Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.04.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-04-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187304262
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18730426
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18730426
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1873
- Monat1873-04
- Tag1873-04-26
- Monat1873-04
- Jahr1873
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.04.1873
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Erscheint täglich früh 6l/, Uhr. Lüattion mid Srprdllion JohanniSgassc 33. I -enmtw. Acdactcur Fr. Hüttnrr. LHnchsmnde d. Nedaction »»» ll—12 Uhr N-chmmuz« >»», <—L Uhr. > laihmr der für die nächst- Nummer bestimmten rate in den Wochentagen ' 3 Uhr Nachmittags. Mit sSr Znserattvanaahme: Lst» -lemm. Universitätsstr. 22, L«i-Lösche, Hamftr. 21, pari. MpMer TagMM Anzeiger. Amtsblatt dkS Kvnigl. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig« At»,«e»r»t«prrt» vierteliährlich 1 Thlr. ?'/, Rard tncl. Bringerlohn 1 Thlr. Id Rgrl Jede einzelne Nummer 2'/, Vg» Belegexemplar 1 Ngr. Gebühren für C xtrabeilagm ohne Postbcfvrdrrung 10 Thlr. mit Postbcsörderung 14 Thlr. Zastrate 4gespalteneBourgoiSzeile 1'/,Agr. Größere Schriften laut unserem Preisverzeichnis^. Lrclame» »ater d LrdacttiiuMtz die Spaltzeile r Ngr. Wegen der Messe ist unsere Expedition morgen Tonntag Bormittags bis IS Uhr geöffnet. ß>e« Lelprrßgker Bekanntmachung. In den letztvergangencn Tagen hat ein Unberechtigter in mehreren Häusern der hiesigen Stadt sich für einen Beamten der Stadtwaflerkunst au-gegeben, vorgespiegelt, er sei mit dem Abdrehen der Haupthähne der HauSleitungcn beauftragt und sich hierbei unerlaubten Bortheil zu ver schaffen gesucht. Wir machen hierdurch auf diese- widerrechtliche Gebühren mit dem Bemerken aufmerksam, daß unsre controlirenden Beamten der städtischen Wasserleitung unisormirt und mit einem Legitimation-» Zeichen versehen sind. Leipzig, am 23. April 1873. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. -och. G. Mechler. Versammlung -es Lirchenvorstandes zu St. Nicolai. An» 27. Marz L87S. Unter Vorsitz der Herren ?. vr. Ahlfeld und Bürgermeister vr. Koch, sowie unter Theilnahme der Herren vr. Brockhaus, Föste, vr. Gensel, Ldv. Hoetz, vr. Gräfe, Julius Müller, Adv. Ochme, Rost, Schnoor, Adv. Schrcy, Stadtrath keyfferth, Stadtrath Wagner und Prof. vr. Harncke, als Mitglieder, gelangte in der heutigen tzersammlung Folgendes zur Verhandlung. Der Thürmer der Nicolaikirche, Herr Menge, bot um Gehaltserhöhung gebeten. Nach dem Vorschläge der Herren Vorsitzenden wird be» Mosten, demselben aus Kirchcnmitteln, unter Wezsall der bisherigen Gratifikation, einen festen Gehalt von jährlich 150 Thlr. zu gewähren. Za einer MnsikaufsÜhrung, welche b^i Gelegen heit der bevorstehenden Versammlung de- Deut schen Allgemeinen MusikcrvereineS gleich nach dem Osterfeste stattfinden und namentlich in Orgel- »»rlrägcn bestehen soll, bittet Herr Pros. Riedel um Ucberlassung der Nicolaikirche. Man be schließt diesem Gesuche stattzugcben, jedoch mit ür dabei gestellten Bedingung, daß der die Auf führung veranstaltende Verein die Kosten der Be leuchtung nach den von der Gasanstalt dafür zu berechnenden Preisen vergüte. Tie Communalbank hatte sich gegen den Kirchen- vorstanv zu Darleihung desjenigen größeren Ca- Ntales erboten, welches nach dem Beschlüsse ve speren zu Consolidirung dev Schuld für die «UL» Kirchenglockcn ausgenommen werden soll. Za einem gleichen Darlehen hat auf Ansuchen hetz Kirchenvorstande« auch der Stadtrath sich schm bereit erklärt. Die von diesen beiden Seiten Bellten Bedingungen unterscheiden sich nur da- imch. daß der Stadtrath eine gegenseitige halb- jLhnge Kündigung proponirt, wahrend bei der Communalbank der Vertrag in seinen jetzigen Bedingungen bis zur völligen Amorlisirung de- Capital- unverändert fortbcstehen müßte. Dabei genehmigt der Rath gleichfalls, daß der Kirchen vorstand nach Maßgabe seiner Mittel durch Zu- schlag zu den Zinsen da- Capital amortisirc. In Betracht, daß die Füglichkeit einer Kündi gung für den Kirchenvorstand nach Umständen sehr wichtig werden könne, beschließt man, das Anerbieten der Communalbank dankend abzulehnen. Seiten der Herren Stadtverordneten ist dazu, daß die seitherigen Bezüge «u» den Kirchenbecken nicht mebr gewissen hiesigen Stiftungen, sondern der Kirche überwiesen werden, Zustimmung er- thellt worden. Der Versammlung geschieht hier von MitthcUung. Aus Gesundheitsrücksichten Hut Herr Direktor Adv. WachSmuth gebeten, ihn aus eia Halbe- Jahr von seinen Functionen »l< Mitglied de- Kirchenvorstande- durch Urlaub in entbinden. Emstin, mig wird dieser Urlaub bewilligt und Herr Add. Oehme ersucht, für dessen Dauer Herrn Rdv. WachSmuth in der Kinauzdeputation zu vertreteu, wozu der Erstere sich bereit erklärt. Herr Adv. Oehme referirt nunmehr über die HauShaltrechnuug für da- Jahr 1871 und d»S Budget der Kirche für 1873. Zu Elfterem spricht die Versammlung Justi- ficatwn auS. Lnlangend den HauShaltplan für 1873: so batte zwar die Baudeputalion de- Kircheuvor- standcS die Notbwendigkeit eine- Abputze- des qanzeu KirchcngeväudcS, sowie der architektoni schen Wiederherstellung desselben in seiner ur sprünglichen Form durch Beseitigung der störenden Anbauten in- Auge gefaßt und über die dazu nöthigen Kosten durch Herrn Baurath Zocker einen Anschlag fertigen lassen. Nach diesem be- lissert sich der bezügliche Bedarf auf 4630 Thlr. In Erwägung der dermaligen Bcrmögen-lagc der Aircbe schlägt jekoch die Finanzdcputation vor, unter einstweiliger Zurückstellung diese- größeren ProjcctcS nur die nolhwendigflcn Bau- kvüc« mir 500 Thlr. sür da- Kirch- und-370 Thlr. sür die geistlichen Gebäude in da- Budget euizustellen. Die Versammlung erklärt hierzu ihre Zustimmung, und beschließt außerdem, daß in der Ausgabe die 85 Thlr. Kostenbetrag an die Petertkirche wegen des Sonnabend-predlger- noch verbleibe, weiter aber 390 Thlr., als 5Proc. Zinsen und 1 Proc. Amortisation für dis vom Stadtrathe vorzustreckcnve Darlehn, ingleichen 150 Thlr. Bercchnungsquantum für allgemeine Ausgaben eingestellt werden sollen. Herr Julius Müller stellt die Anfrage, welche Veranstaltungen getroffen worden seien, um die von dem Klrchenvorstanve s. Z. gefaßten Be schlüsse, den in letztem Kriege gefallenen Leipzigern in der St. Nicolaikirche ein Angedenken zu wid men, und den Miethinhabern von Einbauten an derselben behufs gänzlicher Entfernung der letzteren zu kündigen, sowie den Capellen auch vom Innern der Kirche auS Zugänge zu verschaffen, zur Ausführung zu bringen. Man vereinigte sich rn der Ansicht, daß zunächst abzuwartcn sei, in welcher Art und Weise daS öffentliche große Denkmal, welches die Stabt Leipzig den Ge fallenen zu errichten beabsichtige, zur Ausführung gelangen, und wenn beziehentlich der Zcitpunct sich darbicten werde, um nach den Zocherschen Plänen zu der gedachten GesammthcrsleUung dcS ganzen Kirchengebäudcs und damit auch zu dem dabei bereit- berücksichtigten, von Herrn Müller angeregten Bauvcrändcrungcn vcrschrcitcn zu können. ^ Nach der Schlußübersicht der Finanzdcputation ergiebt das Budget für 1873 einen Bedarf von 17411 Thlr. 6 Ngr. 2 Pf., einschließlich des auS früheren Jahren herrührenden und aus neue Rechnung mit übertragenen Deficit-, als Dcckungs- mittcl aber an laufenden Einnahmen nur 7115 Thlr. 26 Ngr. und e- bleibt sonach ein Deficit von 10325 Thl:. 10 Rar. 2 Pf. Die Versammlung beschließt zwar, da- Budget in allen seinen einzelnen Ansätzen, so wie dieselben von der Fmanzdeputalion ausgestellt worden sind, zu genehmigen, auch hiervon dem Stadtrathe, wiewohl unter dem bereits früher gestellten Vor behalte wegen der bis jetzt noch von ver politischen Gemeinde beanspruchten Leistungen Anzeige zu er statten; sie wendet sich aber nunmehr abermals zu der immer dringender werdenden Frage, in welcher Weise diese- jährlich steigende Deficit zu beseitigen sein werde. Der Kirchenvorstand hatte früher beschlossen, in dieser Frage selbstständig und ohne Einver nehmen mit dem Kirchenvorstande zu St. Thomae vorzugehen. Dem entgegen hatten jedoch die com- bimrten Ausschüsse beider Kirchenvorstände sich bei Gelegenheit der Erörterungen über die Vermehrung der hiesigen Parochienzu dem Vorschläge vereinigt, daß die finanziellen Angelegenheiten der hiesigen Parochien einer gemeinsamen Behandlung durch die bestehenden Kirchenvorstände unterstellt werden möchten. Diesem Vorschläge hatten auch diejenigen Mitglieder beider Kirchenvorstände, welche einer combinirten Versammlung in der Parochienange- legenhcit bcigewohnt hatten, sich angeschloss'en. Um jedoch über die Ansicht de- diesseitigen Vor stande-, al« selbstständiger Körperschaft, keinerlei Zweifel übrig zu lasten, faßte die heutige Ver sammlung den ausdrücklichen Beschluß, jene erst- gedachte veschließung (eine- getrennten Handeln«) wieder aufzuheben. Weiter ettheüte dieselbe dem Vorschläge de» Herrn Stadtrath Wagner, dahin gehend, daß die diesseitige Finaozdeputatioa mit der des jenseitigen Kirchenvorstande- zusammentreten und da- Wetter Nvthige «egen Form, Art, Zeit und Ausschreibung einer Kirchcnaulage vereinbaren solle, einhellige Zustimmung. Auf den Antrag de- Kirchenvorstande-, dem Kirchcnärar wiederum gewisse Bezüge zu über weisen, welche der Stadtrath für die politische Gemeinde beanspruche, ist Seiten- des Letzteren nur bezüglich der nunmehr überlassenen Kirchen- collectc Einverständniß, im Uebrigen aber allent halben Ablehnung erklärt worden. Die bestrittenen Bezüge erreichen eine solche Höhe, daß, wenn sie dem Kirchenärar übermittelt würden, noch immer Hoffnung vorhanden bliebe, den Bedarf der Kirche ohne Kirchenanlagen zu decken. Auf Vorschlag de- Herrn Ado. Ochme, als Berichterstatters, und res Herrn vr. Gräfe be schließt die Versammlung, den zusauimcntrctendcn Finanzdeputationen beider Kirchenvorstande die Krage, ob und wie der Anspruch auf die von der politischen Gemeind« abgclehnten Leistungen noch weiter verfolgt werben solle, zur Mitbcrathung zu überweisen. - Ans Stadt und Land. * Leipzig, 25. April. Mit Publikation der neuen Verordnung über die Organisation dcs Sanitätscorp- hat die den Medicinern bisher gewährte Erlaubniß, ihrer einjährigen activen Dienstpflicht ganz als Arzt zu genügen, ohne Ausnahme aufgehört. Den zum einjährig frei willigen Militärdienst berechtigten Medicinern, welche auf Grund des tz. 159 der Militair-Ersatz- Instruction behufs Adsolvirung ihrer Studien Ausstand zum Dienstantritt erhalten haben, bleibt cS überlassen, nach Ablauf des AusstandcS ihrer einjährigen Dienstpflicht entweder ganz mit der Waffe ober, wenn sie die Staatsprüfungen absol- virt, sechs Monate mit der Waffe und in unmittel barem Anschluß daran sechs Monate als einjährig freiwilliger Arzt zu genügen. Zum Dienst als einjährig freiwilliger Arzt dürfen überhaupt nur diejenigen Individuen zugelassen werden, welche nach scchsmonatlicher Dienstzeit mit der Waffe da- vorgeschriebene Dicnstzcugniß beizubringen im Stande sind. Ist Letzteres nicht der Fall, so dienen sic sogleich die übrigen sechs Monate ihrer activen Dienstzeit mit der Waffe weiter. * Leipzig, 25. April. Das Gesetz, betreffend die Rechtsverhältnisse der NeichSbeamlen, hat vom 18. April an rechtsverbindliche Kraft erhalten. Dasselbe findet in den Kreisen der davon berührten Beamten wegen der darin enthaltenen günstigen Bestimmunaeä guten Anklang. Für die Stadt Leipzig int Allgemeinen von Interesse ist, daß Hierselbst als erste Instanz eine DiSciplmar-! Kammer und als zweite Instanz für das ganze deutsche Reich ein Disciplinar-Hos errichtet werden sollen. Durch daS Gesetz hat unter Anderm die Stellung der sächsischen Postbeamten inso fern eine wesentliche Veränderung erfahren, als sie aus dem sächsischen PensionSetat auSscheidcn und aus den Reichs-Pensionsetat übergehen. Der tz. 34 des Gesetzes bestimmt ausdrücklich: „Jeder Beamte, welcher sein Diensteinkommen auS der Reichscassc bezieht, erhält auS der letzteren eine lebenslängliche Pension, wenn er nach einer Dienst zeit von wenigstens zehn Jahren in den Ruhestand versetzt wird." sll Leipzig, 25. April. Am Sonntag den 4. Mai Abends r/,7 Uhr wird in der Nicolaikirche ein Concert zum Besten der Abgebrannten in Joachimsthal stattfindcn, auf welches wir das musikliebende Publicum von hier und auswärt« aufmerksam machen, da die Qualität aller Kräfte, welche an diesem Abend zur Mitwirkung bestimmt sind, einen künstlerischen Genuß ersten Grades garantirt. Herr vr. Kretzschmar, dessen Spiel rn den letzthin abgchaltencn beiden Kirchcnconccrten d e prächtige Meistcrorgel dcS Herrn Ladezast in einem fast neuen und über alle Maaßen großartigen Glanze gezeigt hat, wird die Orgelvorträgc über nehmen. ven Chorqesang führen die Thomaner unter Leitung des Herrn Prof. Richter aus und zwar sollen die beiden Sätze auS der neuen Bocal- messe von E. F. Richter zu Gehör gebracht werden, welche am vergangenen Palmsonntage bei der Ausführung in der ThomaSkirche aus alle An wesenden einen so tiefen Eindruck erregt haben. Weitere Solisten sind die Herren Heaar, dessen Cellospicl bekanntlich unter die seltensten Genüsse gerechnet wird, und der schnell beliebt gewordene Concertsängcr Herr W. Ptelke, dessen schöne Tcnorstimme im Kirchenraume besonders angenehm wirkt. Da- Nähere ist in den Anzeigen mit- getheilt. * Leipzig, 25. April. Nach der Mitthcilung unseres ><-C»rrcspondenten in der vorigen Nummer de- Tageblattes könnte e» den Anschein gewinnen, als ob daS erwähnte Jubiläum der Firma Gustav Steckner erst am 3. Mai stattfände. DaS ist indessen nicht der Fall, denn bereit» am 27. April 1848 wurde dem jungen Unternehmer da- viel versprechende Handgeld gebracht, dem in rascher Folge sich wertere Geschäfte anschlosscn, und so wird dieser Tag mit vollem Rechte von Herrn Stcckucr als Anfang seine- inzwischen so großartig entwickelten Geschäftes betrachtet, und demnach am nächste» Sonntag in würdiger Weise gefeiert werden. * Leipzig, 25. April. Unter den deutschen Turnvereinen ist bekanntlich eine Samm lung zum Zwecke der Beschaffung einer Jahres rate für die Wittwe Friedrich Ludwig! Jahn'- im Gange. Ja der letzten Nummer der! „Deutschen Turnzeitung" findet sich die Quittung über die bi» 1. Februar d. I. einzeganaenen Be träge, welche sich auf 1150 Thlr. belaufen. Der Wittwe Jahn'S wurde bereit- die Summe von 100 Thlr. au-gchändizt. Verschiedenes. — Man schreibt au- Köln, 2l. April: Die beiden Domthürme haben bis jetzt eine Höhe von 220 Fuß erreicht und wird nunmehr mit dem Baue der Spitzen begonnen werden. Die Gcsammthöhe soll 500 Fuß betragen, es ist also bis jetzt noch nicht die Hälfte erreicht. In sechs Jahren hofft man den Bau der Thürme beendigt zu haben. — Wie die „Rhein. Ztg." berichtet, wurden gestern hier zwei Franzosen an- Nancy einacbracht, welche dort einen preußischen Officier thätlich insullirt hatten und dieserhalb beide zu mehrmonatlicher Gcfängnißstrafe kriegs gerichtlich vcrurtheilt sind, und welche Strafe sie im hiesigen Gesiingniß zu verbüßen haben. — Im HoSpital zu Frankfurt a. M. liegen außer den 12 bei den Bierkrawallcn Erschossenen noch 6 Todte, welche bei derselben Gelegenheit verwundet wurden und später an ihren Wunden gestorben sind. — In Jena starb am 21. April der vormalige Professor der Rechte in Bern vr.zur. Reinhold Schund im 73. Lebensjahre. Derselbe war Mitbegründer der Burschenschaft. — Der Bierconsum auf der Bockbrauerei zu Berlin während der Ostcrfelertage betrug: Am Sonntag 185 Tonnen gleich 65,000 Seidel Bier, am Montag 50,000. am Dlcnstag 39,000 Settel. Ihren Hunger stillten die Gäste mit 18,000 Paar Wiener Würsten, netto 10,000 Schock Eiern und mehreren Centnern Mostrich. — Das „Qucdlinburger Wochenblatt" bringt in Nr. 44 folgende in der Form schnurrige Anzeige: „In der jetzigen Zeit finden wir un» genöthigt, daß wir täglich unter 1 Thlr. nicht weißen können, da die Wcißbürstcn und Preise um ein Drittel gestiegen sind. Ferner, daß, wer sich selbst seine Oefen reinigt, kann auch seine Locale weißen. Außerdem können wir nicht LnderS nach Umständen einen Kachelofen zu reinigen 5 Sgr., einen Kessel zu reinigen 5 Sgr., eine Kochplatte oder Bratoscn zu reinigen 3 Sgr. S Pf. Solche» einem geehrten Publicum zur Nachricht. I. L.. Der Maurer-AuSschuß." ' — Unter den Localen, welchen am 22. Avril in der jährlichen Sitzung der GrasschaftSricyter von Mivdlesex die Concession zum Verkauf von Spirituosen ertheilt wurde, verdient eine nütz liche Anstalt Erwähnung, welche auf Anregung de- deutschen Generalkonsul- in London in FinSbury Square gegründet worden ist: eine Herberge für junge deutsche Männer. Nur gar zu oft kommen solche, manchmal bei Nacht, in der großen Stadt an, ohne zu wissen, wohin. Entweder irren sie dann rctthloS umher, oder sie fallen betrügerischen oder unsauberen Winkel- wirthen in die Hände. Die Herberge, welche 170 Betten zählt, soll diesem Uebelstande abhelfen. (Eingesandt.) Nach tz. 24 der akademischen Gesetze lauten die vom Universität-gericht auSzustellcndcn Zeugnisse: 1. eS ist etwa- Widrige-, 2. cS ,st etwa« Hauptsächliches nicht vorgekommcn. In neuerer Zelt sind jedoch bei Collaturbehördcn akademische Sittenzeugnissc abgegeben worden, welche dahin lauten, eS sei etwa-Nacbthcilige« nicht vorgekommen. Da ist nun die Ansicht aus- aetaucht, daß durch die Abänderung der gesetzlich bestimmten Form eine Abschwächüng der ersten Ccnsur, also eine Art Id auSgedrückt werden solle, und einzelne Studirende, welche ganz ent schieden behaupten, daß dem Universität-gericht gar Nicht- gegen sie vorliege, sind in nicht ganz angenehme Briefwechsel verwickelt worden. Man bittet deshalb um öffentliche Aufklärung über die Bedeutung der in den amtlichen Zeugnissen beliebten Acnberung der gesetzlichen Form. Soeben erschien: Serbe'S osfirielles Meh-Adrehbach '873. 17. Auflage. Preis 2 Mark — 2<» Ngr. Haupt- Depot: Leipzig. Grimm. Str. 2, 4 , in der Annoncen- Expedition von Rudolf Mosse. M» Der Verkant billiger Stickereien befindet pch nur «ßhrend der Messe Srimma'sche rtraßeÄ, I.Et-WW
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite