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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.06.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-06-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187606291
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18760629
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18760629
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1876
- Monat1876-06
- Tag1876-06-29
- Monat1876-06
- Jahr1876
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.06.1876
- Autor
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H»1chei«t täglich früh 6 V^UHr. Lc»«rtio» o»t Srprtüi», JohamiiSgastc LZ. Berantwortlicher Redacteur Kr. Hüttner m Nendnitz. Sprechstunde d. Redaction ivocinliiag» »en ll—li Uhr Nachmittag» »vn « —» Uhr. «„nähme -er für dle nächst- fotaende Nnmmer bestimmte,- Iascrate an Wochen tasten bis üllhr Nachmittags. an 2o»u- uiid Festtagen früh dis '/,v Uhr. Z« »tp/Uiale» sSr Z»s. L««ahmt: Otto Klemm, UnivrrsttätSstr. 22. Louis Lösche. Kathariuenstr. 18.p. nur bis '/^ Uhr. KipMer Ja-MM Anzeiger. Ol-aa für Politik, Localgeschichte, HandklS- und GkfchDsvcrkchr. 14.15». Xd,n »eme«t»»ert, viertelt.^/, Ml. inet. Brinaerloha 5 Mt.. ?urch 0« Post bezogen 6 Ml- Jede einzelne Nummer SO Pf. Belegexemplar 10 Pf. Gebühren für Extrabeilagen ohne Postbeförderuug L« Mk. mit Postbefvrdermig 4b Pik Zuscrate taesp. BouraeoiSz. 2« Pf ÄriHere Echnften laut unserem Preisverzeichniß — Tabellarischer Satz nach höherem Tarif ttrcümr, imtkr »e« «rdacttoooßrich die Spaltzcile 40 Pf. Inserate sind stet« an d. «rpedttto» zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praauamaran ia oder durch Postvorschuß. Zur gefälligen Beachtung. Um bei Ausgabe der Legiümatwnskarten zum Abholen des Tageblattes beim Ouartalwechsel den Andrang möglichst zu beschränken, können die geehrten Abonnenten Kurte und Rechnung bereits von beute an in Empfang nehmen lassen. Bekanntmachung, Revision der Landtags-Wahllisten betreffend. In Gemäßheit tz. 24 des Wahlgesetzes vom 3. Decembcr 1868 sind die Listen der bei den Land« taqswahlcn stimmberechtigten Personen alljährlich im Juni zu revidiren, auch nach tz. 11 der AuS- stihrungS-Berordnung die Stimmberechtigten auf diese Revision und ibre Besugniß zur Einsichtnahme der Wahllisten öffentlich aufmerksam zu machen. Wir benachrichtigen daher die Betheiliqten hierdurch, daß die Wahllisten fllr die drei Wahlkreise der Stadt Leipzig auf dem Rathhause 2. Ätock, Zimmer 9tr. 16, am 30. Juni, 1. und 3.—8. Juli lausenden JabreS Vormittags von 8—12 Uhr und Nachmittags von 3—6 Uhr au-liegen, indem wir die Stimmberechtigten auffordcrn, die Wahllisten einzusehen, zugleich aber darauf Hinweisen, daß den Anträgen behufs Aufnahme in die Wahlliste oder Ausscheidung solcher, denen das Wahlrecht nicht zusteht, die Nachweise der Wahlfädigkeit, beziehentlich deS Mangels der Wablberechtignng bei zufügen sind. Leipzig, am 28 Juni 1876 Der Rath der Stadt Leipzig. vr Georgi. Nitzsche. Bekanntmachung. Für die städtischen Volksschulen werden im nächsten Winter ungefähr 1000 Centner Pecbstem- kohle, 2400 Centner Ruß-Steinkohle. 12,700 Hectoliter böhmische Füll-Braunkoble und 3000 Hecto- liter böbmische Stück-Braunkoble gebraucht. Die Lieferung soll an den Mindestfordernden. mit Vor behalt der Auswahl unter den Bietern, vergeben werden. Die Gebote sind bis Montag, den 17. Juli d. I, Abends 6 Uhr versiegelt und mit der Auf schrift: „Kohlenlirfrruag für die städtische« Volksschulen" aus der Schul - Expedition (Ratbhaus, 2. Etage) einzureichen, woselbst auch die näheren Bedingungen cingesehen werden können Leipzig, den 26 Juni 1876. Der Schul-A«Ssch«st der Stadt Leipzig. vr Panitz. Lehnert. Bekanntmachung. Das 0. Stück des diesjährigen Gesetz- und Verordnungsblattes für das Königreich Sachsen ist de, uns eingeaangen und wirb biS »«« IS. J«li d. IS. auf dem RathhauSsaale zur Einsicht- nakme -sientuch aushängen. Dasselbe enthält: Nr. 47. Decret, eine Abänderung der mittelst Decrets vom 29. März 1870 bestätigten Verfassung der evangelifch-resormirten Gemeinden im Königreichs Sachsen betr; vom 6. Juni 1876. Nr 48. Verordnung, einige Abänderungen der über die Anftellllngsprüfungen für -en niederen StaatSforstdienst erlassenen Verordnung vom 18. August 1871 betreffend; vom 14. Juni 1876. Nr. 49. Verordnung, die weitere Ausführung des Bundesgesetzes über den Unterstützung« Wohnsitz vom 6. Juni 1870 betreffend; vom 15. Juni 1876. Leipzig, den 27. Juni 1876. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Ccrutti. Bekanntmachung. Die von uns zur Submission ausgeschriebenen Erdbewegungsarbeiten in der Südstraße, von der Straße 8 des südlichen Bebauungsplanes b,8 zur Boylaischen Chaussee in Connewitz, sind vergebe» und tverden daher die unberücksichtigt gebliebenen Herren Submittenten hiermit ihrer Offerte» entbunden. Leipzig, am 24. Juni 1876. Der Rath der Stadt Leipzig. Wange« vr Georgi. Zangemann Bekanntmachung. Die von uns zur Submission ausgeschriebene Reparatur des PsostenbelegS der Waldstraßen Brücke ist vergeben und werden daher die unberücksichtigt gebliebenen Herren Submittenten hiermit ihrer Offerten entbunden. Leipzig, den 27. Juni 1876. Der Rath der Stadt Leipzig. vr Georgi. Wangemann Bekanntmachung. Aus der Teichstraße sind 1453 OMetcr Straßenpflaster von Bruchsteinen neu zu fertigen nnv 119 O Meter Gerinne von dergleichen Steinen umzulegen. Die hierzu erforderlichen Steinsetzerarbeiten sollen im Wege der Submission vergeben werden und haben darauf Reflectirende ihre Offerten bis zum 3. Juli d. I. AbendS 6 Uhr versiegelt be, der Marstall-Erpedition niederzulegen, wo auch die näheren Bedingungen eingeschen werden könne», Leipzig, den 28. Juni 1876. DeS Ra*hS Straffe«ba«.Dep«tatio» bei», Hostheaterba» gcwirthschastet worden, und Kedner hält eS für keine-wegS opportun, wenn das kleine Sachsen mit feinem neuen Hoftheater in ganz Deutschland brilliren wolle. Er bewillige absolut Nicht- und es sei ihm sehr gleichgültig, ob daS Hoftheater in seiner jetzigen Gestalt als warnendes Baumonument stehen bleibe. Abg. v. Hausen istin vielen Stücken mit vr Bie dermann einverstanden, nimmt sich jedoch deS Archi tekten Semper an und erklärt, daß die Kammer nicht ohne Schuld an dem jetzigen Dilemma sei. Weiter meint Redner, daß, wenn man Sachsen ein gewisses Nationalbewußtsein zugcstcbcn wolle, es Pflicht der Kammer sei, in den sauren Apfel zu beißen. Kunst und Wissenschaft seien in Sachsen stets gepflegt worden und man möge diese rühm liche Tradition nicht außer Acht lastm; sie gereiche dem Lande und der Stadt Dresden gleicherweise zur Ehre. Da- Hoftheater als Ruine stehen zu lasten, sei ganz unthunlicb. Redner wendet sich gegen die Deductionen des Abg. Hartwig, die Eiscnbahnsrage mit der Hosthcaterbaufrcige zu verquicken, und halt cs noch keulcswcqs für ent schieden. daß die Erste Kammer die gewünschten Eisenbahnen ablehnen wird. Werter nimmt Redner sich der jetzigen Leitung deS hiesigen Hof- theaterS in warmer Weise an , wendet sich gegen verschiedene Aeußerungen deS Abg. vr. Biedermann und des Abg. Riedel und schließt mit den Worten, daß Sachsen seiner kulturgeschichtlichen Mission, Kunst und Wissenschaft zu pflegen, auch fernerhin nicht untreu werden möge. Abg. Ludwig: Ein- der bcidenMinoritätSvota zu genehmigen, ist ganz unthunlich. Die Ausführungen deS Herr»» Vorredners beweisen mir jedoch, daß die Schuld an dem jetzigen Dilemma auf andere Schultern, alS denen sie zukommt, abgewälzt werden soll. Dagegen muß ich mich ganz enl- fchieden verwahren und al- Abgeordneter deS Landtags hier offen auSsprcchen, daß daS Finanzministerium die Hauptschuld trägt. ES wäre die Pflicht und Schuldigkeit der Regierung gewesen, haarscharfe Controle zu üben, nachdem bereits Nachforderungen und Ueberschreitungen vorher gegangen waren Aber die ganze unver antwortliche Art und Weise, wie seit 1869 mit den Geldern deS Staate- gewirtbschaftet worden ist, documentirt diese mangelhafte Controle und daS fehlerhafte System der Regierung. Das ist aber eben die sogenannte sächsische Gut müthigkeit und Gemüthlichkeit,, welche Ber untreuungen und Untersckleise herbeiführt. Redner bringt schließlich einen Antrag ein, besten Ber« lcsunq athemlose Stille in der Kammer wie auf den Tribünen begleitet und große Aufregung Her vorrust; derselbe lautet: die Kammer wolle de schließen. die geforderte Summe von 712,000 alS Be- rechnungSgeld zwar zu bewilligen, in der ständischen Schrift ader: 1) eine entschiedene Mißbilligung der beim Hof> Schlußberalhnng über d«S Hoftheater-Rachpostulat. —ob. Dresden, 27 Juni. Die beute siatt- gchabte Schlußberatbung über daS bekannte Nach postulat für das Hostheatcr war so interessant, daß ich der Versuchung nicht widerstehen kann, Ihnen über dieselbe, statt einer Causerie. aus nahmsweise einmal ein regelrechtes Detail-Referat zuzusenden, das den Bericht Ihres regelmäßigen Landtagsreferenten ergänzen mag. Sämmtlcche Tribünen, die meist, und verhandelte selbst die Kammer über die heiligsten Menschenrechte, öde und leer stehen, waren heute, just wie bei den Verhandlungen über Eisenbahnangelegenbeiten, überfüllt und alle Augen blickten gespannt, als ?lbg. Schreck sich an den Platz dÄ Referenten begab und für das Votum der Deputation (Be willigung der fraglichen Summe unter gewissen Bedingungen) seine Stimme erhob. Er theilte unter Bezugnahme aus den Bericht mit: 1) daß der Architekt Äanfred Semper eine Eingabe an die königliche StaatSregierung gerichtet hat, worin er nachzuweisen versucht, daß er an dem Nach postulat-Dilemma keine Schuld trage; 2) daß anläßlich der neulich bereits angedcutetcn, in der Angelegenheit ausgetretenen neuen Momente sich innerhalb der Deputation die Minorität auf 4 Mitglieder (Kramer, Philipp, Stauß und Hartwig) verstärkt babc, welche zur Zeit die Ab lehnung deS geforderten Nachpostulats empfiehlt Avg. Hartwig befürwortete diesen Antrag nament, lieh unter Bezugnahme auf die «n der Ersten Kammer seit Kurzen, sich beltend machende pessimistische Anschauung über die hauptsächlich durch die vielen Eisenbahnankäuse sehr veränderte Finanzlage des sächsischen Staates. Es sei füglich wohl angängig, das Nachpostulat für den Hoftheaterbau zur Zeit auf sich beruhen zu lasten; daß dasselbe nicht für alle Zeiten abqelebnt bleiben könne, sei selbstver ständlich. indest wäre der durch die Haltung der Ersten Kammer tbeilwei» zweifelhaft gewordene Ankauf mancher ber nothleidenden Bahnen für die betreffenden Gegenden noch eine weit wichtigere Lebensfrage, a!S die möglichst schleunige Vollendung deS HoftheaterS sürdie Stadt Dresden. Abg . Kramer, verwahrte sich gegen die Aeußerung de- Vorredner-, daß er dem Anträge der Minorität zustimme. Er beantragte völlige Ablehnnng des NachpostulatS, namentlich unter Hinweis darauf, daß im Land tage 1869—1870 „ein- für alle Mal" 400,000 zur Vollendung de- Hofthcaterbaus bewilligt worden seien. Abg. Vr. Biedermann nimmt auf Vorredners Aeußerungen Bezug und erörtert den ganzen Gang der Hostheaterbauanaelegenheit. Die jetzt vorliegende Racvsorderung könne nicht, wie die 1873, mit der Erhöhung der Preise der Bau materialien zu rechtfertigen verfilmt werden. Dem Ministerium könne der Borwurf nickt erspart bleiben, daß es sich zu wenig um die stricte Ver Wendung der 1873 festgestellten Bausumme ge kümmert habe Die Abgeordneten hätten heute eine wichtige verantwortungsvolle Krage durch ihre Abstimmung zu lösen. Redner erinnert an den von ihm und seinen politischen Freunden s. Z. gestellten Antrag, dessen Annahme derartige enorme Ueberschreitungen unmöglich gemacht haben würde, und erklärt, daß er entschieden die Berechtigung dieser endlosen Nachforderungen verneinen müsse. Es wäre gewiß nicht un angebracht. wenn die Civilliste für die jetzige Ncickfordernng einträte. Redner hält ferner eine durchgreifende Reform im Betriebe und in der laufenden Verwaltung des HoftheaterS für unbedingt nöthig. Es sei r. B. ein offenes Gebcimniß, daß trotz der beträchtlichen Erhöhung der Civilliste 25 Proc. derselben ausschließlich vom Hoftbeater absorbirt würden. Redner erklärt, zugleich Namens seiner näheren Freunde, zwar auch für diese dritte Nachsorderung stimmen zu wollen, erwartet aber zuversichtlich, daß diese dritte Nachsorderung auch die letzte sei. Ferner faßt der Abgeordnete, der zugleich im weiteren Ver lauf seiner Rede erklärtes daß er voraussichtlich eine Wahl für die II. sächsische Kammer nicht wieder amrehmen werde, die rechtliche Frage be ziehentlich einer Zerstörung des neuen HoftheaterS durch Elementarkräfte ins Auge und verwahrte spätere Ständevcrsammluugen ausdrücklich da gegen, daß diese aus Grund der jetzigen Bewilligung der Stände bei derartigen Ereignissen etwa ver pflichtet seien, die Mittel für ein neues Hof- cheater in denselben Dimensionen und derselben Ausstattung zu bewilligen. Weiter erhofft Redner eine bessere Leitung des neuen Hoftheaters in ökonomischer, technischer und artistischer Hinsicht und erinnert an die Theater anderer Städte z. B in Leipzig, die ohne Zuschüsse beständen Die Leitung des neuen HoftheaterS müsse in die Hände eine- Mannes gelegt werden, der von Haus auS EtwaS von derartigen Dingen ver stände, nicht aber unbedingt Hosbeamter sein müsse. Abq.Kirback hält es im Hinblick auf denStand deS Baues des HoftheaterS für gar nicht wahr scheinlich, daß daS jetzt zu berathende Nachpostulat das letzte für die betreffende Angelegenheit sei, und siebt einer Erklärung der Regierung darüber ent gegen, daß spätere Ständeversammlungen nicht verpflichtet seien, zu etwa nöthiger Wieder Herstellung deS neuen Hoftheaters in jetziger AuS sührungdleMittelrubewilligen. Abg.Riedel kann sich eineS tiefen Bedauerns nickt erwehren, wenn er den luxuriösen Bau erblickt und dabei Der ienigen gedenkt, die im Schweiße rhreS Angesichts «hr Brod essen und :u jenem Bau mit beisteuern müssen. Redner äußert sich scharf Über die neuer dings in Sachsen augenscheinlich einqcriffene Sitte, die Anschläge zu EtaatSbauten siet- zu niedrix zu machen, wie über die fortwährenden Nach postulate, und erklärt kategorisch, keinen Heller mehr für da- Hoftheater vewllligen zu wollen. ES sei seiner Ansicht nach Verschwendung, wie tbcaterbau oorgckommenen Ueberschreitungen aus zusprechen; 2) Sr. Mai. dem König das zuversichtliche Brr trauen auszudrücken, daß Allerhöchstderselbe bei ein«» etwaigen Ministerwechsel sein Augenmerk nur auf solche Personen richte, welche den feste» Willen und die nöthige Energie besitzen, das Land vor ähnliche» Schäden zu bewahren. Präs. Haberkorn constatirt, daß, seiner Auf faffung nach, seit 1869 mit den StaatSgclvern in Sachsen nicht in unverantwortlicher Weise ge wirthschaftet worden, und wenn DieS doch der Fall gewesen sein sollte, so trage die Stände Versammlung gerade so viele Schuld wie die Re gierung. Abg. Ludwig: Ich kann eine derartige Censur seitens des Präsidenten nicht Uber mich ergehe» lasten; ich habe als Abgeordneter die Pflicht, meine Meinung rückhaltlos zu äußern. Präsident Haberkorn: Auch ick halte alS Präsident dieser Kammer meine Meinung aufrecht Abq.v.O ehlschläg e l spricht fürdaSMajorttätS gutachten und fügt unter vielfachem Bravo hinzu, eS sei eine mit Nickt- zu entschuldigende Rück sichtSlosiqkeit, wenn der Abg. Ludwig gegen einen treuen wiener des Königs und Vaterlands »n der letzten Stunde seiner Amtsthätiakeit Borwürfe, wie die soeben gehörten, erhebe. Redners Ansicht nach werde Demselben übrigens der Dank des ganzen Volkes Nachfolgen. Minister v. Friesen versteht nicht, wie Abg. Lud wig ihm ansinnen könne, Erörterungen anzustcllen, wenn ihm der Architekt sage, er brauche kein Geld mehr. Im gegentheiligen Falle würden sehr eingehende Erörterungen stattgesunden haben. Der Minister giebt eine specielle Darstellung der Hof heaterbau-Angelegenheit und erinnert haran, daß eitenS der Regierung Alles aufgeboten worden ei, um den Bau nach jeder Richtung hin zu con roliren. Weiter führt Redner an. daß zur Sicherung gegen FeuerSgefahr ein eiserner Vor hang beschafft worden sei, die Civilliste für daS neue Hofthcater schon stark in Anspruch genom men werde, und giebt die Erklärung ab, daß durch die heutige Abstimmung keinesfalls ein Präjudiz für spätere ähnliche Berathungen ge schaffen werden solle. Der Minister bittet schließ lich die Minorität, ihre Anträge fallen zu lasten. Präs. Haberkorn bringt hierauf den ersten Theil deS Antrags Ludwig zur Abstimmung; Punct 2 desselben hält er für gar nicht zulässig, weil nur die Krone daS Recht der Ernennung und Entlastung der StaatSbiener habe und der Ständeversammlung kein Recht zustehe, an Se Majestät in dieser Beziehung guten Rath oder Vorschriften gelangen zu lasten. Abg vr. Biedermann ist bannt einverstanden, daß der 2. Theil de- Ludwia'schen Antrag« nickt zulässig sei, verwahrt sich aber dagegen, daß der Volksvertretung nicht daS Recht züstehe, bez der Zusammensetzung der Regierung irgend welche Wünsche an den Monarchen gelangen »u lasten. Adg.L ndwig bezieht sich zur Bertveidigurgseine- An-
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