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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 04.10.1902
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-10-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19021004022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902100402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902100402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-10
- Tag1902-10-04
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Diesr» Blatt <r'rd dr« Lelm» von Dresden und Umgebung am Tage vorher bereu» al» Abend-Zlnsgabe zugestellt, während es die Post-Aboimeuten Morgen >u einer GesanlmtauLgabe erhalten. VerugrgedM: »»»«likltt « «»dru« aller »nitfl ». Oriainal- Minkeiluuaen nur m» d,»,I>a-»,r Luflltn-naadei.Drred «all». , .„lack,. Machlrüalillie b-norpr. anivrüllie bleide» u»be>ull»ll>»al: uuvcilanaie Manintlwic werden nutzt auidewatue. r»Ie»rani»i.Ntre>le: «achrtchten »»»«den. HegvLrnSeL L8SV Verlag von Aiepseli är Reichardt. Unrreigen Lä>H. klimalune vou A»klll,diaunü«n I-is «ackimiiaad s UI>r Sonn und Ne>k,laaü »ui Ma>>cnslia»c as von n tue ViiUki Die r ivaltiue Grund- teile -ca. s Lilbenl ro Li».. ÜIii- tlindiaunse» aui der Pnvatieite Keile « Pi» : die rivaltiae Kerle als ,E>n- aeiandN oder aui Tellieile bd Pi». rinNunimer» nalli Tonn- und Heicr >a,en r der rivallige Grundicile» »o. «o de, so und no Li» nalli de ionderem Tarif. AuSwäriize Ani iraae »ur oeaen Voransdezakluna. Beleadlaller werden mir iv Pia. bcrcllmei. aernivrelslattichlub: Au» I Sir. tl »lrd V'r. 20VL I<ükn8ckepk6c50kne VnLL6en-?H. xsr. Plsuen8clie8tr. 20 AukiüZe allen -kr. 274. »»»«kl: Hosnachrichten, Jnneic Mission, Jahn-Feier, Gerichtsverhandlungen. Berliner Lcb-n Lounaben!», 4. Oktober SW2. Neueste Drahtmeldungen vom 3. Oktober Berlin. Nach einer den Blättern zugegangenen Miltheil- ling werden die Burengenerale am 15. Oktober in Paris strecken und von dort sich direkt »ach Berlin begeben. Die bsseniliche Versammlung >n der Philharmonie findet am 17., die Ucberreichuna der Spende am 18. Oktober statt. Schmalkalden. In dem benachbarten Torfe Floh ent- stand gestern Nachmittag ei» Feuer, das. vom heftigen Osl- winde entfacht, mit großer Schnelligkeit um sich griff. Abends lagen 35 Wohnhäuser und 15 Scheunen in Asche. Ter Schaden in enorm. Wien. Das „Jrenchciiblatt" schreibt bezüglich der Feier am S chi P ka p o ß, das Erscheinen dcS Großfürsten Nikolaus Nikolaje» witsch bei dem Sultan beweise, ebenso wie der Ton, der bei dem Festmahle im Lager von Sckcinawv ausgebrachlen Trinksprüche, daß die Entsendung eines Mitgliedes des russischen Kaiserhauses nicht als Anlaß zur Entzündung der Gemüthcr au! dem Balkan angesehen werden dürfe, Rußland vielmcbr alle Versuche, den Frieden auf dem Balkan zu stören, entschieden mißbillige. Ter Verlaus der Schipkaseier sei geradezu eine Bekräftigung dafür, daß Rußland von der bisher befolgten Balkan-Politik nicht ab- zuweichen gedenke. Er zeige aber auch dem Sultan und der Pforte, daß Rußland die gegen die Türkei gerichteten Anschläge nicht er- muthige. Daß die Türkei aus diesem Stande nicht Portheil zu ziehen wisse, lei bedauerlich: sie sei leider selbst mit daran schuld, wenn eines ihrer schönsten Länder, statt eine Quelle des Rcich- thums für sie zu werden, ihr immer wieder Lasten aufbürdc. Paris. Der Polizeipräsckt wird umfassende Maßnahmen trcisen, um bei dem Leiche nbegänon iß Zola's jede Stör ung auszuschließen. Die an dem Begräbniß theilnehmenden Ab ordnungen haben sich direkt bei ikm zu melden, da er die Organi sation des Leichenzuges selbst übernommen hat. Es beißt, daß es den sozialistischen Vereinen nicht gestatte» werden solle, zum Leichenbegängnis mit ihren Fahnen und Abzeichen auszurücken. Ter Offizier, der den Befehl über die zum Leichenbegängnis; kom- mgndlrle Ehrenkompaanie erhallen bat. soll nach dem Ver nehmen der „Libre Parole" ein Sohn des ehemaligen Kriegs- ministcrs Mcrcier se n. — DaS „Echo de Paris" will wissen, daß gegen diejenigen Blätter, die das Publikum durch alnrmirende Artikel zur Zurück; ehung ihrer Sparkasseneinlagen ver- anlaßten, die gerichtliche Untersuchung eingeleitet werden soll, Rom. DaS Unwetter dauert im Süden an. In Cavri wurde ein großer Theil der Weingärten zerstört. Die aus Eisen konstruirte Semaphorcnslation aus dem LiberiusLerg wurde vom Sturm fortgetragcn, ohne daß man auch nur eine Spur davon wicdersinden konnte. Madrid. Bei der Entgleisung eines Postzuges in der Nähe von Granada erlitten 14 Personen Verletzungen. London. Nach einem Telegramm des Viccrönigs von Indien haben die Ernte aussichten im verflossenen Monat eine gründliche Wandlung erfahren. Ter Stand der Ernte ist aussichlsvoll. London. Das „Neuterbureau" erfährt, daß die zwischen dem siamesischen Gesandten in London und der englischen Re gierung wegen der siamesischen Angelegcnheitcn und der Ltaaten Kclantan und Trcaganu geführten Verhandlungen so gut wie abgeschlossen sind. Das endgiliige Abkommen hierüber wird in wenigen Tagen unterzeichnet werden. England, dessen Politik darauf obzicle, die Integrität Siams aufrecht zu crbaltcn, wünsche nicht, daß die beiden Staaten von Viani losgctrennt würden, vorausgesetzt, daß sic in angemessener Weise regiert werden und die Möglichkeit der Entwickelung des englischen Handels gegeben werde, der künftig zu ebenso günstigen Beding ungen zugelasscn werden soll, als der Handel über Bangkok. Sewastopol. Der Kaiser und die Kaiserin machten gestern einen Besuch in der Baktschissarai. Irkutsk. Finanzminister Witte ist gestern hier einge troffen. Konstantinopel. Die Begegnung des Sultans mit dem Großfürsten Nikolaus Nikol ajewitsch trug einen außerordentlich herzlichen Charakter. Der Großfürst überorachtc dem Sultan die Grüße des Kaisers Nikolaus und die Versicher- ung seiner freundschaftlichen Gefühle. Ter Besuch solle dokumentiren, daß die Schipkaseier keine politische Demonstration. sondern eine ausschließlich militärische Gedenkfeier war. Tie an- i Schutzmann auf «einen Patrouillen äugen begleiten und zunächst redlich geplante Hierherkunst des Grasen Jgnatiesf findet nach - v c>cn gegen die niancherlei Belästigungen tchütze», denen de Anaaben offizieller russiicher Kreise nicht statt. Den Großfürst Beamte oit vo» Seiten gewisser Elemente ansgeietzi i»t. Wen begleiten nur Generalleutnant Palitzcn, zwei Adjutanten und der Staalsrath Schewelow Newnork. Nach einem Telegramm ouS Willemstad soll General Matos sich mit Mendoza bei Eamatagua vereinigt wkientlicher wird der Nutzen lem, den der Hund leinen tann iwl direkten Ueberfällen auf Schutzleute, ferner bei nächtlichen Sttci- zügen der Polizei, beim Begeben von Wälder» und cinstmu, Gegenden, den» Ausstichen von Verl-tzst» und Tobten, beim Per haben: ihre gemeinsame Streitmacht zählt 6000 Mann. Am ! folge» der auf der Tbat eriapvten Verbrecher n. s. w. Ta d 1. Oktober wurde Castro in der Nähe von De Cura mit 4000 j vemschc Schäserluind die bierru nö'bigen E genschaiien. Sstwci- Mann von den Aufständischen zum Rückzug genötbigst, er stebt > l chkeit und Ausdauer bet kralligem Köipirbau, starkes Gebiß nnd jetzt bei Los Teanis. Die RegiernnaStruppen wollen die Aus-i eine den Wittermigselnfliljse» trotzende Bebaaniiig. am voUIvni- ständischen bei Barcelona am 5. Oktober angreisen. ! mensten besitzt, jo sollen Veynche mit dieser Rasse angcsiclit Santiago de Chile. Die Regierung beabsichtigt, große Zvelden. , .. ß. , . - , . . . Ersparnisse im Budget dnrchzusühren, 8 Millionen Pesos .. — lieber die Gesa bren d er O ! ende izun g echnlt dn> alle.» in einem Vcrwaltungszweiae. Tic britische RegierungZtg folgende Zuschrift: Tie diachricht vo» dem iraa»chcn Hai es entschieden abgclehnt, zivci Kreuzer, die für Chile crbant Ende Zola s mtt mir lebhaft einen Vorgang ii> s Gedachniix. der werden zu überncbmcn l "»r vor 15 Jahre» beinahe das Lebe» gekostet hatte und den ich ' ° ^ ' bekannt gebe, da er geeignet ist, zur Erkiäning der Situation bei > ^»tragen, in der Zola v0ige'u»dcn ivnrbe. Ich wobme damals iu einem lehr tief gelegenen Erdgcschvßzimmcr. das von einem großen ioaenannte» .Anienläner" gebeizt winde. An einem kalicii Tage QertlicheS und Eächsischeö. Dresden. 3. Oktober. i ließ ich die Thür der Kammer ollen, in der ich 'chliei, damit dieie ! ei» wenig erwärmt winde. Milten in de, Nacht nun erwachte ich . ^ ^ ^ ^ mit befltgem Kovnveh und emem abscheulichen Ge chmack im -* Be, der Emverleibung Marienthals nach Zwickau wurde Munde, der. wie ich sofort merkte, von Kohlend»,,» Ke,rührte an Se. Maiestat den König ein Huldigunastelcgramm ge- Ich wollte auistcheii. »m die Tbür zu 'chließen und das Fenllc. sandt, woraus ans Rehe,civ nvch am Abend folgende Antwort „gh,,, mit Schrecken wahr, daß ich nichr mehr cullraf: Herrn Obcrburgermci,ler Keil, Zwickau, ^ch danke den gktw„ ro„„w. Nur mit äuß.-.ller K,allannrcng»i,g gelang es mi . ^ Alt- und 'Ncu-Zwickanern hcrzlichst sur dos Gelöbnis unwandcl- mich durch Aullkemine» der Arme ans Bett. Tisch und Kommode ! barer Treue. Georg. ... , ! zuin Fenster binzuichlevoen und dieses auszineißeii. Tai,» llei ich s —* Ve. Konigl. Hoheit der Kronprinz kehrte gestern Abend vor dem geöffnete» Fenster nieder, ohne übr gens die Bemiiimig mittel,t Aulomobiis von Reheseld nach Wachwitz zurück. - Heute z>, verlieren. E>n nach einiger Zeit unternommener Versuch, mich . Nachmittag nahm der Kronprinz das Diner im Restaurant des § wieder zu erheben, mißlang. Ich stürz,c noch einmal hin. Erst > Hauptbahnhoscs ein und fuhr alsdann mit der Bahn zur Jagd allmählich erholte ich mich in Folge des eiskalten Lusrzugcs und i nach Schandau. — Morgen wird der Kronprinz in seiner Eigen- konnte mein Bett wieder erreichen, nachdem ich 'clbuvcrnandlich schaft o!S kommandircndcr General des 12. Armeekorps gegen die Tbür zum Nebengemach geichlollcn. Ich schlief wieder ein ! 10 Uhr Vormittags zu einer Besichtigung aus der Festung ^ und verwillte am anderen Morgen und weiterhin, abgesehen von König stein eintrefsen, die seit 1. Oktober d. I. dem General-j nicht erheblichen Kovsichmerzc», leine üblen Folgen. Hätten sich j kommando d eses Armeekorps unterstellt ist. Voraussichtlich wird ! aber zwüchen Bett und Fen'ter keiiw Geaenstaiwe bekunde», so , Se. König!. Hoheit gegen 12 Uhr Mittags die Festung wieder vev lassen und sich nach Wvchwitz zurückbegeben. —* Ihre König! Hohe tcn Prinz Georg und Friedrich Christian, besuchter, gestern Vormittag in Begleitung ihres Mriitär-GouverneiirS, Herrn Hauvtmann Freiherrn O'Byrn, daS Postwerthzetchen-Mnseum, MoSczinSkistraße 5, um die für einige Zeit ausgestellte König Albcrt-Postkartensammlung des Herrn Th. Timaeu» zu besichtigen. — Auch in diesem Iabre wird an der Konigl. Forllakademic wäre ich sicher in einer ähnlichen Situation wie Zola todl aus gesunden Wochen. An dem Oken war ieltiamer Welle nichts Besonderes wabrznnehmen und ich batte auch weiicrhin drnchanc nicht über ib» zu klugen; ließ aber naiürilch die Kammcrthiil fortan geschlossen. —* Eine für den KreiS Recklinghausen erlassene Polizei- Verordnung vom 6. Mar 1895 bedroht mit Strafe das Tragen von Waffen ohne polizeiliche Erlaubniß. Der Strassena: des Berliner Kammergerichts bat in seiner Eigenschaft als höch- Tbarandt durch den Geh Hofratd Dr. Nitzsche ein Lehrkurius! ster Gerichtshof in Landesstrollachen dieser Polizeivcrordming die über Fiichzncht, »nd zwar besonder? über Forellenzncht, ab- rcchtsverbinduche Kraft obgesvrochen, da nach 8 345 Zister 7 des gehalten werben. Dieser Kui'iis beginnt Donnerstag, den j preußischen strasgesetzbuches vom 14. April 1851 dcr Gegenstand 20. November, Nachmittags 5 Uhr n»d »chließt Sonnabend, den i des Tragens von Waffen eine erschöpfende Regelung gc- 22. November. Er wirb wie fiüder aus Vmlesimgen und Denion-! funden Hill. stiakione» bestehen und Jedermann unentgeltlich gegen Einzeich-! . —* Ten Hausbesitzern oder deren Stellvertretern werden niiiig des Namens in die an Ort und Stelle ausliegende Lille zu-! d eser Tage Vordrucke zum Zwecke dcr Ausstellung eincr gänglich sein. iWohnungsstatistik vom Roche zu Dresden zugefcrtrgt wer- — 11m dem Publikum die Möglichkeit zu gewähren, in den. In diese Vordrucke sollen alle am 12. d. M. leerstehende-' j dringenden Fällen Einschreibbriefe stets mit den nächsten. Wohnräume, Läden usw. eingetragen werden, ferner wird die Zahl alio nuch mit solchen Postbeiörberuiigsgelegeiihctten zur Absend-j dcr heizbaren Räume, die Hohe des Miethzinses gefordert, um eine ^ ung zu bringen, welche außcrhalv oder kurz »ack Beginn dcr für! möglichst genaue liebersicht über die Zahl der leerstehenden kic ncrco, ! de» Verkehr am Po'ischaller festgesetzten D>cnststunden sich dar- i größeren und mittleren Wohnungen und deren Micthprcise zu .bieten, besteht die Einrichtung, daß derartige Sendungen bei den! erholten. ! Postansiglte» ausschließlich der Postagenturen außerhalb der —* Zu dcr Frage der ArbeitSlosen oerst cher»n g nah— Schaltcrdienllstuiiden bis spätestens eine halbe Stunde vor dem! eine vom Ortsverein der Maschinenbauer in Löbtau einberullne Abgänge der nächsten Beförderungsgelegenbeit gegen Zahlung einer i Versammlung Stellung. Nach einem Vortraac des Reiercirico. Gebühr von 20 Psg. cingeliesert werden könne», sofern zu «euer ^ Herrn Gewerkvercinssekretärs Gleichauf aus Berlin, wurde eine Zeit ein Beonitc« rm Tienll anmciend ist. Es «st ferner zuläisig,! Resolution angenommen, die sich gegen die Zivanosversichcru!— anßerbalb ber Schgltcrdienslsrnndcn auch dii'igeirdePackete. ausspricht und die Arbeitslosenversicherung kür die Arbcitcrberull deren Beiorderung mit den sich darbietenden ichnellsten Poll- Organisationen reklamirt. i gclegenheitk», also auch mit den Schnellzügen stattsindet, gegen- —* Tc» 9. Tag des in Dresden stattsindenden 7. Jnstruk Entrichtung der aleichen Gebühr und der tarifmäßigen besonderen tionskur > us für innere Million leste'c am Vormittag Gebühr von 1 Mk. zur Ausl-efening zu bringen. § ein Vornog de§ Herrn Pnslors 8!a»man» aus Hubertusbing über — Dem Beiiviele der Polizeibehörden verschiedener Städte die König!, iächsi'che» Staatsonstalten c,n. in welchem dcrRedne- TeutschlaiidsrlnddesAuslandes.VcrsuchemitderVcrwend- u n g v o n H rr» d cn > mDienste derPo 1 izci anznstellcn. wird in nächster Zeit auch das Polizeiamt Leipzig folgen, und . uvar soll zunächst die Verwendbaikeit des Hundes im Polizei- 1 Erekutivdieiist erprobt werden. Demnach soll der Hund de» die wcitgebcnde Für-orge des Staates Sach'cn für Krönte und Gebrechliche, iowte die Einrichtungen in ionlligen StaaiSanstcilten innerholb un'eres engeren Vaterlandes kcnnzeichnete. tzkachinitlags erfolgte ei» Ansstug nach Meißen zur Besicht gung des vor etwa 10 Jahren errichteten Iobaiinesstiiics. in weichem Finnen in Knnst und Wissenschaft. r'Mittbeiluna ans dem Bnrcan der Könial Hoftbeater. Sr. Majestät der König bat dem Konigl. vräoi- z,rten Concertmeister Professor Friedrich Grützmacher nach einer 42iähriaen Dienstzeit unter Verleihung von Titel und Rang eines Königs. Hofraihs die erbetene En t lais ung aus dem Verbände der König», musikaliichen Kapelle bewilligt. Gleichzeitig ist mit allerhöchster Genedmigung in der König!, musilamchen Kapelle bei dem Znsliumente des Violoncello die Stellung eines Eoncertmeisters geichasten und diele dem bisherigen KammcrmusikuS Georg Wille vom 1. Oktober d. I. an überiragen worden. — In der Sonnobend. den 4. Oktober, im Overnhauie statt- sindendrn Aullübrnng der sünsaktige» großen Oper „DieHuge- notten " von Menerbeer wird Frl. Ioiellnr Reinl von der Königl. Hofover in Berlin die Valentine als Gast siiwrn. Die Königin singt Irl. Schenker zum eisten Male, die Partie des Pagen Urbarn bat Fri. Eva v. d. Osten aushilfsweise übernommen Die übrige Belebung der Hanptrollen der Over ist die folgende: Revers: Herr Perron: St. BriS. Herr RainS: Raoul: Herr Pctter: Marcel: Herr Wächter. Zu der Beerdigung Zola's wi?b noch mitgetheilt: Ludovic Halsvv, der im Namen der dramatischen Autoren am Grabe Zola'S sprechen sollte, darf, wie er Frau Zola in einem Schreiben mittheilte, auf Befehl der Aerzte nicht im Freien reden. Anatole France, aus den gleichfalls gerechnet wurde, weilt im Aus land und kann bis Sonntag nicht eintrefsen. Infolgedessen heißt es, JaurLS werde auf dem Kirchhofe sprechen. Der Pollzeivrafekt Lepin« konferirte gestern lange mit Zola's Verleger und Freund Ehorventier. Der Präfekt wird umfassende Vorkehrungen treffen, um Manifestationen zu verhindern. Der Zug wird zwischen einem Polizeispalier sich nach Montmartre bewegen. Frau Zola wurde gestern zur Le che ihres Manne» geführt und verbrachte den ganzen Tag wemend neben dem Sarge. Die „Münchn. Neuest. Nochr." veröffentlichen einen Auf ruf, nach dem folgende Dichter einen silbernen Kran» am Grabe Zola's im Namen seiner Vkiehrcr »iedcrlege» irGen M- G. Tonrad. Rick. Tehmel, Bruno Hille. Max Halbe, Dr Widmann «nd Frledr. Benz. - Berliner Leben- ^ Berlin, 2. Oktober. Von einem merkwürdigen „Doppelleben" hoben diescrTagc englische Blätter berichtet. In einem Torfe der Grafschaft Toriel starb ein Mann, der dort seit 20 Jahren unter dem Namen „Edmund Hall" lebte und, wie sich nach seinem plötzlichen Hin- lcheiden herausstellte, kein Anderer war. als ein bekannter Offi zier a. D. Oberst Edmund Plant, der seinen Wohnsitz in Bristol batte. Was den Verstorbenen veranlaßt hatte, einen Theil des IahreS in Bristol als weithin berühmter Mann und einen ande- ren Theil deS Jahres als unscheinbarer Mr. Holl in einem Dörf chen zu leben, darüber wissen die mgl.schen Blätter keine Auskunft zu geben. Diese Geschichte erinnert unS aber an einen ähnlichen Fall, der hier in Berlin vor nunmehr 18 Jahren entdeckt wurde und in weiteren Kreisen noch nicht bekannt geworden sein dürfte. Da er eine Persönlichkeit betrisst, die sich aus politischem und litterarischem Gebiet einen sehr geachteten und heute noch ge schätzten Namen gemacht bat, und da schlechterdings nichts 1>n- ehrenhaftes. daS Andenken eines Tobten irgendwie Verletzendes an der Geschichte ist, so wollen wir sie hier erzählen. Sie ist immerhin interessant genug. Es handelt sich um den Berliner Publizisten und Bolksschriktsteller A. Bernstein, den Begründer der demokratischen „Urwählerzeitung", au» der die „Volks-Zeit- ung" hervorgegangen ist, die er Jahrzehnte lang leitete. Daneben veröffentlichte er zahlreiche populär-naturwissenschaftliche Abhand, lungen, die heute noch den Werth einer ungemein klaren, fesseln- den Darstellung besitzen, gab werthvoll« politische Aussätze aus der neuesten preußischen Geschichte heraus und schrieb reo'istische, dem jüdischen Kleinleben entnommene Novellen, die ihrer Zeit ungemein viel gelesen und bewundert wurden. Kurz. Bernstein war ein sehr bekannter Mann und spielte namentlich m dem Berlin vor 1870 ein« bedeutende Rolle. Etwa Mitte der sechzicer Jahre des vorigen Jahrhundert» verlor er seine Gattin, mit der rr in glück- lichster Ehe gelebt hatte und um oie mit ihm eine stattliche Smaor zum größeren Theil erwachsener Kinder trauerte. Er selbst schien untröstlich zu sein. Jahre lang zog er sich von jedem gesellschaft lichen Berkebr zurück und lebte nur feiner Arbeit, seinen Kindern «no dem Andenken an seine Gattin. Da lernte er zufällig in einer befreundeten Familie eine jüngere Dame kennen, die einen so tiefen Eindruck aus ihn machte, daß er nach längeren Seclcn- kämpfen den Entschluß faßte, sie zu heirathc». Er konnte cs aber nicht über sich gewinnen, seinen Kindern davon Mittycilung zu machen und ihnen c ne Stiefmutter zuzuführen. So begann er denn auch ein Doppelleben. Er vcrhcirolhete sich in aller Heim lichke.t und zog mit seiner zweiten Frau nach dem heulst en Vorort Friedenau, der damals eia von Berlin weitab liegender kleiner Villenort war, wohin sich kaum jemals ein Berliner verirrte. In Berlin selbst lebte er mit seinen Kindern erster Ehe in hcrgcorach- ter Weise fort. Zeitweise verschwand er. angeblich, um ungestön arbeiten zu können, in Wahrheit, um sich seiner zweiten Familie in Friedenau zu widmen, die mit den Jahren ebenfalls rcchl zahl reich geworden war. Der alte Herr mußte sich nicht wenig plagen, um zwei große Familien mit dem Ertrage seiner Feder erhalten zu können. Außer einigen vertrauten Freunden hatte Niemand von diesem Doppelfamilienlcben eine Ahnung, was um jo merk würdiger ist, als das damalige Berlin noch verhälinißmätzig rcchl klein und kleinstädtisch war und der Klatsch nicht so oie' Zeit, wie heute, gebrauchte, um von einem Ende der Stadt zum anderen zu gelangen. Erst als Bernstein im Jahre 1884 starb, erfuhren die Kinder erster Ehe von dem Dasein ihrer Stiefmutter und Stiesaeschwistcr. Beide Familien sollen von da ob. wenn wir recht berichtet sind, einträchtig zusammengeicbt hoben. Tie'c seit- sam-romantische Geschichte hat damals in engeren Bekai-nienkreiien großes Aussehen erregt, bas Gcheimniß ist ober gut gewahrt worden. Dos wäre heute nicht möglich, wo wir so viele sen sationslüsterne Blätter haben, die auch vor frischen Gräbern nicht »urückschreckcn, wenn es gilt, ihren Lesern pikante Geschichten zu erzählen. Im Uebrigen ist ein derartiges oder ähnliches Doppelleben beute in der Zweimillionenstadt gar nicht mehr so selten, wie man denken sollte. Die Vorbedingungen dazu sind ja auch vorhanden. Wer in Berlin W1V. wohnt, ist im Osten oder Norden meist so gänzlich unbekannt, wie irgendein Bewohner von Grönland oder ein Angehöriger der Botokuden. So nur ist cs möglich, daß vor einiger Zeit erst nach langen, mühsamen Ermittelungen der städti schen Behörden sestgestellt werden konnte, daß eine adlige Wittwc mit drei erwachsenen Töchtern, die in eincr armseligen Dachwohn ung des Nordens hauste und seit Jahr und Tag von dort aus
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