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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.08.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-08-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187308238
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18730823
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18730823
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1873
- Monat1873-08
- Tag1873-08-23
- Monat1873-08
- Jahr1873
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.08.1873
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»Mit th'ich ftye'/,u-r. >Mtn nt -«Mion Astnmitzaffe ZI. ^n Ile^aoir Fr. Hüttner, d. «edattioa ,»» Il-U Uhr AN,«.«-»llhk. tn für die nächst- > Himmrr bestimmten ! 3m« »a Wchmiagen bis 1 Mi «eS-ilttagö. an Lonn- jÜMqn>MbiS V,9Uhr. Mfirr,<ml1Nl<l»ai>Mt: > k»Ile««. lluiverfitLtSstr. 22, ßD Sticht. Hamstr. 21. pari. Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. «»flage 10.85». Ad»,,e«e>t,»rt1» vierteljährlich 1 Thlr. IS Rar., mcl. Bringerlohn 1 Thlr. 20 Ngr. Jede eüizeln« Nummer 2'/, Ngr. Belegexemplar 1 Ngr. Gebühren für Extrabeilage» ohne Postbesvrderung l 1 Thlr. mit Postbesvrderung 14 Thlr. Inserate 4 gespaltenevourgoiSzeile 1 '/»Ngr. Größere Schriften laut unserem PreiSverzeichnitz. Ltllameu unter d. Aedactionslkich dir Epaltzeile 2 Ngr. kM 235. Sonnabend den 23. August. 1873. Bekanntmachung. Mit Genehmigung de- Herrn Königlichen KretS-Etenerrath- deS II. Tteuerkretfes Echnlze hier wird hierdurch bekannt gemacht, daß. einer Verordnung d«S Königlichen Finanz. Ministern vom 28 vorigen Monat- zufolge, die zeither bei der Unterzeichneten Bezirks-Slemr Einnahme stattgefundene Auszahlung von Gehalten und Pensionen an Etvtlbeamte (rni: alleinigem Ausschluß der bei Verwaltung der direkten Steuern beiheiligten Beamten) ingleichcn an Ei»i lpensionäre vom I. Mngnst diese- JahreS ab bei dem hiesigen Königlichen Haoptzollamte bewirkt werden wird. Leipzig, den 25. Juli 1873 Königl. BezirkS-Ltener-Vinnahme daselbst. l. v. Grüßet. fiss- Zur gesauM« Beachtung. -W» Srstt« Grpe-üt-r: ist morgen Sonntag den 24. August nur Vormittags bis 1,9 Uhr Bekanntmachung. Du am Leutzscher Wege gelegene sogen. Brutzfcher Alleebrücke soll abgetragen und dafür » ««« h-lzerne Brücke mit Ufermauer« erbaut werden. Diejenigen, welche diese Arbeit zu übernehmen gesonnen sind, werden aufgesordert, die Zeich- «zes und Bedingungen hierüber im Raths-Bauamtc einzusehen und daselbst ihre PreiSsorderungen », »r Aufschrift „Leutzscher Allecbrücke" versehen, bi- Donnerstag den 28. d. M. Abend- l tzhr versiegelt abz „geben. Leipzig, den 21. August 1873. De- Rath» Forst-Deputation. Bekanntmachung. Die aus den 2. September d. I fallende Produktenbörse wird wegen der an diesem Tage stattfindenden Nationalseier bereit- am l. September d I. abgehalten nxrden. Leipzig, den 18. August 1873. H. Sektion deS Börsenvorstandes. jlls.M.Hemann Theodor Schletter. Km 19. August ist, wie bereits angezeigt Imdev, ein akademischer Docent unserer Hoch- stzle, Mitglied der ExaminationScommission für jjuisteo, Redacteur de- LectionSkatalogeS der dinrfitit, vr. jur. Hermann Theodor ^ Stletter, eine- jähen Tode- gestorben. ! Lev bereits gegebenen Notizen über seinen ! Kat- und Bildungsgang, seine wissenschaftliche Mag, sein Arbeitsfeld und ferne Leistungen > i« Kchnidr- hmzuzufügen. vr. Schletter war ein geborener Dre-dner, Me hier die Rechte, promovirte und (1839) Mtirte sich an unserer Universität und rückte iinilig mm außerordentlichen Profeflor der > Achte aus (Mai 1848). La tmtritt in den enaern Kreis der Facul- Hm erlebte er nicht. Dagegen zeichnete man H»J 1854 durch Berufung zum außer. sthMen Beisitzer de- hiesigen tön,gl. Appella- HMmchtS au-, welche- Ehrenamt er einige Aät »ckÄet hat. Ai Achre 1865 erhielt er den Charakter als »twtlcher Honorarprofessor. Mitglied der Prü- imgtcmmssion war er seit Michaelis 1860. ür halte sich im Jahre 1839 mit den Schrift- -er: Le mdsiäüs interpretaticwis legum er üs zue w cowitüs acta 8unt petenäm, iwpriwiu labil» tüä. criwinalis Larcmici ra- Ions/' sowie ^nbolae aä clogmutum juris Iu'8torirun e 8Lee. Ul. »UttLe" habrlitirt. Keme erste Veröffentlichung daiirt 2 Jahre cher, da» „Handbuch der wichtigsten sächsischen «he allgemeineren Inhalt- nnt Anmerkungen Ssaikt, bevorwortet von Carl Friedrich si-ther". (Leipzig. 1837 ) diesem Werke solgie 1840/43 sein „Handbuch b juristische» und staat-wissenschaftlichen Lite rn". (Trimms ) demstlbrn Jahre (1843) begann er seine Mrige zur deutschen, insbesondere sächsischen Mtlgeschichle" ^Leipzig und Dre-den). Dic- cha enthielten Materialien zur sächsischen Hizpslege und Proceßgesetzgebung im 17. Jahr- Hubert. Da» 2. Heft derselben erschien erst A4 Inhalt diese- letzteren zu v. Wächter'- stjthnge« Professor-Jubiläum geschriebenen 6-riiIteu» bildete ,Ie Rerisio clistereutiLrum Mb ärüii et Surouiei in de» Jahren 1571 O 1572 Heide Hefte find Vorarbeiten und Excurse, die hh«feinen Kreis recht-geschichtlicher Studien Hetzen, deren reifste Frucht die weiter unten zu uwnd« Monographie über die Constitutionen llosürst August'- war. Schletter führte sich in die liberale Literatur da dorwLnlichen Zeit mit einem Werke über de tzrkxgcfctzgcbung ein („Handbuch der dntfiheu Preßgesetzgeouug, Sammlung da glichen Bestimmungen über da- literarische und die Presse in allen deutsch«, AäiMaaten." Leipzig, 1846), dem ein frei- M»V1 Vorwort vorau-geschickt war. Jahre 1817 folgte „Der mündliche Straf. d»»ß « Teutschland" (die rheinische Gericht-» dafvsivng und tat rheinische Strafverfahren, «»dlni und Rrisebrobachtungcn). Die- Buch »n in Lltenbvrg heraus, zugleich al» Extrahcst Annalen (September 1847.) Der sächsische Strafproccß wurde nachmal- « kpecralität als Docent und juristischer b-Mkller. Er faßte die Resultate seiner «dien auf diesem Felde später in einem eige- »a Comhendium zusammen, da- unter dem E: „Lehrbuch de, königl. sächsischen Straf, duußrecht»« i« Jahre 1856 zum ersten Male EWk»-t» 0ahr« 1862 die zweite Auflage erlebte. ^^9ahre 1-53 hatte er „Ueber den neuen "" ' roceßordnung für da» ieb» s Dasielbe Jahr war e-, wo er in der „Expo dition der Annalen" die Abhandlung: „Zur Textkritik der Carolina, zugleich vorläufiger Be richt über einige in dem K. Stichs. Hauptstaats- archiv zu Dre-den neuerlich aufgcsundene Hand schriften" veröffentlichte. Drei Jahre später erschien, wie oben ange» lündigt, sein bedeutendes Werk: „Dre Consti tutionen Kurfürst Auaust'S v. Sachsen vom Jahre 1572. Geschichte, Quellenkunde und dogmengeschichtliche Charakteristik derselben. Nach großentheilS unbenutzten Quellen. Mit Nachtrag von F. A. Bien er." Professor I. C. A. Heinroth fand in Schlctter den Sammler und Herausgeber seiner einzelnen Gutachten („Gericht-ärztliche und Privatgut achten"). Für H. Bernhard Schier'- „Handbuch de- k. sächsischen CivilproceßrechtS" (Leipzig 1842) schrieb Schlctter eine recht-geschichtliche Einleitung. Im Jahre 1844 hatte er einen publicisiischcn Strauß »it dcm k. preußischen Justizminister Heinrich Gottlob Mühler (ft 1857) und veröffentlichte eine Broschüre gegen denselben („In Sachen der Mainzer Advocatcnversamm- lung gegen Herrn Justrzminister Mühler Ex- ccllenz und den ungenannten Rcccnscntcn in den Kamptz'schen Jahrbüchern von dem Verfasser de- „„Offnen Sendschreiben-"" an Erster»". In der periodischen Literatur ward er nament lich durch seine Leitung der Forschung von Hitzig'S „Annalen der deutschen und ausländischen Cri- minalrccht-pflege" (vom 31. Band oder dem Jahrgang 1845 an bi- zum Jahrgang 1855) bekannt. Da- erste Heft von 1846 enthält „Recht-sälle der Leipziger August. Ereignisse" und erschien auch separat. Sodann ward er Herausgeber der „Jahrbücher der deutschen Rechtswissenschaft und Gesetzgebung" (Erlangen), von welcher Zeitschrift m den elf Jahren von 1855 bi- 1866 zwölf Bände auS- gegeben wurden. Seiner redactionelleu Lhätigkeit am Leiziger Tageblatt in den scckstehald Jahren rom Juli 1846 bi- Neujahr 1852 haben wir schonaedacht. Mit Lang gab er die „Deutsche Monat-- fchrift" heraus, die v»n 1848 bi- 1854 in Leipzig erschien. Auch als Redacteur der in der vormärzlicheu Zeit zu Grimm« erscheinenden „Loustitutiouellen Staat-bürgerzeitung" (Eigenthum de- verlag-- Comptoir- daselbst) wird er uns genannt. Sein Nachfolger wurde vr. zur. Rudolph Rüder, unser gegenwärtiger Polizeidirector und Stadtrath Den Schluß feiner redactionellen Thätigkrit bildete die Leitung de- „Sächsischen Wochenblattes" Amt-blatte- der Leipziger KrciSdircction Er ivar Redacteur diese- Blättchen- seit dem Juli 1861. Hofrath Schletter war Freimaurer. An der maurerischen Literatur de- vorigen Jahrzehnt hat er sich durch Veröffentlichung umfassender Arbeiten betheiligt. Mit dem ihm im Tode voran, gegangenen M. Zille zusammen arbeitete er Linnlng'- ,.Enctzklopädie der Freimaurerei" vollständig um und gab sie al- „Allgemeine- Handbuch der Freimaurerei" in drei Bänden neu her au- (1861—66). Aus demselben Gebiete bewegen sich die „Mau- rerischcn Leben-anschauuvgen", welche 1863 die Presse verließen. Au- vorstehenden Daten geht die reiche lite rarische, theil- compilatorisch«, theil- selbstfiän- dige, hur wissenschaftliche, dort publicistischc und redaktionelle Thätigkeit de- Verstorbenen zur Genüge hervor, und ergicvt sich da- Bild einer mehrseitigen fleißigen Schriftstellerwirksamkeit. Dem Leipziger Schriftstellerverein in seiner vormärzlicheu Glanzperiode gehörte der Verstorbene ebenfalls an. Al- der Verein im Jahre 1847 ein Album zum Vesten der Noth- lerdeuden de- Erzgebirges herauSrugeben unter» nahm, lieferte Schletter neben Blum, Bieder mann, Diezm«»n, Laube, Kuranda u. A. seinen! Beitrag in Gestalt einer Abhandlung unter dcm Titel: „Die Thcuerung im Erzgebirge und die Noth im Reiche im Jahre 1713." Dieser Auf satz steht an der Spitze de- Bande-, der bei BrockhauS herau-kam. Die Ar beiter bevölkcrung Leipzig- hat Schletter eine seit dem Jahre 1848 beharrlich angcstrebtc und endlich zu Stande gebrachte öffentliche BolkSbibliothek iu erster Linie zu danken, der er bi- zu seinem Tode seine Sorge widmete. Mit diesen, sein menschenfreundliche» Wesen am besten charakterisirenden Zuge schließen wir diese kurze Skizze, der wir nur noch hinzuzusügcn haben, daß der Verstorbene zweimal verhciralhct war und au- zweiter Ehe eine seinen Verlust aus- Schmerzlichste betrauernde Wittwe hinterläßt. Leicht sei ihm die Erde! Aus Sla-t und Land. * Leipzig, 22. Aug. In einem Artikel, dessen ganze Haltung zu besprechen und zu beurthcilen hier nicht der Ort ist, berichtet die Luthardt'sche Evangelisch, lutherische Kirchenzeitung über den jüngst hier abgehaltenen siebenten Deutschen Protestantentag. Aus diesem Berichte ist zu ersehen, daß noch in den letzten Tagen vor der Abhaltung desselben „au- der Mitte der hie sigen Gemeinde eine dringliche Vorstellung gegen die Ueberlasfinig der Nicolalklrchc an den pro- teftantenvereinlichcn Goltc-dienst und speciell gegen Ueberlassung der Kanzel an den gottcS- und christuSläugnerischcn Pfarrer Lang an den CulluS- minister in seiner Eigenschaft al« Vertreter dc- KirchenregimentS abgcgangcn ist" . . . „nicht ,n der Hoffnung, dam t Etwa- zu erreichen, son- dcrn nur um nicht zu einer Sache zu schweigen, die man als einen großen Schmerz und als eine Beleidigung empfand, welche dem evangelischen Gewissen angelhan wurde." Der Erfolg hat ge zeigt, daß diese Bitte ebenso erfolglos blieb wie die Verwahrung, wclche die Herren vr. Ahlfeld und vr. Lechler bei dc^ KrciSvrrectton gegen die Einräumung der Nicolaikirchc eingelegt hatten. Die letztgenannte Behörde muß daher jetzt den Zuruf der „Kirchcnzeitung" hinnehmen: , Wir möchten nicht die Kirchenbehörde sein, die Dies vor dem Herrn der Kirche zu verantworten hat." * Letzytß, 32. August. Mit welcher Aufmerk samkeit die französische Regierung die deutsche Jugenderziehung und Schulbil. düng beobachtet, bezeugt vie Zuschrift des Ab. geordneten de- Ministeriums de- öffentlichen Un terricht- zur Wiener Weltausstellung. F. Vuissov, an den Verfasser de- in der hiesigen Verlagsbuch handlung von I. I. Weber erschienenen „Leit faden- für den Unterricht in der HcimathSkunde von Leipzig", worin Buiffou, nach schmeichelhafter Anerkennung dr» Buches ihn um Zusendung einiger Exemplare desselben für genannte- Miui- stermm und zur Einstellung in dessen Bibliothek ersucht. * Leipzig, 22. August Da- diesjährige Oster programm der hiesigen Realschule ist, wie die Programme der Gymnasien, erst nach Beginn de- Schuljahre- erschienen und macht eben jetzt die Runde durch die pädagogische Welt. ES bietet auf 100 Octavseiten de- Interessanten gar viel. Ein Blick in die „Schulnachrichtcn', und wir sind mitten drinnen im Leben und Treiben einer riesig wachsentcn Anstalt! Da- vergangene Schuljahr schloß mit einem Bestände von 586 Schülern, im Ganzen besuchten von Ostern 1872 — Ostern 1873 628 junge Lcute unsere Realschule. Die statistischen Nachrichten, wekhe sich an diese Scbü- lcrmasse knüpfen, sind von allgemeinem Interesse. An der Spitze de- Berichte- befindet sich eine Ab- Handlung vom Oberlehrer vr. Oertcl: „Ein Wort zur Entwickelung de- Realschul, weseu- in Sachse»." Ist es schon an sich von großem Werthe, daß man in dem hin» und herwogenden Streite über die Bedeutuna der Realschule im Allgemeinen einmal aus den sichern s Boden einer bestimmten Gestaltung de- Real- schulwesen- geführt wird, so macht die Gründ lichkeit und Objektivität, mit der die Sache bc- handclt ist, die Arbeit zu einer durchaus ve'. dienstvollen. Mit der Genauigkeit de- Math,., matiker- hat der Berf. da- statistische Material geordnet, und mit oorurthcilSfrcicm Geiste h--t er einen Vergleich zwischen dcm sächsischen uno preußischen Realschulwescn angcftcllt. Wir kör-- neu nicht auf da- Einzelne cingehen, nur e,a Resultat der Untersuchungen de« vr. Oertel dürfen wir nicht unerwähnt lassen: Wen.g Realschulen 1. Ordnung, viel Realschu len 2. Ordnung! Jeder praktische Schulmann und jeder aufrichtige Freund einer wahren Volk«, bildung wird dcm von Herzen beistimmcn. * Leimig, 22. August. Am vorigen Monta ist in Panitzsch ein etwa fünfjähriger unbr kannter Knabe angehalten worden, welcher über seine Herkunft keine Auskunft zu geben vermocht-'. Da- Weitere ist au- der betreffenden amtlichen Bekanntmachung zu ersehen. — Zu den Landtag-Wahlen schreibt der focialdcmokratische „DreSd. Volklbote": Sicherem vernehmen nach scheint man von Seiten einiger freisinnigen Parteien dem Liberalismus doch einen Kampfbereiten zu wollen, wa- uns umsomehr über- raschr, als wir ihnen den Sieg ohne Mühe überlassen wollien Mehrere Mitglieder au- hiesigen Vereinen mit mehr oder weniger radikaler Traben; haben ern Comit^ gebildet und nennen sich vereinigte Rablcal-Demokratie. — Dieselben setzen aus ihr Programm 1) allgemeine- direkte- Wahl- recht für alle gesetzgebenden Körperschaften, 2) Be- kämpsung der Polrzciwillkür bezüglich vc- VereinS- und Versammlung-rechte- und noch manche« Andere, z B. Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, wodurch sie allerdings den Socialdcmokraten sehr nahe getreten sind. DaS Comtts hat auch er klärt, daß e- der Socialdemokratie am nächsten stehe, und sagt, daß man cS von dieser Seite keineswegs mißtrauisch zu betrachten habe, blo« weil eS »n seinen Personen noch richt zur Partei« Mitgliedschaft gehöre. Die bürgerliche, abhängige Stellung sei der Grund meistentheil« hierzu und da» schließe noch nicht au», daß man al- aesetz. liche Vertreter nicht dennoch und erst recht zeiner Pflicht vollkommen entspreche. — Als Candidaten hört man allerdings Namen nennen, die auci> wir unter den ^obwaltenden Verhältnissen befür worten müssen, z. B Adv. Schrap- (Lri««it schau). Adv. Freyt»g (Plauen), Pros. H Wuttle (Leipzig), Handel-akaderniedirector Kleunch (Dre- den, sitr den 16. ländl. Wahlbezirk Tharandi Döhlen rc ), Adv. Heisterberg (Freiberg). Augu> Bebel (Leipzig), Kauft«. Emil Herschel (Dresden Alle- Männer, Über deren demokratische G« finunng allerdings kein Zweifel ist. Man rechu» dabei auf Unterstützung der Goeialdemokrat, au- folgendeu Gründen: 1) weil die Social demokratie keine Zehnthalermänmr hat (odr. doch nur wenige), 2/weil fie sich deshalb ohne hin «l- Partei der Wahl entbält (e- bleibt der Personen allerdings der Anschluß unbenommer D. R ), 3) wer! die Grundsätze der Partei der- socialistischen am allernächsten stehen von glle, anderen Parteien, 4) «eil mit Erktknpsung des ersten Grundsätze- dieser Partei (allgemeines, freie-, VirecteS Wahlrecht) auch der Goct«l- dcmokratie der Weg zum Gesetz geebnet wird. — Aus Lnnadcrg, 20. August, meldet der dortige Kurier: In der am gestrigen Abend statt- gcfunocnen sehr zahlreich besuchten Versammlung de- „Städtischen Verein-" wurde, wa- die b«. vorstehende Landtag-wahl anbetrifft, Herr Staatsanwalt Petri in Bautzen al» Abgeor». netrr de» 19. städtischen Wahlkreises fast ei», stimmigangcnommen. Herr Staatsanwalt Petri (dessen Thätigkeit auf dem Landtage bei der hiesigen liberalen Partei tu Sachsen in hohen Ehren sicht) dürste Bielen vou uns persönlich bekannt sei»; derselbe fuugirte früher als Staatsanwalt bei hiesigem Bezirksgerichte, kennt uusere Stadt sowie
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