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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 21.03.1917
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1917-03-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19170321010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1917032101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1917032101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1917
- Monat1917-03
- Tag1917-03-21
- Monat1917-03
- Jahr1917
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 21.03.1917
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Da löste sich unter der verUru«« »er kleinen, leden-warrne» Körper die entsetzliche Starrhelt »er Mutter. ' „Ob. Ihr — Ihr — «m Teil von win." stammelt« sie unter stürzende» Tranen. die kleine Schar mit beiden Arme» ckeideiischafilsih nmsckilingen». In den .'sitae» des ManneS zuckte cS. Er trat a»S Fenster und blickte, ohne ov«l> etwas zu iei>eu, in den herdstlich-vuncen «barte» hinaus Ein Windstoß fuhr durch den Wipfel der Linde, das, die neiden Blatter wie ansgeschcnchte Vögel davon st oben. Es schien so symbolisch sür diese Tage deS «ruhe» Sterbens, da eine cinsiae Stunde das Glück von Tausenden zerschlug. Noch iuimcr klärte er hinter sich MalveS fassungsloses Weinen, aber dennoch, die schwerste Gefahr war abgewendet,' »essen war er sicher. Gottlob, in ihrem Muttern,stinkt würde sie sich wiedcrsinden. Der Fluh wurde Malve nicht wieder zur Versuchung, mochte er noch so loekeud in der Sonne glitzern oder an stürmische» Regentagen noch) so eindringlich rauschend von Ruhe reden -und von Vergessen. Die kleine» Hände ihrer Kinder waren stark genng, sie sestzuhaUen, aber ein mühselig-kümmerliches Leben war's doch, eins, das man an jedem Morgen von neuem wie eine schwere Last auf die Schultern lud. Wie schal schien alles, was man als sogenannte Haussrauenarbeit non früh bis spar unter Ausbietung aller Kräfte trieb! Selbst das eine grosse Ziel, die Binder im Sinne und nach dem Wesen des Paters weiterzuvilden, rückte bisweilen säst anher Sicht i» Sem Gedränge kleiner, widerwillig und mechanisch getaner Pflichten. Bitter und einsam waren die Tage mit ihrem bohrenden, hoffnungslosen Sehnen nach einem sür immer verklungenen Schritt, nach einer erloschenen Stimme. 'Aber weit schlimmer doch di« Rächte, wo die durch kein« ankeren Ein drücke mehr gehemmten Gedanken mit nervenzerreibender Beharrlichkeit im>ne.r nur einen Weg ginge», immer nur ein Bild heraufbeschworen: »aS Bild eines Gemarterren, einsam im Gebüsch Verblutenden, den niemand gesunden hatte. Und er wäre doch noch zu retten gewesen! Wie mochten die brechenden Augen noch einmal die schöne Sonne, die ver tagenden Gedanken »och einmal das Heim am Fluh gesucht haben und Weib und lUind! Beneidenswert jene, die im Rausch des Vonvärtsstürmens plötzlich um- tanken. ..den Tod nicht sehend", wie jener Priester des Alte» Testaments. Berttsold Rodenbachs Ende dagegen schien von allen geheimnisvollen Schrecken einer modernen Holle nmwiitert. Die Marke gefunden ohne ihren Träger! Was war da vorgegangen? Vorstellungen, an denen selbst der persönlich Unbeteiligte scheu vorbeigleitet, drängten sich immer wieder in MalveS gepeinigtes Hirn, bis ihr war, als sei ihr eigener Leib von lausend Qualen zerrissen. Böenn sie es dann gar nicht mehr ertragen tonnte, stand sie auf, ging auf weichen Schuhen ruhelos hin und l>er durch die Zimmer, stand vor VertholdS Bild, an seinem Schreibtisch, strich über seine Bücher. bi-S sie endlich vor Erschöpfung in irgendeinem Sessel entschlief. „Sie I'riegt'S noch in: Kopf, Herr Oberförster, wenn das nicht bald anders wird," meinte Eine bekümmert. Erich 'eutue still. Er sab ja selbst, wie ihr Gesicht von Tag zn Tag immer zarter wurde, die Augen sich immer mehr weiteten. Und das Herz tat ihm weh um sie, aber wie Hütte er ihr Helsen können! Auch er erfuhr Sie Binsenweisheit, dah jede Menschenseele, noch dazu eine trauernde, wie eine Insel ist, mit der man sich nur über Gleichgültiges gleichsam ourch Signale verständigt. In ihren Tiefen bleibt sie unerreichbar. Der Spätherbst, ei» trünenvolleS Weihnachtösest, dunkle Winternronate — ounkel u> jedem Sinne — gingen so hin: der März kam, und die Frühlings- vlumen. die Bert hold einst mit so viel Vergnügen gepflanzt hatte, fingen an, grüne Spitzen aus dem nassen Erdreich zu strecken. Um diese Zeit machte Malve trotz all ihrer Gchmerzversunkenheit eine Be merkung. Sie kommen jetzt viel seltener alS sonst, Vetter Erich," sagte sie. ..Vernlihien Sie mich?" ..Sie sind der einzige, mit dem ich wirklich über Berthold sprechen kann. Ab..' v.-!!ei hi habe ich Sie schon damit ermüdet." „Wie können Sie nur denken," sagte er hastig und begann dann zu er klären, wie da» gekommen sei; durch de« nahenden Qnartakvadschluh. Mn. verufmig weiterer Unterbeautten usw. „Aber ich bitte Sie," wehrte sie mit ihrer weichen, müden Stimme, „vor. würfe wollt' ich Ihnen doch nicht machen. Sie widmen uns ohnehin schon viel zu viel von Ihrer Zeit." ES tat ihr leid, den Gegenstand überhaupt berührt zu haben. „ES wird sicher noch wieder anders kommen," versichert« er, aber eS klang nicht recht über, zeugend. Er wußte selbst am besten, dah nicht die Arbeit schuld war. Dies« hätte er schon bewältigt. Ret». er fühlte, dah er Malve gegenüber nicht mehr ganz >ubig sei. Plötzlich war das über ihn gekommen. Funken, unter der Asche der Entsagung lange erstorben geglaubt, glühten wieder aus. Er konnte sie bald nicht mehr sehen, ohne sich seiner Wunsche quälend bemüht zu werden. ttn» glaublich, mit welcher Kraft das so lange Nicdergehalien« in di« Höhe schnellt«. „Sie ist frei!" Immer wieder kam ihm da-. ES war sa nichts Unrechtes dabei. In niemandes Besitz griff er ein. dennoch empfand «r'S alS etwas Unschönes, dah sein Verlangen schon jetzt «ine Kran umschlich, deren tief« Trauer ihm hätte heilig sein sollen. Da entschloß er sich schweren Herzen-, seltener zu ihr zu fahren. Aber ein« ganz ferne, stille Hoffnung ließ sich nicht abtvcisen. Diel« ging tags mit ihm durchs Revier, sah abends bei ihm in seiner Waldeinsamkeit. Sollte es nicht möglich sein, daß er kein einsamer Mann blieb, wenn die grobe Be- schwichtigerin Zeit dereinst den Ansprüchen der Lebenden gestattete, sich neben di« der Toten zu stellen, sei es auch erst nach Jahren? Er konnte warten, und er nttirde warten. Sich zu bescheiden, hatte er ja gut gelernt. Vielleicht, wen» seine Zeit gekommen war, würde,» die Kinder seine Kürsprecher sein. Di« kleinen Mädel, die so lieb die Hände nach ihm aus streckten, der Unband Bubi, der schon jetzt die straffere, männliche Zucht vermissen lieh. Alles, wvnach im Grunde jedes rechten MauueS Sehnen steht, «nsing sei» Herz in weichen Träumereien. Er fuhr jetzt nur noch de- Sonntags 1u die Stadt, aber »er Tag wurde thw zum Angelpunkt für sein ganzes Tun und Denken. „Ich freu« mich die ganze Woche darauf; «S tut meinem alte« Vnkekherzen so gut, wenn die Gören um mich herumkrabbeln," sagte er scherzen-, aber wvnach ihn eigentlich verlangte, das waren doch die Stunden, wenn die kleine Gesellschaft ins Bett gesteckt war und er mit Malve an schönen Abenden allein unter der Linde satz. Es machte ihn gar nicht eifersüchtig, dah Berthold gleichsam als unsichtbarer Dritter immer mit dabet mar, -ah MalveS Denken sich beständig um ihn dreht«. Ich nehme Dir ja nichts, was Dir gebührt, lieber alter Junge, dacht« er. Nur hegen und schützen, was Dein war. das möcht' ich. Bisweilen fuhr er Malve in seinem hohen Selbstfahrer, -er nur gerade für zwei Menschen Platz bot, ein Stündchen spazieren Das schaffte der Braune, der während der Woche trotz verminderter Haferratton stramm zu arbetton halte, immer noch. Er meinte, cS müsse ihr gut tun, einmal a«S dem engen KreiS von HauS und Garten herauSzukommen, den Blick in die Weite gehen zu lassen, über Wiesen und Wälder und die Saat, die in der Frühreife des dürren Sommers 1915 schon der Ernte sich näherte. Ihm selbst — Erich — gab die Statur so viel. Mit amt lichem Verbrüh und persönlicher Beschwer war er im Freien immer am besten fertig geworden. „Können Sie sich das nicht denken?" fragt« er Malve einmal im Fahren, während er fast liebkosend ihren langen Schleier zurückschob, den der Wind ihm ins Gesicht wehte. „Ich weih nicht. Gerade die Schönheit der Natur macht mich traurig, weil Berthold das alles nicht mehr steht. Er hatte so viel Freude daran." CS klang so schmerzlich, daß er bekümmert schwieg. Aber als sie später durch ein Dorf fuhren, berührte Malve auf einmal seinen Arm. „Nein, bitte, sehen Sie nur. Erich! Wie drollig!" t-Lchluß folgt.) Die Frau der neuen Türkei. Bereit- ehe die Zeit der Erneuerung für baS oSmanische Reich anbrach., ge noß die türkische Frau eine Stellung, die in gar mancher Hinsicht günstiger war. als die der Europäerin, und nunmehr hat sic sich noch weiterhin verbessert. Die Hausfrau hat einen unbeschränkten Einfluß auf alle inneren Anaeleaenheiten ihres Hauses. Sic besitzt das Recht, ihrem Gatten baS Halten von Mitfrauen zu verbiete», sofern sic selbst Kinder hat: andernfalls muß sie freilich weichen. Seidene Kleider o ^üstanfertigunZ » von 5tr3ken- unä Ossell- sctiaftskieiäern Zacken o Kostüme Zpe^ialkaus kür Kleiäer unä ölusen in vornehmer Art 1. vornhin Prager 81ra6e 20 I. Ltock Zeidene Vlusen o Oroüe Auswahl » Werkstätten: Dresden, Derlin fortlaufend Eingang neuer Modelle »v ruk« - V « rdi!«I u n K Abteilung für mün,, Ireti« und veidlleli« Besucher — SS. I Ilöliore ib 1>o1« < ra^e.vall»« d»le — I,eI»rItuA»»«I»wI«). Befreiung von weiterer Fortbildrrngsstdnlpfficht. II Ilattckols-bioUnIk». I. 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