Dresdner Nachrichten : 05.06.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-06-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-191706059
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19170605
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19170605
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1917
- Monat1917-06
- Tag1917-06-05
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- Dresdner Nachrichten : 05.06.1917
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L8L« Drahtanschrift: »lachrichten Dreade». Aernsprecher-Sammelnummtr: LSLL1- Rur für Rachtgrspr^h«: L0VU. ^egr:ürr-et /77^/ ^/VÄ//F// Echrifllküung und j,auplg«>chäst»fttük- Mariknftratzc »8/40. Druck u. Verlag von «iepsch L Reichardt in Dresden. -Gebühr und M»n,.,.n nur-Inm-I» > Ns7z»i^»n.m^is» r>« «insp-I«,. Z.u. c-t-a » Slwtn) rs p,.. v-r,ug.p,I>»-undSn,«,°n> tn Numm.rn nach - tn den Vororten z.ra M. Bet etnm»lt,«r Zultellunz durch dt« Post 2,So M. (ohne Best,!,«>»>. I undAetorta-enIautTarts.—Auow-rttge AuftrLgenurgegenBorineod^chluo,. BelezblotttOPs. ckün, durch dt, Post »,» M. (ohne «eft,!,«>»>. Nachdruck nur mit »eutttcher Ouellenon,»»« t.Dreodner Nochr.'» pclllft,. — Unoerlanzl« Schrtstfttl«« werden nicht »ustewohrt. » Ae italienischen tzesamtverluste in der 111. ZsoMschlacht. II OK« Ztalirner gef««««», die ükriien Berlufte „s iki okk Mann geschfftt. — Sin Heererftesehl Kaiser Karls. — Krsolgreiche leatiche varMe «ei Iraaaae uad Vraye. — «dweisiaa eagiischer aad sraazSsischer Angriffe. — Wieder 1000« Tonnen dersenlt. »er »«Mche drntfch« Krievdrricht. iAinlltch.) Große« Hanptqnartier. 4. Inni 1017. vkttllcher ZMegrfchauplatz. Heeraogrnpp« Kronprinz Rnpprecht Inr Wytschaete-Bogeu erreichte der Artillerie« ka«»s sefter« änherste Heftigkeit, er hielt bis in die Nacht an. Nahe der Küste, am La Bassec-Kanal und beiderseits der Dcarpe nahm nachmittags die Kampf- tätigkeit zur nachts folgten starken Fenerwclle« Vorstöße der Sngländer beiHnllnch, Lens, Monchy nnd Eherijy. Sie sind überall abgewiefen worden. Am Lonchez-Bach vom Bortage verbliebene Engländer- nefter «nrde« größtenteils gesänbert. Haereagruppe deutscher Kronprinz Weftpreußisch« und rheinisch« Regimenter sührteu am Winter-Berg bei Eraonne eine gewaltsame Erkundung durch, bei der «ach erbitterte« Rahkämpse« über ISO Franzosen n»d IS Maschinengewehre in der Hand der Sturmtrupp«» bliebe«. Am Westhange des Berges in unsere Stell«»« einbezogene französisch« Gräben »nrde» «ege« starke» ««griff gehalten. Heute »acht dränge« Stoßkompagnien «iederschlefischer Regimenter nordwestlich »0» Braqe in die sranzdfische Stellnng nnd «ahme» mehr als 100 Mann gefangen. Auch hier wurde» IS Maschinengewehre erbeutet. Beide ErkuudungsvorftSsie brachte« wertvolle Heft» stell«»ge» über de« feindliche« Kräfteei »sah. In der Champagne wurde östlich des Pöhl« Berges «in Augriss mehrerer feindlicher Kompagnie« durch Gegenstoß zu« Scheitern gebracht. Heeresgruppe Herzog Albrecht Keine besonderen Ereignisse. Oestlicher ttriegdschauplatz. Kein« gröberen Kampshandlnnge«. Mazedonische Front vorpostengesechtc westlich desWardar.amDoiraa« Ge« »nd in der StrnmaoEbenc »erliefe» für di« bul garisch« Truppe« günstig. Der Erste Ge«eralq«artiermeister: t«. T. «.) Lndeudorfs. Der deutsche Abeuddericht. Berlin, t. Juni. abends. lAmtlich. W. T. ».) Fm vntschaete,Vogen hat sich «ach ruhige« Morgen der Artilleriekamps am Nachmittag wieder z« be deutender Höhe gesteigert. Bon der «»der«« Front ist diSher nichts Besonderes gemeldet. Rötlicher deotscher Ad«iralVab»tericht. Berlin» 4. Inn«. lAmtlich.) 1. An der Westküste Irlands »nd vor dem West, anSgang de» Ka « alS find 18 000 Brutto-Register-Tonne» versenkt morde«. Bo« de« vernichtete« Dampfern und Segler» konnte» Namen »nd Ladungen nicht festgestellt «er den» d« dt« Fahrzeuge ans Geleitzüge» heranS-eschofse« ». SinS unserer Seeflngzeng« belegt« am 9. Inni die russische Aliegerftatio« Lebara mit gutdeckenden («. L »l Der Sh-f des «dmiralstad« der Marine. Destmeichlsch tmouischer Krie^ftericht. Wie«. Amtlich n»ird »erlanthart de« 4. Inni 1917: Vestücher Nrleggfchmiplatz. An ds» Sarpothe» »nrde« sei»dli4he ErknndnngS- Abteil» »ge» abgemiese». 2MHg»qch« K-ieg^champlotz. Vestltch von Görz versncht« der Feind mehrmals, die »orgester« an «ns verlorene« Gräben zurückzngemt«««». All« Angrtsse waren »ergebe«». Unsere Beule bat sich ans löl^dUllbk, AH ffstgs»» pAh D Maschinengewehhe erhöht. Ans de« Fajti-Hrib holte« wir SSO Italiener aus den feiudliche» Stellungen. Im Bereiche »0« Iamian 0 ist die Kampstäiigkeit «esentlich lebhaster gemorde«. Bei Arco in Sübtirol wnrde ein italienisches Wafferslugzcng ab, geschossen. Wie aus sehr vorsichtigen Schakungen erhellt, über treffen die Verluste der Italiener in der zehnten Isonzoschlacht alles, was der Feind in früheren Anstürme» an Menschenleben nnd Bolkskrast seiner Eroberungspolitik geopfert hat. Wir stellte« im Laufe des ncunzehntägigcn Ringens mindestens SS italienische Divisionen in erster Linie fest. Es ist sonach gegen einen Frontabschnitt von 40 Kilometer Breite mindestens die Hälfte des gesamten italienischen Heeres Sturm gelaufen. Die Einbusic, die bei diesem Massenopfer der Angreifer an Toten und Berwundete« erlitt, übersteigt sicherlich 1 00 000 Mann. Außerdem nahmen wir ihm 10 000 Gefan - geue ab, so basi sich italienischerseits sfür de« Gegner gün stig gerechnet) ein Gesamtabgang von 180 000 Man» ergibt. Diesem Berlufte von 180 000 Mann steht für den Feind die Besetzung des Kuk-Bergcs nnd des zum Trümmerhaufen zerschossenen Dorscs Jamiano als Raumgewinn gegenüber, «enig genng für de« Siegesjnbel, der am zweiten Jahres tage deS Krieges Italien erfüllte. Der Erfolg ist unbe stritten unser geblieben. » De. Majestät der Kaiser und König hat inmitten seiner braven siegreichen Kämpfer solgenden Befehl er lassen: „An meine Isonzo-Armee! I», schwerstem tagelangen Ringen habt Ihr lange vorbereitete, mit besonders mäch tigen Kräften durchgeführte Angriffe des Feindes ab geschlagen, ihm abermals gezeigt, welcher Heldenmut in Eurer Brust lebt. Es drängt mich, zn Euch z» eilen, um Euch in Eurer Mille aus Herzensgrund zn danken für Eure Tapserkeil, Ausdauer nnd Hingebung. Ans allen Teilen des geliebten Vaterlandes stammend, habt Ihr, mit vereinter «rast treu zusammenstehend, Bewunderns wertes geleistet. Euch heißen Dank der Heimat verdient. Nicht jedem einzelnen von Euch kann ich Auge in Auge meinen Dank sagen: das Kommandcurkrcnz des Militär« Maria-Theresien-Ordcus aber, das ich heute Eurem hoch verehrten Führer, dem Generalobersten v. Borocvicz. aus die Brust hefte, es versinnbildliche nicht nur dem Armee- kommandauten meine höchste Anerkennung, es zeige auch Euch alle«, Führern und Kämpfern, meinen tiefempfnu, denen Dank, meine stolze Zuversicht. Gottes Segen war mit uns. Bete» wir zum Allmächtigen, er möge uns auch fernerhin würdig finde« seines gnädige« Schuhes und Schirmes und gewähre «ns he« endgültigen vollen Erfolg!" Unverändert. l«. T. B.) Der Ches des Generalstabs. Randbemrrknnge» r« der Stockhalmer Konferenz. Ribot hat sich i» scharfen Worten gegen die Stockholmer Konferenz ausgesprochen und damit in der französischen Kammer Beifall geerntet. Ob damit das lebte Wort der französischen Regierung gesprochen ist. ob der französische Ministerpräsident wirklich stark genug ist. sich gegenüber den Sozialdemokraten durchzusetzen, mutz abgewartet wer de». Bekanntlich hat sich auch die Mehrheitsgruppe der französischen Sozialisten, wenn auch durchaus nicht ein mütig, für eine Teilnahme an der Konferenz ausgesprochen: die Frage ist nun, ob Ribot sich schließlich nicht doch noch diesem Beschluß wird beugen müssen oder aber, ob er ge schickt genug ist, die MeHrheitspartei wieder in das Fahr wasser -er Regierungspolttik zu lotsen. Sehr wahrschein lich ist dies deshalb nicht, weil die englische Regierung in wohlberechneter Absicht den Sozialisten die Reise nach Stockholm gestatten oder, richtiger, nichts dagegen ein wenden will, wenn englische Sozialisten ans der Fahrt «ach Petersburg in der schwedischen Hauptstadt den Genossen au» Neutralien guten Tag sagen. Mehr soll nicht beabsich tigt sein. Damit ja nicht »er Eindruck erweckt werde, als suchten die englischen und französischen Genosse« eine Zu- sammenkunft mit -er sogenannten „kaiserlichen" Sozial, demokratie. die durch Herrn Gcheidemann vertreten ist. wurde auch schon erklärt, daß die Engländer und Franzosen nicht zu der allgemeine« und ersten Stockholmer Konferenz ighren, sondern -« der besondere«, die auf Wunsch des Petersburger Arbeiter- und Soldatenrates zusammentreten soll. Wie man im übrigen sich im Kreise der französsscheu Sozialdemokratie die Rolle dachte, die die Herren Scheids mann, Legten, Südekum usw. in Stockholm zu spielen hätten, das hat vor kurzem die „HumanitS" verraten, als sic den Entwurf einer Resolution der französischen Mehr heitspartei veröffentlichte, der folgenden Sab enthielt: „Damit der internationale Sozialismus seinen moralische» Platz i» der Welt wieder cinnehmen kann, unterbreitet die sozialistische Partei der Internationale die Forderung, die schuldigen und treubrüchigen Vertreter deS österreichischen und deutschen Sozialismus in den Anklagezustand zu ver setzen." Mittlerweile hat sich freilich manches geändert, die große Osseusive ist znsammengebrvchen, der Untersee boot-Krieg schreitet mit wachsender Wirksamkeit fort. Auch sind Aeußerungen deutscher, österreichischer und ungarischei Sozialdemokraten bekannt geworden, die nicht nur den englischen und französischen Genossen, sondern auch den Herren Ltvnd George und Ribot den Rvnserenzgedanken sympathischer machen können. Wen» über cliaß-loth ringische „Grenzberichtigungen" gesprochen werden soll, wenn die belgische Frage im Sinne der ungarische» Sozial demokratie behandelt werden könnte, so böte sich damit für Lloyd George das Mittel, das Aüerschlimmstc abzuwcndeii, vielleicht, wie er wohl hoffen mag, auch eine kleine Revolu tion in Deutschland anzufachen und auf diese Weise doch noch zn dem Frieden zu kommen, der dem englisch-amerika- irischen Weltkonzerv die allein maßgebende Stellung sichert. Eine solche Stellungnahme gegenüber den FriedeuS- bestrcbungcn empfahl sich im Hinblick aus die russischen Er cignisse ganz von selber. Man kann es sich aber in Lon doner Rcgicrungskrcisen leisten, der Lonsercnz sürS erste »och die lalte Schulter zu zeige», »m ans diese Weise die deutschen und österreichisch ungarischen Sozialisten „mr handlilngsfäbiger" zu machen, bat man dock in Sloclbolm in Gestalt de-Z Herrn Branting den lrcsslichsien Sach walter der Viervcrbandsintcrcsicn. den inan sich libce Haupt wünschen kann. Branting wird demnächst von Robertson, dem englischen Gewcrkschaslsmonn und Regie rungsmitglied. Instruktionen empsongen. ans Grund deren er den englischen Frieden fördern wird, bis die Zeit fick erfüllt bat und der Augcnblicl zum Eing-eisen der englischen und wohl auch der französischen Genossen ge kommen ist. Trotz der Rede Ribvts, trotz der Paßve, Weigerung Wilsons, trotz der Erklärungen Robertsons, der so int. als gingen ibn die Stockholmer Verhandlungen gar nichts an. kann also nicht daran gezmciseli werden, daß die .-sanieren. im englischen Interesse liegt. Man weiß keinen Rat gegen den Unterseeboot-Krieg, hat nachgerade auch die Schwierig keiten eines Durchbruchs an der Westfront erkannt, und ist sich vor allen Dingen bewußt, daß Rußland mehr und mehr sich selber mattsebt. Kcrenski. der frühere radikale Sozialist und unbedingte Friedensfreund, hat sich zwar, seit er .-stricgs- minister geworden ist, stark gemausert, reist ins Kriegs- gebict und predigt die Offensive, schon aber erheben sich Widerstände gegen ihn, so daß niemand heute zu sagen weiß, was in Rußland noch werden mag. Ob die englischen So zialisten den rollende» Wagen werden aushalte» können. c> scheint zweifelhaft. Mit einem Erfolg ihrer Vemnhnngcn wäre nur dann zu rechne», wen» cs sich lediglich um einen Kampf verschiedener Ueberzeugungcn und einzelner Pai, teien handelte. Allem Anschein »sch ist das aber nicht der Fall, die fortwährenden wirtschaftlichen Schwierigleften, dm Unmöglichkeit einer ausreichenden Versorgung des Heeres an der Front mit allein zum Leben und Kricgsühren Roi- wendigen scheint der tiefste Grund dafür zu sein, daß bis auf den heutigen Tag das politische Gleichgewicht i» Ruß land nicht wiederhcrgcstellt werden konnte. Solange diese erste und letzte Ursache der russischen Revolution nicht be seitigt ist, so lange sind die Aussichten auf eine wirksame russische Offensive verzweifelt gering. Dos weiß man in England selbstredend so gut und besser noch als anderswo in der Welt und arbeitet deshalb mit Hochdruck daran, das zu vollenden, waö man früher eine friedliche Eroberung ge nannt hat. Rußland ist für die Engländer heute nicht mehr der Bundesgenosse, von dem man den Marsch nach Berlin und die Zerschmetterung Deutschlands erwartet, es ist nichts anderes als ein Ausbeutungsobjekt. Die russische Industrie, die russischen Eisenbahnen, die russischen Bodenschätze, ja russisches Land ganz allgemein soll in englische Hände ge bracht und Rußland für alle Zeiten der Londoner Citq tributpflichtig gemacht werben. Das ist das Ziel. Es kann nur erreicht werden, wenn die gegenwärtigen Machthaber tn Petersburg, die Llood George ja sicher an -er Stange Mt. im Amte bleiben und nicht irgend eine
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