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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.06.1878
- Erscheinungsdatum
- 1878-06-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187806187
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18780618
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18780618
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1878
- Monat1878-06
- Tag1878-06-18
- Monat1878-06
- Jahr1878
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.06.1878
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liegt um so mehr auf der Hand, alS für den Ervort Stapelartikel fast ausschließlich gesucht werden, Pban- tafieattikel aber einen nur ganr beschränkten Absatz finden. Bon nachtheiligem Einflüsse auf die Entwickelung der Möbelbranche ijt da» Streben, anderwärts Ge sehenes in geringerer Waare^ nachzuahmen, sowie und noch immer kann kein Tcknff nach Einbruch der Nacht einlaufen, und solche von größerem Tiefgang dürfen eS bei stürmischem Wetter überhaupt nicht wagen, weder bei Tag noch bei Nacht. Noch neulich waren während eine- 48stündigen Sturme- der öster reichische Lloyd-, sowie mehrere englisch« Postdampser und Kauffahrer genöthigt, im Hafen zu bleiben, wäh- die Unsitte, um dem billigeren Preise zu entsprechen, I rend draußen auf offener See vier große Fahrzeuge nach und nach eine schmälere oder minder dichte oder I herumgeworfen wurden und das englische Thurmschiff au- schlechterem Material gearbeitete Waare unter I „Rupert" nach Port Said zurückgehen mußte. Es ist der ursprünglichen Qualitätsbezeichnung I zu verwundern, daß während der jetzigen umfassenden « versenden. So lange die Verringerung unbemerkt I Hafenarbeiten die Beseitigung des Riffes, welche nach »leibt, bat derjenige Fabrikant, welcher auf gleich- > einer Schätzung eines englischen Ingenieur- nicht mäßige Qualität hält, Mühe und Noth, um mit dem I mehr als '/. Millionen Lstrl. kosten würde, nicht r Preise auszukommen, später leidet er mit dem Schul digen unter dem zum Voruriheil ausartenden Miß trauen, welche- sich gegen den Artikel und daS Pro- ductionsgebiet ausbildet. Anzuerkennen ist, daß durch da- Musterschutzgesetz, welches einen wesentlichen Impuls zu den An strengungen, Neuheiten in reicher Auswahl zu schaffen, gegeben hat. diesen Bestrebungen der nothwendige rechtliche Schutz gewährt wird, weil, ohne denselben, die Kosten für umfassende Herstellung von Original mustern nicht hätten übernommen werden können. Zu wünschen bleibt nur, daß die Gewissenhaftigkeit m Achtung fremder Muster und Ideen mehr und mehr Wurzel fasse und zu einer solchen Selbstständig keit im Musterfach führe, wie sie dem Geist und der Absicht ieneS Gesetzes entspricht. Daß sich die Ausfuhr nach England und Frankreich, sowie nach allen französischen und englischen Colonien auf ein Minimum beschränkte, dürste seinen Grund in der Erzeugung oder der Möglichkeit der billigeren Beschaffung des Rohmaterials, der billigeren Löhne, resp. größeren Leistungsfähigkeit der Arbeiter, der ge regeiteren Verhältnisse bei den Zahlungsbedingungen jener Länder und endlich in dem Umstande zu finden fein, daß Frankreich immer noch den Ton in der Mode angieot und nur das bringt, waS es mit Vor zng produciren kann. Holland, Skandinavien, Portugal und die Schweiz ronsumirten nach wie vor ein mäßiges Quantum diesseitiger Waare. Belgien und Elsaß-Lothringen ziehen den ihnen sympathischeren Verkehr mit Frank reich vor. Die Zoll- und Valuten-Verhältnisse in Oesterreich, in der Levante, in Rußland, Italien, Spanien, sowie die im Jahre 1876 ausgebrochene Geldkrisis in Por tugal haben den Absatz nach diesen Ländern be deutend reducirt. Auch nach dem Norden Europas, welcher nächst dem Inlande noch daS beste Absatzgebiet für Möbel flösse ist, hat sich daS Geschäft in den letzten Jahren stetig verringert. Desgleichen haben Nord- und Süd-Amerika, wie in den Vorjahren, wenig deutsches Fabrikat consumirt, auch Japan, China und Indien sind fast keine Ab nehmer mehr. Neber die Fabrikation von MoiröS ist noch Un günstigeres als über den Geschäftsgang in Möbel stoffen zu berichten. Diesem Artikel war, soweit er für Nnterröcke verwendet wird, die Mode vollständig entgegen, so daß sich der Absatz außerordentlich ver minderte. Nur in Schürzen-Moirös war einiger Be darf vorhanden, der aber einen genügenden Ersatz nicht bieten konnte. Daß trotz deS allgemeinen schlechten Geschäftsganges die Arbeitslöhne sich auch während der letzten Jahre auf dem früheren höchsten Stande erhielten, erschwerte besonders daS ausländische Gescbäft. Drei projecle znr Hedung -er Kultur tu Egypten werden gegemvärtig in maßgebenden Kreisen vielfach erörtert. DaS erste und wichtigste ist die Vollendung deS großen Dammes, der sogenannten Barrage unter halb Kairo am Beginne des Delta. Nack dem Plane Mehemed Ali'S, der vor dreißig Jahren den ersten Stein dazu legte, sollten zwei riesenhafte Wehre quer durch die beiden Arme von Damiette und Ro setta gelegt werden, um den Laus des Stromes zu stauen. Von diesem Damm sollte dann ein auS- gebreitetcS Canalnctz auSgchen, durch welches es ermöglicht würde, jedwedes Gebiet de- Delta mit Wasser zu versorgen. Bei geeigneter Regelung würde man einen Wasscrvorrath für alle Jahreszeiten er zielen, so daß man nicht mehr ausschließlich vom Steigen und Fallen des Stromes abhängig wäre. Der Bau wurde bei Lebzeiten Mehemed Ali s mit größtem Eifer betrieben, nach zwcr Jahren aber durch den Tod deS Fürsten unterbrochen und blieb dann gänzlich liegen. Jetzt wird die Frage wieder lebhaft erörtert, seit die Baumwolle der wichtigste Exportartikel EgvptenS geworden ist. Denn dieselbe verlangt außerordentlich viel Wasser und zwar zu einer Zeit, wo der Stand deS Nils gerade am niedrigsten ist. Bei der gegenwär tigen vorgeschrittenen Wafferbaukunst würde der Bau nicht solche Schwierigkeiten bieten, wie vor dreißig Jahren, und es würden dadurch mehrere hundert lausend Morgen Landes ertragfähig gemacht worden, die jetzt brach liegen. DaS zweite m Vorschlag gebrachte Project ist die Trockenlegung und Bebauung deS MareotiS- EeeS. Von den vier großen Seen längs der Küste EgvptenS ist der Mareotis der Lage nach der erste, welcher wiederarwonnen werden muß. G^enwärtig ist er ein ungeheurer Sumpf von !»0 engl. Meilen im Umfang, der 8 Fuß unter dem Meeresspiegel liegt. gleichfalls in die Hand genommen wird. » Reserven au- der Bank rurückzögen. Ersten- würde, — Directoren-Eonferenz. Am LI. d. findet die Bank Depositen an sich ziehen, indem sie dieselben I in Innsbruck eine Directoren-Eonferenz des deutsch- verzinste und sie würde sie billiger bekommen als die andern Banken; zweitens würd n Letztere in Zeiten »er Noth nicht mehr die so erwünschte frühere Hülfe bei der Bank finden. Das Blatt rälh den Banken und Wechselmaklern, selbst eine Rate aufzustellen, und zwar die für Deposi'en zu bezahlende, nicht die für DiScont. Ferner sollten sie ihre Reserven bei der Bank belassen und außerdem noch eine besondere Re serve etabliren, welche gleichfalls der Bank zur Auf österreichisch-ungarischen EisenbahnverbandeS — welcher bekanntlich die Hamburg-Stettin-Berlin-Oesterrerch- Ungarischeu Verkehre m sich faßt — statt. Auf der Tagesordnung ist unter Anderm auch die Frage der Reform der VerbandStarife auf Basis eines combi- nirten Schema, sowie die Erörterung über die zwei-- procentige Bonificirung größerer Getreidetransporte. — Notenumlauf in Rußland. Die außer ordentliche Noten-Emission in Rußland, welche End« bewahrung zu übergeben aber in deren Rechnungen i Mai noch auf 396 Millionen Rubel stand, ist nach Handelsverhallaisse von Par». EinS der neuesten Hefte der von der kaiserlichen Admiralität herauSgegebemn „Annalen der Hydro graphie" rc. giebt nach den Berichten S. M. Schiff „Medusa" über die Beschiffung deS ParsfluffeS fol gende beachtenSwerthe Bemerkungen. Da Pari, der Hauptstapelplatz aller von dem Ge biete deS Amazonenftromes und seiner Nebenflüsse herabkommenden Waarcn ist, so sollte man auch auf einen lebhafteren Handelsverkehr schließen, als er wirklich vorhanden ist. Die Productionsfähigkeit muß also noch sehr gering und im Verhältniß zu der Leistungsfähigkeit desselben geradezu verschwindeud klein sein. Die Ausfuhr ParsS wird ungefähr den Werth von 25,000,000 ./t erreichen, davon entfallen auf Gummi-Elasticum allein 18,800,000 >l>, etwa V« des ganzen Exports, und aus Cacao etwa 2,700/ 00 Vt Der Rest vertheilt sich auf Nußfrüchte, Rehfelle, ge salzene und getrocknete Häute, Arzneiwaaren idals.m eopsivse, «sr>isprill,) und einige fonstige Artikel von ganz unwesentlicher Bedeutung Die Gewinnung des Gummi erfordert keine An pflanzung, die Bäume wachsen zum überwiegend großen Tbeil wild. Das Kilogramm Gummi kostet hier ungefähr 3 .4«. doch ist die Ausfuhr desselben mit einer Export-Steuer belegt, die ihn noch um etwa vertheuert. Eine Ladung Gummi wird also für ein einigermaßen großes Schiff zu einer sehr wcrtbvollen Fracht. Die Hauptabsatzplätze für Gummi sind Amerika und England, für Cacao Frankreich. Nack Deutschland ist gar kein directer Export Deutsche Handelsintereffen sind am Platz also nicht vertreten. Von Schiffen hoben im Jahre l876 hier verkehrt: 1l7 Dampfer (darunter ca. 60 englische und einige 40 brasilianische) und 102 Segelschiffe, davon nur 6 deutsche (Hamburger und Bremer). Im Jahre 1877 waren bis December 8 deutsche Schiffe einge- laufen. Es existiren 2 größere deutsche Handelsfirmen am Platze, deren eine den deutschen Konsul Sesselberg zum Chef hat. Die Zahl der deutschen Unlerthanen erstreckt sich auch nur auf die Angestellten in diesen Geschäften und auf einige Handwerker. Die Postverbindung zwischen Par- und Europa wird direct durch Dampfschifffahrt nach Liverpool und indircct durch brasilianische Postdampser via Pernambuco unterhalten. Auf dem letzteren Wege werden alle Briessendungen expedirt, es sei denn, daß einem Brief ausdrücklich die Beförderung per privnte kleamer vi« l.iversioal auf der Adresse zuge wiesen ist. Außerdem bält sich die Liverpool-Par-- Linie nicht an bestimmte Abgangstage, macht die selben vielmehr lediglich von der Fertigstellung der Ladung abhängig. Verschiedenes. d Aus der Fremde. Was soll man dazu sagen? Am Sonnabend stand französische Fünsprocentige I I2.8k Fr., war also in der Woche um I Fr. 30 Cts. gestiegen: am Sonntag im Privatverkehr wurde sie bereits mit l 13.15 Fr. gehandelt. Zahlreiche Svndicate arbeiten in allen Richtungen für die Hausse, kaufen vermittelst des billigen Geldes alle an den Markt kommenden Papiere auf, und rechnen auf eine neue Häufle nach Unterzeichnung des FriedensprotocollS in Berlin. Das Stillschweigen der Syndicatskammer über die täglichen Käufe und Verkäufe der Steuer einnehmer kommt der Hauffespeculalion zu Hülfe; indeß wenn die Monalsübersicht erscheint, so wird sie zweifellos ein starkes Uebergewicbt der Verkäufe über dre Käufe zeigen. Das Anlagekapital schreckt vor den gegenwärtigen Preisen zurück und im Comptant ist Rente 25 Cts. niedriger als aus Zeit. Von den ausländischen Fonds sind namentlich Italiener, Oesterreicher und Ungarn poussirt; letztere werden mit allem Hochdruck durch Rothschild ge trieben. Am Sonnabend war in Paris Prämien- beantwortung, man kann sich denken, mit welchem Erfolge. — Die Suezcanalgesellschafl hat im letzten Jahre 2,800/00 FreS. mehr eingenommen als 1876 und dabei nur I86,Ot.O Frcs mehr ausgegeben. Tie Anzahl der passirendcn Schiffe betrug 1663 (-j- 206). LessepS stellt «n der Generalversammlung fest, daß die Anzahl der in Frankreich geholten Actien in dem letzten Jahre um 50,000 Stück abgenommen habe; jedenfalls in Folge englischer Käufe. Die vollständige Verwerfung deS französisch-italienischen HandelstractatS durch die französische Kammer, trotz der Fürsprache Gambctta's, zeigt bie Intensität der protektionistischen Reaction in Frankreich. — Eine Commiifion ist er nannt, um bie Grldzustände in den französischen Kolonien zu studiren, wo zwar die Rechnung in Francs lautet, aber die Circulation in ausländischen Münzen besteht, welche zu einem in früheren Jah ren fcstgestellten Preise angenommen werden, der nicht aufzufuhren sei; dadurch würde die Position der Banken und da- Vertrauen deS PublicumS in sie sehr gestärkt werden. Der Betrag dieser Extrareserve wäre wöchentlich zu veröffentlichen. Jede Bank im Königreich sei auszufordern, pro r,t, dazu beizutragen. Allerdings sei es am natürlichsten, wenn ein System bestände, wonach jede Bank ihre Reserve selbst hielte, indeß sei eS nicht üblich, solche gänzliche Neuerungen in England mit einem Male einzuführen. Der „Economist" bringt unter Anderm einen Artikel über den SociaUsmus in Nord-Amerika. Es sei nicht über allem Zweifel, daß die mit jeder be bestehenden Gesellschaftsform unvereinbare Socialisten- secte sich nicht auf äußerlich gesetzlichem Wege eines einzelnen Staats in der Vereinigten Republik bemäch tigen könnte. Die Secte umfaßt eine große Anzahl von Gläubigen, werde von einer noch größeren Masse von Armen unterstützt, und die Leiter hegten die ver zweifeltesten Ideen Namentlich in den Südstaaten sei die Gefahr groß, wo Massen von unerzogenen Weißen unter sehr ungünstigen Lohnbedingungen arbeiten und die unwissenden unzufriedenen Neger jeder wahnsinnigen Doctrin Glauben zu schenken bereit sind. Wenn die gegenwärtigen Mißstände in der Union sortdauerten, was bei dem herricbenden pro- tectionistischen System und den inflationistischen Ideen zu erwarten, so werde man mehr vom Socialismus zu hören bekommen und als Zeichen der Zeit würden Projecte auftauchcn, zu einem eingeschränkten Stimm recht umzukehren und eine größere Armee zu halten. Das Blatt spricht sich über die in der Schwebe be- finblichen Angelegenheit aus. daß, entgegengesetzt der > mann Peel-Acte, die schottischen Banken (weil durch Ver sehen die schottische und irische Bankacte nickt wöi tlicb dieselbe Bestimmung wie die englische enthielt, nämlich, daß jede Provinzial-Aktienbank mit Notenemission, welche in London ein Comptoir errichte, ihr Noten recht verlieren solle) in London sich etablirten, ohne ihre Notenemission aufzugeben, und spricht sich gegen jedej Einschränkung und für möglichste Erweiterung der Gesetzgebung über die Notenausgabe aus. Im Jabre 1877 sind im Vereinigten Königreich auf den Eisenbahnen 1175 Personen gelödtet und 3705 Personen verletzt worden; in 1876 waren diese Ziffern noch höher gewesen. Von den Getödteten waren 126 Passagiere und 642 Angestellte: von den Verletzten 1283 Passagiere und 2163 Angestellte. Tie dcclarirte Edelmetalleinfuhr im Vereinigten Königreiche während der ersten 5 Monate des IahreS tellt sich wie folgt im Vergleich zum vorigen Jahre, Gold: Einfuhr 6,149,430 Lstrl. (4,906,926). Ausfuhr 7 267,122 L-trl. (9,204,205). Silber: Einfuhr 6,668,897 Lstrl. (8,271,959). Aus- fuhr 6 420,172 Lstrl. (7,715,1481. Auch in englischen Eisenbahnen gab sich in der etzten Zeit eine durch nichts gerechtfertigte excrssive Hausse kund. Vom Sonntag verlautet aus London: Die Börsen abrechnung macht Geld knapper. Von auswärts sind große Mengen fremder Fonds abzunehmcn. Zeit weilig war der Begehr für Anleihen so stark, daß ein bedeutendes Plus über die gestrige Rate bezahlt wurde. dem letzten Ausweise bereits auf 421 Millionen Rubel gestiegen. Dazu kommt noch der ordentliche Umlauf von 727 Millionen Rubel. Wenn dieS im Frieden geschieht, wie soll Rußland mit England Krieg führen? Der Csngreß muß also zum Frieden führen. Rußland muß nachgeben — oder Bankerott machen. — AuS Spanien. Die Gesellschaft der Eisen bahn von „Barcelona nach Saragossa" hat auf ihren bedeutenderen Bahnhöfen die bereits seit längerer Zeit in Madrid bestehende Einrichtung getroffen, daß dem Publicum beim Abgang und bei der Ankunft der Züge besondere BilletS verabfolgt werden, auf Grund welcher der Eintritt in das Innere der Bahnhöfe zu dem Zwecke gestattet wird, um Ange hörige zu begleiten und bis zur Abfahrt des ZugeS bei ihnen zu verweilen, oder um Ankom mende am Wagen selbst zu empfangen. Der auS dem Verkaufe solcher BilletS (50 CtS. pro Blllet) er zielte Erlös wird theils allgemeinen örtlichen Wohl- lhätigkeis Anstalten, theils der Unterstützungscafle deS Eisenbahnpersonals zugewendet. Im Anfang des Jahrhundert- war er schon fast ganz I durchaus nicht ihrem jetzigen Wertbc entspricht. an-getrocknet, so daß große Theile von ihm beackert wurden und zahlreiche Dörfer dort standen. Aber die Engländer leiteten bei der Belagerung Ale^an drienS >801 die See hinein, wodurch nicht weniger vl« 200.000 Morgen Landes mit 40 Dörfern unter Wasser gesetzt wurden. Zur Trockenlegung de- EumpfeS würde nur gehörige Zeit und AuSpumpen mittelst Dampfkraft erforderlich sein. Auch die schwierigere Ausgabe, dieses Land, welche- letzt völlig mit Salz durchsetzt ist, alSdann zu reinigen, und der Kultur zugänglich zu machen, würde durch etwa drei jähriges Auswaschen vermittelst periodischer lieber schwemmungen von dem angrenzenden Mahmudie Canal aus gelöst und erledigt werden können. Ein »weiter Vonbeil, der nicht vergessen werden darf, ist die Besserung der Gesundheit-Verhältnisse Alexandriens Denn darin stimmen alle Aerzte überein, daß der Grund des dortigen Fiebers in dem benachbarten Sumpf zu suchen ist DaS dritte Project betrifft endlich die Ent fernung des Risses, welches den Eingang zum Hafen von Alexandrien so sehr beeinträchtigt. Schiffe mit circa 1' , Millionrn Tonnen besuchen alljähr lich den Hafen, dessen Export sich auf 13 Millionen Pfund, dessen Import sich auf 5 Millionen beziffert, — Zu welchen Hallucinationcn die Fantasie sich zu versteigert vermag, zeigt der Pariser „Moniteur", welcher der russischen Regierung einen dem Congreß vorzulegenden Plan tuschreibt, wonach eine Anleihe von 2 Milliarden Franc- t> 6 Proc. zur Hälfte für die Türkei auSgegeben werden soll. Die eine Hälfte wäre bestimmt in baar berahlt und von Rußland für die Kriegskosten zurückbehalten zu werden; die andere Hälfte wäre zu 25 Proc. deS NonunalS an die tür kischen Gläubiger auüzubändiaen in Auswechselung ihrer Forderungen. Die türkischen Finanzen würden erner europäischen Commission unterstellt werden, welche >20 Millionen Francs jährlich von den Staats einnahmcn für die Dienste der Anleihe auszablen würde. Und da sollen Türken nicht steigen? — Die Dividende der Bank von Frankreich für daS erste Semester wird auf bloS ungefähr «2 Francs taxirts die Geschäfte haben stark abgeiiommen. Von der Banquc de Paris heißt es, daß sic bereits für 50 Millionen Mark rumänischer Eisenbabn - Actien controlire. Ter englische „Economist" spricht sich über die ver änderte Politik ber Bank von England bezüglich ihrer Diskontrate auS, und hält den Baiiken vor, daß sie keinen Vortheil davon haben würden, wenn sie ihre u- Leipzig, 16. Juni. Die für daS Jahr 1877 auf 4',, Proc. festgeslcllte, resp. garantirte Dividende auf die Stammactien der Weimar-Gera er Eisen bahn wird gegen Einreichung der Dividendcnscheine Nr. 3 am hiesige» Platze vom I. Juli ab bei der „Allgemeinen Deutschen Kreditanstalt" bezahlt u Leipzig. 17. Juni. Während im verflossenen Mo nate auf der W ermar-Geraer Eisenbahn der Güterverkehr einen weiteren erheblichen Aufschwung nahm — es wurden 7539 .4« mehr als im Mai 1877 eingenommen — war die Personenfrcquenz eine wesent lich geringere als im Vorjahre, indem 9635 ,/t weniger vereinnahmt wurden. Demnach wurden lm Mui c. überhaupt 2096 wcni ger eingenommen als im gleichen Monate des Vorjahres, wodurch sich das bisherige Plus auf 22,458 -A ermäßigte. Die Erwartung der hiesigen Börse, daß die Ver kehlsverhältnisse der Cott bus - Großenhaincr Eisenbahn im letzten Monate sich weiter günstig entwickeln würben und worauf bin bekanntlich eine ansehnliche Courssteigerung der Titres dieser Bahn slattgefunden bat, findet ihre Bestätigung durch den uns beule vorliegende Betrieb-Übersicht, wo nach die Mal-Einnahme mit einem Plus von 20,116 .A abschließt. Seit dem I. Januar find 76,012 ./t mehr als ln der correspondirenden Periode des VorsahreS eingenommen worden -u- Leipzig, 17. Juni. Der Couis, zu welchem an den deutschen Zahlstellen die in Silber zahlbaren Coupons österreichischer Eisenbahnobliga tionen eingelöst werden, hat sich nicht verändert; derselbe ist 177 -4t für 100 fl. bis auf Weiteres ge blieben. fff Dresden, 16. Juni. Actiengesellschaft „Bayerisch Brauhaus" zu Dresden. Ter bis herige langjährige Direktor der vorgenannten Actien gescllschaft, Namens Vogel, ist gestern vom hiesigen Schöffengericht wegen sich zu Schulden gebrachter mehrfacher Unterschlagungen vereinnahmter Gelder im Gefammtdeirage von ^661 -4t zu 3 Jahren Ge Gatscheidunaen des Netchs-Ober-Hau-elskcrtchts. — Ter Selbsthülseverkauf einer Waare, die keinen Börsenpreis hat, seitens deS Verkäufers an der Börse (d. h. bei den in den Börfenlocalen täglich abgebaltenen Börscnversammlungen), wo nickt Jeder mann Zutritt bat, ist nach einem Erkenntnis; de- Reichs-Ober-Handelsgerickts vom 11. Mai d. I. kein öffentlicher. Der V rkäufer kann sodann nicht die Differenz zwischen dem Vertrags und dem cffcctiven Verkaufspreise an der Börse von dem säumigen Käufer einforderu. — Im Wechselprotest kann, nach einem Erkennt- niß des Reichs Ober Handelsgerichts, ll. Senats, vom 15. Mai 1878 der Wechselbeklagte dem klagenden Indossator gegenüber den Einwand der Arglist (ereeplio iloli) mit Erfolg geltend machen: 1) wenn der Indossant mit dem Indossator kollidirend den Wechsel nur zu dem Zweck begeben hat, da mit dem Wechselverpflicklelen eine Einrede, deren Begründet heit sowohl dem Indossanten als dem Indossatar be kannt ist, entzogen werde; 2) wenn der klagende In dossatar, obgleich er sich dem Indossanten gegenüber verpflichtet hatte, den Acceptanten nickt in Anspruch zu nehmen, dennoch denselben verklagt. LaudwirUchaMches. Vom Saaten st and« berichtet die „N.Fr.Pr/ aus Wien Folgendes: Der heute veröffentlichte Be rickt des Handelsministeriums brachte ein Bill vom Saatenstande, wie derselbe nach den Einzel Referaten bis Ende Mai beschaffen war. Wii fühlen uns verpflichtet, diesen Bericht bis Mitte Jun zu ergänzen. Leider ist es nach dem heutigen Stand der Saaten, namentlich in Ungarn, nicht mehr erlaubt auf die volle Eifüllung der schonen Erntehvffnungei, wie sie sich im Monate Mai präsentirten, zu rechnen In erster Linie ist der Eltrag des Weneus namhai geschmälert, da sich ber Brand nickt mehr vercinzel in Nieder-Ungarn. sondern auch sporadisch in Obei Ungarn zeigt. Vom Wetter war Ungarn in dies» letzten Wochen Nickt sehr begünstigt; in Nieder-Ungan fehlte der Regen fast den ganzen Mai hindurch, uni die im Juni eingetretenen Niederschläge waren nick auSgubig genug und zumeist nur Strichregen. Meb Nässe und überhaupt »oimaleres Weiter halten Ob« Ungarn und die Länder der diesseitigen NeichShälite daher der Stand der Saaten hier allgemein befriedig Aehnlich wie bei Weizen liegen die Verhältnisse fü Roagen, von dem man seit Anbeginn übrigens nick mehr als eine Mittel Ernte erwartet hat. Im Stand der Sommersrücdle zeigt sich dieselbe Verscbiedenhei dock hier ist cs nur Nieder-Ungarn, wo Gerste un Hafer durch Regenmaiigel gelitten haben, währen sonst überall die schönsten Hoffnungen berechtigt sin Auch Mais ist bei der anhaltenden Trockenheit m kümmerlich sortgekommen; ein baldiger auSgiebig, Niederschlag vermag jedoch hier ebensoviel noch gu zumachen, wie bei Hafer und Gerste. Der Rai fleht sehr lcbön und kann in Ungarn innerhalb zeb bis zwölf Tagen geschnitten werden; die Rübsei Ernte ist nahezu vollendet und hat quantitativ nur ei schwach mittleres Erträgniß geliefert, wogegen Qualität sehr gelobt wird; daS Ergcbniß wird jede, falls ein größeres als selbst im Vorjahre sein, da d Mebranbau 8 bis 10 Pcrcent beträgt. Die Kartosß selber lassen bisher „ickis zu wünschen übrig: !> Rübenfelder dagegen haben durch Insectenfrast s litten, und die fortwährend kühlen Nächte im Iui beeinträchtigen auck daS Wachöthnm der Pflanz ebenso wie Hopfen die Spuren der häufigen M und der kühlen Nächte an sich trägt. Der Wein fiel prachtvoll und läßt nach dem reichlichen Traube! ansatz eines der fruchtbarsten Weinjahre erwarte So präsentirt fick heute die künftige Ernte Oesterreil Ungarns weniger glanzvoll als vor wenigen Woche aber wenn sich das noch erfüllt, waS die SaaU säiigniß,,owiezu3Iahre„Ehrenrechtsverlustverurthellts derzeit versprechen, dann kann sich die Monarck immer noch einer sehr guten Mittel-Ernte freuen. Leipziger Lörse a« 17. Juni. Entsprechend den überaus günstigen Berichte welcke aus dem Sountagsvcrkehr Vorlagen, bekunde die heut ge Börse eine sehr friedliche Stimmun Wenn auch die Umsätze im Allgemeinen »och nnw viel zu wünschen übrig ließen, so zeigte fick dock fi eine etwas erweiterte Anzahl von Effecten Nachfrag welcke Vn schwaches Anziehen der Course von einia« marktgängigen Papieren ,ur Folge hatte. Tie Ansici daß der große internationale Areopag schon nach em kurzen Sessionsdauer den weltbeglückenden Fried« zu Tage fördern werde, gewinnt täglich mehr ! Terrain. Namentlich scheint man in Wien dies Ansicht in hohem Grade zu huldigen, denn die v dort vorliegenden Sonntagsnotirungen involvitt geradezu eine Hauffeeruption. Berlin folgte d« Wiener Signale in ruhiger und solider Weise, v worden Der genannte galt allgemein alS ein durch aus rechtschaffener Mann und ist keincSweges durch Nahrungssorgcn zu seinem Fehltritt gedrängt wordsn. — Nack Miuheilungen der „Magdeb. Ztg" sind bei Aschers lebe ii in der Pr.vinz Sachsen zur Er Mittelung der Ausdehnung der Mächtigkeit und Be schaffende» des mächtigen Eteinsalzlagcrs, welches bekanntlich bei Staßfurt seit längerer Zeit ausgebeutet wird, 6 Bohrlöcher mit dem Diamantbohrer durch eine englische Gesellschaft ausgetuhrr worden. Es ist das Steinsalzlagcr mit 5 der jo wichtigen Kalisalze und zwar m Mächtigkeiten bis 39 Meter und in sehr regelmäßiger Lagerung angetroffen worden. Der Ab bau dieses so guustige Verhältnisse darbietcuden Theils des mächtigen Salzlagers >»,rd durch eine andere eng lische Gesellschaft bewirkt, welche durch ausgedehnte Mulhungen sich ein sehr bedeutendes Grubenseld ge sickert bat. Im Lause dieses Monats wird der erste Sckacht bei Aickersleben angesangen werden und soll dessen Niederbringung durch erprobte Maschinen neuer Construction beschleunigt werden. einer Lour dem Gelt» stetig behiel kehr sie tri Maß! fick di wie der H es gi actier be«ei De Berk, >m C selbe« sowi« Se mar und Min! Groß lich zeick, Busc um; Mau ein; giscvc Vc Groß befru wart! Ansx im tz gesuc Ar erwä dit, Inte Neige statt, wede kein °"K Zrm, derse Alles V- auch Win ihren 8 M Sc biete wohl Coui städt. BcS, Bodc piinj mäni Ar oster« 18S4 W gebe« Sorb .',7'/. 111, >73'- 62. « 242.1 114.' Golt steig V Ren 16.S« Egy! man rent. 85'/. L, 187- » bah t») L End ; - Eick (- B 75». Ma e) r End E Ma nat Di« Fin 515 11,4 und M» im Nt« Eisi bett 23,. Z'i Lo, Au 40L bi, Be Ja e.' vri
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