Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.06.1878
- Erscheinungsdatum
- 1878-06-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187806054
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18780605
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18780605
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1878
- Monat1878-06
- Tag1878-06-05
- Monat1878-06
- Jahr1878
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.06.1878
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
zahlreich beflaggt. Das zwischen den Paulinern und den hiesigen Technikern waltende herzliche Ein vernehmen, sowie die von beiden aememsam und mit den Philistern betriebene regelrechte Kneiperei möge besonder» erwähnt sein. Der Strom von Fremden, der sich von nah und fern hieher ergoß, war trotz der natürlichen, durch unfreundliche Witterung bedingten Hemmnisse ein sehr reger und ist wohl geeignet, al» Gradmesser für da» den fröh lichen Sängern entgegenqebrachte Interesse zu die nen. Eine Anzahl der Ersteren wohnten mit meh reren Hiesigen alS „alte Herren" dem Eommerse bei und e- war ihnen die mmitten der schäumen den Jugend gewordene Berjüngung deutlich aus den strahlenden Augen zu lesen. Der Löwenantheil des Dankes Aller aber sei dem Dirigenten des Pauliner Gesangverein». Herrn vr. langer, ge widmet. Es ist unS zweifelhaft geblieben, ob wir seinen künstlerischen verdienstvollen Leistungen oder seinen freundlich anregenden gesellschaftlichen Fähig- leiten die Palme zuerkennen sollen: mit Beiden bat er sich Aller Herzen im Sturm erobert und hat unS begreiflich gemacht, warum die Pauliner in so schöner erhebender Liebe an ihrem alten Doctor hängen Zuletzt sei noch der Wunsch aus gesprochen, daß die Theilnehmer an dem Spazier gang nach Ringethal unser gewiß schöne« Zschopau thal nicht vergessen mögen — KarlRiesel's Reise-Comptoir in Berlin meldet: Die erste Gesellschaftsreise nach Paris ist am 30. Mai unter Theilnahme von 12 Passagieren von Statten gegangen. Die nächsten Touren nach Paris sind am 15. Juni und 5. Juli in Aussicht ge nommen. Für Psingstausflüge bietet obiges Comptoir Extrazüge nach Hamburg und Helgoland, Dresden uns sächsische Schweiz, Harzburg, Dessau und Wörlitz, sowie nach Grünberg m Schienen, auch kommen daselbst ermäßigte 12tägige BilletS nach Halle und Thüringen vom 6. Juni «. ab zur Berausgabiliig. Ferner nach dem Harz. Die bekannten Separat - Courierzüge mit sechs Wochen Gültigkeit und allem Comfort nach Frankfurt a. M. (Schwarzwald und Schweiz) werden am 0. Juli und 1. August und die nach München (Salzkammergut und Tyrol) am 5. und 20. Juli abgelassen werden. Ruudtour- (50 Hotelverzeichnisse (50 />Z) und Programmverzeichnisse sind in obigem Comptoir vor- räthig. — Ein schrecklicher Orkan hat am Abend des 24. Mai einige Stunden von Straßburg die Bäume in Reichste«, Kilstett, Gambsheim, HerliS- heim und Ossendorf verheert. Zwischen 4 und 5 Uhr brach ein Gewitter auS, der Regen floß in Strömen, der Wind schlug plötzlich um und eS entstand ein Orkan, welchem nichts widerstehen konnte. In einem Nu war die Luft mit Baum- zweigen und Aesten angesüllt, die stärksten Bäume wurden entwurzelt oder geradezu abgebrochen ; die Felder sind gänzlich verheert. In allen Dörfern, wo der Sturm hauste, wurden die Dächer der Häuser weggerissen. In Ossendorf wurden 7 Häu ser buchstäblich zertrümmert; kein HauS blieb un beschädigt, kein Baum blieb stehen. Viele Ein wohner sind obdachlos, viele durch die geschleuder ten Trümmer verletzt. Leipziger Tageskalender 1878. V. Monat Mai. 1. Einweisung deS (von Pirna hieher berusenen) Direktors Thomas alS Direktor der 5. Bezirksschule (in der HoSpitalstraße), sowie von 25 neu angestellten Bolksschullehrern lan den verschiedenen hiesigen Stadt schulen). — Feier deS königl. Geburtstages in der Nicolaischule (Bericht siehe Tageblatt vom 2. d. M.). Wiedereröffnung deS 0.ile am Markte. — Der Monat beginnt, wie der April geendet, mit schöner, warmer und auch anhaltender Frühlingswitterung. 2. Bekanntmachung des RathS (veröffentlicht im Tk.gcblatt vom 5. d. M.), die bevorstehende Aus loosuug Leipziger Stadtschuldscheiue der Anleihen von 1350, 1855, 1854, 1855 und 1858 betreffend. — DeSgl. (veröffentlicht im Tageblatt vom 5. d. M.), den am 17. und 18. Juni abzuhaltendcu Wollmarkt be treffend. — Fünfzigjähriges Advocatcnjubilüum des Advokaten und Gerichtsaffessors a. D. Pfoten Hauer. — Letzter Vortrag im .kaufmännischen Ver ein, gehalten von Diakonus v. Criegcrn über den Einfluß deS Protestantismus aus daS Slawenthum (Bericht darüber siebe Tageblatt vom 4. d. M.). — II. Quittung des HülfScomite für die Nothleidenden im Vogtlande über den Betrag von 472 .4t 55 ^ (siehe auch den 23. April). — Durchreise des Her zog» von Anhalt. 2 Durchreise deS GroßherzogS v. Oldenburg und deS Prinzen Albrecht von Preußen. 4. Feier deS königl. Geburtstages in der Thomas- schule und der höher» Mädchenschule. — Versamm lung deS Vereins zum Schutze deS Johannisthales in der Restauration zum Johannisthal; Genehmigung der ausgestellten Statuten, sowie eine Petition an den Rath und die Stadtverordneten, daS Johannistba ,n seinem bisherigen Umfange zu erhalten. (Bericht siebe Tageblatt v. 7. d. M.) 5. Generalversammlung des ReickSvereins für Sachsen in der Centralhalle; Rechenschaftsbericht; Neuwahl deS Vorstandes; Vortrag deS ReichStagS- abgeordneten 0r. Stephani über die Stellung der nationalliberalen Parier in Sachsen alS auch im Reiche. (AuSsührl. Bericht siebe Tagebl. v. 7. d. M. S. Anfang der Ostermesse. — Beginn der 5. Ziehung der 93sten königl. sächsischen Landeslotterie. 7. Ausloosung von 30 Geschworenen und 12 HülfS- qeschworenen für die bevorstehende zweite Session der diesiährigen Schwurgerichtsperiode (NamenSliste siehe Tageblatt vom 9. d. M.). — Eröffnung einer Dienst botenanftalt des.FröbelveremS. kt. Bekanntmachung deS RatbeS (veröffentlicht im Tageblatt vom 10. d. M.) stellt 18 Bauplätze deS nördlichen Bebauungsplanes zum Verkauf. — Außer ordentliche Generalversammlung der Leipziger Feuer Versicherungsanstalt in ihrem Local'Banquier Schmidt zum Direktor gewählt (Bericht siehe Tageblatt vom 9. d. M ). S. Ankunft Sr. Königl. Hoheit deS Prinzen Georg; Inspektion deS 105. Regiment- durch den selben. — FünsundzwanzigjährigeS Bürger- und Meifterjubiläum de- SchlossermeisterS Friedrich. — Polizeiarzt ttr. Kübn wird wegen Schmähung der christlichen Kirche und ihrer Einrichtungen in einer von ihm veröffentlichten Schrift in zweiter Instanz »u einen» Monat Gesängniß verurtbeilt. (Ausführ licher Bericht über die Gerichtsverhandlung flehe Tage- bl«tt vom 11. d. M.) 1s. Wiederabreise Er. Königl. Hoheit des Prinzen Georg, nachdem derselbe auch da- 107. Regiment inspicirl hat. — In der Wiener Zeitung wird die Ernennung de- HofrathS Scherz er zum österreichi schen General-Consul in Leipzig publicirt (siehe den 13. April). 11. Bekanntmachung de- RatheS (veröffentlicht im Tageblatt v. 12. d. M.) bietet Bauplätze im West viertel der Stadt, darunter 20 Villenplätze in der Bismarckstraße, Sebastian Bach-Straßen.zum Verkauf auS. — Desgl. (veröffentlicht im Tageblatt v. 17. d. M.) über di« Eröffnung des Freibad«- am Kopf- wehr. — DeSgl. (veröffentlicht im Tageblatt vom 21. d. M.) den Schluß der Ostermesse betreffend. — An trittsvorlesung des Direktors vom pathologischen Institut, de- Prof, der Medicin De. Cohn heim — Letzte Winterversammlung des Verein- von Freunden der Erdkunde im Kaufmännischen Verem-hauS; Bortrag deS vr. Falkenstein über Hvgiein« unter den Tropen (Bericht sieh« Tageblatt v. 17. d. M.). — Generalversammlung der Annaberg-Weipert'schen Verbindungs-Eisenoahngesellschaft im KramerhauS hier, genehmigt den Verkauf der Bahn an die sächsische Regierung (Berichte siehe Tageblatt vom 14. d. M.). 12. Eröffnung der Schwimmanstalt. — Schaden feuer in der Windmühlenstraße. 12. Gemeinschaftliche Sitzung des Rathes und des Stadtverordnetencollegiums, votirt einstimmig eine Adresse an Se. Majestät den deutschen Kaiser, in Folge von dessen glücklicher Errettung auS Mörder hand (Wortlaut der Adresse siehe Tageblatt vom 14. d. Mts.) — Sitzung deS Kreisausfchuffcs der Kreishauptmannschast Leipzig; Erledigung von Unter stützungswohnsitzstreitigkeiten, Gemeindeanlagen, Re kursen rc.; Ertheilung einer Concession zur Ueber- nahme des Carolatheaters. — Bekanntmachung des Rathes (veröffentlicht im Tageblatte vom 15. d. M.) erinnert wiederholt an das Verbot: Hunde frei ohne Maulkörbe herumlausen zu lassen. — Aufforderung eines Count« der Studentenschaft an die Commili- tonen zur Unterzeichnung einer Adresse an Se. Ma jestät den Kaiser in Folge des gegen denselben gerich teten Attentats. (Fortsetzung folgt.) Erklärung. In einem dieser Tage ausgegebenen Extrablatt, erschienen mit der Ucberschrist „Vorwärts", wird behauptet, daß I)r. Nobiling in den von mir ge leiteten Disputationen über volkSwirthschastlichc TageSsragen eine hervorragende Rolle in „pro- noncirten nationalliberalen und anti- socialistischen Anschauungen" gespielt habe. ES ist mir heute schon durch den Schristwart des „Akademischen VolkSwirthschastlichen VereinS", welchen ich inS Leben gerufen habe und in welchen, ich während der wissenschaftlichen Verhandlungen den Vorsitz führe, mitgetheilt worden, daß vr. Nobiling niemals Mitglied dieses Vereins gewesen ist und keiner der Herren sich seiner als Theil- nchmer an unseren Debatten erinnern kann. An den Verzeichnissen der Studirenden ersehe ich, daß (5. E. Nobiling auS Kollno im Sommer 1875, im Winter 1875)76 und im Sommer 1875 hier studirt hat Die Verzeichnisse über die Zuhörer m meinen Vorlesungen ergeben, daß Nobiling erst im Sommer 1876 an diesen sich bctheiligt hat und zwar nur an denen über rein lanbwirthschaslliche DiSci- plincn: Bodenkunde und Thierzucht. Im Verzeichnis; der Vorlesung über „wichtige (volkSwirthschastl'.che) Tagessragen" ist Nobiling nicht aufgeführt. Zu den an diese Vorlesungen sich anschließenden Debatten haben andere Studirende als Gäste, ringesührt durch Mitglieder, zwar Zutritt, aber doch nicht zum regelmäßigen Besuche. Ich kann nicht wissen, ob Nobiling alS Gast unter uns anwesend gewesen ist, eine irgendwie bcmerkenswerthe Rolle aber kann er als solcher unmöglich gespielt haben. Daß ein Landwirth, welcher ein ganzes Jahr lang hier anwesend ist, ohne sich an meinen Vorlesungen zu betheiligen, nicht zu Denen gezählt werden kann, welche mir persönlich näher treten, wird Jedermann ein leuchtend sein. Zu dem „Akademisch - Landwirth- schaftlichen Verein", welchem Nobiling angehört haben soll, habe ich gar keine Beziehungen. Eine Berichtigung ,m „Vorwärts" zu verlangen, wozu ich aufgcsvrdert wurde, muß ick ablehnen. Ich Halle vieles, wie die übrigen in Sachsen er scheinenden Blätter der socialdcmokratischcn Partei, nicht für solche, in welchen ich auS eigener Ver anlassung, sei eS auch nur zur Abwehr, genannt sein möchte und kann diesen Organen gegenüber nur mich daraus beschränken, erforderlichen Falls die gerichtliche Hülfe in Anspruch zu nehmen. Dazu bietet die erwähnte Notiz mir keinen Anlaß, wohl aber richte ich an die geehrten Redaktionen anderer Blätter die Bitte, wenn sie etwa von dem Extrablatte Notiz genommen haben, auch dieser Berichtigung gedenken zu wollen. Leipzig. 3. Juni >878. Prof. vr. Birnbaum. (Eingesandt.) Einsender besuchte am Sonntag Bernhardts Restaurant, KönigSplatz >3, woselbst nach dem Eintreffen der ersten Depesche, daß abermals daS Leben unseres allverchrten Kaiser- bedroht war sich sofort eine Stimme auS den zahlreich an wesenden Gästen erhob, dazu auffordernd, ein Telegramm deS Inhalts an Se. kaiserl. Majestät ergehen zu lassen, wie tief Alle den Vorfall be trauern und wie es der allseitige Wunsch, die gütige Vorsehung möge unfern hochverehrten Kaiser dem Volk und dem Reich am Leben er halten. Der Wirth Herr Bernhardt zeigte sich so zuvor komniend, daß in kürzester Frist ein Telegramm mit etwa 150 Unterschriften versehen, worunter die Namen vieler Familienväter, sofort abgescndct werden konnte. Telegraphische Depeschen. Berlin, 4. Juni. Bulletin Mittags 12 Uhr Im Befinden dcS Kaisers ist seit gestern eine wesentliche Veränderung nicht eingetrcten ; die Nacht war ruhig und wurde grvßtentheils schlafend zu gebracht. Berlin, 4. Juni, 12 Uhr 18 Minuten Dem kaiser wird von den Aerrten soeben ein neuer Ber- >and angelegt. — Heute Mittag findet eine Sitzung deS Staat-ministeriums statt. Nachm. 4 Ubr 30 Min. ist Fürst ViSmarck im kaiserlichen Palais gewesen. Um 5 Uhr war der Zustand Sr. Majestät gegen Mittag unverändert, weshalb die Aerzte sich zu einem neuen Bulletin zur Zeit nicht veranlaßt sahen. Berlin, 4. Juni. Abend-6 Uhr. Die „Nordd. Allg Ztg." schreibt: AuS dem Gewirre der Nach richten Über die Vernehmung Nobiling'- geht soviel mit Sicherheit hervor, daß er Anfang- zwar jede Verbindung geleugnet, später aber nicht nur den Zusammenhang mit der Socialdemokratie eingestanden, sondern auch hinzugefügt hat, die Ausführung der That sei nach einer getroffenen Bestimmung auf ihn gefallen. Mitschuldige näher zu bezeichnen, lehnte Nobiling theils ah, theils war er dazu nicht im Stande. Es läßt sich bis jetzt noch nicht erkennen, ob daS verbrechen auS einem größeren Complot oder auS einer Art frevelhafter Improvisation einer Anzahl verbrecherischer Sub jekte entsprungen ist. Die „Post" sagt in ihrem heutigen Leitartikel: Die Lage der Dinge verweist gebieterisch auf Tha- ten. An die verantwortlichen Minister der Krone tritt die ernste Pflicht des Handels heran. Berlin, 4. Juni. Sämmtliche Cabinete haben die ihnen zugegangene Einladung zum Congrefie für den 13. d. angenommen. Berlin, 4. Juni. Sr. Maj. Panzersregatte „Preußen", 6 Geschütze, Commandant Capital» zur See v. Blanc, geht am 4. d. M. Mittags mit der geretteten Mannschaft Sr. Maj. Panzerschiff „Großer Kurfürst" von Portsmouth nach Wilhelms haven in See. — Der in den Zeitungen als todt angegebene Cadet Habermaß ist al« gerettet gemeldet. Nürnberg, 3. Juni. In einer heute hier unter dem Vorsitz des ReichStagSmitgliedeS Erhard stattgehabten, von circa 4000 Personen besuchten Versammlung wurde beschlossen, eine Adresse an den Kaiser avzusenden. Wien, 3. Juni. Der Generaladjutant des Kaisers, FML. Beck, erschien heute im Palais der deutschen Botschaft, um anläßlich des auf den deutfchen Kaiser verübten Attentate« das Beileid dcS Kaiser« auSzusprechcn. Die Kaiserin ließ durch ihren Oberstbosmeister, Freiherrn Nopcsa, die Erz herzoge ebenfalls durch ihre Obersthosmeisler con- doliren. Ebenso drückten die Minister und sämmt liche Botschafter ihre Theilnahme aus. Wien, 3. Juni. In der ungarischen Delegation beantragte Gras Apponyi, die Delegation möge in Vertretung der ungarischen Nation nickt nur ihrem schmerzlichen Bedauern darüber Ausdruck geben, daß seit Kurzem ein zweites Mal aus den deutschen Kaiser ein schmähliches Attentat ansgeübt wurde, sondern auch den Minister deS Auswärtigen er- fucken, dem deutschen Hose das freudige Gefühl der Nation darüber zum AuSdruck zu bringen, daß die Vorsehung den deutschen Kaiser am Leben erhielt. Der Antrag wurde einstimmig angenommen, Graf Andrassy erklärte, er werde dem Wunsche der De legation unverzüglich Nachkommen. Pest, 3. Juni. Sämmtliche Abendblätter be kunden die innigste Theilnahme und Freude Über die befriedigenden Nachrichten hinsichtlich des Be findend deS deutschen Kaisers. Bukarest, 3. Juni. Sämmtliche Abendblätter sprechen ihren Abscheu Uber das gegen den Kaiser Wilhelm verübte Attentat und das lebhafteste Be dauern über die Verwundung des Kaisers aus. Alexandrien, 3. Juni. T elegramm. Schmerz und Erbitterung erfüllt die hiesigen Deutschen über die erneute Frevelthat gegen das geheiligte Leben unseres Kaisers. Wir alle bitten flehentlich Se. Majestät, um seines Volkes willen, auf seine eigene Sicherheit bedacht zu sein und die Brut zu ersticken, welche solche Ausgeburten hcrvorbrinat. Namens der deutschen Eolonie. (Unterschriften.) London, 3. Juni. DaS „Hofjournal" schreibt, die Königin habe mit der tiefsten Betrübniß und mit dem aufrichtigsten Bedauern die Nachricht von dem entsetzlichen Attentate erhalten, das gegen den deutschen Kaiser begangen worden sei. — Im hie sigen Gemeinvcrath begründete der älteste Alderman Sydney einen Antrag, in welchem da- tiefste Be dauern über daS gottlose und grausame Attentat und die inbrünstige Hoffnung ausgesprochen wird, daß daS Leben des Kaisers erhalten bleibe. Der Antrag wurde angenommen und dem Kaiser Wilhelm telegraphisch mitgetheilt. London, 3. Juni. Unterhaus. Der Schatz kanzler Northcote theilte mit, der deutsche Bot schafter, Graf Münster, habe heute die englische Regierung zu dem am l3. Juni in Berlin zu er öffnenden Eongresse zur DiScussion des Vertrag« von San Stefano einaeladcn. Man setze voraus, daß England bei der Annahme der Einladung die freie Diskussion deS gesammtcn Vertrages znlasse. Es sei zu vermulhen^ daß die anderen eingeladenen Mächte derselben Bedingung zustimmen würden Lord Beaconsficld, Marquis von Salisbury und Odo Russell würden England aus dem Eongresse vertreten. London, 3. Juni. Unterhaus. (Fortsetzung Der Sckatzkanzler Northcote drückte NamenS der englischen Regierung und Nation seine Entrüstung auS über das Attentat auf den Kaiser Wilhelm (Lauter anhaltender Beifall ) Er hoffe, daß der Kaiser bald wieder hergestellt sein werde. (Neuer lebhafter Beifall ) Der Marquis von Hartinglon schloß sich den Wünschen Northcote'- an. — Der Marquis von Hartington besprach die Wahl de- Lord BeaconSffeld und Marquis von Salisbury als Vertreter England- aus dem Eongresse und hob hervor, daß die Regierung bei dieser Bertrr tuug ohne Coutrole sein werde. Hanbury kündigte eine Resolution an. in welcher ^er einen Artnrl Gladftone'S in, Iuaihest des „Mnetheenth century" tadelt, weil derselbe geeignet fei, Unzufriedenheit n, Indien zu erregen. Im Oberbause äußerte sich Marquis von Sa lisbury in derselben Weise, wie Northcote im Unter yause. London, 3. Juni. Der wesentliche Inhalt der im Unterhause vom Sckatzkanzler verlesenen Mü,- stcr'schen Note vom 3. Juni lautet: Entsprechend der Initiative der austro-ungarischen Regierung beehrt sich die deutsche Regierung den Unterzeichnern der Verträge von 1856 und 1861vorzuschlagen, aus einem Eongresse in Berlin zusammenzutreten, um die Bestimmungen des Vertrags von San Stefano zu erörtern. Indem die deutsche Regierung diese Einladung an die britische Regierung richtet, setzt dieselbe voraus, daß die britische Regierung, indem sie die Einladung annimmt, ein willigt, eine freie Erörterung de- gcsammten vertrage- von San Stefano zuzulaffen und bereit ist daran The,! z, nehmen, wentt alle eingelatenen Mächte Theil nehmen. Im Oberhause erklärte Salisbury, den neuesten Nachrichten zufolge sei der Gesundheitszustand des deutschen KaiseS, deS erhabenen Opfers eines ver ruchten Attentats, ein befriedigender. Er Hesse, Europa werde die Freude haben, einen der gear tetsten Herrscher wieder hergestellt zu sehen. London, 4. Juni. BeaconSfield reiff am 8 , SaliSbury am 10. Juni ab. — „Advcrtiser" dementirt die Nachricht, daß der Premier von einem Kriegsschiff escortirt werde. „Times" billigt die Ernennung BeaconSfield'-, das Gewicht der Be schlüsse deS Eongresse- würde dadurch erhöht. — Der Versuch der Herbeiführung deS gleichzeitigen Rückzüge- der britischen Flotte und der russischen Truppen von Konstantinopel vor dem Zusammen tritt de- CongresseS ist aufgegeben, da die hiermit zusammenhängende Frage der Räuniung der tür kischen Festungen den Congreß verzögern würde. Die russisch-englische Verständigung macht die Regelung dieser Frage vor dem Congreß weniger dringlich. Rom, 3. Juni. Die officielle Einladung der deutschen Regierung zu dem am 13. d. M. i» Berlin zusammentrctenden Congreß ist heute der italienischen Regierung zugegangen. — Gerücht- weise verlautet, der König hätte beschlossen, die Pariser Ausstellung zu besuchen. Der Zeitpunkt für den Besuch scheint noch nickt festgestcllt. Rom, 3. Juni. Deputirtenkammer. Der Prä sident theilt mit, daß eine Anzahl von Deputirten folgenden Antrag eingebracht hätte: Die Kammer, empört über die vcrabscheuungöwürdigen Attentate gegen den deutschen Kaiser, giebt den Gefühlen dev italienischen Bolke« gegenüber der deutschen Nation Ausdruck, indem sie ihre lebhaftesten Wünsche für die baldige Wiederherstellung des Kaisers ansspricht. Der Ministerpräsident Cairoli erklärte, die Regierung habe bereits im Rainen der Nation die gleichen Gefühle ausgedrückt. Dieselben bezeugten den allgemeiner. Schmerz und die allgemeine Entrüstung über solche unbegreifliche Verirrungen und Verbrechen Glücklicherweise lauteten die Nachrichten über da» Befinden des Kaiser« günstig; er (Cairoli) Hesse, daß bald jeder Grund zu Befürchtungen schwinver werde. Die Bande der Freundschaft, welche Ita lien mit Deutschland und feinem Oberhaupte ver bände, seien so vielfältig, daß Italien bei keiner Ereigniß, welches jenes Land oderUjenen Monar chen beträfe, gleichgültig bleiben könnte. Der obige Antrag wurde darauf angenommen. — Dn Finanzminister legte hieraus das Flnanzexpose der Konstantinopel, 3. Juni. Der „Levavi Herald" ist in Folge der Veröffentlichung einet anonymen aufrührerischen Schreibens über die Affaire vor dem Tsckeragan-Palaste unterdrückt worden. Der Direclor desselben ist deS LandrS verwiesen worden. Rach Schlntz -er Redaetiorr eiukeflangeu: Berlin, 4. Juni. Aus Veranlassung der Kron prinzessin ist der Kaiser heute umgebettet worden Zn diesem Zweck wurde lO Ubr Vormittags ein bequemes eisernes Bettgcstell mit Betten aus dem kronprinzlicben PalaiS in das Krankenzimmer dcs Kaisers geschafft. Die Kronprinzessin, unterstützt von der Großherzogin von Baden, dem Prinzen Karl, machte ein neueS Lager für den Kaiser und bewirkte unter Hülfe von Dienern die Umbetlung. DaS kronprinzliche Paar besucht fast stündlich den Kaiser, zu dem sie sich durch den Garten des Prinzess,nnen-Palais über den Opernplatz zu Fuß begeben. Der Kaiser bezeugt unausgesetzt große Theilnahme für den verwundeten Hotelier Holl feuer. Beweise der treuesten Liebe an- dem Aus lands für den Kaiser lausen stündlich zahllo- ein. Elberfeld, 4. Juni. Eine Elberfelderm in Barmen - Wupperseld äußerte, daß am Sonntage Vormittag ein Arbeiter in zwei Restaurationen wiederholt gesagt habe, daß im Lause de- Nach mittags ein Attentat auf den Kaiser erfolgen werde Zeugenvernehmungen fauden statt. Betreffender Arbeiter ist noch nicht ermittelt. Wien, 4. Juni. Die „Politische Correspon- denz" meldet auS Bukarest: Die englische Regie rung ließ erklären, daß sie die Unabhängigkeit Rumänien- anerkennen und einen förmlichen.Han delsvertrag mit demselben absckließen werde In Reaierungskreisen hofft man, England werde sich aus dem Eongresse bezüglich der bessaradisckea Frage zu Gunsten Rumäniens au-sprechen Der selben Eorrespondcnz meldet man au» Konstau- tinopel vom 4. Juni: Die Pforte erhielt gestern die Ein'adung zum Congreß; möglicherweise wird neben Savset Pascha auch Sadyk Pascha anstatt Edhem Pascha'» die Pforte vertreten. Ungeachtet de-Drängen- von russischer Seite m der Festungs räumungsfrage sei ein abermaliger Aufschub em- gctreten. L ES i, Söffe am den Attent -erickterftc du Eourfe so aewalti verstehen n sind die B ,i auf 10 Aaae sind, ßoursillun mntrilt. Der Glaul Söffe. O Lache der Dresdner lation die Stettiner! dann die > aber die ? statt desse> Dresdner Llaatsbah Hand besi, Linien uni Men du M Halle für Forts, derg Plai M bei fertigt wu Mtich g jellschasten den größte M natu emesen, erweiterte Mileti, ge za holen nebentlich deinerkuri! fammluna Men V fmenS de nuten, d >cmn nick ^11; es i eine ziemt mungen g rbeill sind, Mien, di eröffnet, lersammtr ,o es hö ne der üblt. so d >u einer Ictionaire Krzögeru ckiquidalio Direktion >ing luud >ergevticb ne Lösch' ank für >enomme> v (selben läbercAu Iclionair, inergisch i sch um be lteick vor nsortiu maischen las ließ leberrasck leister n lichts qc islichl d, ,eiche da »eckten ui !aß sich »ache be lickts zu Die du »ekannt g >utschla »uxhasen, nchnet. mrt.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder