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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 17.04.1918
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1918-04-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19180417011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1918041701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1918041701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1918
- Monat1918-04
- Tag1918-04-17
- Monat1918-04
- Jahr1918
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 17.04.1918
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AL* «« «<tt»»ch »»»Oe». der Mittelmächte an letzten Halbjahre» vel«uft KriclB««tertal sich auf »tele o»n Wotschaet« wurde» erstür«1r Dt« Beute während des Milliarden. Die Höhen Vaitleul ist ixenommen. Im März unternahm der Gegner Ai Luftangrtsfr aus das dentsche Heimatgebirt, bet denen 32 Personen ge tötet n»d >8 verwundet wurden. Di« Festung Batum ist von den Türken erobert worden. An der Palästina Front wurden englische Vor stöße zurüikgewiesc» Die französische Presse tritt einstimmig für die Abtretung Beßarabiens an Rumänien «in. Der Reichskanzler wird erst Mille nächster Woche von einer Ervvlnngsreise nach Berlin zurlicklebrcn. Der deutsche Reichstag nahm in seiner Sitzung am Dienstag die Entschließungen über PicisprüsungS stelle» und vlndustriebcaussichtigung an. Der ZcntrumSabgcordncte Gicsbcrts erklärte in einer Bersauinilung in Langenargen am Bodensee. die FrirdcnSresoiiition des Reichstags sei vollständig nbgriöst. Wetteransage der amtl.sächs. L a n d e s w e t t e r w a: t e: .Zeitweise heiter, etwas kälter, keine erheblichen Rieder schlage. die und Er- B.) rr S; rs >» » L2 s größte Anzahl der Toten durch eine Granate umgekommen ist, die in eine Straße fiel und durch das Pflaster bis zur Gasleitung durchschlug. Hobe »lammen sind an« der Stelle, wo die Granate einschlug, cmporgclodert und haben eine Explosion verursacht. Die nuiliegrndcn Häuser sind in Brand geraten und nur die Mauern sind stehengeblte- ben. Die Rettungsarbeiten, durch die einer großen Au zahl von Personen das Leben gerettet wurde, sind noch im Gange. Rach anderen Meldungen handelt cS sich uni die Wir kung einer deutschen Fliegerbombe. Die Bedeutung der Schlacht bei Ar«e»ti-re». iE r a li t m e l S u i, g unsere» Kölner Mitarbeiter».! Köln. in. April. Rach der französischen Presse besitzt die Schlacht bei Aimenlißres besondere Bedeutung durch die i^efädrdnng des st v » l e n b c tk e » s von Böth u » c. Hervö schreibt in der ..Bietvirc" vom ll. April: Ein be deutendes .'.urnelweichen !n dieser Gegend wäre außer ordentlich bemmend sstr Frankreich. Die Bergwerke von Brnao 'eien nur 12 Kilometer von der Feiierlinic entfernt. Die IahroSerzengnng libcrichieite seit dem Kriege süns bis sechs Millionen Tonnen. «„Köln. Ztg.") Die portugiesische« Verluste. Madrid, l«>. April. Rach Meldungen de- Lissabons vlanes ..Tiario de Roneias" sind am veigangencu Mitt woch in Lissabon wieder lnüst ans' Frankreich kommende portugiesische Soldaicn gelandet, die am 7. April in Brest an Bord gegangen waren und sich zum großen Teil aus Kranken und Verwundeten znsam>neinetzten. iW. T. B.! Keine englische KabiuetKkrifi». London. 16. April. tRcutcr.) Wie verlautet, hat Unterredung, die heule »acht zwischen Llond George der» Arbeilerministerii statlsand, ein zufriedenstellendes gebnIS gehabt. Bon einer Knsis ist keine Rede. lW. T. Ter moralische Tiefstand der Engländer. Ein ausgesilndener. vom Brigademaivr Alnset Unter zeichneter Befehl kennzeichnet die schon liänsigcr erwähnte sittliche Begrisfsverrobnng der Engländer. Es heißt darin: Der Hunne bereitet an der Wesisront eine Offensive großen Stils vor. Wenn diese sich auch gegen unsere Divi sionsfront richten sollte, wird stch uns die beste bisher da- gewelene Gelegenheit zum Ablchlachtcn vv n H n n n e n bieten. Eine andere Stcite dieses Befehls besag!: Falls unsere Frontlinic znrückverlegl ivird, ist eS Pflicht, die -Hunne» durch Gcivehrseuer zu erledigen, Falts der Be fehl zum unbedingten Aushalten gegeben wird, nehmt Hacken, Spaten, kurz, alles, was zur Hand ist. iW. T. B.) Die Zerstörungswut der Engländer. Berlin, 16. April. Tag für Tag müssen die Eng länder den Deutschen weite Strecken französischen und belgischen Bodens überlassen. Während des karg- lichen Raumgewinnes der viermvngtsgcn Flandern- Offensive zählten die Engländer in ihren Heeresberichten die einzelnen Ort'chasten ans. die sie von den Tcutschcn be freit haben woll.cn. In knapp vier Wochen habe» die Eng ländcr weit über das Hundertsache französischen und belgi «Sen Bodens wiedcr cingcbüßt. Die Zahl der eroberten Städte. Dörfer und Ortschaften läßt sich bei der Größe des non den Deutsche., eroberte» Gebietes nicht angcben. Weite Landstriche, die bisher von der KriegSsiiric verschont ge blieben niire», lernen insvlge deS englischen BeriagenS letzt die Schrecken des Krieges kennen. Stadt um Stadt, Torf um Dort. Gchmi „,» Gehöft schießt die britische Artil lerie in Trümmer. Fluren werden verwüstet, die Bevölke rung wird rnrknch.slvs vertrieben. Sein Hab und Gut, 'eine Aecker und Gärten, keine Herden muß der Franzose im Stiche lasse». Die Engländer machen sich alles Das ganze Elend, das aniS neue über blühendes 'ches Land Heren brach, dankt »rankreich der von gewollten und dnrchgesctztcn Verlängerung des >W, T. B.i Berlin, 16. April. Während die Siädie Mcrvillr nnd Loeon durch englisches »euer in immer wüstere Trümmer!» äsen verwandelt werden, letzten die Franzosen auch a:n 12. April die Beschießung unserer Unterkünfte im Innere» der Stadt Laon mit schwerem Kaliber fort. «WTB.i England verststweigt die Gröste seiner Niederlage. Berlin, 16. April. England versucht, den eigenen Truppen die Größe seiner Riedcrlage zu verhehlen. Ter cnglilchen «Karde nun bis znm II. April kein Wort von den großen Ersolgcn der deutschen Osiensive mitgeieilt wor den. Ans dem Durchmarsch durch eine französische Stadt tedoch batte» sie gerüchtweise ersaiircn, daß die Deutschen 7K«XXi Mann Gefangene und >«»! cü «Keichntze erbeutet batte». Auch anderen Trnvpenterlcn sucht England die «Kröße der dentichen »ortichiittc zn verbergen, eiahlreichc. n -ent'che Hand gesallenc Engländer wollten den ihnen ans der Karte erklärten Geländcgcwinn nicht, glauben. iW. T. B > Die Opposition gegen Elimencean. IE i g e n e T r ,i !> ! m e l ü ii ii g.! Genf. >6. April. Der „Figaro" gibt ihm gewordene Informationen wieder, wonach die S o z i a l i st c n den Sturz Clanie » ccauS mit allen Mitteln a n - «t rebc n. Jedenfalls ivürden die Knmmerberatnngcn über die Angelegenheit Eb'-mciiceail - Ezernin auch das Schicksal des Ministeriums Ei'Niencean ans lange .'seit hinaus ent scheiden. — Ter „Tempo" schreibt: Wir stehen vor schwere n p aila m e n t a r i i ch e n Kämpfen, an denen die Regierung nicht ohne Mitschuld ist. »o» »er Danrtarleit v»n «tLioaeo. tzaht. aber sicherlich wiederlehren wird. »a Oesterreich »ine» solchen Mann braucht. Da» „Frembeublatt" sagt: «ras Ezernin ist tn der Zeit seine» Wirken- eine europäisch« Figur ge worden und hat da» Ansehen de» Baterlanbe» ln der ganze« Welt in ungeahntem Maße gesteigert. Da» deutsche Vvlt tn Oesterreich-Ungarn wird e» ihm doch anrechnrn, daß er den Mut fand, das hochverräterische Treiben tschecht. scher Führer zu brandmarken. — Die „RrjchSpost* be zeichnet es als unvestrettbare» Brrdtenst des «rasen «zer. nin, daß er alle Versuche der Entente, die Auseinanoer- reißnng der Käisermächte zustande zu bringen, nieder, geschlagen hat. Zweifello» werden die Gegner aus dem Rücktritt des Minister» eine Ausntunternng für die Fort- spinnung ihrer Pläne herauSleien. Es muß gezeigt wer- den. daß die BünbniSpolitit und die Innere wie äußere Verteidig»»,, der Monarchie nnbrirrbar in jener geraden Linie, die Gras Ezernin versvlgte, weitergeführt wird. — Auch da» „Rene Wiener Tagblatt" sagt: Mehr denn je ist die vollste Uederei»s»immu»g der verbündeten Mittelmächte eine unerläßliche Rotwendigkeit. Die Blätter erfahren von berufener unterrichteter Seite, daß der Meinungsstreit mit Frankreich die Rück trittsabsichten des »»rasen Ezernin nicht bestimmt Imbe lieber die eigentlichen Gründe des Rücktritts wird nur so viel mitgetrilt, daß sich in der letzten Zeit in verschiedenen »ragen die Aussassungen de» Kaisers mit denjenigen des Ministers deS Auswärtigen nicht voll ständig gedeckt habe». iW. T. B.) tu» der sozialistisch«« flnutfcheu EauStuu». Mitglied«, findet hoffentlich auch tn der sozialdemokratischen Press« Svztali tn Ft, Diese Erklärung . . , fentltch auch i« der sozial» Deutschland» dt« gevttbrenbe Beachtung. Unser« ldemokrateu glaubten, sich gegen die deulsch« Aktion tnnland wenden zu müssen, und ftub immer wieder für dt« Boten Garde» in »tnnland etngetreten. Rach her Erklärung der loztglistlschr» finnischen Landtag»mitän«drr dürfte jeder Zweifel darüber behoben sein, hast die Herren Lchetdeenann nnd Davld damit nicht nur dem jungen sinnt, schen Staatswesen im allgemeinen, sondern ganz besonder» auch ihren finnischen Parteigenossen einen wahren Bärendienst geleistet haben. zu eigen, srnnzösi- EnglnnS Kriege?. Sie Wiener Presse zu Szerulus Rücktritt. Tie gesamte Wiener Presse betont, daß der Rücktritt des «Krafen Ezernin eine viel weitergehendere Bedeutung habe. alS sonst Ministerivcchsel zu besitzen pflegen, und hebt die nngewöhnliche Eigenart und Tat kraft des Ministeis hervor, der zwei »rieden nbichloß und den dritten vorbereitete. Uebereinstimmend bezeichnen sämtliche Blätter als die beide» Grundpfeiler seiner Politik das unbedingte » c st h a l t e n an den, Bündnis mit Deutschland und Besrciuiig der Menschheit vom Weltkriege. Tic Blätter drücken übereinstim mend die Ncberzengnng ans. daß Graf Ezernin, begleitet llugorische Eli««»*». Der „Prster Llond" schreibt »um Rücktritt de» Grafen Ezernin n. a.: Die ganze Amtsführung des Grasen Ezer nin ist rin schlüssiger Beweis dafür, dast unsere» Kaisers hochherzige» Strebe», der gequälten Menschheit die Seg nnngen -cs »riedenS wiederzugeven, im Grasen Ezernin einen verständnisvollen, unermüdlichen Mitarbeiter besaß.— „Magyar -Hiriap" sagt: Der Rücktritt des Grafen Czer- nin kan» an der Richtung unserer auswärtigen Politik und unserer Stellungnahme zu de» große» »ragen des Friedensschlusses durchaus nichts ändern. Zum verfülscht»« Kaiserbrief d. Der Londoner Korrespondent des „Daily Telegraph" will wissen, daß je eine Abschrift deS Briefesdcs Prinzen SixtuS und des Kaisers Karl gemacht wurde, mährend sich das Original in den Händen von » » les E a in b o n befunden habe. Dieses sei an Poincare gesandt worden. Ribot, der damals Ministerpräsident war. hätte zum Schluß eine Unterredung mit SixtuS über die Briefe gehabt, »ür England stehe Lic Echtheit des Kaiser zbarl-BricfeS fest. Ans dieser Grundlage arbeitet die eng lische Presse mit großem Eifer daran, einen Keil mischen Oesterreich nnd Deutschland zu treiben. — Wird ihr nickt gelingen! Graf «zerni« und bie Fri«den»resolntio«. lieber den auch von uns mehrfach berührten angeb licken Brief des Grasen Ezernin an Kaiser Karl vom »rnhsahr vorigen »ahres, der bekanntlich im vorigen Fahre nicht wenig dazu bcigetrage» hat, die Geister für dir verhängnisvolle »riedenSresolutivn reif zn machen, weiß das Dresdner Zentrumsoigan, die „Sachs. Boiksztg. folgendes initzuteilen: Wir wissen von anderer Leite, daß Gras Czrrni» tatsäch lich zn A,ifang des »ahieS lbt7 an Kaiser Karl einen Bries schrieb, worin der Minister seinem Monarchen rundheraus erklärte, dast t7esterreich-tlngarn höchsten» bi» Leptember, spStesten» bi» De zember scrtig sei. Warum der de» Tatsachen nicht entsprechende flanmacherischc Bries geschrieben wurde, ist nicht ersichtlich. Feden- ,alts bat er aber in den leitenden österreichischen Kreisen im .'li.genbiiä die Llimmnng erzeugt, die den Licgeswiüen unserer .veiiidc tiärlic, Ter Brief blieb in Denischland nicht unbekannt. Ta» Original und -lbsihrlitcn kursierten in verschiedenen Kreisen und sie mögen aus die cknischiiednng de» RcichSiägc» eingeivirkt haben. iSrtundigungcn an mastgebenden Ltellen stärkten die Er- ienniniS, dast der »nbalt des Briese» der Wirtlichkeit nicht entsprach, und in diesem Augenblick haben wir unsere Anschauung über -a» Krtegsziel geändert. Wir tonnten c» mit unserem Gcivinc» nicht vereinbaren, einem Frieden zuziiftimnicn, der aut unwahren Unterlagen aufgcbant war, sondern wir mußten unser Urteil mit den Tatsachen in Einklang bringen. DnS gennnntc Blntt bedauert im Anschluß an diese Mit tcilnng. daß „ein Hausieren" mit diesem Briese in Deutsch land begonnen habe, durch das die Stimmung sehr herab- gedrnctt worden sei. Gras Ezernin Hai im übrigen, znm Schmerze aller »laiimachcr und Reichsfeinde in Oesterreich, seinen Frrtnm bekanntlich eingcselicn und znm mindesten in der letzten Zeit sür OesterreichUngarn eine Politik ge trieben, die durchaus ans die Ausnutzung der errungenen militärischen Erfolge hinauslics. Die »oigerungrn, die sich aus diesem Gesinnnngswechscl Ezernin» für alle die jenigen ergeben, die sich seinerzeit durch seinen Brief bc- eiiislunen ließen, sind leicht zu ziehen nnd werden hoffent lich auch gezogen werden. Frankreich über die Zukunft Veßarablenr. Die Bereinigung BeßargbienS mit Rumänien wird von der sranzvsiichen Presse günstig ausgenommen. Die Lösung enisprcchc dem Lcibstbestimmiingsrechte der Völker. Beßarabien gehöre zn Rumänien. Der ..Matin" schreibt in ttcbcreinstinimiliig mit der übrigen Presse: Die beß.irabUche Regierung sei von der Entente anerkannt gewesen. Die En-enic habe am Tage der endgültigen Regelung aller »raven die Abstimmung der beßarabischen Regierung als Krönung der berechtigten nationalen » o r - derungcn Rn m änienS betrachtet. DSr „Petit Pu risten" erklärt, Rumänien ist nach wie vor unser »reunö und Verbündeter. Wir müsien uns srene.i, daß Beßarabien zu Rumänien kommt. Die» ist ein »ehe nützlicher Weg weiser für die spatere endgültige Lösung. Beßarabien kann j bi igcns als rumänische Provinz dem deutschen Einfluß besser entrinn:». (W. D. B i Margbilüma« und Etrio« i« Bukarest. Bukarest, i'>. April. Gestern sind Ministerpräsident M arghilv m a n nnd Minister des Aeußern Arion ans Fass« hierher z nrückgckchr t. iW. T. B.s Ukrainische Entrüstung über Bestarabiea. Die likrainischc Telcgraphcn-Agentur meldet: Tie Nach richt von dem Anschluß Beßarabicns an Rumänien hat in allen Kreisen der ukrainische» Bevölkerung große Enirü st n n g hcrvorgcrnsc». Unvcrziigiich wurde cinc außerordentliche Sitzung des nkrainischen Parlaments, der Zentralrada,, abgehalien, die besonders der bcßarabischen »rage gewidmet war. -Alle »raktionsstthrcr im Parlament haben energisch gegen die internationale Spekulation der riliiiänischcii Regierung Einspruch erhoben. Sie wiesen daraus hin. daß dieser Anschluß nicht nur dem Wunsche der Ukrainer, Deutschen und Bulgaren In Beßarabien nicht eiitiprcchc, sondern auch nicht dem Wunsche der moldauischen Bevölkerung selbst. IW. T. B,j Finnische Sozialdemokraten gegen de« Bolschewismus. Rach einer Meldung des Stockholmer „Svenska Dag» blad" haben die sozialistischen Mitglieder -es Landtages in Hclsingsors einen Ausruf erlassen, in dem u. a. gesagt wird: Das durch Vertreter der Roten «Karde verstärkte Parteikomitcc beschloß den für däs ganze Land uns haupt sächlich sür die sozialdemokratische Partei io unglücklichen Staatsstreich, der dann am 27. Fanuar nusgesührt wurde. Als der -Staatsstreich durchgesührt wurde, wurde die sozialistische L a n d t a g sg r u p p e überhaupt n i cht gefragt und der Partcirat erst eine Woche »ach dem Staatsstreich zusammenbcrnseii. »m über die Angelegenheit z» berate». Dieser Staatsstreich ist nicht nur gegen den Willen der vom Volke durch das allgemeine Wahl recht gewählten Vertretung des Landtage» in Szene gesetzt morden, sondern auch ein Staatsstreich gegen die sozialistische Partei selbst gewesen. «W. T. B.j igS L »eitscher KelLeta». <rkadtmelb»»gunsrervtrltn»rSchris»l,tt»»g.f Berlin, iS. April. Am Tische de» Bunbrsrat» -tze- lanzier v. Payer. Vizepräsident Dr. Pansch« eröffnet die »itznug nm 2 Uhr 12 Minute» und dankt den tapseren Feldgrauen sür die große» Erfolge an der Westfront. Wir können, sagte er. mit Stolz nnd besonderer Befriedigung feststellen. daß öas. was ivir bei der Vertagung de» Reichstags erhossten, tn Erfüllung gegangen tst. Au« die Glttckwüns de» Reichstags zu den Srsoigcn tm Westen sind Dan! telegramme de» Kaisers und HindenburgS etngegangen. — Die neuen Steuervorlagcu sind dem Hause zn- gegangcn. — Auf der Tagesordnung stehen zunächst Aufrage«. Abg. stegter svp.) weist auf die schweren wirtschaftlichen Schäden hi«, die die Inselgcmeindrn durch die Sperrung de» Badeverkehrs nach den Nordseeinsel» erleiden. — ttntcrstaatssrkretär Lewald: Ein Ersatz solcher Schäden an di« Seebäder würde gleichartige Ansprüche anderer Ex- werbskrelse Hervorrufen. Wo außergewöhnliche Härte» zutage treten, ist es Sache der Bundesstaaten, eine Rege lung zu tressen. - Adg. «ras Westarp skons.j fordert zur Beseitigung des Mangels an menschlichen Arbeitskräften tn der Landwirtschast Zurückstellung nnd Beurlaubung von Heerespslichtigen, ferner Abgabe von kriegsunbranchbareu Pferden, Nebcrweisung von Lastkraftwagen usw. — Oberst Braun: Die stellvertretenden Generalkommandos haben Anweisung erhalten, der Landwirtschaft nach Maßgabe der Verhältnisse tunlichst entgegcnzukvmmen. — Abg. Neck iLoz.t regt an. rin Abkommen über den Luftkrieg herbei- zuführen, um die Einstellung der Fliegerangriffe auf offene Städte außerhalb der Kriegszone zu erreichen. — Ein Re- giernngSvrrtrcter erklärt, daß bis jetzt keine amtliche An- frage der Gegner eingegangrn ist. Sollte sie etngehen» so würde sie von den militärischen Stellen geprüft werden. Abg. Greber twildi fordert cinc rcichSgcsetzUchc Regelung des Schadenersatzes für die durch Fliegerangriffe verur sachten Personen- und Sachschäden. — UntcrstaatSsekretär Lewald: Das Reich ist bereits heute verpflichtet, den Bun desstaaten geleistete Vorschüße und Vorentschüdigungen zü- rückziicrstattcn nnd im Bedarfsfälle zur Ermöglichung solcher Auszahlungen Vorschüsse zu leisten. Eine besondere reichsgrsctziiche Regelung ist -aber nicht nötig. — Abg. Landsberg lSoz i verlangt rückwirkende Kraft für bie Regelung der Frage der KrtegSprtmaner. Untcrsiaatssekretär Lewald: Eine nachträgliche Aust« dehnung dieser Bestimmungen auf alle Kriegsprimauer, die bisher die Reifeprüfung nicht abgelegt haben, erscheint nicht angebracht, denn es würde eine Benachteiligung derer bedeuten, die das Examen bestanden haben, nnd gleich zeitig müßte denen das Reifezeugnis erteilt werden, die durchgesailen sind. Auch hier gilt der Satz, daß die Inter essen der Allgemeinheit den einzelnen, mögen sie noch o berechtigt erscheinen, vorangestellt werden müsse». — Daraus wird die Aussprache über die Daimler-Angelegenheit fortgesetzt. Der Ausschuß schlägt einige Entschließungen vor. Ter Reichskanzler wird um eine BundesralSverord« nilng ersucht, die ihn ermächtigt, die Geschäftsbücher un- andere Unterlagen in diesen Betrieben überwachen zn lassen. Ferner sollen bet sämtlichen zentralen Beschafsungs- stellrn deS Heeres und der Marine PrctsprüfungS- stcllen eingerichtet werden. Zur Uebcrmachnng der Tätigkeit der einzelnen PrüsnngSstcllen soll eine Zcntral- prüfnngsstellc geschaffen werde». — Abg. Keinath lntlF er klärt die Zustimmung seiner Freunde zu dieser Enj- chlicßnng. Von einer allgemeinen Uebertcucrung des Staates durch die Industrie könne keine Rede sein. Er gäbe auch große Teile der Industrie, die keine Kriegs gewinne gemacht haben, die im Gegenteil sich nur sehr schwer hätten behaupten können. — Abg. Schiele skous.j legt Verwahrung dagegen ein, baß man ungeklärte Einzel älic benutzt, um gegen die ganze Industrie solche Bor würfe zu erheben, wie das Abgeordneter Noske getan heit. Der Fall v. Bebr-Pinnow liegt, wie sich seither gezeigt hat, ganz anders, al» er sich zur Zeit der «usschußverhandtuiigcii ansah. Auch hat die Firma Daimler nicht mit dem Streik gedroht. Im Falle des Kammerhcrrn v. Bcür-Pinnoiv sind die Geschäfte ge macht worden von Leuten mit Namen Steinborn, Kohn, Wiener,- der Geschäftsführer hieß Blank. t-Hürt! hört! rechts! Gegen Versrblungen muß cingeschritten werden. Aber am siegreichen Frieden und an neuer Blüte tm größeren Deutschland hat auch unsere Industrie ihren An teil. iBcisall rechts ! — Abg. Mumm (Tisch. Fr.): Dem ehrlichen Kaufmannsstand alle Achtung, aber nicht jedem Kricgshäudicrgeist. Hoffen wir, daß das Blitzlicht der Rciäx-iaqsorrhandlungc» die. die durch den Krieg nur ihre Geschäfte machen wollen, schrecken wird. — Abg. Henke iNnabh. Soz.t erklärt sich entschieden gegen eine Militari sierung der Betriebe. Krasse Falle von Prosttsucht könnte man auch bei verschiedenen Agrariern Nachweisen. Das Unternehmertum ersticke im Golde. — Generalmajor Scheuch stellte Behauptungen der Abgeordneten Erzberger ukd Mumm gegenüber'lest, daß «in« Denkschrift, die General Grüner über die Möglichkeit eines Abbaues der Preis« aus gestellt haben soll, im Kriegsamt nicht existiere, sie also auch nicht mit dein Rücktritt des Generals Grüner in Verbindung gebracht werden könne. An der weiteren Besprechung be teiligen sich noch die Abgeordneten Roske lSoz.), Hauß. mann >Vn > und General v. Wricsberg, der eine An- zahl von Frage» HaußmannS beantwortet. Die Ent schließungen werden angenommen. Morgen 8 Uhr: Etat der Postverwalliing. Schluß 7 Uhr. » Das ArbeitSpregramm des Reichstages. «D r >i h t m e 1 ö n ii g ii n i r c r R c r l i n e r L ch r i s t l « t t « » g.! Berti«. April. Der A c l t c st c n au s sch u ß des Reichstages beschloß, den kommenden Frcttaa Ntzungsfrci zu lassen nnd an den übrigen Tagen der Woche, ebenso am nächsten Montag, die Sitzung erst nm 8 Uhr nachmittag» beginnen z» lassen, um den Fraktionen Zeit znr Beratung sür die dein Reichstage Morgen zngchcnden Steuervorlage» -ur lassen. Die Beratung der Stcuci Vorlagen im Plenum soll am Dienstag beginnen. Bis dahin sollen der Postctat, der Etat für die Reichöelsenkahncn, der Iusttz- ctat nnd der Etat sür das Rcichsamt des Innern, der nach Abzug des ReichSwtrtschgftsamtcs vom Retchsamt des Innern an Umfang beträchtlich abgenommen hat. tn zweiter Lesung erledigt werden. Mit einer Erledigung deS um fangreichen Arbeitspensums vor Pfingsten tst unter keinen Umständen zu rechnen, ja, cs kann mit ziemlicher Sicherheit angenommen werden, daß der Reichstag bis weit tn den Sommer hinein wahrscheinlich bis Mitte Juni zu» sannncnbleibcn muß. Ru» dem Hauptausschuß des Reichstage». , <D r a h t m « l d ii n g unsrer R e r l i n e r L ch r t s t l e i t ii » g.) Im Hauptausschuß des Reichstages sprach sich Staats sekretär v. Lavclle gegen den Antrag aus Errichtung van B c a m t e n a u s s ch tt s s e n im Bereiche de» RetchS- mnrineamts aus. Man könne doch nicht der Marine allein
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