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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.04.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-04-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187604277
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18760427
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18760427
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1876
- Monat1876-04
- Tag1876-04-27
- Monat1876-04
- Jahr1876
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.04.1876
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Hrschetut täglich früh. 6'/, Uhr. Aedartio» and Eeprdttto» JohanniSgassr 33. Geranlworllichrr Redactrur pr. Hüttner in Reudnitz- Sprechstunde d. Redactiou Bormiilag« »on il—1! Udr Aachmtllag« von 4 — 4 Udr. «.^.iaknir der für dir nächst- ulaende Nummer bestimmten Inserate an Wochentasten bis > Uhr Nachmittags. an Lonn- «ub Festtagen früh bis '/,v Uhr. ?» »e« Filialen für Zaf.-^nnahmr: Otto Klemm. UniversitLtsstr. 22. tatst« Lüsche, tirld'rmrust.!. i». i> tuir bis '/.3 Uhr. WWgrr Tagcblal! Metz-AuR-ge 14,500. tu>,»ari»enl,prei, vtertest. 4»/-»^ incl. Bnugerlohu b Mt^. Anzeiger Organ für Politik, Lvcalgcschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. durch di« Post bezog« 6 «l. Jede etnzelne Nummer 30 Pt velegexemplar 10 Pf Gebühr« für ExtrabeUag« ihn« Postbesvrderung 3V Mt astt Postbesvrderung 4b M. Fnserate 4gefp BouraemSz. 20 Pf Hrbßrre Schnften laut nufere« PrelSverzeichniß — Tabellarischer Satz nach HSberrm Tarif. Rttlawr» uatt r dem Sledactiou«lirich di« Spaltzeile 40 Pf. Inserate stnd sters an d Lkvrdttior zu send«. — Rabatt «,rb otckt gegeben Zahlung nr^onanierraula oder durch Postvorschuk,. 118. Donnerstag den 27. April. 1876. Quittung und Dank. Seit unserer Q-itt»ng vom 28. März »876 sind sür die nolhlridenden veberschwemmten Schönebeck; und Umgebung ll. de» nachstebeuden Verzeichniffe« ferner»«! S»,LO »stark, mithin zusammen AOA0.VS Mark und Ltt mit Effecten bei Uns ein gegangen Indem wir hiermit unsere Sammlung schließen, fühlen wir uu« verpflich'.et, sür diese Sfer-den hiermit wiederholt unfern aufrichtigsten Dank a»«z»sprechen Leipzig, den 2t Aprrl ,876 Der Mat» der Stadt V.tpztG. vr Georar Schwarz. Gebrüder »amper 20 Pastor Wille in Güldeugoffa 6 -<'E verw Zerkcr 1« ^t, G H. b ^k, Hosrath Keikoviu« in Odessa 18 ^ l« vr Kcömer 3 ^t, Lzr. 3 ^t, Kr. verw Richter 3 E L 20 F H 3 Bekanntmachung. Die Anlieferung und da« Verlegen von 273 lausenden Metern Wra»itfe»We>e« »uf der Fahrstraße zwischen dem Auzust»«platz und dem Augusteum soll im Wege der Submission der» geben werden. Hierauf R-stectirende haben ihre Offerten bi- zum 15. Mai d. I. Abend» 6 Uhr versiegelt beider Marfiall-Expcdition niederzuleg«, wo auch die näheren Bedingungen eingesehea werden können. Leipzig, den 24 April ,876. De» Mat»» Stra»e»ba«-Dep»tatto». Unter Lsriebung auk ckas an ckiv btitglieäer «los kieaireu Luuckolsstauil« von »ölte» ckso Vorstavcies ckor Aanckelslekranstalt unter» 8. ä. Alts. gortoktsto vmtautssekrolkaa brtogt »er Vnterroiekvvts kvruer ru ckeren Lavntrlss, «lass ^»«elckuugou kür »so ksralokuotvn vatorriodts- enrsns »Mi' tut» um»» S. Alt», erkolgvu stSoieu vr. SM«»»»»»», vireetor vir didlische und -re assyrische L»u-- stmhsgesihtchle. Selten wohl hat eine archäologische Ent» drckung größere- und derdieutere- Aufseher ge. macht, als die Auffindung der ausführlichen SÜntfluthvgefchichte aus den Keilschrift - Täfelchen im Britischen Museum, die zumeist feit 1848 in einem der Trümmerhaufen Ntnweh'S entvlcki uno gesammelt wurdeu. Allerdings hat schon der erste GeschichlS'chreiber der christlichen Kn che, Bischof EufebiuS von CLsarea, Auszüge gegeben auS Schriften de« chaldäischen Priester« Bervsu«, die derselbe etwa im dritten Jahrhunderte der vorchristlichen Zeit verfaßt batte. Diese Auszüge find aner kannte Parallelst«!!« zu den Schöpfung«-, Sünd. flulhS-, Tdurmoau- over BölkerzrrstreuungSfagen im ersten Buche Most«, und r« gehörte zum guten Ton der Orthodoxie, in Ihnen nur «ne spätere Bestätigung oer biblischen Geschichte zu f-hrn. Wa« Bcrosa« nebenbei von de« ungeheueren Alter der chaldäischen Eultur erzählt hatte, war zwar geeignet, darauf hinzuleilen, daß der Ber- i ffer der Genest» oder die Hebräer, deren Erz. vater Abraham ja ausdrücklich in einer chaldäi- kchen Stadt ansässig genannt wird, jene Ursagen rea Ehalbäern entlehnt haben möchten; aber die .Strenggläubigkeit, daß die Bibel ein inspi« rirte« Werk sei, ließ einen solchen Gevankrv car nicht uufkommen Den in den letzten Zeiten gemachten Fortschritten in der Entzifferung der uralten Keilschriften und den cvaloäisch syrischen Alterthümern blieb e« Vorbe halten, ^u beweisen, daß die bisherige orthodoxe Annahme eine unbedingt verkehrte sei, d. h daß die Erzählungen der Bibel au« jüngerer Zeit und den au 1200 Jahren älteren chaldät scheu Schilberuugen ent nommen oder uachgebildet seien. Wir halten »n« hier nur knrz »n die that- sächlichen Resultate »er zeitherigea Forschungen ohne auf die Geschichte oer Entdeckungen, der archäologischen Künde in den Trümmern Nmiveb'S, der sogenannten Bibliothek Sardauapal'S, oder auf ihre Entzifferung und Erklärung näher ew zu zehen, wozu hier »icht der Ort ist ES war im Jahre 1872, al« GeorgeGmith, einer der Affyriologen am Britischen Museum in Loudoa, aus einigen assyrischen Keilschrift-Tafeln entdeckte, daß ihr Hauptinhalt eine halb poetische Darstellung der großen tzündfluth sei, in ziemlick gcuauem Auschluß an den bekannten Bericht de« BerosuS. Wa« diele Entdeckung so unendlich schätzbar machte, ist die durch dieselbe erfolgte Lüftung de« Schleier«, der die religiösen Ideen der Babylonier »ad ißre Traditionen über die ersten Zeitalter der Menschheit »»hüllt;—e« ist ferner der Umstand, daß sie da« Borhandeuseia einer großen babylo nischen epischen Sage uachwerst, dre mit der indischen vergliche» »erdea kau»; — e* sind end lich die durch»»« neuen Einblicke, dt« st« in eine der ältesten poetisch« Literatur« der Welt ge stattet, der« Ex struz nicht rtumall geahut wurko und von der sie »u« ein Hauptstück pwckogt E« ist die« die schönste und fruchtbarste Eutdeckuuf in der mit dem Ra«« Nsstzriologie be^ich- net« Wffrnschaft, in der sich bt«her Vorzug«- weise Hinck, Sir Henry Rawliuso», Francois Lenormaut, die D«tfch« Oppert, Schräder, Hitzig ausgezeichnet haben. W Da« Aussehen, welche« die Entdeckung Sunth'S crretzte, beschränkte sich nicht auf England allein Alle wissenschaftlichen Organe in Europa und jeaseit« de« Oceau« besprach« dieselbe. Und wie sonst alle« mit der heiligen Schrift in Brrbiudung Stehende, wurde auch diese Entdeckung al« ein a»ßerordeutliche« Ereianiß von den Engländern ausgenommen Der Daily-Telegraph, die be- rühmte englische Zeituug, wollte die schöne That de« Rew-Uork Herald, der Stanley zur Auf suchung Livmgstone'S auf eigene Koste» ausgesandt, überbietea und stellte vr Smith die rölhigen l ßeloer zur Verfügung, um eine neue Rei e za wetteren Ausgrabungen in Riniveh au-zuführen Und so geschah r». Obwohl der gelehrte Forscher bei seinen Arbeiten an Ort und Stelle nit dem bösen Wlll« der türkischen Behörden ckwer zu kämpfen hatte, und von zwölf Monaten nur vier zur Arbeit verwinden konnte, wurden doch die gehegten Erwartung« weil übertrcffen. Er brachte an 3000 Keilschrift-Tafeln glücklich rach Hause uud diese Funde errä. z n und erweitern die frühere Entdeckung auf da« überraschendste. Außer der Sünvfl»tbS«y he sind auch die Spuren der Schöpfung«-, oer Thurmbau', rer HerculeSmythe und anderer biblischer und iltefter griechischer Sage» in den assyrisch« Keil- christ-Fragmenten gesund« worden. Smilh'S Sluvi« und die Rcjultale derselben ieg« der gelehrlen Weit vor in seiuem neueft« Werke ^ss^rian viseovene», London. Sampson ?ow 1875. — theilweise auch in „Die Anfänge der Eultur. Geschichtliche urd archäoloqische Studien" von Fran^oi« L«»rmant. Jena, Hermann Eosienoble. 1875. 2 Bände. v. Mrß-L^ar. * Keizyig, 26. April. Die ungewöhnlich« Anstrengungen, welch« der Vorstand de« Meß- Bazar gemacht hat, um vr« Unternehmen e»ne größere und allgemeine Beachtung zuzuwendea, ind allerdings durch die Menge der gerade dies mal überall gebot«« Anziehungspunkte nolh- »envig gewesen. Man hat die Hauptaufgabe darin gesucht, daß mau den Einheimischen und Fremden möglichst alle Zweige der industriellen und gewerblich« Thätrgkeit vorführt«, und diese Aufgabe ist in der Hauptsache »l« gelöst zu betrachten; namentlich Hab« wir aus der A»«- stelluug sehr viele auswärtige Firmen zu ver zeichnen. welche Musterlager ihrer Fabrikate aus gestellt haben und welche diese Gelegenheit, ihre Maaren dem Publicum vorzusühr«, einstimmig al« eine sehr vortheilhaste und die Au-sührung der Idee eine« Meßbazar al« eine völlig zeilge- «äße uud glücklicke bezeichne». Wir beginne beute eine Rundschau über die verschiedenen Artikel, ohne »n« an eine bestimmte Reihenfolge zu btuden. Die Firma L. F Gabriel (Leipzig, ReichS- straße 1t) hat außer den verschied« artigsten Comptoir-, Bureau- und Geschäft« - Utensil en, als Schretbtrschen, einfach« und Doppelpullen, Sesseln uu» Stühlen «pd Lopir-Puff« rc. nameutlich auch mehrere Eaffasthränk« w d« manvichsaltigsten Größen, sowie eiserne Caffen und Laffetten rc., gefällig arrangirt, aufge stellt. — Die Billarbfabrik von A. Jmmisch (Leipzig. Brüht 1b). welche schon t« Wechnacht« - Bazar ein prächtige« Stück ihrer Fabrikate ausgestellt hatte, ist auf der diesmalig» Gestellung durch zwei Exemplare vertrete» Der Juwelier Franz Schönseld (Berlin, Gertraudenstraße 22) hat eme Anzahl der »l« Specialität von ch« geführten, echt gefaßt» imttirteu Brillantwaamu, gefälltz arrangirt, zur Ansicht gestellt, während au« der Metallivaaren - Fabrik von Bernhaebt Fleck in Mühlhausen i. Th. eiue Eollection Kochgeschirre zu Petroleu«-K»ch-Apparoten rc. von der Müh- tensabrck Herzog ck Teichwauv (Leipzig- Reudmtz) dre versch»ed«art»gstea Mühlen zu Kaffee, Gewürz, Semmel. Fleisch rc., sowie Mohn-, Hanf- Sens- und Salzquetscd« rc. ausgestellt find. — Die Häugematteo-Fadrik und Seitereri von Hugo Roithner ch Eo. in Schweidnitz t/Sch». ist durckr ein Musterlagrr von Taschen-Hängematl«, Havsieü«, Gurten, kein« re, die Spielwaaren- s«br»k von Heinrich Müller in Oberseifenbach durch ein solche« in allerhand Spielwaaren und die Firma W. L Memel m Untersachsenbeig durch ein reiche« Lager ihrer musikalisch« Ja- strumeute, besonder« Accordeon« und Concertino« rc vertreten Die Mehl- und LandeSproducte»> Handlung von Oskar Rein hold (llntverfitätSstraße 10), Deiche im letzten hart« Winter sich mit der Bereithaltung aller Kuttersort« für die Äögel befaßie, ist mit all den Fultersorten sür HauS- ui d Hofz«flügel. für Smg- und Schmuckoögei aus der Ausstellung anwesend. — Eine Gpecla- lität, die al» solche hier noch nicht Vertreter, war, nämlich der in neuerer Zeit zu taufMd- acher Verwendung kommende schmiedbare Iuß, ist rurch eia reichhaltige« Musterlaqer von Herrn Müller (Leipzig, Weststraße 46) der Au«, 'iellung einrerlelbt worden. — A»S der Fabrik ür Thür- uno Fenster-Garnituren von A»g Bebel (Kabrik Reudn tz Leipzig, Louisen- iraße 1 , Masterlagec iLeipztg, Reuwarkl 8) ist eme EoUecrion solch r Erzeugviffe au« Büffel- >orn rc zur Ausstellung gebracht warden. — ilach die Nähmaschinen-Branche ist nicht «nver- retrn gebl'-d«, da die Firma Robert Kieble (Turnecstroße 4) von ihr« Fabrikaten eine An- ,ahi zar Schau gestellt hat. — Für beute chireßen wir mit dem Hinweis auf da« Lager von Emlegeiohl« aller Art von Reinhardt Merkel au« Rafcha» bei Scd«arz«brrg. Wa« die sür die Unterhaltung der Besucher dargrbotenen Genüsse anlavgt, so hat hier« der Vorstand noch einige »othwendige Aeuderungen getrrff« und in den letzt« Tagen neue Kräfte engagrrt, die ihre Thä>ij.keit theilweise schon de- zonn« Hab«, theilweise aber heute beginnen werben. Die Leistungen de« Balletmeister» Rinda und seiner Gestllschaft stab »on früherher be- ünnt und erfreuen sich auch hier gerechter Wii.dizung, ebenso wie die der Geschwister West, welche in dem Glocken-Eoacert Vorzügliche« leist«. Ihnen darf sich die deutsche Ehar.sonnetten- Sängerin RießenNelfon durch ansprechende und gleichSfall« beifällig aufgenom«er.e Lorträge ausch.ießen. Verschiedenes. 1- Brrlin» 25. Aprü. Natürlich ist alle Welt mit oer bevorstehenden Eröffnung der großen Brrathung der Etfenbahnvorlag« be schäftigt und oie Spannung auf die Entwickelung derselben um so größer, al« festzustehrn scheint, vaß der Rücktritt Delbrück« damit in Ver bindung gebracht werden kann. Daß die Eisen- bahnfrage nicht die alleinige Ursache de« Rück tritt« ist, wird nämlich ebenso fest angenommen werden müssen. Feinde ring«»«! Mag der Reichskanzler immerhin sagen, e« sei ja ein wahrer Hexevsabbath seiner Gegner, der sich da, wenn auch nicht gerade zum 1. Mai, vorbereitet, unv nur der Unterschied machte sich vabei geltend, baß sich der Teufel, der sich aus dem Blocksberg s«l,st verbrennt, von ihnen in der Person de« Fürsten verbrannt «erden soll Nun wir wissen ja von dem Manne, der einst gesagt hat, der Deutsche kenne kerne Furcht, daß er selbst wsnig« sten« davon frei ist, aber schaden wird'« ihm ja wohl auch nicht, wenn seine Freunde sich «lw>tS zu seinem Schutze rühren. — Nächst der großen Eisenbahu- wird die Pferbebahvfrage in Berlin viel besprochen; je plausester e« bei jener hergeht, je planloser ber dieser. Hier wird ein Stück Pferdebahn gebaut, bann da, endlich svLt man beide Bahnen so gut wie möglich zu ver binden, nachdem diese Verbindung »nadweiSlich geworden. Strecken wie d,e Potsdamerstraße sin» noch immer ohne Pferdebahn, obwohl der Verkehr auf derselben naco Scdöueberg ein äußerst reger ist, wie Jeder, der in den Borgärten der Sxeisrwirthschasleu der sckön« Straße ihn be obachtet, bezeugen kann Diese Borgärten find e« nun freilich, welche di« zeitgemäße Nmgestal- tung der Straße erschwer« Jeder Grundstück«- besitz« möchte d« größt« Sortheil au« der Entäußerung derselben ziehen, obwohl er sicher sein darf, daß Läken und Erdgeschoß überhaupt m seinem Hause ihm einen bebeuteud größeren M elherlrag zu»«»« werden, sobald die Vo rübergehenden nicht mehr durch die trennende Schranke der Gärt« am Betrachten der ausge stellt« Berkaus-gegenstänve gehindert sind. — I dev Monat« Mai und Juni werden in den Königlichen Theatern Vorstellungen zu wesentlich ermäßigten Preis« gegeben, ei» Verspiel, da« nun auch o,u den ander« Theatern vachgeahmt wurde. Schade nur, daß diese Hochherzigkeit der Schau- ipieldirecloren in eine Zeit fällt, in welcher die Natur ebensall« ihr« reizendsten Vorstellung« gicbt urd „Mutter Grün" oie Menge „in« Freie" lavet. — Da- Problem, die Fülle animalischer Nah rung, welche Amerika und Australien b'eteo, dem fleischormen Europa nicht nur dnrck Fkischexlracte und Pläserd«. sonder« auch im frisch« Zustande nutzbar zu machen, scheint durch die »«erfundene Methode, geschlachtete« Fleisch i» lufidicht« Ge fäßen frisch zu erhalte», endlich gelöst worden zu sein. Die Methode, welche »och geheim ge halten wird, ist im Lauie de« Wiuter« bai Fleisch- tranSporteu von Rew-N^k nach Lioerpool und London wiederholt mit bestem Erfolg angewandt worden. Am 20. d. nun wurden tä einem Lon doner Gastbause eine Anzahl «nqeseheuer Gäste, d»e der Mehrzahl nach an der Kleischeiusuhr kein nähere« Interesse haben, mit einem Diner be- wirtbet, zu dem Trxa«, Südamerika, Australien und Neuseeland die Fleischsort« geliefert hatte». Da« Fleisch, obwohl von den Antipoden kommend, war so frisch, appetnl-ch und wotlschmeckend, als ob die Thiere, von deueu e« herrührte, erst Tag« zuvor in London geschlachtet worden wären. Bet dem rasch zuuehmenden FleifHcsnsum — die Ein fuhr nach England vom Continent hat sich anch in irn letzten Monaten wieder bedeutend gesteigert — ist die neue Erfindung garz dazu angethan, einem dringenden Bedürfniß abzuhelfen. — Ein »ngarisch er Landmann an« dem Dorsoder Eomitat erregte jüngst mir seinem runs« Hute, mtt seinem Lammfell - Ueberwurf und Szür kein gering,« Aufsehen in Berlin. Man hielt ihn für irgend einen Emissär au« der Herze gowina, während der Harmlose nach der deutsch« Hauptstadt gekommen war. um Paprika zu ver kaufen. In Ägücz halte rr zwölf Säcke Puprika zusammenrebrackt. die er von Miskolc; per Bahn direct nach Brr!« sandte uud die rascher al« er hier arckamen. Er selbst — Daniel Lovac« ist seine Name — setzt« sich auch auf die Bah«, d« ihm »ber da« Geld »nterweg« ausgiug. schlug er sich eine Strecke von 26 Meilen bettelnd bi« Berli, durch. Hier haufirte er nun mit leine« Paprika; sei« Mühe hatte jedoch keinen Erfolg. Die erste Nacht verbrachte er auf ei»«r der Berliner Promenaden, die er sür ein« „Wald" hielt, wahrscheinlich i« Thiergarten; in der zweit« Rächt schlief er ebensall» dort. Ein Dieb, der Geld in seiner Ledertasche vermuthete. schnitt diese ab Da erwachte Lovac« und lies, um Hülse rufend, dem Tauner nach, der. nachdem er sich von der absoluten Leere der Tasche über- zcugt hatte, sie von sich warf uud tm Gebüsche verschwand, «in herbeigekommener Polizist, der mit ,v»nl Kasel', wclcv-r kein Wort Deulsch spricht, nicht in« Reine komm« körnte, brachte ihn auf die Wache, wo er bi« zum Morgen blieb. Von der Polizei wurde er an die Botschaft ge wiesen. dort wurde er freundlich aufgluomm«. Graf Karolyi ließ ihn verpflegen und die Gräfin schenkte ihm 25 Nach so viele« Irrfahrten laugte er endlich in der Heimath an. — Nimrodiana. Aus den Veützungea de« Fürsten Johann «»elf Schwarzenberg t« »lttiuga,. Fraueuberg, Wiuterberg. Libejic, Proticin, Lobesitz rc. wurden im Jahre 187k tm Ganzen i» 94S Stück Wild geschoffen und zwar 115 Stück Hochwild, 152 Damhirsche. 25 Gemsen, 8t0 «»hböcke. l»5 Eber. 20 583 Hasen, 12 Alp«, bas«, 14.660 Rebhühner, 380 »ertchievene Vögel, 240t Fasanen. l2 wilde Gänse, 2186 «,Identen, 377 Wasserhühner, 11 Tauben, 128 Sckmevseu, 4 Wachteln, 2 Kaninchen, ferner eme Wildkatze, 28 Fischottern, S Dachse, 160 Marder, 808 Füchse, 165 Iltisse, 408 Wiesel, 3 Adler. 8 vH». 305 Fttchreiher. 12t Habichte, 582 Kalk« uud 15,772 verschied«« andere Stücke.
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