01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 21.09.1917
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1917-09-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19170921015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1917092101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1917092101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1917
- Monat1917-09
- Tag1917-09-21
- Monat1917-09
- Jahr1917
-
1
-
2
-
3
-
4
-
5
-
6
-
7
-
8
-
-
-
-
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 21.09.1917
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
«1. Jahrgang. AL LSV. Freitag, ri. September 1S17. Drahtanschrstt: Rnchrsthten DreSben. gernsprecher-Sammelnummer: »ÜL41, Rur für Rachtgejpräch«: »0011. >«»»ß»-»«bahr »lerNilShrllch I» Dreedea IM» veerrte» »et Metmaltgee Zutragung <a» Saun. und Montagen nur «tinnal» st»t« b«t »tnniatiger Zuftellun, durch dt, Paft ,»ch«« Bestell geld) ».«o M.. manatllch l.» M. ««qatNan-Vrais». Di, «Inlpalttg« Zell« <et«a »Sllden» dt Vf. «orpigaplltz, u. Nnjetg«, tu Nummern nach «»»»- u. gstUertage» lr.2aris. ««/. Te»er«n,«p>l<-I-,. — Nuam. Nuftt. geg. var-uate»--!.—veiegbl. lvpst Schrlstlettung und HauptgrlchSftrstellt! Marienslrafte »8,4«. Druck u. Verlag von Liepsch » «eichardt kn Dresden. ! nur mit deutlich«! Quell «nan^d« t.Lr«d«r «uchr.E) ptiilisi». — UumrlanH« Schrtttsttlile werden nicht -usbewahrt. Konkeikt-^bteil. Kskkee IxLSlNOSeestr. Rncknnlttng», Salon- unck Opernmusllc, »benck»: Heiteres peräinanciplatr. I^anilr Programm. tinalno-Unpett«, l.eltung Uonrertmeister kost. Leicienkaur Im beliebten iVeinssion „Irtanon": 2eItgemLöe ttu»Ilrvortr3ge. praxer 3 stalle 14. L.kökms » I»o1k«i> Cai-tenecklsoek ksiit« Iti^ffsm-!fltti>jouejl>ll » knitk Itrnit» Ae neue flandrische Schlacht in vollem Gange. Wachsende Zahl der gesaagenen Stalieaer bei karcano. — Belgien und die allgemeinen Ariedenssragen. — Die deutsche Antwort aus die Papftuote. — Las bayrische Sentrum gegen einen Berzlchtsriedeu. — Ribots Rede in der sranzdsischen Kammer. Der deutsche Abendbericht. verltn. SV. Sept.. abends. jAmtlich. W. T. B.j Die Schlacht in Flandern ist ans der Angriffs« Front der Engländer von Langemarck bis Hollebeke «och in »ollem Gange. Fm vorderste« Teil unserer Abwehrzone wirb seit dem Morgen erbittert «nd wechselvoll gekämpft. SefterreWsch-u»,arischer llriegsberlcht. Wie», S0. Sept. Amtlich wird »erlantbart: Oestticher Kriegsschauplatz. Bei Arbora in der Bukowina versnchte» bi« Russe» »ach stärkerer Artillerievorbereitung vorzuftosten. Unser Nener zersprengte bie «ngriffstruppe» «nb zwang fie zur Rückkehr in ihre AnsgangSgräbe«. Italienischer Kriegsschauplatz. Ein gegen den Monte Sa« Gabriele ohne Feuer» Vorbereitung angcsetzter italienischer Angriff kam in unse rem Feuer zum Stehen. Am Col Bricon versnchte der Feinb, nach einer Minensprengung anzngreisen. wurde aber schon in der Bereitstellung wirksam gefaßt. Die Zahl der bei Carcano eingebrachten Gefangenen ist ans els Offiziere «nb SIS Mann gestiegen. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Seine Ereignisse. 1W.T.B.) Der Chef des Generalltabs. Sin weltvolMsch« Seaenfad der Zukunft. Wahrend Europa in die letzten Stadien des ungeheuren Ringens um bie Gestaltung seiner künftigen Entwicklung eintritt, reift auf der anderen Seite des Erdballs ein welt politischer Gegensatz heran, der so bedeutsame Möglich keiten und Ausblicke eröffnet, daß er sogar jetzt inmitten des Weltkrieges immer wieder die Aufmerksamkeit der politischen Kreise fesselt und Betrachtungen herausforbert. Amerika und Japan: um die Frage, wie das Verhältnis dieser beiden Staaten zuetnairder sein wird, dreht sich nach menschlichem Ermessen das Schicksal einer Menschheits epoche, bi« sich den Zeitgenossen erst in ihren Anfängen zeigt, aber unserem Interesse und Verständnis schon da durch nahe gerückt wird, Latz sie in den amerikanisch japanischen Beziehungen ähnliche gewitterschwüle Vor läufer erkennen läßt, wie sie dem großen europäischen Sturm in der deutsch-englischen Rivalität vorangingen. Einstweilen herrscht ja noch beiderseits eine glatte, katzen» freundliche Stimmung, und der Kankee streckt dem Japaner mit heuchlerischer Biedermannömiene, die ja Herr Wilson bekanntlich besonders vtrtuosenhaft aufzusetzen versteht, die „Freundeshand" hin, während der Gelb« bei dem Drucke dieser Hand mit jener asiatischen Verbindlichkeit lächelt, bei der man nie weiß, was dahinter steckt. Wie wenig sich aber in Wirklichkeit di« lieben „Freunde" über den Weg trauen, zeigt die eigenartige Beflissenheit, womit jeder dem andern gern den Vortritt bei der Entsendung von Truppen nach Europa lassen möchte. Bewaffnet sind beide bi» an bie Zähne, und ihre Truppen stehen bereit, aber wozu? Die Antwort auf diese Frage scheint beiden Teilen verdächtige» Kopfzerbrechen zu machen, und daraus erklärt es sich, daß weder der eine noch der andere Miene macht, dem Drängen der fernen Bundcsbrüder nach Ein setzung großer HeereSmaffen in Europa Folge zu leisten. Neuerdings verlautet sogar direkt, Amerika habe für sein eigenes Vorgehen nach dieser Richtung die Bedingüng ge stellt, baß Japan genau die gleiche Anzahl von Truppen nach Europa abgebe» in Tokio sei aber diese Forderung rundweg abgclehnt worden. Ein solches Verhalten redet eine deutliche Sprache, die besagt, daß Amerika und Japan gegenseitig befürchten, der eine Teil könnte die militärische Schwächung des andern durch aktive Teilnahme an dem europäischen Kriege benutzen, um seine besonderen Pläne im fernen Osten zu verwirklichen. Es liegt ohne Frage zwischen Amerika und Japan etwas in der Luft, wie man zu sagen pflegt, das eine drückende, schwüle Atmosphäre erzeugt, die weitblickende, mit Feinfühligkeit für das politische Wetter begabte Köpfe schon wiederholt zu der Prophezeiung veranlaßt bat. der nächste Weltkrieg werbe zwischen Japan und dem Angel- sachscntum um die Beherrschung Chinas und der Südsee, sowie des Indischen Ozeans bzw. des gesamten Stillen Ozeans entbrennen. Japan hat schon längst in ziemlich unverholener Weise seine begehrlichen Blicke auf die herr lichen, fruchtbaren Besitzungen Holländisch-Jndicns, ins besondere Sumatras und Javas, gerichtet und nach Norden hin sich nicht mit der Ausdehnung seines Einflusses auf die chinesische Mandschurei begnügt, sondern seine Fühler be reits btS uach Sibirien hinein erstreckt. Bor einiger Zeit würhe berschtet, daß Wladiwostok von japanischen Truppen besetzt fei. Ein förmliches Dementi dieser Nachricht ist nicht erfolgt, wohl aber noch die weitere Meldung hinzu- gckommen, daß ein japanisches Geschwader in diesem strategisch und wirtschaftlich gleich bedeutsamen Hafen er schienen sei. Alles in allem geht aus dieser ganzen, still, aber zielbcwußt betriebenen Arbeit der japanischen Diplo matie hervor, daß die leitenden Kreise in Tokio das Pro blem der Beherrschung SeS Stillen Ozeans und seiner Küsten auch nicht einen Augenblick in den Hintergrund treten lassen, sondern sich im Gegenteil in jeder Hinsicht darauf einrichten, daß es nach dem Weltkriege alSbald einen sehr brennenden Charakter annehmen wird. Hand in Hand damit gehen fortgesetzte kritische Petrachtunsen in der Presse, sowie in Reden und Schriften hervorragender japa nischer Politiker, Staatsmänner und Gelehrter über den verminderten Wert deSenglisch-japanischenBünb- nisses. Dieses wird vielfach ohne Umschweife als eine lästige Fessel für Japan bezeichnet, die seine weltpolitische Bewegungsfreiheit in einer mit den japanischen Interessen nicht mehr zu vereinbarenden Weise hindere. Aus solchen Erwägungen spricht die klare Erkenntnis, daß Japan im Ernstfälle es nicht bloß mit Amerika, sondern zugleich mit England, also mit dem gesamten Angelsachsentn- zu tun haben wird. Daraus läßt sich wiederum für England mit Bezug auf Sen jetzigen Weltkrieg eine interessante Folgerung ziehen, nämlich die. daß England, falls es einen angelsächsisch-japanischen Entscheidungskampf in absehbarer Zeit kommen sieht, darauf bedacht sein muß. die neu- geschaffene amerikanische Wehrmacht für den künftigen Kampf mit Japan zu erhalten und sie nicht einer vor zeitigen Schwächung durch den europäischen Krieg auszu setzen. England würbe demnach seinen Vorteil darin sehen, eher Frieden zu schießen, als Amerika seine volle Kraft auf den europäischen Kriegsschauplätzen entfaltet hat. Nach alledem ist es durchaus erklärlich, daß vielfach die Behauptung aufgetancht ist, die amerikanischen Rüstungen Achteten sich der Hauptsache nach gar nicht gegen Deutsch land, sondern gegen Japan. Sogar in Tokio selbst, wo doch gewiß ein hervorragend klarer Blick für politische Reali täten herrscht, ist die Beunruhigung über diese Möglichkeit so groß geworben, daß der amerikanische Botschafter sich genötigt gesehen hat. derartige Absichten seiner Regierung öffentlich abzuleugnen. Worte bedeuten aber gar nichts in einer Lage, deren Spannung hell beleuchtet wird durch die vor etwa zwei Monaten vom japanischen Ministerpräsidenten Terautscht in der Budgetkommission der Kammer abge- gebene unumnnrndens Erklärung, daß die inneren Kämpfe in China nicht» anderes seien als der Ausfluß des poli- tischen und kommerziellen Wettbewerbs, chen Japan und Amerika im Reiche der Mitte in schärfstem Interessengegen satz zueinander betreiben. Bei der unerbittlichen Ent schlossenheit. womit Japan sein weltpolitisches Ziel, die Sicherung der Alleinherrschaft der gelben Nasse in Ost asten und im Stillen Ozean unter jpvanischer Oberherr, schaft, verfolgt, ist es begreiflich, daß man in Washington und London nach einem Ausweg sucht, um diese in drohen der Gestalt heranwitternde Gefahr der Zukunft nach Mög- ltchkeit zu beschwören. Zu dem Zwecke sollen Amerika und England — und da» erscheint durchaus glaubhaft — sich mit der Absicht tragen, den amerikanisch-japanisckieil Gegensatz in ähnlicher Weise durch eine gütliche Verständigung auS der Welt zu schaffen, wie sie seinerzeit auf Betreiben Eduards VH. zwischen England und Rußland zustande gekommen ist. Gewiß war die Vereinbarung die den ehe mals bie gesamte Weltpolitik beherrschenden englisch-russi schen Gegensatz ausglich und dadurch erst recht eigentlich die große Koalition gegen Deutschland ermöglichte, ein bämo- nisches Meisterstück der angelsächsischen Diplomatie. Japan ist aber nicht Rußland und läßt sich nicht so leicht wie daS ehemalige Zarenreich durch papierene Verträge und un sichere Versprechungen in eine Politik hineinlocken, die seinen natürlichen Interessen zuwiderläust. Deshalb mutz hier die deutsche Diplomatie mit allem Nachdruck zu einer entschiedenen Gegenwirkung einsetzen und in ge duldiger, zäher, zielsicherer Arbeit eine Neuorientierung der Tokioter Politik, wie sie unserem Vorteil entspricht, in dt« Wege zu leiten suchen, tu dem Bewußtsein, daß wir im fernen Osten im Zusammengehen mit Japan einen Boden beackern können, aus dem wir in einer wenn auch viel leicht noch fernen Zukunft reiche Früchte zu ernten hoffen dürfen. Belgien und dleallgemelueuFriedeussragen Den „Münch. Neuest. Nachr." wird über die belgische Frage von ihrem Berliner Vertreter unter dem 1». d. M. gedrahtet: In den letzten Tagen sind über die Stellung Deutschlands zur Frage der belgischen Zukunft so viele durchcinanderlaufende Behauptungen und Vermutungen verbreitet worden, daß es nützlich erscheint, diesem Wirr warr ein in festen Strichen gezeichnetes Bild von dem bis herigen Stande der Auffassungen gegenüberzustellcn. Für uns ist die eine, alles beherrschende Tatsache, von der wir ausgehen, die, baß wir Belgien sc st tn der Hand haben, und daß cs dem Gegner versagt geblieben ist. trotz der ungeheuerlichsten Anstrengungen und Opfer uns aus dieser festen Stellung zu vertreiben »der in ihr zu er schüttern. Das ist der Ausgangspunkt für jede deutsche Erwägung und für jede Verhandlung mit dem heutigen Gegner. Die Frage der Zukunft Bel giens ist aber» wie sich das von selbst versteht, nicht iso- liert zu betrachten und zu lösen. Auch sie mutz im Zu sammenhänge mit den gesamten Kriegs- und Friedens- fragen erfaßt und entschieden werden. Für das Gesamt gebiet aller dieser Fragen aber hat sowohl die deutsche Regierung wie die deutsche Volksvertretung als Richtschnur anerkannt, daß nicht Eroberungen, sondern Verständi gung und Ausgleich für uns das Ziel seien unter der selbstverständlichen Voraussetzung, daß auch unsere Gegner ebenso rückhaltlos auf Eroberungen verzichten und Verständigung und Ausgleich suchen. Dies gilt für die Ge samtheit der Fragen. Und eS gilt im Rahmen dieser Ge samtheit auch für die belgische Frage. Wenn die Gegner bereit sind, auf ihre territoriale und wirtschaftliche Er- oberungspolitik und auf die während dieses Krieges bereits gemachten Eroberungen gegenüber Deutschland und seinen Verbündeten zu verzichten, so sind auch wir dazu bereit. Was insbesondere die belgische Frage angeht, für deren Be- antwortung man sich in England besonders interessiert, so sind wir unter der genannten Voraussetzung zweifellos bereit, die U na b h ä n g i g k e i t Belgiens wieder» herzu st eilen unter der Sicherung des Daseinsrechtes der verschiedenen in Belgien wohnenden Nationalitäten und unter Garantie für die wirkliche Neu- tralttät Belgiens, über die noch zu reden sein wird. Bis zur Entscheidung der Gesamtheit der Friedensfrageu dtent uns Belgien, wie jedes besetzte Gebiet, selbstverständ lich unverkürzt als Pfand. Es ist anzunehmen, daß der Reichskanzler am Donnerstag, den 27. Sepien,bei. i»i Reichstage über diese Frage sprechen wird. Diese Ausführungen werden von W. T. B. verbreitet. Die deutsche Antwort auf die Papftuote. Drahtmcldung unseres Berliner Mitarbeiter». Berlin. A). Sept. Di« Antwort der deutsche« Regierung auf die Papftuote wird am Sonn- abend veröffentlicht. Belgien ist. wie schon be richtet. nicht speziell darin erwähnt. b. Ueber den Inhalt unserer Antwort an den Papst, deren Veröffentlichung demnächst stattfinde» wirb, erhält dte „Tägl. Rundschau" folaende Mitteilungen: Die Note begrüßt den Schritt des Papstes aufs wärmste, da er ge eignet scheint, denjenigen Voraussetzungen nachzugcben. die die Einleitung und Benutzung grundsätzlicher Erörtern», gen über bie Friedensprobleme ermöglichen. Auch wir stehen, wie der Papst, auf dem Standpunkt, daß Voraus setzung jeder näheren Umschreibung der KrieaSziele erst die
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht