Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.03.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-03-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187703025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18770302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18770302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1877
- Monat1877-03
- Tag1877-03-02
- Monat1877-03
- Jahr1877
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.03.1877
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
einem Leb« a Seil'« in selben voll, ist entblößt, , preußisches n da- Herz at Keil den gefunden, die zesucht hatte, ung zu dem ealschulen i. Au- den : Folgende» r hauptsüch- hrer, dafür icheu Schul, überschreiten glichst gleich- n Anstalten ole hierüber justellen und Die Lehrer, »ste Aufgabe Thätigkeit Heilung un» d Beschluß, n und Bor- kdigung der ifte. Schul, ner Stunde n nur der ; verfügen, cbciten wird u Pfingsten » ganz weg und Weih' n dergestalt mit All täglich 1 bit rd. 3) Der in der Ferien -er Genehmi 4) Schülern, eisen unter« ehen, ist in ertheilen. kirchlichen erschein Zconsistorium öre, wie sie engemeinden chspielen be im Beitritte gebildet und, erwachsener neindeglieder : die Leitung cflützung des diensten und ichkeiten im > des Schul enden Sing- :er (Cantor) ) dergleichen ziehung der :nste bei den er bedürfen, du fer Sing- OrtSkirchen- er einzeln ir g der not^ rchspielen, in el dazu vor. >er, wo diese fe, oder auf lltniffen ent- bewilligen. n eingangs« rrbeisührung wralgesange antoreo) zu lizusammen- h die gegen- > Pflege de» e- zur Aust >nd» fließen nairen de- iterbliebenen u. ES sind n-Penfionen und Wacht« 5 Soldaten ir Pensionen 'sficiere und 11 Beamte^ 1 OfficierS- >l Osficiercn rr Osficiere Bewilligung r) «7,176 671 Kinder Gefallenen französischen Monnier, e- Monsieur e Anekdoten, er einst ein m Strande se beständige Wellen, oder , zu Stand« Monnier erte in dem steur Prud« e, diese Be. vorgebracht, ick mrt den an unG^satt ! in die - da« Mnfik öeilagc M Leipziger Tageblatt md Anzeiger. M «1. Freitag den 2. März 1877. 71. Jahrgang. — Der Umzug de- in Dresden liegenden 1. (Leib«) GrenadierregimentS Nr 10V und drS 2. GrenadierregimentS Nr. 101 auS der großen Infanterie-, der sogen ZeughauS- und der Palais- Caserne in die neu erbe uten Casernen beim Waldschlößcben wird am 5. st^ärz mit den vor bereitenden Maßregeln seinen Anfang nehmen und am 24 Mä,z in der Hauptsache beendet sein, so daß dieke Truppentheile rum Osterfeste bereits die neuen Quartiere inne haben werden. Nach einer weiteren Disposition wird daS 7. Infanterie regiment Prinz Georg Nr. 106 am 2.. März von Chemnitz nach Leipzig verlegt und in der zwischen GohliS und Möckern gleichfalls neu er bauten Regimentscaserne untergebracht werden. — Als künftige Garnison von Chemnitz ist das bisher m>t je 1 Bataillon in Zwickau, Schnee berg und Plauen aarnisonirende 5 Infanterie regiment Prinz Frieorick» August Nr. 104 bestimmt, welches am 28. März in Chemnitz einrücken wird. In Zwickau verbleibt alsdann nur ein Com« mando zur Besorgung des Wachdienstes bei der dortigen Landesstrafanstalt. — Die „Dr. Ztg." berichtet aus DreSden, 28. Februar: Schon eine halbe Stunde vor Be ginn deS Vortrag-, welchen Frl. Auguste Schmidt auS Leipzig gestern über die Berufs bildung der Frauen hielt, war der Stadt- verordnetenfaal sammt Tribünen vollständig über füllt und Hunderte mußten wieder umkehren Die Dame, welche unseres Wissen- seit 26 Jahren Ledrerin ist und einem der größten Mädchen- institute Deutschlands vorsteht, behandelte ihr Thema in andertbalbstündiger freier Rede mit solcher Gründlichkeit, Klarheit und glänzenden Beredtsamkeit, daß ihr am Schluß von allen Seiten (auch daS männliche Publicum war zahlreich ver treten) stürmischer Beifall zu Theil wurde. Sie theilie die auS dem Hause, auS der Familie gleich sam herauswachsenden Berufsarten in die der Wirthschasterinnen, der Kindergärtnerinnen und der Handarbeitlehrerinnen ein. Den dem Weibe bereit- zugänglich gemachten, über das HauS hinauS- gehenden BerrfSarten der Telegraphistinnen, Buch halterinnen. Billeteusen bei den Eisenbahnen und Postgehülfinnen wünschte sie diejenigen der Apo- thekeigehüinnnen und Aerztinnen binzugefügt Den Lehrerinnen widmete sie eine besondere Be trachtung, indem sie ihnen Zutritt zu den höheren Wissenschaft! chen Bildung-anZlalten wünschte, wenn sie an höheren Töchterschulen zu unterrichten strebten, während die Kindergärtnerinnen eine gediegene Vorbildung erhalten müßten, um im reisern Alter für Unter- und Mittelklassen ver wendbar zu werden, in welchen sie alsdann auch ihre gewonnenen Erfahrungen in Behandlung der Kleinen verwertben könnten. Denn da zu einer segensreichen Wirksamkeit in diesem Berufe Frische de- GemüthS gehöre, würden sie darin nur biS zum 30 Iabre mit Erfolg lhätig sein können. Der ganze Vortrag war überaus reich an bc brrzigenSwerthen Winken und Anregungen und > bannte die Zuhörer von Anfang bi- Ende in ge spannte Aufmerksamkeit. — Die „Dresdner Ztg." bringt eine Mit theilung über einen in der Nacht zum Mittwoch im Palaisgrundstück de- Prinzen Georg ver übten Einbruch, deren Bestätigung noch abzu warten bleibt. Die Diebe hatten zu ihrem ver brecherischen Unternehmen einen Pavillon erkoren, und alS sie darin keine leickttranSportable Beute versanden. begingen sie die Bosheit, die Polster- möbel aufzuschneiven und einen Theil de- Roß haars mitzunehmen. Auch solle« von dem m einem Seitenflügel untergebrachten Galawagen die Kronen abgebrochen und gestohlen worden sein. — Am 25. Februar Abend- wurde der Schnell zug der Berlin-Görlitzcr Bahn, welcher fahrplanmäßig um 7 Uhr 1b Min. in Görlitz an langen sollie, zwischen den Stationen Horka und KoderSdorf von einem Unfall betroffen, der eine Verspätung deS Zuges um beinahe drei Stunden zur Folge hatte. Der wütbende Sturm batte nämlich, wie man der „Schles. Ztg " auS Görlitz berichtet, eine Anzahl Telegraphenstangen umge- worfen, welche sammt den Drähten zum Tbeil quer über den Bahndamm zu liegen gekommen waren. In da-Drahtgewirr fuhr nun dieLoco- motive hinein und büßte hierbei ihren Schornstein, sowie die Signalpfeife ein; der Zug mußte natür- lich halten. Die Passagiere stiegen aus und be gaben sich zu Fuß nach KoderSdorf, von wo aus dann eine HülfSinafchine von Görlitz requirirt werden mußte Da jedoch die Telegraphenleitung gestört war, mußte die Requirirung eine beträcht liche Strecke weit mündlich durch Boten von einem Wärterhäuschen zum andern übermittelt werben, und da überdies auch die Strecke nicht so rasch wieder passirbar gemacht werden konnte, so ent stand für den Schneizug, ebenso wie für den um 7 Uhr 35 Min. von Görlitz nach CottbuS ab gelassenen Zug eine beträchtliche Verspätung. Der Führer der beschädigten Maschine hat dem Vernehmen nach einige Verletzungen davongetragen, die jcdoch nicht erheblich sind. — Am 22. Februar MorgenS 10 Uhr fand man den Gutsbesitzer Biehn in HermSdorf, einen beinahe 70jäbrigen, noch rüstigen Mann, nebst seiner alten Magd erschlagen vor. Biehn's Frau gab nur noch sehr matte LebenSzeichenvon sich. Die Thäter — man vermuthet, daß eine Person allein da- Verbrechen nicht auSgeführt haben könne — warfen nach der Thal den Biehn in den Keller hinab; die Magd saß mit einge schlagenem Schädel auf der Ofenbank. Zerwühlte Schubladen lasten auf Raub schließen; Biehn war alS sehr reich bekannt. 1000 sind zur Ermittelung der Thäter auSgeboten, und man glaubt eine Spur zu ve,folgen. DaS Verbrechen ist, dem geronnenen Blute nach zu schließen, am Abend vorher verübt; die Betten waren unberührt. — Eme kleine Arbeiterrevolte, die zwar von unbedeutenden Folgen war, aber immerhin den heutigen Zeitgeist charakterisier, setzte in Berlin die Beamten de- statistischen Bureau de- deutschen Reiches am Sonnabend in nicht geringe Aufregung ES erschienen in dem Ge bäude in der Lützowlraße mehrere Arbeiter und verlangten von dem Portier Arbeit. Al- Dieser die Eindringlinge adwie-, packte ihn einer der Arbeiter und rief mit lauter Stimme: „In diesen Mauern klebt unser Schweiß, hier müssen wir Arbeit bekommen." Der Portier wehrte den Angreifer ab und bedeutete ihn wie seine Begleiter, daß er alS Portier doch keine Arbeit geben könne. Erst alS mehrere Beamte, durch den Lärm herbei gerufen, die Arbeiter zur Ruhe und Ordnung ermahnt hatten, entfernten sich dieselben in grollender Stimmung. — Wegen einer Prise Schnupftabak entstand in einer Kneipe in München eine furchtbare Schlägerei, in welcher der Wirth Graumüller, der Ruhe stiften wollte, erschlagen wurde. Der Thäter, ein Colporteur, ist verhaftet. — Ein gräßliche- Schicksal hat die Mannschaft der englischen Bark „Maria" gehabt, welche im November mit einer Holzladung und einer Besatzung von 14 Personen von Dobotz nach Dublin absegelte. Am 9. Tage der Reise bekam daS Schiff stürmisches Wetter, in welchem e-, nachdem die Pumpen sich verstopft hatten, voll Master lief und sämmtliche Böte verlor. Zwei Tage später sah die Mannschaft, welche sich in die Mastefgeslüchtet hatte, daS amerikanische Schiff „City of Montreal" vorüberfahren, daS jedoch trotz der Nothsignale keine Hülse leistete Auch eine italienische Bark kam in die Nähe de- Wracks, konnte aber de- zur Zeit herrschenden schweren SturmeS wegen die Schiffbrüchigen nicht retten. Bald war der Proviant verzehrt und der Capitain Graystone und ein paar Matrosen erlagen zuerst dem Hungertods. Dieübrigen schnitten den Verstorbenen die Kehlen ab. um da- Blut zu trinken und schlugen ihnen die Schädel ein, um da- Gehirn zu ver schlingen. Nach und nach siel die ganze Mann schaft dem Hungertode anheim, so daß, alS am 9. Januar da- amerikanische Schiff „F. E. Mac donald" in Sicht kam, nur noch der BootSmann und ein Matrose Namens M'Linden am Leben waren. Elfterer starb vier Stunden nach seiner Rettung, Letzterer, ein junger Mann von zwanzig Jahren, blieb am Leben und ist jetzt via Goree (Westküste Afrikas) und Madeira nach Liverpool zurückgekehrt. Er war 'am ganzen Körper der maßen mit Beulen bedeckt und geschwollen, daß die Kleidung ihm vom Leibe geschnitten werden mußte. Telegraphische Depeschen. Versailles, 28. Februar. In den heutigen Versammlungen der Linken, de- linken Centrums und der Gruppe Gambetta wurde einstimmig be schlosten, der Regierung die nachgesuchte Ermäch tigung zur gerichtlichen Verfolgung Paul de Castagnac'S zu ertheilen. In Folge besten wird wahrscheinlich in der morgenden Sitzung der Deputirtenkammer ein bezüglicher Antrag gestellt werden. Konstantinopel, 28. Februar. Nachdem die FriedenSbedingungen von der Skupschtina und türkischen Ministerrathc angenommen, erfolgt morgen Mittag die Unterzeichnung. Washington, 28. Februar. In der gemein schaftlichen Sitzung der Congreßhäuser wurde beschlosten, die Wahlstimmen von Nord Carolina und Süd-Carolina alö für HayeS, diejenigen von Tenneste und TexaS alS für Tilden abgegeben zu betrachten. Ernennungen und Versetzungen u. im öffentlichen Dienste. Departe«e«t de- «nd öffewtl. Uaterrtcht-. Erledigt: die zweite Lehrer- und Organistrustelle zu Lausigk. Tollator: das t. Ministerium des Cultus und öffentlichen Unterrichts. DaS Gisammtemkommen der Stelle iucl. 180 utl Wohnungsentschädtgung ist duich Grhettserhöhung auf 1746 41 festgestellt worden. Gesuche sind bis zum lO. März d. I. an den k. Be- zirksschulinspector Radestock in Borna einzureichen; — die Schuldirectorstell« zu Schloßchemnitz. Eollator: der Äemeinderath daselbst. Ei. kommen nach dem Kataster 8000 incl. 45o ^ LogisLqutvalent. Gesuche sind bis zum 15. März d. I. au den Gemeinderath in Schloßchemnitz einzureichen; — die ständige Lehrerstell« zu Leukersdorf bet Zwöntz Eollator: daS k. Mi- nisterium des Cultus und öffentlichen Unterrichts. Die Stelle gewährt 10»6 festen Gehalt und freie Dienst wohnung mit Garten. Gesuche find bis zum 21. März d. I. an den k. veznksschulmspector Saupe in Chemnitz rinzureichen; — die S. ständige Lrhrerstrüe zu Claus- nitz. Collator: die oberste Schulbehörde. Einkommen 1050 und 120 Logisentschädigung. Gesuche find bi» zum 20. März d. I. an den k. Bezirksschuliospector Kretzschmer in Rochlitz rinzureichen: I) die unter Tollatur der obersten Schulbehörde stehende 2. ständige Stelle au der Schule zu Frankenthal bei Bischofswerda. Ein kommen außer freier Wohnung und :ik ^tk für Trthrt- lung deS Unterrichts in der Fortbildungsschule 840 ; — 2) die unter Lollatur der obersten Schulbehöid« stehende ständige Stelle an der Schule zu «ach lau bei Bautzen. Gesammtrinkommen excl. 72 für Sr- theilung de» Unterrichts in der Fortbildungsschule und freier Wohnung 840 Gesuche sind diS zu» 1«. März d. I. an de» k. BezirkSschulinspector Ur. Wild tu Boutz a einzureichen; — zu Ostern er. die Nebeuschulstelle zu Grüagräbchen bei Schwepnitz Collator: die oberste Schulbehörde. Die Stelle gewährt ei« Einkommen von 840 72 für den Unterricht in der Fortbildungs schule und ca. 60 u- Nebeneinkünfte. Die Schulge meinde gewährt außerdem einem sich qualificiiendrn Lehrer nach einjähriger Amtsführung eme persönliche Zulage von 60 ^1, Amtswohnung mit Garten. Gesuch« sind bis zum 15. März d. I. an dm k. Bezirksschul inspector Flade in Kamenz einzureichen. volksmrthschastlühes verschiedenes. — r Leipzig, 1. März. Der Inhalt deS dem Reichstage vorgelegten Patent-Gesetz Ent würfe» ist im Wesentlichen folgender. Patente sollen nach einheitlichen Grundsätzen für daS ganze Reich ertheilt werben für neue Erfindungen, welche eine gewerbliche Berwerlhung gestatten Ausgenommen sind Erfindungen, deren Ver werfung den Gesetzen oder guten Sitten zuwi derlaufen würde, Eifindungen von Mustern und Modellen, welche lediglich die Verschönerung oder die Ausschmückung eine- Gegenstandes bezwecken, endlich Erfindungen von Genuß- »nd Arznei mitteln, soweit sie nicht daS Verfahren zur Her stellung der Gegenstände detri ffen. Eme Elfindung liegt nicht vor, wenn der Eintritt deS beabsich tigten Erfolge- nach den Gesetzen der Natur al- unmöglich anzusehen ist. Auf die Ertheilung de- Patente» hat Derjenige Anspruch, welcher die Erfindung zuerst nach Maßgabe dc- Gesetzes an gemeldet hat. Das Paten! hat die Wirkung, daß Niemand befugt ist, den Gegenstand der Er findung oder einzelne Theile derselben ohne Er- laubmß de- Patentinhabers herzustellen oder seil zuhalten. Die Dauer de- Patente» ist 15 Jahre, für jeves Patent ist bei der Ertheilung eine Gebühr von 30 ^ z- entrichten. Mit Ausnahme der Zusatz- patente ist außerdem für jede» Patent mit Beginn de- zweiten und jeden folgenden Jahre» der Dauer eine Gebühr zu entrichten, welche daß erste Mal 50 beträgt, und Weiterhin jede» Jahr um 50 steigt DaS Patent kann «nter gewissen, im Gesetz bestimmten Voraussetzungen für nichtig erklärt oder zuriickgenomme» werden. Die Er theilung. die Erklärung der Nichtigkeit und die Zurück.>ahme der Patente erfolgt durch das Patenta.nt, welche» seinen Sitz ln Berlin hat und bei dem die Anmeldung einer Erfindung be- bus» Erhellung eine» Patente- zu geschehen hat Wer wissentlich den Bestimmungen des Gesetze! zuwider eine Erfindung in Besitz nimmt, wird mit Gelvstrase dl» zu 5000 oder m«t Gesäng- »iß bi» zu ein-m Jahre bestraft und ist dem Verletzten zur Enlsedärigimg verpflichtet -a- Leipzig, 1. März. Der deutsche General- Postmeister wnd. wie man der „Elberf Zig " aus Berlin schreibt, auf der nächsten Conserenz de- PostvereinS die Einrichtung von 10-Pfennig- Correfpondenzkarten für den inter nationalen Verkehr, wie sie bisher in ein zelnen Staaten, z. B Belgien, schon üblich sind, beantragen. Bis jetzt ist es ein lästiger ModuS unserer deutschen Correspondenzkarten, beim Ver kehr mit dem Auslande erst eine weitere Fünf- psennig Marke auskteben zu müssen. * Leipzig, 1. März. Wir haben bereit- in Nummer 56 mitgetheilt, daß in der Tarifconserenz, welche im Februar in Berlin tagte, die sächsische Regierung den Antrag stellte, billigere Tarifsätze für die Beförderung von Spiritus in Wagen ladungen einzusübren, ein Antrag, der leider keinen Erfolg hatte. Gegenwärtig liegt unS die Eingabe im Wortlaut vor, welche von den größeren hiesigen SpiriluS- und Spritsirmen im Monat Januar an die sächsische StaarSregierung zu dem Behufs gerichtet wurde, damit dieselbe sich in der Conserenz nach der gedachten Richtung hin ver wende. Dasjenige, waS in der Petition über die Ungleichheit der Eisenbuhntarife und die daraus hervorgehende Begünstigung einer Asizabl ost- und nordoeulscher Plätze gesagt ist, hat schon in ausführlicher Weise in diesem Blatte Mittheilung erfahren «nd w»r wollen daher heute nur aus jener Eingabe ver hiesigen betheiligten GesckäslS- häuser Einige- Uber den Umfang und die Be deutung der Leipziger beziehentlich sächsi schen SpirituS- und Spritindustrie ver öffentliche«. Der Leipziger SpiritnShanvel unv die damit verbundene Favrikation von raffinirtem Sprit hat sich au» kleinen Anfängen im Laufe von 20 Jahren zu einer außerordentlichen Beben tung emporgeschwungen, so daß Leipzig nach Berlin und BrrSlaü wohl unbestritten die erste Stelle in dieser Geschäftsbranche einnimmt. Neben Leipzig» Emporwachsen in Vieser Richtung hat auch der betreffende Industriezweig in DreSden und Chemnitz, sowie einigen Heineren Städten de» Lande» die AuSbehnung gewonnen und e» kann auf Grund statistischer Erhedunqen behauptet werden, daß der Leipziger Platz im Äin- und AuS ganaSverkedr jährlich ein Quantum von etwa 50 Millionen Kilogramm SpirituS und Sprit auf den verschiedenen Hier einmündenden Eisenbabnlmien empfängt und wieder verfrachtet Wenn die Um schlagSziffer der übrigen sächsischen Plätze auf nur 10 Millionen Kilogramm berechnet wird, so er- giebt sich für diesen Artikel enie Fracht-UmschlagS- ziffer von 60 Millionen Kilogramm, die einen Werth von etwa 15 Millionen Mark darstellen Die SpirituS- und Spritbranche gehört zu den höchstbesteuerten im Lande und hat zur Entwicke lung deS für die Hebung der Bodenkultur, wie der Steuerkrast deS Landes hochwichtigen land- wirthschastlichen Brennereigewerbes wesentlich mit beigetragen. -n- Leipzig, 1. März. Einer Meldung der Presse" entgegen, wonach die österreichische Re gierung da- bekannte Dux - Bodendacher SanirungSproject abgelehnt habe, behauptet b«e „D Ztg ", daß die- bis jetzt noch nicht ge schehe« sei. Anderweiten Nachrichten zufolge, die un« direct auS Wien zugehen, dürfte inveß doch die Ablehnung dreseS ProjecteS seitens deS Han- delSminister» alS sicher zu erwarten sein. * Leipzig, 1 März. Von den am 1. März d. I. fälligen vilerreichischen Silber Coupons werden die Coupons der Mährischen Grenzbahn- Prioritäten sowie Ocsterreichischen Nord- westbahn-Prioritäten I.it A am hiesigen Platze bei der Leipziger DiSconto-Gesell- schaft biS aus Weiteres zum Course von 185»/, eingelöst. — Abfertigung. Der bekannte Ritterguts besitzer Seiler auf Neuensalz bei Plauen i. B., Mitglied der Erffen königl. sächsischen Glände- kammer und des LandesculturrathS re, hatte sich gemüßigt gefunden, in der 5. Versammlung de» Deutschen LandwirthschaflSratheS gelegentlich der Erörterung der Eisenbahntariffrage ». A. zu äußern: „eS sei eine wunderbare Erscheinung, daß allen auf Herstellung eine- annehmbaren de«t- schen Eisenbahngesetze- gerichteten Be mühungen der Regierungen der Mittelftaaten gegenüber da« Reich»-Eisenbahn-Amt abweh rend auflrete. ES sei da» eine Erscheinung, durch welche die öffentlich« Meinung bereibtiat werde, anzunehmen, daß man absichtlich dem Publi cum die Privat- und GiaatS-Eisenbahn-Berwal- tungrn so zu verleiden beabsichtige, daß all- »Ll,g die öffentliche Meinung wvhl oder Übel da» Reichs-Eisenbabnsystem acceptire." — Dazu bemerk! der „Deuisckre Reich» - Anzeiger": „Lediglich zur Steuer der Wahrheit und um Miß verftändniffen vorzubeugen, wollen jwir hiermit constatiren, daß zene Andeutung, der wir auch anderSwo schon begegnet sind, der Wahrheit nicht entspricht und daß derartige Bemühungen der Regierungen der Mittelstaaten, denen gegenüber daS ReichS-Eisendahn-Amt hätte ablvehrend auftrete.l können, bei den Reichsbehörden und insbesondere bei dem Reich» - Eisenbahn - Amte niemals flattgefunden haben. Der Borwnrf d«S Redner» war um so weniger angebracht, alS die Regierung de» BundeSstaateS, dem er angehört, und für die er Partei nimmt, sich ans eine im Wesentlichen negative und abfällige Kritik der beiden vor drei resp. zwei Jahren vom Reichs- Eisenbahn-Amte auSgearbeiteten Entwürfe eines ReichS-Eisenbahn-Gesetze- beschränkt hat, obwohl auch ihr reichsverfassungsmäßig da» volle Recht selbstständiger GesetzeSinitiattve znsteht." — Die Saaleifenbahn hat den procenlua- len Zuschlag für den Tran-Port von Kohlen, CoakS, geformten Brannkohlen, Briquers « s w. in Wagenladungen »on 10,000 Kilo auf- geh oben. Die- kann der Kohlenindustrie im Meuselwitzer Becken sehr vortheilhaft werden. Hoffentlich werden andere Bahnen dem Beispiele der Saalbahn bald folgen. AlS Beispiel, wie sehr die Kohlen, geformt oder nicht geformt, durch den Eisenbahntransport vertheuert werden, mag die Mittheilung dienen, daß 100 Cenlner BriquetS, die jetzt mit 45 im Mindestwerth gekauft werden können, von Rositz bi» Köstritz bei Gera 57 Fracht kosten. («. Z.) — Die Mittheilungen der „Presse" über auf der Aussig-Teplitzer Eisenbahn vorgekom mene bedeutende Dammrutschungen beruhen, wie wir von bester Seite erfahren, auf Uebertrnbung ES hat nur eine kleine unbedeutende Rutschung stattgesunden. — Kürzlich tagte in Gera eine Versammlung von Kausleuten und Industriellen au« verschiedenen Städten de» Herz»gth»»1 Alten- bura, in welcher die Constlturruug eiueS die Kauflente und Industriellen des Fürstenlbuws Reuß-Greiz umfassenden Bereis» beschlossen «urbe. Der Zweck de» VereiuS gipfelt in dem Streben, die Interessen und Rechte de» Handel« und der Industrie nach jeder Richtung hin zu wahren und zu fördern, sowie das herzogliche
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder