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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.05.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-05-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187305155
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18730515
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18730515
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1873
- Monat1873-05
- Tag1873-05-15
- Monat1873-05
- Jahr1873
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.05.1873
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, »II« W > l MM - Erschetut täglich früh 6'/, Uhr. -eöicit», ,»» LrprtUt»» Johamiisgasic 33. «nt». -irdacteur /r. HSttirr- -^rrchstundr d. Rcdactiou tz«»iii>>j, °e» II—»r Uhr U«ch»ulag» von 1—- Uhr. tzmuchne drr für die nächst, »e Nummer bestimmten itr in den Wochentagen S Uhr Nachmittags. ftklr fir Z-ßritriaiualime: LN» Arnm. UnivcrsitLtsstr. 22, ii-Ät ttschr. Hainsir. 21, pari. Aipiigcr TagrlilaN Anzeiger. MMrtt de- Simgl. BkjirkSgmchS Wd des SiathS d« Stadt Lchjiz« «ch-«»N»,r Il.4»«. Ah»im»e»t,»ret» viertchLhrüch 1 Thlr. 7'/, N«d tncl. Bringerlohn 1 Thlr. 10 AgA ged« einzeln« Nummer 2'/, Rg» Belegexemplar 1 Ngr. Gebühr« für Extrabeilagen «hne Pofibefvrderung 1« Mr. mit PostbesSrdrrung 14 Thlr, Zuserate -gespalteneBourgoi-zeile 1'/,Nzr. Größere Lchnftea laut unserem PreiSverzeichniß. Rrcteme, »nter d. vröartiixstrich die Spaltzrile 2 Ngr. Bekanntmachung. Die diesjährige Ostee«effe endet mit dem L7. Mat. An diesem Tage find die Buden und tztiinde in den Straßen und auf den öffentlichen Plätzen der inner» Stadt di- 4 Uhr Nach- Migs vollständig zu räumen und bi- spätesten- Morgen- 8 Uhr de- 18. Mai zu entfernen. Die auf dem AugustnSplatze und auf den öffentlichen Wegen und Plätzen der Dorstadt ttsWchen Buden und Stände fiuv bi- Abend- 8 Uhr de- 17. Mai zu räumen und deren Abbruch «d Abschaffung am Morgen de» 19. Mai zu beginnen und bi- Abend- 10 Uhr de- 20. Mai beendigen. Es bleibt auch die-mal nachgelassen, die Schan» und Schankbnde» noch am 18. Mai ge- > öffnet zu halten. Dieselben, wofern sie auf Schwellen errichtet, inzleichen die Carrouffel- und Zelte skd bis Abend- 8 Uhr de- 20. Mai, Buden, rücksichtlich deren da- Eingraben der Säulen und tztnbe« gestattet ist, bi- längsten- den 24. Mai Abend- 8 Uhr von den von un- angewiesenen l stützen zu entfernen. Zuwiderhandlungen gegen diese Vorschriften werden mit Geldstrafe bi- zu Fünfzig Haler» oder entsprechender Haft geahndet werden. sechzig, am 13. Mai 1873. Der Math der Stadt Leipzig. vr. 1k och. Schmicdt. Bekanntmachung. Wr erneuern hiermit da» längst bestehende Verbot de« Befahren» der Fußwege deS lUnsenthale- mit Kinderwagen, starren und anderem Fuhrwerke und werden Zuw.dcrhand- buigen mt Geldstrafe» bi- zu Fünf Thalern oder entsprechender Haft ahnden. Dir in vorigem Jahre bekannt gemachte Erlaubnis de- Fahren« mit Kinderwagen auf der Knßweastrccke von der Lcibnitzstraße entlang der großen Wiese bi« zum Spielplätze besteht fort. Leipzig, am 12. Mai 1873. Der Rath drr Stadt Leipzig. Vr. Koch. Schmiedt. Bekanntmachung. E- wird beabsichtigt, in der Westvorstadt eine ständige Feuerwache für Tag- »ge Feuerwache für Lag. und Nachtdienst zu errichten, und wir fördern diesenigen Grundbesitzer, welche hierzu geeignete, womöglich im Erd geschosse befindliche Räume der Stadt zu vermiethen geneigt sein sollten, hierdurch auf, ihre Offerten bi» schriftlich bei un- einzureichen. zu« 3L. diese- Monat- Erforderlich find: 1) ein 75 bi- 85 H>Meter große-, Helle», geräumige- Wachlocal mit einer Fronte von 4 bi- 5 Fenstern, in welchem die Mannschaften einfache gewerbliche Arbeiten ver richten können, ein daran stoßender Raum für den Wachcommandanten und die Telcgraphenapparate, ein geräumiger Scdlassaal von 85 bi- 90 LH Meter, ein >8 bi- 2V m Meter haltender BorralhSraum, ein Local von 4 Meter Breite und womöglich 10.« Meter Länge für da- Löschgeräthe, 6) ein Brhältniß für Kohlen und Holz, 7) ein Abort mit Pissoir, 5) ein Raum im Freien, wo die Mannschaften bei guter Witterung sich aufhaltcn, Ge- rät-schasten reinigen und kleine Hebungen vornehmen können. Die Wachlocalität muß von der Straße au- leicht aufzufinden und bei Tage und Nacht bequem Zugänglich auch so beschaffen sein, daß die Gerälhe ohne Schwierigke.t hinein- und herau-geschafft werden können. Die einzelnen Räume müssen passend zusammenliegen, und die Höhe der Haupt- räume darf nicht unter 3.»s Meter betragen. Leipzig, am 8. Mai 1873. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. G Mechlcr. Vas Amtsjubiläum «astres Bürgermeisters Dp. Loch. n * Leipzig, 14 Mai. Wir schicken in dem heuligen Bericht über den weiteren Verlauf de« l Jubiläum- unseres hochverdienten Bürgermeister« Vr. stoch eine spcciclle Beschreibung der dem Ju- f bilar von allen Seiten entgegengebrachten Ehren- geschenle voran-. ^ Ter Ehrenbürgerbrief ist, abweichend von jdcr bi- jetzt beobachteten Form, von der Firma ' Slnibe -t Sohn durch eine Tafel von gediegenem l Silber dargestellt. Der Theil, welcher die Wid mung enthält, ist mit Bronccfarbe überzogen, an brr oberen Seite befindet sich die Mauerkrone »it Eichenkra-iz, an den anderen Seiten schlän geln sich andere Verzierungen hin. Die Widmung, welche nach einer ganz neuen Art und nach einer schönen Probeschrist der Firma S. Pöschcl L Co. ^ lunch Herrn Gäblrr hier in die Gilbertafel geätzt ist, lautet: Herrn Bürgermeister Ls. 8x»i- >V il,NLi,>l O'i'ro «Geilt io Vürdieunz 8eioer Koben Veräieuato um dis 8t»dt veipuiz »w lüvstn«!rMlMk8teli krinneruiZAztsLe 3ö»k, Lintritt» m die Veituvz der »tädtiseuen VerAnltuug »I» «i»«u L-rrei, >1»v1d«r«r Loerkeuvuux uvä »»sriedlixer lloek»«ktui>u ja outenckirifllick wirdeeeuxtew LiurerstLuduias der Lemvinäerortretang ÜL» LmuwuknaLLLncu'r rmsnunn 8r^nr Der katb der 8t»dt veipriz. ,» IS. Hui 1873. vr. 1)r. Oeorxi, V««»» Vor»1«d»r 6-r Da- von de» Mitgliedern de- Rathe» über reichte Albnm ist in seinem Aeußeren ebenfall- ase prächtige Leistung. Auf dem dlaufammetnen Grunde liest man die goldenen NamenS-Anfangs- iuchstaheu de- Jubilar-. Die äußere Zier de» Album- ist au- der Werkstatt der Herren ktrube <L Sohn hervorgegangen. Da- Titel blatt trägt folgende Widmung: Herrn Bürgermeister »r. üiiil. UH.ULI.!» urrv itvcn Krem kockrerekrteu Vvrsitreuäen Atllmk» »»» I°»8« Ze«, siiisiiZrviUißjührige» 1»lz-1»hilli», deu 13. blui 1873 die«« vltltter, inlebe Ileujnii» »dleeeu vou 8eiuem erkolgreiedeo ^Virilen kür VIL LT^VT VLlk2I6 " ' uoil Nun uugleick in kreundlicdeu Lilcleru ' dl» 8»itte» Seiner 1«t»tk»tlglieit >»- 8el»e»^ krirnllrbrn« s h ror da» ^uge kübreu mS^eu, i» tr-ner V«r»kror>x N» Die Mitglieder des Kalbes der Ltückt veiprig. Äu de« Album befinden sich 14 reizende Aqua- «llbilder, welcb« darstellen: 1) den Kuhtburm, -a- -eburt-hau- de- Jubilar-, 2) da« Rath- hau-, S) de« Jubilar« Arbeil-zimmer im Rath- Han-, 4l da« neue Theater, vom Augustu-platz an- gesehen, 5) da« neue Theater, vom Schwa- «ntnch au« gesehen, S) da- Museum, 7) da» Lchanuitstift, 8) die Nicolaitana, 9s.da- städtische Werhan- mit dem SteuergebäudeTlv) da» neue strankenhau-, ltl die Georgenhalle, 12) die Schiller straß« witden davor gelegenen städtischen Krnnevaden, 13) den allen Stadtgraben, 14) de- wchihn- LandhWH» in Connewitz ^ Die Bilder unter 2 und 3 sind von Herrn Professor Carl Werner, die Bilder unter 1 und 14 von Herrn Krabbe» und die sämmtl cben an deren Bilder von Herrn Carl Sprosse gemalt. Mit dem von dem Stadtverordneten-Collegium überreichten Odyssee-Bilder-CycluS, der von dem tüchtigen Sohn des Meister- Friedrich Preller in Weimar rn verkleinerter, den Behält nissen eine» Zimmerschmuckc- entsprechender Form hcrgestcllt worden, ist jedenfalls, wie auch qcstcrn Herr Vtcevorstehcr Gctz aussprach, ein Liebling-- Wunsch d«S Herrn Bürgermeister- vr. Koch er-! Mt. Der Jubilar war in seiner Verehrung für die Erzenaviss« der Konst längst von der Sehn sucht erfüllt, «in« solche vorzügliche Darstellung der antiken Welt sein Eigenlhum nennen zu können. Die Ehrengal» der au «geschiedenen Mitglieder de» StadtrathS-Gollcaium« besteht in einer schönen Säule, deren Schaft und Sockel au« schwarzem Marmor gearbeitet sind. Da» Gapitäl und die Verzierungen, sowie die auf der Spitze der Säule thronende Lipsia sind von gediegenem Silber. Da» Kunstwerk ist von Theodor Strube u. Sohn gefertigt. In jeder Weise hervorragend ist die Gabe der städtischen Beamten. Dieselbe besteht au« einem großen, schwere, Tafelaufsatz von Silber. Da« Ganze stellt einen Fruchtkelch dar. An allen Seiten befinden sich symbolische Verzierungen, darunter die Figur Germania mit dem Schwerte und da« Stadtwappcn. Die kleinste Einzelheit an diesem Kunstwerk ist brillant gearbeitet, ver fertigt wurde e» in der Werkstatt de« Herrn Juwelier» Keyser im Thoma-gäßchen. Da- sehr^öne Ruhekissen, welche- die Diener der Rath-wache überreichten, pellt eine vorzügliche Stickeoeiarbeit dar und ist von Frau Minna Pardubitz hier gefertigt. Adressen wneden Herrn Bürgermeister vr. Koch noch überreicht von dem Städtischen Verein und der Insulaner-Riege. Diejenige de» Städtischen Verein- lautet: Herr« Bürgermeister vr. Koch unter dessen umsichtiger, großfinnigcr und vor- wärt-strebeuder Leitung die Stadt Leipzig ihre Kraft und Bedeutung iu mannigfacher Weise reich und scbön eulfattet hat und der vor Allem siet- wachsam und entschieden die Selbständigkeit der Gemeinde gewahrt hat bringt zum sünsundzwanzigjährigcn Amt-jubiläum die aufrichtigsten Glückwünsche dar Leipzig, den 13. Mai 1873. Der Stiidtischt Verein. Tie Adresse der Insulaner-Riege lautet: Den Hochverdienten Bürgermeister von Leipzig Herr« Dr. Vüt«» ILoel», den Mann, der im Völkersrühling den Baum der Deutsche« Gtnhett pflanzen hals und ihn stet» m,t treuer Liebe ge- pfleat; den Mann, der in Zeiten schwerer Noth die Fahne der Freiheit hoch emporhielt und unserer Stadt den Ruhm, eine Stätte Deutsiden Strehen» z« sein, bewahrt; den Mann drr mit muthigen Schlägen die Ehr« dl» vürgerthum» gegen feudale Anmaßung verlheidigt: den Mann de- Fortschritte», der unsere» Leipzig die Bahnen eröffnet«, auf welwen c- seiner ihm gebührenden Welistellung cntgegengesührt wird, begrüßt an Seinem 25jährigen Ehrentage mit tieseinv'undcner Anerkennung und Dankbarkeit Leipzig, iz. Mai 1873. Die Insulaner-Riege. Den Schluß der Jubiläumsfeier bildete da« sckvne Familienfest, welche« die Bürgerschaft der Stadt gestern Nachmittag im Schützenhau« dem I bilar unv d.sscn Familie bereitete Alle-, wa« Leipzig an Capacitäten de« Handel«- und de» Gewerbes«andc«, rer Gelehrten- unv Bramten- krcise auszuweisrn hat, tvar anwesend. Kurz nach 2 Uhr trat Herr Bürgermeister vr. Kock» «it seinen Angehörigen in den festlich geschmückten Saal, Alle- erhob sich und die Musik fiel mit einem rauschenden Tusch ein. Wir lassen die lange Rrihe der meist trefflichen Trinksprüche m ihrem wesentlichen Inhalt folgen: Vicebürqermcister vr. Stephani: Wir wollen ute ein Familienfest feiern. Der Charakter eine« olchen Feste« mußte un« schon wegen der räum lich gesteckten Grenzen davon abrathen, öffentliche Einladung ergehen ru losten. Wir gedenken «u dem heutigen Tage lebendiger al« je de« Wirken« unsere« allverehrten Jubilar». Wir denken daran, wie er vor Allem stit 25 Jahren l em Handel und Gewerbe eine Stätte iu unserer Stadt be reitet, indem er die bi- dahin bestandenen Hemm nisse beseitigte; wir denken daran, in welchem Maße er für die Vervollkommnung de- städtischen Schulwesen» gesorgt, wie er die Zahl der Schul- « nstalten von sechs auf fünfzehn vermehren half, wir denken daran , daß der Jubilar da- höhere Vlldung-wesen in jeder Weise förderte, vornehm lich dadurch, daß er zwei prächtige Denkmäler der Kunst auf dem AugustuSplatze erschuf. Wir danken dem Jubilar alle- Da», weil wir wissen, daß er die größten Verdienste daran hat! Unser Jubilar hat sich so recht zum Reprä- s cntanten der höheren und besseren Ziele der Be- -völkerung gemacht und deshalb dankt sie heute ihm dafür, daß er sie 25 Jahre hindurch so richtig geführt hat. Herr Bürgermeister vr. Koch hat die Stadt Leipzig aber nicht nur in ihren Mawrn. sondern auch draußen, wo für die Ein heit und Wohlfahrt de- deutschen Vaterlandc» aekämpft wurde, würdig und muthig vertreten. Wenn ich Sie ersuche, auf die Gesundheit unsere- Jubilar« zu trinken, so thue ich die« au« einem Gefäß, da« für unser Ralhhaus in besonderem Grade ehrwürdig ist und nur bei ganz feierlichen Gelegenheiten hcrvoraeholt wird. Ich trinke da« Woht unsere« AUver.hrtcn au« einem Lutherpokal, einem direkten Perwächtniß de« großen Refor mator« Der Geist von Luther ist derjenige unsere« Jubilar-, e« ist der Geist, der au« der Gottesfurcht und wahren Religiosität entspringt, der Geist, in dem sich ManncSwuth und, wenn es sein muß, ManncStrotz vereinen. Unser Iu- bilar weiß nur zu gut, daß ein große- Gemein wesen ohne Gottesfurcht nicht gedclhen kann. Möge unserem wackeren Bürgermeister vr. Koch von der Vorsehung noch lange die reckte Kraft beschiedcn sein, an der Spitze unserer Gemeinde verwaltung zu stehen! Die Festversammlung stimmte «it lauin» Jubel in da- Hoch auf den Jubilar ein. Herr Bürgermeister vr. Koch erhob sich hier aus zu einer, ostmal- von Beifall undZustimmung un>erbrochener Ansprache, die im Wesentliche» lautete: Ich danke der Vorsehung, daß sie mich den heutigen Freudeutag hat «leben lasse». Meine nächste Betrachtung ist: Wa» hast Du während der letzten 25 Jahre gethan? Da drängt sich mir da- dcmiltbigende Bekenntniß auf. daß bei Abwägung de- Soll und Haben ich mich in einem starken Debet befinde. Ich wollte in dieser Er- kenntniß den heutigen Tag in aller Zurückgezogen heit verleben, aber meine Mitbürger wollten eS ander-, und ich konnte mich diesem Verlangen nicht entziehen. Seit 24 Stunden bin ich von Liebe und Güte säst erdrückt worden. Mein Dank gebührt vor Allem Sr. Majestät dem König, der mich so hoch geehrt, den königlichen und Reich» - Behörden der Stadt und meinen Herren College» im Amte. Ich müßte auf da- mir Dargebrachte stolz sein, wenn ick nicht zu dem obigen Bekenn!niste ge langt wäre. Die Berwaltung-grnndsätze, mit denen ich vor 25 Jahren in da- Collegium eist- trat, sind nicht- OriainelUS. Da» ganze G> h.imniß, nach dem ich handelte, war: wir haben im Voraus zu sorgen, wenn un- nicht die Be dürfnisse der Zukunft überraschen sollen. Daß die Politik der Leitung unserer städtischen Ver hältnisse nicht fern bleiben konnte, war selbst verständlich. ES ist da« der heikle Punct, der Anlaß zu so vielen Mißverstände issen gegeben, ja mir Kränkungen eingetragen hat. Die Stadt Leipzig, dessen ist sie sich bewußt, wurzelt fest in der Anhänglichkeit an da- engere sächsische Hcimath- land, aber sie war immer davon überzeugt, daß Sachsen nur wahrhaft gedeihen könne im engsten Anschlüsse an da« große deutsche Baterl»nd. Dreses allein vermag unserem Lande wahrhaften Schutz zu gewähren. Ich bin mir bewußt, die Treue aeaen Sachsen niemals wissentlich verletzt zu haben. Und unser Eintreten in ernsten politischen Zeiten für die Sache Deutschland- war gewiß voll gerechtfertigt. Der Vorwurf, Da» gehe un» nicht an, konnte un» nicht beirren. Ich erin nere nur an den Anfang der 50er Jahre, wo der deutsche Zollverein in der Gefahr seiner Aus- lvsung schwebte. Wir baten mit ehrfurchtsvollen, aber ernsten Worten an der geeigneten Stelle, und ich glaube nicht falsch unterrichtet zu sein, wenn ick sage, daß unsere Bitte nicht ohne Ein druck geblieben war. In einer Frage habe ich mich immer mit der königlichen Staat-regierung in dem besten Ein- vernehmen befunden, in der Fürsorge für da» Gedcihen der Universität Die Stadt Leipzig dankt Sr. Majestät in dieser Beziehung sehr viel. Man hat nur nöthig, den Stand unserer Universität vor 25 Jahren mit dem von heute zu vergleichen Ich habe nach meinen bescheidenen Kräften mitgcholsea, weil ich wußte, daß ich meinen Mitbürgern damit den besten Dienst er wies. Aber ich muß darauf zurückkomme«: «an rechnet mir viel zu viel Verdienst an! Ich Hobe lediglich die guten Gedanken Anderer zu erfasse» gesucht, da« gute Samenkorn, wo ich e« fand, ausgehoben und mit meinen College» berathen. So stehe ich heute in den glücklichsten Verhält nissen. Ich hatte eine Regierung über mir, die für alle wirthschasttichen Fragen offene- Ohr und Bcrständniß besitzt, und neben mir treue, umsichtige Räthe und Helfer! Ich glaube meinen Trinksprnch mit drei Wüoscke» beschließen zu sollen: „Gott schütz« Kaiser «np Reich, damit e» fort und fort wachse, ein Lort sei nach außen, eine Zuflucht für deu Fortschritt nach innen! Gott schätze Se Majestät den König und unser theure» Sachsenland! Gott schütze unsere Stadt Leipzig, daß sie niemals de« Rückschritt verfalle, niemals von der Ordnung lasse, sondern rüstig vorwärt- schreite ans ihrer !! !?
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