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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.09.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-09-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187109293
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18710929
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18710929
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar; Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1871
- Monat1871-09
- Tag1871-09-29
- Monat1871-09
- Jahr1871
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.09.1871
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«k.- "»bnz H Si j ßtt, ^ >- goldiet l «s. «s. L Etttlt», hör«,. -rt a. «. >rg iR« 'evbnz, I^I ;r -u» . HüLbv^ I tz St. °. g bürg, ch, und r«j, d lllich.u, gi, »ostoa, h te . H. d,I und chweidoih, sl-o. «chkzj . H. Tl. r-i -ch. h. kflte, St. i - Gräsnihi ldih, g Eichw I iünstn, Hont i »rill a.-rnla,, FravksUll L Dlitda. HM, iv»t r Ulld öotel j. PM in und St.dl Hsiimz . Sg», ,i. itz, St. Rt r. Fleisch«, l. mnitz.RicslHi.1 . a. Ncu-«d> «L -ld, Brühl K neu, -tici Pöß-eck, p, «stock, Rinnst» r. au» Sol l, Reichlstr. U ura, Sriwuss enfatr a. ' n, Pttertskch^ rar, R«ra«il s »umgr.» hrus^a.j tcmplru. N«t :r»de, Neu««»» tflle, Brühl II. j >°z.gr FW er, «iuk. «.l Ruhla, Nei st-dt, BrÜA U I Forst. Brühl l r. Haiastr öl. -ticolaikirchhof I. >, Mnerstr U. eudawm, Hriistl rrltn, H. de s vreSlau, St < grüner v>m» a Stegen,Sr» Kfm. au» >, St. Hrurtmz rreideu, Münchi.1 fablooz, g. stich! l. Döbeln, kete'lj sebmg, g So«.! m» Raguha,>»f r a. Neustadt».^ i. Brüvn, St.< . töln, H. de! Zabr, grüner!, a. Magdeburg »f. , Ritterstr. 1. lud Ittlenberg,«.! Erscheint täglich pch K'/, Uhr. stMst», u»d Erytdilto« Zvhamiisgassc 4/5. Redactcur Fr. Hüttucr. chnchstunte d. Redactio« o», U-tt Uhr »chmnaj« »»» 1—L Uhr. drr für die nächst- Nummer bestimmten tu den Wochentagen ! 8 M>r Nachmittags. UchMer. Tageblatt Anzeiger. Amtsblatt des König!. LkMgmchtS und des Raths dn Stadt Leipzig. Auflage S3SV. Ztbaanemcntrprrt» Vierteljährlich 1 Thlr. 7'/, Ngr., nrcl. Bnngerlohn l Thlr. Ist 9egr- Jede einzelne Nummer 2'/, Ngr. Gebühren f. Extrabeilagen 9 Thlr. Inserate dir Spaltzeile t'/« Ngr. Lertauieu nnter L. Urdacltoarltrich die Spattzeile 2 Ngr. Filiale Dtto Klemm. UnivcrsitätSstr. 22, Local-Comptoir Hainsrraße 21. V 272. Freitag den 29. September. 1871. Bestellungen auf das vierte Quartal 1871 des Leipziger Tageblattes man möglichst bald an die Unterzeichnete Expedition, Johannisgaffe Nr. 4,5, sen lassen. Auswärtige Abonnenten müssen sich an das ihnen zunächst gelegene jch-mt wenden. Für eine Extrabeilage find 9 Thlr. Beilegegcbühren unter Vorausbezahlung zu Das Tageblatt wird früh 6'/r Uhr auSgegeben und enthält die bis zum gehenden Abend eingelaufenen wichtigsten politischen und Börsen-Nachrichten in phischen Original-Depeschen. Leipzig, im September 1871. LxpeÄItloi» Äes LelpLlxvr VttKvdIr»11e«. Bekanntmachung. Da- 14. Stück de- diesjährigen Gesetz- und Verordnungsblattes für daS Königreich Sachsen ist nnS eingegangen und wird bis zum IS. Oktober d. I. auf dem RathhauSsaale zur Ein nahme öffentlich auShängen. Dasselbe enthalt: Rr. 81. Decret wegen Bestätigung de- Regulativ- für die Stadt Zwickau über Vertheilung der Einquartierung und anderer MUttairleistungen in Friedens- und KriegSzettcn; vom 30. August 1871. » 82. Bekanntmachung, die Direktion der Bergakademie zu Freiberg betreffend; vom 5. September 1871. - 83. Bekanntmachung, die Erweiterung einer dein Vorschußvereine ru Zwickau, jetzt einge tragener Genossenschaft, früher bewilligten Ausnahme von bestehenden Gesetzen be treffend; vom 6. September 1871. - 84. Bekanntmachung, die Bewilligung einer vom Spar- und Vorschußvereine zu Zethau er betenen Ausnahme von bestehenden Gesetzen betreffend; vom 6. September 1871. - 85. Bekanntmachung, die Bewilligung einer von dem bergmännischen Spar- und Vorschuß- verriur zu Freiberg, eingetragener Genossenschaft, erbetenen Ausnahme von bestehenden Gesetzen betreffend; voin 8. September 1871. » 88. Verordnung, die Aufstellung der Geschworneu-Urlistev betreffend; vom 13. September 1871. » 87. ve/sontwachung, die Genehmigung von in den Statuten der Sparkasse zu Hökendors enthaltene» AuSnabmeu von besteben den Gesellen betrübend; 4ll>m 12. September 1871. . 88. Verordn«,«, L,en>kachtrag zn^RmWive fttr Klebung der CanalaLaben n. f. w. auf der innerhalb des Königreich- Sachse» gelegenen Strecke de- Grödel-Tlsterweroaer Canal-, vom 8. April 1866 betreffend ; vom 8. September 1871. 89. Bekanntmachung, die Anwendung der Vorschriften der Maaß- und Gewicht-ordnung vom 17. August 1868 bei Erhebung und Controlirung der Braumalzsteuer und bet G« Währung der Steuervergiüuug für au-zuführende- inländische- Bier betreffend; vom 14. September 1871. Nr. SO. Verordnung, die in tztz. 20 und 22 der Verordnung zur Ausführung de- Gesetze- über die Forst- rc. Diebstahle vom 11. August 1855 getroffenen Bestimmungen betreffend; vom 1. September 1871. - 91. Verordnung, die Gültigkeit de- BundeSgesetzeS wegen Beseitigung der Doppelbesteuerung vom 13. Mai 1870 im Königreiche Bat-ern betreffend; vom l8. September 1871. Leipzig, den 28. September 1871. Der Rath der Ltadt Leipzig. Cerutti. vr. Koch. Bekanntmachung. Die Miethzinsen für städtische Meßbuden sind bei Verlust de- Mietvertrag- spätesten- biS zum Schluß der Böttcherwoche jeder Messe, mithin während der gegenwärtigen Michaelismeffe bis zum 30. l. M. zu berichtigen, worauf die Budeninhaber mit dem Hinweis aufmerksam gemacht werden, daß wider säumige Zahler mit Entziehung der Bude verfahren werden wird. Leipzig, den 25. September 1871. DeS Rath- MeHbudendeputatta«. Bekanntmachung. Die unter dem 28. vor. Mon. für den JohanntShoSpital-Reubau zur Submission aus geschriebene Herstellung der GaS- und Wassertetiungsanlagen so wie eine- Aufa>aschapparaleS in die Küche ist vergeben und rö werden die unberücksichtigt gebliebenen Herren Submittenten ihrer Offerten hiermit entbunden. Leipzig, den 21. September 1871. Der Rath der Stadt Leipzig. Cerutti. vr. Koch. Bekanntmachung. Die Entschädigung für die am 22., 29., 30. und 31. Juli d. I. allbier am PeterSsteinweg, ^ , ,, an der Elisen-, Sidonien-, Sophien-, Zeitzer Straße und vor dem Zeitzer Thore einquartiert gewesenen Reserve- und Landwehrtruppen vom Regiment Nr. 107 kann in den nächsten 2 Tagen bet unS er hoben werden. Der den Quartierzettel Vorweisende ist zur Empfangnahme berechtigt. Leipzig, am 26. September 1871. DaS hierm Zufolge Beschlüsse- alt ersuc Leipziger Parthen-Regulining. der Genossenschafts-Versammlung werden die Mitgli Mitglieder der Genossenschaft ersucht, 2 Thlr. auf die Einheit mit 15 Ngr. biS zum 31. diese- Monat-, 15 - biS zum 31. Juli a. o., 15 - biS zum 3L September ». e. 15 - IMH«« 30. November a. c. an Herrn Annehmer Greif ans der Rathß-Etnnahmestube gegen dessen Quittung Zugleich werden Diejenigen, welche noch mit einer im vorigen Jahre ausgeschriebenen Raten zahlung in Rrst geblieben sind, unter Hinweis aus die Bestimmung in tz. 32 der GenossenschastS- ordnung zur ungesäumten Zahlung aufgefordert. Leipzig, am 10. Mai 1871. ia einzuzahlen, eschrtebenen Rat Stadtrath vr. Vogel, Vorstand. mffen-Station für Kranken pflege in Lchyig (Larolt»««ssraEe Rr. Lv). j beit dem Mai diese- Jahre- hat die Direktion Diakomsseuanfialt zu Dresden laut damaliger iintmachung im Tageblatt für die Stadt und nächste Umgegend eine besondere äffenstation errichtet, in welcher Diakonissen ! Dresdner Diakonissenhause- zu unentgeltlicher lkenpflege in Familien bereit gehalten werden. Kosten der Diakonissen-Station trägt da zu Dre-deu. Freiwillige Gaben und für geooffene Pflege werden dankbar »en und darüber öffentlich quittirt. dem u»S vorliegenden Berichte über die ItiM der vier vor der Hand hier flationirten haben dieselben vom 1. Mat biS Ende L. e. sin 59 Familien gepflegt und zwar davon in länger andauernder Krankheit; ^manchen derselben bei mehreren Familtengliedern Den übrigen 24 Familien ist durch Zflegeacte, wie Nachtwachen rc. gedient In 30 Fällen mußte da- Gesuch um Pflegerin abgewiesen werden, weil schon vltche Schwestern in Dienst waren. Die " Ken, b« welchen länger gepflegt wurde, find Pocken (22 Mal), Typhu« (10 Mal), «lack (6 Mal), DiphtheritiS (3 Mal), Wafser- (i Mal), Ruhr (3 MaV, Krämpfe (3 Mal), «g (3 Mali und Wechselfieber, Krcbö, dbeilfiebrr und Altersschwäche je 1 Mal. jffik die Verwendung von Diakonissen bei »keupfleste in Familien gelten folgende Be- inwaen: ! l. Gesuche um Diakonissen sind bei der Diako nen in Leipzig, Carolinenstraße 16, münd- j ddn schriftlich anjubringen. Dabei ist eS, um ! ftr den vorliegenden Fall geeignetste Pflegerin »vihlen, nothwendig, daß die Natur der Krank ür welche Pflege begehrt wird, sowie die ltuiffe, unter denen die Diakonissin arbeiten l, genau bezeichnet werden. Diakonissen wer» » Krankheitsfällen überall hin in Fami- zqeben, und wird dabei kein Unterschied de- ' und der Prrfon gemacht, uur bei einzeln «den Herren pflegen Diakonissen nicht. Die auSzesanbte Diakonissin ist verpflichtet, Berufe mit Treue obzulieaen. Ihre Dienste lkecken sick ausschließlich auf ihre Kranken. Die- > »ird sie »N liebender Sorgfalt psiegen und tlnoidnungen de- Arzte- mit Pünktlichkeit be- vegehrt r- der Kranke, so wird die Diako- ih» gern au- der heilige» Schrift und an« guten kchriften Vorleser,. Die Oberiu der liffrn-atiov hat die pflegend« Schwester von M Zrit zu besuchen. 3. Die Diakonissin wird mit dem Namen „Schwester" gerufen. Sie kann nicht zu dcu Dienstboten aerechnet werden und nimmt in der Regel ihre Mahlzeiten allein. Bei Nachtwachen wird «an bedacht sein, ihr da- zu ihrer Stär kung Erforderliche au Speise und Trank zu ver abreichen. 4. Die DiakmMn muß bei schwerem Kranken- dienste wo möglich jeden Tag, wenigsten- aber eine» L<G mu den auderu sich eine Stunde in frischer Lnst bewegen. Nach jeder durchwachten Nacht schlle» ihr vier Stunden Ruhe verstauet werde», »ad zwar in einem Zimmer, da- sie ab schließ» kau». Wo ein besondere- Zimmer nicht gewährt werdeu kann, find der Diakonissin fünf »S sechs Stunden Urlaub zu gebeo, damit sie sich in ihrer Dohuuog erholen kann. 5. Bet länger al- einen Monat andauernden Pflegen wird m Bezug auf die Person der Pfle- «rin in der Regel ein Wechsel vorgenommcn. Wenn au- besondere« Gründen die auSgesandte Schwester zurückgerufen werden muß, so wird, wenn eS saust thuulich ist, von Seiten der Dia- konifscnstatiou eine andere an die Stelle der zu- rückgerufeoen gesendet werden, sofern die Familie eine Fortsetzung der Krankenpflege durch Diako nissen wünscht. 6. Der pflegenden Schwester sind, wenn sie Fahrgelegenheit zu benutzen genöthigt war, die Fahrkosten zurückzuerstatten. Im Uebrigen pflegen die Schwestern ganz unentgeltlicb. Wollen Be mitteltere ihre Dankbarkeit für die genossene Pflege auSdrücken, so kann da- in einem freiwilligen Geschenk an die Diakonissenstation geschehen. Ge schenke für ihre Person nehmen die Schwestern unter keinerlei Vorwand und Titel an. Etwaige ihnen persönlich zugedachte Gaben kommen zum Fond der für die ,m Diakonissendienst krank oder invalid gewordenen Schwestern gegründeten Schwesterncaffe oder werden für diese verwerlhet. 7. Die Diakonissin kehrt, sobald die Kranken pflege beendet ist, nach der Diakonissenstation zurück. Zur Pflege in eine andere Familie kann man sie nickt übergehen heißen, ohne daß zuvor besondere Erlaubniß auf der Diakouiffeustation eingeholt worben ist. Au- Stadt und Land. r. Leimig, 28. September. In dem 15. länd lichen Wahlkreise (Freiberg) ist, nachdem Kauf mann Johnrl in Freiberg abgelehnt hat, von liberaler Seite Gutsbesitzer Leise« in Falkenbcrg alS LandtagS-Candidat aufgestrllt worden Im 44. ländlichen Wahlkreise (Plauen) bewirbt sich der Gutsbesitzer EPranger dem konservativen Bewerber RiUergutSdesitzrr Kriller gegenüber. .* Leipzig, 28. Sept. Auch an den HandelS- vorfiand der Stadt Hannover war von Hter au- die Aufforderung ergangen, sich an gemnn- chaft licken Maßregeln zu detheilrgen gegen den französischen HandelSstaad, so weit der- elbe zusammen mit der Bank von Frankreich die- enigen deutschen Firmen, welche in Folge der oberhandelsgerichtlichen Entscheidung wegen Mr» "ung de- französischen Moratorium- au» Judos- anten von Wechseln die Regreßpflicht ablehnen, n Verruf erklären will. Ohne die Erklärung des Aeltesten-Collegium- der Berliner Kaufmannschaft abzuwarten, haben die Hannoveraner geantwortet, daß man auf den Vorschlag nicht einaehen werde. Von einer Vereinbarung gemeinschaftlicher Re pressalien irgend welcher Art sei kein Erfolg zu erwarten, und noch nachdrücklicher müsse von der Anrufung einer diplomatischen Intervention ab- gerathen werden. Durch alle solche Schritte könne da- Uebel nur verschlimmert und die Rückkehr be- onnener Ueberlegung beim französischen Handels» lande nur verzögert werden. r. Leipzig, 28. Septbr. Die Präsentation de- Wechsel- ist auch dem Acceptauten gegen über erforderlich, um ihn in Verzug zu setzen und Verzugszinsen ihm berechnen zu können. Der In haber von Wechseln im Betrage von ca. l6,000 Thlr. hatte solche bei dem Acceptanten präsmliren wol len, dieser aber hatte ihm die Präsentation mit dem Bemerken erlassen, daß er auch ohne solche die Wechsel honoriren werde. Nack vier Wochen zur Zahlung aufgefordert, bestritt Acceptant seine Verpflichtung zur Bezahlung von Verzugszinsen und steifte sich im Processe darauf, daß der Erlaß der Präsentation seinerseits nicht schriftlich erfolgt sei. Nach der „Wochenschrift für deutsche- HcmdelS- und Wechsilrecht" hat da- Reichs-OberhandelS- gericht erkannt, daß eS sich hier nicht um einen Vertrag, sondern um den Erlaß einer Formalität handle, für welchen die schriftliche Form gleich gültig sei. r. Leipzig, 28. Sept. Die Einführung einer kürzeren und zwar der zehnstündigen Arbeits zeit gehört bekanntlich zu denjenigen Forderungen, welche in neuerer Zeit von sehr vielen Arbeiter kreisen in erster Reche ausgestellt werden, um eine Verbesserung ihrer socialen Lage und insbesondere eine bessere Pflege ihrer häuslichen Verhältnisse herbeizusühren. ES sind in dieser Beziehung w Leipzig während der letzten Wochen erfolg reiche Schritte geschehen, welche den klaren Beweis ergeben, daß die von gewissenlosen Agita toren vorgepredigten Lehren Uber die Hariberzigkeit und Tyrannei ver Arbeitgeber gar häufig jeder Begründung entbihren. Nachdem die Verwaltung der StaatSeisenbahn mit Einführung der zehn fiündigen ArbcuSzeit in ihren Werkstätten auß freien Stücken vorangegangen war, folgten ihr al-bald die EtabUffementS der Herren Götz und Nestmann (Eisengießerei und Maschinen - Bau anstalt) und deS Herrn Kästner (Fabrik eiserner Geldschränke) mit derselben Maßiegel. Am letzten Montag, den 25. September, fand eine Versamm lung hiesiger Fabrikanten statt, in welcher man sich ebenfalls einstimmig dafür entschied» die Bitte der Arbeiter um Einführung der zehnstündigen Arbeitszeit alS berechtigt anzuerkennen und ihr Folge zu geben. In Folge dessen ist die gedachte Arbeitszeit in der Maschinenfabrik de- Herrn Karl Krause, in der Brückenwaagen-Fabrik der Herren Otto L Co., in den Nähmaschinenfabriken der «rren Heß, ManSfeld, Orth L Co., Kiehle und enker eingeführt worden. Dem Vernehmen nach soll in den Werkstätten der Leipzig-DreSdner Bahn demnächst Gleiche- geschehen. — In einem Leitartikel der „Const. Ztg." fin den wir folgenden interessanten Rückblick: „AlS wir vor 20 Jahren die UnHaltbarkeit der österreichischen Zustände darlegten und nach wiesen, daß eben deshalb Oesterreich nicht an der Spitze Deutschlands stehen könne: da ließ Herr v. Beust unS durch die Polizei bedeuten, daß der „Const. Ztg." der Pofidebit entzogen wer den würde, wenn wir unsere österreich-feindliche Richtung nickt mäßigten. Jetzt, wo Herr v. Beust selber in Oesterreich regiert, mag er vielleicht anders denken. Wenigstens dringt die „N. Fr. Pr." folgenden von Selbsierkenmniß zeugenden Artikel: (Folgt nun ein wahrhaft wehmuthvoller Artikel deS Wiener BlatteS;^ dann fährt die „Const. Ztg." fort): Was jetzt die", N. Fr. Pr." auSführt, Das drückten wir früher kurz mit den Worten auS: daß in Oesterreich Alles der dortigen Finanz- wirthschast gleiche; eS sei dort Alle« — Papier, und selbst die Verfassungen und Gesetze stünden nur auf dein Papier Wie aber hat die „N. Fr. Pr." dergleichen Auslastungen früher Übel ausgenom men! Wie hat sie sich zur Zeit deü Wiener Schützenfest-Schwindels mit der österreickiscken „Neuen Aera" gebrüstet und hochmüthig, wie der Pharisäer, auf die armen „geknechteten" nortdeut- schen Zöllner und Sünder herabgesehen! Wie hat man selbst in Sach'en uns angegriffen, weil wir damals der vielgepriesenen öst.rreickischen Freiheit gegenüber unö kühl ablehnend verhielten und meinten: man solle nur erst abwarten, ob die ganze Geschichte nicht bloS wieder — Papier sein werde. Herr v. Beust wollte damals — Preußen gegenüber — moralische Eroberungen in Deu>sch lau» macken; jetzt wir» er wohl auch erfahren haben, daß man in Oesterreich mit „Moral" erst recht Bankrott macht. Aus Leipzigs Erwerbsleben. Schreiber dieses führte der Zufall kürzlich in eine der Leipziger Nähmafchtnensabrrken, uämlich
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