Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.02.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-02-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187602117
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18760211
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18760211
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1876
- Monat1876-02
- Tag1876-02-11
- Monat1876-02
- Jahr1876
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.02.1876
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
' ' - --- M», lP>. » » >W^N s «> 5 «. L L. » » « K1.WL 0 d» ». «t ) o » L I 14 tr . L « r o » d»u c V1.84l< r » 7. u.ivd,7trü. > »4 »L r. ) «L » > ^ Erscheint täglich früh 6'^ Uhr. Lrdactton vuL ErprLtiiso Johannisgasse 33. Verantwortlicher Redacteur Ir. Hüttner in Reudu»tz. Sprechstunde d. Redaction Lormillag« vc» 1l—12 Ubr StachmiNagl »on 4 —L Udr. llk der für die nächst- »e Nummer bestimmten »te an Wochentagen bis ZUtzr Nachmittags, an Sonn- und Festtagen früh bis '/,V Uhr. Z» de» Filialen für Z»s.-Lriaadmr: Otto Klemm, Universitätsstr. 22. LoulS Lösche. Katharinenstr. l 8, p. nur bis '/»3 Uhr. WpMr,Tageblatt Anzeiger. Organ für Politik, Localgrschichtr, Handels- vnd Geschäftsverkehr. »oll.ge 14,«»». Li oaonnratopret» Viertels. 4^/, ML, mcl. vrinaerlohn 5 Mt. durch die Post bezogen 6 Ml. Jede einzeln« Nummer SO Pf. Belegexemplar 10 Pf. Gebühren für Extrabeilagen ohne Postbeförderung 30 Ml. mit Postbeförderung 4L Mt- Zaseratc 4aesp. BouraeoiSz. 20 Pf Größer« schritten laut unserem Preisverzeichnis—Tabellarischer Satz nach höherem Tarif. Neclamra „ater dem Kedartioo»ßrjch die Spaltzeile 40 Pf. Inserat« find stets an d, Lrpeditto» zu senden — Rabatt wird nicht gegeben. Zablung pr»snam«r»a<1« rch Po' oder durch Postvorschuß. W 4L. Kreitag den 11. Februar. 187«. i 6 t 4 > 6t l 6. r » > p > 17 » k. r w. z «c » » ' 4» > o ' k. l rr 8. i > h» > t» i o. ^ > 8 » u 6l ? »e L Bekanntmachung, die Grämte« Derthetlurg der Gewerbe' «»d J»d«ffrte,A«Sff«ll«»G z« DreSde« betreff«»-. Nachdem da* frühere Dirrctorium der Dresdner AnSstellnng 1875 der Leipziger Gewerbe« lammer die Wtzedatle« »nd Dtploone, welche den Ausstellern von Leipzig »vd »mliegenden Ort schaften zugesprochev worden sind, mit der Bitte »m Uebermittelnng derselben an die betreffenden AnSstrller übersendet hat, ersnchen wir nachstehend» genannte Herren Aussteller, künftigen Montag de» IT. Fedrmmr 187« -kachmittag» zwischen S u»d S Uhr in nuferem Büreau (PeterSstraße 36, Hof I) in Person »nd mit der erforderlichen Legitimation »ersehen sich einznstnden. um die ihnen ^gesprochenen Prämien in Empfang zn nehmen. Leipzig, den 1v. Februar 1876. Di« Gewerbe?«»«»» daselbff. W. Haeck«l, Vorsitzender. Adv. Ludwig, Secr. ES empfingen: I. Silber»« Medaille». 1) 9 E. Devrient, E. Sachse L Lo. t. F. Brückner, Lampe L Co.; 2) Wilhelm Stengel; Earl EhiysrlinS; 4) Plavlier L Co.; 5) Siegfr. Albavn» L C». R. Karschelitz Nachfolger; 9. >. Hirtel; 7) F. A. Starke; 8) Heinr. llöpcke; 9) Earl Kästner; 10) Mry L Edlich, Plag- Witz; ti) Heinrich Hirzrl in Plagwitz; 12) Wanckel L Temmler. II Bronee«« Medaille«. 1) E. Erdmann in Leipzig. Lmdena«; 2) vr. F. Wilhelmi in Rendnitz; 3) Gebr. Lhieme gen. Wiü»t«arckter; 4) Edlich L Heppe; 5) Robert Kühne vorm. 9. A. C. Fnch«; 6) Ackermann L Hering; 7) Earl Schmidt; 8) R. Thkmmel; 9) Theod. Krämer; 10) Woldemar L Bachmauu; 11) Köhler L Co. in Plagwitz; 12) Leipziger Geschäftsbücher.Fabrik OSc. Sperling L Hnvgar in Lindeua»; 13) Gustav Kritzsche; 14) Friedr. Krätzschmar Nachf; 15) Friedr. Trebst; 16) Emil Sperling vorm. Rödler, Wageofabrik; 17) Robert Kiehle; 18) Schmier», Werner L Stein; 19) PH. SwiderSki; 20) Rnd. Sack; 21) Metzer L Holzach; 22) Ang. Komm in Rendnitz; 23) Sebr. Leistner; 24) Beruh. Zachariä (Geschäftsinhaber: A. ZachariL, A. Iretbar); 25) F. Kurze; 2») «»d. WeiSker. III. A»eeLe»«»»gS'Dipl»«e. 1) Lnmao» L E».; 2) Paul Kretzschmar; 8) Karl Ant. Fiedler jnn.; 4) Geuoffevfchast der Glaser; 5) Wilh. Mitteutzwey; S) Hetzdrich L Merz; 7) Kranz Hoffmanu; 8) A Schulze ; 9) Karl Schmidt; 10) Hnudertstnnd L PrieS; 12) OScar Fürstenau; 13) Paul Engrlmaun; 14) Adolf Schimmel; 15) W. Schröder L E».; 1«) L. Kahne; 17) Alwin Banm in Plagwitz; 18) W. H. Hammig; 19) Morgenstern L K»trade; 20) E. K. Weber. N» de» hiesigen Bolk-schulen sind in nächster Zeit 2 Avswärterstellen zu besetzen, die eine mit 90V Gehalt, die andere mit 900 ^k Gehalt, freier Wohnung. Heiznng und Beleuchtung. ver habe» ihre Gesuche bi» znm 18. d. M. auf der Schnlexpedition (RathhauS 2. Et) Bewer abzngeben Leipzig, am 8. Februar 1876 Den Sch»l««»sch»- der Stadt Leipzig. vr. Panitz. »ohnnug, bestehend an» Stnbe, Kammer »nd Küche. expedition des Rath» (RathhauS. 2. Etage). Offerten sind abzngeben auf der Schal» « V. p L- k t o ».o» (»r.t,U74 v« ^ «r» 4» heit ücht da»! ege» Idee der Erlösung e, kennen wollen, so i« egtzp- tischen Mtzthn» vom Osiri», im phöuizischen vom Adoni», im germanischen vom Balder, dem schönen, lichten Gott, so im persische» Mtzthn» vom Mithra». Aber den ursprünglichen Er- zählnngen von de» Göttern, welche abstarben, »m in einer ander« Weise fortznleben, liegt jede ethische Vorstellung fern. Osiri», Adom» »nd Balder find Darstellungen der Sonne oder de» dnrch die Sonne bedingten Natnrleben», welche» zur Winterszeit erstirbt, dann «nter der Hülle de» Winter» wie unter einer GrabeSdecke fort lebt, n« mit de« neuen Frühling wieder z» uenem Leben zu erwachen. Daß a»ch in die Ratnrreligiou, welcher au sich sittlicher Gehalt «nd damit ErlösnugSbedürstig- keit fehlt, da, wo ethische Elemvtte in dieselbe eiudrangeu, die Erwartung einer solchen aus. kommen konnte, sehen wir bei den Chinesen. Tonfncin» soll geredet haben von einem großen Heiligen am Ende der Lage, der »on Westen her kommen werde, »nd diese Erwartung ist lebendig geblieben. Aber die Helligkeit, welche dieser Rrsfia» besitzt, ist keine andere, al» die de» voll« omneneu Staatsbürger», »nd wa» er herstellt, ist nicht» Andere», al» der vollendete chinesische Staat. So stand e» mit den Raturreligionen. 9n den »na listi scheu Religionen steht die Gottheit n einem Gegensatz zur Welt, sei e», daß die Welt al» da« Materielle in diesem Gegensätze znr Gottheit steht, sei e». daß ein in die Welt ein- gedrungene» sittlich Böse» den Gegensatz hervor, gebracht hat. Zneiffi ist hier der vrahmani»- nu» z» nennen. Di« Dllt steht da al» Materie m einem nuanflöSliche» Gegensätze z» Brahma Hier ist als» der Gedanke eine» Erlöser» und überhaupt einer Erlösung der Welt unmöglich. Die Erlösnng könnt« nnr eine negative sei», darin »Smlich bestehe«, daß Alle», wa» außer Brahma ist, vernichtet würde. Gott Wischu» erscheint zwar al» Krischna »nter de» Menschen in Menschengestalt. Allein er wird nicht wirklich Mensch; er nimmt nnr Menschengestalt an, »« ^ sie dann wieder abznlegev »nd in seinen Himmel Mir et«e Sch»!« Werde« tu der Nähe de» Schlöffe» Pleißenbnrg z« «tethe» «es«cht: zurückzukehren. — Der BnddhtSmn» ist zwar bi» 4 Helle Ränme ü 54—80 lüM, 2 bi» 3 Räume ä 20—30 IHM., nebst einer Anfwärter. ethisch; e» handelt sich hier nicht mehr »m phy sische Selbstvernichtnnz, wie im BrahmaniSmn», sondern »m eine sittliche Selbstertvdtung, damit ver Einzelne, an» der Lereivzelnng befreit, ein« gehe in da» „Nirwana", da» Nichtsein. Aber diesen Proceß muß 9eder an sich selbst vollziehen; e» kann hier keinen Vermittler geben, weil e» über der Welt keine Gottheit giebt. Bnddha selbst wollte nur zu dieser Selbstvcruichtnng ermahnen. Eine wirkliche Messia«idee konnte nnr da ent stehen, wo einmal ethische Momente vorhanden waren «nd weiter der Glaub« an eine »o« der Menschheit z» unterscheidend« Gottheit. Beide» wirklich vereinigt findet sich anßerhalb der alt- testameotliche» und christliche Religion »nd dem au» beiden entstandenen 9»la« allein i» Par- si»mn», anSgrprägt dnrck» Aoroaster. Der gnte Gott Ormuzd hat die Wett gut »nd tadellos erschaffen; aber ein böser Geist Ahri mau, dessen Entstehnng unerklärt bleibt, brachte die Sünde in die Welt «nd mit dem moralischen Uebel die physischen Uebel. Bei die« ser Anschannvg entstand die Sehusncht nach Er lösnng an» dem gegenwärtigen Weltznstande durch Ueberwältignng de» in die Welt eivge- drnugeveu Bösen. Damit bildete sich die Er Wartung der Herstellnng eine» uenen Weltzu stände» dnrch einen persönlichen Heilsmittler, den „Sosiosch", d. i. Retter. Znm Schluffe besprach der Herr Redner die Stellung der griechischen »nd römischen Philo sophen zur Mesfia«-H»ffn»ug. 9u einige» »enßernugeu griechischer Philosophen hat «an etwa» einer «esfianischen Erwartung Aehnliche» entdecken wollen. Z. v. in der Apologie de» Sokrate» läßt Plato den Sokrate» darans Hin weisen. daß etwa nach seinem Tode die Gottheit ihnen einen Lehrer senden werde, welcher sie mit mahnende« und strafenden Worten au» ihre« Seelenschlnmmer anfznweckeu nicht müde werden würde. Aber eine Weiflagnug ist hier nicht zu erkennen, ebensowenig in dem leidende« Gerechten, von welchem Plato in seine« Büchern »om Staate redet. Plato entwirft hier da» 9veal de» Gerechten, »nbekümmert dar»«, ob diese» Ideal sich jemals erfüllen werde oder nicht. — Ja ähnlicher Weise zeichneten die Stoiker da» Bild de» idealen König«, der in Weisheit »nd Gerechtigkeit regiert. 9a dem Bild« de» ideale« Staate», welchen Zeno von diese« Weise« ge. leitet denkt, eine» Weltstaat», der all« Völler »«faßt, zeigt sich wenn anch nicht die Ahunug einer kommenden besseren Weltzett, so d Sehnsncht nach ihr. v»s SkUlaelslodranstLlt. neue 46. kelinijakr beginnt in äer I»SI»«i'm Lbtbeiinsg, Äwwvm M«iit»»v«I- »mmn «IwßLI»»lI - L^«1w1LtlU«M dorecbtigeo NM IG. Ltzowtl. — ^nlvvlänngsn kür ckioselde erbittet sieb ckvr Voternvicbnete in cien Woedeo- tngen »on 10 bin 12 vbr anä krorpect« sinä iw LodaigebLacko so er lullten. vr. 4dE«wi»»»w», virsetor. Wissenschaftliche Vorträge t» e»»«GeIische« Ben«1«»ha»» (Roßstr. 9). ^11 A» 9. Februar sprvck» Herr I-!o. vr. Graf Bandissi» über „die Messiasidee in der Heideuwelt". Die Hanptpnuct« de» iuter- «ffante» Bortrag» waren nngesähr folgend«: D« der Messt«» nicht nnr al» Mittler zwischen Go« und dem allen Volke Sott«», Israel, erschien, sondern al» Mittler zwischen Gott »nd der ge» lammten Menschheit, so liegt e» nahe, anznnehmen, daß nicht nur die Geschichte Israel« ans diese« Ziel hinstrebe, daß anch in der übrigen Vorchrist. Uche» Me»sch«welt da» Kommen diese» Mittler» vorbereitet sei. Znerst hat Justin der Märtyrer (»m ILO u. Ehr.) ei« solche» Hinstreben der Menschheitsgeschichte ans Iesnm Christ»« auch mit Bezug ans die Heidenwelt »achznweiseu ver sucht. Nach ihm hat sich der Logo» (da» Wort Gotte») anch i« Heideuthnm voran» geoffeubart, z B. in Sokrate». Ferner hätte» die Dämonen «orandentnnge» der Hetttoffenbarnvg in da» Heidevthn« eingetragen, n« dnrch die Ueberei». pimmnng die ueutefiamentlich« Erfüllung z» di». ereditiren Lassen sich nn» die Weissagung oder doch die Ahnung eine» kommende« Erlöse,» in der Heiden. Welt vachweisen? — Die heidnische» BolkSreli- gioueo, d. h. die gesammteu nicht monotheistischen Religionen lassen sich in Raturreligionen nud dnalistische Religionen emtheilen. 9« jenen, welche in den Ratnrkräften die Gottheit erkamev, konnte die MesfiaSidee keine Stelle finden. Denn während nach »vserer Anschannng znr vollkommenen Religion Enltn», Dogmatik »nd Ethik (Verehrung, GlanbenSlehre und Sitten- «ehr«) gehören, desteht hier die Religion ledig, lich im Lnltn», in der Aubetnng der höheren Macht; sitlliche Forderungen stellt der Stein «der der Stern nicht an den Menschen. Dieser ÜHU den Zwiespalt zwischen sich »nd der hottheit nicht al» einen sittlichen, kann als, anch verlangen nach einer Anshebnng drfieldev Eo ist» bei« FetischtSmn» (d. i. de» Zander»); aber anch bei den ent- Natnrreligionen der Arier »nd der Religion wickelte» sratnrreug Semiten, wenigsten» in ihrer ursprünglichen volksthümlichen Kor«, ist kein Ran« für die Idee eine» Erlöser». Anch bei den Griechen nud Römern konnte eine solche nicht anskommeu, da sie die innige verknüpfnng de» Sittlichen mit de« Religiösen nicht einznsehen vermochten Herakles erlöst nnr sich selbst dnrch seine Selbst- veruichtnna, aber nicht von der Schnld, sondern von den Schranken der Menschheit. — Ihrem Wesen nach also ohne Ethik, habe« doch die Raturreligionen der Griechen nud Römer ethische Elemente von anßen erhalten, so in der Sage von einem «utfchwnndenen goldenen Zeitalter, welche ans der Ueberzenaung beruhte, daß ei» Zwiespalt einaetreten ist zwischen der Gottheit nud der Menschheit, daß dnrch der Mensche» Sünde die vollkommene Ordunug der Welt in eine schlechtere verkehrt worden ist. Dieser Pesfimi» m»S aber konnte sich nicht z« der Erwartnng einer Wiederkehr de» goldenen Zeitalter» erheben. Bei den sittlicher angelegten Germanen scheint ein« solche Hoffnnug ans eine Umwandelnng der gegenwärtigen mangelhaften Welt in eine bessere lebendig gewesen z» sein. Da» bezeugt die Edda mit ihre« Berichte von dem Welt brande, von der Götterdämmerung »nd vom FriedeuSgotte Balder. Aber anch in der germanischen Sage ist'» keine sittliche Uruenernvg, sondern di« de schränkte Meuschenwelt nud die nicht minder end» Uche Götterwelt beugt sich hier dem Alle» über- waltevden Schicksal. Die Semiten (Asstzrer. Araber, Phönizier), welch« die Religion»gemeiuschast al» ein Gotte». reich dachten und ihre Götter „Herr, König, Höckrsirr" ». dergl. nannten, konnten, sobald fick ethische vorstellnngen mit den religiöse» verban den, zwar leichter al» die Arier zu dem Gedanken kommen, daß da» TotteSreich in seiner gegeuwär- ligen Gestalt da» vollkommene nicht sei und das ein bessere» z» erwarten stehe, aber Nachweisen läßt sich diese Erwartnng nicht. — Indessen man hat in bestimmten Mythen wenn anch nicht die Erwartnng eine» künftigen Erlöser», so doch die Ausstellung von Lehrlings-Arbeiten. * Leipzig. 10. Febrnar. Diese im Saale der alten RathSwaaoe veranstaltete AnSstellnug ährt fort, die allgemeinste Aufmerksamkeit von Sach- »nd Fachkeunern wie von Laie« auf sich >» lenken und darf mit al» ein für de« Wieder- aufschwnng der Gewerbe bedentsame» Unter nehmen bezeichnet werden. E» steht z» hoffen, »aß solche An»stellnngen sich nicht allein in die se« Vereine wiederhole», sondern daß sie noch zauz andere Dimensionen annehmen »nd aller- värt» Nachahmung finden nud Ursache sein »er« den, daß de» jnugea angehenden Sewerbetreiben- den immer mehr Eifer »nd wieder ein gewisser Ehrgeiz eingepsianzt werde, in ihrem Fache da» Veste z« leisten. Man kann nicht verlangen, daß ans dieser erste» Ausstellung anch schon alle Gewerbe vertrete» sein sollen, indessen ist die Zahl der jugendliche» Aussteller eine ansehnliche »nd vor Alle« gewährt e» eine rechte Frende, z» sehen, daß Lehrlinge, welch« kaum drei Vierteljahre ihrer Lohrzett hinter sich haben, schon sehr ansprechende «nd selbst do» Sachverständigen belobte Arbeiten geliefert haben, während ältere Lehrlinge Artikel gefertigt haben, die ihnen mancher Geselle oder Gehülse kann» nachmacheu möchte. Und alle die Arbeiten, wie fie hier vorliegen, sind einzig nud allein von Lehr, lingen gefertigt worden, dafür bürge» die ver- ichernngen ehrenwert her Männer. Die BernsSzweige, welche ans der AnSstellnng vertreten find (»nd anch die Knustgemerbe fehlen nicht) sind: Böttcher. Bachbinder, Drechsler, Gelbaieher, Glaser. Holzbildhaner, Klempner, Sattler, Seiler, bchl»sitr, Schneider, Stell« macher, Schnhmacher, Tapezierer «nd Zimmer- lcnte. Dem entsprechend bestehen die an»ge- stellten Arbeite», an deren jeder einzelne« der Name de» Verfertiger» nud die bisherige Daner der Lehrzett angegeben sind, iusehrreich verzierten Einbänden »nd Portefenille-Arbeiten, in einem Faß, in Thürgriffeu, einem Satz Kegel re., in Plätten, Ventilen, Beschlägen rr., in Fenstern »nd buntfarbigen Scheiben rc., in einem künstlerisch anSgesührten Frie», in einem Petro- lenm-Messer, in Reiseeffecten, Taschen re., in Seilen und Schnüren rc., in Schlössern ver- schiedener Art (darunter ein änßerst sauber nud präci» gearbeitete» Geldschrankschloß). in Blumen, tischcheu, io Garderobegegeuständen, Wagenrädern, Karren »nd Wagen, in Stiefeletten, in Sopba», Lebn- nud andere» Stühlen nud Polsteraroertea und in dem Modell einer Treppe. Endlich ist auch noch eine stattliche Anzahl von Zeichnungen an» dem gewerblichen nud knnstzeioerblichen Ge- biete ««»gestellt. So möge denn die AnSstellnng, welche noch einige Tage andanert, recht angelegentlich zum Besuche empfohlen fei», umsomehr, al» der Ein- tritt »neutgeltlich stattfindet »nd e» nnr dem Ermessen der Besncher anhetmgestellt bleibt, für e einer Prämitrnag der beste» Arbeiten ein stet« z» opfern. '1,' die Aus Strdt uu- La«-. * Letzytg. 10. Februar Da» „Dresdner Ionrnal" enthält hente die amtliche Bekannt- machnna, daß der sächsische Landtag am 2l. Febrnar wieder znsammeutretea wird. Hoffentlich werden dann die Kammern ohne Verzn» von Tag zu Lag an ihren verathnng»- gegensiändeu arbeiten können, wie «an Da» vom Reich-taa gewöhnt ist. Im andern Kalle würde sich der Landtag bi» wett in den Sommer hinein erstrecke». E» thnt dringend noth, daß sich nufere Laude»Vertreter zn eine» schnelleren Ge- schästSgang anfraffeu, nud e» ist z» bedanoru. daß bi» jetzt »och so viele wichtige Berichte au» den verschiedenen Deputationen, insbesondere an» der FinavzdepntLtt»», anSsteheu. * Leipsüg. 10 Februar. Line für weitere Kreise sehr wichtige Angelegenheit, die schon fett dem Jahre 1SS1 ans der TageSordnnng ge- standen, wurde tu der gestrigen Sitz ang unserer Gemeindevertretung endlich zn« AnStrag ge bracht. E» handelt sich Varn«, die großen Nebel- stände z« beseitigen, welch« der Ranstädter vteinweg in seiner dermaligen Gestalt für den öffentlichen Verkehr darbietet. Die Enge der Fahrstraße daselbst ist in Folge der stetigen Steigernug de» Wagen-Verkehr» allmälig so fühlbar geworden, daß eine abhelsende Maßregel dringend geboten war. Die Stadtverordneten habar sich nunmehr damit einverstanden erklärt, baß der de« Steinweg der Länge nach durch- schneidende Elfter Mühlgraben in seiner Anßdehnnug von der Angermühle bi» znr Knakenburg über- wölbt »erde und zwar ans Koste» der Stadt- gemeiude. Dadurch wird eine schöne, breite Straße geschaffen s werden' wie ihrer Leipztz nur
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite