Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.11.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-11-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187611076
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18761107
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18761107
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1876
- Monat1876-11
- Tag1876-11-07
- Monat1876-11
- Jahr1876
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.11.1876
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
—L--'' ——— Grschkiul iLglich früh 6'/r Uhr. »«dattto, «ch TepebM», JvhamnSgaff« LZ. VerantwoNk. Haupt Nedacteur Fr. Hüttner in Rrudmy. Mr t. polit. Theü vrrautwortlch Kr Arnold Bodek m Leipzig. Nmnal^ne der für die nächst er Nummer dcstimmten -le an Wochentagen dis —Nachmittags. an Sonn- and Festtagen früh bis '/,V Udr. Ja dooFittate» fllr Z«f.-A»»alMt: Otts Ltemm. UnivrrfitLtsstr. 22, L«ut< Lösche. Katharmenfir. 1 d.p. nur dt» '/^ Uhr. !^S 312 MWM Tageblall Anzeiger. Organ für Politik, Localgkschichte, Handrls- und Gcschatlkvcrkcdl, Dienstag den 7. November «»Nage 14.61)0. ^r »tertelj. 4'/, mrl. ^nugerloim 5 ML, c-und b»r Post bezogen 6 ML Jede einzeln« Stummer L0 Ps. L^elegexemplar 10 «. Vedühreu für Trtradeilageu atme Postdefdrdcnmg Zg ML mit Postbefvrdrrmig 4L ML Zustl^e -tgelp vouraeoi«;. r«, Pf. Grdhere Eqnften unu unser«» Pr-iSverzerchmß. — Ladeltarffch« Latz nach höherem Tarif NitUnnr» »uter de« Aebactiims-rütz di« SpaltzrU« 4a Pf. Inserat« find petS an d arpkdtlto» zu senden. — Stada tz w,rd uich» gegeben Zahlung pr»»u«w«nmä, oder durch Postvoychutz. 187«. Bekanntmachung, di« Urliste für die Gesetz»orenennoahl detr Die vorschvistwtißia revidirte Lifte derjenigen hiesigen Einwohner, welche zu dem Amte eine- Geschworcnen gesetzlich befähigt sind, wird vo« 23. diese» bi» )«« 8. künfliae» Monat» mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage in den Stunden von vormittag- S—12 Uhr und Nach mittags von 3—K Uhr auf dem Rathhause im 2. Stock, Zimmer Nr. 16, zu Jedermann- Einsicht öffentlich au-liegen. Diejenigen, welche nach tz. 5 de- Gesetze- vom 14. September 1868 von dem Geschworenen amte befreit zu werden wünschen, haben ihre Gesuche unter Beifügung der erforderlichen Be scheinigungen bei deren Verlust innerhalb der vorstehend angegebenen Frist bei unS schriftlich ein- znreichen. Ebenso kann innerhalb derselben Frist jeder volljährige und selbstständige OrtSeinwohner wegen Nebergebung seiner Person, dafern er zu dem Amte eine- Geschworenen fähig zu sein glaubt, sowie wegen Uebergehung fähiger oder wegen erfolgter Eintragung unfähiger Personen Einspruch erheben. Leipzig, am 2l. Oktober 1876. .Der Rath der Gtadt Leipzig. vr. Georgi. Cerutti. Mkänntmachüna. die für diese» Jahr »o« 6. bi» spätesten» den II Roveinber einznretchende« HanSdewohnerlisten betreffend. Mit Rücksicht aus die angeordnete Forterhebung der zcitherigen Abgaben und aus die in Folge besten au-zuführende Aufstellung der Gewerbe- und Personalsteuer-Kataster für da- Jahr 1877 macht sich die Gtnfordernng der HauSbewohnerverzeichniffe wie in de« frühere« Jahre» nothwendig, und werden die Hausbesitzer und deren Stellvertreter wie auch insbesondere vic Inhaber von Miethabtheilungen und deren Abmiether hierdurch aufgefordert, die in der gedachten, den Hau-listen beigegebenen Bekanntmachung enthaltenen Vorschriften gewissenhaft beobachten zu wollen, da außerdem die in tztz. 9 und 10 angedrohten Nachtheile für die Betheiligten eintreten müssen. Fall- die behändigten Formulare von Hau-listen und Bekanntmachung unzureichend sind, werden dergleichen hei der Gtadt-Gtener-Ginnahme — Ritterstraste LS, Georgenhalle 1 Tr. recht», Zi««er Rr. 4, — allwo auch die ««»gefüllten HauSdewohnerlisten abzu geben sind, verabreicht. Leipzig, den 26. Oktober 1876. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Taube. Bekanntmachung. In Gemäßheit der Ministerin!-Verordnung, dt« Bereich««»- der Fuhrwerke betreffend, vom 7. September 1876, muß vo« 1. Januar 187? an jede- nicht ausschließlich zur Personen beförderung bestimmte Fuhrwerk, einschließlich der Hundefuhrwerke, mit dem Namen und Wohnort oder der Firnis (Fabrik, Mühle, Rittergut rc.) de- EigenthümerS und falls derselbe mehrere der artige Fuhrwerke hält, überdies noch mit einer besonderen Nummer bezeichnet und diese Bezeichnung auf der linken Seite an dem Fuhrwerke selbst oder auf einer an demselben fest aufgehefteten Tafel in deutlicher unverwischbarer Schrift von mindestens 5 Eentimeter Höhe dergestalt angebracht sein, daß sie beständig sichtbar bleibt. Zur Nachachtung für die Fuhrwerksbesitzer bringen wir Solche- hierdurch noch besonders zur öffentlichen Kenntniß, mit dem Bemerken, daß Zuwiderhandlungen mit Geldstrafe biS zu sechzig Mark oder mit Haft biS zu vierzehn Tage« für jeden Contravention-fall geahndet werden. Leipzig, am 18 Oktober 1876. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Ür Reichel. Bekanntmachung. Die Sandsteinskufen der südlichen Treppe der Georgenhalle sollen mit eichenen Pfvsten belegt :c. und diese Arbeiten in Accord vergeben werden. Die Bedingungen liegen im Ralh-bauamte auS, woselbst auch die Preiöofferten bi- Freitag de« IO. ds». Mt». Abend» S Uhr versiegelt und unterschrieben, sowie mit der Aufschrift „Georgenhalle" versehen, abzugeben sind. Leipzig, den 4. November 1876. De» Rath» Baudepntatto«. Keller-Vermiethung. In der Georgeuhalle, Ritterstraße Nr 15. sind 3 Keller zu je 2 Abteilungen sofort zu ver«iethe«. Die VermiethungSbedingungen liegen an Rath-stelle zur Einsichtnahme auS, woselbst auch die Miethaesuche mündlich oder schriftlich anzubringen sind. Wegen Besichtigung der zu vcrmiethenden Kellerräume wolle man sich an den Hau-mann in der Georgenhalle wenden. Leipzig, den 3. November 1876. De» Rath» der Stadt Leipzig Finanz-Deputation. Vas SchiUersest. Wie seit lärmen Jahren wird auch dießnial daS Leipz^cr« Schildsest von dem hiesigen Schillerverein und der Theaterdirection gemeinsam in würdiger Weife begangen werden. Die Theater- direction wird am Vorabend „de- 10. NovemberS" die „Räuber" zur Aufführung bringen, mit einem Prolog von Friedrich Hosmann, den Krl. Wesseln vortragen wird. Am 12 November kommt „Wallen sie in- Tod" zur Aufführung und für die nächste Woche ist eine Aufführung der „Jungfrau von OrleanS" angesetzt, welche der Frau Jantsch zum ersten Male Gelegenheit bieten wird, sich auf ihren, eigentlichen Gebiete, demjenigen der dramatischen Heldinnen, zu be währen. Auf die Schillerseier in GohliS am Lorunttag LeS 10. November, bei welcher diesmal Herr Adoocat Ludwig die Anrede hält, auf den Fest zug und die Bekränzunq de- Schillerhäuschen- glauben wir um so mehr Hinweisen zu dürfen, alS diese in ihrer Einfachheit so rührende Feier seiten- de- Leipziger Publicum- nickt die ihr wohl gebührende Beachtung findet. Für die akademische Feier am Abend Ve lo. November ist die-mal der große Saal der Centralhalle gewählt worden, weil die Räume de« Schützenhause- nicht auSreichten für die Zahl der stet- vom Publicum verlangten Sperrsitze. Für die Festrede ist Herr Professor Lazarus au- Berlin gewonnen worden, dessen Ruf alS Ge lehrter und Redner für eine gediegene und würdige Leistung bürgt. Dem Vernehmen nach wird sein Vortrag sich an Schiller- Briefe über die „ästhe tische Erziehung de- Menschen" anlehneu. Außerdem stehen GesanqSvorträge de« Herrn Schelper und Frl. Hasselbeck, sowie Dekla mationen de- Herrn Grube, der Frau Jantsch und deS Frl. Wesseln in Aussicht. Der Schillerverein hat nach seinen Statuten auch den Zweck, die im Sckiller'scken Geiste sortwirkende Dichtung zu pflegen. Zwei der begabtesten neueren Dichter, Ferdinand Freiliaratb und AnastasiuS Grün, sind in jüngster Zeit gestorben und der Schillerverein glaubt der Erinnerung an beide einen Theil der deklamatorischen Vorträge widmen zu müssen. So wird Herr Grube die Martin-wand von AnastasiuS Grün und Frau Jantsch daS Freiligrath'sche Gedickt: „Hurrah, Germania" vortragen, durch welches der Dichter seinen Namen mit der Erinnerung an die große Zeit von 1870 dauernd verknüpft hat. Die sreundlichft zugesagte Mitwirkung der Pauliner wird dazu beitragen, die festliche Weihe de- Abend- zu erhöhen. Fritz Neuter-Vorlesungen, m. passickentes! konnte mit Horaz auch am Sonnabend Jeder au-rufen, dem e- eine halbe Stunde vor dem Beginn der dritten Vorlesung Krä Velin'S noch-gelungen, einen guten Platz zu besetzen und zu besitzen, namentlich, wenn er dabei mit demselben ollen Römer erwogen hatte: meckio ntissinm, idis, b. h. die mittleren Stühle sind die besten, weil man da nicht nur Hort, sondern auch sieht. Und daS Sehen ist bei Kräpelin nichts Unwesentliche«, man erschaut auch in seinem Antlitze eine Abwechselung der Personen, wie sein Organ sie vorführt. Gesten und Mienen sind bei ihm, was sie bei dem Vorleser, der eben nicht Schauspieler ist und sein darf, sein muffen — An deutungen, Contouren in Hendschel'S Art, die un- emein viel in ihrer koketten Kürze verrathen, „vel ünd, vel sagn un vel bedüten," aber nicht AlleS erblicken lassen, denn: le sseiet äenuu^er est calui äe tout cliis. „Auck tberedv Hangs a tale". wie e« in der „Bezähmten Widerspenstigen" heißt, auS welcher viele Schauspieler und fast alle Schauspielerinnen lernen könnten, sobald sie ein mal, nickt unterstützt von Prospekt und Coulissen, mit einem Buche in der Hand, wie z. B. bei der Schillcrfeier, vor daS lauschende Publicum treten, um zu — lesen! Der Sonnabend-Abend war vorzugsweise der Heiterkeit dienstbar gemacht, die denn auch sehr schleunig die gesammte verehrliche Hörerschaft so durchdräng, daß eS kein kleiner Genuß war. die schmunzelnden Gesichter, besonder- der Damen zu mustern, welche schier die beliebte madonnenhafte Glätte der Seelenruhe, die sie dasitzen läßt .,in maickon meckiiation. fane^-tree^, nicht wieder zu erringen vermochten. Wenn ick alter GrieSgram nun Gedenke, daß alle- Da-, waS den Kreis ringsum so „vermüntcrte", schließlich doch zum großen Theil lebenswahr, der Natur vom Dichter wie vom Vorleser abgelauscht war, so muß ich mich baß verwundern, daß wir gegenüber dem gewöhnlichen Leben, dem heitern Urbilde der Reuter'schen Muse, nickt auck besser aufgelegt sind, nickt oft lächeln, wo wir grieSgraunge Gesichter ziehen, t^ue Iss gens ü'esprit sollt betos. sagt Susanne, Mariken Möller könnte e« auch sagen — wobei der geneigte Leser nickst übersehen wolle, daß sich der alte GrieSgram plötzlich unter die geus ck'esprits spielt. Die Palme deS AbendS, welcher außer einem Stücklein auS den „Lauschen und RimelS", alS Wetterführung der ersten beiden Abende, einige Eapitel au« der Franzosentid, auS der Reis' na Konstantinopel und au- der Stromtiv brachte, müssen wir zerpflücken; denn wenngleich wir herzlich gern daS „Stelldichein im Wassergraben" als meisterhaft bezeichnen — di lütt Pasturin und Bräsig münen doch mit dem Candidaten, mit Herrn Reinlich nämlich, theilen. Don ihm möchten wir wirklich gar zu gern wissen, ob er heutzutage auch so ein ..Köster" geworden, wie Rosauiunden- Vatting. — Der schöne Erfolg, welchen Herr Kräpelin in unserer Mitte gehabt, hat ihn veran laßt. wie auS dem Anzeigentheile diese- BlatteS ru ersehen, noch einen zweiten CvkluS von Vorlesungen zu eröffnen: wer seinen Vortrag noch nickt gehört hat, gehe und höre: wer ihn gehört hat, wartet nicht auf unsere Mahnung. Aus Stadt un- Land. * Lrizyigi 7. November. Die Wissenschaft hat wieder einen schweren Verlust erlitten durch den Tod de- Asrikareifenden Theodor v. Heuglin, der am 5. November in »Folge einer Lungenent zündung in Stuttgart gestorben ist. Der kühne Forscher stammte auS dem Schwabenlande (geb. 1825). UnS Leipzigern ist er besonder- bekannt und wcrth durch die Reife, die er 1861 zur Auf suchung deS unglücklichen vr. Vogel unternahm, wobei er durch da- Rothe Meer biS Maffaua, von da durch die BogoSländer bi« nach Arum und Gondar vordrang. Später schloß er sich der Expedition der Madame Tinne an, mit der er biS nach Kulanda und an den Dembosluß kam. Im Sommer 1870 unternahm er eine Fahrt nach Spitzbergen. Die Ergebnisse seiner Reisen und Studien, besonder- auf zoologischem Gebiete, hat er in einer Anzahl vortrefflicher Werke zusammen gestellt. — Von Herrn I. G Kindel hier erhält die Redaktion eine Zuschrift, in welcher behauptet wird, der Berichterstatter de- Tageblatt- über die letzte Fortschrittler-Versammlung habe Herrn Findel's Referat „in sehr ergenthümlicker Weise" aufgefaßt, sonst hätte er nickst Herrn FS. Worte „theilS entstellen, thcilS in daS gerade Gegenthcil verkehren können. Da diese Behaup tung durch irgend einen Beweis nicht erhärtet ist, so ist derselben auch der Charakter einer „Be richtigung" nickt ruzuerkennen. * Leipzig, 5. November In diesen Tagen ist eine reiche Sendung von Gaben für den Äazar zum Besten des HulsSsondS der Allgemeinen deutschen PensionSanstalt für Lehrerin nen und Erzieherinnen von hier nach Berlin abaegangen. Die Sendung enthält größtentheilS Arbeiten der Schülerinnen der Lehranstalten von Fräulein Duma«, Herrn vr. Smitt und der höheren Mädchenschule. Der Bazar und die daniit verbundene Lotterie versprechen erfreuliche Erfolge. Ihre Majestät die Königin Carola hat ein prachtvolle- Meißener Service gespendet, und die Frau Kronprinzessin deS deutschen Reichs stattet nicht nur einen ganzen Tisch mit eigenen Gaben auS, sondern wird auck an einzelnen Tagen persönlich mit verkaufen. Der Bazar wird in den geschmackvoll hergerichteten Räumen deS Prinzessinnen-PalaiS abgehalten. — Nachdem Herr Recitator Richard Türsch- mann am vergangenen Sonnabend seine Reci- tation de« OedipuS aus KoloncL vollendet hatte, versäumte er nickt, in dankbarer Erinnerung an seine Jugendzeit, aus dem Kneipabend deS akademischen Gesangvereins Arion zu er scheinen, dessen treue- und verdiente- Mitglied er alS Student gewesen ist. Mit welcher Begeiste rung er von seinen Arionen begrüßt und gefeiert wurde, mit welchem Feuer und welcher Wärme ihm zu Ehren manch treffliche- Lied auS dem Munde der Arionen entquoll, Da- erhellt am besten barau-, daß Herr Richard Türsckmann freudig erregt den zahlreich versammelten Arionen einen unvergleichlichen Genuß verschaffte, indem er — zum ersten Male in Leipzig — ihnen den Schiller'schen „Taucher" in seiner wahrhast genialen Weise vortrug. Ein nicht enden wollender Beifall lohnte den großen Recitator für seine geistvolle Deklamation, der man mit lauschender Auf merksamkeit zuaehört hatte. Erst spät nach Mitter- nacht konnte sich Herr Richard Türschmann von dem frohen Krei^ trennen, der ihn offenbar lebhaft wieder an die goldne Zeit erinnert hatte, wo auch er alS Arioue ein freudiger Sänger und Student war. — Zu den Vereinen, die außer der Pflege der Geselligkeit auch ernstere Zwecke in'S Auge fassen, gehört der vor t'r Jahren von Freunden der freireligiösen Sache gegründete Gesangverein Polyhymnia. Derselbe feierte am 3l. Octob«r in Trietschler'S neuem Saale da- ResormationS- sest durch ansprechende Gesänge und daraus fol genden Ball. Der gesangliche Theil der Feier, aus Chören. Duetten und Sologesängen von Mendelssohn, Lassen, Esser, Abt. Äolliwoda und Heiser bestehend, wurde mit großer Aufmerksam keit vou Seiten der Sänger durckgefübrt und diese wurden dafür durch lebhaften und allge meinen Beifall von Seiten eine- zahlreichen und gewählten PublicumS belohnt. * Gohlis, 4. November Gestern sand eine vom hiesigen Lehrerkollegium in Gemeinschaft mit l20 Schülern und Schülerinnen veranstaltete musika lisch-declamator ifcheAbendunter- Haltung im Saale de- SckillerschlößchenS statt. Die Aufführung erstreckte sich aus da- „Vater land-fest" von Julius Otto und bat gewiß bei allen Anwesenden den besten Eindruck hinterlaffen. DaS Ganze ging in einer Weise von statten, welche Lehrern und Schülern nur zur höchsten Ehre gereicht. Dafür fehlte aber auch dem Unter nehmen der gehoffte Erfolg nickt. Durch den sehr zahlreichen Besuch wie durch anderweite beträcht liche Geldspenden ist für den Zweck (Begründung einer Schülerbibliothek und Ansckaffuug eineS Harmonium für die Schule) eine bedeutende Summe zusammen gekommen. Wie wir hören, findet da- Concert demnächst noch einmal mit Orchester statt. * Volkmarsdors, 4. Rov. Am 2. November war ein gegen 60 Jahre alter, ärmlich gekleideter Mann von Sellerhausen, Namen- Schrei ber, gebürtig auS LeiSnia, angeblich krank auf einer Straße hier umgcfallen und de-halb in die hiesige Wachstube geschasst und daselbst gepflegt worden Nach ärztlicher Anordnung sollte cr gestern in ein Krankenhaus geschafft werden. Während der Besorgung eine- Geschirre- hat Schreiber wahrscheinlich äuS Lebensüberdruß zweimal sich zu erhängen versucht, war aber an der Au-sührung seine- Vorsätze- gehindert worden. Dennoch hatte er sich nach kurzer Zeit mit der selben Leine, mittel- deren ihni die Hände gebunden worden waren und welche letztere er doch wieder befreit hatte, an einem Fenstergriffe erhängt. Schreiber hinterläßt 2 Söhne, l Fockter, sämmt- lich erwachsen, und seine Frau. — Der in Dre-den lebende ?»stoi emer. I. K Seide manu, der al- Luther Forscher längst einen hochgeachteten Namen sich erworben hat, ist soeben von der Universität Halle-Witten berg durch Verleihung der Wurde eine- Doctor- der Theologie ausgezeichnet worden. Diese wohl verdiente, aber unverhoffte Au-zelchnung ist dem selben zunächst, wie c« scheint, de-halb zu Theil aeworden, weil er soeben eine un,sangliche wissen« schastliche Publication vollendet hat, in welcher er die bisher unbekannten, von Luther al- Mönch vor Mönchen 1513—1516 gehaltenen Vorlesungen
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite