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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.04.1878
- Erscheinungsdatum
- 1878-04-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187804271
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18780427
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18780427
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1878
- Monat1878-04
- Tag1878-04-27
- Monat1878-04
- Jahr1878
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.04.1878
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daß Vettbttn^ > der Ctaq neni tr lungen aü r. An de d kräftig« und Cteu- vottlrchke uschwäö rtsgewe in welche selben m vennasi nicht als tSbetrieb > anqefüh ,eil ist. Branche i »lrbeit stet Bliithe lt sich , aß die J«s verwachse Hindustri^ et wurde Um so uij >, Handelt rstvrt ich Sie, hmen. Rcsoluti, ls und müsse au der natisi ren Pan« ehr nur dts mmige ?rc Stm en könn ig nicht rerikanis Million Testest ade an di zusammm die Son >es Staat e mit Cs m vo die 5 s aufho änlich ohne h bitte Sie ,»glich irSH 6',, Uhr. n,«. ,,» Ä-V«uu»gas„ .'«S. der Urbar«,,: Aaemlttag« tv—12 Uhr. Aa»«M»g» 4—v Uhr. der ttlr dir nächst. Nummer destivimtrn «n Wo«hrnta»eri bis ! d UUr *t«ch«tllUL». au Sour», »d -cht^ea früh dis '/.S Uhr. Olde^FütM», ft» Z,s vwd Mcu»». Umvrrsttätdftr 4L. -tttt- IHsche.Kacharineuftr. I»«.». — di« '/.y Uhr. Tagkblall Anzeiger. OMll für Politik, Localgcschichtc, Handels- und Geschäftsverkehr. «AflK-e Lh»„e»s»l„rr1« viertelt. 4"/,Mk., mel. Bnltgrrlohn 5 Dkki, e-urrb die Post bezog« « Mk. Jede eeuzelnr 4tummer !L Pf. Belegexemplar 10 Vf. Gebilbreu für Ertraberlageu ohne Postbesvrdenmq r« Stk. mit Postbeidlderimg 4L Ml. Inserate ägefv Petitzerlr 2" Pf. HrSßere Schrift« laut unterem Preiöverzeichmß. — La deilarischer Latz nach höbereui Tank. Reclamr« »»irr dem Urdacst,»«!lr1ch dir Spalrzeite 40 Pf. Inserate sind stet- an d. Grprdttton zu swden. — Rabatt wird nicht gegeben Zahlung pi»emaiu«r»a<1<, oder durch Postvorschuß. Sonnabend dkn 27. Avn! 1^7^. 72. Jahrgang. 4 in ihrem zenden Re- nach kurzer en: »che. des»» e beschlich lttlMkN s« » ReichStq übersende» lmern und ungen und t« diese» n «u-sch»hl rattonen „1 Thiitigkeit >ud Vereine! » die Wege! » da» «echt! tto» rr. Pis >ard sodann! mg der Be-! gewählt die t Bingen, surt a. M., I ,eim, Mag- derg, Wesel,! nten-Beretn s ink an dass !te Leitung, ,ten die Be' »den l Wegen der Messe ist unsere Expedition morgen Tonntag Bormittag- bis LS Uhr g öff ct «Leu Vnirebl»11e8. BekannMachuitg. Auf den, zwischen der Zeitzer Straße und dem Floßplatze gelegenen Tratte der Albertstraße sollen die Fahrstraße mit bosfirten Steinen gepflastert, die Fußweganpflasterung mrt Mosaikpflaster hergestellt und die hierzu erforderlichen Arbeiten an einen Unternehmer in Accord vergeben werden. Die betreffenden Bedingungen und Anschlagsformulare können auf unserem Bauamte, Rathhaus L. Etage, eingesrhen werden, woselbst auch die Offerten mit der Aufschrift: „Pflasterungen in der Aldertstratze" di- zum 7. Mai d. I. Nachmittags 5 Uhr unterschrieben und versiegelt einzureichen sind. Leipzig, den 18. April 1878. «er «attz der Stadt Leipzig. vr. Tröndlin. Wangemann. Bekanntmachung. Die in dem Raths-Forstreviere Cauuewig erstandenen Hölzer sind innerhalb 8 Tagen abzusahren, widrigenfalls nach den Licrtations-Bedingungen verfahren werden müßte. Leipzig, am L0. April 1878. Des Raths Kvrft Deptttativ«. Bekanntmachung. Auf der Wurzener Chaussee sollen an der Grenze mit der Flur Anger, in der Nähe der Grünen Schenke LT Qu.-Meter Bruchsteinpflaster neuhergeftellt und 111 Qu.-Meter desgleichen umgelegt und diese Arbeiten an «inen Unternehmer in Accord verdungen werden. Die Bedingungen für diese Arbeit können in unserem Ingenieurbureau, Rathhaus, 8. Etage, Zimmer 18, mlgesehen werden, woselbst auch die Offenen mit der Ausschrift: „Pflasterung aus der Wurzener Etzauflee" brs zum 6. Mai d. F. Nachmittags 5 Uhr unterschrieben und versiegelt einzureichen sind. Leipzig, den 25. April 1878. «er «attz der Stadt Leipzig. ve. Tröndlin. Wangemann. Bekanntmachung. Aus der Dresdner Straße sollen 680 Qu.-Meter Gerinnpflafter von Bruchsteinen hergestellt und an nnen Unternehmer in Accord verdungen werden. Die Bedingungen können in unserem Ingenieur-Bureau, Rathhaus, II. Etage, Zimmer Nr. IS. »in- «esehen werden, woselbst auch die Offerten mit der Aufschrift: ..Gertunpflafler in Per Dresdner Strahl" bi» zum G. Mai l. g. Nachmittags 5 Uhr unterschrieben und versiegelt einzureichen sind. Leipzig, den 85. AzM 1878. Der Nath der Stadt, veiprig Wa, ve. Tröndlin. »ngemann. Thomasschule. Die Prüfung der anaemeldeten Schüler wird veranstaltet in der neuen Schule: 1) für dre Claffen Prima bis Tertia eingeschloffen Sonnabend, 87. April, Bormittags 8. Uhr und Montag, 88. April, Vormittags 8 Uhr, 2) für die Claffen Quarta biS Sexta Montag, 28. April, Vormittags 8 Uhr. Vr. Eckstein. 8tLäti86ke kortkiI(1unA88<;!iul6 kür Xnaben. vee Unterriebt beginnt sm 30. >pri>. Aeneintretenäe 8cküler baden «ick »m 29., 30. Xpril, I., 2. Itlsi, j IO—1 Ubr Vormittag», 4—8 Ukr Aacbmitlsg», in äer IU. kürgerackule, Orimm» scker 8teinveg dio. 17/18, bei ! ««o »nterreickneten virector ru meläen. Ueiprig, am 80. Xpril 1878. vr. vr»«Mtlx»«. Dritte Bürgerschule für Knaben^ , Die Aufnahme der neu eintretenden Schüler findet Montag, den LS. April v.. vormittags S Uhr !j»'Schulsaale statt. Director Aar! Ulvbtvr. «rtprlg, 26. April. Es läßt sich nicht mehr leugnen, daß der eng- Ilisch-türkische Streit in eine Sackgaffe ge- luthen ist, aus der die streitenden Theile nur !iaau-kommen können, wenn sie entiveder zurück- sphen oder eS aus einen gewaltsamen Durchbruch, auf I«»e» kiegerischen Zusammenstoß ankommen lasten, bchland will eine möglichst große Beute auS dem I trage mit der Türkei davontragen, England will Ibstwe möglichst verkleinern. Rußland will nur Ipvisse Puncte de- Frieden- von Stefano der Idmrtheilung und Zustimmung Europa« unter- sbriten; England will die Vorlegung de« ganzen rag«. Seit Wochen drehen sich die diplo- »tischen Verhandlungen um diese Formalität, IX dm scharfen Gegensatz der beiden Mächte gleich verhüllt und auSspricht; sie drehen !ih bei allem Aufwande von Fleiß, Schars- Ist» und Kunstfertigkeit, trotz der angestrengten IbnmttelunaSardeit Deutschland«, trotz de« Frie- Iksbedürsaisie« aller Völker Europa« im Kreise ir»m, und von einem Fortschritt ist hier so gut Nicht« ru bemerken. Fortschreiten sehen uur die sehr unverblümt nebenher gehenden iHumgtn. athmete auf', als man Hörle, der deutsche Vorschlag weg« der Zurückziehung beiderseitigen Streitkräsle vor Konstantinopel «Pttncip Annahme gefunden. Al« man aber der ,-uche näher trat, kam sie nur zu bald in« I stocken Wie weit sollen die russischen Truppen, de »eit die englischen Schiffe zurückgehen ? Da« ist dneue Vorfrage, bei der wieder der alte unsrucht- stk-rei«la«f beginnt. Keine der beiden Mächte will st jetzig« strategischen Bortheile aufgeben — ein sttUcher Beweis, daß beide sich aus den Krieg Würde wohl England, da« kaufmännisch strrchnend« England, so viele Million« für „un- stAuctive" Zwecke auSgeben. Schiffe aus Schiffe «"stiften, Mannschaft« anwerl-cn, Neiden und "ist», indische Truppen nach Europa schaffen Nicolaigymnasium. Montag. D. LS. Aprrl von 8 Nhr ab Aecepttonsprüsuua für alle Elasten. Zu erscheinen haben alle angemeldeten Schüler mrt Ausnahme derer, welche in der Vorprüfung bereit« reif befunden worden sind. An demselben Tage gegen 5 Uhr findet die Verpflichtung sämmtlicher Recipienden statt. Dienstag, P. 8S. April 10 Uhr feierliche Eröffnung deS neuen Schuljahres in der Aula; Nachm, von 2—4 Uhr Unterricht, von 4—5 Chorprobe. Miltmach, 8.1. Mat 10 Uhr öffentlicher ActuS zur Nachfeier deS GeburtStagS Sr. Majestät des Königs. Leipzig, d. 26. April 1878. Prof. Vogel. Erste Bürgerschule für Mädchens Die Aufnahme der für die 8. Claffe angemeldetei, Schülerinnen findet Montag, »en LS. April, Nachmittags S «hr im Schulsaale statt. Aldert Richter. Zweite Bürgerschule. Die Aufnahme der für die 8. Elaste angemeldeten Schüler und Schülerinnen findet Montag, den r». April, «achmittags r Uhr ini Scbulsaale ^tall. «. Eichhorn, Direktor. Dritte Bürgerschule für Mädchen. Dir Aufnahme aller angemeldeten Schülerinnen findet Montag» den LS. April, Nachmittag- 2 Uhr statt. Dir. 1°. 8el»nvtck«r. Fünfte Bürgerschule. Die Aufnahme der neuangemeldeten Kinder findet Montag, den LS. April, vormtttagS S Uhr im Schulsaale statt. ve. Hübe, Direktor. Fünfte Bezirksschult. Die Aufnahme der anaemeldeten Kinder findet Montag, d. LS. April e., Nachmittags L Uhr HaSpi- ' " ' " »le ' talstrahe 3 t« Schulsaale statt. Director Krauß. Erste Bezirksschule. Die Aufnahme der angemeldeten Kinder findet Montag, den LS. April, e. vormittags S Uhr im Schulsaale statt. Director Krauß. Die Aufnahme der neuen I, fr Vereinigte Freischule. SA. früh 10 Ildr im Schullaale stau. , sowie der als Bürgerschüler angemeldeten findet Montag, den Director Tkoma». Bekanntmachung. Wir machen hierdurch öffentlich bekannt: 1) daß alle in Leipzig wohnhaften Knaben, welche Ostern 1877 und Ostern 1878 auS einer der hiesigen Volksschulen entlasten worden oder von einer höheren Schule abgeaangen sind, ohne da« 15. Lebensjahr vollendet zu haben, zu dem Besuche der AartdtldungSschule für Knaben verpflichtet und bei dem Direktor der Schule, Herrn vr. Bräutigam, an den von Letzterem öffentlich bekannt gemacht« Tagen und Stunden anzumelden find; 2) daß auch diejenigen Knaben in genannter Zeit anzumelden sind, welche aus irgend einem Grunde von dem Besuch« der städtischen Fortbildungsschule entbunden zu sein glauben; 3) daß hier einziehende Knaben, welche Ostern 1876, 1677 und 1878 aus einer auswärtigen Volks schule entlassen worden sind, ebenfalls zum Besuch der Fortbildungsschule verpflichtet und sofort, spätestens aber binnen 3 Tagen nach dem Einzuge bei dem Director der Schule anzumelden sind, 4) daß Elte«, Lehrherren, Dienstherrschaften und Arbeitgeber bei Vermeidung einer Geldstrafe bis zu 30 die im Falle der Nichterleguna in Haft umzuwandeln ist, die schulpflichtigen Knaben zu dieser Anmeldung anzuhalten oder letztere selbst vorzunehmen haben. Leipzig, am 25. April 1878. Der Nath der Stadt Leipzig. v>. Tröndlin. Lebnert. Vernuethung einer Abheilung der Fleischhalle am Hospitalplave. Die durch Kündigung seitens des zeitherigen Abmietkers am 15. Juni d. ). miethfrei werdende k b- theilnng Nr. 8 der Flcifchhalle am Hospttalplatze soll von da ab gegen cinmonatlichc Kündigung Dienstag, den 30. ds Mon., VormtttagS 11 Uhr, an RathSstelle im Wege der öffentlichen Versteigerung anderweit vermiethct werden. Die Versteigerungs- und Vermiethungsbedingungen können ebendaselbst schon vor dem Persteigerun'.s- termine eingesehen werden. Leipzig, den 13. April 1878. Der Nath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Cerutli. (wa« ein sehr theure« Vergnügen sein soll), wenn e« nicht unter dem Drucke der Ueberzeugung handelte, daß der Krieg nothwcndig, daß er nahe sei? Auf englische KriegSabsichten scheint un« auch der plötzlich au« der Erde gewachsene Ausstand der Muhamedaner in Südbulgarien zu deuten. Dieser Aufstand, der immer weiter um sich greift und die Ruff«, die mit den, Gesicht nach Konstantinopel stehen, im Rücken beun ruhigt, sieht un« ganr so au«, wie wenn er von London au«, vielleicht im Einverständnisse mit der Pforte, angezettelt wäre, und manche Gold münze mit dem Bildnisse der Kaiserin von Indien mag sich jetzt in den Händen der i-lamitischen Insurgentenführer befinden. Daß auch Rußland nicht nachgiebig gestimmt ist, sondern an da« Schwert appellir« will, beweist die Rücksichtslosig keit und Promptheit, mit der es sich in Rumänien einrichtet und dort große Truppenmaffen ansam melt, uni sich für alle Fälle die Operation«- und RückzugSlini« an der Donau und am Pruth zu sichern. Auch der von russischer Seite geplante Besuch von Osficieren und Soldaten in Konstan- tinopel, angeblich zur Feier de« griechisch-katholisch« Osterfestes in den dortig« Kirchen, hat wohl weniger ein« religiös«, al« einen militairischen Zweck. Di« Erkrankung de- Fürsten Gortschakoff kann, wenn sie anhält, nur dazu beitragen, die Heißsporne der rufst- sä)« Krieg-Partei, der der alte Premierminister immer hin einige Zurückhaltung abzaring« wußte, wieder obenauf zu bringen. Und auch die Erkrankung de« deutsch« Reich-kanzler«, auf denen VermittelungS- thäligkcit die Frieden-Hoffnungen Europas ruhen, muß gerade jetzt doppelt erschwerend wirken. Zum Glück ist das Leid« nicht bedenklich. Möge unser leitender Staatsmann, dessen auswär tiger Politik wir mit ungebrochenem Vertrauen folgen, recht bald die ihm und un« so nöthige Kraft und Frisch« wiederfinben. Möge er genesen, noch eh« vielleicht einer jmer „uotovarcl «vent.',", jener fatal« Zwischenfälle eintritt, an den« die orientalische Krisis bisher so reich gewesen und die kurzer Hand die weiseste Diplomätenrechnung durchkreuz«. Wie lange dauert es, bis ein Hau« fertig ist; abbrenn« kann es in wenigen Stunde«! So ist eS auch mit dem Weltfrieden. Ihn zu gründen und zu erhalten, kostet unsäglicke Mühe; ihn zu zerstör«, ist da- Werk eines Augenblicks. TagesgeschichÜiche Ueberjicht. Leipzig, 26. April. Ueber die Erkrankung des Reichskanzler- Fürsten BiSmarck zu FriedrichSruh schreibt man der „Nat.-Ztg." auS Hamburg, 24. April: Auf Grund von an Ort und Stelle eingezogenen Erkundi- aunaen kann ich Ihnen über den Zustand des Fürst« Bismarck Folgendes mittheil«: Der Fürst erkrankte am Sonnabend, 20. April, und wurde zunächst der Besitzer der Reinbecker Wafferheil- Anstalt vr Andres« consultirt. Derselbe consta- tirte da- Vorhandensein der Gürtelrose. Hier von wurde sofort die Gemahlin de- Fürst« tele graphisch benachrichtigt, welche denn aucd inzwischen nebst der Tochter Eomtesse Marie in FriedrichSruh eingetroffen ist. Gras Herbert, der als Secretair seine- Vater« fungirt, batte sich bekanntlich zu- samm« niit seinem Vater von Berlin nach FriedrichSruh begeben. Heute früh traf auch der auf einer UrlauvSreise nach Wiesbaden begriffen gewesene telegraphisch her beiger usene Hau-arzt de« Fürst«, vr. Struck, von Frankfurt kommend, in Friedrichsruh ein. Soeben, spät Nachmittags, erfahre ich, daß die Krankheit nicht gefährlich ist. sondern nnm normalen Verlaus nimmt, der be» der vorhandenen ärztlichen Hülfe eine Genesung binn« 14 Tagen erwarten läßt. Der „ Weser-Ztg." schreibt man aus Berlin: E« fällt auf, daß der Bericht der BundeSrathS- ausscbüsse über die beiden Enqueten bezüglich der Eisenindustrie und der Baumwollen spinnereien noch nicht erschien« ist, obgleich seit der Beschlußfassung in den Ausschüssen bereits 14 Tage verflossen sind. Man wäre versucht, zu vermuthen, daß da- Ausbleiben des Berichts mit den im preußischen Finanzministerium ausgenom men« Erwägungen bezüglich der Eisenzölle in Verbindung stehe, mit anderen Worten, daß die Feststellung deS Berichts aufgeschobcn ist, bis die preußische Negierung sich darüoer schlüssig gemacht hat, ob sic nicht weitergehende Maßregeln bean tragen will, welche die Einleitung einer Enquete überflüssig machen würden. Was die Frage des Tabakmonopols bezw. die Stellung des preußischen Finanzministers zu derselben betrifft, so wird in den Zeitungen wieder einmal die Erzählung auf gefrischt, Herr Ho brecht habe sich gegen daS Monopol erklärt. Herr Hobrecht hat das Stu dium dieser interessanten Frage noch nicht beendigt. Die Bemerkung, daß er eigentlich kein Freund des Monopols sei, gehört der Zeit vor dem Amts antritte deS neuen Finanzministers an, ist also thatsächlich ohne Bedeutung. Sie kann jedenfalls nicht den Zweck haben, den Reichstag gelegentlich der Berathung der Enquetevorlage zu dnpiren. Da« Gerücht erhält sich aber, daß der Finanz- minister ein Gegner deS Tabak«Monopols sei. ES wird sogar behauptet, man habe an maß gebender Stelle das Monopol bereits ganz fallen gelasten. Wmn diese Nachrichten sich bestätigen, würden sie die Fehde der halbamtlichen Presse gegen den bekannten Beschluß der nationalliberaleil Frac- tion in ein höchst eigenthüinlichrs Licht setzen. Angesichts der lebhaften Erregung, welche durch die officiösen Polemik der letzten Wochen in den weiteste Kreis« hervorgerusen ist, wäre es ohne Zweifel angemessener gewesen, wenn die halbamtliche „Prvvinzialcorrespondenz" über die Stellung de« neuen Finanzminister- rur Tabak steuersrage eine authentische Aufklärung ge geben hätte, statt sich mit der tendenziös« Zurewi« stutzung und Auslegung nationalliveralcr Ncd.n abzumühen.
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