Dresdner Nachrichten : 06.11.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-11-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- PURL
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- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19171106
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1917
- Monat1917-11
- Tag1917-11-06
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- Dresdner Nachrichten : 06.11.1917
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VL. Jahrgang. sDv. Dienstag, v. November 1917. Drahtanschrift: Nachricht«, »e«<d«» Lrrnsprechrr-Sammelnummrr: Ui »LI. Rur für Nachtgrspräch«: N^VIL. /t5 -I7ck/ ///717F Echrtstleitung und HauptgeschSstsstellr: Marie«strafte 28/40. Druck u. Verlag v»n Siepsch» Reichardt ln Dresden. Bezugs-Gebühr?L'!V° b..A7.,^LSI Anzeigen-Preise. ' ^e<dru<l nur^mtl d'uM»«Qu»llen<in,-a>« «.Dresdner Nochr^ ,uIW,. - Unserlongle SchriMIllde werden nicht »usbewalM. XIOS fük-strn irivir,-. 8!. 6 l>s. 7', 10 <s-> ftonlcick.-^bkeil. feräinsnctpiLtr. Leickenhrms Is»n»slitresr«rs»l, norm»! und der« srbeitend, WO SI. M. bllO S». di. 24,- IV00 SI. U. 4S.S0. Kei-o-lOub 12 Sendungen Ins Veld gegen Voreinsendung, rurügl. Porto. Uönigl.u.l>rinrl.DkSLElvN I MILIUM» ttokliekersnt 2S. Lsvoy 15 ftraxer Ltraüe 14. Nie Verbündeten ans dem westlichen Tagliamento-User. Vettere Ml> Italiener gesallze«. — KIne italienische Niederlage ia Tripalitanie». — Adweisaag englischer Bsrftiibe in Flandern nnd Mazedonien.- Wieder 1? 000 To. versenkt - Lebhafte Tätigtest nnserer Unterseeboote im Mittelmeer.- KIn Kronrat in Berlin. Der amtliche deutsche Krlegobericht. Snr krhaltung der Bauernftande». (Amtlich.) GroßesHanptgnartier.S. November. Westlicher Kriegsschauplatz I« Flandern war die Artillerietätigkeit /ach nn- ftchtigcm Wetter gestern abend lebhaft, vornehmlich an der User,Niederung. Nachts lag dort «nd anf dem Kamps- aelände -wischen dem Houthonlstcr Walde und dem Kanal Comines—Upcrn kräftiges Störnngsfeuer. Mehrfach stieße» englische Erkundnngsabtcilunge« vor; sie wurden über» all -«rückgeschlagen. * . Bei de« andere« Armee« war iusolge RebelS die Ge, sechtstätigkeit im allgemeine« gering. Oestlicher Kriegsschauplatz. Keine «esentliche« Ereignisse. Makedonische Front Nach tagelanger, auch gestern andauernder starker Fenervorbcreitung -wischen Wardar und Doiran» See griffen englische Bataillone südlich von Gtoiakovo an. Ahr Ansturm brach verlustreich und ergebnislos vor den bulgarischen Stellungen -nfammen. Italienische Front Deutsche und österreichisch-ungarische Divisionen haben sich am mittleren Tagliameuto den Uebergatg erkämpft «nd sind im weitere» Vordringen. Den dort geschlagenen italienische» Brigaden wurde« Aber 60 vü Gefangene «nd eine Anzahl Geschütze ab- genommen. Der Erste G-neralanartiermeifter: («. T. B.) Der deutsche Abendbericht. Berlin, 8. Nov., abends. (Amtlich. W.T.B.) In Flandern wechselnde Artillcrietätigkeit. Bei de« andere« Wcstarmcen »nd im Oste« nichts Wesentliches. In Ober Italien geht es gut vorwärts. Lefterreichisch-migarischer Kriegsbericht. Wie», 8. Rov. Amtlich wird vcrlantLart: .8« Tagliamento ist der Kampf wieder anfgenom, «e« worden. Oestcrreichisch-ungarische und deutsche Divi sionen erzwangen sich am Mittellauf de» Uebergang und ge winne« fechtend Raum. Die Division des Generals Felix Prinzen Schwarzenberg, die seit vorgestern mittag auf dem West «serdes Flusses steht, hat sich durch rasches, schneidiges Zngreife« besonderes Verdienst «m das Ge, liugen des Stoßes erworben. Der Feind verlor über «ÜVÜ Mann aü Gefangene« «nd eine Anzahl Geschütze. Such -re Armee des Generalobersten Freiherr« v. Kroba- t i« erzielte überall Fortschritte. Im Oste« und in Albanien nichts vou^velang. IW. T. Bf DerEhesdeSGeueralstavS. Amtlicher deutscher Admiralstabsbericht. Berlin. T. Nov. (Amtlich.) Neue Untersee boot-Erfolge im Sperrgebiet um England. 18 will Bruttoregiftertounen. Unter de« versenkte« Schissen besandc« sich drei bewaffnete Dampfer, einer davon war eng lischer Nationalität. Eins unserer Unterseeboot« griff am 7. Oktober in westlich der Stadt Tripolis beobachtete KLmpfe -wischen Landesbewohner« «nd Italiener« mit seiner Artillerie ei« und «ahm italienische Truppe« mit gutem Erfolge unter Feuer. Am 1«. Oktober beschoß baS gleiche Unterseeboot wirkungsvoll Befestigungsanlage» von Sems (Tripolis). Ei« anderes Unterseeboot sithrte im Schwarze« Meer eine Beschießung d«S von russischen Trup. pe« besetzten Ortes Tnapse ans «nd versenkte eine« mit Munition beladene« Transporter. 1«. T. ».) Der Chef des «dmiralftabs ber Marine. - * Der Sonderberichterstatter der Agentur Milli meldet hierüber: - Am 7. Oktober nahm eins unserer Unterseeboote tn wirksames Weise Lurch sein Feuer an einem Kamps teil, welcher sich westlich von Tripolis zwischen unseren Mud- jahi-S und den Italienern entwickelt hatte, ebenso an einem durch unsere Truppen und di« MuütahidS auSaeführteu »«griff gegen Homs, wobst e» di« Fest««» tiefer Statt beschoß. Zu den glänzendsten wirtschaftlichen Großtaten dieses Krieges gehört die Sicherstellung der gesamten Volks- ernährung durch die deutsche Landwirtschaft. Auf dem christlich-nationalen Arbeiterkongreß in Berlin hat vor kurzem wieder Unterstaatssekrctär v. Braun mit Genugtuung festgestellt, baß wtr bis zum siegreichen Ende durchzuhalten vermögen. Die deutsche Landwirtschaft Hai alle Gefahren überwunden, die dem siegreichen Deutsch land aus der Abschneibung ieglicher ausländischen Zufuhr zu erwachsen drohten, und sie hat aus eigener Kraft den ganzen Bedarf gedeckt, obwohl wtr im Jahre 1S14 eine Mißernte der Halmfrüchte und 1916 eine Mißernte der Kartoffeln zu verzeichnen hatten. Erschwerend trat noch hinzu, daß eS nicht nur ein 70-MIlltoncn-Volk in normaler Weise zu ernähren galt, sondern daß auch das Heer und die Flotte gegenüber dem Frtebensverbrauche gesteigerte An sprüche stellten und daß bald nach AuSbrüch des Krieges noch mehrere Millionen Gefangene hinzukamen, für deren Er nährung ebenfalls unsere Landwirtschaft sorgen mußte. Trotzdem hat eS sich gezeigt, daß eine Aushungerung Deutschlands unmöglich ist, und die Gefahren für unsere Volksernührung vermindern sich, je mehr Erträge aus den besehen Gebieten im Osten, besonders aus Rumänien, zu unserer Eigenproduktion htnzukommen. Auch der Vieh bestand hat trotz Wegfall der ausländischen Futtermittel zum größten Teil durchschallen werden können, wenn er auch zeit- und teilweise beträchtlichen Schwankungen unter worfen war. Selbst die Zahlen unserer Rindvieh- und Schwetncbestände geben noch kein unbefriedigendes Bild. Selbstverständlich sind auf verschiedenen Gebieten gewisse Einschränkungen notwendig geworden, und die Streckung, die sich zuungunsten ber Bier-, Spiritus- und Stärke- Erzeugung als erforderlich herausgcstellt hat, hat viele Un annehmlichkeiten im Gefolge gehabt. Ucbcr die Preis steigerungen, so unwillkommen sie an sich sein mögen, haben wir nicht mehr zu klagen als alle anderen Länder auch, die feindlichen und die neutralen eingcschlosscn. Die beiden Hauptnahrungsmittel, Brotgetreide und Kartoffeln, sind bei unS sogar billiger als in England. Die Erzeuguugs- weise unserer Landwirtschaft hat sich also bewährt, wobei noch zu beachten ist, daß die Güte des deutschen Bodens gegen andere Länder zum Teil zurücksteht. Trotzdem und trotz der Abnahme der landwirtschaftlichen Bevölkerung hat sich in den letzten drei Jahrzehnten der Erntccrtrag fast verdoppelt. Das hat seinen Grund tn der außerordentlich intensiven Bewirtschaftung, die wieder darauf zurückzu führen ist, daß daS Verhältnis zwischen Groß- und Klein- grundbcsitz tn Deutschland noch sehr glücklich ist: Vier Fünftel ber Gesamtfläche entfallen auf Betriebe unter 100 Hektar. Auch in Sachsen ist das Verhältnis -wischen Groß- und Klcingrundbcsttz entgegen yiclfach verbreiteten irrtümlichen Ansichten durchaus gut und gesund. Die Ver dienste des Großgrundbesitzes um die Volkscrnährung sind unbestreitbar. Die rationelle Bewirtschaftung und die Möglichkeit, kostspielige Versuche vorzunehmen, befähigen den Großgrundbesitz zur Ablieferung größerer Lcbcns- mittelüberschüsie, die noch obendrein den Vorzug haben, leichter erfaßbar zu sein. Darauf aber kommt cs jetzt in erster Linie an, und aus diesem Grunde darf und soll die Bedeutung der Grobbewirtschaftung keineswegs verkannt werben. Trotzdem ist auf die Erhaltung eines selb- ständige» Bauernstandes der größte Wert zu legen, und es ist dafür Sorge zu tragen, daß in dem ge sunden Verhältnis zwischen Groß- und Kleinbcsitz auf dem Lande, so wie eS jetzt besteht, keine Verschiebung cintritt. Die Sorge, daß dies geschehen könne, kam in der sächsischen Zweiten Kammer bei der Beratung des Antrages Scyfert über Maßnahmen gegen die Verminderung des selbständi gen Bauerntums zum Ausdruck. Wie ber Antragsteller feinetr« ansführte, sinh die Verdienst» der Landwirtschaft um da- Durchbalten unbestreitbar, und zwar wurde als Hauptgrund die richtige Verteilung des Grund nnd Bodens angeführt, die seine beste Ausnützung gewährleiste. Gerade für die Landwirtschaft ist die Selbständigkeit das höchste Ziel, und die Steigerung der Volkscrnährung ist nach den Worten des Abgeordneten Dr. Scyfert bedingt durch die Steigerung der Kleinwirtschaft. Auch Staatsminister Graf Vitzthum v. Eckstädt betonte tn seiner Antwort, baß die säch sische Negierung stets Wert auf die Erhaltung des Bauern standes gelegt habe, weil das Wohl des Staates eine an gemessene Verteilung des landwirtschaftlichen Grundbesitzes erfordere. Darum seien die Gefahren nicht gering an zuschlagen, die dem Bauerntum in Sachsen drohen. Nach einer amtlichen Berechnung gibt es in Sachsen etwa 7LOOO Bauerngüter mit ellicm Umfange von 2 bis 60 Hektar tm Eigenbesitz. Nimmt man mit der Regierung an, daß un gefähr 6 v. H. derx Besitzer fallen oder zur Führung der Wirtschaft untauglich werden, so kommt man auf 4400 Bauerngüter, die durch den Krieg verwaisen würden. Auch der Tod vieler Besiherssöhnc muß in Rechnung gestallt wer den, und nimmt man noch hftizu, daß durch die Verschlech terung der Vermögens-, Wirtschafts- und Arüeiterverhält- nisse auf dem Lande gar vielen die Lust am Bauernstände verleidet wird, so wird man eS begreiflich finden, daß viel fach große Neigung zur Veräußerung landwirtschaftlichen Kleinbesitzes anzutrcffen ist. Gesteigert wird diese Neigung dadurch, daß infolge der groben Kricgsgewinne in der In dustrie augenblicklich viel flüssiges Geld vorhanden ist, daß in dem Ankauf bäuerliche» Besitzes eine gute Kapitalanlage erblickt wird und daß deshalb hohe Preise gezahlt werden. Nach den Ausführungen des Abg. Tr. Scyfert, die durch den Abg. Barth teilweise gestützt wurden, werden auch viele kleine Wirtschaften angekanft, um zu Wald- und Jagd- gründc», zu Parks und Herrschaftssitzen Verwendung zu finde». Auch von Negicrungsieitc wurde diese Möglichkeit zugegeben, doch handelt eS sich hierbei nach einem Gutachten des Lanöeskulturratcs wohl wehr um Einzelerscheinungen. Größer ist die Gefahr, daß Kriegsgcwinnc statt in Kriegs anleihe von Nicht-Fachleuten in Gütern angelegt werden, wobei auch der Wunsch. daS Recht der Selbstversorgung zu erwerben, mitunter eine große Nolle spielen mag. Jeden falls ist der Ankauf von Gütern durch Nicht-Fachleute doppelt bedenklich, weil die Besitzer infolge der durch die hohen Preise bedingten schlechten Verzinsung entweder Sic Freude am Betriebe verlieren oder zwecks Steigerung der Erträge zum Raubbau übergehen. Auch die Gefahren, die dem selbständigen Bauerntum durch den Vvdenwucher und den Güter-Kcttcnhandcl drohen, sind außerordentlich groß und dürfen keinesfalls gering angeschlagen werden. Aus allen diesen Gründen ist es sehr erfreulich, daß sich Regierung und Kammer in gleicher Weise den Schutz des Bauernstandes zum Ziele gesetzt haben. Sehr erfreulich war auch das bei dieser Gelegenheit von nalionallibcraler Seite ausgesprochene Anerkenntnis, daß sich die Schutzzölle als notwendig und nützlich erwiesen haben und daß sic auch heute noch unentbehrlich sind. Negierung und Vvlksvcr- tretjlng begegnen sich in dem Wunsche, nach Kräften zur Erhaltung des selbständigen Kleinbcsitzcs auf dem Lande beizutragen. Unter den Maßnahmen, die hierzu als gc eignet erscheinen, steht die Errichtung gemeinnütziger Güte,vcrmittlungSstcllen obenan, wie sie von den preu ßischen Siedclungsgesellschaftcn (sogenannte Landgcsell- schaften) auf der letzten Tagung der Gesellschaft zur För derung der inneren Kolonisation beschlossen worden ist. Diese Vermittlungsstellen sollen für verwaiste Güter fach männische Käufer unter Bedingungen vermitteln, die eine Selbständigkeit der Besitzer gewährleisten. DaS gleiche Ziel wird von der neugegründeten bayerischen Landcs- Stedelungsgesellschast verfolgt, und Sachsen geht einen ähnlichen Weg. So hat der LandcSkulturrat im vergange nen Jahre eine Beratungsstelle für bäuerlichen Besitz wechsel errichtet, deren Aufgabe darin besteht. KrtegSteil-. Ntchmer und besonders Ariegerwitveü bei Fortsetzung de» Betriebes oder beim Verkauf -u beraten, den Uebergang
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