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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.04.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-04-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187604247
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18760424
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18760424
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1876
- Monat1876-04
- Tag1876-04-24
- Monat1876-04
- Jahr1876
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.04.1876
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Erscheint töstliL früh 6'/, Uhr. LrdarU«« aut ErpkttU»» I*h»um»gasi« SS. Vrrmttwortlicher Redactem Ir. Hüttn-r in Reudnitz» s4prechsi>inc. k Rrdaieioa u-rmittag» vr« II—» Uhr N»Hwi««g« ,»» 4 —d Udr Aunakme der für die nAchtt- wlacnde Nummer bestlmuuru In,ernte an Äochentagen dis Sllhr Nachmittags, an Loau- uud Festtage,, früh dt»'/,» »tzr. sSr ZuL-Aumchmer üutoerstMIstr. LS. t Lösche, »-Utzarmmü-t«.», Wr d« ^ »ihr. M NS. TagMtl Anzeiger vkM str MM, 8»l«litschichte, Hubels- und SkschiMakhr. Msntag den 24. April. «nflage 14,500. Li>«, lemeutopret« viertel). s^M: ncl. Brinaerlohn b ML. durch du Post bezog«, « M» ged« einzelne Stummer Sv P- Belegexemplar lv Pf. Gebühren für Extrab-ilag«' ohne Postbesvrdcrung M Mt PostbrsSrderuug 4b Bk' Inserate tgesp, Bourgeois-. 20P?' Arbßerr ^chnftcn uuftnnr ?rc.'oerzeichniß — LabellarisN>- nach höherem Tarif «eU««, »Mi r de» »eburüomO» - bie Spaltzell« 40 Pf. Inserate find ßU« an d. «emdv»»» »u fenbar — Rabatt wir» mul aber Lahlnnapraaaa»»», durch Poßvorfchnß. 1876. Stiütlselle k«rtdiiaov888v>iiile wr üasdea. Viv Aumelckargou »ar btüätisebvu koitdilckuogmebalv ivr Lunden »ekma tcd in ton r»za» vom 22 di» wir 2b. ^pril Vormitlugs von 10 — 1 vdr anä Rucdwittuga 4—6 vdr lw »srltodsn kittgalgodLuss äer Fritte» Lürgersedalo (»a äor üobuunisbircdo) vntgogov l-oiprig, äen 19 ^pril 1876 Virvetor vr Wr»«»tizz«i» ^«KeLgrilyichtlUyr rrevcrnail. An der Berliner Börse war am Sonnabend auf Eirund Wiener Nachrichten da» Gerücht ver- breitet, Serbien habe an die kürtet oificreü de» Krieg erklärt. Kerner wurde ebenfalls von Me» «ns gemeldet, daß man in Belgrad in fieberhafter Weife rüste. Die Beschasfang von 2000 Pferden bestätigt sich Aa« der Festung Belgrad werden Muuttion und andere vorrälhe nach Kragujewatz geschafft. Lin Erlaß de» Krieg«- minister» verbietet jedem Wüffenpflichttgen den Uebertritt in» Ausland, auch nur für die kürzeste Frist, wenn nicht dazu die specielle Bewilligung de» Brigadier» etngeholt ist. Auch wird die Schifffahrt i« Innern des Lande» beschränkt, »uthmaßlich, u« Entweichungen nach dem Aus land« z» erschweren Dem gegenüber wird auf da» Bestimmteste versichert, daß eine Kriegser klärung Gerbten» weder erfolgt fei, noch dem nächst erwartet werden könne. E» fei in diesen Tagen ein wiederholter Druck non Wien und Pcter-burg aus auf da» Belgrader Eabinet ausgrübt worden, der feine Wirkung nicht verfehlen dürfte. Die Frist, binnen welcher diejenigen Officiere ihre Anfprüche geltend machen messen, welche auf Grund ^ihrer durch den letzten Feldzug virur- fachten Invalidität der mit Bezug hierauf gewährten Beneficien therlhsft g werden wollen, iäust am 1. Mai ab. Dieselben bestehen außer der zu verleihenden Berechtigung zur Austrüung rm Livildieust in einer nicht unbeträchtlichen Er- böhung der gesetzlichen Pension. Wie die außer- gewvhnlichgroße Anzahl von UbfchicdSbewiÜigungen beweist, welche in letzter Zeit durch da« Mrlitair- Wochenblatt bekannt gemacht wurden, hat eine sehr beträchtliche Anzahl jüngerer Osficiere von der ihnen zustehenden Berechtigung Gebrauch ge macht. In der Thal find gegenwärtig so viele Militairanwärtcr au» dem Osficirrstande vor handen, daß bei allen Fächern de» Civildienste», welche für verabschiedete Osficiere zugänglich sind, da» Bedürfniß auf lange Zeit hinaus ged-ckt ist. Den ersten Tag nach dm österlichen Parla ments-Ferien haben die bayerischen Ultra- mo«ta«eu benützt, um der Münchener Regie- ruug gegenüber nunmehr entschiedene Et klung zu nehmen. Indem ihre Vertrauensmänner in der zweiten Abtheilung de» Landtage» di« ver« nichtung der hauptstädtischen Wahlen durchsetzten, zertrümmerten sie den letzten Pfeiler einer etwai« gen ZukanstSbiücke, welche zwischen ihuen und de« Eabinet Pfretzschuer«Lutz, vielleicht noch hätte geschlagen werden können. Denn die Minister haben wiederholt erklärt, daß sie ihr verbleiben i« Amte von dem Ergebnisse der Wahlprüsuugen abhängig machen müßten, uud da e» kaum einem Zweifel unterliegt, daß die Zwei-Stimmeumehr« heit de» Landtag» Plenum» die Entscheidung Le» Ausfchuffe» billigen wird, so scheint der kritische U»geublick gekommen, in welchem die Ratbgeber st«» König» auf die mit so großer Zähtgknt fest, gehaltenen Zügel der Regierung zu verzichten haben. Ihre Stellung ist in der That keine be neidenswerthe; sie lavtrten von recht» nach linkt »,d von link» nach recht», so lange e» der politische Aafla»d nur irgend gestattete. Nm die Bewilligung de» Budget» zu erreichen, jsetzten sie der Opposition zuliebe sich mit unkluger ^Schroffheit dem Berliner Eisenbahn-Projekte eutgegeu; um aber audererfeit» e» mit den Liberalen nicht zu verderben, zeigten sie der patriotischen" Mehrheit von Zeit zu Zeit, in», besoudere hei der Beantwortung der mit Pilz mutiger Fruchtbarkeit au sie gerichteten Inter ueLatione«. di« Zähne. So geberdeten sie sich bald als Particutaristru uud bald als Rationale, »h»e irgend Jemande» Dank zu verdienen, von de« Liberalen mit Mißtrauen beobachtet, von dea Nltramovtauen mit leidenschaftliche« Haffe bekämpft, eilten sie im verfl offenen Wmter recht chgevtlub von Niederlage zu Niederlage. Wenn jetzt da» «tuisteriu» Psretzschaer Lutz seinen Platz rtzumt. so wird ih« Niemand in Bayern, weder ein wirklicher, noch ein Pseudo«Patriot, eine Thräve aachweiveo; in Berlin aber hat man längst auf. gehört, ih« «ehr als die kühlste Zurück-altun bei»' »eisen. <«d es hat diese Lieblosigkeit rei r» lich »erdiält. Als im letzten November der denkbar »Lustigste Anlaß vorhanden war. unter d:m fischen Eindrücke jene» königl.chm Signale». » lche» wie ein Staubhesen über die Köpfe der Ovpofitio« hiuwegsuhr, dem monströsen Landtag a«szulöseu. da ward der Moment verpaßt; dafür lieg «an sich mit eiuer gleichsam hippokratischen Seelenruhe deu Zweig, auf welchem man saß Schritt für Schritt absägrn Die Eaffirung der Münchener Wehten ist nurmehr der Anfang de» Ende«; denn nicht blo» diese, sondern noch eine »rklecklichc Anzahl anderer Mandate sollen für ungültig erklärt »erden, und e» fragt sich, wie man überhaupt mit einer Kammer regieren will, welche sich je nach dem Bedürfnisse einer bestimmten Partei und nach deren Belieben häutet und in ihren Mehrheitsverhältniffen ändert Herr vr. Jörg, der Führer der Ullramon- tanen in der bayerischen Kammer, ist unlängst in einer ihm höchst unangenehmen Weise an gewisse Aeußerungen erinnert worden, welche er früher gethan und deren Auffrischung ih« heute verdrießlich ist. So nahm er denn in der Sonn- abend«-Sitzung da» Wort zu einer persönlichen Bemerkung und erklärte den vom Abg. Beck in der letzten Sitzung gemachten Au«sühr,nzen gegenüber, daß er in seiner Rede vom 12 Decdr. 1867 ausschließlich von der politischen Constrlla» tion de» damaligen Augenblick» und von der geographischen »ad strategischen Lage Bayern» resprochen habe Ein Sonderbündler sei er nie zewesen, auch habe er nie mit de« Auslände ge« lebäogelt. Da» Wort vom „Nebergehen der ttyr.ischen Regirreuler" sei, obwohl dass lbe n den stenographischen Berichten enthalten sei, von ihm nicht gebraucht worden, die Stenographen müßten ihabei der damaligeoUnr»hefalsch verstanden -abrn(l); cb-.r selbst wenn er La« Wort gesagl -aben sollte, wüco« dieser Ausdruck im aanzen Rrdezusammenhang niemals al« Fah.ner flacht verstanden werden können. Redner suchte Diese« durch eine Darstellung seine» Auftreten» in de: damaligen Sitzung näher nachzuweisen und er klärte zu« Schluß auch da» wieder ausgetauchte Gerücht als unbegründet, daß er in der bei« Aasbruch de» Kriege» mit Frankreich im Jahre 1870 stattzebabten Sitzung de» Landtagsau»- schuffe» die Neutralität Baynn» verlangt habe Ec habe sich damals für eine bewaffnete Neutra lität Bayerr» (!) ausgesprochen. — Der Adg. Beck behielt sich vor, die Erklärung Jörg'» dem nächst in einer pirsönlicheu Bemerkung zu beant worten. Die Aushebung der Kuero» geht nicht so leicht vor sich, wie mau sich vielleicht in Madrid eingebildet hat. So meldet ein Telegramm au» San Sebastian 22. April: Gestern fand eine stürmische Sitzung der Junta von Guipuzco» statt. Die Delegtrten von San Sebastian er- klärten, an den weiteren Verhandlungen nicht mehr theilnehmen zu wollen. Eine große Anzahl von Delrgirten gab die Erklärung ab, daß d.e baSkischrn Provinzen, fall» die Fuero» irgendwie beschränkt werden sollten, jede paffende Gelegen heit ergreifen würden, um sich dtsiailiv von Spanien zu trennen und sich unter fremdem Schutz: für unabhängig zu erklären. Der König von Griechenland und die k-,l. Familie sind am Sonnabend Mittaz» von Athen an Bord der,,Ampbitrite" zunächst nach Brindisi abgereist, von wo sich dieselben nach Neapel be geben. s«l»sta-ge für G. Vff. Kri,G<e»rVe1t« „Letpztg". Die von Bürgern hiesiger Stadt für S. M Krieg«corvette „Leipzig" zum Geschenk bestimmte, in dem Atelier de» Herrn I U. Hietel an- gefertigt« Galaflagge (nebst Gösch und Wimpel) ist seit gestern, wie bereit» avgezeigt, im Tartvn- saal de» städtischen Museum» ausgestellt Sie hat eine Lä^ae von 8 M, eiue Breite von 4»/, M. uud ist au» schweren Erefelder Seiden stoffen gearbeitet, die doppelt gelegt find, so daß die Rückseite der Stickereien verdeckt ist In »er Mitte ihrer vier Felder zeigt sie den Reichsadler, in de« oberen Feld der linken Seite die dentscheu Reichsfarben uud da» eiserne Kreuz, in dem unteren derselben Seite, da» gleich den übrigen Feldern weiß und nach trnea von schwarzen Streifen begrenzt ist, die in echte« Sol» gestickte Inschrift: Bürger der Stadt Leipzig au S M Torvette „Leipzig". Die AuisÜhrung, die sich streng an die gegebene Vvrlage zu halten hatte, läßt an Genau gkeit und Eleganz Nicht» zu wünschen übrig Die kleine, ebenfall» seidene Bugflagge (Gösch) hat eiue Länge von 2»/, M, eine Breite von 1»/, M. der Wim pel, der au» einem einzigen in der Schweiz au gefertigten Seidevsttick bei-ht, eiue Länge von 1» « LüdvsrstSdlischer SeMLVrrei». Leipzig, 2 t April Der gestrige Berewsabend war trotz der Reichhaltigkeit der angrkündigten Tagr«orduung verhältnißmäßig schwach hesucht. offenbar bereit» ein« Wirkung de» schönen Wetter», de» gefährlichen Feinde« alle« vercln«lebeu» wäh rend de» Sommerhalbjahre». Die Versammlung wurde durch den Vorsitzende» Herrn Hoff mann-Lincke mit der Mitthetlung mehrerer, an den Verein gelangten Schriften, darunter eine Einladung de» Rath» zur Bethei- lkguna an de« zur Feier de» Geburtstag» Sr Majestät de» König» am 23. d M. im alten Schützenhause veranstalteten Festesten, eröffnet. Nach Eintritt in die Tagesordnung wurden zunächst 16 neue Mitglieder ausgenommen: als« oann berichtete der Bereinscasfirer Herr Mir«» über den Stand der Mitgliederzahl de» Verein« i« verflossenen Winterhalbjahr, wonach der Verein jetzt 138 Mitglieder zählt, und knüpfte daran den mit großer Majorität angenommenen Antrag: daß in Zukunst der Austritt au» dem Vereine nur durch schriftliche Ab- Meldung bei dem Vorsitzenden oder Cassirer erfolgen könne Für die Berachang von Punct 3 der Tage<- orrnvnz übertrug der Herr Vorsitzende Hoffmann- lsincke, weil selbst der Antragsteller hierbei, den Vorsitz im Ewve»ständniffe de: Versammlung aus Herrn Seemann. Dieser ertheiltrzunächstHerru Hoff nann- !?trcke da» Wort zur Begründung de« von Letzterem eingebrachten Ai trag«: Der Verein «olle e» als ein Bedürfniß erklären, daß für die Bespannung der städti- cheu Feuerspritzen und Lösch-Requi- sttenwagen mit Pferden Vorkehrungen getrosen werden, uns dem entsprechende Schritte thun. Stach der eingehenden und warmen Befür wortung diese« Antrag» seiten» de» Herrn Hoff «ann-Lincke wurde derselbe in seinem ersten Thrtle ohne Debatte einstimmig zum Beschluß erhoben, bezüglich seine» z-»eiten Theile» aber einigte man sich nach längerer Debatte mlt- Rückstcht aus die nach der V^sichrrung d:» Herrn Hoffmanu - Lmck: heute strtlsindrnde Beratung desselben Gegenstände» in dem Bau« un» Lösch - NuSschuffe de» Etastorrorvneten- Collegium» auf Antrag de» He»ru Wrstphrl schließlich dahin: d»e Beschlußfassung über die vom Vereine in dirser Angelegenheit zu thurnden Schritte bi« zu einer alsbal» aazuberaumenden ariderweiten Versammlung au»zusrtz;n. Die bierauf durch Herrn Vorsitzende,» Hoff- mann Lmcke mitgetheilte abschläglube Antwort der hirsigen kaiserlichen Ober-Psst-Direction ans da» feiler.» de» Verein» an die Letztere gerichtete Gesuch um Errichtung einer anderweitev Post- Expedition»-Stelle in der Südvorfiadt, etwa in der Nähe de» Zeitzer Thor-Hause», ries verschiedene Aeußerungen au» der Mitte der Versammlung da rüber hervor, daß die von der kaiserl. Ober-Post Direct on sürihre ablehnende Antwort angeführten Grüabe een inFragekommendenthatsächlichen Ver hätiniffen nicht allenthalben entsprächen, und stellte in Folge dessen Herr Adv. vr. Fischer den An- trag: sich bei der vernommenen abschläg« lichen Antwort der kaiserl. Qoer-Post« Directiou nicht zu beruhigen, sondern diese Angelegenheit weiter zu verfolgen, welcher auch einstimmig angenommen wurde. Zu Puuct L der Tagesordnuug erhielt der von Herrn Mir»» gestellte Antrag: daß Be schlüsse der Vereins-Versammlungen seiten- des Schriftführer» spätesten» bi» zur nächsten M»uat»sitz»ng erledigt sein müssen, eine ansehnliche Majorität. Ebenso wurde der al» Puuct 6 auf die Tage», orduuug gebrachte Antrag de» Herrn Leutemann auf Au»dehnung der regelmäßigen Berfa««- luugen de» Verein» auch auf da» Sommerhalb- jahr «tt Mojorität angenommen, obgleich hier bei feiten» der Herren Advvcat vr. Fischer, Seemauu und Westphal darauf hingewiesen wurde, daß dieser Antrag eine Statutenänderung ent halt« und de»halh tu der heutigen Versammlung gar nicht berathen werden könne. Dir Orffauvg de» auögrstellten Fragekasten» ergab drei Eingänge, deren Gegenstände jedoch wegen bereit» vorgerückter Zeit erst in der nächstes Sitzung zur Besprechung kommen sollen. Dir Lei-zi-er Thraterschrrle. Ja der Leipziger Theaterschule, welche i« letzter Zeit ourch »ffevtliche Vorträge sowie durch die im alten Theater »ecavstaltete Vor« stelluog der Einwohnerschaft Leipzig» mehrfach einen Einblick io ihre auf könsUenschcr Bast» be« ruhen»«» Iuteutioueu gegebe» hat, beginnen heute, Montag, den 24. o bereits wieder neue Eurse für Oper und Schauspiel, und be stehe» die einzelne» Elasten des Unterrichts in dramatischer Ausbildung der Sprache und de» Körper». Gesang, Harmonielehre refp. Theorie der Mustk, Partievstudium, Vortrag, Ensemble« studiu» und Spiel- reip. Gesangprobeu »it Orchester, sowie öffentliche Vorstellung der Oper- uud Scha-spiel Abiheilung. Die Uu- terrichtsstunden finden i« der Regel am Tag« statt und sind so vertheilt, daß ziemlich auf je de» Tag einige Stunde« falle», weshalb e», wie die Direktion scho» mehrfach geäußert hat, vou Seiten derjenigen, welch, al» Elevenldem Institute beizutreten wünschen, ohne ihren Beruf ausz» geben, nur einer Einigung derselben mit ihren Ber»s«herrr» resp Principalrn bezüglich der zum Besuche der Schule resp de» Studium» freizugebri den Stunden bebarf. Der Unterricht der Herren und Vamrn-Abtheiluug findet, solange e» da« Ensemble mcht gegenthfilib"!»^^^-streuntstatt Ferner ist die Direktion mit mehreren Hiesige» Pev- sionate» in Beziehung getreten, um auch nach dieser Richtung hi» den auswärtigen Eleven resp. deren Ettern und Vormündern entgegenzukowmea «no erster- anständig versorgt zu wissen. Da» Honorar welche« die Eleven zu leisten haben, »st so mäßi^, daß silbst Wenigbemittelten die Erschwingung des selben möglich sein dürste, abgesehen davon, daß hervorragenden armen Talenten sehr oft «tt einem Stipendium geholfen wird. Der Unter richt erfolgt duich bewährte Künstler resp. Lehr kräfte, wie z B die Herren Hosopervsänger Stolzenberg, Pros. vr. Zopfs, Hosballel- Meister Bernardelli, Musikdirektor Büchner. Paul Quasdocs, sowle die Schauspielerin Fra- Friederike Bethmann, während al» Direct»^ de» I.rstitut» seit Neuorganisation desselben eine aus dem Gebiete der krteratur, Kunst und de» Geschäft« ebenso gewandte al» strebende Kraft, Herr Alfred Werner, sungirt. Die Directiou hat in kurzer Zeit hinreichend dar- gethan, wie ernst es ihr darum zu thun ist, die Leipziger Lheaterschule al» ein Institut betrachtet zu sehen, welche», fern dem Principe der Ab richtung, seine Eleven, auf deren Seist uud Talent fußend, zu nützlichen Mitgliedern der deutschen Bühne theoretisch-praktisch heranbildet und nur mit Erfolgen zu rechnen bestrebt ist welche» neben seinem Gewandhrnse uud Theater mit so segensreichem Erfolge ein Eon servatorium der M»sU pflegt, kann ein solche« der Bühnr nnr mit Freuden begrüßen, und wi> wünschen deshalb der Leipziger Theaterfchule beste» Gedeihen. —g. Circus Nerrz. * L.-iprig. 23 April. Et ist eiue geraume Zeit veifloffrn, seitdem der Circa» Renz zum letzten Male in Leipzig zur Meßzett cinkehrte Mehrere Jahre hindurch mußten wir un» damit begnügen, aus Grund der überau» anerkennenden Berichte au» anderen größeren europäisch.n Städten die fortdauernden Erfolge de» E,rcu» zu corstatiren. Namentlich von Berlin au» er hielten wir Mitteilungen, daß,'Herr Renz kennet weg» auf seinen alten Lorbeeren ausruhe, sondern eine erstaunliche Schaffuugskrast nach wie vor entwickele, um seinem Etablissement immer größeren Glanz zu verleihen. In der gegen- wäct.gen Messe hat nun Herr Renz wieder iin unserer Stadt den Schauplatz seiner Thätigkei» ausgeschlagen. Nachdem wir der gestrigen Eröffnungsvorstellung, zu welcher da» Publicum sich in Scharren herdeidrüogtr, beigewohnl, können wir nur sagen, daß der Etrcu» Renz auf einem Höhepunkt der Leistungei steht, wie er ih» früher noch niemals erreicht hatte und wie er wohl auch v», durch die in der Person de» Herrn Reuz ve». körperte, von »mfäuglichm äußeren Machtmitteln unterstützte Energie zu erreichen möglich ist. Die iunere Einrichtung de» Etrcu», welcher etwa 8800 Personen faßt, ist solid uud elegant Die verschiede»«» Ränge erheben sich iu saufter Ansteiguug übereinander, so daß der Blick tu die Areu« üvnall frei ist. Die Logen sind wegge fallen, wodurch «ehr Raum gewonnen worden ist. Dabei stad aber bte Sperrfitze beg«m und »icht zu bicht vebeueiuauder eingerichtet. Di« Beleuchtung läßt Nicht« zu wünschen übrig. Wir hörten gestern einigemal Rufe, daß die Thüren geschlossen werden möchten, woraus zu entnehme ist, daß hier und da starker Luftzug geherrscht haben mag. W:nn Da» tatsächlich begründet sein sollte, so find wir überzeugt, daß d,e ve - waltuag de» Liren» balbic.fi Abhülse schaff« wird. wenn w.r zu den Leistungen selbst übergehen, so hat e« zunächst deu Eindruck aus uns hervor gebracht, al» ob Herr Renz, in rechter Wür diguvg de» Geschmackes unserer Ze t, den Schmer- punct de»E.rcu» nicht «ehr all«» aus die Kunst reiterei legt, sondern auch aus die vorsühruu,, glänzender Au<st»ttuvg»flück«, welche sich vom Trivialen feruhalten und den gymnastisch-akroba- tische« Kräften de» Etablissement» Gelegenheit
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