Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.11.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-11-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187711279
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18771127
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18771127
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1877
- Monat1877-11
- Tag1877-11-27
- Monat1877-11
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- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.11.1877
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st. r. lt-: 27/5'^. X» >rlllnr>. do. russisch ». v» «<ch ^1 Br.» do aer 158 b r lsstscherord Br., do oseaer 158 170 Br am« 185 Notiz, do. w. do. gr- er 140 vis 00 Br. >5—175 u» u. Br., do. iüO^IBr. » bez. 5-196 u». --5 ,P4 b'estgrr d». Odessa -IS ^ Br. Faß ute- i-December S-ß höher. «hl Nr. v > r. 1 27 ^x loggmmetl Berband »« 9,25 » 11 bi» richt »rn »».: 27-. md windig demarkt rrtsr hibrn let. Bon ibietuuger. Krag«, so »enige Um- »r es «her lagen G». aufLagltch ch dt« er- uaea. h QaalttL! 5—217 per No> -Decemder l»—209 h Quottt»^ Bode« br- «be», per '^SX«br. t»9V, bit 1'/, ^ de- Mt. »ek i Omüüäl » OualttL- -14» »-Iss ^t. -14, ^ 129 bis 129 dt« de» vek. 1 ^1 «ach kr. o uad »-21 ^k. r 100 Kilo «d 1 pr. kouember December- 20.1« per «Lu- « brzrhU « i. «bsm , ui. tacl. per »pr«. 2 ul de,. 5 UI » « 5 Usi irovmch«. naar 26,8 F bqechtt .« UI de», r 51.» « r »1.» bi» 11 ul de», per Mat- soui-Jult zungsprei» »Uka». ,s«r „Nova . Dampfer Nkwyott", L veuool. Glasgow d-Dampsrr Erscheint täglich ftüh «V, Uhr. »S«<U«» «t LiPtdttto» IobamnSgaffe »». Bmichßuadr» Ledattt»»: -ormitlagÄ 10—12 Uhr. Nachvnttag-ö 4—ü Uhr. Nnnabme der für die nächst- oisienvk Nummer bestimmten >rsentte an Wochentag!» dis ö Uhr Nachmittags, e» Lonu- und Festtag« früh bis '/,v Uhr. 2» dm Lillatcu für Zas.-^iaahmr: Otto Klemm. Universttätsstr. 22. LoutS Lösche, Kachannenstr. iv.p. «n bis '/.3 Uhr. VtGlger LagMM Anzeiger. Organ für Politik, Svtalgcschichte, Handels- und GeschäMerkehr. Avflagr 1L.2LV. U5o,»rwnn»»rem viertelt 4^/,«s. tacl. vrmaerioha 5 Ntr., »anh dt« Post bqageo » «t. Jede einzeln« Nummer 2« Pf. Belegexemplar io Pf. LMdren für Extrabeilagen otzvt PvObefbrderung SO Zfl«. «tt Posidefvrdenmg 45 ML Frjrrgtr 4aeft. BonrgeoiSz. 20 Pf. »rötzer« Hchnftea laut unstra» PrrivnrzeichiM.—LadeHar.tch« Satz nach höherem Lach, »«tamm »ater d. Ledalitomßrtch dfe Bpaltzeile 40 Pf. Inserate fio» stets and. ««mttüou zu senden. — Rabatt wird nicht Dieben. Aabluuakmeoil»c'»,ä, »der durch Postvvrschvß M SSI. DienStsg den 27. November 1877. 71. Jahrgang. Bekanntmachung. Zu Covstituirung des ort-statutarisch beschlrffrn« und gmrhmigt« Gewerbe - Schiedsgericht» sür Ne Stadt Leipzig ist die Wahl von sechzig Beisitzern, welch« je zur Hälfte Arbeitgeber, zur aader» Hälfte Arbeitnehmer frtn müsien, und von denen die erstereu ausschließlich von Arbeitgeber», di« letzteren ausschließlich von Arbeitnehmern gewählt werden, vorzunehmen. Dr der in § 20 des drtrrfstnden Ortsstatutl enthaltenen Übergangsbestimmung z«folge die verarstaltung »ad Lcturg der ersten Beisitzerwahl dem Unterzeichneten Rathe obliegt, so werden hierdurch alle Stimmberech tigten, und zwar ohne Unterschied des Geschlecht-, ». in der Abteilung der Arbeitgeber alle diejenigen Kavfleute. Fabr kanten und selbst ständigen Gewerbe'.reibenden, welche volljährig find und in Leipzig nach H. 14 der Ge werbeordnung ihr Gewerbe anzemeldet haben, l». in der Abttze.l»ng der Arbeitnehmer alle diejenigen von ihnen, welche volljährig und in einem hiesigen Gewerbeetabliflement zur Zeit der Wahl beschäftigt find, geladen, zur Ausübung ihre- Wahlrecht- und bei Verlust desselben für die jetzt vorzuuehmende Wahl Mittwoch, de» IN. Deeemder 1877, i» der Zeit von 12 vhr M.ttagS bis 8 Uhr Abend- im Wah locale, i« Saale der Alten Wacg', Sacharinenstraße Nr. 2S, II. Steck, in Person sich rinzufinden und ihren aus 30 wählbare Personen der betreffenden Abtbeilung lautenden Stimmzettel abzugelev. Die an der Wahl sich Beteiligenden habm sich vor dem Wahlru-schuffe, insoweit diesem n cht die Wahlberecht'gung bekannt ist, also der Regel nach über ihre Wahlberechtigung auszu- weffen, und zwar die Arbeitgeber durch Zeugnifle der Gewerbepolizeibehörde, die Arbeitnehmer durch Zeugnisse ihrer Arbeitgeber, resp. der Polizeibehörde, durch welche bestätigt wird, daß der Arbeit, «ehmer wirklich hier tu Arbeit strht. Formulare für diese Zeugnisse werden i» Rathhause, I. Stock, Zimmer Nr. 7, schon vom 6. December o. an unentgeltlich verabfolgt. -- Wählbar sind unter den oben und » und d aufzesührten Stimmberechtigten nur Männer, welche sich im Besitze der bürgerlichen Ehrenrechte befinden, da- 25. LrbenSjahr erfüllt haben und in Leipzig wohnhaft find. Lechzt-, den 26. November 1877. De» Math der Vtadt MetpztG. vr. Tröndlio. 0er Abg. Sa«berßrr üdrr -ie Lage im Reiche. Ta Breslau hielt vor einigen Tagen der Reich-tag-abgrordnete Bamberger einen Dortrag, ia welche« er sich sehr fretmüthig und anregend über die innere Lage «»-sprach. Ueber die Kanz. lerkrifi- führte er a»-: Man habe mit vielem Recht gesagt, die Reich-verfaff«ng sei auf den Leid d» Kanzlers zugeschnitten. Sollt« die- der Fall sein, so fei darin nicht- Empörende- zu finden; dem Kanzler vor Allen hätte man ja die Schaffung d<r gegen sonst so veränderten Zu- stände zu danken, und man würde sich «ine» schnöden Undank- schnldig «achrn, wmn man die große» Verdienste nicht anerkennen und nicht auch Rücksicht auf die Person nehmen wollte. Reduer glaubt, daß feine Vergangenheit wohl dafür ze, daß ihm der Gedanke fern liege, nm der willen da- Lob zu übertreib«,; seiner ia nach sei aber die Darcke-empsinduvg de- deutschen Volke- für den aufopfernden Mann nicht so groß gewesen, wie sie hätte sei« sollen Vergleiche er die im Auslände zu Tage getretenen Ansichten, so komme er zu der Ueberzeugung, daß die Deutschen zu gewissen Zetten sich nicht klar darüber geworden, wie groß der Mann gewesen fein muß, welcher au- der Miföre der Vergangen heit die Zustände der Gegenwart geschaffen habe. Dabei könne Reduer indeß die Schatten der heutigen Zustände nicht übersehen; er könne nicht leugnen, daß e- der Schatten des großen Mannes s,lber sei, welcher a*f diese Zustände falle. Ein College i« Reichstage, der eine etwa- spitze Z«age b«sitze, habe die Beha»pt«ng in Betreff des Z»schvttts der Verfassung dahm erweitert, büß dieselbe, wie sie ursprünglich dem gesunden Leibe angrpoßt fei, nun auch für den kranken z«recht gemacht werden müffe, und eS fei ja wahr, daß in Preußen, noch mehr aber im Reiche die Regierung alle Nachtheile davon habe, daß eia Kopf an der Spitze siehe, der Alle- beherrsche, während der Mann selbst nicht da sei. Solche Zustände könnten nicht ewig dauern, man müffe. »m» ein i« Reiche so wichtiger Mann sicb au< Gesundheitsrücksichten eine Zeit lang zurück- zuziehen gezwungen sei. eine Stellvertretung an seiner Stelle haben. Unklarheit fei die Signatur der heutigen Z,stände; es herrsch« Unklarheit selbst tu de» »bersten Stellen der Negieruog und diese zu bekämpfen sei Sache der polnischen Par teien m den gesetzgebenden Körperschaften. Do.t herrsch« ungeheure Empfindlichkeit, die- fei ein Zeichen pouttscher Reise; «an solle auch nicht glaub«, daß «an i» hohen und höchst« Regie- ruvg-keis« unempfindlich gegen die Kritik der Volksvertreter wäre, t« Segenthcll, »an sei dort sehr feinfühlig und weide ungern getvdelt. Das bureaukrattsche Element bilde noch so sehr dm fest« Kern in dm Ministerien, daß Parlaments- »äruer auf Grund von Majorität-. Berhältviflen die Regierung nicht »» Überreh«« vermöchten. Aus der andenn Sekte Hab« Redner aber auch da- Gefühl, daß die Männer, welcher früher oder später »ur Regierung beruf« würben, ein großes pers-vltche- Opfer brächt«, weg« de- unver meidlich« Kampfes mit Vieser Bureaukratiep den noch dürft« alle Schwierigkeit« »tcht davon ab halt«, an die Beseitigung »er vorhandenen Nebel- stände zu denk«. Zar Zeit sei da- Reich wie verwaist, der Kanzler sei nur auwesmd, wenn er etuev speeiellen Grund Hab«; wäre die» »icht der Fall, so flehe die Maschine still. Mau habe ja in neuester Zeit.eiae Erfahrung gemacht, die zeige, wobin e-führe: vor werigen Wrchen fei da- Schicksal de» Handelsvertrages entschieden Word«, der Oesterreich mit Deutsch land Verbund«. Während die Lultur durch dm Austausch der gegenseitigen Leistungen am meisten ge fördert Word« wäre, sähe man jetzt da- Gegevtheil. Eisenbahnen und Telegraphen seien gebaut wordm zur leichter« Verbindung und jetzt stünde» Wäch ter an der Grenz«, die jeden Zug aufhiellm Grundfatz des Schutzzolles fei, es käme nicht darauf an. wa- gemacht werde, sondern darauf, daß etwa- gemacht werde. Ob die Regierung Alle- gethan habe, um die- abzuwenden, und Wa ste in der Zukunft tbun wolle, auf diese wichtige Frage Antwort zu geben, sei Niemand Vorhand«, Ist das", fragt Redner, .rin gesunder Zustand für ein erst seit wenigen Jahren lose zusammrnge. fügte- Reich?" Tn Bezug aus die sociale Frage ist Bamberger der Ueberzeugung, daß Zaudern und Zögern gegenüber der aufreibend« und zerfetzenden Kraft, die man den Claffmkampf vmne, nicht am Platz« sei. Redner hat wabrgenommen, daß in manchen Kreisen, jwenn man mit der librralmBürger- schaft sich verständig« solle, die Empfindung vor herrsche, letztere könne aus Mangel an Erkennt«! ß da- Staatsschiff in schwere Stürme htneivfahr«. Nun sei er zwar kein Gchwarzmaler und fürchte nicht, daß Deutschland unmittelbar von der Com mune bedroht sei, «an vermöge aber vtemals vorherzusagen, wie schnell die Dinge sich ent wickeln können, und er wolle nur an Amerika, an dcn dortig« groß« Eismbkh»streik erinnern. Kein Laad sei so durchsetzt von Elemmten des Claffenkampfes wie Deutschland: Frankreich Hab« seit wenig« Monaten eine socialistische Zeitschrift, Deutschland besitze der« 45, ohne die 12 Organe der Gewerkschaft«, welch« demselben Bekwntniß angehvrtm. Deutschland Hab, im Reichstage 12 Srcialisten, ia England sei« nur 2 Vertreter der Arbeiterpartei, und diese fei« kau« «tt den deutschen zu vergleichen. Die foctal-demokratisch« Evangelien ständen in deutsch« Büchern, beruht« auf deutsch« Gruudsätzen, die Parteiführer im Auslände sei« Deutsche, überall sei da» deutsche Klemmt mit de« Socialdemokrattsmus idenlifictrt. So sehr die Partei sich auf die ungebildetst« Llaffm stütze, fei ihr doch eia eigentbümlicher, wiffenschaftltcher Ton eigen. Wäre es blos eiu Hause, der mit drr Macht der Fäuste drohte, so würde Redner nicht für rötbig find«, über diese Dinge zu belehr«, aber gerade weil auch die Bürgerschaft mit Hand anlege, sei die Partei, »elch« da- deutsche Volk an seiner best« Seit« zu fass« Wifi«, ae- sährlich. Ähre Grundsätze hält« dareit- eine wctte Herrschaft tu d« Köpf« der GKildet« erlangt. Redner unterzieht cnnae der bekannten socialdemokrattsche« Glaubensartikel seiner Kritik und kommt aus d» Grund-Irrthum zu sprechen, der in der vorstell»»- liege, daß mit Hülfe des Staates die Welt d« Verkehrs und dttt Erwerdes beffer geordnet werden könne, alß die- jetzt der Fall f«. — Nachdem Redner sich noch dahin ge- üaßrrt, daß überall da. wo di« bürgerlich« Gesell- schaft angegriffen sei, der Sociali-mu- Hand in Hand ginge mit de« Ultramontaat-ma-, gelangt er zum Schluß « d ermähnt die liberal« Bürger, sich dessen bewußt zn werden, wie nolhw-ndig «s fei, »ff« anszutret« »nd off« W verstand zu leistcn. Während die Socialdemokrat« d« liberal« Bürger» znrteseu: , Jhr müßt vertilgt werden", würden jene von diesen vnr mit Hand schuhen angrsaßt, nad «an gestehe ihn« sogar, daß vielleicht manches Tute an ihr« Ideen sein möge. Diese« gefährlichen Feinde gegenüber zieme nicht »ehr die Vornehmheit »ud Sorglosigkeit, die das Bürgerthu« bisher gezeigt — vielleicht m all»» müßige« Vertrau« auf unsere Mckitatr- Verhältnisse, die man andererseits als drückend verschreie. Die Gefahr einer inner« Revolution sei auch in Deutschland entschied« torhanden; sie gerade sei ein Hinderutß, die ,,drückende Milttairlast" herabzumtubern, »nd da- deutsche Büraerthum werde gegen eine Reaction auf religiösem Gebiet sc wohl als auch gegen den Militarismus nur dann mit Erfolg kämpfen, wmn e- in der Regierung da» Vertrau« erw.ckt, daß es sich der Gefahr« drr Secialdemokratie bewußt und bereit ist, sich mit der Regierung bi- aufs Aeußerste an der Bekämpfung derselb« zu betheiligm. Tagesgeschichtliche Reberjicht. Leipzig« 26. November. Urbrr die liebenden Kräfte der Krisis in Frankreich enthält ein Aussatz de- bekannt« Elsässer Abgeordneten Schneegaus in der „Gegen wart" fslgende charakteristische Bemerkung«: „E- sieben die letzten Ereigniffe noch zu nahe bei uns, als daß es vöthig wäre, auf d« fortwäh rend« Einfluß der «ltramontan« Partei und des Vaticaus htnzuweis«. In Jedermanns Erinnerung bleibt noch das diplomatische Rund- schreiben de- Cardinal- Simeoni vom 27. August 1877 über die weltliche Macht des Papste», der Erlaß de- Vatikans im September, der all« gläubig« Franzos«, die sich de« Triduu« von Gebeten, anläßlich der Wahl«, avfchließm werden, allgemein« Ablaß ihrer Sünden verspricht; die hisch-sticheu dies bezüglich« Rundschreiben vom 26. September; endlich da- Triduum vom 1t. bis zu« IS Oktober, am Tage vor den allgemeinen Wahlen: seltsame Vermischung jeoes an Tetzel erinnernd«, des Mittelalter- würdigen Verfahren- — mit dem allgemein« Stimmrecht! Was wird weiter geschehen? Wie wird sich Frankreich endgültig dr» e» fest und fester um- sir ckmden Netze- des Ultramontavi-mu- «t- ltdigm ? Denn, dir» bedenke man: so lange der jetzige Präsident der Republik in dem Elys6e thront, so lange liegt die Schlinge um Frank reich- Hal-. Weiter liegt »ns die Absicht nicht vor, dieses BUd de- Einflusses de- Ultramon- tani-mu- auf die jüngste Entwickelung der fran zösischen Dinge zu verfolgen. Nur Eines mag als Moral aus dieser Zusammenstellung von Factm und Daten hervorgehrb« werden, väm- lrch daß, wie die Dinge liegen, der Kampf, der sich in Frankreich abspielt, wmn er auch aug«. blickliche Lösung« zu bring« scheint, noch lana- nicht ausgrspielt hat; die Krtfi» in Frank- reich ist nicht- Andere», als eine ver änderte Auslage de- Culturkampfes, wie er sich in Preußen »ad in Deutsch land abwickelt, und spät oder ftüh werden die liberal«, republikanisch« Elemente in Frarkrrich zu der Erkevntniß komm« müssen, daß, in welch« Grfühlen sie sich auch des letzt« Krieges halber Deutschland gegenüber beweg«, sie den« noch durch da- Gcbot der eise«« Nothweridig. kett und zur Bertheidigung ihrer ganz« mode««, freiheitlichen Entwickelung auf ein enge», feste- Zusammengehen »tt dem liberalen Deutschland gegen jene Macht, die aus beiden Seit« der Vogesen al< der alleinige „Erbfeind" angesehen werden sollte und soll, ^angewiesen sind." »zu oen biographtschm Skizzen über die neuen Minister ist wenig «ehr nachzutragen. Her- vorgehob« mag noch werden, daß die Vergangen- beit fast sämnttlicher Cabiaet-mitalirder eme stark bouapartifiifche Färbung zeigl; ist doch der Chef bet Ministeriums selbst ehemals Kommandant eines Artillerie-Regiment- der Kaiseraarde ge wesen nad fällt sein Avancement der Hanvtsache «ach in die kafferlich« Periode. Die Repnbltkaner üten ihr« Wrtz an der neu« Regierung, indem fie dieselbe da- „Cabiuet der Durchgefallen«" nmu«; es find nämlich nicht weniger als drei Mitglieder derselben bet dm letzt« Wahl« unterleg«. Au- Paris. 25. November, wirb dem „D Moatag-bl " telegraphirt: Das Ministerium bleibt trotz der gestrig« Abstimmung. Die Osflctöse» führ« aus, daß da- rein politische Votum der Kammer es nicht berühr« könne, weil es ein bloße« Gefchäft-mtutstertu« fei. Di, republckauffch« Presse bezeichnet als die beste Lösung des Conflicts die Zusammen8eruf«ng eine- Eovgresies, b. h da- Zulammmiretm des Senats nnd der Depnlirterkammer. Die Regierung scheint tudeß entschloss«, ihr« Widerstand, aas den Senat gestützt, fortzaführ«. Ein anderes Telegramm aus Paris, 2ü. No. vember, «albet: Das neue Ministerium bleibt Bei dem gestrig« Abende» pfaug t« Elysbe er schien« dje Senatoren von der konstitutionell« ! Grxppe besonder- zahlreich, ,m dm Märschal! ihrer ferner« Unterstützung fest zu versichern »Kd energisch die unversöhnliche Haltung der Kammer zu tadeln. Die „Kreuz^ituug" ist selbstverständlich über dm Beschluß der mecklenburgischen Ritterschaft in Sach« der Civilehe sehr gerührt und wundert sich höchlich, wie die Liberal« den »rcklmburgischen Rittern sogar da» Petition-recht schmälern wollen. Die einzig zuständ^e Petition! - instanz in diesm Dingen ist aber der deuisüe Reichst«», mit de« die Herren in Steruber,; indeß aus gut« Gründen Nicht» zu thun habe mögen. Sie wollen, daß die mecklenburgische Regierung ibren Einfluß im Bundc-rath dazu benutze, um die obligatorische Civileh«, die übrr- Haupt als ^solche nur ein« Sinn hat, in eire fakultativ« zu verwandeln, an der «an den Leut« durch Kanzel und Beichtstuhl, sowie durch Büttel »ad Stock die Lust schon vertreib« kann. Da- emiumt Unsinnige dieser Idee steht mit dem verlang« nach „Aufhebung der Maigrsetze" genau auf derselben Stuft und die „Köln. Ztg " empfiehlt demgemäß auch dre Lteruberger Nachricht in erster Linie für die Rubrik „Humoristische-", ia die be kanntlich der ganz« mecklenburgische Landtag hineiugehört. Der Papst befindet sich, wie di« „Ageucia Stefani" meldet, avdauernd sehr schwach. Die hochosficiöse Wirrer „Montag-revue" sagt, indem sie dal etwa eintretmde Verscheid« des Papste- bespricht, daß die gesammte eiviltfirle Welt der nächst« Papstwahl mit größter Span nung «tstegmsehe. Die Wahl müffe mit der ganz« Stperge der kirchlich« Satzung« erfol gen, vamikrhreRaht-gülti^keit uubestreilbar sei. «nd hoffentlich würden die Gerüchte über flatt- gesundene Aeaderuvaen sich als unbegründet er weis«. Der Nachfolger des Papste» würde mit den Thatsacheu rech«« (?) und diese Rechnung dürste, da man allseittg des Streite- müde, nicht allzu sehr erschwert werden. Da- ungarische Abgeordnetenhaus hat jüngst bri der Berathuvg d«s Strafgesetzes dm Antrag aus Aufhebung ter Todesstrafe ab- gelehnt. Da- „Wiener Tageblatt" meldet au- Bukarest: Osman Pascha ist zur Eapttulaliou bereit, jedochMÜßte die rumänische Armee zurückgezogen werdm, da er ketnmfall» mit dem Fürst« Karl unterhandeln werde; russtscherseits will »an diese Bedingung nicht zugesithea. Das „Wiener Fremdenblatt" erfährt au» Kon- stantinoprl, daß der Sultan jede Vermitte lung einer neutralen Macht zurückwcife. Wmn die Fortsetzung de- Kriege» sich al» unmöglich herausstelle, werde er direct wegen de- Frievm- mit dem Ezaren unterhandeln. Exsultau Mur ad wurde zwangsweise nach Topkap» über- geführt. Am 23. November wurde von dm Ruff« »ach 2 tägigem fortdauernd« Kampfe die sehr starke linkische Stellung bei Provetz genommen. Zcho türkische Tabor-fleh« in Unordnung. General Ranch mit de« Semmow-K'sch« Gärdereglmevt »nd dem Schützmbataillon drr kaiserlich« F milie entschieden dev Kampf. Ein osstcielles Telegramm ans Bogot vom 24. November meldet: Gestern nach z-reitägigem Kampf »ahmen »nserc (die russisch«) Trupp«»' die schwer zugängliche, durch dm Feind sehr stark befestigte tmnsche Stellung bet dem Dorfe Pro vetz (Prawez) zwischen Orkhavie und Etropol ein. Der Ansgavg de- Kampfe- wnrde durch die Umgehnvg-colonne de» General- Rauch, be stehend ans dem SemeuowskLschen Regiment und dm Schützmbataillon« Sr. Majestät, entschied« Der Feind, aegm 10 Bataillone stark, flüchtete tu voller Aaordvnvg Das äußerst coupirle Terrain, die etvgetretene Duvkelheit und die Er- mattnng der Trupp« verhindert« di« Verfolgung Unser Verlust ist »och nicht genau ieflgefiellt, aber nicht bedeutend — Geller» 10 Uhr Morgen« griffen zwei türkisch« Tabors mit Car aller ie Tetew« an uad wurden 4 Uhr Nachmittags unter groß« Verlust« zurückgeschlagm. Unser Verlust betrug 2 Mann todt, 1 Mann verwundet wie au- Koastaotinopel aemeldet wird, ordnet rin kaiserliche- Irad« di« Einberusnm, von 150.600 Mann Bürgergarde nach Kvvstavtivopel und den Provinz« an. um während der etwa erforder- lichen Abwefevheit der regulairm Truppen dort die Ordnung aufrecht zu erhalt«. Die christlich« Bevölkerung ist aufgrsorbert Word«, ebenfallö ia die Bürgergarde eiuzutreten. In Folge der von den gefangen genommen« englisch« Aerzt» Daglas uad Pachell im russi schen Hauptquartier zu Protokoll abacgeb«« Erklärung« Über das Auffiad« von barbar'sch Xi
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