Dresdner Nachrichten : 11.06.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-06-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1917
- Monat1917-06
- Tag1917-06-11
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- Dresdner Nachrichten : 11.06.1917
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' f - Vorzeichen neuer Umwälzungen in Rußland. Nrwliniche llalentedm»«« »«tscher Stobtrapps >« der sremösischei Freut. — Adwellunz «ilischer Auirige bei Mm». — 10 skiadllche Sl»»e»ie I» Flinder» abgeschossen. — Hlodeobsr» über de» Friede». — Nie Antvirt an de« vxlaische« Stistrrit. »er «atllche deMNdr »rkoedericht. <L«tltch.I GraßeS Hanptgna etter, 10. I»«, 1917. Westlicher Kriegsschauplatz Haaras-ruppe Krnnprkn, «npprecht I» Kampfadfchnitt zwischen Up«rn und dem Olnegsteert. Walde mar «ach ruhige« Bormfttag wer Mrtilleriekampf erst gegen Abend, »ornehmlich auf de» MSsel», gesteigert. Nachts stützen mehrfach englische Kompagnie« gegen unsere Linie nur: fee wurden Lberall adgemies««. » Au der Ädrige« Front blieb bei schlechter Licht die Gefechtstätigkeit fast durchweg gering. Bei Alaiucourt, an der Oise, südlich »an Beine tz» -er West, Champagne, an der Nordost front non Verdun und im Apremont-Walde drangen »vsere Stoßtrupps in di« französischen Gräben ein und kohrte« mit einer erhebliche« Zahl von Gefangenen zurück. Bei Abwehr eines feindliche» Erknudungsftoßcs bei Kltreq blieben mehrere Franzosen in unserer -and. An Flandern »erlor der Gegner »»»gestern zehn, gestern sechs Flugzeuge in LnstkLmpf«» «Nd durch Ab wehrfeuer. Bor einige« Lage« hat Vizeseldwebcl Müller leise« 11. Gegner im Lnstkampfe abgeschofsen. Ans de« vestlichrn Kriegsschauplatz >»nb an der Mazedonischen Front Nichts non Bedeutung. Der Erste Generalanarttermeister: 1«. T. B.f . Lndendorff. »er deutfche Abendbericht. Berlin. 10. Juni abends. fAmtlich. W. T. «.» An all«« Fronte«, auch i« Wqtschaete-Bogen. im all» «eineine» ruhiger Lag. Lesterrelchlsch-im,«rischer «rlerrberlcht. List». Amtlich »ird »erlautbart de« 10. Juni 1917: vestlichrr Kriegsschauplatz. An Dftgalizie« an mehrere« Stellen erhöhte russische Gefechtstätigkeit. 2waÜE0tßsch<r Krl«gsschauplatz. Bei der As»»z»,Ar«ee nichts Neues. Fm Sugana« Tals «nd ans der Hochfläche der Siebe» Gemeinden entwickelte sich gestern nachmittag heftiger Artilleriekamps, der seit heute früh in erhöhter Stärke fortgesetzt wird. Beim Feinde herrscht rege Bewegung. SützSstlicher Kriegsschauplatz. Unverändert. r«.r.v.) Der Chefhes Generalftabs. Borzeicheu «euer UmwSlzunge» In Ritzland. Rach dem Reuterschen Bureau wird der „Morning Pos^ aus Petersburg gemeldet: Es staüd schon, als Kerenskt nach der Front reiste, fest, daß Alexefew von dem Petersburger Bertreterausschuß der Arbeiter und Soldaten, der noch immer einen ungesetzlichen Einfluß auf die russischen Angelegenheiten auSttbt, entlassen werden würde. Durch die Einberufung eines allrussischen Kon gresses hoffte der Bertreterausschuß, wieder die ganze Macht in seine Hand zu bekommen. Trotzdem nimmt feine Macht ab. Die Bauern haben sich bereits geweigert, an dem Kongreß teilzunehmen. Die Milsglieder des Vertreter- auSschnsseS. die während der letzten Krise in die vorläufige Regierung ausgenommen wurden, haben den an sie ge knüpften Erwartungen nicht entsprochen. Dt« Republiken Kronstadt und Schlüsselburg mißtrauen dem Ausschuß. Die Tätigkeit seiner Gendlinge hat sich als höchst gefährlich erwiesen. Die Unruhen auf dem Lande nehmen fortwährend zu. Eine krankhafte ZerstörungS- wüt hat die Menschen erfaßt» die sich u. a. darin äußert, -aß Wälder in Brand gesteckt werben. Die Zeit für eine neu« Umwälzung ist gekommen. Die Regierung durfte noch diese Woche wechseln. Es find jetzt genug ver läßliche Truppen in Petersburg, um, wenn nötig, mit Gewalt allen übertriebenen Forderungen cntgcgcnzu- treten. In verschiedenen Teilen Rußlands ist das bereits geschehen. sW. T. B.) Ein russischer Minister über dir zunehmende Auslösung in Rußland. Aus einem großen Kongreß zur Behandlung der Lcbcnsmittelfrage, der in Moskau abgehalten wurde, erklärte Minister Schi n ga ress laut ..Svensln Dogbladct", daß die schlimme Lage der Lebe ns mittel frage keine vereinzelte Erscheinung sei: den» im gleichen drohen de» Zustande befinde sich das ganze staatliche Leben ln Rußland. Das Land sei sozusagen daran, sich anszulösc». An vielen Stellen sei das Durcheinander schon vollständig. Die Reichskasse sei geleert und die Bevölkerung wolle keine Steuern zahle». Man erwäge daher die interimistische Ein stellung der Zahlungen. Es fehle nicht nur an Lebens- Mitteln. sondern auch an RMtvssen. lW. T. B.i Mcnterei rnssisö^r Regimenter. Reuter meldet ans Petersburg, -aß vier Rcgi- m enter der 7. Armee g e m entert haben. Die Rädels führer werden sich vor einem Kriegsgericht zu verantworten habe». «W. T. B.i Anarchistische Knndgebnngcn in Petcröbnrg. Die ..Morning Post" berichtet aus Petersburg »om 2. Juni: ll OM gntbcwassnctc Anarchisten mit schwarzen Bannern zogen in den letzten Tagen viermal durch die Hauptstraßen. Abgesehen von kleineren Schießereien zur Nachtzeit blieben sie unbelästigt. Man erwartet aber ernstliche Krawalle zum Psingstsest und Allcrscelentag. Biele Petersburger Fabriken, einschließlich der Munitionsfabriken, liaben geschlossen, da sic die übertriebenen Löhne nicht zahle» können. Die L c b c n s m i t t c l n o t in Petersburg wird beständig schlimmer. Viele Leute verbleiben die Nächte vor den Läden auf mitgebrachte» Matratzen, lieber Petersburg schwebt infolge gewisser Gerüchte von bevorstehende» Durch suchungen und Plünderungen eine bedrückende Atmosphäre. In Kiew, wo 3MV an die Front zurückkchrcndc Soldaten die Stadt plünderten, kam cs. nachdem die Regierung schließlich cinichriit, zu S t r a tz c n k ä m p s c n. sW. T. B.) Neue Angriffe aus Kcrenoki. Keren ski wird neuerdings wieder von feinen Geg nern sch a r f a » ge g r i f se ». So schreibt „Novoja Sjisn" zu feiner Erklärung im Arbeiter- und Soldatcnrat. daß die Frage der Offensive eine strategische Frage sei und die einzige Aufgabe des Kriegsministers darin bestehe, das Heer kriegstüchtig zu machen. Das Blatt fährt fort: Keren ski gibt zweifellos seine Ausgabe als Kricgsminister völlig richtig an, jedoch muß man sagen, daß er weit davon ent fernt ist, sich mit der Nolle des Kriegsministers zu be gnügen. Er tritt nicht nur als Organisator auf, sondern auch als politischer Leiter. Wenn er das Heer anssorderi, den Feind vom Boden des Reiches zu vertreibe», so ist das ein politischer Akt. der nicht im Programm der Koalitions regierung vorgesehen ist. Kercnski rust zur Ossensivc und ermahnt dadurch Millionen von Russen, ihr Leben zu opfern, wobei er versichert, er rufe sic nur zum Kampf sür die Freiheit. Dies erklärt er, während die alten Verträge mit de» Verbündete», die nur auf Gemalt und Annerioncn abzielen, nicht nur nicht ausgehoben oder nachgeprüst wor den sind, sondern täglich von KercnskiS Kollege» in der Regierung bestätigt werde», lW. T. B.i Der Arbeiter» und Lolbatenrat von Kronstadt hat an die vorläufige Negierung folgende Er klärung gesandt: Die in der Sitzung vom 6. Juni auf die Fragen der Minister Tscrctclli und Skobclcw abgegebenen Antworten stellen weder Aufklärungen noch Entschließungen dar, sondern nur Antworten auf die von den Ministern oder »cm Vollzugsausschuß gestellten Fragen und nichts weiter. Der Arbeiter- und Soldatenrat hält den in der Entschließung vom 28. Mai und den diesbezüglichen Aufklärungen vom I. Juni ausgestellten Gesichtspunkt aufrecht, wonach der ört liche Arbeiter- und Soldatenrat die einzige Autori tät in Kronstadt darstcllt. Nach dieser Erklärung war dievorläufigeRegicrung einmütig der Ansicht, daß es unumgänglich notwendig sei, die radikalsten Maßnahmen zur Regelung der Kronstädter Angelegenheit zu ergrciscn. Zu diesem Zwecke beschloß sic die Veröffentlichung einer Verlautbarung an die Bürger von Kronstadt, daß alle Re gierungsbefehle unweigerlich von ihnen auszuführen seien und daß die vorläufige Regierung gleichzeitig dem Ober befehlshaber der Ostseeflottc befehle, alSbalb alle Schulschisse nach Kronstadt. Bjorkö und Trangsund zu Sommcrmanövcrn auSlaufcn zu taffen. lW. T. B.) Die Borbereitnnge« für bie rnsflfche Berfaffnnggeden-e Versammlnng. Am 7. Juni ist bie erste Sitzung der Sonder- komm.isston für die Ausarbeitung eines Gesetzes be treffend die Verfassunggebende Versammlung mit einer Rede des Fürsten Lwow eröffnet worben. (W. T. B.I Der rnsflfche Handels» nn» Indnftrietag für Fortsetzung des Knetzes. Im Lause seiner ersten Versammlung Hot der rufst- scheHandelS- «ndIndristrietag, -er kürzlich ein berufe» wurde» den Wortlaut einer Erklärung an die Verbündeten au-gearbeitet, wonach Her Handel und die Industrie Rußlands sich vollständig der Notwendigkeit bewußt sind, den Krieg im Einvernehmen mit den Ver bündeten bis zu in Siege über Deutschland fort- zu setzen. Die Erklärung sogt, das Gewissen der Han dels- und industriellen Klassen werde niemals znlaffen, baß Rußland in Beziehung auf seine Verbündeten eine noch schändlichere Rolle ipiclc als unter der alten Regierung, die. der Absicht geziehen wurde, einen Sonderfrieden zu schließen. sW. T. B.s Die englischen Sorgen nm Rußland Die Militärkritiker der „Daily Mail" «nd -er.„Times* besprechen zum erstenmal die Möglichkeit eines Aus scheidens Ru ßlands aus der Zahl der Krieg- führenden. England rackbt die Petersburger Geher«,vertrage. Aus Stockholm wird dem .^Hamburger Fremden blatt" gemeldet: In Stockholmer Konferenzkreiscn nur- die Petersburger Nachricht des spurlosen Verschwin de n s v o n O r i g i n a l u r k u n d c n der seit 1813 zwischen Rußland und der Entente avge- s ch l o s s c n c n G e h c i m v c r t r ä g e lcbhoft erörtert. Bekanntlich erwarteten die russischen Blätter die Bekannt gabe der Verträge bereits unmittelbar noch Eintritt der sozialistischen Minister in die Interimsregierung. Stak: dessen wird nun betont, daß sowohl Dseretelli wie Skoda? lew, trotz desUhnen als RegicningSniitgliedern zustohenden Rechtes der Einsichtnahme in alle Staatsvcrträge um» trotz der ausdrücklichen Forderung nach der Vorlage der die ge- Heime Vorgeschichte des Krieges betreffenden Urkunden, diese Verträge bisher nicht vorgelrgt werden kannten Statt dessen tauchte plötzlich in Petersburg das Gerücht ans, daß die Dokumente Eude April, also noch in der Amts zeit des damaligen Ministers des Aeußcrn, Mrlfukow. aus dem bisherigen sicheren Aufbewahrungsorte - en-tz- fernt worden sind und kurz danach verschmnnMv seien. Die Angelegenheit wird mit einem in der Wohnung eines Diplomaten uorgekvmmenc» Einbruch tu Verlvv düng gebracht. 'Rach Ansicht der russische« Sozialisten, sickn delt cs sich bei drin sehr eigentümlichen, noch nickst iiahcr aufgeklärten Vorfall um einen kühnen Eingriff einer v er bündeten Großmacht in Petersburg, die vor nichts znrüctschrcekt, um das neue Rußland definitiv zu hindern, die für die Kriegspolitik Frankreichs. Englands und der russischen Militärpartci bereits 1813 äußerst bezeichnenden Urkunden zu veröffentlichen und die Entente vor affcv Welt als Urheber des Weltkrieges zu entlarven. Gnrko wegen seines Abschiedsgesuches gemaßregelt KricgSminister Kercnski hat auf Grund seines Be fehls vom 18. Mai, der den Truvpcnsührcrn und Offfzierci die Einreichung von Abschiedsgesuchen verbietet, verfügt, daß General G u r k o, der trotzdem sein Abschiedsgesuch eiv- gcreich! hat. vom Oberbefehl an der Westfront zu entheben und zum Divisionskommandeur zu ernennen sei. Strenge Maßnahmen gegen die russischen Fahnenflüchtiger« Die vorläufige russische Regierung Hot dem vom Iustizminister ausgcarbcitctcn Gcsetzcntwurs gegen die Fahnenflüchtigen ihre Zustimmung erteilt. Außer den im Gesetz vorgesehenen Strafen wird den Fahnen flüchtigen das Wahlrecht zur versassnnggcbcndcn Vorsamii'i- lung entzogen werden. Die Frage, ob Fahnenflüchtige bei der kommende» Agrarreform kein Land erholten sollen, wird der Entscheidung der verfassunggebende» Versammlung unterbreitet werde», Tie Familien der Fahnenflücht'igvn werde» so lange nicht die moiiatlichc Unterstützung erhaltrn, bis sich die Flüchtlinge ihren Truvventeilen gestellt hoben werden. sW. T. B.s Tschcidsc als Vertrauensmann der Arbeiter und Soldaten Der „Figaro" meldet ans Petersburg: Ter Sol daten- und Arbeitcrrat entsandte D s cb e i d s e als Sonder- delegierteu an die Westfront. Auch sür Stockholm wurde Tschcidse delegiert. Ein weiblicher ttnterftaatssekretär in einem russischen Ministerium. Gräfin Pan in, die wegen ihrer Wohltätigkeit be kannt ist und sich große Verdienste bei der Organisation verschiedener Hilfsdienste erworben hat, ist zum llnter- staatssckrctär im M i n i st c r i u in für Fürsorge n r. d Wohlfahrtspflege erngriiit morde», lW. T. B i Der neue russische Botschafter in Paris. Petersburger Telegramme besagen, daß das MrtgUcd der Kadettcnpartei Maklakow seiner Ernennung zum Botschafter in Paris nunmehr zugestimmt hat. Die amt liche Ernennung soll in den nächsten Tagen er folgen. ,W. T. B.i Die Verhaftung des Großfürsten Nikolaus d. Großfürst Nikolai Nikolajcwitsch, der vor kurzem tu Tiflis verhaftet worden ist, wird i» den nächsten Tagen nach Petersburg übergeführt, um sich dort zu verant worten. Wie fetzt bekannt wird, ist die Verhaftung vor genommen worben, weil in dem Prozeß gegen den früheren Kriegsminister Suchomlinow belastendes Material gegen den Großfürsten aufgcfuuden worden ist. Die Beschlagnahme der kaiserliche« Paläste in der Krim. Sämtliche Sommerpaläste der Kaiserin-Witwe an der Gitdküste der Krtm werden vom Städte- nn- Scmstwo-Berbandc zu Sanatorien für verwundete Sol-< datrn eingerichtet werden. tW. T. B.s
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