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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.04.1878
- Erscheinungsdatum
- 1878-04-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187804254
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18780425
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18780425
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Paginierfehler nach S. 2131
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1878
- Monat1878-04
- Tag1878-04-25
- Monat1878-04
- Jahr1878
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.04.1878
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Grfchet»t 1-gttch früh 6»/. Uhr. ledmtl«» «»» <e»MN»» JstzauniSgaß« 3S. >Mchß»»»«, »er ttesattio,: «»rmittagS 10—12 Uhr. Rachmitta-S 4—« Uhr. her für die nächst- Rnmmer desttmmte» , « «ochentngr» dtS »Uhr Rnchmtttn,*, « Ton» «t» Kestt«,en früh bi« V.» Uhr. r» »en FUetk» str I,l. T,«ch»r: Ltt» «nnM, UnivcrfitLtSstr. rr. koi< Lösche. Kathariucnstr. 18,p. «rr bi« '/H Uhr. MMer Lagtblaü Anzeiger. Or-au für Politik, Localgcschichk, Handels- wd Geschäftsverkehr. iS.«»». Ldo„e»r>«,»ret« viertelt. 4'/,Mr^ mcl. Bnngertoha b Ml., durch di« Post bezöge» S Mt. Jede unzeliie Ruuuaer LL Pf. Belegexemplar tu Vs. Gebühren für Extrabeilagen «h»« PopdrsSrdenmg S« Ml. mit Postbesbrderung 4L Mt. Inserlr baesp Petitzeile 20 Ps Grützen Lchrilrea laut unserem Prei«v«rze,chn>ß. — Tabellarischer Satz nach höherem La ns. Recloe, »»ter de» »eharilaaaßrtch di« Spaltzeile 40 Ps. Inserate sind stet- an d. Gepeditio» zu senden. — Rabatt wird «ich: grgebe« Zattunapr»«LN»»>n4l oder durch Postvorschutz. NS. Donnerstag den 25. April 1878. 72. Jahrgang. »> Oeffentliche Plenarsitzung der Handelskammer Areitn-, de» 2» «pril d. 2. Abends 6 Uhr t» dere« Sitz»n,«saale, «enmarkt 1-, I. T«,e»,rd»u»g: l) Regiftrande.V 3) Bericht de« Jahresbericht- - Ausschüsse- über die Vorlage des Kaiser!. Statistischen Amtes, periodische veröffentlich»», gemtffer «aarenpreise betreffend. S) Berichte d«S Zoll- und Steuer-Ausschusses über ». den Antrag de- Herrn Lorenz und ver schiedene Eingaben, die Bunde-rathSvorlage wegen der statistische» Abgabe betreffend, d. die von der Handelskammer zu Hanau mitgetheilte Borstellung, die TndokS-Enqnste-vesetz »orlage betreffend. 4) AuSschutzbericht über di« Vorlage de- König!. HauptzollamteS, die Aedtsion der Metz- »rdnung betreffend. — Bekanntmachung. Auf dem zwischen der Hiller- und Marschnerstraße gelegenen Tratte der Plagwitzer Straße sollen Sranit- schwellen gelegt und di« hierzu erforderlichen Arbeiten einschließlich der Schwellenlieferung an einen Unter rehmer vergeben werden. Die betreffenden Bedingungen und Anschlagsformulare können auf unserem Bauamte lRathhauS, II. Et.) »ingesehen werden, woselbst auch die Offerten mit der Aufschrift: „Schmelenlegun, in der Plagwitzer Strafte" biS zum 7. Mai d. A. Nachmittags 5 Uhr unterschrieben und versiegelt einzurrichen sind. Leipzig, den 18. April 1878. Der Rath der Stadt Leipzig. llr. Tröndlin. Wangemann. Bekanntmachung. Auf dem zwischen der Hiller- und Marschnerstraße gelegenen Tratte der Plagwitzer Straß« sollen die Fahrstraße mit bossirten Steinen gepflastert, die Fußweganpflasterüng mit Mosaikpflaster hergestellt und di« hierzu erforderlichen Arbeiten an einen Unternehmer in Accord vergeben werden. Di« betreffenden Bedingungen und Anschlagsformulare können auf unserem Bauamt«, RathhauS, L Etage, eingesehen werden, woselbst auch die Offerten mit der Aufschrift: „Pflasterungen in der Plagwitzer Strafte" bis zum 7. Mai d. I. Nachmittags 5 Uhr unterschrieben und versiegelt einzureichen find. Leipzig, den 18. April 1878. Der Rath der Stadt Leipzig. I>r. Tröndlin. Danaemann. Städtische Fortbildungsschule für Mädchen. Die Aufnahme der »e» anaemeldetev Schülerin««» findet DienStag Dieselben haben sich zu diese« Zwecke nebst siwnttliche» übrigen Schüle schule »u versammeln ... den 30. April, früh 8 Uhr statt. Schülerinnen im Saale der I. Bürger in Reimer, Direttor. Erste Bürgerschule für Knaben. Die Aufnahme der für dir 8te «Nd 7te Elaste anaemeldeten Schüler findet Montaa, den »9. April, »ormtttna 10 Uhr i« Saale der 1. «ürgerschul» statt. Diejenigen, welche in tzützere Elasten ausgenommen worden find, haben sich an demselben Tage früh 8 Uhr gleichfalls im Schulsaale einzufinden. E. «et t«er, Direttor. Höhere Schule für Mädchen. Die bereit- aufgenommenen Schülerinnen versammeln sich Montag, den 30. April, Morgen- 8 Uhr im Lmisaale. Die Prüfung der nachträglich angemeldeten Schülerinnen findet um 10 Nbr statt. Leipzig, den 34. April 1878. vr. W Rölbeke. Bekanntmachung. In Fol-e der zum Finanzgesetze vom IS. December vorigen Jahre- erlassenen Au-führun-S-Berordnung von demselben Tage ist der dieSjahrsge erste Termin der «ewerde- und Personalstener am ü. RprU ». e. »ach - Höhe »on vier Sehnttheile« eines ganze» Jahresdetrage« sastig und werden die hiesigen Steuerpflichtigen hierdurch aufgeforderl, ihre Steuerbetrug« für diesen Termin nebst den städtischen Abgaben, welche letztere 1) 8O aus je 1 doste Mark de- ganzen StaatSstruer-Ansntze» bei den Bürgern und allen sonst mit mindestens 3 vollen Mark StaalSsteuer und darüber veranlagten Personen, sowie 8) 49 -4 ans je 1 pole Mark des ganzen StaatSstener-Rnsatze« bei den unter 1) nicht mit bearisfenen sogen. Cchutzverwandten betragen, binnen 14 Tagen an die Stadt-Steuer-Einnabwe allhier — Ritterstraße 15, Georgenhalle, 1 Treppe recht- — pünktlich abzuführen, da später die gesetzlichen Maßregeln gegen die Säumigen eintreten müssen. Hierbei sind die von der Handels- und Scwerbekammer sowie von de» pereinigte« »irchendor- stünden ausgeschriebenen Steuerzuschläge, Erstere «ach Höhe von 2 beziehentlich 1 -4, Letztere «ach Höhe von 8 -4 auf je l volle Mark d«S ganzen JahreSbetragS von den diesen Abgaben verfallenden Steuer- pflichtigen mit zu entrichten. Leipzig, den «. April 1878. Ter Rnthder Stabt Letp ^i g. vr. Veorgi. Bekanntmachung. Wegen Reinigung der Lokalitäten bleibt die StiftungS-Buchhalterei für beute ........ Leipzig, den 35. April 1878. Te- RattzS Finanz Deputation. geschloffen, »t Bekanntmachung. Die Lieferung von 8 Stück neuen Wagen zur Abfuhre de- Schlamme- von den Straßen ist vergeben und werden daher die unberücksichtigt gebliebenen Herren Submittenten hiermit ihrer Offenen entlassen. Leipzig, den 33. April 1878. Ter Rath der Stadt Leipzig. vr. Tröndlin. Wangemann. und und Die Bekanntmachung. PlanirunaS- vergeben Leipzig, am 23. April 1878. entlassen. Ter Rath »er Stadt Leipzig vr. Tröndlin. Wangemann. 8lLl1ti8<;k<z k'ortlriltlunKs^kute für Knrüioii. ver Lnterricdt beginnt »m 30. Xpril. dieueintretenöe r»ebül«r bnben »iel» ,w LS., 80. Xpril, 1., 8. A»i, 10—1 vbr Vormilwg«, 4—6 l)kr >»ckmilt»g>, in <l«r Ul. Uürgeriebule, Oriwm»'»eker 8teinveg 8o. 17/16, bei 6em nnterreiebneten Direktor »u meläea. , I.eiprig, »in 80. 4pril^1878. vr. «routt^m». Erste BezirkSschnke. Die Aufnahme der angemeldeten Kinder findet Montag, Pen SS. RprU, e. BorwtttagS S Uhr im Schulsaale statt. ^ Direttor Krauß. Hierdurch werden die Eltern derjenigen Kinder, welche Ostern 1880 confirmirt werden sollen, aufge forderl, dieselben in den zwei folgenden Wochen »um Vorbereitungsunterricht anzumelden, und zwar die Knaben bei Herrn Pastor vr. Howard, die Mädchen bei Herrn Pastor 0. Dreydorff. Ta» rpang -refor«. Pfarramt z« Leipzig. Leipzig, 34. April. Pie Lage im Orient ist in den Feiertagen »icht wesentlich geklärt worden. Es sind keine neuen lhatsachen eingetreten, und wenn sich trotzdem die Hoffnung aus das Gelingen der deutschen Vermit- teblna und das Zustandekommen des Congresses, jsnüchst einer Borconferenz, erhält, so liegt doch n»e tatsächliche Begründung für diese freundlichere tlussaffung der WelUage noch nicht vor. Die ver- «ittelnden Bemühungen Deutschland- sind auch in ter letzten Zeit ganz besonder- durch den Grafen ladraffy unterstützt worden, dessen Uebereinstim- «ung mit dem Reichskanzler in den großen Fragen ter auswärtigen Politik auch jetzt noch die eigent- stde Berechtigung der FriedenShoffnunaen bietet. K«m energischen Fortschritte der zur Zeit schwe lenden Verhandlungen glaubt man übrigen- erst nch der Rückkehr des Fürsten Bismarck entgegen- schm zu dürfe«, die, wie man annimmt, sich etwa R zu« 79. d. M. hinau-ziehen dürfte. Vorläufig hhm noch nicht die Congreßverhandlungen, son dern diejenigen über die mintairischen Stellungen Achland- «ch Englands vor Konstantinopel im Vordergründe. SnS Berlin, 21. April, wird der „Kölnischen Zeitung" geschrieben: Als eines der Anzeichen, baß da Kongreß zasammeu«, und zwar in Berlin zu« senmentreten werde, wird der Entschluß de- taiser- angesehen, angesichts der Wichtigkeit der rolltischen Verhältnisse in Berlin ru bleiben. Die Reis« nach WieSbado» ist für jetzt anfge» pH». Zum Theil baden auch d,e bevorstehenden mlitairischen Besichtigungen der Garderegimenter Hr Gewicht in die Waagschale dieser veränderten Bestimmung gehegt. Der,Mme<" wird auS Petersbura vom 22. April Meldet, die DiScussion Über die Ausführung des Vorschlages de- gleichzeitigen Abzüge- der ttissischen Truppen und der englischen Potte au» der Nähe KonstantinopelS yabe bi- M Irin Resultat ergeben, werde aber in freund em« Geiste fortgesetzt. Die Verhandlungen dürsten Hb lange hr-rziehen, da die Entscheidung der ftrei- Ha Punkte technische Erhebungen von Special, m«»lsiaren an Ort und Stelle erheischten. Wenn be Londoner und die Petersburger Regierung sich Mvijt hätten, werde e- nöthig sein, von der -forte Bürgschaften zu verlangen, daß sie, fall- die mstereu Unterhandlungen scherterten, der Wieder- ^stellung des statu» qno keine Hinderniffe bereite. Apßlaud werde in diesem Punkte wahrscheinlich Mx»S streng sein, da es überzeugt sei, daß die nn Fall« d«s AusbrucheS der Feindselig- «b» nicht für Rußland Partei ergreifen würde. Die „Agence Russe" schreibt, daß die Lage nach wie vor unverändert sei. Es handle sich noch immer um Unterhandlungen über die Ausführung de- zugesiandenen PrincrpS einer Gleichheit der Entfernung, welche nach der Zeit bemessen sei, die für die beiderseitigen Streitkräfte zur Wiederbesetzung der geräumten Stellungen er forderlich sei. Die lange Dauer der Unterhand lungen erkläre sich auS den eingehenden Erwägungen über die Berücksichtigung von Wind und Wetter für die Flotte und Terrainschwierigkeiten für die russische Armee. DaS „Journal de St. PeterSbourg" erwartet den baldigen Zusammentritt de- ConqresseS, meint aber, der bloße Zusammentritt desselben sei noch keine Bürgschaft für den Frieden. Es sei nothwendig, daß dem Congreffe ein umfang reicher und offenherziger Meinungsaustausch zwi schen den Cabineten vorangehe. Wenn das Lon doner Eabinet zwar den Frieden wirklich wünsche, aber größere Vortheile für England mittels Ein schüchterung Rußlands zu erreichen glaube, so sei die- ein gefährliche- Spiel, welches nicht zum Frie den, sondern zum Kriege führen dürfte. Wenn aber Lord Beaconsfield's Demonstrationen den Krieg bezweckten, so müsse ans ihn die Berant- worüichkert dafür gegenüber England und Europa fallen. TagesgrschichMche Uetrerficht. Leipzi«, 84. April. Die Unerquicklichkeit der inneren Lnge hat auch in dm österlichen Betrachtungen dm Presse viel fach Lnsdrnck gefunden. Die Stell»», welche die natiovalkberale Fraktion de- Reich-Wg- zu der Tabnksenquetevorlage eingenommen, ist noch immer der Gegenstand verschiedenartigster Kritik. Die „Post"' meint, daß die Stellung dieser Partei eine unbefangene Prüfung der wirthschaftS- politischen Pläne de- Reichskanzler- in höherem Grade erschwere, al- es durch die von der gouver- nementalen Presse gegen diese Partei gerichteten Angriffe geschehen könne. Fast scheint m. als sei in dem Rcusonnement der „Post" eine kleine Be griff-Verwechselung zwischen Unbefangenheit und Nachgiebigkeit oder gar Dienstwilligkeit mit unter- gelaufen. Fürst Bismarck hat vor zwei Monaten als sein Ziel im Punkte der Besteuerung de- Ta bak- rundheraus da- Monopol bezeichnet. In zwischen hat jede- Mitglied de- Reichstags Zeit genug gehabt, um sich über dies« Grundfrage eine bestimmte Ansicht zu bilden. ES handelt sich zu nächst gar nicht um die technischen Detail» der Monopoleinrichtung, auch nicht um die politischen Bedenken, welche derselben anhaften, sondern allein darum: ist die finanzielle Lage des Rei che- und der Einzelstaaten derart, daß sie die mehr oder weniger vollständige Vernichtung der heute mit dem Tabak in Deutschland befaßten privaten Erwerbszweige rechtfertigen würde, oder nicht? Die natwnalliberale Fraktion glaubt, diese Frage verneinen zu müssen; sie glaubt das auf Grund reiflichster Prüfung und sie darf erwarten, daß man sie mit sachlichen Gründen widerlege, statt immer wieder mit der verbrauchten Unterstellung zu kommen, daß sie Verstimmungs- wlltik treibe. Wäre die Enquetevorlagc nicht er« prechen. Nachdem aber in den Motiven zu der gedachten Vorlage ausdrücklich erklärt ist, daß auf Grund de- gewonnenen statistischen Materials ein Gesetzentwurf über die Einführung entweder des TabakSmonopol- oder einer annähernd den gleichen Ertrag liefernden Fabrikatsteuer ausgearbeitet werden soll, ist eS die Pflicht einer jeden parlamentarischen Partei, sich über die Vorfrage bezüglich de- Schick sals der heutigen Tabak-gewerbe unverweilt schlüssig zu machen und mit diesem Entschlüsse nicht hinter dem Berge zu halten. WaS hat mit dieser durch die Natur der Sache gebotenen Stellungnahme die Unbefangenheit gegenüber den wirthschaftSpolitischen Plänen de- Reichskanzler- zu thun? Wird die „Post" diesen Vorwurf etwa auch dem Finanz- mmister Hobrecht machen, fall- sich derselbe dem nächst von der Unzweckmäßigkeit de- Monopol überzeugt haben sollte? Der Kaiser hat an den Geheimen Ober- Regierunasrath vr. Lndwig Hahn, Verfasser der jüngst erschienenen Schrift „Fürst BiSmarck". das folgende allerhöchste CabinetSschreiben ge richtet: Ich habe den mit Ihrem Schreiben vom 4. d. M. eingeganaenen ersten Band Ihres Buches „Fürst Bismarck, sein politisches Leben und Wirken" mit vieler Genugthuung in Empfang genommen. ES entspricht durchaus meinen Wünschen, daß die polnisch« Thätigkeit de- ManneS. welcher aus die Neuordnung der vaterländischen Verhältnisse m so bedeutsamer Weise eingewirkt hat. durch systema tische Aneinanderreihung authentischen Materials öffentlich dargelegt wird, damit sich der ganze Werth seiner geistigen politischen Arbeit dem Bewußtsein der Nation ei „präge. Durch eine bevorzugt« Stellung wie kaum nn Anderer dazu berufen, die Löiung dieser Aufgabe in die Hand zu nehmen, haben Sie sich derselben mit einer Einsicht und Sorgfalt gewidmet, welch« mich zu unumwundener Anerkennung verpflichtet. Ich danke Ihnen für di« Ueberrnchung de- Buche-, indem ich der Hoffnung Ausdruck gebe, daß es mir vergönnt sein wird, Ihr Unternehmen bald auch glücklich beendet zu sehen. Berlin, den 15. April 1878. (gez.) Wilhelm. König Oscar von Schweden ist in Berlin angckommen, wo er einige Zeit zu verweilen ge denkt. Der König, der im Sommer 1875 zum letzten Male der Gast de- Berliner Hofe- war. er freut sich dort sowohl wegen seiner persönliche» Eigenschaften al- wegen ferner politischen Gesin nung großer Beliebtheit und Achtung. Die wohl wollende Gesinnung, welche König OScar gegen Deutschland und Preußen hegt, ist bekannt und in entscheivenden Stunden erprobt worden. Er unter scheidet sich darin vortheilhaft von seinem verstor benen Bruder, der seine französischen Sympathien niemals verleugnete, den Dänen m ihrem Kriege gegen Deutschland unverhohlen seine, wenigstens moralische, Unterstützung gewährte und von der Herstellung einer engen, gegen Deutschland gerichteten skandinavischen Union träumte. Im Gegensätze zu dieser traditionellen schwedischen Politik hat König Oscar II gleich bei seinem Regierungsantritt unzwei deutig kundgegeben, daß er auf ein freundnachbarlicbes Berhältniß zum deutschen Reiche entschieden Werth lege; auch während de- deutsch-französischen Kriege-, zur Zeit al- er noch Kronprinz war, soll er seine Sympathie für Deutschland niemals verhehlt haben, trotzdem er sich dabei keine-w«- i« Einklänge mit der Mehrheit seine- Volkes befand. Bekannt ist auch da- Interesse, welches der König der deutschen Sprache und Literatur widmet, die er selbst durch sehr gelungene Uebcrsetzungen von mehreren unserer klassischen Dichtungen, wie Taff,, Faust u. A., in Schweden bekannt gemacht hat. Es heißt, daß die deutsche Kronprinzessin sich zum Besuche ihrer Mutter im Laufe des nächsten Monat- nach London begeben werde, wo hin ihr der Kronprinz später folgen soll. Es war von dieser Reise schon vor ewger Zeit die Red« , doch scheint ein fester Entschluß erst in den letzten Tagen erfolgt zu sein. Graf Friedrich Eulenburg, der frühere Mi nister des Innern, ist au- der Schweiz wieder in Berlin eingetroffen. Der Ava. vr. Braun ist nicht unbedenklich erkrankt, wie e- heißt an einer Lunaencntzünbung Der ReichstagSabgeorbnetc vr. Grotye ist in Folge eine* BeleidigungSprocesieS nenerdiug- i» vielen deutschen Blättern genannt worden, und zwar niemals, ohne daß seine Parteiangehörigkeit ausdrücklich erwähnt worden wäre. Herr Grotbe bat jetzt erklärt, daß er au- dem verlaus jene« Proccffe- keinen Anlaß ersehe, sein Mandat nieder- , » .
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