wie eine verkümmerte Wittwe, Nichts von der alten Eleganz. Sonst aber noch immer daS alte leichtlebige Volk. DaS Hotel, in welchem ich in Blois abstieg, ließ mich den großen Unterschied zwischen französischer und deutscher Be wirt hung erkennen. Zum Frühstück habe ick 22 Schüsseln gezählt, dazu eine halbe Flasche Wein. Alles für 2>/s Franken. Cs fehlt hier an Nichts, iin Gegenlheü Alles in Hülle und Fülle. Diesen Winter, als die „i>ru88io»8" alle Kartoffeln, alles Heu rc. fortführlen, sagten die Leute hier: „Es giebt HungerSnoth, es wird unS gar Nichts übrig dletben!" Und ich sage Dir, es fehlt an Nichts. Ich bin in den mir befreundeten Kamillen hier überall gut ausgenommen worden, und Niemand läßt mich für die überstandenen Kriegsleiden büßen. Ein glücklicher Zufall führte am Tage meiner An kunft Verwandle auS TourS hieher, so daß der ganze Familienzirkel vereinigt war. Ich habe kein Wort de- NationalhaffeL gehört, obgleich ein Onkel durch den Krieg ruinirt ist. Im Gegentheil, man urtheilte sehr verständig über die nationalen Kehler und Schwächen; in anderen Kreisen hört man na türlich auch den Unsinn, welchen man in der Regel gedruckt liest. Erwähnen will ich noch, daß man mir mittheilte, eine Familie auS Orleans, die mich übrigens schon früher über die Erziehung ihrer Kinder zu Nathe gezogen, sei gesonnen, mir ihre Kinder in die Pension nach Deutsch land zu geben Man sieht hier mehr und mehr ein, daß wir Deutschen m der Pädagogik viel weiter vorgeschritten sind. ArrsiRn, 27. Juli. Der erste deutsche Brauertag trat heute in Dresden zusammen. ES hatten sich über 1000 Theiluehmer nicht nur aus allen Staaten Deutschlands mit Einschluß von Elsaß-Lothringen emgefunden, sondern auch Österreich, Holland, Belgien, Norwegen, Schweden, Rußland und Amerika waren vertreten. Die Eröffnung der Versammlung geschah Vormittags 11 Uhr in der festlich geschmückten Tonhalle durch Prof. I)r. Fleck, welcher in seiner Ansprache darauf hinwies, daß in dieser feierlichen Stunde sich aber mals e.n Stück Einigkeit in Deutschland vollziehe. Alle Errungenschaften ans merkantilem Gebiete verdanke man ja dem Grundsätze: „Einigkeit macht stark." Daher rechtfertige sich auch das Streben der Brauer nach fester Vereinigung. Redner skizzirt sodann ähnliche Versuche früherer Zett und fordert schließlich die Versammlung auf, sich über die Begründung eines BrauerbunveS zu äußern. Nachdem die Anwesenden hierzu ihr Einverständniß erklärt, sckloß Pros. Ur. Fleck seine Ansprache mit einem dreur.altgen Hoch aus den ncubegründeten Bund. — Zur Wahl des Vor standes übergehend, wurden gewählt: Gabr. Sedl mayer ,München- zum Präsidenten, Prof. Dn. Fleck (Dresden zum Vicepräfidenten, Direktor Beger (Dresden) und Pohl (Pot-dam) zu Schriftführern. Es folgte nunmehr die Beralhung des Statuten-Entwurf-, welcher den Zweck drS Bundes dahin präcisirt: Beraihung gemeinschaft- lickrer gewerblicher Jnlereffen, Wahrung derselben, owie Vervollkommnung und Hebung deS Gewerbes elbst im Wege freier Diskussion. Der Braner- mnd versammelt sich in der Regel alljährlich; Beitritt haben alle Brauer und Brauerei-Interes senten, an der Spitze steht eia Präsident und Geschäftsführer u. s. w. Sämmtlicke Paragraphen wurden nach einigen Modifikationen angenommen und der letzte Gegenstand der Tagesordnung. Begründung von Zweigvereinen (Antrag Friebe'S in BrcSlau), auf morgen auSgesetzt. Heute Abend soll im Waldschlößchen-Park em Fest für den Brauerlag stattfinden, aber die Wolken arbeiten schon den ganzen Tag über, dasselbe gründlich zu Wasser werden zu lassen. — Unterm 21. d. M. haben eine Anzahl Dresdner Bürger an den Sladtrath eine Peti tion eingereicht, worin gebeten wird: 1) das Schteßhaus und das KönigSschießen bal digst auS der Stadt zu verlegen; 2) Alles auf- zuvieten, daß man endlich aufhöre, Schießübungen, welche vor die Stadt hinaus gehören, wie z. B. Probtren und Einschießen von Gewehren u. dgl., auf Kosten der Ruhe und Sicherheit nach Willkür und Belieben im Schießhruse auszdführen. In der Begründung dieser sehr zeilgemätzen Bitte heißt eS u. L.: E,n dicht umwohnles SchießhauS, von welchem aus fast das ganze Jahr hindurch mit verhältnißmäßig geringen Unterbrechungen die zahlreiche An- und Umwohnerschaft durch allerlei Schießübungen straflos beunruhigt und ge fährdet wird, zeugt nicht nur gegen die Ehre der Stadt, welcher es angehört, sondern spricht auch so laut gegen sich selbst und seinen Fortbestand, daß eS mrl Aufwand aller Künste der Logik und Rhetorik nicht gelingen dürfte, denselben nur einigermaßen zu entschuldigen, geschweige denn Zu rechtfertigen. Sogar von maßgebender Stelle aus wird deshalb die Nothwendigkert einer Verlegung anerkannt; von Jahr zu Jahr werden die nur zu wohl begründeten Klagen der Betroffenen damit beschwichtigt, daß man die so außerordentlich wünschenSwerthe Ausfindigmachung eines geeig neteren Schießplatzes in nächste Aussicht stellt. Den Höhepunkt erreichen die Uebelstände, welche daS hiesige Schießhaus für seine Umgebung mit sich bringt, zur Zeit des sogenannten KönigsschießenS. Wer aber den Verlauf desselben in den letzten Jahren aufmerksam verfolgt hat, Dem kann eS kaum entgangen sein, waS sich diese« Jahr — unter dem Einfluß deS Einzugs unserer Truppen — noch unverkennbarer herausgestellt hat, daß die Theilnahme für dieses Fest bei dem gebildeteren und gesitteteren Theile der Einwohnerschaft nach und nach immer mehr gesunken oder vielmehr ganz geschwunden ist. Handel und Industrie. Der französischen Lebensvcrsicherungsgesell- schast „Imperiale" in Paris war bereits länge vor dem Krieg Seitens der preußischen Aegirrung die Con- cesfiovSrnlzirhnng angedrodt worden, wert sic ihrer Ver pflichtung zu Mitthriiungcn Uber ihre geschäftliche situa-
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