Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.06.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-06-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187706127
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18770612
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18770612
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1877
- Monat1877-06
- Tag1877-06-12
- Monat1877-06
- Jahr1877
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.06.1877
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
3148 leuchtenden Blitze unschädlich zu machen. Herr Hasenclever, der zuerst daS Wort erhielt «nd von jtbelndem Beifall feiner Anhänger begrüßt «urde, dankte, daß man ihn, die sogenannte „politische Null ', eingeladen und erklärte eS für seine Pflicht, jetzt, nachdem da- liberale Wahl» count- die bekannte Richter'sche Rede zu der seinigen gemacht, die Unwahrheiten dieser Rede zu widerlegen: Richter sag«: die Socialdemokratie in Deutschland sei we,ter Nicht» al» eine Nachgeburt drS Polizeistaat», er (Redner) wolle jedoch einmal abwarten, ob die Posizrt für ihn oder für Löwe stimmen werde Die wegwerfenden Bemerkungen Richter'» über Lassalle werde hoffentlich sei» früherer Partei» und Gesinnungsgenosse Löwe nicht theileu, der erstereu bisher noch immer für eenen gewaltigen BolkSmanu angesehen. Falsch sei ferner die Behauptung, daß er „jahrelang" Srcretatr v Schweitzer'» gewesen und «S sei auffällig, daß Herr Richter seme «'/»jährige Prästdeutenschaft ganz todt- ge<chwi«grn habe. Die Phrase, daß die socialtstischen Führer dunkle Gestalten seien, welche einige Zeit lang die Leute uvrerhalten, sei sehr abgenutzt Wie sehe e» denn mit der Fortschrittspartei in dieser Beziehung au»? Warum habe man Bank» nicht wieder aufgestellt? Man sage, die Socialisten wollen da» Erbrecht ab- ft affen, vielleicht denke Bank» darüber ander». (Unruhe.) Wo ,st Duucker geblieben, wo der Vorläufer Richter'», da» Forlschritt»licht Michaeli«, der jetzt iw BundeSralh sitz«? In der Affaire wegen Verweigerung der Kriegs - anleihe von >870 machte Richter da» Jougleurkunfistück, daß er plötzlich Bebel und Liebknecht vorfübrt. Warum bade er nicht gesagt, daß Hafenclrver im Gegensatz zu Jenen für di« Anleihe stimmte, daß Hasenclever »atonal war und ist und für den Krieg bi» zu Sedan war, eine Ansicht, die ja auch sein da maliger Gestnnung»genosse Ludw. Löwe theilte. Sein PatriotiSmu» sei größer, als der der Geldprotzen, die lange zögerten, eh« sie die Gelder für die Kriegs- onleihe zeichneten. Da» Lapttal sei immer nur national und patriotisch bis an die Tasche heran (Beifall.) Wenn Eugen Richter die Gocialdemokratte, al» de« Boden der Gesellschaft entsprungen, eine „Sumpfpflanze" nennt, so erweis« er damit den Liberalen schwerlich einen Dienst, denn dann müßte die Gesell schaft eben der Sumpf fein. (Beifall.) Zu dem Thema der, Gefinvung-tüchtigkeit" erinnere er nur daran, daß Eugen Richter arfimmngStüchtig für die FortschrittS- prrffe und die „Nationalztg." geschrieben habe, und daß er den Nationalliberalrn, dir er „vou Lompromiß zu Lompromiß gesunken" bezeichnet«, jetzt ge- fiunung-tüchtig d,e Hand reiche. Bezüglich der vielvrrschritnen Excesse der Socialdrmokraten könne er sagen, daß er dieselben nicht billige, daß aber in dieser Beziehung ivtr» muro, uud »tr» muro, ge sündigt werd«; er erinnere nur daran, daß die Fort schrittler s. Z. Lassalle beim Verlassen de» Eldorado ins Gesicht gespieen. daß die „BolkSztg." Lassalle den „Agita tor der Schwefelbande" geschimpft rc. Jetzt titulirru die Fortschrittler die socialistischrn Führer „Bolksver- kührer", d. h genau so, wie s Z. die Fortschrittler vou »en konservativen titulirt wurden, uud es sei ein un- aogeoehmr» Zusammentreffen, daß genau zu der Zeit, al» fonschrittlichr Flugblätter erklärten, „nur Faulleozer uud Tagediebe" könnten sich der Soc aldemokratte auschiießen, Jacobtz setnm Anschluß aussprach. Von Lassolle's und Jacobtz'» ehemaligem Anhang könne er die jetzige Rechts schwenkung nicht verstehen, denn die Fortschrittspartei, di« heute mcht einmal die Ausdehnung de» gleichen Wahlrecht» verlangt uud für Auenahmrgrsetzr stemme, sei nicht mehr di« frühere. Die Socialdemo, iratie dagegen halte di« politisch« Freiheit so lauge für eine Lüge, so laug« sociale Gleichheit uud Gleichberech tigung fehlt. Dirjeuigen, die fort und fort den Ein zelnen, auch deu Schwachen, iückhaltlo» dem Loncurrenz- kam^fe überlassen wollen, seien des Volke» Hemd. Gleich- beiechtigung und Gleichheit in socialer urd ökonomischer Beziehung müsse die Grundlage jeder Verständigung zwischen den Extremen sein, di« Fortschritt-Partei aber siebe auf de« Boden der freien Loncurrenz, und ein Einzelner könne tu die Vorurtbeilr nicht Bresche schießen. Wenn Löwe erklärte, daß er sich der socialdrmokratischen Fraktion anschließeu wolle, so trete er noch heute zurück. (Große Heiterkeit uud Beifall). Ludwig Löwe antwortete in säst zweistündiger Rede, in welcher er mit Schlagfertigkrit «nd Kühn» tze't die Socialdemokratie erbarmungslos Nieder schlag: El werde sich nicht der socialdrmokratischen Fraktion «mschließen uud er hoffe, daß ihn di« Wähler nicht um deshalb weuiger wählen werden, weil er den Social- demokraten der geschworenste Feind ist. Er habe in dem Augenblicke, wo r» in der Fortschrittspartei zur Er- kenntniß grkommw, daß dem Arbeiter Do» werden muß. was ihm von Gotte» und Rechtswegen gebührt und »a» erreichbar ist, in der ehrlichen Absicht, dafür zu wtiken, die Landidatur ausgenommen. Er müsse sich zunächst gegen die Frivolität und Dreistigkeit wenden, daß die Socialdemokraten Den. der eo ipl<, von ihnen unter keinen Umständen gewählt verden s°ll, vor da» Forum ihrer Versammlungen laden und ihn dann bei etwaigem Nichterscheinen „politisch f,ize" nennen. Da» sei einfach eine Frechhett (Sehr wahr.) So sei e» ihm gegangen. E,n Mann Namen» Hundt, der ihn durch Hmzusügung de» Worte» „Rentier" fangen wollte, der sich aber später al» GaSarbeiter entpuppt«, habe ihn zu einer (socialtstischen) Versammlung etngeladrn, er Hab« seinen Namen gefälscht und ferner gelogen, daß ihn die „Wählerschaft de« 6. Wahlkreise»" rin lad« Trotzdem habe er de« Schreiber einer Antwort gewürdigt und ihn an da» allein zu Einladungen com- U, tente Ermral-Wahlcomitä verwiesen. Und wenn er, der an dem Abend jener Versammlung in der Ham burger Vorstadt mit den Socialdrmokraten zu kämpfen hatte, auf Grund dieser Thatsachea für „politisch feige" au-geschriee» werden sollte, so sei rin solche» Lug- und Lrug-Manöver eine Schande für die Partei. (Sehr wahr!) Man Hab« ihm mit Unrecht Jnconsequenz vor- geworfen. Al» 18« I die Fortschritt-Partei ihr Pro gramm public'rte, da fehlte da» allgemeine politische Wahlrecht, und deshalb stand er damals zu Lassalle, weil er da« Verleugnen de» allgemeinen politischen Wahlrecht» damal» so gut wie beute für ein Unrecht hielt. Al» aber Lassalle über da» Wahlrecht hinan» auf di« Socialdemokratre loSsteuert«, da habe er sich offen von chm artrevnt und sich seine ganz« Feindschaft zu- gezogea, »re iba aber nicht hindert«, bei Laffalle » Tode demselben einen ehrenden Nachruf zu schreibe», dm sich dt« Soctalisten noch hmte al» Muster nebmru könnte«, wie man einen Gegner ehrt. (Beifall.) Und al» damal» Laffalle beim HtnauSgehen au« dem Ll- dorado in» Gesicht gespieen wmde — nicht von dm Fortschrittlern, sondern von dm heutigen Social demokratrn — da Hab« er, der damal« blutjung« Ludwig Löwe, allein dm Muth gehabt, nach » Ton- -AuG m h« Arbeitern hiuüdevsih«, -» »u sagen, daß sie sich schämen sollten, dm Heiland zu krätzigen. (Unruhe) Die, welche Laffalle m» Gesicht spieen, waren nicht di« Fortschrittler, sondern die, die hmte unter Hasenclever'» Bauner marschiren. (Beifall uud Unruhe.) „Damal« haben Sie ihn verleugnet uud mit dem, wa» Sie hmte proclamireu, verleugnen Sie ihn zum zweiten Male. Wenn seine nervige Faust und sein« wuchtige Stimme noch nicht hinüber wären, dann rxistirten Sie m>t Ihren selbstsüchtigen Führen» nicht, dann würde er Ihnen eine Fackel ansticken, woran Ihr« Socialdemagogen elend verbrennen würden. (Stürmischer Beifall und Gelächter ) Mit einer Partei, die da, wo die sachliche« Gründe aushören, mit Hetzen. Schimpfen, Ehrabschneider, in» Feuer geht, könnt« e,n großer Mann wie Lassalle Nicht» gemein haben Und gerade, weil er (Redner) al» scharfer Gegner »er Socialdemokratie das ernstliche Streben habe, dem Arbeiter auf ruhigem, legislatorischem Wege zu geben, wa» de» Arbeiter» ist, erhalte er die Unterstützung von ihm nicht sebr nahestehen den Parteien. Redner ging dann auf die Tendenzen der Fortschrittspartei und der Socialdemokratie übsr. Biele Programmprmcte der Letzteren könne mau mit Modist- cationrn getrost unterschreiben, was die Parteien aber trenne, da» seien zunächst die Utopien der Abschaffung der Privatarbeit und de» Privatcapitals und der Er richtung eine» großen Arbeitshauses für da« ganze Bilk, wo Fleiß, Geschick uud Jntell'genz mit der Fau lenzerei auf eine Stufe gestellt «erden soll, um iede» geistige Streben nach vorwärts zu ersticken. Sollte je ein allgemeine» Arbeitshaus erstehen, dann würden die Socialdemokraten die Ersten sein, welche sich erheben, um diese Art de» CommuniSmu» zu zerschmettern. (Beifall.) Der zweite Difserenzpunct sei der nationale Punct. Wenn Liebknecht sage: da» Vaterland sei ein unsinniger Begriff, unser Vaterland sei da, wo es uns gut gehe, so müsse er solche Anschauungen wett von sich weisen. Er betrachte den Staat für mehr al» eineu Nachtwächter, der uns vor Diebstahl sichert und wenn da» Vaterland und der Staat den Herren Socialdemo, ''raten alle» Da» gewähren solle, was sie verlangen, so ei e» ihre Pflicht, dem Staat« Litte entgegen zu bringen, onst gehören sie nicht in den Staat, und wenn diese Batrrlaadslosen das Vaterland gar Nicht« angebt, so sei man doch so anständig und fälsch« nicht die Wahl stimmen. (Lebhafter Beifall). Redner wendet sich dann m erregter Weise gegen die Verleumdungen der socia- listischen Blätter über ihn uud sein angebliche» „Grün- detthum" und meint, daß er für eine ehrlich«, anstän dige. menschenwürdige Presse alle Freiheiten erstreben würde; aber für diese Brigantenpresse, di« Dienstmäuner al» Sitzredacteure ablohnt, um au» dem Verborgenen ihr ehrabschneiderische» Gewerbe zu betreiben, für diese Presse den Galgen!! Er habe auf die Verunglimpfungen nicht mit dem Staat-anwalt geantwortet, da e» ihn nicht befriedige, ein»m ordinairen Menschen 6 Wochen im Gefängni'ß da» Brod zu geben, welche» er sich in ehrlicher Arbeit nicht verdienen kann; für solche Presse sei der Scheiterhaufen uoch zu gut, weil man dabei ehrliche» Holz verbrennt. (Beifall und Unruhe). ES sei eine Verleumdung, daß er kein unabhängiger Lanvidat sei, aber Unabhängigkeit uvd vrincipirlle Opposition gegen die Regierung sei zweierlei uud al» Mann der priucrpirllrn Opposition wolle er nicht gelten. Redner schloß unter stürmischem Beifall mit der Bitte, nicht hinterrück» zu meucheln, sondern al» ehrliche Leute zu kämpfen und als ehrliche Kämpfer zu scheiden. — Nachdem noch vr. Max Hirsch den ab- wesenden Eugen Richter gegen Hasenclever vertheidigt hatte, folgte eine kurze Replik «nd Duplik zwischen Hasenclever und Ludwig Löwe, worauf die Sitzung gegen 12 Uhr Nacht» geschlossen wurde. Leipziger Wohnungs-Verhältnisse, n. Gewiß ist eS bedauerlich und nachtheilig, wenn die Uebersüllung einer Wohnung dadurch entsteh», daß eine zahlreiche Familie auf wenige, oft a»f einen einzigen Wohn» und Schlafraum angewiesen ist (im November 1875 gab es in Leipzig 6903 Haushaltungen mit je nur einem heizbaren Z mmer, dieselben beherbergten 25.985 Bewohner). Gesundheitlich und sittlich bedenklicher ist diejenige WohnungSübersüllung, welche durch die Aufnahme einer großen Zahl der Familie fern stehender Personen (sogen. Schlafleute) in die Wohn- «nd Schlafrtiume der Familie entsteht. Zu unterscheiden von diesen Personen „in Schlaf stelle' sind diejenigen „in Astermiethe", welche vom HauShaltungS oo» stände ganze Zimmer ab ge- miethet baben, deshalb überhaupt schon eine größere Wohnung vorauSfltzen und überhaupt von geringerer gesundheitlicher »nd socialer Gefahr sind. In Berlin hat man diese Unterscheidung bei den Zählungen von 1867 und 1871 durch- geführt und z. B. 1871 gesunden, daß 10,351 Haushaltungen (5 , Proc.) nur Chambregarnisten, 31,745 Haushaltungen (17 , Proc.) nur Schlaf» leute uud 4774 Haushaltungen Chambregarnisten »nd Schlafleute, also zusammen 46 880 oder 26, Proc. fämmtlicher Haus Hali ungen, Scblafleute oder Chambregarnisten hatten. (Bergl. die in- teressanien Ausführungen hierüber bei vr. Schwabe Resultate der Volkszählung in Berlin I87l, S- 132 ff.) In Leipzig hat man leider beide Kategorien unter dem gemeinsamen Namen „Astermietyer" sowohl 1867 (Heft III S 67) alS auch 1871 (Heft VH. S- IX. und 20 ff,) zu» fammrngefaßt. CS fand sich dabei, daß 1867: 5765 oder 33 7 Proc. »nd 1871: 8086 oder 41, Proc. fämmtlicher Hau-Haltungen Aftermiether beherbergten. DaS Beihältniß war also noch »naünfiiger alS in Berlin. In Leipzig wohnten 1864: 12.447 oder 15 Proc. 1867: 12,170 oder 14 Proc. und 1871: 19,162 oder 18 Proc. fämmtlicher Bewohner in Astermiethe (gegen in Berlin 1867: 11 , Proc. und 1871: 12« Proc., wenn man dort Aftermiether, Ehambregarnisteu und Echlafleute zusammensaß») Die uugedruckten ConcentrationSformulare der Zähluna von 1871 lassen die Unterscheidung zwischen Aftermiethern »nd Schlaflenteo erkennen Danach gab eS HauShaltg. After«. Schlaff, in der inneren Stadt mit 4 321 4,012 1858 . - äußeren . . 15,190 8,106 5,026 - - ganzen » » 19 511 22 118 6,882 Die meisten Aftermiether beherbergten die Sternwarteustraße (426), Brühl (420), PeterS» straße (357), Weststraße (300), die relativ «eisten aber der Markt (204 oder 2», aus jede HauS» halt«-)» die Klei« Fleischer gaffe (185 »der 1„), Halnstraße (213 oder l.i»), Kathartneustraße (181 oder 11,), LÜtzowstraße (269 oder 1.»» ans jede Haushaltung). Die »eisten Schlaflente beherbergten die Ulrich-» gaffe (375), Gerberstraße (260), PelerSstraße(23I), Steruwartevstraße (122), Windmllhlenstraße (190), Ranstädter Steinweg (149), Weststraß« (145), Burastraße (144), die relativ meisten aber Gewand- gäßchen (29 oder O sr auf jede HauShaltuug). Windmühlengaffe (118 oder 0„), Pleißengaffe (79 oder 0 7«), UlrichSgaffe (375 oder 0 7,), Große Fletschergaffe (111 oder 0 „ auf jede Hau»haltung). Da- Material der Volkszählung vom 1. De- cember 1875 läßt jene Unterscheidung zu, doch ist da- Bureau noch nicht im Stande gewesen, außer den zahlreichen Bearbeitungen de- Material-, deren Ergebnisse im XI. Heft niedergelegt sind, die Zählung auch nach der Zusammensetzung der Hau-Haltungen zu bearbeiten. Für 1867 (Heft III. S 67) und für 1871 (Heft VII. S- 22) sind aber die Aftermiether mit der Zahl der heizbaren Zimmer combinirt wdrden. Daraus kann man wenigsten- die Zahl der After miether erkennen, welche in Wohnungen mit je nur eine« heizbaren Zimmer wohnten, die also nicht „Chambregarnisten" sondern „Schlasleute" sein müssen. Die Zahl solcher Schlasleute betrug 1867: 1877 und 1871: 3258. ES ist die- also da- Minimum derjenigen Personen, welche als Schlasleute auf die Mitbenutzung derselben Wohn- und Schlafräume wie die Familie de- Hau- ballungSVorstande- angewiesen sind. Die wirk liche Zahl wird vielleicht doppelt so groß sein. Wie bereit- bemerkt, wird sich da- XII. Heft der Mittheilungen de- Statistischen Bureau mit der Frage beschäftigen, in welcher Weis« der ge sundheitSwidrigen Uebersüllung der Wohnungen entgegengewirkt werden kann. L. 8. LI«!»«!» Lmlmnitttel. — Nachdem jetzt „Galicyl- säure" in verschiedener Form seit 2 Jahren al» Mund wasser uud Zahnreinigungsmittel verwendet worden ist, hat «» sich jetzt herausgestellt, daß dies für viele Zwecke sehr wirksame Product für dir Zähn« durchaus schädlich ist, weil «S durch seine zu große Schärfe auf diese zerstörend wirkt. Sehr viele Lonsumeuten von „Salicylsäure" finden jetzt zu ihrem Leidwesen, daß sie ihre Zähne rutnirt baden, waS wiederum bestätigt, wie vorsichtig man zur Pflege der Zähne in «er Watl der dazu gebrauchten Mittel sein m ß; nur anerkannt gut« Mittel sollte man dazu verwenden. — Als ein vorzüg- siche», angenebme» und dabei vollkommen unschädliches Zahnretnigungipräparat hat sich daS aus Amerika im- Mtirte ..Van vusklrli» 8oroüvat" bewährt. Die» vor zügliche Präparat wurde vor nunmehr 20 Jahren in New-Uork erfunden und errang irr Amerika einen gradezu beispiellosen Erfolg, der noch immer von Jahr zu Jahr steigt. — Welchem Besucher Amerikas ist nicht da» Wort „Sozodont" auf allen Wegen und Fahrten, in deu Flüssen, auf den steilsten Felsen, kurz- um überall stündlich begegnet? — Da» außerordent- liche Resultat in Amerika veranlaßt« die Inhaber de» Receptrs, die Herren Hall u. Ruckel in New-Aork, e» in anderen Ländern emzuführeo, wa- auch derart ge lungen ist, daß es in der ganzen civilistrteu Welt, seit 4 Jahren auch in Deutschland, festen Fuß gefaßt hat. — Van BnSkirks sozodont ist mit vollem Rechte al» vorzüglich für di« Pflege der Zähne zu empfehlen; mancher lernt leider erst zu spät kennen, von welcher Wichtigkeit e» ist, diese Organe mit Sorgfalt zu be handeln, und daß die Ausgabe voa wenigen Thalern jährlich für diesen Zweck gut angelegte» Geld ist. 1'vpplodk'LdrlAlLßor UvrnLnrA SsrvnA K«ieli88lrni>s« 35. 1. kloge. Peter kleiner 8«k. R«a«»1« »«»««- n. 8«I»IwrN«eIt«ii, Ht«z»p- N««N«w. Vr«»»« ««II»« »««Ir«« N » NO >4w»«r1Itwii1»«I»« ui»«I m»»»«rck!«I»1« I» f««N«Ä««N«ii. LI»u«I-V«eIa»»i»r »1» Vo»I»rIMi»r«1a«ii. Ls»«H«rr Hr»I«t«t», I«pp«i» «t«. A Lulmvrt, IV> »wilrlit S. 0. SodAlLS, ISoowLlAt u. StrvI»I»ÄtB vvräsa »NM VVa8«Iien. 1'ärben IN I hl»» »oravoivmen. vr«»»« ^«»rv»I»I »««i«»t«r B»y«„» in I»«rr««-, II»I»««- naä ILIi>«I«r- StrvQNülEia. 0. KoliAlAS, RvAwLrU II Tageskalender. NeichS-Telrgraphcn-Station: «lerne Fletschergaffe L. Vetter'« Hof. 1. Etage. Ununterbrochen geöffnet. Landwehr-Bureau rm Gebäude am Eingang« zu den Barock.n bei Gohli». Krüh 8 bi» Nachm. '/,4 Uhr Oessentltche Bibliotheken: Universitätsbibliothek S-5 Uhr. «olk«bibliotbekIII. (alt-Nicolaischulaeb.) 7—9U.»b. StädMche Sparkasse: Sxpedtttou«zeit: Jeden Wochen- tag Sinzahltmaen, Rückzahlungen und Kündigungen vou früh 8 Uhr m unterbrochen bi» Nachmittag» Z Uhr. — Effectev-Lombardarschäft 1 Trepp« hoch Filiale für Einlagen: Marien-Apotheke, Eck« der Schützenstraßr; Drognen-GeschLst, Wmdmühleustraß» Nr. SO; Linden Apotheke Wkststraße Nr. 17». Städtische» Leihhaus: ExprditronSzeit: Jeden Wochen- tag von früh 8 Uhr ununterbrochen bi» Nachmittag» S Uhr, während der Auctiou nur 2 Uhr. In dieser WoL« oerfalleo die vom 11.—17.Sept. 1876 versetzten Pfänder, deren spätere Einlösung oder Prolongation nur unter Mitentrichtuag der AuctionSgrdührrn stattfinde« kann. Eingang: sür Pfände'Versatz und Herausnahme vom Waaqeplatz, sür Einlösung und Prolongation vou der Nordstraß«. Städtische «nftalt für Arbeit»- und Dtenft-Nach- Weisung, Universttät-straße Nr. S (Gewandhau« I Tr.), werktägig geöffnet vom 1. April bi» SO. September vor«, voa 7—12 oad Nachm von 2—« Uhr. Daheim für Arbeiterinnen. Branstraße 7. wöchentlich 1 füt Wohnung H'izong, Licht und Frühstück. Herberge für Dienstmädchen. Kohlgartrustraß« 1», 2« ^ sür Lost und «achtqaartier. ^ Herders« i«r Hetmath. Nürnberger Straß, »2, Nach» qua«,er 20—50 MittagStisch 40 ^ Stabtüad im alten JacobShoSpital, m deu Wochen tagen von früh 6 bi» Abend» 8 Uhr und Sonn- uud Feiertag» vou früh k bi» Mittag» 1 Uhr geöffnet. Neues Theater, «rstchtiguug desselben Nachmittag» v-a 2—4 Uhr. Zu melden denn Theater-Inspektor. Städtisches Museum, geöffnet vou 10 — 4 Uhr gegen Eintrittsgeld von öS Zoologisches Museum t» Augusteum jeden Mittwoch und Sonnabend von früh '/,10 —'/,12Uhr geöffnet. Del Verchto'S Kunstausstellung, Markt 10, Kaufhalle s—5 Uhr. Kunstgewerbe - Museum und Vorbilder-Sammlung. ThomaSkirchhof 20, Montag», Mittwoch» uud Freitag» 11—1 Uhr, Sonntag» 10—1 Uhr Mittags wientgelt- sich geöffnet. AllSknnftSertheilnug über kunstgewerblich« Fragen und Entgegennahme vou Aufträgen auf Zeich nungen u. Modelle an allen Wochentagen V,12—'/,! U. Museum sür Völkerkunde, Grimma'scher Steiowrg Nr. 46, 2, Et., geöffnet Sonntag», Diev-tag» und Donverltag» voa 11 bi» 1 Uhr. s«i»«t,«i»i,»i>» mit Trtanongarten. dem Besuch täglich voa 9 Uhr Vormittag» bi« L Uhr Nachmittag» geöffnet EutrLe S0 SchMerhauS tu GvhliS täglich geöffnet. 4t»iu«»1»vl»« H»«« Ir »«Cirrus von lirelsedwouo <k Uretsedol, Latcaruieostr»,,« 18. ^ Sr-rmm. Ltr-, ?v»-. 76', A/cnriierarium, a/Ts»- t?<m- /«««onsn rn -8Ü6«-, -8»ok« »n«i IVoüa. Siirmnl- rurä riorL svsl- 1-srlsrtrsldrlonzsL bs» L8. 8edüt,eu,tr. v«»t»V M«I«A« Frl. v. Axelsoa. Hr. Baumaua. Frau Parsch ,r. Lißman». zr. Hynek. -r. Ulbrich, zr. Pielke. srl. Stürmer. Ar«««» Lheat», 137. AbonnementS-Borstellung (I Serie, grün). Rie»zi, der Letzt« der Trtd««e». Große tragische Oper in 5 Acte« von Richard Wagner. Personen: Lola Rienzi, päpstlicher Notar . ^rene, seine Schwester Stefano Lolonna. Haupt der Familie Lolonna . Adriano, sein Sohn Paolo Orstni, Haupt der Familie Orfini «aimondo, päpstlicher Legat . Lecco del Vecchio, 1 römische varoncelli, / Bürger Ein Friedensbote . Gesandte Deutschlands, Böhmen», Ungarn«, Neapel». Römisch« Nobili. Bürger und Bürgerinnen Rom». Friedensboten. Priester und Mönch«. Römische Trabanten. Scene: Rom, um die Mitte de» 14. Jahrhundert». Im 2. Acte: 4V» sperrt»»»», arrangirt vou Herrn Balletmeister Josef Ghurian : die Frl. Weiner uud Milde, die Herren I. Ghurian und Büttgenbach und da» Balletcorp». , * Rienzi — Herr Hermann Winkelrnaan, vom großherzogl Hoftheater in Darmstadt, al« Gnp. Zwischen dem 2. und 3. Act findet eine länger« Pause statt. Der Text der Gesänge ist an der Lasse für SO ^ zu habe». Gewöhnlich»« Preise der Plätze. Einlaß j6 Uhr. Anfang z7 Uhr. Ende zlOühr. Alle- Theater. Vorletzt« Gaftdarftellnng hes Herr« Luchdrlx »»rmnze, Ehrenmitglied- de- Herzog!. Gachse», Metntngensche« Hoftheater-, vom Giadttheater t» Hamburg: Aus Begehren: Othello, der Mohr vonVenedtg. Trauerspiel in 5 Acten von Shakespeare, nach der Schlegel- und Ticck'schen Uebersetzung. Personen: Der Doge von Venedig . . Hr. Jobaune». Brabantio, Senator . . Hr. Stürmer. Gratianol Verwandte de» Bra- ltzr. Broda. Ludovico s bantio iHr. Kainz. Othello, Feldherr, Mohr . Tassio, fern Lieutenant Jago, sein Fähndrich . Rodrigo, ein junger Benrtianer Montano, Statthalter von Lypern DeSdemona, Brabantio'» Tochter Emilie, Jago's Frau . Ater) Senator . . . Ein SenatSbote .... Erster 1 Zweiter» Matrose . Dritter) Senatoren. Osficiere. Edelleute. Bolk. Matrosen. Gefolge rc. Seme: Im ersten Aufzug m Benedig; dann in Lypern. * . » Othello — Herr Ludwig Baruah. Z«,scheu dem 3. und 4. «ct findet ein« länger, Pause statt. Gewöhnliche Preise der Plätze, »inlaß 1? Uhr. »nstm, ? Uhr. Labe 10 Uhr. -repertoire der Ptadttheater,« Leipzig. Neue- Theater. Mittwoch, IS. Juni (138 Abonnements-Bor stell., II Serie, roth): DerWeg »nrchSAenKer. A«S der -onetsche» Oper. Der Kar- märker «nd die Ptearde. DonnerStag, 14. Jani (13». Abonnem.-Vorstell.» III Serie, weiß): Letzte Gastdarstellung de- Herrn Lndwig Barnay, Ehrenmitglied-d«S Herzog! Sachsen - Meiuingenfchen HofthealerS» vom Stadttheate» in Hambnrg: Urtel Aeosta. Uriel Acosta — Herr Ludwig Barnah. Dt« Dtreetto» de- GtndithenterS. r. Senger. r Brammer. r. Stöckel, r. Lonrad. rl. Wesielh. Frau Senger. "r. Otto, r. Schubert, r. Telchmann. Jona». Schwendt. Tietz. otm und Diener. Vaaävvlll« - Davator, ^nmttiVnm, Drr-dner GtrnHe dtr U»—»A DienStag, 12. Juni 1877: / O, diese LSetder/! / Poffe mit Gesang in 3 Acten und, 5 Blldeün von R. Hahn Musik vou Storch «nsnng L Uhr. ch. ü
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder