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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.07.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-07-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187107137
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18710713
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18710713
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1871
- Monat1871-07
- Tag1871-07-13
- Monat1871-07
- Jahr1871
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.07.1871
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»tag nah, nbankgesttz I Notenbank! nsteigenln zu zahlen, e erhalle, ! iterritleler! erliner mal hantlunMl des Prager I Geschäft I ig, Bar«, ilorenz ab-l 'erösfeutlich! car an d»I l erscheine,- s lesen. dt Ro« t Lölv. d «agde» s httt a. Aich! ßer Schi« roopriiz t ffrecbaz Kfite., and a, vn«la,s >,Müiich,.H Lresla». ui irr Hohn «l, und m a Firtkl St. DnKa I Hausse. re Bavie« H. z. P-lmi I d Affeler Hos. t. Hambnrz. . Magdeb. -1 jlt«., und H. de krasse i- Nordd H de ibK»gne.s H de tzruffr .H.zPal«! drdurg, H»ni otel Hausse. Boviere Stadl Cöiii.1 e« Roß eißer «chwi» I »t, H ,.Paln». s Hotel. >. Magdeb r« Ziyenredi, ebe'S Hotel otel de Pich >t Bcrlw l»d - j. Pal«. 8tadt Rom. Stadt Eöt» oer Haha eben, Led?«H. -Vrldeko«, , undl . Sk. DrcSda I . v.» Pa'i au, Hotel jim > L » Nordd. tz duer Elephim d Hansen. weißer I r. au» Verla s ck, St. Frack - H.». P-lick , inde, Lebe'« - Hrscheiut täglich früh 6»/, Uhr. ««» «rpeditio, ZohaimiSgafle 4/L. ,. Nedacreur Fr. HSltun. Mchfiunde d. Redaclion „»-lag» »on ,r Udr «»»»»«« ,oa 4—b Udr. der für die nächst. Nummer bestimmteu ln den Wochentagen >8 Uhr Nachmittags. W 184. TiuMM Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadl Sechzig. «oft,,, so«». Abonnement,prrt« vierteljährlich 1 Tblr. 7'/, Nar.. inct. Bringerlohn 1 Thlr. 10 Ngr. Inserate die Spaltzeile 1V« Ngr. Neclamen unter d. strdarliousftrtch die Spaltzeile 2 Ngr. Filiale Otto Klemm. Univcrsitätsstraße 22, Loral-Compkoir Hainstraße21. Donnerstag den Juli. Bekanntmachung. Freitag den 14. Juli a. o. Vormittags 9 Uhr soll an der Promenade beim Schloß etwas Klaftrr- > Reisigholz an den Meistbietenden gegen sofortige Baarzahlung und Abfuhre öffentlich versteigert rdrn. — Leipzig, den 12. Juli 1871. Die Deputation des RathS zu den Anlagen. Bekanntmachung. Die am 30. Juli vor. I. von uns errichtete städtische Borschußbank wir, nachdem sämmtliche Geschäfte derselben abgewickelt sind, mit dem heutigen Tage geschlossen. Leipzig, den 11. Juli 1871. Der Rath der Stadt Leipzig. Or. E. Stephani. Schleißner. Auf dem Stadtverordneten Bureau ist die Stelle eines Registrators, mit welcher ein Ehrlicher Geball von 500 Tblr. und Pensionsberechtigung verbunden ist, zu besetzen. Geeignete Bewerber wollen ihre Gesuche biS zum L. August d. I. !«ls dem Stadtvcrorvnelen-Bureau einreichen. Leipzig, den 10. Juli 1871. Der Ttadtverordneteu-Dorsteher vr. Georgi. k Regel sin icksichtiguliz lasse« n Inserate, I leu können hentage» mungen. Deutsche Stämme in deutscher Dichtung. Bon Karl Braun. zumil Goltz und W. H. Riehl haben ! treffliche Untersuchungen und Forschungen über deutsche Volk geliefert. Goltz in Betreff der llßisch-polnischen Stämme im äußersten Nord- u, Riehl in Betreff der fränkisch-allemannischen ne im Südwesten des deutschen Vaterlandes, bts kann uns einen besseren Begriff von der großen Mannigfaltigkeit und doch zugleich r einheitlichen Grundsubstanz der deut le« Bevölkerung geben, als wenn man die Schil- rung, welche Goltz von den westpreußischen Bauern Iru der Weichsel, und die, welche uns Riehl von Iden fränkisch-allemannischen Bauern am Rhein oder der bayerische» Malz stiebt, mit einander in irallele fetzt. Aeußerlich kann es wohl keine ver- rnern Geschöpfe Gotte- geben, als diese beiden im deutscher LanLwirlhe; und doch, Riehl und ivltz, welche Beiden in die innersten Falten ihrer Ae geschaut, erzählen unS einzelne Züge und Mchlungcn, welcbe vollständig Ubereinstimmen, che also dem Bauer überhaupt und namentlich i deutschen Bauern specifi'ch und gemeinsam sind. Men diesen beiden Analytikern haben wir eine »zmde Reihe künstlerisch-synthetischer Darstel- ES lohnte der Mühe, die moderne deutsche : einmal vom provinziellen, oder wenn man so sagen will, vom particularistischen Stand- LuS zu betrachten. Von diesem Stand- r suS tritt uns die ausfallende Erscheinung ntlM.doß viele unserer besten Romane, Novellen -Nd «Münzen einen streng localen Charakter ragen, daß es in der Regel die Heimath des dichtnS H, in welche uns feine Dichtung führt, nd daß ks die Schilderung von Natur, Land and Leim dieser engeren Heimath ist, welche dem iKunstwnl seine Grundlage giebt. ' Da sehen wir Immermann sich aus der rothen rde bcmgm, auf welcher er uns jene ruhigen nd schweigsamen und doch so entschlossenen und hneidigen Westfalen schildert, — dieselben West- ' a, weite unter Hermann den VaruS auf daS pt schlugen und die heute noch fingen: Hermen (Hermcm) schlag Lärmen, Laß pipen, laß trummrn. Der Varus will lummen, Mit Spießen und Stangen, Will Hermen uphangen. Uu Hermen schlug Lärmen, Lieh pipen, ließ lrummen. Die Fürsten sic lummen Mit all ihren Mannen, Ha u Varus uphangen. ;Da führt unS Auerbach in den nadelholz- higen Schwarzwald unter seine gemüthlichen, As- und liederreichen und doch so schlauen ^nkisch-schwäbischen Dorfbewohner. Gutzkow ildm uns die geistigen Fluxionen seiner Vater- dl Berlin; Fritz Reuter hat Mecklenburg zum )omannn»; s«n etwas breitspuriger und doch so mitsanin, schalkhafter unv dabei grundehrlicher kntsprctor Bräsig kann mit vollem Rechte sagen: 'ion omnü mvi-iar." Otto Ludwig führt uns die lieblichen Berge Thüringens, zu einer harm- asen und guimüibigen, frischen unv frohen Be- ölkerung , unter welcher sich nur ausnahmsweise !»e gewisse Rkckhalsigkeit und Tücke in Folge der «gen Verhall^ entwickelt. Freytag schildert Leipziger Prvsessoren und Handwerker, Bres Kausleute und Proletarier, schlesischen Adel, che Revolution-Helden mit einer Anschaulicb- !>! ood Treue, welche nur das Product der ge- ^enhaftesten provinziellen und localen Studien kann. Der Dich,er und Philosoph Melchior sr, der unS kürzlich durch den Tod ent- > worden, malt Personen und Zustände im , einem Landstrich zwischen den jetzigen tareichen Württemberg und Bayern, mit lieb« »nd Wahrheit. Franz Ziegler, der leider bis jetzt sich noch nicht hat entschließen können, seine voi trefflichen Schilderungen, Er zählungen und Novellen zu einer Sammlung zu vereinigen, ist gleichsam der Entdecker der poetischen Mark Brandenburg. Er weiß diesen auf den ersten Bl'ck etwas einförmigen Gegenden, in welchen man sich jedoch mit jedem Tage heimi scher und wohler fühlt, allen Zauber der Poesie abzugewinnen, ohne im Geringsten von der Wirk lichkeit abzuweictien. Die stille langgestreckte Haive, auf welcher man Nicht« hört als den Sckrei des Kiditz, oder wie in weiter Entfernung die Wagen räder im Sande mahlen, oder wie ein Tannen zapfen oder gar eine Kiefernadel vom Baum Mt; den Moorgrund, welcher mit seiner trügerisch grünen Decke den grundlosen Moder verdeckt, der sein Opfer mit dem zähen Bruchschlamm überzieht und unrettbar in die ewige dunkle Tiefe zieht; die blauen <z^re» und Flüsse, mit den fetten Wiesen und den dunklen Wäldern, deren hohe Stämme golden in der Abendsonne glühen ; das märkische Land und die märkischen Leute, dieses harte und ausdauernde, fleißige und sparsame, kluge unv schweigsame, egoistische und doch hoch patriotische Geschleckt von Soldaten und Landwirthen, — daS weiß Niemand zu schildern wie der geistreiche Oberbürgermeister der allen Stadt Brandenburg; und wenn sich ein Süddeutscher unterrichten will, wie daS Land beschaffen ist, worin die jetzige Haupt stadt des deutschen Rcict e« liegt, dann soll er sich nicht bei den landläufigen Redensarten von dcS „heiligen Römiscken Reichs Streusandbückse" oder gar bei den wendisch - slavisck - masurischen Phantastereien des Preußen-ftefserischen Sckutz- zöllners Moriz Mohl in Stuttgart beruhigen, sondern nach Ziegler s Novellen greifen. Da hört er die Wahrheit, und zwar die poetische und zu gleich doch reale Wahrheit, wie sie nur Jemand verkünden kann, der Dichter, Jäger, Oberbürger meister, und dabei das Alle- speciftsch märkisch in der höchsten Potrxz ist. Neben dem modernen Novellisten steht ein Dichter historischer Romane aus der märkisch-preußischen Vergangenheit. Wie Ziegler die Mark im modernen Sonnenschein der Cultur, so malt sie Wilibald Alexis im Zwielicht der Vergangenheit, im Winter, in den Aequinoclialstürnien; im Kampfe zwischen Barbarei und Civilisation; im Kampfe mit der Ungunst deS Klima- und des Boden-, mit den wilden Thieren und den wilden Menschen; im Kampfe für die eigene Existenz und für die Unversehrtheit, Freiheit und Einheit de- deutschen Vaterlandes. See, mit so bergigen und malerischen Ufern und so lauschig duftigen Buchenwäldern unmittelbar über dem Strande des MeereS? Der kürzlich verstorbene Abgeordnete A. Opper- mann hat unS einen neunbändigen Roman hinterlaffen, betitelt „Hundert Jahres Man mag vom ästhetischen Slandpunct vielleicht Mancherlei an diesem Werke auSzusetzen haben und die Auf gabe, eine verwickelte Geschichte mehrerer Familien vier oder fünf Generationen hindurch während eines ganzen Jahrhunderts künstlerisch darzustellen, für eine schwere, ja für eine unlösbare halten. Aber eine Aufgabe bat Oppermann wirklick gelöst, und vielletcht war sie für ihn die wichtigste, — nämlich die Schilderung von Land und Leuten, die Darstellung der aus einander felgenden Sta dien der Culturentwickelung in den alten nieder- sächsiscken Landen, von welchen ein Theil seit dem Aufkommen des Welfenthums den Namen „Han nover" führt. An der unteren Weser auf den bäuerlichen Meierhöfen, auf den adeligen Land sitzen, in den Sckreibftuben. bei den Geistlichen, unter den Handwerkern, welche vom Zunftdrucke leiden, auf der Universität Götlingen mit ihrem hohen, wissenschaftlichen Streben und der starken Zugabe pedantisch-verzopfter nepotisch hierarchischer Bureaukratie, unter den Studenten und Pro fessoren, unter den Publicisten und Literaten der dreißiger und vierziger Jahre, — da ist Opper mann zu Hause wie kein Zweiter, und man kann für dieses Gebiet und namentlich für niedersäch sisches Rechts- und Volksleben, Cultur und Sitte, für Politik und Geschickte Hannovers und Zube hör wahrlick aus diesem Roman mehr lernen, als aus ein Paar Dutzend fabrikmäßig zugescknit- lener sogenannter „Geschickiswerkc." Wir sehen also alle Provinzen und alle Stämme vertreten: Berlin von Gutzkow und Spielhagen, die Mark Brandenburg von Ziegler und Alexi§, Pommern von Spielhagen, Ost- und WesiprruAn von Goltz, Posen und Schlesien von Freytag, Obersachsen von Demselben, Niedersachsen von Oppermann, Schwaben von Auerbach, Bayern von Meyr, Westfalen von Jmmermann, Mecklenburg 1871. deren Gretchen-Natur sie zur Darstellung sich liebe voll hingebender, schwärmerischer Mädchencharaklere prävestinirt, daS stolze, herrschende, männertödlende Weib Turandot spielen ließ, gegen welche ihre ganze natürliche eigenartige Anlage sich sträubt, während man, um daS Versehen recht inS Licht zu stellen, ein paar Abende vorher, die Lady Percy m Heinrick lV, eine Partie, die dem Fräulein Bland trefflich liegen würde, dem Fräul. Haver- laud übertragen hatte, deren natürliche Anlagen sich wieder ganz besonder« gegen diese Partie sträubten. Solche Experimente mit der künst lerischen Individualität, wenn sie nicht auf daS reiflichste erwogen sind, sind nur geeignet, da schlechte Aufführungen zu Stande zu vringen, wo gute recht wohl möglich wären. Fräul. Bland konnte weder durch ihre Haltung, welche zart mädchenhaft erschien, noch durch ihr Organ, welches die Töne inniger Liebe so rührend durchklingen ließ, noch endlich durch ihr Mienenspiel, da das seelcnvolle Auge ihrem aufrichtigen Bemühen in dieser Beziehung immer wieder einen Streich spielte, uns eine Turandot, die uns noch von Fräul. Ziegler in guter Erinnerung ist, veran schaulichen, und nur in den letzten Scencn drang wie der Sonnenstrahl durch den Nebel ihre eigenste liebreiche Natur sieghaft durch. Dagegen war Fräul. Link in der Rolle der von Liebe und Haß erglühenden Adelma ganz am Platze, welcker sie daS ihr so eigenthümliche hin reißende leidenschaftliche Gepräge in vollem Maaße aufdrückte, so daß sie in diesem Weltkampf unserer tragischen Liebhaberinnen entschieden den Sieg davontrug. Den Kalaf, den todesmuthigen, räth- sellösenden Prinzen von Astrachan, spielte Herr Steinar mit der, soweit eö sein sprödes Organ zuläßt, erforderlichen leidenschaftlichen Wärme an gemessen und beeinträchtigte nur seine Leistung, namentlich nn ersten Acte, durch ein allzuraschcs, die so nothwenvige, leider von 'o vielen Schauspielern heutzutage vernachlässigte Gliederung der Rede außer Augen setzende- Sprechen. Die übrigen Partien wurden ebenfalls im All gemeinen zufriedenstellend gegeben: Herr Hän- von Reuter, Thüringen von Ludwig, Franken-unv s seler war ein ganz charakteristischer „Sohn des Aüemannen-Land von W. H. Riehl. Und dieses Uebermaß an ParticulariSmus ist so vonrefflick gerathen, daß auch der strengste politische Unitarier Himmels" im Reiche der Milte, Fräul. Zipser wußte auck im Sklaven-Eostüm ihr schnippisches Naturell zur angenehmen Geltung zn bringen, Nichts dagegen einzuwenden vermag. Im Gegen- Herr Tictz (Truffaldin) veisah seines Aufseher- theil; sein Herz erfreut sich daran. Denn es ist Postens im Serail auf das Beste, während Herr der beste Beweis, daß wir nickt Ursache haben,! Engelhardt und Herr Teller als Minister uns vor der Einheit zu fürchten, und daß' Tcmaglia unv Kanzler Pantalon nicht minder uns „die Mannigfaltigkeit in der Einheit" ihre Hakckarckl'n acwist ru .O'aisevH non sam angeboren und deshalb für alle Zukunft ge sichert ist. Man schreit so viel über die mililai- risch-büreaukratisch-fiscalische Eentralisation Preu ßens. Hat Preußen denn etwa seine Provinzen nivcllirt und ihres ethnographisch-historischen In dividualismus entkleidet ? Hat nicht jede Provinz ihren eigenthümlichen Charakter bewahrt, berech tigte unv selbst unberechtigte Eigenthümlichkeiten mit einbegriffen ? Können wir nicht daS leichtlebige Rheinland, das ernste Westfalen, das gemüthlichc Thüringen, daß regsame Sachsen, das humoristische Pommern, die schweigsame und schneidige Mark, Las liederreiche unv frohmüthige Schlesien, das umständliche und gesangeSarme Oftfriesland („bUn non ermtLt" heißt es seit Alters, auch heule noch sehr wobl unterscheiden'? Und haben wir nicht im übrigen Deutschland noch daS fromme und fleißige Obersachsen. daS zähe und taktfeste Niedersachsen, das pathetische unv klügelnde Schwaben, die phan- gleick- ihre Hofckarchen gewiß zu des Kaisers von China vollster Befriedigung auSfüllten; Herr Asche lTimur) überraschte durch eine learhafte Maske, Herr Grans bewies in der Episode der Jsmael aufs Neue die Kunst der Rede, Herr Link spielte den Hauptmann der Wache mit militairischer Re serve, und Herr Stürmer und Frau Gut perl gaben das ehrliche Barak'sche Ehepaar genügend. Die Arrangements sind von früherher als durch aus zweckentsprechend bekannt. Einer allgemeinen warmen Theilnahme wird sich die „Turandot", wenn nicht die Titelrolle hervorragend gegeben wird, nicht leicht auf der Bühne erfreuen. Schiller selbst sagt in einem Briefe an Jffland vom 21. Januar 1802 sehr richtig, daß dieses sein Stück auf ein „lebhaftes, sinnliches Volk berechnet sei, auf ein solches seine Wirkung nicht verfehlen werde". (i. 6. rasiereichen Franken, die bilder-, sprüchworl- und Denn, mng sich unser StammeSstolz noch so sehr s melodienreichen Allemannen'? Kurz, wer zähst die dagegen empören, wir können die Wahrheit nicht l Völker, nennt die Namen'? Und dock trotz all' leugnen: wir, die älteren deutschen Stämme, j der Verschiedenheit in Dialekt, Tracht, Sitten und Franken und Schwaben, haben das Reich schändlich Gebräuchen Alle Eins in der Sprache, in der Ge- Handel und Industrie. In Frankfurt a. M. wird eine neue Bank unter der Firma: Deutsche Berecnsbank gegründet. Juden Gründern gehören: die Allgemeine Deutsche Kreditanstalt verlottert und zum Kampfplatze und Kampspreise der Fremdlinge werden lasten. Die Mark Bran denburg dagegen hat die spanischen Habsburger, die Franzosen uud die Schweden hinausgeworfen und unsere Grenzen gerettet. Die arme lleinc Mark hat die Gründung«kosten des neuen großen Reichs seit zweihundert Jahren bestritten. Doch machen wir keine Politik, kehren wir zurück zu den provinziellen und localen Stoffen und Farben der erzählenden Dichtung in Deutschland. Reihen wir dem scharfen, klaren und wahren Ziegler und dem düstern Alexis, bei welch Letzi er em sich die Personen kaum von dem dunkeln Hinter gründe abbeben, so daß man manchmal nicht weiß, ob cS Nebel ist oder Menschengestalten, reihen wir ihnen als Dritten Friedrich Spielhaaen an, der auch Preuße ist und sich in seinen glanzenden Romanen ebenfalls auf preußischem Boden be wegt. und zwar entweder in der sich immer groß- städlischer entfaltenden „Metropole", oder am baltischen Meere, an der deutschen Ostsee, in Neu sinnung, in der Cultur und in der Weltanschauung. Das ist Deutschland! Diese Art ParttcularismuS wollen wir uns be wahren. Denn er ruht aus dem Gesetz, daß jeder Theil sich möglichst vollkommen entwickele unv bilde, damit er desto bester dem Ganzen zu dienen vermöge. (National-Zeitung.) Neues Theater. Leipzig, 12. Juli. Unter obligatem Sturm, Donner und Regen — letzterer plätscherte zuweilen so gewaltig auf daS aus der letzten Volksver sammlung bekannte Blechdach auf, als sollte die unerträgliche Hitze in dem leeren Hause durch ein Sturzbad abgekühlt werden — ging gestern Schillers „Turandot" in Scene. Hauptsächlich daS In teresse für Fräul. Bland, welche die Titelrolle spielte, war eS, welche- unS ins Theater lockte. Es traf aber vollständig ein, was wir erwartet: ' Eines schickt sich nicht für Alle, oder richtiger: m Leipzig, bie Berliner Handelsgesellschaft u s. w. Der Verkauf der Eisenbahn Moskau-Kursk, die bisher unter Staatsverwaltung stand, an eine Privat gesellschaft wird jetzt osficiell bekannt gemacht. DaS Pariser „Journal osficiek" enthält eine Annonce der türkischen Regierung, wonach die Januar- Renten-Eoupons künftighin nur in Konstantinopel cincassirt werten tonnen. In der am in. d. M. abgebaltcncn Gcneralvcrsamm lung der Aclionaire der Koblfurt-Falkenberger Eisenbahn ist das Statut genehmigt, die Zeichnung des ActiencapitalS und Einzahlung von >««"„ auf dasselbe nachgcwiesen, der Aufsichlsrath gewählt und die Äescll- schast somit constituirt worden. b oncurS-Nnchrichten. ConcurS-Eröffnung zu dem Vermögen des Kaufmanns C. Dtay in Lübbenau (KreiSgerichl Lübben). I. Termin 21. Juli. Vorpommern, auf Rügen und anderen dortigen AlleS schickt sich nicht für Eine. Fräul. Bland, Inseln und Jnsrlchen. Auch hier kann mancher so anerkannt TrefflickeS sie als sentimentale Lieb Süd- und Westdeutsche, welcher bei dem Namen haberin leistet, deckle die „Turandot" durchaus „Pommern" die Achseln zuckt, lernen, welch schöne nicht. Es war ein offenbares Uebersehen der so Lantschaft.n und welche markige Bevölkerung bie deutlich ausgesprochenen Jndivrdualiiät d>S Fräul Provmz birgt. Wo findet man eine so hellblaue Bland Seitens der Regie, daß sie diese Künstlerin, Tagkskalknöer, Oeffentttche Bibliotheken: Universitätsbibliothek tl—l Uhr. Städtische Sparkasse. ErpediticnLzru: Jeden Wo»«:, tag Eirnahlungru, Rückcivlungcn und Kündigungen von früh 8 Uhr ununterbrochen dir Nachmitrcx« z Uhr. — Effecten-SombarVgeschSst l Treppe hoch. —Filiale für Einlagen: MarieaApothekr, Lange Straße Nr 3»; Drognen-Selchäst, Wind- mühlenstr. Nr. NO; Liudev-Apochcke, Weststr.Nr. 17».
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