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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.02.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-02-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187602260
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18760226
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18760226
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1876
- Monat1876-02
- Tag1876-02-26
- Monat1876-02
- Jahr1876
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.02.1876
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Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. Rrdartsou und Lrprbttlo» Johannisgasse 33. Verantwortlicher Redacteur Kr. Hüttner in Reudnitz. Sprechstunde d. Redaction Bvrmiilag« »en 11—12 Udr Stachmuiag« rv» 4 —L Uhr. Annahme der für die Nlichst- iolarndr Nummer bestimmten Zmernte an Bochrnlagen bis 3Uhr Nachmittags, an Lonn- und Kesttagen früh bis »/,9 Uhr. Zndcuättioüi für Zvs. Ännahme: Ltto Klemm. Universitätsstr. 22. LvuiS Lösche. »atharinenstr.Is.p. nur bis Uhr. WpMtr.TagMV Anzeiger. Organ für Politik, Loralgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. >«fl»ge 14,00V. Ahsuuemeutopret« Viertels. 4'/,Ntr. mcl. Bringerlohn 5 Mk.. durch die Post bezogen 6 M Jede einzelne Nummer 30 Pf Belegexemplar 10 Ps. Gebühren für Extrabeilagen ohne PostbefVrderung 30 M» mit Postbrsürderung <5 M! Inserate taesp.Bourgeois,. 20Pf Größere Schriften laut unserem Preisverzeichmß. — Tabellarischer Satz nach höherem Tarif. Reklamen aaier dem «edactloaopnL die Spaltzeile 40 Pf. Inserate sind stets an d. «rpeditioa zu senden. — Rabatt wird mckr gegeben. Zahlung praeiwmsranclo oder durch Postvorschuß. W 57. Sonnabend den 26. Februar. 1876. Zur gesälligen Beachtung. Unsere Expedition ist morgen Sonntag den 27. Februar nur Vormittags bis ' -9 Uhr geöffnet LIxpeMttou ÄS8 Livlpvlzrvr Vnxeblnlle« Ein Zubtlau». Lm IS. ds«. Mt», vollzog sich im Gebäude de« Leihhause« und der Sparkasse zu« 50jährigen Bestehen dieser vereinigten Institute in würdigster Weise eine Gedenkfeier, welche aus alle Theü uehwer an derselben einen wahrhaft erhebenden Eiudrilk gemacht und bleibend Hinterlasten hat Die au» den Herren btadträthcn Dietel und Simon bestehende Rath«-Deputation zu diesem »erbundenen Institute hatte sämmtliche Beamte «id Hülssarbeiter für Nachmittag« 4 Uhr in den geräumigen Saal der ersten Etage berufen und et eröffnete im Beisein de« Herrn Bürgermeister vr. Georgi Herr Stadtrath Simon den seirr- licheu Act. Herr Oberbürgermeister vr. Koch war zu seinem Bedauern an der Theilnahme behindert. Ter genannte Herr Redner hob mit Hinwei« auf den Zweck der Versammlung zunächst hervor, daß daS Verdienst, die Schwesteranstaltcn Leih haus und Sparcaste in- Leben gerufen zu haben, »«eist dem im Jahre 1833 verstorbenen Herrn Etadthauptmanu und Senator Z. L. Hartz ge bühre. der im Verein mit dem 1880 penstonirten 1 welchem letzteren er? Redner, eine recht baldige und 1875 ebenfall« verstorbenen Buchhalter E. E. I Genesung wünsche, knüpfte derselbe zur freudigen Härtel die Geschäfte des Leihhiuse« am 20. Februar I Ueberraschung de« Tesammtpersonvl« die ve- Theil« der Bevölkerung zu pflegen berufen ist, erheische die größte Aufmerksamkeit stimmt licher Beamten und Hülf«arbe>ter, daher er Allen nur die Beobachtung größter Eollegialität empfehlen könne. Wenn Jeder, er stehe an welchem Platze er wolle, nach allen Richtungen den ihm obliegen- den Functionen stet« treu und unverdrossen Nach komme, so könne er, i« frohen Bewußtsein streng erfüllter Pflicht dasselbe Maß von Achtung in Anspruch nehmen wie alle neben und über ihm Stehenden, und seine Dienstbehörde, der Rath der Stadt, würde ihn wie alle seine durch gleiche Pflichttreue ausgezeichneten Tollegen, mögen sie Über, neben oder unter ihm stehen, gleich werth schätzen. Und daran« entspränge die echte Tolle« gialität, deren dauernden Bestand er, Redner, zum ferneren Gedeihen de« Schwester-Institut« und zum Heile aller dabei Bediensteten auf da« Lebhafteste wünsche und erwarte. Nachdem Herr Stadtrath Simon noch hervorge- hoben, daß die beiden ältesten, in den vierzig! r Jahren bet den Schwesteranstalten angestellten Beamten der Cassirer Freygang und der kürzlich erkrankte erste Expedient Friedrich wären, 1S26, die der Sparcassr zwei Tage später er öffnet habe. Al« RathSdeputirte folgten ihm die Herren Stadträthe Beckmann und -neisel; da aber die sich lebhaft entwickelnde Geschäft«auS- vehnung sehr bald die Wahl juristischer Räthe neben den dem erheischte. setzten merkung an: daß die Collegien de« Rathe« der Stadt und der Herren Stadtverordneten an jeden Einzelnen eine bestimmt norrmrte Gratifi kation zu verabreichen beschlossen hätten, welche derselbe auch sofort vom ersten Beamten bi« Havdtlsstav.de entnommenen I zum letzten Hülf«arbeiter vertheilte und mit dem sich die folgenden Deputa-! Wunsche schloß: daß ein Jeder nach Kräften auch krönen bi« auf die gegenwärtige zusammen au« I zum ferneren Gedeihen der Anstalt beitragen °en Herren Stadträthen vr. zur. Geeburg. I möge, damit diejenigen, welche nach un« die DchoriuS und Bürgermeister vr. Stephani mit l nächste Jubelfeier erleben würden, eben so freudig rrv ksusmännischen Deputirten Herren Stadt- räthvi Weickert. Wehner und Bering. Ein Urberblick der LeihhauSgesctäste zeige, daß! -m EröfinungSjahre 1826 aus 10.162 Pfänder I 87.723 Tdlr, fünfundzwanzig Jahre später: 1850 auf 46,409 Pfänder 151,889 Thlr., und fünfzig I auf den vergangenen Zeitabschnitt zurückblicken könnten, wie wir e« heute gelhan! Im Namen der Beamten und Hülf«arbriter dankte Ser Buchhalter und glaubte im Sinne Aller die Versilberung geben zu dürfen, daß ein Jeder für die ihm durch die Mumficenz seiner .fahre später: 1875 auf 93,369 Pfänder 597,370 ß Vorgesetzte» Dienstbehörde und die Herren Ber Thaler ausgelreben worden, während an Au«, leihungen und Einlösungen überhaupt eine Be- '«ging 1828 von 14,362 Pfändern mit 127.203»/, Thlr 1850 .. 92.035 „ „ 303.662»/, 1875 ..188,868 ., .. 1.003.523»/, iiattgesnuden hatte. Den Höhepunkt hätten die Leihhausgeschäfte 1866 erreicht und zwar mit 142600 für 504.022»/, Thlr. versetzten und 134,445 494.970»/, „ eingelösten Pfändern, also mit einer Pfänderbewegung von Kunst sestgehalten. Sie unterliegen der Ver vollkommnung und Umänderung noch fort und fort in sehr verschiedenem Grade, je nachdem wir die Lokalität wechseln und die Bedingungen der Cultur modificiren. Der Landwirth und Gärtner stehen mit dieser ihrer Thätigkeit, wenig sten« in Deutschland, mehr oder weniger inmitten derjenigen Culturzone, welche wir die künstliche neunen, gegenüber der natürlichen, und sieht sich mit allen ihren Eulturbestrebungen oft den nach- theiltgsten Einflüssen der Witterung preisgegeben. In dieser Hinsicht arbeitet der Gartenbau dem landwirthschaftlichen Eultur-Fortschritt in die Hand und bahnt diesem die Wege zu neuen Er folgen. E« ist von hervorragender wiffenschaftlicher Seite (Liebig) ausgesprochen worden, daß die ganze Kunst de« landwirthschaftlichen Pflanzen- baue« im Wesentlichen darin besteht, daß der Landwirth diejenigen Pflanzen zum Anbau au«- wähle und in einer gewissen Ordnung auseinander fslgen laste, von denen er weiß, daß sein Feld sie ernähren könne. — Obgleich die Wiederholung dieser seit Jahrhunderten anerkannten Wahrheit an und für sich werthvoll ist, so hat die ganze Kunst de« Acker- und Gartenbaues doch damit noch keineswegs die Vorbedingungen vollständig erfüllt, welche demselben al« eine nicht minder wichtige Ausgabe für die Erhöhung der Ernte zur Lösung gestellt bleibe». Dem Landwirth muß e« von größter Wichtigkeit sein, daß unter seinen Pflanzen, die da« Feld zu ernähren vermag, diejenige vollkommene Form ermittelt und in Anbau genommen werde, welche der gegebenen Lokalität entspricht und bet einem gleichen DÜngung-zustande den höchsten Ertrag liefert. Die Höhe der Erträge unserer Eulturpflanzen wird nicht allein und a«»schließlich von den zu ihrer Ernährung i« Boden vorhandenen Steffen bestimmt, sondern bleibt zunächst abhängig von der größeren oder geringeren Ausbildung der in Anbau zu nehmenden Form, welche nach Um'aug und Inhalt auf gleichen Bodenarten und unter gleichen localen Verhältnissen al« Vorbedingung zur Sicherheit und Erhöhung der Erträge den röth'gen Raum darbietet ArrS diesem Grunde ist die richtige Auswahl der in Anbau zu nehmenden Varietäten für die Landwirthschaft wichtig und entscheidend zugleich, für den Garten bau war sie e« stet» und ist e« noch heute. Wenn un« auch die Gesetze, wonach die For men-Abänderungen bei unfern Eulturpflanzen er folgen, nicht durchweg bekannt find, so sind wir doch auf dem Wege der Beobachtung dahin ge langt und finden diese durch zahlreiche Thatsachen bestätigt, daß allen Eulturpflanzen mehr ober weniger da« Princip der Variation innewohnt, welche« zumeist in solche Formen-Abänderungen treter der Stadt so human gewährte Grati fication zu fernerer treuer Pflichterfüllung sich «ngeeifert fühlen und darin niemal« ermüden werde. Eine kurze, Alle wohlthuend berührende An- i hinüberleitet, die den Zwecken der vermehrten spräche de« Herrn Bürgermeister vr. Georgi, I Nützlichkeit und Schönheit in erhöhtem Maße etwa de« Inhalt«: daß derselbe bei dieser Ge» I entsprechen. Die Möglichkeit einer solchen Ver denkfeier Gesichter gesehen, welche ihm gezeigt, I besterung, Abänderung und Umwandlung, durck daß «an nicht blo« persönlich, sondern recht I Iso lirung, Auswahl und Auslese, vollzieht siü eigentlich mit dem Geiste und mit dem Grmüthe I aber nur dann mit Erfolg, wenn diejenigen T»l> _ . der Versammlung beigewohnt habe »ud daß da« i turpflavzen, welche in dieser Hinsicht auf Ber- 1^77,045z»demDarlehn«werthvon998.993Thlr. I Institut auch ferner gedeihlich fortschreiteu möge, I mehrung ihrer nützlichen «der schönen Eigtnschaf Im Ganzen waren in den verflossenen 50 Jahren I schloß die erhebende Feier, die den Theilnehmern I ten bearbeitet werden sollen, einen gewissen syste r.2i 2.937 Pfänder für 12,303,083'/. Thlr. veistzt I gewiß in steter angenehmer Erinnerung bleiben wird. I malischen Zusammenhang zu rtnander haben, «id Z.l63.S45 - . 12 063.82?/. . «ingekSs» I I denn r« ist über allen Zweifel gewiß, daß der eriMrr «attt>dm,.«rsel>,ch.fi. Leipziger Garie»bau-Geseüjchaft. ^ der jüngsten öffentlichen Sitzung der Leipziger I hervorgegangen ist und hierau« noch, alljährlich Ent Aufh^ung der Wuchergesetze und Eru-^ Gartenbau-Gesellschaft hielt der Direktor oer-1 vergrößert, hervorgeht. Redner zählt nun eine " selben, H»rr Mönch, einen sehr auSsührlichenI Menge von Beispielen zu« Erweis« der vor- »nd mterestauten Vortrag über die Ver« I stehend« entwickelten Ansichten auf und bezeichnet besserung der Tarten- und landwirth-1 tm Weiteren die HandelSgärtuerei in ihrer schaftlicheu Tultu'rpflaoze«, au« welchem I gegenwärtigen A»«bildung, sowie die sorgfältigen Vortrage wir Folgende« hervorgrhoben haben I Eulturen der Landwirthschaft, in denen jenen wollen. I Bedingungen Rechnung getrogen wird, auch al« Daß der Anbau der landwirthschaftlichen und I die besten versuch«.Stationen für Auswahl und gärtnerischen Eulturpflanzen in ihren zahlreichen I Vervollkommnung der Cultur Pflanzen zur Fort- Arten. Abarten »ud Varietäten die manntchfachste I z,cht. In dieser Hinsicht empfirhlt e« sich, daß gesellschaftliche Gestaltung de« wtrthschaftlichen I alle diejenigen Landwirth«, welche sür d e Ver- Leben« ermöglichen, fördern und erleichtern helfe, I besserung der Culturproducte in dieser Richtung ist eine alte greifbare Wahrheit, die sich in ihren I einzutreten Gelegenheit haben, von den wenigen segenSreichea Erfolgen auf da« Innigste mit der ^ ^ Existenz und dem Schicksale de« Menschen der» knüpft. Ein große« und naheliegendes Interesse für den Landwirth und Gärtner hat die genaue - .Kunde von den Arten und Abarten der Eultur-,,,. ^ 0 l-ap»tal ^ gewächse und die Beziehung der HülfSmittel, I die Ertragsfähigkeit der sür eivegegebene Lokalität welche zur größeren Vervollkommnung derselben I passenden Formen, führen, und zwar nicht blo« beshalb. »eil alle die zahlreichen Mittrlformen, Arten «ud Varie täten einen sehr ungleichen wirthschaftlichen Werth habe«, sondern, weil sie auch einer verschiedenen ^ legium wohlausqenommeue Festschrift «»«gearbeitet, I Pflege bedürfen, wenn die an ihnen bewirkten I im Auge r» behalten,"so erfüllen wir hiermit die welche ein reichhaltige« statistische« Material ent- I Veränderungen konstant bleiben u«d eine ver-1 wesentlichste Vorbedingung für die Verbesterung balle, und welche« auch die obigen Zahlen ent-1 mehrte Sicherheit und Erhöhung der Erträge I unserer Eulturpflanzen zur vermehrte« Sicherheit nommen seien. Diese Schrift solle nach Beschluß I durch sie erzielt werden sollen. I und Erhöhung der Erträge, genannter Collegien gedruckt Werden »ud könne I Die Mehrzahl ber Pflanzen, welche wir gegen-1 Reduer hat im Gemüse- »ud Obstbau sowohl, dara»« jeder der Anwesenden über die weiteren I wärtig in Deutschlavd in der Landwirthschaft I al« in der Blumenzucht, bei den Getreibearteu, Verhältnisse sich später genauer unterrichten. I und tm Gartenbau i« Freien cultivirr», werden I Knollen- »ad Wurzelgewächsen wiederholt dir Ein solche« Institut, so fuhr Redner ungefähr! in Bezug auf Form »ud Umfang und in ihren I Ersahrnug gemacht, daß die veränderten Leben« fort, das die Interessen eines sehr ansehnlich« I nützlichen oder fchsueo Eigenschaften dnrch die I bedingungen der verbesserten Formen bis zu sührurg der Gewerbefreihcit hat sich die Pfänder brweguag bei« Leihhause astmältg vermindert und sängt erst seit den letzten Jahren an, sich wieder zu heben. vei der Sparkasse dagegen hat ein coutiunir- liche« Steigen stattgefundeu; e« waren Thlr. Ngr. Pf. 1828 aus 2920 Bücher 95,358 22 L 1850 . 8417 . 188,805 28 8 1875 . 56659 - 1.358.968 29 2 eingelegt und zurvckgenommen Thlr. Ngr. Pf 1826 aus 137 Bücher mit 6,378 20 8 1850 - 3636 » » 135.049 17 1875 - 35679 - - 1.000.623 17 In den Händen de« Publicum« verblieben Thlr. Ngr.Pf 1826 1613 Bücher m. 1850 9769 - - 683,736 19 2 1875 44268 - - 4,045,923 29 1 Solche Zahlen sprächen sür sich selbst. Der Vorstand, Buchhalter velow, hätte übri gen« eine vom Rath«- und Stadtverordneten-Tol- einem gewissen Grade die älteren Varietäten w,t erneuter Kraft überragen; den« wenn bei anhaltender Trockenheit oder fortdauernder Nässe die Vegetation mehrerer Felder und Gärten eidet und da« Auftreten von Krankheiten her vorgerufen und begünstigt wird, so entstehen Schwankungen in den Ernteerträgen; hiervon wird aber bei gleichen Bodenverhältnissen vie verbesserte, kräftige Varietät stet« weniger ge troffen, al« die mittelmäßige und geringer au«- iebildete Form, weil letztere den nachtheiligen Einflüssen viel leichter erliegt al« die erstere. Dieser Vorgang legt den Schwerpunkt der Ver vollkommnung »ud Verbesserung der Cultur- producte ganz nach der Seite des Landwirth« und Gärtner«, welche sür den Verlust alter Eultureiaenschaftev den Gewinn neuer »vd werthvoller eintauschen und dadurch die Erfolge der auf diesem Wege bewirkten Eultur-Fort- chritte sicher stellen können. Nächstdem geht der Vortragende auf den Kartoffel bau und die hierfür einpfehlenSwerthen Regeln der Verbesse rung und Vervollkommnung über und kommt zu olgendem Schluß: 1) daß die Verbesserung der Garten- und landwirthschaftlichen Eulturpflanzen durch Umsicht im Anbau und Auswahl de« Samen- bewerkstelligt und der Ertrag fortwährend erhöht werden kann und 2) daß neueingrführte Samen und Pflanzen durch Gewöhnung an unser Klima ihre ursprüngliche Eigenschaft verändern und bessere annehmen und 3) daß e« Pflicht jeden Gärtner« und Landwirth« ist, fortwährend ver suche anzustellen, um einen möglichst hohen Er trag au« seinen Eulturen zu gewinnen und damit sich und seinen Mitmenschen zu nützen. Ueber die Ausstellung von Hyaeinthen. welche mit der Sitzung verbunden »rd durch Herrn All ihn auf da« Reichhaltigste auSgestatteb worden war. gab Herr Mönch noch eivize allge mein interessante Ausschlüsse. Die Zwiebeln, au« denen der stattliche Hyocinlhenflor gezogen worden, sind au« Holland bezogen. Die Tulpenmanie in Holland oder besser gesagt, der Tulpenschwivdel in den Jahren 1632—1637 hat große Aehnlich- keit mit dem Gründungsschwindel der Jahre 1871—1873. Der Handel wurde nach dem Ge wichte der Zwiebel börsenmäßig betrieben. Gold, Güter, Hau« und Hof, Vieh rc. wurden sür Tulpenzwiebeln gegeben und verschrieben. Nach einer alten holländischen Schrift wurden „Edel- leule, Kaufleute, Handwerker, Schiffer, Bauern, Torfträger, Schornsteinfeger, Knechte, Mägde, Trödelweiber, kurz alle Elasten de« Volke« von dieser Sucht befallen. Die Tulpe war damals genau dasselbe wa« heutzutage eine Aktie ist So kosteten z. B 400 Aß von „Admiral Liesken" 4400 fl, 200 Aß von „Semper August»«" 5500 fl. u s. w. und nach dem alten Stadtregister von Alkmar wurden 1637 gegen 120 Tulpenzwiebeln zum Nutzen de« Waisenhauses öffentlich für 9000 ff. versteigert. Ein einziger Mann gewann in wenigen Wochen 60.000 fl. und der Umsatz einer einzigen hollän dischen Stadt tm Laufe von wenige» wahren be trug 10,000,000 fl. Landgüter im Werthe von 2500 fl. wurden sür eine eiuzige Tulpenspecie», für eine andere 12 Acker Land und so fort hin- gegeben, bi« daß eudlich 1638 ein empfindlicher Umschwung eintrat, de« keine Macht, selbst nicht die der Generalstaaten, mehr entgegentreten konnte. Da« Ende vom Liede war: Wenige hatten sich bereichert und schämten sich de« zu leicht erwor benen vermögen«, bte Meisten aber waren zn Grunde gerichtet, viele Jahre vergingen, ehe sich da« Land von diesem Schlage erholte, welchea ihm der erdichtete Werth einer Tulpe beigebracht hatte Die Versammlung nahm auch dies« Vortrag mit großem Interesse entgegen Zuletzt wurde noch da« reizende Exemplar einer von Herrn Uhrmacher Teller gezüchteten Lnckaris »maro- nic» vorgezeigt A,ten Pflanzen, die für sie einen Gegenstanv der Felv-Eultur bilden, eine gewisse Quantität von Abarten auf einem besonderen Felde culti- vire» »vd neben einander beobachten möchten zur Gewinnung vermehrter Anhaltepuncte über Vewirkcu wir hiermit einen zeitweisen Wechsel in den localen Verhältnissen de« Anbaue« und gewöhnen wir un«, bei der Durchsicht der Felder auch die geringsten Former.abänderungen scharf kür als vawonvolt »I» 22, 2. Lt-xe. Car neval-Ausstelluug. 8ss»rrr»»»pi»«ii in Wolle, Leinen und Papier, Xopfbrdcckui'gen aller »rt, Masken, Nasen. Ratz«, Pritschen, Tambourius, Larnrval - Flöten und al« sonstigen Laroeval-Ariikel. W. Nea»«mttu, Reichsstr 55. NL. Bei Entnahm« größerer Posten entsprech.Rudatt. werden schnell und schön gewaschen und verändert 44«I»r. Hntsadrik Grimma'sche Straß« 8. V1v»L »aelv s^rtau 4)»ra«v»I t U usere Freauv« «ahrhast gesunden Humor« mache» wir nochmal« auf unser« heutige Mustervorst»Lang t» der Vanli»!!« aufmerksam. Anfang Ldeuds « Uhr Ita.
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