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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 02.03.1918
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1918-03-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19180302021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1918030202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1918030202
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- LDP: Zeitungen
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1918
- Monat1918-03
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Brredmr Nachrichten ? «^7.'. MLrk sUrgs «Ssfsv «« Freitaa abend. Die^nssische Prtpetslotttll«. drstebend ^ D i e*Er u <><»»»«> aus und a Lazarettbooten, §tctü< ow chtza n Panzerbovtcm »8 Motorbooten wurde bei Mosyr erbeutet. In der Ukraine wurde der Dnjepr und si» Kilometer südwestlich Kiews erreicht.' bei wurde ein russischer Brückenkopf erstürmt. Oesterretchtsii,-ungarische Truppen find setzt ebenfalls in breiten Abschnitten nördlich vv« Pr»t tn die Ukraine etngcrückt. »ei Chaot,non an der Westfront drangen bmUsch, Sturmtrupps in die feindlichen Gräben ein und nahmen Amerikaner und Franzosen gefangen. Nördlich von Voeleavrlr« scheiterte» nächtlich, An. griffe der Engländer. Der Rat der russische« Bolkgkommissa«, h«. «ntragte im Sowjet die sofortige Einlettuna der Frtden». Verhandlungen mit der ukrainischen Zentrairada. Balsour erklärte im Untcrhause. daß der Zeitpunkt za diplomatischen Unterredungen zwischen Len Krieg- führenden noch nicht gekommen sei. In der irischen Grafschaft Cläre fanden Un ruhen statt, zu deren Beilegung Truppen herangezogcn werden mußten. Unser« Unterseeboote habe» im Mittelmerr wieder 22 lim Tonnen versenkt. König Friedrich August stattete beute der Stadt Frriberg einen Besuch ab. In der Ersten Kammer des sächsischen Landtags dielt Kultusminister Dr. Beck eine bemerkenswerte Rede über Erziehungösrage». nur dann mit Frankreich verhandeln, wenn es sicherere Bürgschaften biete, als eine Rede von der Neichstags- tribttne. — »Echo de Paris" meint: Die vier Pro- grammpunkte Wilson» Hütten den Reichskanzler nicht be unruhigt. Cr glaube, daß ihre Durchführung Indien, Aegypten und Irland von England lösen würde. Gras Hertling rechne auf die ideologischen Formeln Wilsons und auf dir Kriegsmüöigkcit des belgische» Volkes. Das Blatt fragt schließlich, ob der Reichskanzler an Stelle der mili- täriichen die pazifistische Offensive sehen unü die inner« Front der Entente vor der militärischen Front an greifen wolle. Im Gegensatz zur bürgerlichen Prelle äußert sich Gembat in Ser „Hciire" sehr zu stimmend zur Rede des Reichskanzlers. Gras Hertling habe die Grundsätze Wilsons im Prinzip angenommen. Dies sei ein Ereig nis von allergrößter Bedeutung. Der erste Schritt zur Verständigung, der erste Schritt zur Anbahnung von Friedensvcrhandlungen sei getan. Scmbat hofft, daß diele mittelbare Besprechung nicht abgebrochen werde, son dern daß Wilson möglichst schriest antworte. iW. T. BI Bestrafung deutscher Kriegsgefangener in Frankreich Berlin, 1. März. «Amtlich.) Immer wieder ist die gehässige Brutalitäl der Franzosen festznstellen. Schon seit Beginn des Krieges erhalten d>« deutschen Kriegsgefangenen in Frankreich viel härtere Diszivlinar- l strafen, als die französischen Kriegsgefangenen l» Deulsch- ^ land. Dort beträgt die Dauer der Arreststrafen bis zu W Tagen, in Deutschland nur bis zu 1t Tagen, in wenigen Fällen bis zu drei Wochen. Außerdem ist die Vollstreckung der Arrcststrafen in Frankreich in sehr zahlreichen Fällen grausam »nö gesundheitsschädlich. Um diese Ungleichheit zu beseitigen, forderte die deutsche Regierung von Ser französischen, daß sic die Arrestilrafcn für deutsche Kriegsgefangene auf das in Deutschland zulässige Matz herabsetze. Die französische Regierung lehnte jedoch mit der den Tatsachen widersprechenden Begründung ab. die Arrest- strasen würden in Frankreich ans mildere Art vollstreckt, als in Deutschland, wodurch ein Ausgleich stattfindc. Durch diese Weigerung sah sich die deutsche Regierung gezwungen, die gegen französische Kriegsgefangene verhängten Arrest- strafcn durch nachträgliche Einschließung bis zur Dauer der in Frankreich gegen deutsche Kriegsgefangene verhängten zu erhöhen. Auch bei den deutsch-französischen Verhandlungen in Bern war es nicht möglich, zu einer Einigung zu ge langen, obwohl die deutschen Vertreter Las größte Entgegen kommen zeigten. Es ist also ausschließlich Schuld der französischen Regierung, wenn die französischen Kriegsgefangenen seit mehreren Monaten härter für ihre Verfehlungen bestraft werden als vorher. Inzwischen sind der sranzösi'chen Regierung auf schriftlichem Wege neue Borßvlüge zu einer einheitlichen Regelung der Disziplinar strafen gemacht worden, deren Annahme unseren Kriegs gefangenen wesentliche Erleichterungen bringen, im übrigen aber auch !in wohlverstandenen Interesse der französischen Kriegsgefangenen in Deutschland liegen würde. iWTV.) Dernrleiluug italienischer Sozialisten. TaS römische Tribunal verurteilte nach dreitägigen Verhandlungen den Generalsekretär der italienischen sozia listischen Partei Lazzari zu 2 Jahren 11 Monaten, den zweiten Generalsekretär zu 2 Jahren 4 Monaten Kerker haft. In seiner Begründung sagte der Staatsanmal t, daß die kriegsseindliche Propaganda mitschuldig an der Katastrophe vom Isonzo sei und die Staatsgewalt die Pflicht habe. Italien vor weiteren ähnlichen Katastrophen zu retten. Dagegen machte der Verteidiger, Abgeord neter Bemini, geltend, daß die Angctlagten in voller -WL der Gesamtheit Uederetnsttwmung »arte« -.handelt . „. seien, well »hr« Rundscheeiden Iond.ru «n, »« die vertennen-lentr war«». > > » i« übrigen «n nicht an z»r -kiedeListiee. mrrntritt de» württemberaischen n»j».rpräfldent Pr. »relß-rr «. «ei»' ten Kammer .in. Md«, t» der er ». a. «nd, täuschen sich wenn fiiglgitben, lttlter »nd durch an »je «auer g«. «srnien di« »-.««„uukrre» ^Bolke» d» v-raifte^ Beim Wi Landtag«- bitl. säcker tu de, Aw«»t,! auSfüßrte: Unser« P, durch kindisch, Flugblätter und, hörend, «arnten »>« Geeleu, und wenn man in Pari» »vis »um End«" ruf E« war »«Nh tv au Gesandter »ewtssenlvfigkeit de» Pwteles um dt, höchste« Güter der «nfchrn. — Daun flotzt der Minister »we! Erinneremaen not» »or de« An»»,«» chtese» tuttamltrr «analet «ln »«kannter mit b«» brüsken Worta» La» grüßte: „Wir werden Krieg hab«n. Ich komme soeben von Part» und London." Als der zurzeit dienst- ältest« dem Ausschuß für auöwärftg« Angelegenheit,« a». gehörige Minist.» konnte der Redner bezeugen, baß «r nie IN langen Jahren vor AuSSruch de» Vrltkri»e- tn diesem Ausschuß hinsichtlich der Richtlinien der deutschen audevärti- gen Politik «in v»d,re» Wort gehört habe, ala wie der von Frankreich, Rußland und England drohend, Brand im Interesse de» Frieden» und der menschlichen Gesittung verhütet werde» könne. Dt« letteuüen Gehilfen unsere» friedliebenden Kaiser» haben keine tiefere, ernster, Borg« gekannt, als da» Auffuchen von Mittel» und Wegen zur Vermeidung des Krieges. Diese Auslastungen tze» «vürttembergischen Minister. Präsidenten »eiaen den Hassende« Unterschied zwischen de, von ethischen Beweggründen »«leiteten deutschen und der brüsken und brutale» «iiglisch-sranzösischeu Politik. Dritte »riess-Lhirurgeataguug in Brüssel. Berlin. 28. Febr. Die drttteKriegS-Chirurgen, taguug am 11. und 13. Februar fand tu Brüssel unter Leitung -«» CbefS de» FeldsanttätSweken» Erz. v. Echter- ning unter Teilnahme zahlreicher Vertreter der verbündeten Heere statt. Während der Tagung traf vom Kaiser fol gendes Telegramm «tn: „Ihnen und den zur dritten Kriegstagung versammelten Chirurgen dank« ich herzltchft für den freundlichen HulbigungSgruß. PfltchterftUlter wissenschaftlicher Ernst, zielbewußtes und rastloses Forschen haben die ärztlich. Kunst im Kriege zu ungeahnter Höhe gehoben. Auf ihre Träger blickt vertrauensvoll mit den rapferen Helden da» gesamte Vaterland. Möge dieses Be wußtsein Sie alle stärken und in Ihrer schweren und segens- reichen Arbeit weiter leiten. Wilhelm, I. K." 1Ä.L.BI Ergabt Schober ß. Stuttgart. 38. Febr. Im Kloster Beuron lst -er Erz. abtIldefou» Schober beute gestorben. sW. T. BI Reichstarts für da» LederauSrüftungsgewerbe. Berlin, 1. März. Unter Vorsitz des Handelskammer» snndikuS Oskar Meyer und unter Teilnahme der Militär, bchörden der Bundesstaaten sind in den letzten Wochen in Berlin zwischen den beteiligten Arbeitgeber- und Arbeit- nchmcrverbänben Verhandlungen über die Erneuerung des Reichstartf» für das VederanSrüstungSgewerbc geführt worden. Hierbei ist nunmehr die Einigung über den Abschluß eines neuen Tarifvertrags erzielt worden, der bis zum SO. Dezember 1910 Gültigkeit hat. tW. T. BI childung», rche« nnd ^ berichtet rantrggt. di« Ein. .mige» Hz«, zu de- «ngefteStensöchfische« Weitere Drahtmeldungen: Di« Berhaudlnuge« «it Rußland «nd Rnmäuie«. sDrahtmeldungunsrer Berliner Lchrtstlettuag.) Berlin, 1. März. Die Delegierten de» Rates der russischen Volkskommissare sind gestern nachmittag tn Brest-LitowSk eingetroffen. Trotzky befand sich, wie bereits gemeldet, nicht darunter. Die Vorbesprechung der russischen Delegierten mit den nnsrigcn hat sofort be- gönnen. Heute folgt die eigentliche Verhandlung. Diese soll tn wenigen Tagen zu Ende geführt sein. — Gras Lzernin. der im Aufträge der Bierbunddelegatio» dem König Ferdinand von Rumänien auf moldauischem Gebiet die Bedingungen de» Frieden» mitgetrilt hatte, wurde gestern abend in Bukarest zurückerwartet. Inzwischen dürfte König Ferdinand mit seiner Regierung tn Jassy Be ratungen abhalten, von deren Ergebnis eS abhängen wird, ob man in das Stadium der eigentlichen FrirbenSverhand- lungen gelangt. Alle maßgebenden Kreise stimmen darin überein, daß man tn kürze st er Zeit au» dem Zustande der Unsicherheit herauSkommcn müsse. Aus ein längeres Verhandeln zwischen Jassy und Bukarest kann man sich aus militärischen Gründen nicht etnlassen. Ossizieröansstand k« Griechenland? «Eigene Draht Meldung.» Zürich. 1. März. Der „Secolo" bringt von der Zensur zngelassene Athener Meldungen von einem OffizierS- aufstandin der griechischen Armee. Di. spanische KabinettükrisiS. Madrid. 28. Febr. «Agence Havas.) Der König er neuerte Garcia Prieto sein Vertrauen. Da» Kabinett verbleibt im Amte mit zwei Ausnahmen. Garate ersetzt den Finanzminister Ventosa und LuiS Dilvela, der Kom- missar für Lebensmittelversorgung, übernimmt an Stelle von Rodcs die öffentlichen Arbeiten. IW. T. BI «ichfischrr Landtag. Sri«» »»mm«. "-.VK.K.D Staatshaushaltsplan,». Straße«, »nd Wasserdanna»««!, tun« httr. — Der Berichterstatter Se. Königl. Hoheit Prinz »> Keorg beantragt, das Kapitel und die dazu vor- liegend» Petition de» Äabtrat» zu vellnttz t. «. in »«der. «infiimmung mit der Zweite» Kammer zu erledig««. Er erwöhnt u. a« daß jHt sämtlich, Schiss«,schulen g«. schlessen seien und dt, «röffnet »erben fpll«. Auöiprach« bei. Ueder Kap. »S—«li »etr. Oderrenlschnl««. Realschulen »! anstalten, Düwinare. volkdschu mohltätig« Anstaste» »nd Oog Oberbürgermeister Dr. «tzthc. stcllungen nach der Vorlage zu willigen und bi« Petition der vor , Seminarlehrer nichtakademischer Vor bi! du >ig um Gleichstellung mit den akademisch vrrgebilüet«« Seminarlehrern der Regierung zur Erwaguna zu über weise». Redner weist auf den Rückgang der Eehlllerzahl in den Volksschulen hin und auf di« grobe Zahl der auf dem Felde der Ehre gefallenen Lehrer. Zu der Gemein schaftserziehung habe -ie Deputation kein« Stellung genommen, um erst einen in Aussicht stehenden Regierung»- entwurs über diese Angelegenheit abzuwarten. Persönlich bemerkt Redner, daß da» Ausstchtsrecht der R«ate. rnng über die städtischen Schulen sehr oft zu> einem Mitregieren führe. Bet den Lehrerbeurlaubungen z. B. greife bas Ministerium in alle Einzelsragen «tn und lasse den Gemeinden zu wenig Selbständigkeit. Dt« VolkS- schulgesrtzgeLung Sachsen» sei nach mancher Richtung »er- besserungsfähig. Besonders müsse da» veraltete Disztvlinar- strasversakrcn für Lehrer dem Beamten-Ztvtlstrafrecht ent, sprechend umgewandelt werden. Wenn Deutschland nach dem Kriege die anderen Völker überragen wolle, dann müßten unsere Arbeiter besser geschult, dir Leiter unsrer Betriebe intelligenter sein, als die anderen. Deshalb müsse unser VolkSschul--und Fachschulbildungöivesen neu belebt werden.— Gras ». Schd«d»ra»Pla»cha« wünscht auf Grund einer ihm zugegangenen Zuschrsst, daß unsere Jugend nicht mtt un richtigen Kenntnissen über die Geschehnisse der Zeit verfeben würden. — Obrrktrchcnrgt Superintendent I>. Corde» meint, der bedauerlich« Partikularismus müsse beseitigt werden, daß sächsische Lehrerinnen, die ihre Prüfung im AuSlande abgel«gt haben, in Sachsen keine Austellung """" «uttvllmittifter Vr. v«ck: Was Graf v. Schünburg^ vorgebracht habe, bezieh« sich nicht auf Sachsen. Unsere Schulen erachteten e» al» eine ihrer ersten Aufgaben, unser Geschlecht nicht nur während de» Frieden» in vaterländischer Begeisterung zu erziehen, sondern auch di« groben Gerte, die in den Erfahrungen des Krieges liegen. auSzunützen. Die Jugend dürfe an den großen Ereignissen nicht achtlos vorübergehe». Soivohl im geschichtlichen Unterricht, wie in der Erdkunde und Staatsbürgerkunde ivsirdrn die Schüler mit den großen Ereignissen -es Weltgeschehen» bekannt gemacht. Den vom Oberkirchcnrat V. Cordes erwähnte» Fall kenne er nicht. Verwahren müsse er sich aber gegen den Borwurf des PartikulariSmu». Cs handle sich bei den Lehrerprüfungen um das Recht der Gegenseitigkeit der Bundesstaaten. Der Minister geht sodann auf Äenßcrunaen des Wirkl. Geh. Rates Dr. Mehnert »ud de» Oberbürgermeisters Blüher in früheren Sitzungen ein und fährt dann fort: Ich vekeune mich dazu, daß wir infolge der ungeheuren V e r lüste an geistigen Potenzen in dtesem Kriege nicht mehr lururtSS mit dem Reservoir de» geistigen LeveyS unseres Volke» umgehen dürfen, sondern alle Edelvflanzen aus den Boden zu verpflanzen haben, wo sie Früchte bringen können. Darum bekenne Ich mich auch zu dem Grundsätze: „Freie Bahn dem Tüchtigen!" Nicht einverstanden erklären kann ich mich mit dem Zielworte: „Aufstieg der Begabten!" Wenn wir eS nur mit der Auswahl der Begabten versuchen wollten, so würbe sich bald die alte Erfahrung bestätigen, daß die Einser in den Schulen nickt immer ihre Schuldigkeit im Leben getan haben. iSehr richtig!) Die Urteile der Schule werden vielfach versagen. Ueberall ist die Erfahrung -n machen, baß der Knoten bei vielen erst später reißt. Bei allem guten Willen der berufenen Organe, die die Begabung sestzustellen haben, werden immer Jrrtümer Vorkommen. Ich möchte auch davor warnen, daß man eine sogenannte Oberschicht der Begabten abschvpft und die übrigen dann zurückläßt. Es ist sehr wichtig, in allen Klaffen be gabte Schüler zu haben, die alle andern mtt sortreihen. Dann muh man sich davor hüten, die jungen Leute, die begabt sind, nur den gelehrten Berufen zuzuführen. Wir müssen vielmehr darauf sehen» daß unsere sämtlichen VerufSstände mit begabten jungen Leuten rekrutiert werden und nicht bloß die akademischen Berufe. <Sehr richtig!) Was soll sonst auS unserer Industrie, unserer Landwlrlschaft und dem ganzen Mittelstände wer den, wenn alle Begabten dort herauSgenommen und, künst lich gezüchtet, in die gelehrten Berufe hineingebracht würden? sSehr richtig!) Deshalb ist <S richtiger, zu sagen: Freie iA»hn Len Tüchtigen! Zur Tüchtigkeit gehört nicht nur Intelligenz, sondern auch Herzensbildung u«H Charakterstärke, dtc den Menschen machen, den wir tn Zu kunft brauchen. Deshglb möchte ich auch den lieber* KiNlst und WUettfchast. P ** Wochen-Lpielplan der Königl. Hoftheater. Opern haus. Sonntag: „Tie Fledermaus", Orlofskn: Irma Tervani a. G. <7). Moniag: „Carmen" i7l. Dienstag: „Mignon" s7j. Mittwoch: „Der Troubadour" i7>. Don nerstag: „Tie Meistersinger von Nürnberg" s)46). Freitag: „Hoffmanns Erzählungen" (7). Sonnabend: Mil aller, höchster Genehmigung Aufführung zum Besten des öfterr.- ung. Hilfsvereintz: Konzert mit Solisten. Zum ersten Male: „Dir schöne Galalliec" 048). Sonntag NO.): „Mignon" l7). Montag sllI: „Die lustigen Weiber von Windsor" l7). — Schauspielhaus. Sonntag: Zum ersten Male: „Kaller Heinrich VI." s.'47'i. Montag: „Der gestiefelte Kater" (7). Dienstag: „Gewitter" )7>. Mittwoch: „Don CarloS" lllO). Donnerstag: „Kaiser Heinrich VI." s!47). Freitag: „Bau meister Solneß" (7). Sonnabend: „Meine Frau, die Hof-- schauspielerin" s7). Sonntag llOI: 4. Vormittagsvorstellung. Zum ersten Male Mrausfühnrng): „Die Höhe des Gefühl»" 11412); „Strucnsee" j7>. Montag MI: „Gyges und sein Ring" <7>. 7* Mitteilnngen der Königlichen Hostheater. K önigl. Opernhaus. Am R März „Die Fledermaus". Orlofsly: Irma Tervani als Gast. Ansang 7 Uhr. Königl. Schauspielhaus. „Herzen in Not" i..Erwachen" — „Opscrschalr" — „Die höhere Pflicht"), drei Einakter von Paul Hermann Hartwig, wurden vom Königl. Schauspielhaus zur Uraufführung angenommen. f* H»s»p»rnlüng«r Mover« Burg wird nach längerer Krankheit am Montag zum erstenmal wieder al» Escamillo in „Carmen" austreten. f* Tvielplan des Mrstdrnz - Theaters vom ». bi» ll. M«rz. Sonntag l».» »achm.: „LSa» die Muhme erzählt": abend»: „Nacht falter". Montag u»d Dienstag: „Nachtfalter". Mittwoch nachm.: „Was -te Muhme erzählt": abends „Nachtfalter". Donnerstag, Freitag nnd Lonnabcnü: „NachOalter". Lonntag llv.i nachm.: „Das die Muhme erzählt": aben-ds: „Nachtsalter". Montag: „Nachtfalter". z» Spielplan b«s Albert - Theaters vom ». bis 11. März. Sonntag <8.s nachm.: „Der Planer von KtrchfrlL": abend»: „In Ewigkeit Amen": „flriychen": „Sore". Montag: „Ehre". Diens tag: ^>e Datir au» Lvwooü". Mittwoch: „Gimsvn nnd Delila". Donnerstag: „Der Vsarrrr von Kirchfeld". Freitag: „Der Probe, kandidat". Sonnabend: „Armut". Sonntag nachm.: „Flick und Flock": abend»: „Untere Käthe". Montag: „Flick und Flock". 4* «»ielvla» de» Eentral - Theater» vom «. bl» II. März. Montag bi« Donnerstag: „Di- Stos« von Dtambul". Freitag und Sannabenb: „Ter ersten Lirbe goldne Zeit", «onntag nachm.: „Der Graf von Luxemburg": abrndt: „Der «rstrn Siebe gvlbn« Jett". Montag: „Der «rstrn Lirb« gvlbu« Jett". Ald«rt»Theat«r. Ein Gastspiel von Ernst v. Possart war der Anlaß, das alte Lustspiel .^freund Fritz" von Erckmann-Chatrtan aufzuftthren. Der Rabbi Sichel gehört wie -er Advokat Bcrent zu PoffartS altangestammten Paradcrollen. Er spielt sie heute noch wie in grauer Vorzeit der Theatcrgeschtchte auf der Wohl- lautö-Klötc seines berühmten Organ» und mit der Patriarchenwürde des herzensguten Musterjuden. E» ist alles eitel Wohlgefallen, Bätcrgüte, SanstmutSöl in dieser virtuosen Darstcllnngsweise, die sich freilich von Anfang bis Ende gleich bleibt. Man bewunderte die Sprechkunst, die Charatterisierung und den Huaror drö greisen Meisters und berühmten „MauerrnveilerS" gebührend und ehrte ihn beim Kommen und Gehen mit warmem Beifall. Han- Steiner und Lola Mebiu» spielten die anderen Hauptrollen tn dem altmodisch harmlosen HeiratSstück. k. 2. 4* Dl« Opernfchul« Prtrro» bringt mtt Genehmigung der Generaldtrektton der Königl. Hosover am nächsten Donu«r»tag i7.) t»n Atbert-Theater bi« Märchen-Oper „Sänsrl und Grrtel" von Engelbert Humprrdinck »ur Ausführung. Visminl «ad Seist. Die heutigen Zeitgenossen erblicken tn den Namen BiSmarck und Beult den grüßten Gegensatz, der »wischen zwei Staatsmännern in der zweiten Hälft« beS vorigen Jahrhundert» bestehen konnte. Ein großer Gegensatz zeigte sich bekanntlich bei der Lösung der deutschen Frage, welche durch de» Krieg vo» 18llo ihren Abschluß fand. Zweifellos steht in der Geschichte die Überlegene Genialität BtSmarckS srft. doch nicht» wäre falscher, al» dt« bedeutend« Ver- anlagung Brust» als Staatsmann trotz seiner viel besproche nen Schwächen zu verkennen. Wer sich in den zahlreichen Gcschichtswerken und Denkwürdigkeiten tener Zeit zu unter richten Gelegenheit hat. wird oft di« uneingeschränkt« An erkennung BtSinarck» selbst für die Hobe Begabung «eustS, wenn er diesem auch entgegenarbetten mußte, erkennen. Friedrich Ferdinand Gras v. Beust entstammt einem kehr alten Geschlecht, welche» seinen Stammsitz Büste tn der Mark Brandenburg, nicht weit von Schönhamen. hatte. Ein Urgroßonkel Bensts war im 18. Jahrhundert Bischof von Havclüerg. Gras Brust wurde am IS. Januar 180S tn Dres den geboren, war von 184S bi» 1866 Minister der aus wärtigen Angelegenheiten tn Sachsen und trat nach seinem Austritt auS dem sächsischen Staatsdienst tm Oktober 1866 al» Minister de- Auswärtigen in österreichische Dienste. Im November 1871 schied er aus seinem Amt al» österreichischer Kanzler und Minister de» Auswärtigen. Nachdem er noch eine Reibe von Jahren als österreichisch-ungarischer Bot schafter «n London und Paris gewirkt hatte, trat er 1882 tn den Ruhestand und starb 1886 aus seinem Schloß Altenberg bei Greisenstein in Nteber-Oesterretch. Gras Brust ist auch mehrfach schriftstellerisch tätig ge wesen. und eins seiner lesenswertesten Werke tst zwetsel- lo» die Dentwürdtgkelt „AuS drei Bierteljahrhunberten" 11. Band 1800-1866. 2. «and 1866-1688). Graf Beust bietet in dem eben genannten zweibändige» Werke «eben reichen Quellen für die Geschichtsforschung interessant« Episoden ans seinem Leben, die ihn als sehr interessanten Plauderer «rkeuue» lassen. U. a. berichtet er, daß ihm am Tage seiner Geburt etwas Absonderliche» begegnet wäre. Er schreibt wörtlich: „Es be- ,'taud darin, daß ich an diesem Lage betrunken war. womit e» folgende VeivandtniS hatte: Jederzeit hatte ick die üble Gewohnheit, auf mich warten zü lassen. Die» geschah auch an jenem Tage, und al» endlich da» Ereignis sich vollzogen hatte, war mein Vater außer sich vor Freude und schenkte der Amme ein Dutzend Flaschen ältesten Rheinweine» aus dem Jahre 1683. Die Amme war eine Wenbin. die nicht deutsch sprach, und die Gab« falsch verstand, so zwar, daß sie den Wein tn eine kleine Wann« goß und mich darin badcte- — Ich habe behaupten hören, berichtet dann Graf Beust weiter, jenem Berlenken in alten Rheinwein habe sch mein« unverwüstliche Laune Isu danken gehabt. Tatsache aber ist «S. daß bi« physische Wirkung eine äußer« nachteilige.war. Nicht allein, daß ein 24 Stunden anhaltender Schlaf für das Leben de- Kindes befürchten ließ, sonder» e« »Nei
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