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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 05.09.1917
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1917-09-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19170905020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1917090502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1917090502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1917
- Monat1917-09
- Tag1917-09-05
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Ll»s«« «lat« »Kd den Lesern von Dr-dtN und Umgebung am Lag» vorher bentt» al. vorabenavlan sesleV. »>hf«nd « di, Polt-r^ich« »» tvrgen i» »in« Selamlauvgabe «Hallen. 61. Jahrgang. As L44 Drahtanschrift: Nachrichten Dresden. Fernsprecher-Sammelnummer: 28241. Nur für Nachtgefpräche: »0011. Mittwoch, K. September 1V17» L8SS »»NO.-Serllhr »ierteliührllch i.i Drc,dkn und Vororten dei zwelmaUgrr Zuttazun, tan Sonn- und Montage« nur einmal) iowie dei etnmatig-.r Zustellung durch dt« Post tohne Bestellgeld) »,K0 M,, monatlich t 10 M. Mnzeiocn-Prcise. Die einspaltige Zeile (etwa S Silben) S5 Pt.. vorzugoplStze u. Anzeigen in Nummern nach »»NN- u. Feiertagen lt. Tarif. rv°/oTc«erung«zuschlag. — Auaw. Ansir. geg. Boranibezahl.—Bc>egdi. I0Ps. Schrislleitiing und Haupigefchästsstelle: Marienstraftc 28/4«. Druck u. Verlag von Lirpsch L Nelchardt In Dresden. Nachdruck nur mit deutlicher Quellenangabe t,.Dresdner Nachr.-) zullisflg. — Ilnoerlangte Schriftstücke werden Uschi ausbewahri. Völlige Mderlage der 12. russischen Armee. -ie vlunahme von Riga durch dk 8. deutsche Armee. — Unsere Truppen vor Düuamilride. — billige Tausend Russen gelangen, 18V Geschütze erbeutet. — krsolgreiche deutsche Lustangriffe aus kalais, Dünkirchen, Dover und andere englische Festungen. Der Kaiser zur binnahme von Riga. Grobes Hauptquartier» den ». Sept. 1817. sAmtlichj Le. Majestät der Kaiser richtete an Ihre Maje stät die Kaiserin folgendes Telegramm: stirer Majestät der Kaiserin und Königin, Potsdam. Gencralfcldmarschalt Prinz Leopold von Bayern mcldct Mir soeben die Ein nahme von Riga durch unsere Truppen. (Li n neuer Markstein deutscher Kraft und »n beirrten SiegeSwillcnS. Gott helse weiter. Wilhelm. Weiter richtete Te. Majestät der Kaiser an den Gcncral- selbmarschall Prinzen Leopold von Bayern folgendes Tele gramm: Generalfeldmarschall Prinz Leopold von Bayern! Dir und der 8. Armee spreche Ich anü Anlas) der (Linnahmc von Riga Meine« und des Vaterlandes Glückwunsch nnd Dank ans. Weitsichtige Führung und staljlharter Wille zum Siege verbürge» den schönen Erfolg. Weiter mit Gott. Wilhelm >. tt. lW. T. B.s der amtliche deutsche Xriqrtericht. lS«tlich.l Grobes Hauptquartier. 1. Dept. 1817. Westlicher Kriegsschauplatz Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht Flandern war nachmittags die Kampftätigkcit der Artillerien an der Küste und zwischen Langemarck und War net»« zu grober Heftigkeit gesteigert. Im Bogen von Npern entspannen sich Kleinkämpsc im Vorfeld unserer Stellungen: dabei wurden einige Engländer gesangcn- geuommen. Nachts griff der Feind nordwestlich von Lens au: er drang vorübergehend in nnsrrc Linien, ans denen er sogleich durch Gegen st obvcrt rieben wurde. Heeresgruppe deutscher Kronpriuz I« der Champagne stieben die Franzosen an der Strasse Sommc-Py—Sonain nach Trommelfeuer vor. Unser Gegenangriff warf sic ans einem von uns geräumten Graben wieder hinaus. Der Fcucrkamps vor Verdun nahm abends wieder grobe Stärke an. auch die Nacht hindurch lagen die Artil lerie« auf dem Ostuser der Maas im Wirknngsseucr. Heeresgruppe Herzog Albrecht Westlich der Mosel wurden von gewaltsamer Erkundung dei Ncmenauvillc sranzösischc Gefangene cingcbrachl. e> In der Nacht vom 2. zum 8. September bewarfen unsere Flieger Calais und Dünkirchen mit Bomben. Die entstandenen Brände waren tagsüber zu beobachten. Dover wurde gestern, Chatam. Shcerncsi »nd Ramsgate wurden heute nacht durch unsere Flugzeuge mit Bomben angegriffen. Gestern sind l9 feindliche Flieger und 2 Fessel ballons abgeschosscn worden. Rittmeister Freiherr v. Nicht Hosen errang den St. Luftsicg: der vor kurzem wegen seiner Kampslcistuugrn vom Vizcfeldwebel zum Offizier beförderte Leutnant Müller brachte seinen 27. Gegner zum Absturz. Oestlicher Kriegsschauplatz. Front de» Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern Rach zweitägiger Schlacht hat die achte Armee unter Führung des Generals der Infanterie ». Hutter gestern bas an mehreren Stellen brennend« Riga von Westen und Süboften her genommen. Unser« kampsbewährtcn Truppe» brachen überall den russische« Widerstand nnd überwanden im nngestümen Drang nach vorwärts jedes Hindernis, das Wald »nd Sumpf boten. Der Russe hat seinen ausgedehnten Rrückenkops «est, lich der Düna und Riga in gröbtcr Eile geräumt; «nscrc Divisionen siche» vor Dünamttnde. Dichte, »»geordnete Hcerhanscn drängen sich in Tag- und Nachtmärschcn auf alle» Regen von Riga nach Nordosten. Südlich der groben Strasse nach Wenden, zu beiden Seite» des Gr. Iacgel-Bachcs warse» sich in verzweifelten blutigen Angriffen starke russische Kräfte unseren Truppen entgegen, um den Abzng der geschlagene» 12. Armee zu decken. In erbittertem Kampfe erläge» sie unserem Sturm: di« grobe Strasse ist an mehrere« Stelle« von unseren Divi sionen crrcicht: einige tausend Russe« sind ge. sangen, mehr als ISO Beschüsse und zahlloses Kricgoqcrät erbcntet. Die Schlacht bei Riga ist ein neues Ruhmesblatt der dcnischcn Armee! Hecrcofront de» Generalobersten Erzherzogs Joseph Südöstlich von Czcrnowiss entrissen österreichisch- ungarisch-' Regimenter den Russen eine zäh verteidigte Höhenjtcllurig. Zwischen Sereth und Moldaiva dauert die leb hafte Gescchtstätigkcit an. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Mackensen Bei M » » ccluk. nordwestlich von Focsaui. scheiterten mehrere russisch-rumänische Angriffe verlustreich. Mazedonische Front Die Truppen der feindlichen Mächte wiederholten ihre Angriffe gestern nicht. Der Erste Generalqnartiermristcr: lW. T. B.s .. Ludendorss. Amtlicher deutscher Adrmralslabsbericht. Berlin. 3. S«pt. sAmtlichj Im Acrmcl-Kanal. an der englischen Ostküsie nnd in der Nordsee wurden durch unsere Unterseeboote wiederum fünf Dampfer nnd ein Segler versenkt, darunter der bewaffnete eng lische Dampfer „Palatine", Ladung 30VÜ Tonne» Kohle, so wie drei weitere bewaffnete Dampfer, von denen zwei als englische ansgemacht wurden. Ein tiesbeladencr Dampfer wurde a»S Gelcitzug heranSgcschosscn. Der Kapitän des bewaffneten englischen Dampfers „Palatine" wurde ge- fangcngenommcn. Eine eugtische Unterseeboot-Falle in Gestatt eines etwa 20l>!> Tonne» grossen Dampfers, die mit vier verkapplen Geschütten armiert war. wurde durch drei Artillerictresser beschädigt. jW. T. B.s Der Ehe? des Admiralstabö der Marine. Im September 1015, fast genau »>n zwei Jahren, war Kurland der Schauplatz heftiger Kämpie. Schritt für Schrill drängten die Truppen des Generalobersten v. Eichhorn die Russe» gegen die Diinr zurück, Wilna wurde genommen, bei Dnnaburg wurden die russischen Stellungen durch brochen, der äusserslc iinle Flügel der Heeressi out der Mille!wachte näherte sich der alten deutschen Stadt Riga. Wird sie unser werden, wird das alte Emporium des Dentschritterordens, die Hauplstadt a» der Düna, die, !i» frühesten Mittelalter von Dciilschen gegründet nnd durch all die Jahrhunderte einer wcchselvvllen Geschichte dculich geblieben war, ob auch Polen, Schweden und Russen die Herrschaft an sich gerissen Hallen, wird das deutsche Riga wieder deutsch werde»7 Wird inan, was seit Kriegsssegiini von der russischen Regierung bekanntlich verboten worden war, wieder deutsch reden in dieser alten deutschen Stadt? Wir mussten die Hoffnung damals ausgeben. GeftthlS- mnssige Erwägungen könne» für die Heeresleitung nicht in Betracht kommen. Andere Ausgaben erwachsen uns. Noch während oben an der Ostsccküstc der Vormarsch anbanertc, donnerten im Süden, an der Donau vor Scmendria und Belgrad, die Kanonen. Der Weg nach dem Osten wurde frcigcmacht. Bulgarien griff in den Krieg ein, von der Ostsee bis zum Acgäischen Meere standen deutsche Truppen. Kaum jemand hat wohl seither ernstlich damit gerechnet, dass sich auch das Schicksal Rigas in deutschem Sinuc wenden würde, lind noch in den letzten Tagen, als wir die Kunde von der Ncbcrschrcitung der Düna erhielten, wagte man kaum daran zu Senken, dass die Stadt öcö Deutschritter ordens, die Stabt, in der einst Herder gepredigt und Richard Wagner gewirkt hat, genommen werden könnte. Hinden- burg hat die Wekt wieder einmal überrascht durch die Laut losigkeit und Wirksamkeit seiner Massnahmen, der Ober befehlshaber der Strcitkräfte im Osten, Prinz Leopold von Bayern, der mit solch überraschendem Stossc die russische Ofsenfive in Galizien beantwortet, Tarnvpvl und Ezcrnv- witz befreit hat, er hat von neuem einen Beweis über legener Kriegskunst erbracht. Kerciisli wird nicht verfehlen, den Erfolg der deutschen Wnsscn durch Hinweise auf die erschütterte Moral der russischen Truppen zu verkleinern zu suche». Wir wollen ihm das Vergnügen — wenn es eins ist — gönnen, an den herben Tatsachen wird dadurch nichts geändert. Vielleicht legt sich der Diktator aber ein mal die Frage vor, auf welche Ursachen diese Erschütterung der Standhaftigkeit des russischen Soldaten letzten Endes znrückzusührci, ist. Wenn er ehrlich ist. wird er sich ein- gcstchcn müsse», dass der SicgcSivillc der deutschen Truppen, ihre unbedingte militärische Ucberlegenhelt daran schuld ist. Er hat daran gczweisclt und bat cs in Galizien und jetzt a» der Düna mit dem Verlust der Hauptstadt Linlands teuer bezqhlrn müssen. Er hielt sich für stark genug, die ehrlich dgrgebotcnc Friedenshand Dculschlands znrückzuslosscn, ja stillschweigend für iveitschichtige Eroberung^ Programme seiner westlichen Verbandsgenvssen das russische Voll anss neue in den Krieg treiben zn können. Hindcn'onrg zeigt ihm die Grenze» seiner Kraft. Sie sind im Vergleich zu der kriegerische» Macht Deutschlands lehr eng gezogen. Auch der Verband als solcher wird ans HindenbingS knapper Meldung eine Lehre zu ziehen habe». Während in Flandern und im Artois, bei Verdun und am Jsonzo ungeheure Schlachten tobten und auch Sarrail in Saivniii einen schwächlichen Versuch machte, die „EmheitSvssensivc" zn unterstützen, wurden die Vorbereitungen zum kleber- gang über die Dnna getroffen. Den Fall von LenS, wo Tausende und Abertausende von Kanadiern geopfert worden sind, die endliche, so oft prahlerisch vorhcrgesngtc Einnahme von Triest hat man in London, Paris und Petersburg erwartet, die Nachricht von der Besetzung Rigas ist gekommen — HindenburgS knappe und klare Antwort auf die Vcrbaudsvffensive. Sic wird ihren Ein druck nicht verfehle». Wir aber i» der Heimat, die wir immer aufs neue ehrfürchtig und heisse» TankcS voll zu unserer Heeresleitung nnd Miseren Truppen mmchguen müssen, wir haben heute keine andere Pflichi als die, unicr allen Umstände» dafür zn sorgen, dass die militärischen Er folge ihre politischen Früchte tragen können. Wir wissen seit Bismarck, dass man auch in der Politik das Reisen der Früchte nicht beschleunigt, wenn man die Studicrlampe darunter hält, wir haben erst in der letzten Zeit die schmerz liche Erfahrung machen müssen, wie schädlich, wie kriegs- vcrlängcrnd noch so gut gemeinte, noch so moralische Kund gebungen wirken. Das deutsche Schwert wird das letzte, das entscheidende Wort sprechen. Dieses Schwert darf nicht stumpf gemacht werden durch Schwachmütigkeit in der Heimat. Wen» »nscrc Söhne und Brüder draussen dem Granalcichagcl des Feindes slandhaitcn könne», wen» sie, von stahlhartcm Willen beseelt, von Sieg zn Sieg schreiten^ dann müssen und werden wir in der Heimat doch wohl auch innere Kraft genug anfbringcn können, um der von den Feinden des Reiches mitcrnommcnei: Ossensine aus die innere Front gewachsen zu sei». Die Befestig,msie« vrm Riga nnd Tttnatttüttke Riga selbst ist »c»tc keine Festung mehr, da in den Jahren 18ö7 bis llM! die Wälle und Bastionen, mic denen damals die Festung Riga versehen war. abgetragen wurden »nd Riga zn einer vsfcnen Stadt erklärt wurde. Ter SÄun des Hafens von Riga ist der wenige Kilometer nordwest lich von Riga gelegenen alten Fest»»!'. Dü'-amündc übertragen worden. Wie schon der Naive betagt der übrigens im Jahre 18!N „rnssifiziert" und u> Un Twinst abgcändert wurde —. liegt Dünamünde an der Mündung der Düna in den Rigaischen Meerbusen, und z»>,ir ans dem linken Ufer des Flusses, kurz hinter dem Einfluss eines zweiten Flusses, nämlich der ans Kurland kommenden Boldcraa. Mit Riga selbst ist die Festung durch eine kleine Eisenbahn Riga—Boldcraa - Hafcndamm verbunden. Bei Dünamündc befindet sich ein Leiichtturm, der ans einem von her Kaiserin Katharina errichteten Sleindamm steht. Dieser Steindamm von Dünamündc hat für Riga grosse Be dentnng ans wirtschaftlichem Gebiete erlangt, denn hinter ihm befindet sich der grosse Winterhafen mit einen! Tics gang von >"> Metern, der mehr als 000 Schisse anfzunchmcn imstande ist. Die Festung ist wiederholt ernencri und stark anSgcbaut worden, da sie,, wie aus diesen Darstellungen zu ersehen ist, wichtige Interessen ans militärischem und mirl schaftlichcin Gebiete zn schützen hat. Das ganze Gebiet wird von dem Flusslanf der Düna beherrscht, die hier zu be trächtlicher Breite anwächst und an manchen Stellen rund «Mt Meter misst. Die sandigen User sind vielfach mit Waid bedeckt. Der Ursprung der Festungswerke geht auf die Tätigkeit des deutschen Ritterordens zurück, der hier i» Dünamünde ein befestigtes Schloss errichtete, auS dem sich später die Festung entwickelte. Ursprünglich war Düna münde ein Kloster der Ctstcrcicnser, das im Jahre 1200 von Bischof Albert gegründet wurde. Die Festung Düna- münde hat schon in früheren Kriege» eine Nolle gespielt und mehrfach im Laufe der Jahrhunderte ihren Herrn ge- wechselt. Mehrere Male, wie in den Jahren 10l8 und 1708, wurde sic von den Schweden erobert. In der Zwischenzeit stand sic unter sächsischer Herrschaft, da sic im Jahre 1 700 von de» Sachsen erobert worden war. Zeh» Jahre später, am 11, August 1710, erstürmten sic die Russen, die sic endgültig im Frieden von Nnstadt 172l erhielten. Der von den Russen bestimmte russische Name für die Festung hat sich nicht eingebürgert. Weder Russen, noch Deutsche oder Letten nennen sic Mt-DwiriSk.' sondern sie wird allgemein mit ihrem uralte» Namen Dttnamüiide bezeichnet. Die Stadt Riga. Riga ist nicht nur eine der grössten und schönsten Han dels-- und Industriestädte des russischen Reiches, es ist auch die reichste Stadt Russlands. Seit Jahrhunderten, zum Teil ditrch Schenkungen der schwedischen Kr-one, erfreut sich die >«tadt eines so n m fa n g re i che n Grund- undLand -
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