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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 28.09.1902
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-09-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020928028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902092802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902092802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-09
- Tag1902-09-28
- Monat1902-09
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Lies- vl-tt »ird de» Lesen» von Dretdea M »nd Umgebung am Tage «eher bereit» als Vv zugestellt, während e» die Post-Abonnenten am Margen in einer GejammtauSgabe erhalten. verugrgedllhr: Tr«»"' und-«» nämi«, w, d>r Zunqam,, durch »>,»«« voien oder Noiimmilonarr erlolst. rrdaiirn da» vldii an Wewrnh»««». d>« nntl iu»k««ni> »d«r »rirtta,» lolarn. u, tw«> Tkruaudaadru Ad«»»« und «»»'»» tuaelirUi U,!u ainvrück« dirjdrn undouchichl,,«; »udrtlauai« M-nuttm», wriacn nicht auitxwat»». k«l»»rimm->drelle: «achrtch»«» » e«de» Orialnnl- i.ininnun««, nur m» deutlicher s„filcna»«-d»tzr>r»»d Nacht '» »„Nie, A»a>Irii»IlL« vpnorar- Hegvün-eL L8L8 Nerlag von Atepseh K Urtchardt. Mresgen-caril. «imalmie von Slnküudiaiinakn via tliackmittaii! s Udr Lomi und fteiellaa» nur Marienlnalie ss von >> dis '/,l Ubi Die t it>altia>'Ärund .eile «ca. » Silben! ro Pi» . N»< fuudiaunac» aul de» Privalielle Zeile rb Pia : die 2ival«iarZeile als „Sin aeianül" oder aul lertleite bv L»>, En Nummern nach Evnn und fteic» taaen t bez 2l>>alli,e Brund,eilen so. «o de» « und «o Via »aili de loudkiem Darli AuSlvürtioe 8u> traae nur aeaen iijorau«i>e»al>lun«i Beleablüller werden mit tOLlu. berechnet fternlvrechanlchlutz: Amt I Nr. U und Nr. SVSV. j». kl ui» l-Üdor j , 8p°°>-i-r->dn» kiie Llstztrisokso LolrüKS ' ». ^ III LSI UL ln» IniMliiiMmiM, --r. HV8. -Pleuel: Neueste Diahtberichle. Hofnachrichten. Handwerks- und Gewerbekammertag. GeuchlSverhandlungeii. „Lohengiin". Ganspirl Charlotte Wiehe. Leipziger Schauipielhaus. Loillltllg, 28. Leptember 1W2. Neueste Druhtmeldunnen vom 27. September Leipzig. Der deutsche Handwerks» und Ge- werbekammertag fahle beule einen längeren Beschluß, in dem eine GrsetzeSänderung gefordert wird, wonach die Besugniß zur Anleitung und Haltung von Lrbrlingen in Hanolverksbetnebeii nur solchen Personen zustrkt, die das 24. Lebensjahr vollendet und in dem Gewerbe, in dem die Anleitung und Haltung der Lehrlinge erfolgen soll, dir Berechtigung zur Führung des Meister- lilels haben. Ferner wurde folgender Beschluß gefaßt: „Durch das neue Organisationsgesetz kann allein sine wirtbschaftliche Hebuna deS Handwerks in genügender Weise nicht erreicht werden. Teshald begrüßt der deutsch« Handwerks- und Geivervekammer- lag die Resolution Trimborn vom 4. Juni 1902 mit Freude. Ta aber nicht nur das preußische, sondern das gesammte deutsche Haudlverk sich in einer mirtbjchaftlichen Noihlage befindet, richtet der 3. deutsche Haichwerks- und Gewerbekauimerlag an alle deutschen Bundesregierungen das dringende Ersuchen, Mittel in ausreichendem Mätze zur wirtbschaftliche» Hebung des Hand werks. insbesondere zur Errichtung von Meisterknrsen, zur weiteren Ausbildung von Handwerksmeistern und zur Vcran- »altung von Ausstellungen mustergiltiger Maschinen und Werk zeuge und zur Errichtung gewerblicher Auskunftstellen, sowie zur Anregung und Bildung von Kredit-, Rohstoff-, Werk- usw. Genossenschaften zur Verfügung zu stelle». Abg. Exler bcsür- wartet einen längeren Antrag, wonach die Ausbildung der Hand- werksjugcnd ausschließlich Sache der Meisterschaft sein soll, und v. Pisckiek hier ein; morgen wird sich zu demselben Zwecke der sächsische Ministerpräsident v. Metzsck hier einsindcn. Die Besprechung gilt in erster Linie der Frage der Fleischthcucr- ung und den eventuellen Maßnahmen gegen dieselbe. Pest. Große Beslnizung ruft hier die Llmtlache hervor, daß im neuen ParlaineiitSgebäiide. welches jetzt bezogen Iverden soll, die Mar»ivrlästlu»g satt oller Wände nioße Sprünge aufweitt. Ter Schaden wird aus eine halbe Million 5»tonen geschätzt. Paris. Ter nationalistische Abgeordnete Ripert kündigte eine Interpellation über eine Rede an, die der Marineminister Pell et an in Marseille gehalten und in der er nach der Be hauptung Niverl's die Hottnung ausgesprochen hat, daß die sozialistische Partei bald wieder die Mehrheit im Marseiller Gc- meindcralh erhalten werde. Paris. Ter „Radical" erklärt, ein Vergleich zwischen dem Prozesse des Oberstleutnants Saint-Romy und dem des Majors Le Roy-Ladurie zeige, welche Ansichten das Kriegsgericht über die bürgerliche» Behörden habe. Ungehorsam gegen den Präfekten werde nur mit einem Tag Gesängniß, Unge horsam gegen den Oberst mit Ausstoßung aus dem Heere bestraft. Ter gestrige Prozeß zeige wieder einmal, wie nothwendig es sei, die Kriegsgerichte im Frieden abzuschasten. Poris. General Frater wurde zur Disposition gestellt. Arras. Der von Lille nach Par s gebende Eilzug ent- gleiste heute früh, als er mit großer Scrmelligkcii den Bahn hof von Arleup durchfuhr, wo er nicht anzubalten halte. 26 Pcr- ä> »v, vvn rtticuz nnru-iun», ,vo e» n«an anzuiiaiicii naiie. Pcr- Erzlebun? und tbeorettscke und techiti che L und ftch ^ "»wnndet. Las Unglück ereignete Fortbildungsschulen. Das reich-gesetzlich garanttrte Recht der M - b». di- ... ' ' „m London. W>e das „Neuier'sche Bureau" erfährt, hat die ,NA^ula» zu errichten und zu^lctten, muste IM rumänische Regierung durch ihren Gesandten IN London der vollsten Umfange und mil aller Energie gewahrt und von den Handwerkskammern uistcrstützl werden. Nachdem Regierungsrath Dr. v. Seeseld-Bcrlw vom preußischen Handelsministerium den ersten Theil des Antrags als juristisch unausführbar erklärt batte, wurde beschlossen, den Antrag dem Ausschuss« zur Berücksichtigung zu überweisen. Im Weiteren wurde aus Antrag der Handwerkskammern Straßbnrg und Dessau beschlossen, eine Kommission zu beaustragen, einen neuen Gesetzentwurf zur obligatorischen Einsührung von Arbeitsbüchern auch für volljährige Arbeiter auszuarbesten, die betheiligten Inn ungen zur Mitarbeit heranzuziehen und dem nächsten Kammeriag darüber Bericht zu erstatten. Leipzig. Heute Vormittag kamen die im Grundbuch Leipzig- Connewitz auf den Namen des vormaligen Banldirektors Erner eingetragenen Grundstücke aus dem Wege der Zwangs vollstreckung zur Versteigerung. Aus dem in Sachen Ebner ge fällten Urtyeil werden von der Aonkursverwaliung der Leipziger Bank 100000 Mark aus die Grundstücke Exncr's in Anspruch ge- nommrn. Beide Grundstücke erwarb nach dem Höchstgebot von 96000 Mark Kaufmann C. Kaiser in Leipzig. Gero. Der Stacttsministcr Engelhardt ist in den RuhestanV versetzt und zu 'seinem Nachfolger der Geh. Staatsrath v. Hinüber ernannt worden. Darmstadt. Die „Tarmst. Ztg." meldet den Empfang einer sächsischen Abordnung durch den Großherzvg zur Noü- sizirung der Thronbesteigung des Königs. Hamburg. In der heutigen Vormittagssitzung „Oomits dksritimo International britischen Regierung eine längere Darlegung der Lage der r n m ä nischen Inden von ihrem Standpunkt aus unterbreitet. Der! Gesandte erklärte sich ermächtigt, ciuszusübren, daß seine Negier ung nicht in der Lage sei, die Auswanderung von Juden aus s Rumänien zu verhindern. Der Gesandte bat um Auskunst, ob ^ die Ansichten der britischen Regierung sich mit denen des amerika-! nischen Staatssekretärs deckten. Catania. Das Unwetter hält an. Die in den Häfen liegenden Schisse baden alle Maschinen unter Dampf und halten sich im offenen Wasser. Bilbao. Infolge einer Explosion schlagender Wetter sind mehrere Arbeiter in der Mazarogrube bei Toledo erstickt. 30 Arbeiter werden vermißt. New-Nork. Die Morgangelellichast giebt den Aktionären der «eUchi-dene» Gewllschaften. deren Mnanzaaent sie ist. bekannt, daß sie sämmkliche Zinsen, die im Monat Oktober sällia sind, ftn Voraus am 29. d M. willen werde Es handelt sich hierbei um den Betrag von etwa 14 Millionen Dollar. Äerctthung der Gerichtsbarkeit in Sache» der Schifsszusammen stoße sortgesahren und beschlossen, die Verhandlungen über dieses Thema als erste Lesung eines entsprechenden Entwurfs zu de- trachten. Der Gegenstand wird danach aus dem nächsten Kon greß wieder zu Berathung gestellt werden. Hannover. Der kiesige Hannoversche Hypotheken- Vcrcin ieingetrayene Genossenschaft mit unbeschränkter Haft- una> bat heute Mittag den Konkurs angemcldet. Dem Ge- nostenschaftskapital in Höhe von 75000 Mark sollen Sparein lagen von annähernd 3 Millionen gegenüberstebcn. Unter den Genossenschaftern sowohl wie unter den Spareimegcr» sollen sich zahlreiche kleine Leute befinde». Der plötzliche Zusammenbruch des Geschäftes soll im Wesentlichen darauf zurückzusiihren sein, daß viele Svareinleger durch den Zusammenbruch der Hannover schen Landesbank in Besorgniß gericthen und ihre Spareinlagen zurücksorderten. Oertiiches und Sächsisches. Dresden. 27. September. —» Se. Majestät der K ö»ig jagte beute, begleitet vom Obethostägermcistcr Frecher»» von dcm Bns'chc Ttrctthorst und dem O»doii»amof>izlcr. Rilicrineistcr v Herder, ans Dresdner „ des Revier. Mit Eststadnnacn zu dieser Jagd waien beebit wvrdea: wurde in der Ib>e Ezeellcuzeu die Staatsminisler v. Me so cd und General der Insantcrie Freiherr v. Hanlen, sowie Generalleutnant von de» Alnice v. Stieglitz, ferner Eereinonicnmeister Graf v. Rex, der Kommandeur des Leib-Grcnsidie,-Regiments Odcist v. Brieaern und der Kommandeur der Mstitä»-Reilanslalt Major Gras Vitz thum v. Eckslädt. Die Zulammenlnuit erfolgte Vormittags 9 Uhr am Schnittpunkte der Radeberger Landsiratze und Schneise 14. Rach Schluß der Jagd, weiche gegen 5 Uhr in der Nähe des Filchhanses stattsindel, wild Sc. Maicilüt der König nach Villa Hoilerwitz zumckkehren. — Nächste» Montag wird sich der König zu einem sitägige» Iagdanseulhallc nach Schloß Rehefeld begehe». —* Se. König!. Hoheit der Kronprinz trat beute Vor mittag 10 Uhr von seinem Iagdansflugc nach dem Wintccbcrgc wieder hier ein. —* Als Ihre Kaiser!. König!. Hoheit die Frau Kronprin zessin heute Mittag den Altmarkt passirte, stürzte eines der Pferde ihres Wagens und vermochte sich nicht sobald wieder zu er Stuttgart. Wie der „Schwäb. Merkur" erfährt, trisst i beben. Die Krau Kronprinzessin verließ deshalb den Wagen und heute der badische Minister des Innern Dr. Schenkel zu einer! begab sich zu Fuß nach dcm Palais am Taschcnbcrg. von Oesterreich hat Dresden heute früh wieder vestassen und sich zilnächst nach Prag begeben. Die Frau Kronprinzessin gab ihrem Bruder das Geleite bis zum Hauptbahnhofe. —* Dem ständigen Fachlehrer an dem Nicolcngymnawim zu Leipzig, Oberturnlehrer Schütz, ist anläßlich seines Uebertritls in den Ruhestand das Ritterkreuz 2. Klasse vom Albrcchlsordcn verliehen worden. —* Herr Generalstaatsanwalt Geh. Roth Gehler aus Dresden besuchte vorgestern m Plauen i. V. die Vorstände der König!. Gerichtsbehörden und wohnte dann längere Zeit der unler dem Vorsitz des Herrn Landgerichtspräsidcnten Tr. Hartmann stattsindenden Schwurgerichtsverhandlung bei. Nachmittags unter zog er die König!. Staatsanwaltschaft einer Geschästsrevisio». —* Herr Willy Doenges, dem bisher die Oberleitung in der Redaktion des „Dresdner Journal" kommissarisch über tragen war, übernimmt sie vom 1. Oktober ab endgillig. —* Ter Stadt Dresden sind, wie die „Voss. Ztg." mit- thcilt, von einem dieser Tage in Newyork verstorbenen Rentner aus Dresden emc Million Mark zu wohlthätigen Zwecken ver- macht worden. —* Aus der» dritten Deutschen Handwerks- und Ge werbe kämm erlag in Leipzig kam weiter ein Antrag der Erfurter Handwerkskammer zur Berathung betreffend Eintragung von Handwerkern in s Handelsregister. Abg. Jacobsköilcr Erfurt befürwortete folgenden Antrag: „Nach dcm Handelsgesetz buch haben die .Handwerker unter bestimmten Voraussetzungen das Recht und die Pflicht, ihre Firma in das Handelsregister ein tragen zu lassen. Im wohlverstandenen Intereise der Handwerker liegt es, daß ihnen dieses Recht erhalten blewt. Bei der Eni scheiduiig, ob e», Handwerksbetrieb verpflichtet ist, seine Firma ciutragen zu lassen, sollten Mitglieder der Handels- und der Hand werlslammcr unter einem unparteiischen Vorsitzenden Mitwirken. D>c Eintragung eines Gewerbebetriebs in das Handelsregister Hai keinerlei Bedeutung sür die Entscheidung der Frage, „ob der be treffende Betrieb em Handwerksbetrieb ist." Ter Antrag Jacobs- köttcr gelangte mit^ großer Mehrheit zur Annahme. Handwerks kammer-Sekretär Schröder-Wiesbaden befürwortete danach folgen den Antrag: „Der Deutsche Handwerks- und Gewerbekammerlag wolle beschließen, dahin zu wirken, daß em Reichsgesetz geschaffen werde, wonach durch die Handwerkskammern und die mtt Wahr nehmung der Rechte und Pflichten derselben betrauten Gewerbr- kammern oder aus deren Antrag durch die höhere Verwaltungs behörde für die stärkeren Handwerksarlen besonders tüchtige, an gesehene Handwerksmeister als handwerkliche Sachver ständige für eine Reihe von Jahren bestellt und beeidigt werde» können, — e.ne Einrichtung, wie sie in den Hansestädten seit Jahre» besteht und sich bewährt hat." Gewerbekammer-Syndikus Dr. Archmcr-Lübeck theiltc mit, daß in den Hansestädten die Einricht ung handwerklicher Sachverständiger seit Jahren mit großem Er folge bestehe. Er ersuche, dcm Anträge mit der Aendcrung zuzu stimmen, daß anstatt „ein Reichsgcjetz" „Einrichtungen" gesetzt werde. Der Antrag Schröder-Wiesbaden gelangte schließlich mil dem Abänderungsantragc des Dr. Brchmer zur Annahme. Herr Sekretär Dr. Lindström-.Hannovcr berichtete nunmehr über die Gutachten, betreffend den Befähigungsnachweis für die Baugewerbe. Er habe, so führte der Referent aus, die Gut achten einer eingehenden Prüfung unterzogen und auf Grund der selben sei er dazu gelangt, der Versammlung folgende Resolution zur Annahme vorzuschlagcn: „Der dritte Deutsche Handwerks- und Gewcrbekammcrtag begrützt mit Freuden, daß durch die Frage bogen über den Befähigungsnachweis für die Baugewerbe diese bedeutungsvolle Angelegenheit in Angriss genommen worden ist. Tie deutschen Handwerks- und Gewerbekammcrn haben, mit Aiis- iiabmc weniger, das Bedürfnis; sür diesen Befähigungsnachweis anerkannt. Wir halten ihn sür diejenigen Gruppen des Bauge werbes sür nöthig, bei denen durch mangelhastc Ausführung der Arbeiten Leben und Gesundheit der Menschen gefährdet wird. Als Befähigungsnachweis erkennen wir grundsätzlich die staatlich ge ordnete Meisterprüfung an." Herr Rcichstagsabgeordneter Euler konnte sich mit den Ausführungen des Rcserenten durchaus einver standen erklären. Was den Befähigungsnachweis betreffe, so sei zu befürworten, daß er in nicht zu enger Art beantragt werde Er müsse aus breiter Basis geschaffen und so gestaltet werden, daß sich gesunde Verhältnisse entwickeln können. Damit sei auch für die dem Befähigungsnachweis abholde Meinung eine Brücke ge- Kimft »na LViftemHas» I* Wochen-Spielplan der König!. Hostbeatcr. Opernhaus. Sonntag: „Hosfmanns Erzählungen". Montag: „Ter fliegende Holländer". DienStag: „Tas Glöckchen des Eremiten". Mittwoch: „Hamlet". Donnerstag: „Undine", sreitag: „Tie Regimentstochter". „Ein Volksfest aus Guinea" iBalletj. Sonnabend: „Die Hugenotten". Sonnlag: „Tie Glocken ronCorncville". — Schauspielhaus: Sonntag Nachm. ^2 Uhr Volksvorstellung: „Die Jungfrau von Orleans , Abends ' Uhr: „Hestnaty". — Montag: „Ton Gil". Dienstag: „Bau meister Solneß". Mittwoch: „Die gelehrten Frauen, „Die Schule der Frauen". Donnerstag: „Mario Stuart". Freitag: Zum ersten Male: „Florio und Klavio". Sonnabend: „Florw und Klavio. Sonntag: „Onkel Bräsia". f* Mittheiluna aus dem Bureau der Königl. Hoitheater. Ter fünften Ausführung der Komödie „Don Gil". Montag den 29. September im König!. Schauspiel hau», wird der Verfasser, Herr Dr. Friedrich Adler aus Prag, bei wohnen. 4* SS»ial. Hosoper. Als zweite Gastrolle sang Frau ränkel-Claus vom Prager Deutschen Landestheater die ^rtrud des „ L 0 hengrin ", eine Aufgabe, die ihrer künstlerischen Begabung besser entspricht, als Beethoven s „Kidclio". Zahlreiche intcresfante und begründete Cbaraktcrzüge, wie man sie oei guten Ortrud-Darstellerinnen zu finden gewohnt ist, zeichneten Frau Kräntel'S Verkörperung der gottverleuancnden, ränkevollen Zauberin aus, der indeß eine schwer zu missende Haupteigenschast abging: der Ausdruck de« Dämonenhaften, das Wesen des vernichten- den PrincipS, mit dem „das Unheil einzieht". Immerhin verdient die Tarftellung warme Anerkennung Weniger gut, alS diese, fiel die musikalische Ausführung auS. Man kann schlimmsten Kalles ab- stehen, die Ortrud von einer Altistin singen zu lassen, dann darf man aber doch wohl verlangen, daß die Stimme zum Mindesten die Partie zu decken im Stande ist. daß sie in der Klangfarbe einiger- maßen dem Charakter der Ortrud entspricht und den Stimmungen sich anzuvassen geeignet erscheint. Diesen Anforderungen der- mochten Frau Frankel s Mittel nicht in Allem gerecht zu werden Die Stimme klan» m der hohen Lage, in Momenten, wo di« volle Wirkung d«S höchsten KraftauSdruckrS unerkLtllL wird („Er L war in Deiner Macht" — „Entweihte Götter" — „Daß glücklich meine Rache sei" ujw.s, mehr scharf und schneidig, als kraft- und machtvoll, manchmal sogar wimmernd, unsicher in der Intonation, während die für den glänzenden Effekt des tiefen Registers ge schaffenen Themen, wie „Ter Rache Werl" »sw., fast gänzlich ein- druckSlos verklangen, ganz abgesehen davon, daß Frau Kränke! mit dem citirtcn Rachege ange im Unissono gegen Herrn Perron lTelramunds nicht auskommen konnte. Ein Urtheil läßt sich vor läufig dahin abschließcn: Frau Kränke! ist zweifellos eine begabte schätzenswerthc Künstlerin, die Anspruch auf erste Stellungen an großen und guten Theatern erheben kann, für Dresden ist sic aber wohl nicht Das, was nöthig erscheint: eine dem Range bcr Hof bühne entsprechende Persönlichkeit. — Eine neue Erscheinung in dem gewohnten Ensemble des „Lohengrin" war der König Heinrich des Herrn Gärtner. Leider hielt Herr Gärtner auch diesmal nicht ganz, was er bei seinen Gastspielen zu versprechen schien. In der Darstellung sehr gut, blieb er musiialisch Manches schuldig: vor Allem mangcftc cs wieder an rhythmischer Sicherheit und Zuver lässigkeit im Reinsinaen. Im Ensemble versagte die Stimme öfter an genügender Tragkraft-, sic konnte sich hier als Vokal-Grundbaß nicht immer behaupten. 14. Kr. 's-* Refidenzlhcatcr. Mine. Charlotte Wiehe ist ans ihrer Kunsireisc durch Deutschland gestern nun auch oei uns ciu- zekebrt,- sie hat sich sehen und bewundern lassen, ja, mehr als das: ic hat einen ausgesprochenen Erfolg erzielt, nachdem allerdings chon Wochen und Monate vorher von ihr in der Presse des In- und Auslandes bisweilen etwas aufdringlich die Rede war. Man durfte nach all' dem. was man von ihr gelesen und gehört, füglich auf das Kommen der Dänin gespannt sein: daß sic nach der Reklame, die von ihr und mit ihr getrieben wurde und wird, trotz mancher Ausstellung, die man ihr gegenüber kaum unlcrdrückcn kann, nicht enttäuschte, ist Ruhmes genug. Mine. Wiehe ist eine dänische Schauspielerin, die in Frankreich groß und seit ibrcn Pariser Erfolgen in dem Mimodram „Da dtain", das zu den Clous der großen Weltausstellung an der Seine gehörte, sogar „be rühmt" geworden ist. Die kleine Frau mit dem mehr pikanten, al» ramgen Blondkapfchen, dem man da- Altern noch nicht sehr ansieht, muß eS frühzeitig in der Technik ihrer Kunst zur Meister schaft gebracht haben. Denn nur «ine solche konnte sie den Um fang ihrer äußeren und ihrer künstlerischen Mittel erkennen lasse» und sie zur Pantomime führen, deren Ausgestaltung sie an der Hand ihres Gatten, eines Mr. Bereich, des Schöpfers von „Tn kitsin", die größten Erfolge verdankt. Als sprechende Darstellerin kommt nämlich Mmc. Wiche — darüber kann nach dcm, was man gestern von ihr sah, sürder kein Zweifel sein — kaum über gefällige Wirkung hinaus. Scho» das Organ, ein kleines, nettes Stimmchc». würde ihr im Asscki nicht mehr Partien: auch die tragische Geste liegt ihr als Schauspielerin nicht sonderlich, — sie thut des Guten leicht zn viel. Dafür kann sie entzückend drollig Zein, süß schäkern und lachen, namentlich aber allerhand Kurzweil wie ein rechter Kobold treiben, unlcrsiützi von einer ganz wunderbar zier lichen Figur, die etwas unendlich Graziöses und überaus An- muthigcs noch heute hat, da der Charme der ersten Jugend schon empfindlich von ihr zu weichen beginnt. Rein technisch ist vor Allem die ausgezeichnete Teptbehandlung unbedingt an- erkeimenswerlh: jede» Wort ihres mit einem leichten dänischen Accent gesprochenen Französisch war klar und deutlich zu ver nehme», ein Vonng. dessen sich die Partner der Künstlerin - mit Ausnahme von M> Severin-Mars, der neben Mmc Wiehe überhaupt am stärksten intcreistrt — nicht alle rühmen können. Daß hier und da in ihrem Spiel, so gestern namentlich in der Darstellung des lustigen Eoiilissciigaiiiins in Schnitzlers .Abichicdsioupcr", sich visweilcn das Virlnosenhaste in nicht z» billigender Welle vordrängt, soll nicht veEchwiegeii werden: hier und da fehlen die rechten Ucbcrgängr, das Micnenspikl hat. vielleicht vcistihrt durch die gesteigerten äußeren Aiisdrncksmittel. die die Pantomime znläßt, beinahe etwas Rnckweiies. wodurch die Darstellung an Innerlichkeit und Tiefe empfindlich verliert, lieber den Eindrnck des „Spieles" kam man gestern selbst in 1>:m tragischen Einakter „Eolombiiie" bei Mine. Wicke's Verkörperung der Titelrolle wohl kaum hinan?, obwohl sich hier alle Register ziehen lasse». DaS Stück iclbst ist übrigen? weiter nichts als eine höchst bemal »nd gruselig nusklmgendr Variation des alten Baiazsoniotivs. Warum gestern das einzig Nene, das Erich Korn in sehr wirbanirr Welle hinzugelban bat — das Schatten spiel in der Komödie — l>e»nnsgritiichen war. ist uns un erfindlich : sollte der französische Ben,beiter des Originals, Mr. Jean Thorel, die Idee Erich Korn s überhaupt nicht verstanden haben? Fast scheint eS so. AuL dos s-Ick« -EbiedSiouver"
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