Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.02.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-02-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187602297
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18760229
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18760229
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1876
- Monat1876-02
- Tag1876-02-29
- Monat1876-02
- Jahr1876
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.02.1876
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
N3t U««1lte»»dkuckkrichteu. Verlobt Herr Friedrich Lat« io Dresden mit Frl. Martha Llb'ett Herr Hnmau« Sby, io Lhor» «,t Frl. Bertha Krerfw«ar m Oschatz. Herr vr Loura» Fiedler io Berlin »it Frl. «an, Meyer. »enwittzlt: H«r »ust-v K«,! io Lrnsi-del »it Frl. Elise Degenkslb io Lhemury Herr Guido Fceuzel m WittigSthal »ei Joheuvgrergeustadt »it Frl. Anna Degr» Herr Eageu HSake t» Lrimmttschau »i, Frl. Man« H,y««,. Jacob io Mittw« da «io Sohn. Werda» »we Lachter. Herra , ,,, Drrttea «ioe Lachter. Herrn Heionch Peins o i« Dresden eia« Lo»t«r Herra Gebäre«: Herr» Fritz Jacob Herr» Er» st GSldoer t« Serd, vr. Edgar Neuhes io Dritte «ooocat v,. Eduard Wolf in Drette» eia« Toch'rr. r. Pretzsch io Pausitz bei Lrebsea «ne Tochter, r. Kaiser io Friedrich«-,»» «toe Tochter. Herra l Jacob io Grobe» Hai» ,m Sohn. Gestorben: Herr Her,«»«» Klch»p,fch io Drelden. Her, Joh GMHelf «e»g« io Druden Fraa Joh Lhrist Hermann in Dresden Frtulein Emilie C feo« beiß in Dresden. Hnr BülmhosSiospector Gnßwano io Plan«». Herr vr. meä. Vera» Drescht« io K»e berg. Herr «irchschullebrer «m Joh. »ottlod tBeber w H-l«. drück-». Krau Lhrtst. Vieth. Stark geb. Schuster tu Markaeukuchen Herr Kanfmarm Luton Leberechl S«hd:l in Miltweid-. Frau Lava ver« Lzschuck« grd Richer, io Gmßeuhain Leipziger Larve»«! E»rs». * Leimig, 28. Februar. Der Torso unsere» Carneval ging am gestrigen Sonntag Nachmittag glücklich »nd glanzvoll von Statten. Der Him« mel hatte ein Einsehen «nd machte da» z»m Ge linge» der Festlichkeit unerläßliche gnädig« Gesicht. Wenn auch z«r Abwechselung einige Regenschauer hernieder flösse», so konnten sie doch dem allge meinen Vergnügen keinen Abbruch thuv. Bald kam wieder blauer Himmel zum Vorschein, auch die Sonne ließ sich bisweilen sehen und so ge laugte den« die rechte carneoalisttsche Stimmung zu« Durchbruch. Vereil» in den ersten Nachmittagistonden be gann sich da» Stück Promenade, welche» vor zugsweise dem Torfotretben dient, mit Männlein und Weiblei», jungen »nd alten, zu süllen. Biele waren «askirt, dte «eisten trugen närrische Ab« zeichen, zu deren Beschaffung die massenhasten ambulanten Verkäufer Gelegenheit boten. Natür lich war auch die hoffnungsvolle Äugend, welche de» Carneval» größter Freund ist, stark ver trete». Bald nach drei Uhr war der übliche Wagenkorso im »ollen Sange. Von Minute zu Minute wurde nuu da» närrische Treiben mavnich- faltiger und heiterer. Die allbekannte Ratze, die Pritschen und andere liebliche Instrumente waren in angestrengtester Thätigkeit. Wir constatiren «it Vergnügen, daß sich diese fröhliche Ln»-1 gelaffenheit in voller Harmlosigkeit entwickelte »nb daß sich, soweit unser Gesichtskreis reichte, nirgend» größere uod zu rügende Ausschreitungen bemerklich machten. Wir fanden diese Wahr nehmung auch Abend» bei de« Vefnch mehrerer größerer öffentlicher Locale bestätigt. Die einzelne» Etablissement» de» Torso-Comit^ wäre» alsbald »ach ihrer Eröffnung von Be schauer» gefüllt. Den größten Anklang fand un streitig der große Narrenbazar, in welchem da- glänzende Ausstattungsstück „Die Reise um die Welt tu 80 Minute»" zu sehen war. Die . anze Einrichtung de» Bazar» ist elegant »nd hoch originell. Da» Comilb schien früher bis weilen gehörte Klagen, baß der HokuSpoku» zu sehr in den Vordergrund geschoben »nd cer „Reinfall" de» Publicum» als einziger und wahrer Zweck erklärt wordeo, in Berücksich tigung gezogen zu haben. Diese» Mal ist in dem Narreubazar in der Lhat für da» Eintrittsgeld etwa» Hübsche», Wohlgefällige» und Reelle» zu sehen. Man denkt sich unwillkürlich in ein car- »evalistifche» Paradies versetzt. Die bayerische Bierstube zur linken Hand am Eingänge, mit ihrem Tanuengrün und ihren reizenden Buffet- mamsell», kann gar nicht reizender gedacht werden. Ganz dieselbe anmnthende Beschaffenheit zeigt da» türkische Cafb recht» am Eingänge. Die Übrigen Sehenswürdigkeiten, wie die Schlangen - grotte ans Borneo, die Rieseutreppe bei Kearny, die kalifornische Landschaft rc. sind alle auf gleicher Höhe gehalten. Eine Sängergesellschast au» dem Tivoli in Kopenhagen begeistert ihr zahlreiche» Auditorium zu fortwährenden Mitsingeu. Eine Hauptsache bei allen solchen Gelegenheiten, tüch tige, kräftige Musik, wird durch die über den Häuptern der durch den Bazar Wandelnden, postirte RegimentScaprlle dargedoten, und wer. «l» echter verwöhnter Einheimischer, von seiner berechtigten Eigeuthüinlichkeit sich nicht trennen will, der findet da» nöthige Labsal in der sehr frennblich eingerichteten Gosenstube in der linken Ecke. Live nicht »inder hübsche Idee war die Errich tung eine» oberbayerischen Kaffeehauses, in welchem schmucke Bursche »nb dralle Madeln i» der Tracht ihrer Heimath würzigen Mokka verschenken, natürlich gegen gute» Geld. Eine ebenfaL» in Rationalcosiüm auftretende Capelle erfreut die Anwesenden mit ihren heiteren Ge sänge» und Schnaderhüpfeln. von den weiteren Einrichtungen de» Corso-Comitb heben wir in gebührender Weise »och den in jeder Beziehung solid und elegant ausst^ffirtev Hippodrom »nd den geräumigen Tanzsalon hervor. Der Hippo drom bietet namentlich ein schöne» Material au Pferden zur Beuuguug dar, vo» dem am gestrigen Nachmittag und Abeud denn auch ausgiebiger Gebrauch gemacht wurde. 9m Tauzsalon aber wurd« e» bl» spät in die Nacht hinein »o» Tanz, lustige« nicht leer. Fest,««. * Leipzig, 28. Februar. Setbellt, wie immer, werde» die Meinung«» Derer sein, welche den heutigen große« Kestzug der Tarnevalsgesellfchaft an sich »orübergehev sahen. Dem Einen ist nicht genug Glanz entwickelt worden, der Andere meint, e» war zu wenig Witz vorhanden, de« Dritten ist der Sinn der oder jener Gruppe ganz dunkel geblieben, so uud ähnlich wirbeln die Anschau ungen durcheinauder »nd nur hier und da findet sich Jemand, der von dem Gesehenen voll befrie digt worden ist. Wir gestehen recht gern zu, daß jede Auffassung ihre Berechtigung haben mag, wie denn auch Jedermann da» Recht der freien Kritik gewahrt bleiben muß, Indessen e» ist auch allbekannt, daß der Geschmack und die Aosorderun- gen de» lieben Pnblicum» Dinge sind, deren Be friedigung oft recht schwer fällt. Kommt noch daz», daß in früheren Jahren hier Carneval»- Züge vorgeführt worden, in denen die Glanz, gruppen m der Thal mit einander »m die Palme de» Siege» »ettweiferte». Wag Dem nnn fein, wie da wolle, man wird anch heute dem Zug- comttb alle Gerechtigkeit widerfahren lassen »nd anerkennen müssen, daß e< mit den ihn zu Ge bote stehende» Mitteln da» Mögliche geleistet. Dafür, daß der zeitweilig eintreterdr Regen ver schiedene Truppen in ihrem Aeußeru stark beein trächtigt hatte, kann da» Comilä wohl nicht ver antwortlich gemacht werden. Eine Abhülfe möchte jedoch für künftige Fälle in Bezug aus die Pünktlichkeit de» Zuge» ge schehen. Heute verzögerte sich sein Erscheinen sehr beträchtlich. Dem Zng voran» fuhr der recht geschmackvoll auSgesührte Almosenierwagen, der hoffentlich reiche Beute für die Armen der Stadt einaeheimst hat. Den Festzng «öffneten drei Retteraruppen, Till Eulensptegel, Herolde «nd ein Musikchor in schwedischer Tracht, welche» einen sehr günstigen Eindruck machte, wie denn überhaupt die costümirten Mnsikgrnppen dem Zug r«r Zierde gereichten. E» folgten meh rere Gruppen humoristischen Charakter», der deutsche Leuchtthnrm, Leipziger Wahlmauöver »nd die Impflinge, welche letztere Gruppe aller dings Zweifel entstehe« ließ, ob ihr Witz gegen oder für die Impfgegner wirken sollte. E» ent wickelte sich nnn weiter der Zug folgendermaßen. Hinter einem Musikchor fuhr der „kranke Mann" mit seine« Harem und seinen interessanten Nationalitäten einher, gefolgt von Wagen, weiche die Vegetarianer, die fleischsreffenven Pflanzen und de» dentschen Michel» Wechuacht-bescheerung znr veranschaulich»!»- brachten. Nachdem wieder ein zu Fuß einher schreitende» Mustkchor vorüber passirt war, erblickte man eia modern aufgeputzle» weibliche» Ungeheuer, eine beißende Satyre aus die henlige Damenmoden. Al» Straßenkehr maschine neuester Bauart mußte eine ungeheure ^rauenschleppe dienen, deren häßlichen Anblick ich hoffentlich die vielen Tausende schöner Zu- chanerinnen zu Herzen genommen haben. ES olgtc nnn eine merkwürdige Gruppe, eine bild- iche Verkörperung der Seeschlange, welche aller dings ganz bedeutend unter der Unbill de» Wetters gelitten hatte. Die nächste Gruppe, Holtum den Kauonevkönig darstellend, machte durch ihren imposanten Umfang und ihre sonstige geschmack volle Ausführung den ungünstigen Einoruck der vorauSgezangenen Gruppe wieder wett. Trommelwirbel »nd die Klänge dr» recht nett costümirten KaisermusikchorS verkündeten da« Nahen de» Prinzen Carneval sammt seinen Hof staaten. Dieser Theil de» Festznge» entsprach in seiner glänzenden Herstellung allen Erwartungen. Sowohl der Bannerwagen als anch der eigent liche Prinzenwagen und der Wagen mit dem prinzUcken Gefolge hielten die Würde de» närri schen Herrschers in jeder Beziehung ansrecht. Se. närrische Hoheit nahm die Aufmerksamkeiten «nd Begrüßungen, die ihm von allen Setten zu Theil wurden, mit huldvollen Verbengnngen in sichtli chem Wohlbehagen entgegen. Ans die prinzlichen Wagen folgte eine Darstellung der Heimkehr de» Prinzen von Wale», die ihren Urhebern zur Ehre gereichte. Zunächst kamen berilteae indische Krieger al» Ehrengarde, sodann ein Beduiven- Mustkchor und endlich in seinem glänzenden Wagen der Prinz von Wale- selbst, welcher Prinz Carneval seine Huldigungen darbrachte. In dem dritten und letzten Theil de» FestzugeS traten ans: eine Begrüßnngsdeputation der carnevalistischen Gesellschaft Agitatoren, der Statthalter der närrischen Provinz Gohlis, eine Deputation der hohen Pforte, zwei Gruppen, mit denen sich jedenfalls da» „Katholische Volk»- blutt an» Sachsen" nicht einverstanden erklären wird, eine beißend-satyrifche Darstellung der Wallfahrt nach Lonrdc» »nd ein in demselben Style gehaltener Ln»zug an» den Klöstern, der Hoffchuster Sr. närrischen Hoheit, eine bereute Droschkenfahrt «nd da» Posthorn an» der Tnrnerstraße. Da» Treiben und Lebe« in den Straßen vor und während de» Zuge» schien »ns, bei aller närrischen Lebhaftigkeit, doch einigermaßen dnrch den gegenwärtigen Zeitverhiiltuiffen gedämpft z» sein. E» waren insbesondere weniger maskirte Eiuzelgrnppe», al» früher zu bemerken. Zu ver kennen war allardinä» auch nicht der Einfluß de» von Zeit zu Zeit eiutretendeu regnerischen Wet ter». Der Torso, welcher am Nachmittag wieder seinen Anfang nahm, wurde von den Mächten dr» Himmel» «ehr begünstigt. Ntchkaz. * Leipzig, 29 Februar, wir hatten bereit» früher Gelegenheit, mitzntheilen. daß in unserer Stadt eine Aufführnng der Antigone de» Sophokles, »nd zwar znm Veste» de» Hüls«, ioud» der allgemeine» dentschen PensionS-Anstalt für Lehrerinnen »nd Erzieherinnen stattfiaden werde. Wie an» e»uer Bekanntmachnng im Inseratentheil der gegenwärtigen Nummer de« Näheren zu ersehen, ist diese Aufführung ans nächsten Sonntag vormittag im Saale de« Ge- kleotv^d k 8ti!t. k. a b.4.«. I. ^8. r l. «such E WME —MD a» Lange Str. 4. Die besten reellsten Hellkräift« bei Wicht, Wh«»I »IIVT All«T— »»»TR, ««ttswnW, <PL«»rrhoid«l', Mer»«»-, Wrrält»»Usl«ttz«^es Damen: Montag, Mittwoch, Freitag 2-y^ j tbeuo»/,ü DieaStag. DonnerSlag.Soauabeuo I St«. 7. Täglich geöffnet von Morgen» bi» Abeud». u»! m>KüIi>T,»RoI»Wß»g Sonntag». Wannenknrbäder genau nach ärztlicher Verordnung G»»1L««»Owlte» I. u »ll. Mittwoch: Nudeln mit Kalbfleisch. S v. M-the. Nühl — De« 2 resdeu agen wurd liivtlgln Br !»rj«r Zeit von ihnen, Holzsvm. sie Lehrzeit bei »eise den T legt hält nr, z,g«,guet l bedacht wor! grzahtt" — Der ir getretene fr Hosen ist v rinn Petr« Brurn» in - In B so Geburt einen allgn erzählte un! Rettorat» l Dewlklben alte Herr m tet olle röi noch?" (T selbe noch i - Nach Bon den ; Geschenken eine meiste Krisnia vi einem eiger und außerl von Sachs halt« Vo beziehenden Kürze will erhielt der zeichnet w' Scheffel d« verschieden' in seinem der Dichte verständrri au» den wand Jnd: wanbhaufe» anderaumt. Die RecitaUon dcfinvrl sich in den Händen der Da men Fräulein El l men reich, Fräulein Schwarzenberg, und der Herren Neuwann, Mittel! »nd Klein, während die Musik von dem Gewandhaus- Orchester und dem Pauliner Gesang verein unter Direction de« Herrn vr Langer auSgesührt wird. Bei der hohen Tüchtigkeit aller dieser mitwirkeaven Kräfte verspricht die Ans- führnng ohne Zweifel einen außerordentlichen Tennß, uad wir glanben daher, -«gleich in An- betracht ihre» humanen Zwecke», nochmal» be sonder» darauf ansmerksa« machen zu sollen — Wie un» von Seite der Direction der Leipziger Theaterschnle mitgetheilt wird, muß der für morgen, Mittwoch, angesetzte 7. Vortrag de» öffentlichen Cyklu» um 8 Tage verschoben werden. Der Vortragende ist bekanntlich diesmal unser beliebte» Operu-Mitglied, der al» ebenso tüchtiger Sänger wie Gesangslehrer und Lieder- compouist bekannte großh badische Hosopernsänger Herr Bruno Stolzenberg. ^ Lrtpztg, 28. Februar. Die Jahresver sammlung de«Leipziger Privatschul lehrer verein» fand am Abende de» 25. Februar im Saale de» modernen Gesammtgymnasium» statt. Der Verein zählt zur Zeit 12K Mitglieder, dar unter 34 Lehrer beziehentlich Lehrerinnen Die Einnahmen im Jahre 1875 betrugen 2792.13 -E; die Ausgaben einschließlich einer Unterstützung von 75 an einen Lehrer beliefen sich aus 17S Bezüglich der Rechnung auf da« Jahr 1874 wurde nach Richtigbefund durch die NechnungSrevisoren dem Schatzmeister Herrn Bankier George Meyer Decharge ertheilt, zu Revisoren der neuen Rechnung pro 1875 die Herren O. Sedelmcyrr »nd Carttor B. Jacobsohn ernannt. Den Vor stand de» Verein» bilden nach erfolgter Neuwahl auch fernerhin die Herren Director vr. E. Barth, Direktor vr. W Gmitt, Bankier George Mey:r. Jul. Doerfer und vr. E. SamoStz. Da» Vermögen de» Verein» beziffert sich gegen wärtig ans 26.900 Effecten, im Nommalwerth berechnet. Wrr können nicht unterlassen, wieder holt darauf hinzuweisen, daß al» außerordent liche Mitglieder auch solche Herren «nd Damen dem Vereine beitreten können, welche nickt dem Lehrerstande augehören, sich aber geneigt fühlen, ta» Bestreben eine» Verein» von Männern zu fördern, die von keiner andern Seite Pen sionen zu erwarten haben und in der Regel weder mit GlückSaütern gesegnet sind, noch hohe» Gehalt beziehen, wohl aber einem höchst ansirengenden Beruf obliegen. Etwaige Bei trittserklärungen oder Schenkungen wolle man gefälligst dem BereinSvorsitzenden Herrn Director vr. E. Barth «der dem Schriftführer Herrn vr. E. SamoStz zugeheu lasten. * Leipzig, 29. Februar. Da» „Kathol volkSdlalt au» Sachsen" schreibt am Schluffe seiner letzten „Rundschau" Folgende» : Im Uebri-ra find dir Zeitungen gefüllt mit ve- richten über die allerwLrt» vurck di« Hochfluth an- gerichteten Verheerungen, von denen auch unser Sachsen- tand, soweit der Eldstrom dasselbe dnrcbschnervet wieder wild zu erzähle« wissen. Die Hochfluth des Librra» liSmuS verheert Deutschland schon feit Jahren und hat schon manchen Damm »ad manche Brücke, noch mehr aber friedliche Wohnungen wtgge'chwtmntt. Wann wird sie sialen? Wir wiffrn ,» nicht. Das aber wiffrn wir: so lange str nicht finkt, gilt von unserer Zeit die Schilderung de« »erstorbenen Dichter» Uhlanv. ver im Prolog zu seiuem «Herzog Ernst von Schwaben" (vorgrtragen zur Feier der württem- bergischen Verfassung «m 29. October 1819 aus de« Hofthrater zu Stuttgart) mit Beziehung auf dir Ver» dnunung nufere» großen Gilrres sagte: „Da» ist der Furch des unglückseligen La-de». Wo Freiheit uud Gesetz darniederliegt, Daß sich die Vesten und dir Edelsten verzehren müssen io snrchttvfem Harm; Daß, die für« Vaterland am Remsie« glüd n, Gebranvmarkt werden al« dr» Land» Berräther. Uad. di« noch jü-gst de» Lande» Retter hießen. Sich flüchten müsie» an de« Fremden Hrerd. Uad wSbrerrd so oi« beste Sr-ft verdirb». Erblühen, wuchernd i» »er HSSe Srgrn, Gewalrthat, Hoffiahrt, Feigheit, Schergendienst!" - Eine köstlichere Seldstironie rst de« Organ der sächsischen J-suiten-Clique wohl noch nicht ge- luugeo, obwohl dieselbe an unfreiwilliger Komik schon öfter» Große» geleistet hat. Oder gäbe e» ein reizendere» Bild, al» die Herren Stolle, Potthoff re., wie sie al» die „Besten und die Edelsten sich verzehren müssen in fruchtlosem Harm", obwohl sie doch „für» Vaterland am Reinsten glühv"? — Am Mittwoch den 23. Februar feierte die Gesellschaft „Tunnel" in den Räumen de» Schützevhause» ihr alle zwei Jahre sich wieder, holevde» Masken fest. Wohl selten sahen diese Räume eine solche Pracht der Decoration, wohl selten eine solch« Fülle ausgezeichneter blendender Costüme. von Seite« de» Vorstände» der Tun nelgesellschaft war al» Krystallisation»punct dem Feste die Reis« de» Till Eulenspiegel nach Indien (de» Prinzen von Wale» Reise persiflirend) zu Grunde gelegt und mit Hülfe hiesiger Künstler in höchster Vollendung zur Ausführung gebracht. Der untere Parterresaal de» Schützenhause» nebst Cor- ridor war. außer der üblichen, mit zahllosen bunte« Glaskugeln durchzogenen Guirlandendecoratioa, an den Wänden mit einer großen Zahl auf Eou- solrn ruhender mdlfcher Götzenbilder geMl »h - » - - unterbrochen von burtte» Schilden und Lanzä Y den wunderltchsten Formen. Zwei-arößere Götze,, b lder hüteten den Haupteinga-«^» durch ech sianige Spiegeldecoration Wvahett ta unteren Saale» rrflectirte; ^»«»G^strund ta letzteren, die Gartenfeuster de«^" war ein dr, Theatermaler Kreter in kunstvoll perspektivisch, Wirkung gemalter Prospekt aufgestellt, in deß» Mitte ein großer tranSparentgehaltener Höhe, durch bunte» Feuerwerk vom Garten au» «. leuchtet, drastisch wirkend hervortrat; die beip, Säulen inmitten de» Saale» waren in Pal» bäume verwandelt Die Aufgänge zu den oben, Sälen führten an beiden Treppen burch ein b«ta Holz-Portal, da» einen rothen, mit weißen -1» phartten besetzten Baldachin stützte, der, bi» »tu hinauf sich erstreckend, an den Treppenpseiler,, die ebenfall» in Palmenbäume verwandelt war», seinen weiteren Stützpunkt fand. Der Gölte» Saal war durch vier große, die beiden Haiti, seitkn deckende Tapeteuwände zu einer avmuthim, indischen Landschaft umgeschaffen; in den SSr, standen gebogene Spiegel, die in originell« Weise, hier verlängernd. Hort verkürzend, ti Hineinschauevden widerspiegelten Im grosi, Saale an der Waudseite de» Goldenen stai» der Tbron de» Prinzen. Prachtvolle Teppich schmückten die Stufen und zu Füßen de» Gitzck lag ein Königstigerfell mit vollständigem Kops, wie e» in dieser Größe und Schönheit w»s! selten gesehen ist. Zwei weiße 5 Fuß hohe H. phanteu mit beweglichen Rüffeln schützten die beit« Seiten de» Thron», über dem sich ein geschmackvvlla Baldachin, von vergoldeten Lanzen getragen, wölbte Der Büffetsaal war gleichfalls mit bunten Stof- fen, Götzenbildern, Lanzen rc. zeltartig decorirt. so daß. wie schon eingangs erwähnt, der Total- eindruck der Decoration ein überau» einheitlicher und der ganzen Idee de» Feste» wohl angepaßter war; der Dekorateur Wilh Barthel von hier hatte die ihm hierbei gestellte Aufgabe brav gelöst. Um dem ganzen Feste in noch Weiterem den var- gezeichneten Charakter einer närrischen indischen Reise zu geben, hatten sich 60 bi» 70 junge Dame» und Herren zu einem Festzuge geeint, der in seiner originellen, höchst gelungenen Ausführung al» ein Unlcum karnevalistischer Laune gellen darf; dem Arrangeur desselben, Balletmeister Hohmarin vom hiesigen Stadltheater, sowie auch den mil wirkenden Damen »nd Herren alle Anerkennung Um 8*/, Uhr setzte sich der Zug in Bewegung Voran der Herold; ihm folgten sechs indisch ge- kleidete Musikanten, darauf Krieger, Tänzerinnen. Indier mit Psauenwedeln, Elephantenzähnen un« dergleichen, endlich der Lord-Statthalter, weit« folgend der Prinz in einem prachtvollen originelle, Costüme, tie Doppelstellung de» Fürsten «nd zugleiü Narren reizend zurTellung bringend. Sein scharlait- rother. von Hermeli« besetzter Mantel wurde i» der Schleppe von zwei Mohrevknaben getragen, während ibm vorau» seine Infignienträger «il Eule und Spiegel schritten; daran schlossen siit nun indische Fürsten, Adjutanten, englische Lord» rc — ein bunte» Gefolge, Alle in den reichste», prachtvollsten Costüme«, angefertigt voa de« Theatergarderobier Inspektor Matthe» nach Ori- ginalzeichnungen unser» genialen Mitbürger» Rö mer, jetzt in Glaucha«. Weiter folgten wieder Tänzer und Tänzerinnen, dann kam ein großer Elephant, beladen mit den mannichsaltigsten Ge schenken für den Prinzen, daraus wieder Emblem träger «nd endlich rn einem großen Palankin,getragen von vier Mohren, ein indischer Fürst in eimr Leibesfülle, um die ihn Falstaff beneiden könnt« Weitere» Gefolge, Krieger rc. schloffen den Zug. Nach mehrmaligem Umgänge i« Saale »nd der Gruppirung der Theilnehmer am Throue begann der mit vielem Fleiße etustudirte, von Herrn Balletmeister Hohmann wirksam zusammeogestellle Tanz der Krieger, Indier »nd Ivdierinnen, der in reizenden Abwechselungen über eine Biertrl- stunde di« lebhaftesten Evolutionen und lieblichste« Gruppe« zur Anschauung brachte und schließlich in einer sehr wirkung»vollen Schlußgruppirung endete. Ei« allgemeine» Bravo brachte den M,k wirkenden den wohlverdienten Dank der in muster hafter Ordnung zuschauenden »nketheiligteo Masken. Nach Auslösung de» Zuge» setzte sich da» unterbrochene närrische Treiben der An wesende« in erhöhte« Maße fort »nd eudrte erst am frühen Morgen. ) Lchyig, 28. Februar. An einem Neubau in der Schulgaffe nach der Pleißeuburg z> ver unglückte heute Nachmittag ein im zweiten Stock daselbst beschäftigter Maurer, Namen« Beyer au» Stötteritz, indem er von einem Fenster kopfüber in de« Graben hinunter stürzte. Schwer, und wie e» leider scheint lebensgefährlich, verletzt, wurde der Verunglückte mittelst Siechkvrbe» in» Krankenhaus gebrackt. * Gohli» vergangene Woche hat der Gesang verein „Humor" zu Gohli» durch seinen zweiten karnevalistischen GrsellschaftSabend allen Theilnehmerden reichen Genuß bereitet. Da« Programm war ein durchgängig gediegene» »n» di« einzelnen Nummern desselben wurden in vor trefflichster Weile zum Bortrag gebracht Fi, Fortsetzung in der dritten Beituzci Wer di Person, d wandernd« dem Gtei äugen blick «datier, welch c eir nickt» gre trechiurg schiedene lalion sel strich ein tappender stimmten W.e s« getäuscht entgegen, hervorbr schlafend lirtrnwa von rep, zu e.ner worden Deputrrl fast paui Prorevt Lidersp daß die der Böi sichtete, Stande wie küi wer n ei Lande» VerVör' Da» Z> Pariser Ohnma von ül lichen wie Ft daher sich nu dortige sehen, unberk' war a> Weise über lat konnte, Reut r an ani D'e fall d, nehme Ultirn i Stück. Groß« Papier tiefere
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder