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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.09.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-09-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187309204
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18730920
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18730920
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1873
- Monat1873-09
- Tag1873-09-20
- Monat1873-09
- Jahr1873
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.09.1873
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WMW Orsch-irt tS-ttch ««r-m»» Gi,r»ttt»» Zch«mn»gaffe r». Antz».«rdattem Fr. -iilNur. sO-chmde d. Redaction »», lt-II u», >t»ntt»,» »», 4—» u»r. -n für die nächst. Nummer bejttmmtnr an Wochentagen bt< Mmittag«. anEonn- jchWchMftä-btt'^UHr. -Weste r«ftralru»amch»e: UntverfitLtSstr. 22, tML-s^r. Hamstr. 2t, patt. Rkzeigch:. :r. > ' » - —^'v- r.^ «>,< > -- Amtsblatt des Kvmgl. Bezirksgerichts mid des AchS d« StM Letzzig. M»sl«se Id,VS». rd»u»e»i»1«»rrts vtertch-hrlich 1 Lhlr. ,» Wk, incl. Vringerloha 1 Th«. 2V Rgr. Jede einzelne Nummer 2V, Rgr. Belegexemplar t Ugr. Gebühren für Lxtradeilag« ohne Postbesörderuug l t Thlr. mit Postbeförderung 14 Thlr. Znstrate 4gkspaltene»ourgoi-z«N-1»/,NgL tkrößere Schriften laut nuferem Preisverzeichnis. Lrclame« unter d. Lrdactiausstrich die Spaltzeile 2 Ngr. B 283. ^»Doyuabeit- den?0. .September. Wz^ ß Aks«e Erpeditiou» - - - .Morgen Sonntag Vormittags bis LS Uhr zciffuet. > i»e « « »^ t ^ ^ ^ LxpvRßlIH» ß>S8 DvIvLEßker Bekanntmachuttg. ^ s» »origer Woche ist in hiesiger Stadt ein trichinöse- Schwein gtschtlachtel n»d zn« Lheil eonsnwtrt worden. Die Herren Lerzte werden hiermit aufgesördert, von ihnen etwa »normenden Erkrankungen mit den Erscheinungen von Trichinose dem mitunterzeichneten BezirkS- arzte sofort Mittheilung zu machen. Leipzig, den IS. September 187S. Vie Medicinalpoiizcibehörde. Der Rath der Stadt Leipzig. Der Stadthezirttarzt. vr. E. Stephani., ,, ^ vr. H. Sounenkalb. Bauer. Bekanntmachung. Da« Quartier» Amt und die Hundesteuer - Einnahme befindet sich wieder Rathhau«, ttaye. Lapzig, am 17. September 1878. Der Rath der Stadt Leipzig. " ' ' ' Lamp Johann llepornuk Czerrnak. Rekrolog. D Leipzig. 19. September. Ein Bild der ge« lehrten ThäNgkeit de« heute unter solennen Feier» Wetten zur Erde bestatteten weitberusenen und liebenswürdigen Physiologen würde nur dann di« zu einem gewissen Grade vollständig zu nennen sein, wenn man außer den in selbstständigen Erparat-Lu-gaben erschienenen Arbeiten deS Ver» storbeue» noch die letzten zwanzig Jahrgänge ver schiedener Fachzeltschriften und akademischen Ver handlungen in deutscher, ungarischer, französischer >ad englischer Spraye durchsehen könnte Diese «lehrten periodischen Fachblätter sind die Haupt- Morte jür die Ausarbeitungen Czermak'S, die W seiner selbstständig erschienenen Schriften t me oerhältmßmäßig enger begrenzte. — Leipzig ist der VcrlaaSort für Hine frühesten, seine bedeutendsten und letzten Veröffentlichungen gewesen. Der Beginn seiner akademischen Laufbahn laichst sich an seine Geburtsstadt Prag, der- seldm Universitätsstadt dankt er znm Theil seine »edicimsch-raturwissenschaslliche Bildung. Im Jahre 1850 habilitirt er sich daselbst für daS Kach der Physiologie und da« der Anatomie, nachdem er in Wien, BreSlau und Würzburg sei« Studien absolvirt hatte. Zu Leipzig erscheinen in demselben Jahre seine „Beiträge zur mikroskopischen Anatomie ver lZähae" (mit 2 Tafeln). l Bier Jahre später habilitirt er sich an der llvivcrsitLt Graz, und wieder ist Leipzig die " jiellungSstätte für seine Jnauguralvorlesung. Helm Engelmann hier verlegt 1855 die kleine kchrist Ezermal'S: „Zur Orientirnng im Ge- !s»«ntgkbiete der Zoologie, Vorlesung gehalten l »»tritt seine« Lehramt- in Graz im Sommer- ster 1854 und 1855." Dir dritte Universität, an welcher er nun seine chrthiititzkeit fortsetzt, ist Krakau, wo er von M« «m wirkt und ein physiologische- Institut mchtet. Bo» Krakau wendet er sich nach Pest und ' t dort von 1858 bi- 1860, in welchem letz» Jahre er, zum Theil wohl durch da- deutsch, »liche Maayarenlhum verstimmt, fein dortige- AischeS Lehramt niedcrlegt und sich nach Vaterstadt Prag zurückbegiebt. Da- er in Pest für die Wissenschaft geleistet, ' «4 den „Kleinen Mittheilungen au- dem k. k. "»logischen Institute in Pest", erste und zweite ! ersichtlich, welche in den Sitzungsberichten Wiener Akademie der Wissenschaften er- en. Auch eine Beschreibung seine- Labora- »« in Pest erinnert sich Referent in Bro- asorm gesehen zu haben. I« Prag lebte er nun ein Quinquennium 'kam Privatstudien. Iu« dieser Zeit stammt wohl sein bedeutendste- "rk, die in Leipzig bei W Engelmann er- neue Monographie: „Der Kehlkopfspiegel und ! Lerwerihung für Physiologie und Medicin." erste Auflage kam 1860 heraus, die zweite drei Jahre später, und zwar letztere theil» mnaearbeitet und vermehrt. In dieser Schrift finden wir Ezermak auf seinem ptwnkung-selde, der Lrsorschung-methode ter "' gic de- Kehlkopf zwei Jahre früher hatte Ezermak seine Hungen aus diesem Gebiete begonnen und > drei Abhandlungen veröffentlicht. Die Wiener dteimsch« »ochenschiist von 1858 enthält in > März- «d Aprüuummer» zwei Aussätze Ezer- K» »der de» Kehllch>sspi-«l und speäell da- Äaflrumeut. Die Sitzung-Hertchte vr. E. Stephani. LampreLt der k. k. Akademie der Wissenschaften in Wien bringen vom 29. April desselben Jahre- seine „Physiologischen Untersuchungen mit Garcia'S Kehlkopsspiegel" Im Jahre 1859 hatte Ezermak sogar fünf Schriften Über diesen Gegenstand veröffentlicht, alle abgedruckt in der Wiener medicinischen Wochenschrift, der ungarischen medicinischen Wochenschrift, alle- Beiträge zur Laryngoskopie, außerdem eine Arbeit „über die Inspektion de» 6»v xdarzmgouasalk und die Nasenhöhle ver- mittelst kleiner Spiegel." Al- Ezermak in Leipzig seine Monographie . über den Kehlkopfspiegel hatte erscheinen lassen, veranstaltete er in Pari- mit der Verlag-Hand- s lung I B. Baill'ere auch eine französische AuS- s gäbe („Du var^ngoocope"). ; Wie er im Herbst 1859 dadurch für seine Lehre ' zu wirken bemüht war, daß er durch persönliche ' Demonstrationen an Gesunden und Kranken unter ' einheimischen und fremden College» selbstständige Mitarbeiter aus den neuen Gebieten zu gewinnen und etwaige Bedenken und Zweifel zu beseitigen sich bestrebte und zn dem Ende Leipzig, Berlin und BrcSlau besuchte und Gelehrte wie Ructe, Cocciu-, Merkel u. A. mit seinen Bestrebungen persönlich bekannt machte, so begab er sich im Frühjahr und Herbst 186V nach Pari», um den Gebrauch de- Kehlkopfspiegel- in Frankreich ein« zusühren und der ^eaäömis äss kielences seine Monographie al- Bewerbung-schrift um den Montyon'schen Preis für Mcbtcin und Chirurgie zu überreichen. Die Pariser Akademie erkannte denn auch in der Sitzung vom 25. März 1861 dem geistvollen Br obachter für seine erfolgreichen Bemühungen zur Einführung de- Spiegel- bei der Diagnostik der Krankheiten de» Pharynx und Laryvx eine Au-zeichnung zu. ^ Mit Recht lagt ein schweizerischer Forscher Vr. Locher („Die Trkenntnitz der Lungenkrank- heilen"), „daß wir nickt denjenigen al» Erfinder im wahren und schönen Ginne de- Worte» betrachten, welcher eine neue Idee zuerst saßt und theilweise au-führt, allein dieselbe ohne Ahnung von ihrer Tragweite auf sich beruhen läßt, sondern vielmehr denjenigen, welcher einer neuen Idee, mag solche vielleicht ursprünglich bereit- auder-wo au-gesprochen worden sein, zur Geltung, zur allgemeinen Anerkennung und zur eingreifenden praktischen Lerwerihung verhilst." In diesem Sinne ist Ezermak'» Verdienst um Wissenschaft und Praxi- unbestreitbar und wird ihm ungeschmälert bleiben, welche Anstrengungen auch von einer gewissen Seite nachhinkeno, wie man nicht ander» sagen kann, gemacht wurden, ihm diesen Ruhm zu verkümmern. Ezermak ward in einen gelehrten „Türkenkrieg" verwickelt, au- dem er aber wohl unzwerselhast al» Sieger hervorging. (Sein Gegner m Wien heißt TÜ r ck.) Auch Uber die Sprache hat der Verstorbene Forschungen angestellt. Im I. 1859 brachten die Sitzungsberichte der Wiener Akademie seine Untersuchungen über die Sprache bei luftdichter Verschließung de» Kehlkopfe». Ja einem ander» Band« derselben Berichte theilte er seine Be- obachtungen Uber die Sprache bei vollständiger Verwachsung dcS Gaumensegel« mit der hintern Schlundwand mit. Ganz neuerdings schrieb er über die Lautbildung mittelst de- Gaumen» im Arabischen (der Titel gerade dieser Abhandlung liegt Referenten nicht wörtlich vor). Anatomischen Inhalt» ist, wie wir uachzutrageu haben, eine der Akademie der Wissenschaften n» Wie« vor getragene Beschreibung und «ikrosko- pische Untersuchung zweier ägyptischen Mumie», „ . , Bekanntmachung. Au der Stadtschule zu Taucha ist die 5. ständige Lehrerstclle mit 260 Tbaler jährlichem Ge» halte und 40 Thaler jährlicher Wohnung-entschädigung von Michaeli» d. I. an ander wer» zu besetzen. Wir fordern Bewerber um dieselbe hierdurch auf. ihre Gesuche unter Beifügung der erforder» lichen Zeugniste bi-za» SA. dfs. Mo«, schriftlich bei un» rinzureicken Leipzig, am S. September 1873. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. E. Stephani. G Mechler. »ZI Bekanntmachung. An der Schule z« Likttzsch ist zn Michaeli- d. I. eine Hiils-lehrerstieAe mit 250 Thlr. Iahre-gehalt und freier Wohnung zu besetzen. Bewerber um diese Stelle werden aufgesördert, sich bi- z«» KL. dies. Mo«, unter Bei fügung der erforderlichen Zeugnisse schriftlich bei un» anzumelden. -'"vz»g. am 3 September 1873. Der Rat- der Stadt Leipzig. ^ >i. G Mecl vr. E Stephani. sechler. Städtische Gewerbliche Fortbildungsschule. Anmeldungen von Uagr-fchiiler« für da» bevorstehende Winterhalbjahr nimmt der Unter» t-tchnete bi» zum 2V. Septbr. täglich Vormittags zwischen 10 und 12 Uhr im Eckullocale (Lesstngstraße l4) entgegen. DaS letzte Schulzcugniß ist betzubringcn. J«it«s Barck-ardt, Direktor die 1852 m den Schriften der Akademie ge druckt ward. Die physiologischen Arbeiten Czermak'S auf den verschiedensten Specialgebieten seiner Wissen schaft find zahlreich. Die Akademie der Wissen» schäften in Wien nahm seine Beiträge zur Kennt- niß der Be-Hülse ler Nerven zur Speichelsecrclion (1857) ebenso in ihre Berichte auf, als die Reihe seiner „physiologischen Studien" (1854, 1855), seine Arbeit über daS AccommodationSphoSphen, über die ent optische Wahrnehmung der Stäbchen- uvd Zapsenschicht (memdrana Jaoobi retinae). Im Jahre 1865 ward er nach Jena berufen. Dort lehrte er nicht nur vor Studirenden. son dern auch vor einem Laienpublicum von Herren und Damen. Die letzterem mit geteilten Auf- klärungen über Experimentalphystologie veröffent lichte er 1869 zu Wien im Berlage von Karl Ezermak („Populäre physiologische Vorträge, ge- Hallen im akademischen Rosensaale zu Jena in den Jahren 1867—69 '). Bis 1869 blieb Ezermak in Jena. In letzt genanntem Jahre gab er in den Sitzungen der Wiener Akademie noch die „Beschreibung einiger Vorrichtungen zu physiologischen Zwecken" (separat gedruckt) und einen Beitrag zur Geschichte der Farbenlehre („über Schopenhauer'- Theorie der Farbe"). Ostern 1869 siedelte er als ordentlicher Hono rarprofessor der Medicin nach Leipzig über und kündigte für da» Sommersemester em Privatissi- mum von 12 Vorlesungen über Physiologie der Zeugung an. Bor einem zahlreichen Kreise hat er diese Vorträge denn auch gehalten. Für den Winter 1869—70 verhieß er ein drei stündige- Colleg Über Physiologie de- Menschen für Etudirende aller Facultäten. Im Sommer 1870 kündigte er ein Collegium Über Laryngo skopie und Rhinoskopie mit praktischen Uebungen an. Lop da ab setzte er seine Vorlesungen bi« zur Bollendung der Einrichtungen seine- nn Bau begriffenen „Laboratorium- und Hörsaale-" au». Seine Antrittsvorlesung in Leipzig hielt er am 13. November 1869 mit einer nachmal- gedruckteu Rede unter dem Titel: „Die Physio logie al- allgemeine- Bildung-element." Al» Ernst Heinrich Weber sein 50jährige« Docenten - Jubiläum feierte, überreichte ihm Ezermak eine Abhandlung unter der Aufschrift: „Der elektrische Doppelhebel. Eine Universal- Contact-Vorrichtung zur exacten Markirung de- Momente-, in welchem eine beliebige Bewegung beginnt oder ihre Richtung ändert." In demselben Jahre hielt er (24. Febr ) zum Besten deutscher Invaliden einen Bortrag im Gewandhause „über da» Herz und den Einfluß de- Nervensystem» auf dasselbe" (gedruckt im Verlage von Hinrich«) und darauf (4. März) eine Vorlesung über da» Ohr und da» Hören (gedruckt in der „Sammlung gemeinverständlicher wissenschaftlicher Vorträge, herau-gegeben von virchow und v. Holtzendorff", Nr. 169). Ezermak'» letzte Veröffentlichungen waren die Ervffaung-rede bei der Uebergabe seine- Privatlaboratorium- und Spectatorurm» (21. December 1872), seine Vorlesung über den Kreislauf di» Stoffe- (19 März 1872) (Garten- laub« 1872 Nr 21 und 22), seine beiden vor- träge über Hypnoti-mu- (ebendas. Iahrg. «873), eine Arbeit für die Sitzungen der Wiener Aka- demie („Nachweis echter hvpnotischer Erschein»«, ge« bei Lhiereu"), endlich seine mit Professor vr. I. Rosenthal herau-gegebene „Inter nationale wissenschaftliche Bibliothek", 1. Baud, eine deutsch« Ausgabe von Pros. John Tyndall'S vnlcrsuchungen über da» Master in seinen Formen enthaltend. (Leipzig, F. A. BrockbauS.) AuS der obigen Liste der Arbeiten vr. Cz?rmak'-. ein Berzeichmß, da» aus Vollständigkeit nicht Anspruch erhebt, ersehen die Lcser die auSgebrei- tete Thätigkeit deS Verstorbenen auf dem physio logisch-anatomischen, zoologischen, optischen und allgemein philosophischen Forschungsgebiete. vr. Ezermak war überdies einer der Gelehr ten, welcher die goldenen Früchte dtt Wissenschaft al- die Ergebnisse mühsamer Untersuchungen auch dem größeren Publicum, der für For schung und Misten sich wirklich interessircnden guten Gesellschaft „in silberner Schale" schöner Form zu bieten durch keine esoterischen Bedenken sich abhalten lasten. Im Leben lieben-würdig, gefällig, leicht zu- gänzlich, und jederzeit bereit, patriotischen ge meinnützigen llniernehmungen seine und seine» Hause« materielle Unterstützung zu gewähren, jr selbst mit Rath und Waffen der That Liebe-werke zu fördern, hinterläßt er ein sym pathische» Andenken, da» den Namen Ezermak in Leipzig auf lange Ze t hinaus in Ehren er halten, ihn selbst in einer nur zu sehr zum Mate rialismus geneigten Zeit al» ein lcuchtrnde» Vorbild zur Nachfolge für Alle, welche die gleiche äußere Gunst de- Schicksal« ausgezeichnet hat, die aber darüber doch nicht die höchsten» die wahren, unvergänglichen Güter de- Leben- vergessen, da- reine stille Glück, welches ernste Arbeit, unab lässiges selbstloses Forschen, Wohlthun und Menschenfreundlichkeit rückwirkend gewähren, nicht missen wollen, hinstellen wird. (Eingesandt.) Leipzig i 19. September. Die Bildung von Bezirk-Vereinen, wie ein solcher nach einer gestrigen Notiz diese» Blatte- zunächst für die Südvorstadt in Lu-sicht genommen ist, verdient an sich gewiß den Beifall und die Unterstützung eine- Jeden, der sich für communale Angelegen heiten unserer Stadt imeressirt. Wenn aber ein solcher Verein leben-fähig sein soll, daun ist einerseits die Mitgliedschaft an demselben keines wegs blo», wie gestern vorgeschlagen wurde, auf die gebildeten Bewohner de» Bezirke- in be schränken — denn eine derartige ungerechtfertigte Beschränkung würde nur zu einer Vertretung ein- zelner Einwohnerclassen eine» Bezirk», niemals aber zu einer Vertretung de- Bezirk- selbst führen —; sondern e» ist im Gegentheil Jeder willkommen zu heißen, der überhaupt al» Emwohner, Geschäft-treibender oder Grundstück», besitzer in dem betreffenden Bezirke für dessen Angelegenheiten Inter, sie zeigt, gleichviel auch welchem Stande oder welcher politischen Rich- tung er angehören mag. Andererseits ist der Zweck de« Verein» streng aus die Berathung und Förderung derjenigen Angelegenheiten zu be schränken, welche den betreffenden Stadtbezirk aus schließlich anqehen, während die Sorge für alle da gemeinsame Iatercsie der ganzen Stadt berührenden Angelegenheiten dem zu diesem Zwecke bereit- früher gebildeten Städtischen Vereine zu über laffen ist. Der Bezirk-Verein hat daher gewisser- maßen nur eine Filiale de» Städtischen Berein» zu bilden, kann aber selbstverständlich auch, ohne semem eigentlichen Zwecke untreu zu werden, die Verhandlung allgemeiner städtischer Angelegen heiten bei dem Städtischen Verein al» dem Central - Verein iu Anregung bringen Darf aber auch der Wirkung» krei» eine» BczirkSverein» über da- Weichbild de- Bezirk» nicht hinan»» gehen, so kann eia solcher Verein dessenungeachtet doch schr segensreich wirken und wird jeder Zeig
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