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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 17.10.1902
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-10-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19021017018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902101701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902101701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-10
- Tag1902-10-17
- Monat1902-10
- Jahr1902
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 17.10.1902
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verugrgedüdr: «° «« L»«r»»ii»- durch e>^» u« atz« «rillst u Ortutnal- un»»n nur «» d»ullich»r ^a de^retd Ru»r'» unoettuiwir Man, ' iuuxrtiuchch^ vianuilnoi« wer»« nick» auidewa»»» «,teiramm.>dr»tt«: «achrtchte» »,»«»» Lttriiidel 1856. öuiia» S»aU»r, lienilii, Vrllstr. «mpüoltlt ln ^usceubl: I5861D8 Oklöü »»«»-. «»oUea- uno V4»NÜ«t,«>. isnresgen-^äsif. Innabm« vü>> AnkLndiannarii t»u NaLmiUau» » Mc Loim im» kteierlau« nur ManeiUliapk « vo > N b>» V,l Ulir Die i walliuk Ämu «eile >ca. « Lilbeii» 2» Pi» An tividiau»»«« vut der Privalikile .-ieUe »Pta die rivuilloerjeile Li« . ucimidi" oder out Teriieüc oo Pei Nummern naä, Sonn- »ui, tzcin tauen l de», uixalliuc Ärundceileii so. 4v de« so und oo PI» n»0> > - iondercm Lani ÄuLwarliue Ä»> Haue nur »k»cn PoranübemlNuna Bkieabluller werden mü w Pia brreilmtt. yrrntrirckantilttuh: «m, I Nr. u und Nr. 202«. MW» 26 Rottt-ontr. 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Der Reichstag hat sich am Mittwoch mit der sozialdemo kratischen Interpellation über die Arbeitslosigkeit beschäftigt, die bereits im Januar des lausenden Jahres zur Bcrathung gelangt war, deren Besprechung damals jedoch abgebrochen und bis zur Vertagung des Reichstags nicht wieder ausgenommen wurde Auch dieses Mal ist der Gegenstand nicht „erschöpft" worden und der sozialdemokratische Abgeordnete Singer hätte es gar zu gerne gesehen, wenn derselbe Faden noch viel weiter gesponnen wäre, aus Aasten der Verhandlung über den Zolltariienlwurs. Präsident Gras Ballestrem erklärte jedoch, ein Abschluß der Besprechung einer Interpellation finde geschästsordnungsmäßig überhaupt nicht statt und eine weitere Hinausziehung der Debatte würde aus die Sache selbst keinen Einslutz haben. Ter Reichstag be herzigte diesen Wink und lehnte den Antrag Singer, aus der Tagesordnung am Donnerstag den Zollloriseittwurf auszu- merzen und die Arbeitslosigkeit an seine Stelle zu setzen, kurzer Hand ab. Damit dürste der Gegenstand für oie lausende Session verlassen sein. Im Einzelnen bot der Verlaus der Besprechung dieses Mal mancherlei interessante Gesichtspunkte. Zunächst gab der sozial- demokratische Abgeordnete Molkenbuhr die Begründung der Interpellation, in der er u. A. behauptete, datz die von der Berliner Gewerkschastskommission vorgenommcne Zählung der Arbeitslosen an Glaubwürdigkeit die Regierungsstatistik überrage und deshalb der von der Sozialdemokratie „festgestclltc" gröbere Umfang der Arbeitslosigkeit als erwiesen anzusehen sei. lieber die Gründe der Arbeitslosigkeit verbreitete sich der Redner in der aus der sozialdemokratischen Presse bereits hinlänglich be kannten Manier und zur Mhilse verlangte er eine die gcsammte Arbeiterschaft in Industrie und Landwirthschaft umsaffende staat lich« Arbeitslosenversicherung, deren Kosten an jährlichen Arbeitslosenrenten er auf die. wie er selbst zuzugeben so gütig war, „nicht direkt kleine" Summe von 219 Millionen Mark bei einem Satze von täglich 2 Mark auf die arbeitslose Person be rechnete — zum Vergleich sei bemerkt, datz die ebenfalls viel er örterte und u. A. vom Eentrum mit Rücksicht aus die Mehr einnahmen aus den Zöllen empfohlene Hinlerbliebenen-Versicher- ung der Arbeiter nur aus 100 Millionen Mark jährlich veranschlagt wird —. Zu den ungeheuren Kosten der Arbeitslosen-Versicher- ung kommt überdies die außerordentliche Schwierigkeit der prakti schen Ausführung. Der Eentrumsredner Tr. Bachem, der über haupt sehr gut und treffend sprach, wies auch aus diesen Punkt nachdrücklich hin und erinnerte an die verschiedenen, bereits ge scheiterten Versuche mit einer Arbeitslosen-Zwangsversicherung. so in Bern und Köln. Gras Posadowsky erklärte bei der ersten Be sprechung der Interpellation im Januar, datz Arbeitslosigkeit Gegenstand einer Versicherung überhaupt nicht sein könne, weil das Eintreten des Bersicherungsfalles in so hohem Matze von dem Willen des Versicherten selbst abhänge, datz man deshalb nie das Risiko eingehen könne, eine solche Versicherung einzu führen. Dazu erfreut sich der Gedanke einer Arbeitslosen- Zwangsversicherung nicht einmal des ungetheilten Beifalls der Arbeiterschaft, vielmehr stehen beispielsweise die Gewerkschaften vielfach auf dem Boden der Anschauung, datz man die Regelung dieser Frage der freien Initiative der Organisationen überlassen solle: es werde sonst des „Zwanges" im Leben des Arbeiters gar zu viel. Denselben Standpunkt vertrat u. A. eine in den letzten Tagen abgehaltene Gewerkschafts-Versammlung in Löbtau, die sich in einer Resolution gegen den Zwangscharakter der Versicherung aussprach. Da auch in den Kreisen der sozialdemokratischen Befürworter des Planes völlige Unklarheit über die Art seiner praktischen Ausgestaltung herrscht, so erscheint die Zwangsversicher ung zur Zeit jedenfalls noch als ein völlig nebelhafter Gedanke, von dem sich kaum die ersten schattenhaften Umrisse in der mich- ternen Wirklichkeit erkennen lassen. Wie soll dann aber dem Ucbcl der Arbeitslosigkeit ge steuert werden ? Das ist die grobe Frage, von der sich mit Recht sagen lätzt, datz sie alle Welt bewegt. Graf Posadowsky ries den Inter- pcllanten zu: „Ja, wenn der Staatssekretär des Innern die Arbeitslosigkeit abschassen könnte, wenn er ein so mächtiger Mann wäre, datz er die Produktion rcguliren könnte, dann wäre er ein sehr glücklicher und erfolgreicher Mann; denn dann könnte er den grötzten Theil der sozialen Frage mi' einem Federstriche lösen." Gewiß ist es eine der beklagenswerthesten Erscheinungen unsere« sozialen Lebens, daß wir z.Z. nicht genügend Vorkehrungen haben, um dem arbeitsfähigen und arbeitswilligen Arbeiter Ge legenheit zur Arbeit zu geben. Auf der anderen Seite ver- mögen aber Staat und Gesellschaft doch auch nichts Unmögliches zu leisten, und man wird sich daher, so lange nicht ein Allheil, mittel zur Ausrottung des Uebcls mit Stumps und Stiel ge funden ist, damit begnügen müssen, alle verfügbaren Mittel und Kräfte zusammen zu raffen, um die Arbeitslosigkeit auf den denkbar kleinsten Umfang zu beschränken und die Noch der dennoch von ihr Betroffenen durch Unterstützungen aller Art zu lindern. Das wirksamste Borbeugungsmittel gegen die Arbeitslosigkeit wird jedenfalls in einer gründlichen Organisation deS Arbeitsnach- weises in Stadt und Land zu suchen sein: insbesondere müßten die größeren Städte in Verbindung mit einander treten, um ihre Arbeitslosen gegenseitig inszutauschcn, sodatz der Zuzug immer dahin gelenkt wird, wo Arbeitskräfte nöthig sind. Des Weiteren müßte auch den Naturalverpslegungsanstaltcn und dem Wander- armenwcsen wieder größere Aufmerksamkeit zugewendct werden. Die sogenannten „Nothstandsarbeiten" von Seiten des Staates und der Gemeinden sind ebenfalls in möglichster Ausdehnung vor zunehmen Beachtenswerth ist ferner ein von dem Würzburger Professor Schanz gemachter Vorschlag, an Stelle der allem An scheine nach praktisch ungangbaren Versicherung gegen Arbeits losigkeit die Einführung des Sparzwanges in s Auge zu fassen. Zur Verwirklichung dieses Gedankens wird angeregt, die Steuer- bcsreiungen für die untersten Klassen anszuhcbcn und sämmtlichc Jahreseinkommen bis zu 1200 Mark mit >/? bis 1 Prozent zu be steuern, jedoch mit der Maßgabe, daß der Betrag der Staats stenern sowohl wie derienige der Gemcindestcuerznschlägc dem Steuerzahler gutgeschrieben wird. Dieses Guthaben wird dann derartig gesperrt, datz es nur bei Arbeitslosigkeit, bei vollständiger Invalidität, sowie bei lleberschreitung des 55. Lebensjahres dem Berechtigten oder im Todesfälle den Hinterbliebenen ratenweise ausgczahlt wird. Der Plan hat viele Freunde gefunden und ließe sich bei gutem Willen aller betheiligtcn Faktoren wohl durch führen. Das Hauptmittel freilich, ohne dessen grundlegende Hilfe alle anderen kleineren Maßnahmen versagen, ist und bleibt doch immer eine gesunde, kraftvolle, aus den Schutz der gesammten nationalen Arbeit gerichtete W irths chastsp olitik des Staates. In der ge flissentlichen Verkennung und Geringschätzung gerade dieses leiten den Gesichtspunktes leistet die Sozialdemokratie Unglaubliches. Auch der Abg. Molkenbuhr wärmte wieder dos alte Schlagwort von dem „billigen Brot" auf, mit dem allein den Arbeitern geholfen werden könne, während doch nachgerade selbst der Begriffs stutzigste wissen müßte, datz es für den Arbeiter vor Allem aus hohe Löhne ankommt, die ihn selbst bei theurcren Preisen der Lebens mittel befähigen, seine gcsammte Lebenshaltung angemessen ein- zurichlen und daneben noch etwas zurück zu legen. Eine den Verhältnissen entsprechende Schutzzollpolitik hat erfahr ungsgemäß den wohlthätigsten Einstutz auch auf die wirthschaftliche Lage der Arbeiterschaft. Die jetzige wirthschaftliche Krisis, durch welche d e Arbeitslosigkeit hcrvorgcrusen worden ist, ist keines wegs aus das Konto der Schutzzollpolitik zu setzen, sondern, wie Staatssekretär Graf Posadowsky betonte, auf den Jrrthum vieler geschäftlicher Kreise, die eine vorübergehende wirthschaftliche Hoch- fluthwelle irrthümlich für eine dauernde hielten. Man habe sich in Unternehmcrkrc sen infolge dieser irrthiimlichen Auffassung nicht genug zurückgehaltcn und zu grobe Arbeitermassen, die der ländlichen Beschäftigung entzogen wurden, in industriellen Betrieben in Bewegung gesetzt. Nach alledem ist cs ein absoluter Widersinn, wenn die Sozial demokratie so thut, als trete sie für das Interesse der Arbeitslosen ein. und gleichzeitig das beste Mittel zur Hebung der allgemeinen wirthschastlichcn Wohlfahrt, einen angemessenen Zollschutz der nationalen Arbeit, bis auf's Messer bekämpft. Dieses doppel züngige Gebühren der Sozialdemokratie geißelte der Abgeordnete Dr. Bachem trefflich in folgenden Ausführungen, für die er trotz aller Proteste der Sozialdemokraten den vollen Nachweis erbrachte: „Der Arbeitslosigkeit steuert man nicht durch eine Versicherung, son dern am besten dadurch, daß man der Industrie hilft, wodurch der Ar beiterschaft ständige Arbeitsgelegenheit gesichert wird. Mit der Politik der Sozialdemokratie in der Zollfrage wird man die Arbeitslosig keit nicht beseitigen, man wird sie damit nur fördern. Die Sozial demokraten beantragen ja überall Zollfreihcit: was soll da aus der Industrie werden? sSinger rnst: Schauderhaft!> Ja, das ist auch schauderhaft, daß man sich cinbildct, dem Arbeiter könne durch Zollfreiheit geholfen werden. Selbst für Austern, Hummer, Kaviar und Sekt beantragen die Herren Sozialdemokraten Zollfreihcit s.Heiterkeit.f Gerade die Herren von der Sozialdemokratie, die »ns immer auf Luxusslcuern verwiesen haben, hätten doch, wenn sic konsequent sein ivollten, die Verdoppelung dieser Zölle befürworten müssen, sie haben aber Zollfreihcit beantragt, ebenso wie für Ball- chuhe und seine Seidcnwaaren. Wären diese Maaren zollfrei, so würden sie massenhaft aus dem Auslande eingeführt und der deutsche Arbeiter, der in jenen Industrien beschäftigt ist, würde durch die Zollfreiheit kolossal geschädigt werden. Jeder Arbeiter wird Ihnen sagen, daß, wenn dieser Antrag durchgcgangcn wäre, insbesondere die Scidenindustrie Deutschlands in die schlimmste Lage gekommen wäre: sic würde geradezu kaput gegangen sein und eine ganze Reihe von Arbeitern würde nicht durch die Fabrikanten, wohl aber durch die Politik der Sozialdemokraten ans die Strotze geworfen sein. Auch bei dem Eisen haben ja die Sozialdemokraten Zollfreiheit beantragt. Wenn dieser Antrag durchgegangen wäre, würde er eine Katastrophe herbeigesührt haben, wie sie noch nie in der Welt da war. Wir würden dann von der Konkurrenz des Auslandes, namentlich von Amerika, erdrückt werden, es würden dann massenhaft deutsche Arbeiter ent- lassen werden müssen. Die Industriellen setzen nicht ohne Noth ihre Arbeiter auf die Straße. Es ist keineswegs Bos- heit von ihnen, wie die Sozialdemokraten es darstellen: sie thun cs erst dann, wenn sie selbst ihr Vermögen bereits darangejctzt haben. Ter Zolltarif enthält nicht nur Agrar-, sondern doch auch Jndustriezölle, und um der Jndustnezölle willen können die Arbeiter sehr wohl die Agrarzölle in den Kauf nehmen. Nichts ist so nothwendig, wie die Annahme des Zolltarifs, wenn man wnl- lich der Arbeitslosigkeit steuern will." Das heißt in der That d.e sozialdemokratische „Arbeitersreundlichkeit" drastisch beleuchtet' Neueste Tralztmeldunuen vom 16 Oktober. Die Burengenerale in Berlin. Berlin. Tie Burengenerale Botha. Dcwet und Delarey trafen gegen 5>/r llhr Nachmittags ans dem Bahnhofe Zoologiickec Garten cm und juhre» nach einer Begrüßungsansprache des Vor sitzenden des Emptangsalisschnsses. Stadtverordneten Lückhojs, vnrch die von der Menge nmiäumten Straßen nach dem Holet .Prinz Albrecht". Die Volksmenge, die dicht gedrängt stunden lang in den Straßen geharrt Halle, bereitete den Generalen slür- »iyche Huldigungen. Berlin. sPriv.-Tcl.) Die Einholung der Buren- generale gestaltete sich zu einer gewaltigen Kundgebung. Die Lchaufcnster waren mit Büsten der drei Generale, mit frischem Grün umwunden, geschmückt. Andere Geschäftsleute halten Photographien der gestierten Gäste ausgestellt. „Willkommen den Burenhelden!" und ähnliche Inschriften sind in den Straßen, durch die die Generale zogen, zu erblicken. Auch sindVorbereitungen für eine Illumination getrosten worden. Nach der Ankunft im Hotel wurden die Generale von dem Komitee feierlich begrüßt, wobei Johannes Trojan solgendcn poetischen Willkommensgrutz sprach: ^Willkommen, Helden von Transvaal! Willkommen! klingt's viel tausend Mal! Nichts konnte Lico'res uns gescheht, Als in die Augen Euch zu sehn! Wir drücken Euch die starke Hand: Willkommen seid im deutschen Land! Euch sind wir. Eurem Heldenmuth, Im Geist gefolgt durch Gluth und Blut, Mit Euch oft haben wir gewogt. Gehofft, gejubclt und geklagt! Dank Euch, durch die wir miterlebt, Was freien Mannes Herz erhebt. So schloß um uns und Euch sich fest Ei» Band, das nie sich lösen lätzt! Längst hat, erkämvst durch Euer Schwert, Euch unsres Volkes Herz gehört! Nun, zu dem Herzen nehmt die Hand, Die Ihr heut kam t ins deutsche Land. Bewundstung hat nach mancher Schlacht Euch Lorbcerkräiize dargebracht. Euch selbst und Eurer taps'ren Schaar Heul' einen Kranz bringt Liebe dar, lind Freude reicht Euch den Pokal. Willkommen, Helden von Transvaal!" Berlin. IPriv.-Tel.s lieber die gescheiterte Audienz der Burengenerale beim Kaiser sind in den letzten Tagen viele, einander widersprechende Angaben, zum Theil unter Berufung au die Generale selbst, verbreitet worben. Die „Nordd. Allgem. Zig." schreibt dazu: „Dabei hat es bei der Neigung mancher Blätter, der eigenen Regierung am Zeuge zu flicken, auch an Anzweiflung der Genauigkeit unserer Darstellung vom 9. Oktober nicht ge fehlt Wir halten cs deshalb für nützlich und erforderlich, noch mals auf die Angelegenheit zurückzukommen. Am 18. September hatte sich Se. Ma>estat der Kaiser aus Vorschlag des Reichskanzlers bereit erklärt, die Generale p> enwtangeii. wenn sie sich durch Ver Mittelung des englischen Botschafters in Berlin anmelde» losten und sich antienglischer Agitationen enthalten würden. Tic Gene rale wurden hiervon infolge Verfügung des Auswärtigen Anttcs an den Kaiserlichen Vertreter im Haag in Kenntnitz gesetzt, und Dcwet erklärte in ihrem Namen, daß sie das kaiserliche Anerbieten annähmen und mit den Bedingungen einverstanden wären. Durch ein Telegramm aus dem Haag, das gleichzeitig in mehreren deut schen Blättern erschien und aus burischer Quelle geschöpft war, wurde zuerst in der Presse am 27. September bekannt, daß die Generale eine Audienz beim Deutschen Kaiser haben würden. Am 0. Oktober ließen sic jedoch der amtlichen Vertretung, des Reiches im Haag mitthcilen. daß eine Anfrage beim engliseben Botschafter nicht in ihrem Plan gelegen habe, daß sie daher d:e Vermittelung des englischen Bolscbattcrs nicht nachsuchen wiir den; es sei denn, datz vorher ei» förmlicher Ruf Sr. Majestät an sic erginge Gegen unsere Bemerkung, daß die Generale anderen Sinnes geworden seien, ist gesagt worden, daß sie dock nach wie vor bereit gewesen wären, das Gcsucb »m Vermittelung beim englischen Bottchaster anzubringen. Das Entsckeidcnde ,'t aber, datz sic erst das kaiserliche Anerbieten ohne Vorbchckt an genommen batten, nachträglich jedoch den vorgescbricbcnen Scbri:: bei der englischen Botschaft noch von einer §r. Majestät z,: gemutheten Bedingung abhängig mache» wollten Sie fnbrten hierfür an, daß auch König Eduard sie habe rnte» lassen^ Dieser Vergleich trifft nicht zu, da Kaiier Äilbelin nickt ib> Souverän ist, und bei der Audienz am englst'chcn Hose die Vermittelung eines fremden Botschafters überhaupt nickt i» Frage kommen sonnte. Nachdem die Generale die lcdiglick den bestehenden Ge pflogcnheitcn entsprechenden Bedingungen Sr. Majestät des^Kaisers angenommen hatten, stellte sich ihre Erklärung vom 0. Oktober, wonach sie nicht auf dem geordneten Wege um eine Audienz bitten, sondern zu einer solchen berufen sei» wollten, als ein^Novnm dar, das die Sachlage vollständig veränderte und das Scheitern der Audienz bewirken mußte." sDiese Darstellung ist nichts weniger als „genau" die vom 9. Oktober. Die Red ! Berlin. sPriv.-Tel! Die „Nat.-Ztg." erklärt gegenüber der „Rhein.-Wests. Ztg.":-Es ist nickt wahr, daß Pfarrer LHa waii er cs gewesen, der den Emviang der. Burengenerale beim Kaiser »achgesucht hat. Diejenige Persönlichkeit, welche den Empfang wirklich angeregt, hatte sich an das Auswärtige Amt gewendet, und von diesem war die Angelegenheit dem Kaiser vorgctraaen worden, woraus unter der bekannten Bedingung — Ein führung durch den englischen Botschafter - der Empfang in Aussicht gestellt wurde. - - -
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