Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.05.1878
- Erscheinungsdatum
- 1878-05-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187805083
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18780508
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18780508
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1878
- Monat1878-05
- Tag1878-05-08
- Monat1878-05
- Jahr1878
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.05.1878
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
».v»w. (».1/11» Erschctut tSglich früh 6'/. Nhr. «s««-, «l» LkPktttt-, Johamrisgasie ZL. KprrLtnche, »er »eterMi, vormrUags w—1L Uhr. Nachmittag« 4—« »hr. >r der fssr hte nächst- NZmuner deftimmtrn -- «» »ocheuttHn» bis - . Nachmittags. « Tam»- mlh S-fttage« früh bis'/,» Uhr. L» »«« NUalt, fiir rosi-Lonotz»«: vtt» «rm». UnivnütStsstr. rr. Lonts Lüsche.KLtd-rnnenstr. 18.P. m»r dt» '/^ Nhr WpzM.TaMM Anzeiger. Orzan für Politik, Localgeschichtt, Handels- mid Gcschästsvcrkebr. Metz-Auflage 15,L--. Li, «v»rmfn:,vrri» viertelt-4'/,Mt-. incl. Brinaerlohn ü Mr., durch die Post bezogen S Mk. Jede einzeln« Nummer 1L Pf. Belegexemplar U) Pf «Kebührru für Extrabeilagen ohne PostbesSrdrrung Sa Lck. mit Postdesörderung 4L Lik Josiiate Laesp Petitzerl« Lu kf Größere Schriften laut unserenr PreiSverzelchnih —Tabellaril«,, Satz nach höherem Tanf »rclame, unirr »em Kr»«t1»»«Kr» dir Spaltzeile 4« Pf Inserate find stet« an d, Le^dM», zu senden. — Rabatt »nrd mch. gegeben. Zahlung prnnnaioonmüt oder durch Popoorfchug 128. Mittwoch de» 8. Mai 1878. 72. Zahrgang. Bekanntmachung. 0 6. 5 k. 5 r. !5 b» >0 6 !5 V io l» u. 6. > w L <I i0 k> L 6. 15 tt. ? 25 v L. 75 r. 50 v U. 1 > »i u>», " 1 Ik.l,!, 75 ? ,75 (1 ,50 U .10 v ,500 >» 0.vl/l! ,10 0 ' li».v«.> 0. ft-l/ll Mil Bein» auf die bestehenden Vorschriften über den verkauf von Bro» »»» »»ettzer «»«»»»re machen wir hierdurch bekannt, daß wir beschlossen haben, von einem noch festzusetzenden Zeitpunkte an allmonatlich an einem bestimmten Tage die von den Bäckern und Händlern angemeldeten Preise des Brodes und der weißen Backwaare ässent- bekannt zn machen, vnd fordern Diejenigen, welche aus Anlaß dieser Einrichtung tdre zeitherigen Preise ändern wollen, tzler- durch auf, die- alSbald in der Rathswache beziehentlich beim Markvoigte vorschriftsmäßig anzumelden. Zugleich bringen wir die obenerwähnten, zuletzt durch Bekanntmachung vom 15. Februar 1877 veröffent lichten Vorschriften zu strengster Nachachtung hierdurch in Erinnerung. Dieselben lauten: 1) Jeder hier feilhaltende Bäcker oder Verkäufer von Brod, bez. weißen*Backwaaren, d. i. Sem meln, Franzbroden, Dreilingen, Dresdner Semmeln, Kümmel- und Franzosendroden, hat an seiner Verkaufsstelle ein deutlich geschriebenes oder gedrucktes Verzeichniß sichtbar und leicht erkennbar auszuhängen, aus welchem sich ergiebt, ». zu welchem Preise sie d»S Pfund oder halbe Kilogramm Brod bez. d. jedes Einzelstück von Semmeln, Dresdner Semmeln, Franzbroden, sKümmelbroden, Franzosenbroden und Dreilingen verkaufen und e. wie schwer jedes Einzelstück der vorbezeichneten weißen Backwaarrn wiegen soll. 2) Dieser Anschlag wird auf gedrucktem Formulare Rathswegen ausgefertigt. Die Betheiligten haben daher ihre Verzeichnisse nur in einfachen unterschriebenen Exemplaren einzureichen, und zwar die hiesigen in der RathSwache, die auf dem Brodmarkte fenhaltendcn beim Marktvoigte. Nach diesen Verzeichnissen werden von unseren Beamten ore Formulare avSgesullt un letztere sind »on den Bäckern oder Verkäufern nach vorgängiger Vergleichung mit den einge- rnchlen Verzeichnissen zu unterschreiben. Nach der Unterzeichnung werden sie gestempelt und unentgeltlich auSgebändigt, die eingereichten Verzeichnisse aber zur Controls »urückbehalten. 3) Das ausgefertiate Verzeichniß muß mindestens je auf den Zeitraum von 14 Tagen festgehalten, im klebrigen aber bei jeder Abänderung in der vorgeschriebenen Weise erneuert werden. 4) Jedes Brodlaib ist mit so viel Gruben zu versehen, als es Pfunde (halbe Kilogramme) wiegen soll. 5) Jeder auf hiesigem Brodmarkte feilhaltende Bäcker oder Brodverkäuser hat an seinem Stande eine Tafel auszubängen, auf welcher sein Name und Wohnort deutlich angeschrieben ist. 8) Behufs Ueberwachung wegen richtigen Gewichts des BrodeS und der unter 1K verzeichnet«« Baüwaa^en werden durch unsere mit Beaufsichtigung des Marktverkehrs beauftragten Beamten und unsere Diener Nachwiegungen bei den Bäckern und Verkäufern von Backwaarrn statt finden. Auch ist jedem Käufer di« Benutzung der in der Ratbhauswache, sowie der an den Wochkinnarrilagen auf dem Brodmarkte öffentlich aufgestellten Waage zum Nachwiegen der hier verkauften Baäwaaren gestaltet. 7) Das Feilhalten von minderwichtigem Brod oder minderwichtigen Backwaaren der unter 1 t, ver- zeichneten Sorten wird nach 8 148,^ der Gewerbe-Ordnung mit Geldstrafe bis zn 150 Mark oder im Falle des Unvermögens mit Hast bis zu vier Wochen, sonstige Vernachlässigung dieser Vorschriften mir Geldstrafe bis zu 60 Mark oder mit Haft bis zn 14 Danen geahndet. Hierbei haben euch die Bäcker und Verkäufer von Brod wie Backwaaren ,n jedem Falle ihre Auge hiriaen. Gewerbsgchülfen und Dienstleute persönlich zu vertreten. »ipzig, am LS. April 1878. Der N«th der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Wangcmann. >2,75 k ls r io r. »1,50 0 »7^0 p >r.St.7,502.ü- US 0. i01.50 « 101.10 S S6 Ü 78 k 100 r. 112,75 L 102 o 82.50 0. 101,50 6. >g- t Die Leipzig. 7. Mai. Die englisch-russischen Verhandlungen sehen fort — also werden wir wohl Frieden baden, klkr die Rüstungen gehen auch fort — also wi'd eS wohl zum Kriege' kommen. Die eine Schluß folgerung ist noch immer ebenso berechtigt wie die anoerr, und wir schämen und durchaus nicht, un- im totale Unwissenheit über die Kriegs- und KriedenSsrage einzngestehen; denn, im Vertrauen, die betheiligten Negierungen wissen wohl selbst noch nichts Genaues darüber. Der Gegensatz, der sich zwischen Rußland und England ausgclhan, ist ein so tiefgehender, und die Spannung, die in Folge dessen zwischen beiden Mächten eingetreten, eine so bedenkliche, daß man meinen sollte, das Unwetter müsse jeden Augenblick loSplatzen; dennoch kann »an sich auch wiederum des anderen Eindrucks uicht erwehren, daß beide Mächte, wenn es nur irgend anginge, sich gar zu 'gern um den Krieg herumdr licken möchten und daher den Mo ment der Entscheidung so lange wie möglich hinaus- schiebrn DaS ist der dünne Faden, an dem die KriedcnShoffnungen hängen. Daß Rußland jetzt diel mildere Saiten anschlägt, als unmittelbar nach dem Friedensschlüsse von San Stefano, geht «,< allen Kundgebungen seiner ofsiciellen und »jficiösen Presse hervor. Der Einfluß Iomatieff's, der bei jenen Verhandlungen die Existenz England- iibersehen hatte, soll rurückgedrängt sein, und seit »er Erkrankung Gortschakoff's soll Kaiser Alexander selbst die Oberleitung der Verhandlungen in einem England entgegenkommenden Sinne m die Hand aeuommen haben; auch die Petersburger Reise des londoner Botschafters Schuwaloff, der die eng lischen Absichten wohl noch am besten kennt, wirb hiermit in Verbindung gebracht. In England hat die Regierung ihre entschlossene Stellung bisher noch aufrecht erhalten; doch I dürfte das nun wieder zusammengetrelene Parlament den Kriegsgelüsten des Lord Beacons- eld einen heilsamen Zügel anlegen. In der Be- ölkeruna wächst der Widerstand gegen den Krieg »nb zahlreiche, mit Tausenden von Unterschriften bedeute Adressen bitten die Königin um Erhaltung Friedens. Im Unterhaus« kam schon gestern Id« Kriegs- und Friedensfrage zur Sprache, und t'orb Northcote gab im Namen der Regierung die "rklärung ab, »aß diese ernsthaft und eifrig mit ujland «nterhaadle und auf eine friedliche Lösung maibeite, was freilich die Vorkehrung aller für den all deS Dcheiterns erforderlichen Maßregeln nicht utstließe. Ob die Opposition sich mit dieser immer- n ziemlich zurückhaltenden Erklärung zufrieden ''geben hat, meldet das kurze Telegramm nicht, a< zur Zeit darüber vorlieat. Die Angelegenheit er „Eimoria", die geheimnisvoll wie ein „fliegen- r Holländer" in den amerikanischen Gewässern sgetaucht ist, wird jedenfalls auch im Parlament rgebracht werden. Diese „Limbria" »nd die Gefahren, die dem englischen Handel von Seiten russischer Kaperschiffe drohen, gehen den Kaufherren in der Londoner City gar sehr im Kopf herum, und die allgemeine Beängstigung spiegelt sich selbst in der Regierung-Presse wider. Der „Standard" nimmt die Sache sehr ernst und fordert zu Vor sichtsmaßregeln auf. Könne England auch nicht in Friedcnszeitcn eine Verweisung der „Cimbria" anS ainerikanischen Gewässern verlangen, so habe eS doch daö Recht, von der russischen Regierung eine Er klärung zu fordern. Die Cimbria-Expedition trage allermindestens den Anschein einer feindlichen Kundge bung. Es sei zu überlegen, ob nicht ein oder zwei Kreuzer zur Bewachung dorthin zu schicken seien. Daß russische Agenten in 9kew-Hork und anderen amerikanischen Häfen schnelle Dampfer zu Kapcrzwecken kaufen, sei zwar nicht bestätigt, aber durchaus nicht un wahrscheinlich. Jedenfalls räth das Blakt zur Vorsicht, da die Flotte Englands nicht überall so stark fei, wie im atlantischen Ocean. Zum Nebcr- stuß werde jetzt gemeldet, daß noch zwei weitere deutsche Dampfer von Rußland angekauft seien. Aus dieser und anderen Stimmen spricht jeden falls eine ziemlich starke Besorgniß. Bei der Aus- rüstung von Kreuzern ist indessen Rußland nicht stehen eeblieben; eS ist heute kein Zweifel mehr möglich, daß cs schon lange, schon seil Ende 1877, ernstlich einen Einfall in Indien vorbereitet hat, und daß seit dem März d. I. auch militairische Borkebrungen für die Ausführung dieses Projects «troffen worden sind. Auch davon ist man in England unterrichtet, und die Opposition wird nicht verfehlen, hieraus neue Waffen gegen die Actionspolitik der Regierung zu schmieden. Während also in dem Verhältnisse zwischen Ruß land und England noch einige Reste von Friedcns- hoffnuna zurückgeblieben sind, wird jetzt merkwür diger Weise auS Oesterreich, das bisher am meisten in der Reserve blieb, eine Verschärfung der Lage gemeldet. Dort soll jetzt plötzlich der seinerzeit von den Delegationen bewilligte außer ordentliche Credit von 80 Millionen in Wirk samkeit treten. Den Parlamenten in Wien und Pest soll eine Vorlage wegen Beschaffung jener 8» Millionen zugehen, und zwar mit der Begründung, daß die jetzige Lage Vertheidigungs- matzregeln in Siebenbürgen (also gegen die in Rumänien concentrirten Russen?) und Dalmatien (gegen Italien?) nothwendig mache. Ist Oester reich über Nacht einem Bünbniß zwischen Rußland und Italien auf die Spur gekommen? Oder liegt ein solches Bllndniß in der Luft und will Oester reich ihm bei Zeiten begegnen? Das sind die ernsten Fragen, die unS jene Nachricht anfviängt. Schon die nächsten Tage werden hoffentlich einiges Licht in die Sache bringe». Bekanntmachung. Auf dem Tract« der Bismarckftraße von der Marschnerstraße bi- an den Damm de- Pleißenwildflutb- bette-, sowie in der MoscheleS- und Davidstraße sollen, soweit letztere Straßentracte noch nicht beichleußt find. Schleusten >ll. klaffe hergeftellt und an einen Unternehmer in Accord verdungen werden Die Bedingungen und Zeichnungen für diese Arbeiten liegen in unserem Bauamt. Ratbbaus, Zimmer Nr. I aus und können daselbst eingesehen resp. entnommen werden. Bezügliche Offerten sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Schleusen in der Weftdvrftadt" verseben, ebendahin und zwar bis zum 13. Mai d. I. Nachmittag 5 Uhr einzureichen. Leipzig, am 4. Mai 1878. Der Math der Stadt Leipzig. dr. Georgi. Wangeman«. Bekanntmachung. Den Abmietbern städtischer Mekdnden wird hierdurch in Erinnerung gebracht, daß die Mtetlutnfen für nächste Mtchaelismesse bereits in gegenwärtiger Messe und zwar spätestens bis zum Schluffe der Böttcherwoche, also dt» zu« 11. dieses Monat- bei Verlust des LontracteS an unsere Stadtcaffe zu be richtigen sind. Der Math der Stadt Leipzig. Leipzig, am 3. Mai 1878. vr. Georgi. Bekanntmachung. In Gcmäßbeit von 8. 1 der Instruction für die Ausführung von Wasserleitungen und Wafferanlagen in Privatgrunostücken vom 7. Juli 1885 bringen wir hierdurch zur öffentlichen Kenntniß, daß der Klempner Herr tsdnard Ullwann, Katbarinenstraße 21, zur Uebernabme solcher Arbeiten bei unS sich angemeldet und den Besitz der hierzu erforderlichen Vornch tungen nachgewiesen hat. Leipzig, am 4. Mai 1878. Der «attz der Stadt Leipzig. 0r. Georgi. Harrwitz Versteigerung auf dm 'Abbruch. DaS an der Ecke der Harkortstrafte und Kleinen Burggassc gelegene, der Stabtgemeinde gehörige Schuppengedaude Dir. 66, Abtheilung v deS Brandkatasters soll Lonuerstag. den v. d. M Varwittags II Uhr. an Rathsstelle auf den «bdruch versteigert werden. Die Versteigerungs-Bedingungen liegen in unserem Bauamte, Nachhalls, 2. Etage, zur Einsichtnahme aus, wo man sich auch wegen etwa gewünschter Besichtigung deS Hauses zu melden hätte. Leipzig, den 1. Mai 1878. Der «ath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Terutti. Vermiethung in der Fleischhalle am HoSpitalplatze. durch Kündiaung seitens des zeitheriae» Abmicthcrs am 15. Juni d. I. miethsrei werdend« UP- thetluug «r. 8 der FletsLdalle am Hospitalplatze soll von da ad gegen eiumonatliche Kündigung Mittwoch. Veu 15. d. M»s., vormittags 11 Uhr an Nathsstelle im Wege der öffentlich«!! Versteigerung anderweit vrrmirthct werden. Die Versteigerung?- und Aermiechnnqsbedinquttgen können schon vor dem Versteigerungstermin bei uns eingeseben werden. Der Natt, der Stadt Leipzig. Leipzig, den 2. Mai 1878. 1»r. Georgi. Cerutti. Wegfällen oder vermindert werden, damit das Land erfahre, woran eS ist. Daß Fürst Bi S in arck bei der Verhandlung über diesen Gesetzentwurf zugegen sein werde, ja daß er überhaupt noch in den Lauf de, Reichstagsverhandlungen während dieser Session cingreisen werde, hält man heute fast von allen Selten für durchaus unwahrscheinlich. Der „Karls- 8rder Sprudel" meldet übrigens in einer Depesche anS Aachen, der Fürst Reichskanzler habe vom Ende dieses Monats an bis auf mehrere Wochen Ouartier in dem genannten Badeorte bestellt. Die „National Ztg." meldet: Die Rückkehr deS Fürsten Bismarck vor Schluß der Parlamente lession bleibt, trotz der ossiciösen Gcgenversicherung. fraglich. Nach den neuesten, hiehcr gelangten Nach richten wäre daö acute Leiden deS Fürsten, die Gürtelrose, zwar gehoben, doch hätten sich die neuralgijchen Schmerzen in erhöhtem Grade ein gestellt und die Berufung des Geh. Rath vr. Struck nach Friedrichöruh aufs Neue nöthig gemacht. Wie eS bei Enqueten gehen kann, davon gicbt die „N.-L. C." folgendes Beispiel: Dem Reichstage ist soeben ein Gesetzentwurf, betreffend die Revision deSServiötarifs und derClassen eint Heilung der Orte zugegangen. Nach dem Gesetz vom 25. Juni 1868 soll der Servistaris alle fünf Jahre einer Revision unterzogen werden Infolge dessen ist denn die erste dieser Revisionen bereits im Jahre 1872 eingeleitet worden. Der Bnndesrath gelangte jedoch erst im Februar 1873 dazu, sich mit der in der Anlage abgedruckten, für Preußen entworfenen „Instruction zur Ausführung der behufs Revision des Servistarifs und der Clasieneintheilung anzustellenden Ermittelungen übe, die seitErlaß des BundeSquartierleistungSgesetzeS vom 25. Ilini 1888 veränderten ortsüblichen WohnungS und Quartierbediirsnißpreise" einverstanden zu er klären und den übrigen betheiligten Bundesstaaten deren entsprechende Anwendung zu empfehlen, lieber das Weitere machen nun die Motive zu der Vor läge folgende merkwürdige Mitthcilung: „Die dem nächst unter Zugrundelegung der gedachten In struclion stattgehabten umfangreichen Erbebungen und die sich an dieselben anmüpsenden Berhand lunzen konnten erst Mitte deS IahreS 1875 zu Ende gebracht werden, hatten jedoch ein Ergebniß. welches in seiner Gesammtbeit wenig geeignet er schien, der Durchführung der Revision alS maß gebenden Anhalt zu dienen. Den von den Local commissionen abgcgcbencn Gutachten über die ortS. üblichen Preise der Wohnungen und der sogenannten Quartierbedürsnisse konnte nach fast überein stimmender Ansicht der zur Mitwirkung berufenen höheren Landcsbchörden nur ein sehr bedingter Werth beigemessen werben. Wenn z. B. nach dem Ergebnisse der Erhebungen in der preußischen Prooinz Vraildenburq d»e Preise deS Natural- quartier- in einem Therle der ermittelten Sätze für Potsdam. Spandau, Schwedt und Breskow hsber, für Brandenburg, Angcrmünde und Neu- Tagesgeschichtliche Nebersicht. Leipzig. 7. Mai. Die nationalliberale Fraction des Reichstags hat in ihrer letzten Sitzung über die Stellung verhandelt, welche sie bei der dem nächst stattsindenden Lesung deSTabaksenquetc- Gesctzent Wurfs cinnehmen wird. Diese Stel lung ergiebt sich bereits klar und bestimmt auS dem vor den Ferien über die Stellung der Fraction zum Tabaksmonopel bczw. einer die Industrie und den Handel zerstörenden Besteuerungörcsorm ge faßten Beschlüsse. Diesem in der letzten Sitzung lediglich bestätigten Beschluß gemäß wird die natio- nalliberale Fraktion denjenigen Bestimmungen der Enquetcvorlage, welche direct oder indirect auf d e dcmnächstige Einführung deS Monopols abzielen, sowie überhaupt allen Bestimmungen, welche die Tabaksfabrikanten und Händler zu Angaben zwingen sollen, die zu tief in deren geschäftliche Verhältnisse cindringen. ihre Zustimmung versagen. Dagegen ist die nationalliberalc Fraction bereit, den Bundesregierungen die geforderte Summe von 200,000 zu statistischen Aufnahmen und Er mittelungen über die deutsche Tabaksindustrie und den Hansel mit Tabak zu bewilligen. Für eine derartige Enquete die Mittel hcrzugeben, wird die nationalliberale Fraction um so weniger Bedenken tragen, als es im allseitigen Interesse, nach neueren Kundgebungen auch vorzugsweise in den Wünschen der Tabakslndustriellen selbst liegt, durch eine ge naue und gewissenhafte Darlegung der Verhältnisse der Tabaksindustrie festzustellen, in wie weit der Ta bak sich als Stcuerooject bei der für daS Reich erforderlichen Steuerreform eignen wird. Zu einer solchen Enquete bedarf man aller der geforderten ganz außergewöhnlich harten Bestimmnngen nicht. Die Betheiligten selvst werden zweifelsohne gern bereit sein, vaS nothwendige Material herbeizu- schaffen, und es giebt Mittel genug, die Richtigkeit desselben zu controliren. Ueber diese FractionSsitzung und die bevorstchende Berathuna im Reichstage schreibt man der „Magd. Ztg": Die Enquetevorlage der Regierung wurde als eine Vorlage charakterisirt, welche eS fast ledig lich auf statistische Erhebungen abgesehen haben, wie viel Entschädigung den einzelnen Tabaksfabri kanten im Fall der Einführung deS Monopols zn zahlen sei. Diesen Charakter der Vorlage will man dahin ändern, daß dieselbe zu einer wirklichen Enquete über die Verhältnisse deS TabaksbaueS und der Tabaksfabrikation wird. Man will, mit an deren Worten, die Paragraphen 1—8 de- Gesetz entwurfes streichen und nur den kurzen Rest, wo nöthig unter Einscknebung neuer Paragraphen, nebst den ge forderten 200,000 Mark bewilligen. In derDebalte will man die Regierung « ^fordern, das Programm einer wirklichen Steuerreform nebst Kompen sationen aufzustellen, so daß für etwaige neue Stenern in entsprechender Weise alte Steuern '§1 t > LU!
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite